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Papers by Alexander Schug
Die Arbeit präsentiert die Geschichte der modernen Wirtschaftswerbung in der ersten Hälfte des 20... more Die Arbeit präsentiert die Geschichte der modernen Wirtschaftswerbung in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts und zeigt, dass Werbung trotz kultureller Barrieren die Alltagswelten der Deutschen kolonialisierte und Einfluss auf die "deutsche Kultur" nahm. Die Arbeit zeigt, dass das Konstrukt der "deutschen Kultur" nicht ausschließlich durch die bürgerliche Hochkultur definiert wurde, sondern zunehmend auch durch Einflüsse der Konsumkultur bestimmt war. Die Bilderwelten der Werbung prägten nationale Ikonen, schufen (bspw. durch Leuchtwerbung) modifizierte "Oberflächen" und Raumwahrnehmungen, ebenso wie die Logik der Marktdifferenzierung und des Marketing soziale Interaktionen als auch die politische Kommunikation (Hitler als Marke) zu bestimmen begann. Diese Entwicklung verlief nicht konfliktfrei. Sowohl die Debatten über Werbung als auch die direkte Konfrontation zwischen Kulturkritikern und Werbern verdeutlichen den massiven Zusammenprall zweier Mentalitäten, die den Konflikt von traditionellem zünftigem Denken, hochkultureller Repräsentation sowie einer vermeintlich authentischen Ästhetik des Inhalts auf der einen Seite und einer "Welt des Scheins" und einer Ästhetik der äußeren Form auf der anderen Seite hervortreten ließ. In dieser Debatte spielte eine Frage eine zentrale Rolle: inwieweit Kapitalismus, Marktwirtschaft, Konsum und die Ästhetik der modernen Lebenswelt mit ihrer spezifischen (werblichen) Oberflächenstruktur mit Vorstellungen "des Deutschen" zu vereinbaren waren.
Oldenbourg Wissenschaftsverlag eBooks, Dec 31, 2007
Zeitschrift für Unternehmensgeschichte, 2004
Because of the well documented development of the Berlin-based branch of Dorland, founded in 1928... more Because of the well documented development of the Berlin-based branch of Dorland, founded in 1928, this essay focuses on the German perspective of international advertising history. The analysis of Dorland's institutional history gives important insights into the development of the advertising industry such as the international network building or the creation of socalled multinational advertising trusts, dominating today the world's advertising markets. D ie Geschichte der Werbung ist in den letzten Jahren als Forschungsgegenstand immer mehr in den Fokus der Geschichtswissenschaft geraten. Kamen nur vereinzelte ernst zu nehmende Publikationen zum Thema Anfang der 90er Jahre auf den «Markt», differenziert sich die Forschung dazu zu Recht weiter aus.' Der Absatz und die Vermarktung von Produkten wurden schließlich im letzten Drittel des 19. Jahrhunderts bereits zu einer zentralen Kategorie des Wirtschaftens, weil Märkte nicht mehr als feststehende, abgegrenzte lokale Räume verstanden wurden, sondern der von zollpolitischen Schranken befreite und über eine wachsende Infrastruktur verfügende Markt das wurde, was ein Unternehmer oder Händler durch eine entsprechende Absatzpolitik zu schaffen im Stande war. Also das sich modernisierende Produktionssystem benötigte ein entsprechendes Massendistributions-und Absatzsystem. «Alles in allem genommen», so auch einer der ersten Volkswirtschaftler, Victor Mataja, der sich mit dem Problem des Absatzes beschäftigte, «enthält der Satz <Die physische Zufuhrung der Güter ist ein reines Kinderspiel verglichen mit dem Problem, die Ideen über ein Erzeugnis so zu verbreiten, dass es die Leute kaufen) viel Wahres». 2 Oder anders
transcript Verlag eBooks, Dec 31, 2010
Nicht nur die Menschen verreisen, sondern oftmals mit ihnen auch ihre Haustiere. Alexander Schug ... more Nicht nur die Menschen verreisen, sondern oftmals mit ihnen auch ihre Haustiere. Alexander Schug berichtet über das Abenteuer des Verreisens, wenn Vierbeiner mit dabei sind. Frage (Vaih-Baur): Du bist Geschäftsführer von Fred & Otto-Der Hundeverlag. Dieser Verlag publiziert außergewöhnliche Reiseführer für Hunde(halter). Wie bist du auf die Idee gekommen, einen Verlag für Menschen mit Hund zu gründen? Antwort (Schug): Am Anfang war Otto, ein sogenannter Schokolabrador, den ich vor rund 8 Jahren zu mir genommen habe. Ich bin mit Hunden aufgewachsen, hatte aber später immer gezögert, ob man in einer Stadt wie Berlin einem Hund ein gutes Zuhause bieten könne. In Berlin gibt es jedoch schätzungsweise über 150.000 Hunde, in etwa also gleich viele Menschen, die offenbar diese Frage für sich positiv beantwortet haben: Man kann auch in der Großstadt Hunde halten. Also habe ich es irgendwann versucht und Otto zu mir geholt. Schnell habe ich festgestellt, dass zum Leben von Hund und Mensch in der Stadt zwischen den Hundehaltern viel informelles Wissen kursierte: wo die besten Auslaufgebiete sind, welche Trainer und Tierärzte gut sind. So entstand die Idee zu unserem Stadtführer für Hunde "FRED & OTTO unterwegs in Berlin und Potsdam".
This dissertation offers a history of modern commercial advertising during the first half of the ... more This dissertation offers a history of modern commercial advertising during the first half of the twentieth century and demonstrates that despite cultural barriers, advertising colonized the everyday world of Germans and began to encroach upon "German culture". The work shows that the construct of "German culture" was not only defined by bourgeois high culture, but rather increasingly by factors from consumer culture. The imagery of advertising shaped national icons, created modified "surfaces" (for example, through illuminated ad media) and perceptions of space. Likewise, the logic of market differentiation and marketing began to determine social interactions as well as political communication (Hitler branding). This development did not progress without conflict: Debates surrounding both advertising as well as the direct confrontation between cultural critics and advertisers make clear that there was a massive collision between two mentalities. This allowed a conflict to emerge between traditional, guild thinking, high cultural representations and a putatively authentic aesthetics of content, on the one hand, and on the other hand, a "world of appearances" and aesthetic of the exterior form. One question in particular played a central role in this debate, namely the extent to which capitalism, the market economy, consumption and the aesthetics of the modern Lebenswelt with its specific (commercial) texture were in accord with ideas of "Germanness.
Die Arbeit präsentiert die Geschichte der modernen Wirtschaftswerbung in der ersten Hälfte des 20... more Die Arbeit präsentiert die Geschichte der modernen Wirtschaftswerbung in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts und zeigt, dass Werbung trotz kultureller Barrieren die Alltagswelten der Deutschen kolonialisierte und Einfluss auf die "deutsche Kultur" nahm. Die Arbeit zeigt, dass das Konstrukt der "deutschen Kultur" nicht ausschließlich durch die bürgerliche Hochkultur definiert wurde, sondern zunehmend auch durch Einflüsse der Konsumkultur bestimmt war. Die Bilderwelten der Werbung prägten nationale Ikonen, schufen (bspw. durch Leuchtwerbung) modifizierte "Oberflächen" und Raumwahrnehmungen, ebenso wie die Logik der Marktdifferenzierung und des Marketing soziale Interaktionen als auch die politische Kommunikation (Hitler als Marke) zu bestimmen begann. Diese Entwicklung verlief nicht konfliktfrei. Sowohl die Debatten über Werbung als auch die direkte Konfrontation zwischen Kulturkritikern und Werbern verdeutlichen den massiven Zusammenprall zweier Mentalitäten, die den Konflikt von traditionellem zünftigem Denken, hochkultureller Repräsentation sowie einer vermeintlich authentischen Ästhetik des Inhalts auf der einen Seite und einer "Welt des Scheins" und einer Ästhetik der äußeren Form auf der anderen Seite hervortreten ließ. In dieser Debatte spielte eine Frage eine zentrale Rolle: inwieweit Kapitalismus, Marktwirtschaft, Konsum und die Ästhetik der modernen Lebenswelt mit ihrer spezifischen (werblichen) Oberflächenstruktur mit Vorstellungen "des Deutschen" zu vereinbaren waren.
Oldenbourg Wissenschaftsverlag eBooks, Dec 31, 2007
Zeitschrift für Unternehmensgeschichte, 2004
Because of the well documented development of the Berlin-based branch of Dorland, founded in 1928... more Because of the well documented development of the Berlin-based branch of Dorland, founded in 1928, this essay focuses on the German perspective of international advertising history. The analysis of Dorland's institutional history gives important insights into the development of the advertising industry such as the international network building or the creation of socalled multinational advertising trusts, dominating today the world's advertising markets. D ie Geschichte der Werbung ist in den letzten Jahren als Forschungsgegenstand immer mehr in den Fokus der Geschichtswissenschaft geraten. Kamen nur vereinzelte ernst zu nehmende Publikationen zum Thema Anfang der 90er Jahre auf den «Markt», differenziert sich die Forschung dazu zu Recht weiter aus.' Der Absatz und die Vermarktung von Produkten wurden schließlich im letzten Drittel des 19. Jahrhunderts bereits zu einer zentralen Kategorie des Wirtschaftens, weil Märkte nicht mehr als feststehende, abgegrenzte lokale Räume verstanden wurden, sondern der von zollpolitischen Schranken befreite und über eine wachsende Infrastruktur verfügende Markt das wurde, was ein Unternehmer oder Händler durch eine entsprechende Absatzpolitik zu schaffen im Stande war. Also das sich modernisierende Produktionssystem benötigte ein entsprechendes Massendistributions-und Absatzsystem. «Alles in allem genommen», so auch einer der ersten Volkswirtschaftler, Victor Mataja, der sich mit dem Problem des Absatzes beschäftigte, «enthält der Satz <Die physische Zufuhrung der Güter ist ein reines Kinderspiel verglichen mit dem Problem, die Ideen über ein Erzeugnis so zu verbreiten, dass es die Leute kaufen) viel Wahres». 2 Oder anders
transcript Verlag eBooks, Dec 31, 2010
Nicht nur die Menschen verreisen, sondern oftmals mit ihnen auch ihre Haustiere. Alexander Schug ... more Nicht nur die Menschen verreisen, sondern oftmals mit ihnen auch ihre Haustiere. Alexander Schug berichtet über das Abenteuer des Verreisens, wenn Vierbeiner mit dabei sind. Frage (Vaih-Baur): Du bist Geschäftsführer von Fred & Otto-Der Hundeverlag. Dieser Verlag publiziert außergewöhnliche Reiseführer für Hunde(halter). Wie bist du auf die Idee gekommen, einen Verlag für Menschen mit Hund zu gründen? Antwort (Schug): Am Anfang war Otto, ein sogenannter Schokolabrador, den ich vor rund 8 Jahren zu mir genommen habe. Ich bin mit Hunden aufgewachsen, hatte aber später immer gezögert, ob man in einer Stadt wie Berlin einem Hund ein gutes Zuhause bieten könne. In Berlin gibt es jedoch schätzungsweise über 150.000 Hunde, in etwa also gleich viele Menschen, die offenbar diese Frage für sich positiv beantwortet haben: Man kann auch in der Großstadt Hunde halten. Also habe ich es irgendwann versucht und Otto zu mir geholt. Schnell habe ich festgestellt, dass zum Leben von Hund und Mensch in der Stadt zwischen den Hundehaltern viel informelles Wissen kursierte: wo die besten Auslaufgebiete sind, welche Trainer und Tierärzte gut sind. So entstand die Idee zu unserem Stadtführer für Hunde "FRED & OTTO unterwegs in Berlin und Potsdam".
This dissertation offers a history of modern commercial advertising during the first half of the ... more This dissertation offers a history of modern commercial advertising during the first half of the twentieth century and demonstrates that despite cultural barriers, advertising colonized the everyday world of Germans and began to encroach upon "German culture". The work shows that the construct of "German culture" was not only defined by bourgeois high culture, but rather increasingly by factors from consumer culture. The imagery of advertising shaped national icons, created modified "surfaces" (for example, through illuminated ad media) and perceptions of space. Likewise, the logic of market differentiation and marketing began to determine social interactions as well as political communication (Hitler branding). This development did not progress without conflict: Debates surrounding both advertising as well as the direct confrontation between cultural critics and advertisers make clear that there was a massive collision between two mentalities. This allowed a conflict to emerge between traditional, guild thinking, high cultural representations and a putatively authentic aesthetics of content, on the one hand, and on the other hand, a "world of appearances" and aesthetic of the exterior form. One question in particular played a central role in this debate, namely the extent to which capitalism, the market economy, consumption and the aesthetics of the modern Lebenswelt with its specific (commercial) texture were in accord with ideas of "Germanness.