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Papers by Sabine Bock

Research paper thumbnail of Schlösser und Herrenhäuser der Ostseeregion

Schlösser und Herrenhäuser der Ostseeregion Bausteine einer europäischen Kulturlandschaft Castles and Manor Houses in the Baltic Sea Region Components of an European Cultural Heritage, 2017

Die gemeinsame Agrarverfassung, die in der Gutswirtschaft mündende Gutsherrschaft, wird als Grund... more Die gemeinsame Agrarverfassung, die in der Gutswirtschaft mündende Gutsherrschaft, wird als Grundlage der ähnlichen Dichte und Ausbildung
der Herrenhäuser als Mittelpunkt großer (Ritter-)Güter in den Ländern des Ostseeraums definiert. Trotz gelegentlicher Entwicklungsunterschiede, die unter anderem auf die großen Kriege des 16. bis 18. Jahrhunderts zurückzuführen sind, gibt es in diesen Ländern dieselben Entwicklungsstufen der Gutsanlagen und ihrer Herrenhäuser.
Ist das Wissen um den spätmittelalterlichen Rittersitz, die niederadlige Befestigung mit einem grundherrlichen Eigenbetrieb, noch sehr fragmentarisch, weiß man schon wesentlich mehr über den frühneuzeitlichen Rittersitz. Es gab sowohl die Festen Häuser, die sich aus der mittelalterlichen Burg entwickelt hatten, als auch den Herrensitz mit einem zugeordneten Wirtschaftshof, der zum Ausgangspunkt der weiteren Entwicklung wurde. Es lassen sich für diesen Zeitraum bereits verallgemeinerungsfähige Aussagen zu den Bauten und ihrer Gestaltung machen. Die Herrenhäuser der nächsten beiden definierten Entwicklungsstufen, in denen sich zunächst eine Art ›Prototyp‹ herausbildet, der zu einer Form führt, die wie ein Teil der standesgemäßen Uniformierung erscheint, lassen sich sehr detailliert vorstellen, in allen Regionen haben sich ausreichend Beispiele erhalten.
Mit der Industrialisierung der Landwirtschaft vollzog sich im 19. Jahrhundert die Trennung von Herrenhaus und Gutshof. Die neuen, zumeist außerordentlich großen Herrenhäuser wurden in ausgedehnten Parkanlagen errichtet. Aber unabhängig davon, ob es sich um Neu- oder Umbauten handelte, wandt man sich von tradierten Formen ab, schuf aber mit den historistischen Herrenhäusern nur eine neue ›Uniformierung‹.
Nach ersten Ansätzen, die Herrenhäuser den bürgerlichen Wohnvorstellungen anzupassen, die sich seit der Zeit um 1900 beobachten lassen, endete sehr bald die Zeit der Gutswirtschaft und die Bauaufgabe Herrenhaus gab es nicht mehr. Nun folgte die Frage des denkmalgerechten Umgangs mit dem Bestand, der aber in diesem Beitrag nicht nachgegangen wird.

The joint agricultural structure of a land-owning class (Gutsherrschaft) which developed as manorialism (Gutswirtschaft) is generally regarded as the impetus for similarities in denseness and design of stately homes, manor houses, which formed the centre of large estates in the Baltic countries.
Despite occasional developmental differences due to the Great Wars in the 16th and 18th centuries, the manors and their stately homes share the same developmental stages in these countries.
Whereas our knowledge of the late medieval manor, a fortification of the lower nobility who ran their own land is still fragmental, a lot more has transpired of the early modern manor. These were solid houses which had developed from the medieval castle as well as manor houses with a farm yard attached. The latter became the model for the development that followed. It is possible to draw general conclusions about the buildings and their design at that time.
The stately homes of the following two developmental stages can be discussed in detail as sufficient examples have survived. Here, initially a prototype emerged which seems to have developed into a design that was part of a uniformity that befitted the owners’ status.
Along with Industrialisation manor house and farm became separated. New, mostly huge manor houses were erected in generous parks. However, notwithstanding whether the building was new or received merely alterations, traditional forms were abandoned only in favour of a new uniformity, namely the manor built in the manner of historicism.
Around 1900 attempts were made to adjust the manor houses to modern standards of living but soon after the times of the »Gutswirtschaft« ended, and with it the manor house as a building type ceased to exist. The question of how to preserve these historic monuments remains but is not being dealt with in this contribution.

Research paper thumbnail of Gilly, David (1748–1808) Architekt, Stadt- und Regionalplaner

Research paper thumbnail of Scheck, Thomas: Denkmalpflege und Diktatur im Deutschen Reich zur Zeit des Nationalsozialismus. Hrsg. vom Kunsthistorischen Institut der Christian- Albrechts-Universität zu Kiel

Research paper thumbnail of Das Bistum und das Hochstift Cammin

Research paper thumbnail of Gilly, Friedrich (1772–1800) Architekt

Böhlau Verlag eBooks, 2013

Research paper thumbnail of Scheck, Thomas: Denkmalpflege und Diktatur im Deutschen Reich zur Zeit des Nationalsozialismus. Hrsg. vom Kunsthistorischen Institut der Christian- Albrechts-Universität zu Kiel

Research paper thumbnail of Zeugnisse der Hohen Jagd am herzoglichen Hof in Mecklenburg

Siedlungsforschung. Archäologie – Geschichte – Geographie, 2015

Research paper thumbnail of Das Bistum und das Hochstift Cammin

Research paper thumbnail of Das Haus des Generalmajors. Neu aufgetauchte Planvarianten von Schloss Steinort in Masuren

Die in verschiedenen Untersuchungen bereits behandelte, komplexe Bau geschichte Steinorts beginnt... more Die in verschiedenen Untersuchungen bereits behandelte, komplexe Bau geschichte Steinorts beginnt an der heutigen Stelle des Schlosses mit Cas par von Lehndorff (1522-1576), der auf der Erhebung zwischen Mauer-und Dargainensee übereinem nahezu quadratischen Grundriss ein neues, um

Research paper thumbnail of Gilly, David (1748–1808) Architekt, Stadt- und Regionalplaner

Research paper thumbnail of Gilly, Friedrich (1772–1800) Architekt

Books by Sabine Bock

Research paper thumbnail of DBJB2021 030 046 Bock Eine Augenscheinkarte von

Deutsch-Baltisches Jahrbuch, 2022

Die genaue Betrachtung der Karte zeigt, dass es sich keinesfalls um eine schematische Darstellung... more Die genaue Betrachtung der Karte zeigt, dass es sich keinesfalls um eine schematische Darstellung handelt. Im Gegenteil, in Verbindung mit der Gerichtsakte und der einschlägigen Literatur konnte eine Fülle an In- formationen erschlossen werden. Viele Fragen sind noch offen und viel- leicht regt dieser Beitrag an, sich mit ihnen zu beschäftigen.

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Schlösser und Herrenhäuser der Ostseeregion Bausteine einer europäischen Kulturlandschaft Castles and Manor Houses in the Baltic Sea Region Components of an European Cultural Heritage, 2017

Die gemeinsame Agrarverfassung, die in der Gutswirtschaft mündende Gutsherrschaft, wird als Grund... more Die gemeinsame Agrarverfassung, die in der Gutswirtschaft mündende Gutsherrschaft, wird als Grundlage der ähnlichen Dichte und Ausbildung
der Herrenhäuser als Mittelpunkt großer (Ritter-)Güter in den Ländern des Ostseeraums definiert. Trotz gelegentlicher Entwicklungsunterschiede, die unter anderem auf die großen Kriege des 16. bis 18. Jahrhunderts zurückzuführen sind, gibt es in diesen Ländern dieselben Entwicklungsstufen der Gutsanlagen und ihrer Herrenhäuser.
Ist das Wissen um den spätmittelalterlichen Rittersitz, die niederadlige Befestigung mit einem grundherrlichen Eigenbetrieb, noch sehr fragmentarisch, weiß man schon wesentlich mehr über den frühneuzeitlichen Rittersitz. Es gab sowohl die Festen Häuser, die sich aus der mittelalterlichen Burg entwickelt hatten, als auch den Herrensitz mit einem zugeordneten Wirtschaftshof, der zum Ausgangspunkt der weiteren Entwicklung wurde. Es lassen sich für diesen Zeitraum bereits verallgemeinerungsfähige Aussagen zu den Bauten und ihrer Gestaltung machen. Die Herrenhäuser der nächsten beiden definierten Entwicklungsstufen, in denen sich zunächst eine Art ›Prototyp‹ herausbildet, der zu einer Form führt, die wie ein Teil der standesgemäßen Uniformierung erscheint, lassen sich sehr detailliert vorstellen, in allen Regionen haben sich ausreichend Beispiele erhalten.
Mit der Industrialisierung der Landwirtschaft vollzog sich im 19. Jahrhundert die Trennung von Herrenhaus und Gutshof. Die neuen, zumeist außerordentlich großen Herrenhäuser wurden in ausgedehnten Parkanlagen errichtet. Aber unabhängig davon, ob es sich um Neu- oder Umbauten handelte, wandt man sich von tradierten Formen ab, schuf aber mit den historistischen Herrenhäusern nur eine neue ›Uniformierung‹.
Nach ersten Ansätzen, die Herrenhäuser den bürgerlichen Wohnvorstellungen anzupassen, die sich seit der Zeit um 1900 beobachten lassen, endete sehr bald die Zeit der Gutswirtschaft und die Bauaufgabe Herrenhaus gab es nicht mehr. Nun folgte die Frage des denkmalgerechten Umgangs mit dem Bestand, der aber in diesem Beitrag nicht nachgegangen wird.

The joint agricultural structure of a land-owning class (Gutsherrschaft) which developed as manorialism (Gutswirtschaft) is generally regarded as the impetus for similarities in denseness and design of stately homes, manor houses, which formed the centre of large estates in the Baltic countries.
Despite occasional developmental differences due to the Great Wars in the 16th and 18th centuries, the manors and their stately homes share the same developmental stages in these countries.
Whereas our knowledge of the late medieval manor, a fortification of the lower nobility who ran their own land is still fragmental, a lot more has transpired of the early modern manor. These were solid houses which had developed from the medieval castle as well as manor houses with a farm yard attached. The latter became the model for the development that followed. It is possible to draw general conclusions about the buildings and their design at that time.
The stately homes of the following two developmental stages can be discussed in detail as sufficient examples have survived. Here, initially a prototype emerged which seems to have developed into a design that was part of a uniformity that befitted the owners’ status.
Along with Industrialisation manor house and farm became separated. New, mostly huge manor houses were erected in generous parks. However, notwithstanding whether the building was new or received merely alterations, traditional forms were abandoned only in favour of a new uniformity, namely the manor built in the manner of historicism.
Around 1900 attempts were made to adjust the manor houses to modern standards of living but soon after the times of the »Gutswirtschaft« ended, and with it the manor house as a building type ceased to exist. The question of how to preserve these historic monuments remains but is not being dealt with in this contribution.

Research paper thumbnail of Gilly, David (1748–1808) Architekt, Stadt- und Regionalplaner

Research paper thumbnail of Scheck, Thomas: Denkmalpflege und Diktatur im Deutschen Reich zur Zeit des Nationalsozialismus. Hrsg. vom Kunsthistorischen Institut der Christian- Albrechts-Universität zu Kiel

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Böhlau Verlag eBooks, 2013

Research paper thumbnail of Scheck, Thomas: Denkmalpflege und Diktatur im Deutschen Reich zur Zeit des Nationalsozialismus. Hrsg. vom Kunsthistorischen Institut der Christian- Albrechts-Universität zu Kiel

Research paper thumbnail of Zeugnisse der Hohen Jagd am herzoglichen Hof in Mecklenburg

Siedlungsforschung. Archäologie – Geschichte – Geographie, 2015

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Die in verschiedenen Untersuchungen bereits behandelte, komplexe Bau geschichte Steinorts beginnt... more Die in verschiedenen Untersuchungen bereits behandelte, komplexe Bau geschichte Steinorts beginnt an der heutigen Stelle des Schlosses mit Cas par von Lehndorff (1522-1576), der auf der Erhebung zwischen Mauer-und Dargainensee übereinem nahezu quadratischen Grundriss ein neues, um

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Research paper thumbnail of Gilly, Friedrich (1772–1800) Architekt

Research paper thumbnail of DBJB2021 030 046 Bock Eine Augenscheinkarte von

Deutsch-Baltisches Jahrbuch, 2022

Die genaue Betrachtung der Karte zeigt, dass es sich keinesfalls um eine schematische Darstellung... more Die genaue Betrachtung der Karte zeigt, dass es sich keinesfalls um eine schematische Darstellung handelt. Im Gegenteil, in Verbindung mit der Gerichtsakte und der einschlägigen Literatur konnte eine Fülle an In- formationen erschlossen werden. Viele Fragen sind noch offen und viel- leicht regt dieser Beitrag an, sich mit ihnen zu beschäftigen.