Christian Grüny - Academia.edu (original) (raw)
Papers by Christian Grüny
Ästhetiken X.0, Oct 26, 2023
Christian Grüny: You have been the director of several music festivals and until recently you wer... more Christian Grüny: You have been the director of several music festivals and until recently you were the artistic director of Berliner Festspiele's MaerzMusik, where last year you finished your eighth festival edition since 2015. You started out by introducing a lot of changes, the most visible of which was changing the name to Festival for Time Issues (Festival für Zeitfragen). Could you tell us about your initial ideas for the festival back then? Berno Odo Polzer: In 2014, when Thomas Oberender invited me to direct MaerzMusik, my goal was to develop a diverse platform dedicated to music and listening that reflects the societal and political realities of the world we live in-something I often miss within the contemporary music world. Given the long tradition of this festival, the question was how to deal with change and continuity. Keeping the name MaerzMusik while adding the subtitle Festival for Time Issues was a way to acknowledge the merits of this important festival-not cutting off a tradition for the sake of making one's own mark as a director-while making explicit that its nature and focus would change. My goal was to bring together my different practices as a curator and researcher, combining artistic, theory-related, dramaturgical, and curatorial approaches to investigate the 'politics of time'. Zeitfragen carries a double meaning: questions about time and questions of our time. These questions came from the doctoral research for my PhD in Politics at the University of Lapland I was working on at that time. It led me to early Christian philosophy and political theology, to a period-between the first and the fifth centuries CE-when Christianity's distinct conception of linear time was formed,
Felix Meiner Verlag, Sep 26, 2018
Velbrück Wissenschaft, Mar 1, 2014
Political Phenomenology, 2019
Erscheinung und Ereignis, 2013
Die Verletzbarkeit des Menschen, 2011
Erscheinung und Ereignis, 2013
Zeitschrift für Ästhetik und Allgemeine Kunstwissenschaft, 2013
Der Text mobilisiert Paul Valérys Motiv der »weißen Sache«, die der junge Sokrates am Strand find... more Der Text mobilisiert Paul Valérys Motiv der »weißen Sache«, die der junge Sokrates am Strand findet, als paradigmatische Figur für die Objekte der Kunst, die er als Übergangsobjekte rekonstruiert. Ansatzpunkt ist Donald Winnicotts psychoanalytische Theorie der Übergangsobjekte, die von einer Unentscheidbarkeit in Bezug auf den Status jener Objekte als innen oder außen, real oder imaginär ausgeht. Damit ist weder eine Fixierung auf »Werke« noch ihre theoretische oder praktische Verabschiedung präjudiziert. Die Übergängigkeit der Kunst wird durch unterschiedliche Dimensionen verfolgt, von ihrer Realisierung in der Rezeption über den Übergang von Simultaneität und Sukzessivität, die untilgbaren Bezüge der Sache zu anderen künstlerischen und außerkünstlerischen Sphären und die Verfransung unterschiedlicher Kunstgattungen bis hin zur ausdrücklichen Intervention in außerkünstlerische Zusammenhänge. Schließlich wird das Motiv der Unentscheidbarkeit mit Kant und Valéry bis zur Differenz von...
Speaking about Torture, 2012
Formen raumzeitlicher Organisation in den Künsten
Zeitschrift für Ästhetik und allgemeine Kunstwissenschaft, Nov 29, 2023
Zeitschrift für didaktik der philosophie und ethik, 2010
kehrt, daß der Vollzug inhaltlichen Denkens nicht gelingen könnte, ohne Selbstbewußtsein zu gewin... more kehrt, daß der Vollzug inhaltlichen Denkens nicht gelingen könnte, ohne Selbstbewußtsein zu gewinnen; man muß "durch die Eiswüste der Abstraktion hindurch, um zu konkretem Philosophieren bündig zu gelangen." (9) Doch seinem Sinn nach bleibt das begrifflich artikulierte Selbstbewußtsein, das die Negative Dialektik entfalten soll, dem Vollzug des kritischen, inhaltlichen Denkens gegenüber ein "Sekundäres" (9). Die Negative Dialektik, Adornos "dickes Kind", ist sein "philosophisches Hauptwerk" also nicht in dem Sinn, daß nun erst die Grundlage für seine bisherigen materialen, "realphilosophischen" Arbeiten gelegt würde. Wie gleichwohl zu verstehen ist, daß Adorno, wie gesehen, der Negativen Dialektik eine hervorragende Bedeutung in seinem philosophischen Lebenswerk zuspricht, bringt eine Formulierung wiederum aus deren Vorrede auf den Punkt: "Der Autor legt, soweit er es vermag, die Karten auf den Tisch; das ist keineswegs dasselbe wie das Spiel." (9) Man kann nur pokern-eingeschlossen den Bluff, der dazugehört-, weil man die Karten hat, die man hat. Aber so wie die Aufdeckung der Karten das Ende, nicht der Vollzug des Spiels ist, so ist das Spiel nicht durch die Karten festgelegt, mit denen man es spielt. Die Begriffe und Kategorien, die die Negative Dialektik klärt, sind diejenigen, mit denen das inhaltliche Denken operiert, aber deren Klärung ersetzt weder noch determiniert sie dieses Operieren im inhaltlichen Denken. Folgt man der Vorrede zur Negativen Dialektik, so hat Adornos Kritik an der Idee einer philosophischen "Grundlegung"-der Grundlegung inhaltlichen Denkens in einer Klärung seiner Begriffe und Kategorienaber noch weiter reichende Konsequenzen: Sie hat Konsequenzen auch für die Weise, in der die Negative Dialektik jene Klärung der Begriffe und Kategorien leisten soll. So ist die Begriffe und Kategorien zu klären, mit denen das inhaltliche Denken operiert, zwar nicht dasselbe, wie inhaltlich zu denken. Adorno unterscheidet zwischen beidem vielmehr als "Vollzug" und "Selbstreflexion", als "Eiswüste der Abstraktion" und "konkretem Philosophieren". Wenn das zuvor Gesagte zutrifft, kann die Klärung der Begriffe und Kategorien aber auch nicht unabhängig vom Vollzug inhaltlichen Denkens erfolgen: Es muß im Blick auf diesen Vollzug erfolgen, ja es kann nur so geschehen, daß in die Klärung der Begriffe und Kategorien der Bezug auf das inhaltliche Denken eingeschrieben ist. Die philosophische Klärung der Begriffe und Kategorien muß selbst anders erfolgen. Diese Andersheit der philosophischen Klärung zeigt sich nach Adorno unter anderem darin, daß die Philosophie kein System, ja, daß sie um des Bezugs zum inhaltlichen Denken willen ein "Antisystem" sein müsse (10). Die Aufgabe, "[stringent] über die offizielle Trennung von
Allgemeine Zeitschrift für Philosophie (AZP)
Zeitschrift für Ästhetik und Allgemeine Kunstwissenschaft, 2021
Zeitschrift für Ästhetik und Allgemeine Kunstwissenschaft, 2021
Der Begriff der Musik ist problematisch, insofern seine Anwendung auf Praktiken, die nicht von vo... more Der Begriff der Musik ist problematisch, insofern seine Anwendung auf Praktiken, die nicht von vornherein unter seiner Ägide stattfi nden, diese auf eine bestimmte Weise interpretiert und zuschneidet, die ihnen nicht unbedingt gemäß ist. Gleichzeitig verbindet sich mit ihm eine bestimmte Form der Anerkennung, die zu versagen ebenso problematisch wäre; dies verbindet ihn mit dem Begriff der Kunst. Insofern der gegenwärtige Musikbegriff nicht mehr um die westliche Kunstmusik, wohl aber um die rhythmische und melodische Organisation von Klanglichkeit zentriert ist, stellt sich die Frage, ob und wie es möglich ist, ihn zu dezentrieren. Die Forschungen zum evolutionären Ursprung der Musik könnten als Möglichkeit begriffen werden, das Feld der menschlichen Artikulation zwischen Sprache, Gestischem und Musik anders aufzuteilen und zu pluralisieren, wenn sie auf die geläufige Essentialisierung verzichten. Die politische Dimension der (Nicht-)Anerkennung von Praktiken als Musik lässt aber ei...
Ästhetiken X.0, Oct 26, 2023
Christian Grüny: You have been the director of several music festivals and until recently you wer... more Christian Grüny: You have been the director of several music festivals and until recently you were the artistic director of Berliner Festspiele's MaerzMusik, where last year you finished your eighth festival edition since 2015. You started out by introducing a lot of changes, the most visible of which was changing the name to Festival for Time Issues (Festival für Zeitfragen). Could you tell us about your initial ideas for the festival back then? Berno Odo Polzer: In 2014, when Thomas Oberender invited me to direct MaerzMusik, my goal was to develop a diverse platform dedicated to music and listening that reflects the societal and political realities of the world we live in-something I often miss within the contemporary music world. Given the long tradition of this festival, the question was how to deal with change and continuity. Keeping the name MaerzMusik while adding the subtitle Festival for Time Issues was a way to acknowledge the merits of this important festival-not cutting off a tradition for the sake of making one's own mark as a director-while making explicit that its nature and focus would change. My goal was to bring together my different practices as a curator and researcher, combining artistic, theory-related, dramaturgical, and curatorial approaches to investigate the 'politics of time'. Zeitfragen carries a double meaning: questions about time and questions of our time. These questions came from the doctoral research for my PhD in Politics at the University of Lapland I was working on at that time. It led me to early Christian philosophy and political theology, to a period-between the first and the fifth centuries CE-when Christianity's distinct conception of linear time was formed,
Felix Meiner Verlag, Sep 26, 2018
Velbrück Wissenschaft, Mar 1, 2014
Political Phenomenology, 2019
Erscheinung und Ereignis, 2013
Die Verletzbarkeit des Menschen, 2011
Erscheinung und Ereignis, 2013
Zeitschrift für Ästhetik und Allgemeine Kunstwissenschaft, 2013
Der Text mobilisiert Paul Valérys Motiv der »weißen Sache«, die der junge Sokrates am Strand find... more Der Text mobilisiert Paul Valérys Motiv der »weißen Sache«, die der junge Sokrates am Strand findet, als paradigmatische Figur für die Objekte der Kunst, die er als Übergangsobjekte rekonstruiert. Ansatzpunkt ist Donald Winnicotts psychoanalytische Theorie der Übergangsobjekte, die von einer Unentscheidbarkeit in Bezug auf den Status jener Objekte als innen oder außen, real oder imaginär ausgeht. Damit ist weder eine Fixierung auf »Werke« noch ihre theoretische oder praktische Verabschiedung präjudiziert. Die Übergängigkeit der Kunst wird durch unterschiedliche Dimensionen verfolgt, von ihrer Realisierung in der Rezeption über den Übergang von Simultaneität und Sukzessivität, die untilgbaren Bezüge der Sache zu anderen künstlerischen und außerkünstlerischen Sphären und die Verfransung unterschiedlicher Kunstgattungen bis hin zur ausdrücklichen Intervention in außerkünstlerische Zusammenhänge. Schließlich wird das Motiv der Unentscheidbarkeit mit Kant und Valéry bis zur Differenz von...
Speaking about Torture, 2012
Formen raumzeitlicher Organisation in den Künsten
Zeitschrift für Ästhetik und allgemeine Kunstwissenschaft, Nov 29, 2023
Zeitschrift für didaktik der philosophie und ethik, 2010
kehrt, daß der Vollzug inhaltlichen Denkens nicht gelingen könnte, ohne Selbstbewußtsein zu gewin... more kehrt, daß der Vollzug inhaltlichen Denkens nicht gelingen könnte, ohne Selbstbewußtsein zu gewinnen; man muß "durch die Eiswüste der Abstraktion hindurch, um zu konkretem Philosophieren bündig zu gelangen." (9) Doch seinem Sinn nach bleibt das begrifflich artikulierte Selbstbewußtsein, das die Negative Dialektik entfalten soll, dem Vollzug des kritischen, inhaltlichen Denkens gegenüber ein "Sekundäres" (9). Die Negative Dialektik, Adornos "dickes Kind", ist sein "philosophisches Hauptwerk" also nicht in dem Sinn, daß nun erst die Grundlage für seine bisherigen materialen, "realphilosophischen" Arbeiten gelegt würde. Wie gleichwohl zu verstehen ist, daß Adorno, wie gesehen, der Negativen Dialektik eine hervorragende Bedeutung in seinem philosophischen Lebenswerk zuspricht, bringt eine Formulierung wiederum aus deren Vorrede auf den Punkt: "Der Autor legt, soweit er es vermag, die Karten auf den Tisch; das ist keineswegs dasselbe wie das Spiel." (9) Man kann nur pokern-eingeschlossen den Bluff, der dazugehört-, weil man die Karten hat, die man hat. Aber so wie die Aufdeckung der Karten das Ende, nicht der Vollzug des Spiels ist, so ist das Spiel nicht durch die Karten festgelegt, mit denen man es spielt. Die Begriffe und Kategorien, die die Negative Dialektik klärt, sind diejenigen, mit denen das inhaltliche Denken operiert, aber deren Klärung ersetzt weder noch determiniert sie dieses Operieren im inhaltlichen Denken. Folgt man der Vorrede zur Negativen Dialektik, so hat Adornos Kritik an der Idee einer philosophischen "Grundlegung"-der Grundlegung inhaltlichen Denkens in einer Klärung seiner Begriffe und Kategorienaber noch weiter reichende Konsequenzen: Sie hat Konsequenzen auch für die Weise, in der die Negative Dialektik jene Klärung der Begriffe und Kategorien leisten soll. So ist die Begriffe und Kategorien zu klären, mit denen das inhaltliche Denken operiert, zwar nicht dasselbe, wie inhaltlich zu denken. Adorno unterscheidet zwischen beidem vielmehr als "Vollzug" und "Selbstreflexion", als "Eiswüste der Abstraktion" und "konkretem Philosophieren". Wenn das zuvor Gesagte zutrifft, kann die Klärung der Begriffe und Kategorien aber auch nicht unabhängig vom Vollzug inhaltlichen Denkens erfolgen: Es muß im Blick auf diesen Vollzug erfolgen, ja es kann nur so geschehen, daß in die Klärung der Begriffe und Kategorien der Bezug auf das inhaltliche Denken eingeschrieben ist. Die philosophische Klärung der Begriffe und Kategorien muß selbst anders erfolgen. Diese Andersheit der philosophischen Klärung zeigt sich nach Adorno unter anderem darin, daß die Philosophie kein System, ja, daß sie um des Bezugs zum inhaltlichen Denken willen ein "Antisystem" sein müsse (10). Die Aufgabe, "[stringent] über die offizielle Trennung von
Allgemeine Zeitschrift für Philosophie (AZP)
Zeitschrift für Ästhetik und Allgemeine Kunstwissenschaft, 2021
Zeitschrift für Ästhetik und Allgemeine Kunstwissenschaft, 2021
Der Begriff der Musik ist problematisch, insofern seine Anwendung auf Praktiken, die nicht von vo... more Der Begriff der Musik ist problematisch, insofern seine Anwendung auf Praktiken, die nicht von vornherein unter seiner Ägide stattfi nden, diese auf eine bestimmte Weise interpretiert und zuschneidet, die ihnen nicht unbedingt gemäß ist. Gleichzeitig verbindet sich mit ihm eine bestimmte Form der Anerkennung, die zu versagen ebenso problematisch wäre; dies verbindet ihn mit dem Begriff der Kunst. Insofern der gegenwärtige Musikbegriff nicht mehr um die westliche Kunstmusik, wohl aber um die rhythmische und melodische Organisation von Klanglichkeit zentriert ist, stellt sich die Frage, ob und wie es möglich ist, ihn zu dezentrieren. Die Forschungen zum evolutionären Ursprung der Musik könnten als Möglichkeit begriffen werden, das Feld der menschlichen Artikulation zwischen Sprache, Gestischem und Musik anders aufzuteilen und zu pluralisieren, wenn sie auf die geläufige Essentialisierung verzichten. Die politische Dimension der (Nicht-)Anerkennung von Praktiken als Musik lässt aber ei...
zu einem kulturwissenschaftlichen Grundbegriff unter dem Förderkennzeichen 01UK0905. Die Verantwo... more zu einem kulturwissenschaftlichen Grundbegriff unter dem Förderkennzeichen 01UK0905. Die Verantwortung für den Inhalt der Veröffentlichung liegt bei den Autoren. Bibliografische Informationen der Deutschen Nationalbibliothek: Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte Daten sind im Internet über www.dnb.d-nb.de abrufbar. Alle Rechte, auch die des auszugweisen Nachdrucks, der fotomechanischen Wiedergabe und der Übersetzung vorbehalten. Dies betrifft auch die Vervielfältigung und Übertragung einzelner Textabschnitte, Zeichnungen oder Bilder durch alle Verfahren wie Speicherung und Übertragung auf Papier, Transparente, Filme, Bänder, Platten und andere Medien, soweit es nicht § 53 und 54 UrhG ausdrücklich gestatten.
Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliograf... more Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über http://dnb.d-nb.de abrufbar.
Der "body-" oder "corporeal turn" beschäftigt seit einiger Zeit die Sozial-, Geistes- und Kulturw... more Der "body-" oder "corporeal turn" beschäftigt seit einiger Zeit die Sozial-, Geistes- und Kulturwissenschaften. Der vorliegende Band bietet einen Überblick über die wichtigsten Autoren und Aspekte des "Leib"-Begriffs, der spätestens seit Husserl eine bedeutende Erweiterung des Körperbegriffs (und damit für den genannten turn) darstellt.
Emmanuel Alloa/Thomas Bedorf/Christian Grüny/Tobias Nikolaus Klass: Einleitung
I. Der Leibbegriff in der Phänomenologie
Emmanuel Alloa / Natalie Depraz: Edmund Husserl – „Ein merkwürdig unvollkommen konstituiertes Ding“ – Stefan Kristensen: Maurice Merleau-Ponty I – Körperschema und leibliche Subjektivität – Emmanuel Alloa: Maurice Merleau-Ponty II – Fleisch und Differenz – David Espinet: Martin Heidegger – Der leibliche Sinn von Sein – Thomas Bedorf: Emmanuel Levinas – Der Leib des Anderen – Karel Novotný: Körper, Leib, Affektivität in Jan Patočkas Phänomenologie der natürlichen Welt – Julia Scheidegger: Michel Henry – Transzendentale Leiblichkeit – Jörg Sternagel: Bernhard Waldenfels – Responsivität des Leibes – Kerstin Andermann: Hermann Schmitz – Leiblichkeit als kommunikatives Selbst- und Weltverhältnis
II. Zur Geschichte des Leibbegriffs
Emmanuel Alloa: Archaische Leiblichkeit. Die griechische Antike und die Entdeckung des Körpers – Theresia Heimerl: Der Leib Christi und der Körper des Christen: Körper und Leib als zentrale Problemzonen des Christentums – Marc Rölli: Philosophische Anthropologie im 19. Jahrhundert – Zwischen Leib und Körper – Tobias Nikolaus Klass: Friedrich Nietzsche – Denken am „Leitfaden des Leibes“ – Andreas Cremonini: Sigmund Freud – Der gelebte vs. der phantasmatische Leib – Uta Noppeney: Kurt Goldstein und Frederik Buytendijk – Der Leib-Begriff in der organismischen Biologie – Volker Schürmann: Max Scheler und Helmuth Plessner – Leiblichkeit in der Philosophischen Anthropologie – Marion Lauschke: Ernst Cassirer und Aby Warburg – Kulturanthropologie
III. Grenzen und Kritik des Leibbegriffs
Christian Grüny: Theodor W. Adorno – Soma und Sensorium – Ulrich Johannes Schneider: Michel Foucault – Der Körper und die Körper – Burkhard Liebsch: Paul Ricoeur – Das leibliche Selbst begegnet dem Widerstand des Anderen – Mirjam Schaub: Gilles Deleuze – Was weiß ein „Körper ohne Organe“ vom Leib? – Kathrin Busch: Jean-Luc Nancy – Exposition und Berührung – Shaun Gallagher: Embodiment: Leiblichkeit in den Kognitionswissenschaften – Marie-Luise Angerer: Gender und Performance – Ist leibliche Identität ein Konstrukt? – Thomas Bedorf/Selin Gerlek: Praxistheorien – Leibkörperliche Praktiken im Vollzug
EXCESS. FORUM FOR PHILOSOPHY AND ART (4.-7.8.2016) 48th International Summer Course for New Music... more EXCESS. FORUM FOR PHILOSOPHY AND ART (4.-7.8.2016)
48th International Summer Course for New Music Darmstadt
Jörn Peter Hiekel, Dieter Mersch, Michael Rebhahn and Fahim Amir (CURATORS)
This forum, consisting of an opening, a closing discussion and three panels, seeks to probe the current state of the relationship between music and philosophy, as well as the mutual consonances and dissonances. With a view to the present, it is of particular interest to ask what questions are stimulating New Music today, what challenges it faces, and what shared themes or »contemporaneities« unite and separate philosophy and New Music today. In this way — and very much following on from earlier discussions in Darmstadt — the forum will attempt to show how compositional strategies and concepts exemplify reflections on changes within the whole of contemporary culture. The forum, which will take place in two languages (German and English, with simultaneous interpretation), defines itself as an open-ended discussion whose topics will be introduced in keynote speeches. In each case, one composer and one philosopher will act as hosts and play the part of structuring and further developing, with their guests, the discussion that already started before the course.
PANEL 1: SURPLUS
Dieter Mersch ChristianGrüny, Jennifer Walshe, Ashley Fure, Claus-Steffen Mahnkopf, Michael Pisaro, Bernhard Waldenfels
The term»surplus, «which is also implied in the over- all title EXCESS, allues to today’s increasing expansion of the compositional through approaches like intermediality, heterogeneity of material, body/performance, theatricality, etc. Thus the term »surplus« relates on the one hand to the »derestriction« of the arts towards different forms of expression, representation and production; but, on the other hand, also to a political aspect between the critique of art as a productive force in modern capitalism and the surplus of the aesthetic as something that does not submit to the cycles of economic exploitation.
PANEL 2: THE POLITICAL
Michael Rebhahn Douglas Barrett, Dror Feiler, Fahim Amir, Chaya Czernowin, Harry Lehmann, Mathias Spahlinger
The political dimension touched on in the first group of themes will be explicitly foregrounded in the second complex. It addresses the ever pressing question of the relationship between art, reality and politics, which constantly arises in new ways for music too. Just as the »worldrelation« of music is being intensely debated at the moment, the concern is at once a far more fundamental analysis of the relationship be- tween the aesthetic and all that characterizes and constitutes the polis, the political and lastly the »community«. What is the role of art in this, especially if the practice of art identifies itself first and foremost as critique, as an element of resistance or subversion against claims to political power? A substantial element of this fundamental problem also encompasses the interplay between music and the historical, as expressed in notions of »contemporaneity« and »witness.«
Intervention: Fahim Amir and Tomás Saraceno
Every work of art is an uncommitted crime
After the critique of Eurocentrism new approaches demand to also »provincialise the human«. If dogs are indeed the new feminists as Carolyn Christov-Bakargiev, curator of dOCUMENTA (13), famously stated in relation to the seminal work of Donna Haraway, what is there to be done in the realms of aesthetics, production and politics?
Philosopher Fahim Amir and artist Tomás Saraceno engage in a conversation about challenges and promises of multi species constellations in art starting from both Saracenos work with spiders and Haraways Companion Species Manifesto (2003).
A Cyrtophora citricola spider will join the conversation as guest speaker.
PANEL 3: MUSIC AS PHILOSOPHY
Jörn Peter Hiekel, Simone Mahrenholz, ManosTsangaris, Brian Ferneyhough, Patrick Frank, Gunnar Hindrichs, Albrecht Wellmer
Music, like art in general, constitutes its own form of thought and insight that is every bit as advanced as philosophy, but uses other means and follows different »logics.« It is not only a matter of initiating a dialogue between music and philosophy in order to evoke mutual tensions or proximities, but rather of showing how music, or the musical and »compositional,« can be viewed as »a form of philosophy« — and of attributing to it an »epistemic« power of its own. On the one hand, this raises such time-honored questions as that of »truth« in art, which after Hegel was taken up most significantly by Heidegger and Adorno; and on the other hand, it needs to be readjusted to the present conditions. One must therefore interrogate the »self-will« of aesthetic thought and ask what music — especially New Music, as the most »abstract« and at once the most emotional art — »knows,« or how it organizes and reveals its knowledge.
Susanne K. Langer: Fühlen und Form. Eine Philosophie der Kunst, 2018
Einleitung zur deutschen Ausgabe von "Feeling and Form" von Susanne K. Langer
Dieses Buch widmet sich in 19 Kapiteln der Komplexität und den Herausforderungen einer Geschichte... more Dieses Buch widmet sich in 19 Kapiteln der Komplexität und den Herausforderungen einer Geschichte des musikalischen Hörens – ein Gebiet, das seit etwa zwei Jahrzehnten von der Musikforschung verstärkt behandelt und vertieft wird. In¬ter¬disziplinäre Ansätze im Spannungsfeld von Psychologie, Soziologie, Historizität und gesellschaftlicher Konstruktion musikalischen Hörens prägen die Methodik der Autorinnen und Autoren, wobei u.a. das Verhältnis von musikalischer Struktur und Hörerfahrung, die Bedeutung von Klang¬raum, Medien und technischer Klangreproduktion sowie das Spannungsfeld zwischen konventionellen Hörerwartungen und ›historischem‹ Musizieren zur Sprache kommen. Historische und methodische Überblicksdarstellungen und die Vertiefung musikästhetischer, wahrnehmungspsychologischer und musiksoziologischer Fragestellungen (I) werden eingehenden Diskussionen zu historischen Hörsituationen vom Gregorianischen Choral bis zur Gegenwart (II) und Überlegungen zu kompositorischen Konsequenzen einer Reflexion des Hörens (III) gegenübergestellt. Die Beiträge beleuchten dabei nicht zuletzt die Selbstreflexivität, Multimodalität und historische Wandelbarkeit des musikalischen Hörens.