Christian von Soest - Profile on Academia.edu (original) (raw)
Papers by Christian von Soest
Internationales Krisenmanagement
Springer eBooks, 2020
GIGA Focus Afrika, 2006
Die ANC-Regierung hat die Landfrage wiederentdeckt. Erst kündigte der Regierungsbeauftragte für L... more Die ANC-Regierung hat die Landfrage wiederentdeckt. Erst kündigte der Regierungsbeauftragte für Landfragen Tozi Gwanya an, im März mit ersten Enteignungen weißer Farmer zu beginnen. Dann versprach Präsident Thabo Mbeki eine grundlegende Prüfung des Ansatzes, nur verkaufswillige Farmer in die Pflicht zu nehmen. Am 22. März dieses Jahres ersetzte er die bisherige Ministerin für Landwirtschaft und Landangelegenheiten, die ein weitgehendes Scheitern des bisherigen Ansatzes der Landumverteilung eingeräumt hatte, durch Lulama Xingwana, die nun rasches Handeln ankündigt. Wohin also steuert Südafrikas Landpolitik im Jahr 2006? Von den drei Elementen der südafrikanischen Landreform -Rückgabe, Umverteilung sowie Landarbeiter-und Landrechte in den ehemaligen Homelands -zeigen zwölf Jahre nach dem Ende der Apartheid vor allem die Umverteilung von Farmland und die Stärkung der Rechte von Landarbeitern nur geringe Erfolge. Jüngste Äußerungen aus der ANC-Regierung lassen auf ein Abrücken vom Prinzip "williger Käufer, williger Verkäufer" als Mittel der Umverteilung und auf eine stärkere Rolle des Staates schließen. Allerdings wurden bislang keine Zwangsenteignungen vorgenommen. Trotz gegenteiliger Äußerungen wurde die Landreform als Mittel der Umverteilung von der ANC-Regierung weitgehend vernachlässigt. Es gibt deutliche Hinweise, dass die Regierung bei möglichen (punktuellen) Enteignungen weiter rechtsstaatliche Prinzipien beachtet und Verhältnisse wie in Zimbabwe zu verhindern trachtet.
GIGA Focus Afrika, 2018
The African continent has made great strides in reducing the number of violent conflicts since th... more The African continent has made great strides in reducing the number of violent conflicts since the end of the Cold War. Simultaneously, however, the nature of security threats has substantially changed. This requires new regional and international responses to strengthening the security of African citizens. • Insecurity is increasingly driven by the reoccurrence of conflicts in some countries rather than by the emergence of "new" ones. Decentralised forms of violence like terrorism, urban riots, and small insurgencies in state peripheries have been on the rise. Conflicts with strong regional and international involvement have increased. • These changes have been driven by (a), most notably, substantial but highly unequal economic growth in many African countries, (b) (incomplete) democratisation which is often coupled with weak state capacity and bad governance, and (c) various demographic factors, such as strong population growth, rapid urbanisation, and an increasing share of economically and socially deprived youth. Taken together, these factors have created grievances and opportunities for violence that have changed the nature of security threats in Africa.
GIGA Focus Afrika, 2016
Although more competitive forms of authoritarianism and electoral democracy are today prevalent i... more Although more competitive forms of authoritarianism and electoral democracy are today prevalent in most African countries, democratisation has slowed and in some places reversed. This coincides with an ever-growing rift between African citizens who are demanding further democratic rights and rulers who want to preserve their prerogatives. Western actors need to support those who hold the greatest democratic aspirations more fervently: African citizens themselves.
Die ZANU-PF setzt damit weiter alles auf den 87-jährigen Mugabe -ein Nachfolger oder eine Nachfol... more Die ZANU-PF setzt damit weiter alles auf den 87-jährigen Mugabe -ein Nachfolger oder eine Nachfolgerin ist nicht in Sicht und die Reformbereitschaft der Partei fraglich. Simbabwes "Regierung der Nationalen Einheit" aus langjähriger Regierungspartei und ehemaliger Opposition MDC hat die Wirtschaft des Landes zwar stabilisiert, jedoch dominieren Präsident Mugabe und seine Partei noch immer den Sicherheitssektor. Verfolgungen, Inhaftierungen und Misshandlungen haben in jüngster Zeit wieder zugenommen. Es ist unklar, ob -wie von Mugabe gefordert -im Jahr 2012 Wahlen stattfinden können. Mugabes ZANU-PF bremst wesentliche im "Global Political Agreement" mit der vormaligen Opposition festgehaltene Reformschritte, die die Machtposition führender Parteimitlieder gefährden könnten. Noch immer ist keine neue Verfassung auf den Weg gebracht. Die Diskussionen um den mysteriösen Tod von General Solomon Mujuru, einflussreiches Politbüromitglied und moderater Vertreter der ZANU-PF, sowie WikiLeaks-Veröffentlichungen zeigen tiefe Risse innerhalb der Regierungspartei. Spekulationen über den Gesundheitszustand von Präsident Mugabe und die fehlende Regelung seiner Nachfolge lähmen die politische Landschaft in Simbabwe. Die Hardliner innerhalb der ZANU-PF scheinen im Augenblick die Oberhand zu haben. Ohne Garantien für ihre Straffreiheit werden sie nicht zur Aufgabe bereit sein. Die Regionalorganisation SADC nimmt öffentlich eine zunehmend kritische Haltung gegenüber Mugabe ein. Das tatsächliche Engagement der SADC bleibt jedoch fraglich. Die zielgerichteten Sanktionen der EU und der USA werden von Mugabe für die Misere im Land verantwortlich gemacht und als Waffe gegen die vormalige Opposition genutzt. Die EU könnte einen Fahrplan zur schrittweisen Aufhebung der Sanktionen bei politischen Fortschritten aufstellen.
Informal Institutions Compared - Persistence and Change of Neopatrimonialism in Various World Regions
Social Science Research Network, 2009
... London: Routledge. Badie, Bertrand (2000 [1992]): The Imported State. The Westernization of t... more ... London: Routledge. Badie, Bertrand (2000 [1992]): The Imported State. The Westernization of the Political Order. ... 185-212. Bratton, Michael; van de Walle, Nicolas (1997): Democratic Experiments in Africa. Regime Transitions in Comparative Perspective. ...
GIGA Focus Afrika, 2008
Anfang August der Militärputsch in Mauretanien, die anhaltende Krise in Simbabwe und das Verhalte... more Anfang August der Militärputsch in Mauretanien, die anhaltende Krise in Simbabwe und das Verhalten des Baschir-Regimes im sudanesischen Darfur -nur einige Beispiele, die nahe zu legen scheinen, dass autoritäre Regime in Afrika wieder an Boden gewinnen. Ist auf dem Kontinent eine Renaissance autoritärer Herrschaft zu erwarten -möglicherweise unterstützt durch China? Mit der "dritten Welle" der Demokratisierung war bis Ende der 1990er Jahre ein deutlicher Rückgang autoritärer Regime zu verzeichnen, der allerdings seither keine Fortsetzung findet. Die Form der autoritären Herrschaft hat sich stark verändert: Herrschten bis Anfang der 1990er Jahre Militärdiktaturen und Einparteiregime vor, so ist heute in Afrika der Typ des "elektoralen Autoritarismus" dominant, in dem beschränkte Wahlen zuge lassen sind. Allgemein können -neben den üblichen Repressionsinstrumenten -grob drei Stützen dieser Regime identifiziert werden: Ressourcenreichtum, "Neopatrimonialismus" und eingeschränkter Mehrparteienwettbewerb. Die neue Strategie des eingeschränkten Parteienwettbewerbs trägt möglicherweise den Keim für Instabilität und weitere Demokratisierungsprozesse in sich -falls der wirtschaftliche Erfolg autoritärer Systeme ausbleibt. Chinas gewachsene Präsenz auf dem Kontinent wird voraussichtlich weniger Einfluss auf die politische Herrschaft in Afrika haben als vielfach erwartet: China sucht nicht den Export seines "Modells", während die liberalen afrikanischen Demokratien ihren Einfluss geltend machen.
Praising the leader: personalist legitimation strategies and the deterioration of executive constraints
Democratization, Nov 25, 2022
2, 2021
Der neue US-Präsident verspricht nach den Trump-Jahren einen grundlegenden Wandel der amerikanisc... more Der neue US-Präsident verspricht nach den Trump-Jahren einen grundlegenden Wandel der amerikanischen Außenpolitik: "America is back". Der Start von Joe Bidens Präsidentschaft im Januar 2021 ist deshalb auch in Afrika mit großen Erwartungen verbunden. In vier zentralen Themenbereichen wird sich entscheiden, ob die neue US-Administration diese Erwartungen wirklich erfüllt. • Sicherheitspolitische Schwerpunkte, vor allem der Kampf gegen den sich ausbreitenden islamistischen Terror, prägen die US-Afrikapolitik. Einige der autoritärsten Staaten im subsaharischen Afrika gehören dabei zu den engsten Partnern. Präsident Biden verspricht der internationalen Förderung der Demokratie dagegen zukünftig einen zentralen Stellenwert einzuräumen. • Wenn der Kampf gegen den Klimawandel tatsächlich ein Markenzeichen der Biden-Regierung werden soll, kann das nicht ohne Afrika gehen. Bislang fördern die USA allerdings noch zahlreiche Großprojekte dort, die auf fossile Energieträger setzen.
Individual Sanctions: Toward a New Research Agenda
CESifo Forum, 2019
GIGA Focus Afrika, 2012
Auf dem 53. ANC-Parteitag Ende Dezember 2012 gelang es dem Präsidenten Südafrikas, Jacob Zuma, di... more Auf dem 53. ANC-Parteitag Ende Dezember 2012 gelang es dem Präsidenten Südafrikas, Jacob Zuma, die zerstrittene Organisation vorerst zu befrieden und den wirtschaftsfreundlichen Cyril Ramaphosa als stellvertretenden Parteivorsitzenden zu installieren. Der regierende African National Congress (ANC) ist gefangen im Selbstverständnis der Befreiungsbewegung und vor allem mit sich selbst beschäftigt. Dies verhindert mutige Schritte zur Lösung der drängenden sozialen und wirtschaftlichen Probleme Südafrikas. Die Dominanz des ANC an den Wahlurnen steht außer Frage, die Opposition wird jedoch stärker: Bei den kommenden Parlamentswahlen im Jahr 2014 zeichnen sich deutliche Verluste des ANC ab, der noch 2009 knapp zwei Drittel aller Wählerstimmen bekam. Die Machtposition des ANC und die zunehmende Vermischung von Staat und Partei erschweren eine Lösung der fundamentalen gesellschaftlichen Probleme. Das stark zentralistische politische System und ein reines Verhältniswahlrecht tragen zur Stagnation bei. Trotz bemerkenswerter Erfolge bei der Grundversorgung der Bevölkerung und einer wachsenden schwarzen Mittelschicht bleibt die soziale Frage -die weitverbreitete Armut, die wachsende Ungleichheit und die Arbeitslosigkeit vor allem unter Jugendlichen -ungelöst. Die soziale Frage birgt den größten Sprengstoff und bedroht die Zukunft Südafrikas.
GIGA Focus Afrika, 2006
Um den Prozess zu beschleunigen, trafen sich die Staats-und Regierungschefs der SADC am 23. Oktob... more Um den Prozess zu beschleunigen, trafen sich die Staats-und Regierungschefs der SADC am 23. Oktober erneut zu einem außerplanmäßigen Gipfel in Midrand (Südafrika). Hier wurde zwar das "Protocol on Finance and Investment" verabschiedet, das die Finanzpolitik der Mitgliedsländer harmonisieren soll, weitere konkrete Maßnahmen zur Beschleunigung der Integration sind allerdings nicht ersichtlich. Die SADC fungiert im Augenblick kaum als Motor vertiefter Zusammenarbeit ihrer 14 Mitgliedsstaaten. Wesentliche Gründe sind Doppelmitgliedschaften in anderen Regionalorganisationen, Vorbehalte gegenüber der Dominanz Südafrikas sowie die ungelöste Simbabwe-Krise. Die zügige Einrichtung einer Freihandelszone und einer Zollunion erscheint -vor allem im Falle der Zollunion -äußerst zweifelhaft. Die wahrscheinlichste Lösung ist die formale Ausrufung der Freihandelszone 2008 und der Zollunion 2010 mit erst später folgender tatsächlicher Integration. Auf politischer Ebene ist die Tiefe zukünftiger Integration bislang nicht abzusehen.
European Journal of Political Research, Oct 25, 2015
Current scholarship increasingly argues that international factors and, more specifically, author... more Current scholarship increasingly argues that international factors and, more specifically, authoritarian collaboration fundamentally affect the persistence of authoritarian rule. In order to generate a better understanding of the nature and effects of these international dimensions of authoritarianism, this article provides a conceptual framework for various aspects of authoritarian collaboration to prevent democracy, particularly the relationship between authoritarian regime types and their international democracyprevention policies. It differentiates between authoritarian diffusion, learning, collaboration and support, as well as between deliberate efforts to avert democracy and efforts not explicitly geared towards strengthening autocracy. The article further distinguishes between crisis events and normal conditions where authoritarian rulers' hold on power is not in danger. It is argued that authoritarian powers' motivations to provide support to fellow autocrats are self-serving rather than driven by an ideological commitment to creating an 'authoritarian international': authoritarian rulers first and foremost strive to maximise their own survival chances by selectively supporting acquiescent authoritarian regimes, maintaining geostrategic control and fostering their developmental goals.
Persistent systemic corruption: why democratisation and economic liberalisation have failed to undo an old evil
Springer eBooks, 2014
RePEc: Research Papers in Economics, Nov 1, 2006
The Working Paper Series serves to disseminate the research results of work in progress prior to ... more The Working Paper Series serves to disseminate the research results of work in progress prior to publication to encourage the exchange of ideas and academic debate. An objective of the series is to get the findings out quickly, even if the presentations are less than fully polished. Inclusion of a paper in the Working Paper Series does not constitute publication and should not limit publication in any other venue. Copyright remains with the authors. When Working Papers are eventually accepted by or published in a journal or book, the correct citation reference and, if possible, the corresponding link will then be included in the Working Papers website at: www.giga-hamburg.de/workingpapers. GIGA research unit responsible for this issue: Research Programme 'Legitimacy and Efficiency of Political Systems'.
Public administration and development, Oct 1, 2007
The worldwide diffusion of the good governance agenda and new public management has triggered a r... more The worldwide diffusion of the good governance agenda and new public management has triggered a renewed focus on state capability and, more specifically, on the capability to raise revenue in developing countries. However, the analytical tools for a comprehensive understanding of the capability to raise revenue remain underdeveloped. This article aims at filling this gap and presents a model consisting of the three process dimensions 'information collection and processing', 'merit orientation' and 'administrative accountability'. 'Revenue performance' constitutes the fourth capability dimension which assesses tax administration's output. This model is applied to the case of the Zambia Revenue Authority. The dimensions prove to be valuable not only for assessing the how much but also the how of collecting taxes. They can be a useful tool for future comparative analyses of tax administrations' capabilities in developing countries.
Internationales Krisenmanagement
Springer eBooks, 2020
GIGA Focus Afrika, 2006
Die ANC-Regierung hat die Landfrage wiederentdeckt. Erst kündigte der Regierungsbeauftragte für L... more Die ANC-Regierung hat die Landfrage wiederentdeckt. Erst kündigte der Regierungsbeauftragte für Landfragen Tozi Gwanya an, im März mit ersten Enteignungen weißer Farmer zu beginnen. Dann versprach Präsident Thabo Mbeki eine grundlegende Prüfung des Ansatzes, nur verkaufswillige Farmer in die Pflicht zu nehmen. Am 22. März dieses Jahres ersetzte er die bisherige Ministerin für Landwirtschaft und Landangelegenheiten, die ein weitgehendes Scheitern des bisherigen Ansatzes der Landumverteilung eingeräumt hatte, durch Lulama Xingwana, die nun rasches Handeln ankündigt. Wohin also steuert Südafrikas Landpolitik im Jahr 2006? Von den drei Elementen der südafrikanischen Landreform -Rückgabe, Umverteilung sowie Landarbeiter-und Landrechte in den ehemaligen Homelands -zeigen zwölf Jahre nach dem Ende der Apartheid vor allem die Umverteilung von Farmland und die Stärkung der Rechte von Landarbeitern nur geringe Erfolge. Jüngste Äußerungen aus der ANC-Regierung lassen auf ein Abrücken vom Prinzip "williger Käufer, williger Verkäufer" als Mittel der Umverteilung und auf eine stärkere Rolle des Staates schließen. Allerdings wurden bislang keine Zwangsenteignungen vorgenommen. Trotz gegenteiliger Äußerungen wurde die Landreform als Mittel der Umverteilung von der ANC-Regierung weitgehend vernachlässigt. Es gibt deutliche Hinweise, dass die Regierung bei möglichen (punktuellen) Enteignungen weiter rechtsstaatliche Prinzipien beachtet und Verhältnisse wie in Zimbabwe zu verhindern trachtet.
GIGA Focus Afrika, 2018
The African continent has made great strides in reducing the number of violent conflicts since th... more The African continent has made great strides in reducing the number of violent conflicts since the end of the Cold War. Simultaneously, however, the nature of security threats has substantially changed. This requires new regional and international responses to strengthening the security of African citizens. • Insecurity is increasingly driven by the reoccurrence of conflicts in some countries rather than by the emergence of "new" ones. Decentralised forms of violence like terrorism, urban riots, and small insurgencies in state peripheries have been on the rise. Conflicts with strong regional and international involvement have increased. • These changes have been driven by (a), most notably, substantial but highly unequal economic growth in many African countries, (b) (incomplete) democratisation which is often coupled with weak state capacity and bad governance, and (c) various demographic factors, such as strong population growth, rapid urbanisation, and an increasing share of economically and socially deprived youth. Taken together, these factors have created grievances and opportunities for violence that have changed the nature of security threats in Africa.
GIGA Focus Afrika, 2016
Although more competitive forms of authoritarianism and electoral democracy are today prevalent i... more Although more competitive forms of authoritarianism and electoral democracy are today prevalent in most African countries, democratisation has slowed and in some places reversed. This coincides with an ever-growing rift between African citizens who are demanding further democratic rights and rulers who want to preserve their prerogatives. Western actors need to support those who hold the greatest democratic aspirations more fervently: African citizens themselves.
Die ZANU-PF setzt damit weiter alles auf den 87-jährigen Mugabe -ein Nachfolger oder eine Nachfol... more Die ZANU-PF setzt damit weiter alles auf den 87-jährigen Mugabe -ein Nachfolger oder eine Nachfolgerin ist nicht in Sicht und die Reformbereitschaft der Partei fraglich. Simbabwes "Regierung der Nationalen Einheit" aus langjähriger Regierungspartei und ehemaliger Opposition MDC hat die Wirtschaft des Landes zwar stabilisiert, jedoch dominieren Präsident Mugabe und seine Partei noch immer den Sicherheitssektor. Verfolgungen, Inhaftierungen und Misshandlungen haben in jüngster Zeit wieder zugenommen. Es ist unklar, ob -wie von Mugabe gefordert -im Jahr 2012 Wahlen stattfinden können. Mugabes ZANU-PF bremst wesentliche im "Global Political Agreement" mit der vormaligen Opposition festgehaltene Reformschritte, die die Machtposition führender Parteimitlieder gefährden könnten. Noch immer ist keine neue Verfassung auf den Weg gebracht. Die Diskussionen um den mysteriösen Tod von General Solomon Mujuru, einflussreiches Politbüromitglied und moderater Vertreter der ZANU-PF, sowie WikiLeaks-Veröffentlichungen zeigen tiefe Risse innerhalb der Regierungspartei. Spekulationen über den Gesundheitszustand von Präsident Mugabe und die fehlende Regelung seiner Nachfolge lähmen die politische Landschaft in Simbabwe. Die Hardliner innerhalb der ZANU-PF scheinen im Augenblick die Oberhand zu haben. Ohne Garantien für ihre Straffreiheit werden sie nicht zur Aufgabe bereit sein. Die Regionalorganisation SADC nimmt öffentlich eine zunehmend kritische Haltung gegenüber Mugabe ein. Das tatsächliche Engagement der SADC bleibt jedoch fraglich. Die zielgerichteten Sanktionen der EU und der USA werden von Mugabe für die Misere im Land verantwortlich gemacht und als Waffe gegen die vormalige Opposition genutzt. Die EU könnte einen Fahrplan zur schrittweisen Aufhebung der Sanktionen bei politischen Fortschritten aufstellen.
Informal Institutions Compared - Persistence and Change of Neopatrimonialism in Various World Regions
Social Science Research Network, 2009
... London: Routledge. Badie, Bertrand (2000 [1992]): The Imported State. The Westernization of t... more ... London: Routledge. Badie, Bertrand (2000 [1992]): The Imported State. The Westernization of the Political Order. ... 185-212. Bratton, Michael; van de Walle, Nicolas (1997): Democratic Experiments in Africa. Regime Transitions in Comparative Perspective. ...
GIGA Focus Afrika, 2008
Anfang August der Militärputsch in Mauretanien, die anhaltende Krise in Simbabwe und das Verhalte... more Anfang August der Militärputsch in Mauretanien, die anhaltende Krise in Simbabwe und das Verhalten des Baschir-Regimes im sudanesischen Darfur -nur einige Beispiele, die nahe zu legen scheinen, dass autoritäre Regime in Afrika wieder an Boden gewinnen. Ist auf dem Kontinent eine Renaissance autoritärer Herrschaft zu erwarten -möglicherweise unterstützt durch China? Mit der "dritten Welle" der Demokratisierung war bis Ende der 1990er Jahre ein deutlicher Rückgang autoritärer Regime zu verzeichnen, der allerdings seither keine Fortsetzung findet. Die Form der autoritären Herrschaft hat sich stark verändert: Herrschten bis Anfang der 1990er Jahre Militärdiktaturen und Einparteiregime vor, so ist heute in Afrika der Typ des "elektoralen Autoritarismus" dominant, in dem beschränkte Wahlen zuge lassen sind. Allgemein können -neben den üblichen Repressionsinstrumenten -grob drei Stützen dieser Regime identifiziert werden: Ressourcenreichtum, "Neopatrimonialismus" und eingeschränkter Mehrparteienwettbewerb. Die neue Strategie des eingeschränkten Parteienwettbewerbs trägt möglicherweise den Keim für Instabilität und weitere Demokratisierungsprozesse in sich -falls der wirtschaftliche Erfolg autoritärer Systeme ausbleibt. Chinas gewachsene Präsenz auf dem Kontinent wird voraussichtlich weniger Einfluss auf die politische Herrschaft in Afrika haben als vielfach erwartet: China sucht nicht den Export seines "Modells", während die liberalen afrikanischen Demokratien ihren Einfluss geltend machen.
Praising the leader: personalist legitimation strategies and the deterioration of executive constraints
Democratization, Nov 25, 2022
2, 2021
Der neue US-Präsident verspricht nach den Trump-Jahren einen grundlegenden Wandel der amerikanisc... more Der neue US-Präsident verspricht nach den Trump-Jahren einen grundlegenden Wandel der amerikanischen Außenpolitik: "America is back". Der Start von Joe Bidens Präsidentschaft im Januar 2021 ist deshalb auch in Afrika mit großen Erwartungen verbunden. In vier zentralen Themenbereichen wird sich entscheiden, ob die neue US-Administration diese Erwartungen wirklich erfüllt. • Sicherheitspolitische Schwerpunkte, vor allem der Kampf gegen den sich ausbreitenden islamistischen Terror, prägen die US-Afrikapolitik. Einige der autoritärsten Staaten im subsaharischen Afrika gehören dabei zu den engsten Partnern. Präsident Biden verspricht der internationalen Förderung der Demokratie dagegen zukünftig einen zentralen Stellenwert einzuräumen. • Wenn der Kampf gegen den Klimawandel tatsächlich ein Markenzeichen der Biden-Regierung werden soll, kann das nicht ohne Afrika gehen. Bislang fördern die USA allerdings noch zahlreiche Großprojekte dort, die auf fossile Energieträger setzen.
Individual Sanctions: Toward a New Research Agenda
CESifo Forum, 2019
GIGA Focus Afrika, 2012
Auf dem 53. ANC-Parteitag Ende Dezember 2012 gelang es dem Präsidenten Südafrikas, Jacob Zuma, di... more Auf dem 53. ANC-Parteitag Ende Dezember 2012 gelang es dem Präsidenten Südafrikas, Jacob Zuma, die zerstrittene Organisation vorerst zu befrieden und den wirtschaftsfreundlichen Cyril Ramaphosa als stellvertretenden Parteivorsitzenden zu installieren. Der regierende African National Congress (ANC) ist gefangen im Selbstverständnis der Befreiungsbewegung und vor allem mit sich selbst beschäftigt. Dies verhindert mutige Schritte zur Lösung der drängenden sozialen und wirtschaftlichen Probleme Südafrikas. Die Dominanz des ANC an den Wahlurnen steht außer Frage, die Opposition wird jedoch stärker: Bei den kommenden Parlamentswahlen im Jahr 2014 zeichnen sich deutliche Verluste des ANC ab, der noch 2009 knapp zwei Drittel aller Wählerstimmen bekam. Die Machtposition des ANC und die zunehmende Vermischung von Staat und Partei erschweren eine Lösung der fundamentalen gesellschaftlichen Probleme. Das stark zentralistische politische System und ein reines Verhältniswahlrecht tragen zur Stagnation bei. Trotz bemerkenswerter Erfolge bei der Grundversorgung der Bevölkerung und einer wachsenden schwarzen Mittelschicht bleibt die soziale Frage -die weitverbreitete Armut, die wachsende Ungleichheit und die Arbeitslosigkeit vor allem unter Jugendlichen -ungelöst. Die soziale Frage birgt den größten Sprengstoff und bedroht die Zukunft Südafrikas.
GIGA Focus Afrika, 2006
Um den Prozess zu beschleunigen, trafen sich die Staats-und Regierungschefs der SADC am 23. Oktob... more Um den Prozess zu beschleunigen, trafen sich die Staats-und Regierungschefs der SADC am 23. Oktober erneut zu einem außerplanmäßigen Gipfel in Midrand (Südafrika). Hier wurde zwar das "Protocol on Finance and Investment" verabschiedet, das die Finanzpolitik der Mitgliedsländer harmonisieren soll, weitere konkrete Maßnahmen zur Beschleunigung der Integration sind allerdings nicht ersichtlich. Die SADC fungiert im Augenblick kaum als Motor vertiefter Zusammenarbeit ihrer 14 Mitgliedsstaaten. Wesentliche Gründe sind Doppelmitgliedschaften in anderen Regionalorganisationen, Vorbehalte gegenüber der Dominanz Südafrikas sowie die ungelöste Simbabwe-Krise. Die zügige Einrichtung einer Freihandelszone und einer Zollunion erscheint -vor allem im Falle der Zollunion -äußerst zweifelhaft. Die wahrscheinlichste Lösung ist die formale Ausrufung der Freihandelszone 2008 und der Zollunion 2010 mit erst später folgender tatsächlicher Integration. Auf politischer Ebene ist die Tiefe zukünftiger Integration bislang nicht abzusehen.
European Journal of Political Research, Oct 25, 2015
Current scholarship increasingly argues that international factors and, more specifically, author... more Current scholarship increasingly argues that international factors and, more specifically, authoritarian collaboration fundamentally affect the persistence of authoritarian rule. In order to generate a better understanding of the nature and effects of these international dimensions of authoritarianism, this article provides a conceptual framework for various aspects of authoritarian collaboration to prevent democracy, particularly the relationship between authoritarian regime types and their international democracyprevention policies. It differentiates between authoritarian diffusion, learning, collaboration and support, as well as between deliberate efforts to avert democracy and efforts not explicitly geared towards strengthening autocracy. The article further distinguishes between crisis events and normal conditions where authoritarian rulers' hold on power is not in danger. It is argued that authoritarian powers' motivations to provide support to fellow autocrats are self-serving rather than driven by an ideological commitment to creating an 'authoritarian international': authoritarian rulers first and foremost strive to maximise their own survival chances by selectively supporting acquiescent authoritarian regimes, maintaining geostrategic control and fostering their developmental goals.
Persistent systemic corruption: why democratisation and economic liberalisation have failed to undo an old evil
Springer eBooks, 2014
RePEc: Research Papers in Economics, Nov 1, 2006
The Working Paper Series serves to disseminate the research results of work in progress prior to ... more The Working Paper Series serves to disseminate the research results of work in progress prior to publication to encourage the exchange of ideas and academic debate. An objective of the series is to get the findings out quickly, even if the presentations are less than fully polished. Inclusion of a paper in the Working Paper Series does not constitute publication and should not limit publication in any other venue. Copyright remains with the authors. When Working Papers are eventually accepted by or published in a journal or book, the correct citation reference and, if possible, the corresponding link will then be included in the Working Papers website at: www.giga-hamburg.de/workingpapers. GIGA research unit responsible for this issue: Research Programme 'Legitimacy and Efficiency of Political Systems'.
Public administration and development, Oct 1, 2007
The worldwide diffusion of the good governance agenda and new public management has triggered a r... more The worldwide diffusion of the good governance agenda and new public management has triggered a renewed focus on state capability and, more specifically, on the capability to raise revenue in developing countries. However, the analytical tools for a comprehensive understanding of the capability to raise revenue remain underdeveloped. This article aims at filling this gap and presents a model consisting of the three process dimensions 'information collection and processing', 'merit orientation' and 'administrative accountability'. 'Revenue performance' constitutes the fourth capability dimension which assesses tax administration's output. This model is applied to the case of the Zambia Revenue Authority. The dimensions prove to be valuable not only for assessing the how much but also the how of collecting taxes. They can be a useful tool for future comparative analyses of tax administrations' capabilities in developing countries.