Coralie Rippl - Academia.edu (original) (raw)
https://www.ds.uzh.ch/apps/p/rippl-uhlenhut
less
Uploads
Papers by Coralie Rippl
De Gruyter eBooks, Nov 5, 2023
Beihefte zur Zeitschrift für deutsche Philologie
Im Zuge der gegenwärtigen Konjunktur narratologischer Untersuchungen steht immer wieder das Verhä... more Im Zuge der gegenwärtigen Konjunktur narratologischer Untersuchungen steht immer wieder das Verhältnis von Ereignis und Erzählung im Fokus der Forschung. Für die Literatur des Mittelalters kann diese Relation besonders markant am Erzählkonzept der Aventiure aufgezeigt werden. Nicht nur lässt sich das mittelhochdeutsche Wort 'âventiure' sowohl als Ereignis wie als Erzählung übersetzen, auch das Erzählen von ebendieser Aventiure konfiguriert in vielen mittelalterlichen Texten eine besondere narrative Dynamik: ein Schema aus Suchen und Finden von Anerkennung, Liebe und Herrschaft, innerhalb dessen der Protagonist soziale wie kulturelle Schwellen überschreitet. Damit öffnet sich ein weiter Horizont erzähltheoretischer wie kulturgeschichtlicher Fragestellungen, der von den Beiträgen des Tagungsbandes in unterschiedlicher Perspektivierung aufgegriffen wird. Gezeigt wird dabei, wie das Aventiure-Erzählen kulturelle Konstellationen und narrative Verfahren im Kontext von Jagd, Suche,...
Philologische Studien und Quellen (PhSt)
In welchem Verhältnis stehen Rechtsfälle und mittelalterliche Novellistik? Gibt es jenseits der W... more In welchem Verhältnis stehen Rechtsfälle und mittelalterliche Novellistik? Gibt es jenseits der Wortgeschichte ("novelle") auch strukturelle, z.B. narrative oder rhetorische, Zusammenhänge? Diese Fragen diskutiert der vorliegende Band und sucht nach möglichen Gründen für die wechselseitige Attraktion von novellistischer Form und rechtlichem Diskurs. In den Blick genommen werden u.a. intertextuelle Transformationen von rhetorischen in narrative Genera, die performative Urteilsbildung in Fallerzählungen und deren axiologische Struktur sowie die Semantik von Figuren und Handlungen des Rechts in Erzählungen von Vergehen und Strafe. Dabei zeigt sich, dass vormoderne Rechtsnovellen die Spannung zwischen formalem Recht und einer wertebasierten Gerechtigkeit immer wieder neu aushandeln und justieren.
Wolfram-Studien (WolfSt)
Der Band zielt auf ambivalente Dynamiken literarischer ‚obscuritas‘ im Mittelalter. Für die heter... more Der Band zielt auf ambivalente Dynamiken literarischer ‚obscuritas‘ im Mittelalter. Für die heterogene Praxis und Theorie „dunkler“ Rede soll die angestrebte Epochenprägnanz über eine möglichst enge Zusammenführung verschiedener Ebenen erreicht werden, mit der konzeptionellen Pointe, ‚obscuritas‘ nicht nur über ihr striktes bild- und begriffslogisches Gegenteil zu bestimmen (etwa: ‚perspicuitas‘, ‚claritas‘, ‚cristallîniu wortelîn‘), sondern quer dazu auch über ihr semantisch schillerndes, nur teilweise kongruentes mittelhochdeutsches Äquivalent ‚wildekeit‘.
Chronos Verlag eBooks, 2020
Philologische Studien und Quellen, 2017
Mediävistische Perspektiven, 2020
Was ist literarische Form? Der lateinische Terminus forma verweist in seiner Grundbedeutung (›äuß... more Was ist literarische Form? Der lateinische Terminus forma verweist in seiner Grundbedeutung (›äußere Gestalt‹, ›Idee‹, ›Abbild‹) auf den gestaltenden Umgang mit sprachlich-thematischem Material (materia). In einem Spannungsfeld von Tradition und Neuerung bringt die Literatur des Mittelalters eigene Spielarten sprachlich-formalen Ausdrucks hervor. Die Beiträge des Bandes wollen die historische Dynamik von Form-Inhalt-Konzepten sichtbar machen: Gibt es Neuerung nur auf der Formseite (artificium)? Wie wirkt die Formsemantik auf die Formgebung zurück? Unter fünf Aspekten zeichnen die Beiträge Dynamiken literarischer Form für die höfische Epik und Lyrik des 13. Jahrhunderts nach: Probleme literarischer Wertung im Spannungsfeld von Form und Inhalt, ontologische und poetologische Formdiskurse im historischen Kontext, Interferenzen von Formsemantik und Formgebung, Form als Überbietungskunst sowie Formproduktion im Hinblick auf ihre Rezeption.
Handbuch Historische Narratologie, 2019
Im Laufe des hier als ›Fruhe Neuzeit‹ benannten Zeitraums verandern sich das Verstandnis vom Raum... more Im Laufe des hier als ›Fruhe Neuzeit‹ benannten Zeitraums verandern sich das Verstandnis vom Raum und die raumliche Wahrnehmung ganz grundlegend: »Der Raum wandelt sich vom 14. bis zum 17. Jahrhundert von einem endlichen und gegliederten zu einem unendlichen, gleichformigen und rationalen Gebilde« (Beuttler/Pulte/Gierl 2009, 656).
Unerhortes Erzahlen situiert sich, das zeigen aktuell etwa Ferdinand von Schirachs "Verbrech... more Unerhortes Erzahlen situiert sich, das zeigen aktuell etwa Ferdinand von Schirachs "Verbrechen", im Bereich zwischen Recht und Literatur. Die ausergewohnlichen 'Fallverhandlungen' des Heinrich Kaufringer sind ein fruhes Phanomen literarischer Kasuistik. Mit diesem Ansatz wird die kontrovers diskutierte Frage nach dem 'Sinn' seiner 'grotesken' Texte neu beleuchtet. Die Arbeit nimmt die Erzahlpoetik Kaufringers von zwei Seiten in den Blick: Komparatistische Modellanalysen prasentieren ausgewahlte Maren im Feld europaischer Novellistik (lateinische Exemplarik bis Boccaccio), zugleich wird eine historische Kontextualisierung mit rhetorischen und juridischen Traditionen der Antike und des Mittelalters vorgenommen. Dabei zeigt sich, dass Zuspitzung und Irritation Effekte eines an Problempotentialen besonders interessierten Erzahlens sind. Ein kasuistischer Zugriff auf die materiae lasst Kaufringers Erzahlungen als Argumentationsspiele verstandlich werden,...
Die Versuchung der schönen Form, 2019
De Gruyter eBooks, Nov 5, 2023
Beihefte zur Zeitschrift für deutsche Philologie
Im Zuge der gegenwärtigen Konjunktur narratologischer Untersuchungen steht immer wieder das Verhä... more Im Zuge der gegenwärtigen Konjunktur narratologischer Untersuchungen steht immer wieder das Verhältnis von Ereignis und Erzählung im Fokus der Forschung. Für die Literatur des Mittelalters kann diese Relation besonders markant am Erzählkonzept der Aventiure aufgezeigt werden. Nicht nur lässt sich das mittelhochdeutsche Wort 'âventiure' sowohl als Ereignis wie als Erzählung übersetzen, auch das Erzählen von ebendieser Aventiure konfiguriert in vielen mittelalterlichen Texten eine besondere narrative Dynamik: ein Schema aus Suchen und Finden von Anerkennung, Liebe und Herrschaft, innerhalb dessen der Protagonist soziale wie kulturelle Schwellen überschreitet. Damit öffnet sich ein weiter Horizont erzähltheoretischer wie kulturgeschichtlicher Fragestellungen, der von den Beiträgen des Tagungsbandes in unterschiedlicher Perspektivierung aufgegriffen wird. Gezeigt wird dabei, wie das Aventiure-Erzählen kulturelle Konstellationen und narrative Verfahren im Kontext von Jagd, Suche,...
Philologische Studien und Quellen (PhSt)
In welchem Verhältnis stehen Rechtsfälle und mittelalterliche Novellistik? Gibt es jenseits der W... more In welchem Verhältnis stehen Rechtsfälle und mittelalterliche Novellistik? Gibt es jenseits der Wortgeschichte ("novelle") auch strukturelle, z.B. narrative oder rhetorische, Zusammenhänge? Diese Fragen diskutiert der vorliegende Band und sucht nach möglichen Gründen für die wechselseitige Attraktion von novellistischer Form und rechtlichem Diskurs. In den Blick genommen werden u.a. intertextuelle Transformationen von rhetorischen in narrative Genera, die performative Urteilsbildung in Fallerzählungen und deren axiologische Struktur sowie die Semantik von Figuren und Handlungen des Rechts in Erzählungen von Vergehen und Strafe. Dabei zeigt sich, dass vormoderne Rechtsnovellen die Spannung zwischen formalem Recht und einer wertebasierten Gerechtigkeit immer wieder neu aushandeln und justieren.
Wolfram-Studien (WolfSt)
Der Band zielt auf ambivalente Dynamiken literarischer ‚obscuritas‘ im Mittelalter. Für die heter... more Der Band zielt auf ambivalente Dynamiken literarischer ‚obscuritas‘ im Mittelalter. Für die heterogene Praxis und Theorie „dunkler“ Rede soll die angestrebte Epochenprägnanz über eine möglichst enge Zusammenführung verschiedener Ebenen erreicht werden, mit der konzeptionellen Pointe, ‚obscuritas‘ nicht nur über ihr striktes bild- und begriffslogisches Gegenteil zu bestimmen (etwa: ‚perspicuitas‘, ‚claritas‘, ‚cristallîniu wortelîn‘), sondern quer dazu auch über ihr semantisch schillerndes, nur teilweise kongruentes mittelhochdeutsches Äquivalent ‚wildekeit‘.
Chronos Verlag eBooks, 2020
Philologische Studien und Quellen, 2017
Mediävistische Perspektiven, 2020
Was ist literarische Form? Der lateinische Terminus forma verweist in seiner Grundbedeutung (›äuß... more Was ist literarische Form? Der lateinische Terminus forma verweist in seiner Grundbedeutung (›äußere Gestalt‹, ›Idee‹, ›Abbild‹) auf den gestaltenden Umgang mit sprachlich-thematischem Material (materia). In einem Spannungsfeld von Tradition und Neuerung bringt die Literatur des Mittelalters eigene Spielarten sprachlich-formalen Ausdrucks hervor. Die Beiträge des Bandes wollen die historische Dynamik von Form-Inhalt-Konzepten sichtbar machen: Gibt es Neuerung nur auf der Formseite (artificium)? Wie wirkt die Formsemantik auf die Formgebung zurück? Unter fünf Aspekten zeichnen die Beiträge Dynamiken literarischer Form für die höfische Epik und Lyrik des 13. Jahrhunderts nach: Probleme literarischer Wertung im Spannungsfeld von Form und Inhalt, ontologische und poetologische Formdiskurse im historischen Kontext, Interferenzen von Formsemantik und Formgebung, Form als Überbietungskunst sowie Formproduktion im Hinblick auf ihre Rezeption.
Handbuch Historische Narratologie, 2019
Im Laufe des hier als ›Fruhe Neuzeit‹ benannten Zeitraums verandern sich das Verstandnis vom Raum... more Im Laufe des hier als ›Fruhe Neuzeit‹ benannten Zeitraums verandern sich das Verstandnis vom Raum und die raumliche Wahrnehmung ganz grundlegend: »Der Raum wandelt sich vom 14. bis zum 17. Jahrhundert von einem endlichen und gegliederten zu einem unendlichen, gleichformigen und rationalen Gebilde« (Beuttler/Pulte/Gierl 2009, 656).
Unerhortes Erzahlen situiert sich, das zeigen aktuell etwa Ferdinand von Schirachs "Verbrech... more Unerhortes Erzahlen situiert sich, das zeigen aktuell etwa Ferdinand von Schirachs "Verbrechen", im Bereich zwischen Recht und Literatur. Die ausergewohnlichen 'Fallverhandlungen' des Heinrich Kaufringer sind ein fruhes Phanomen literarischer Kasuistik. Mit diesem Ansatz wird die kontrovers diskutierte Frage nach dem 'Sinn' seiner 'grotesken' Texte neu beleuchtet. Die Arbeit nimmt die Erzahlpoetik Kaufringers von zwei Seiten in den Blick: Komparatistische Modellanalysen prasentieren ausgewahlte Maren im Feld europaischer Novellistik (lateinische Exemplarik bis Boccaccio), zugleich wird eine historische Kontextualisierung mit rhetorischen und juridischen Traditionen der Antike und des Mittelalters vorgenommen. Dabei zeigt sich, dass Zuspitzung und Irritation Effekte eines an Problempotentialen besonders interessierten Erzahlens sind. Ein kasuistischer Zugriff auf die materiae lasst Kaufringers Erzahlungen als Argumentationsspiele verstandlich werden,...
Die Versuchung der schönen Form, 2019
Dynamiken literarischer Form im Mittelalter, 2020
Was ist literarische Form? Der lateinische Terminus forma verweist in seiner Grundbedeutung (›äuß... more Was ist literarische Form? Der lateinische Terminus forma verweist in seiner Grundbedeutung (›äußere Gestalt‹, ›Idee‹, ›Abbild‹) auf den gestaltenden Umgang mit sprachlich-thematischem Material (materia). In einem Spannungsfeld von Tradition und Neuerung bringt die Literatur des Mittelalters eigene Spielarten sprachlich-formalen Ausdrucks hervor. Die Beiträge des Bandes wollen die historische Dynamik von Form-Inhalt-Konzepten sichtbar machen: Gibt es Neuerung nur auf der Formseite (artificium)? Wie wirkt die Formsemantik auf die Formgebung zurück?
Unter fünf Aspekten zeichnen die Beiträge Dynamiken literarischer Form für die höfische Epik und Lyrik des 13. Jahrhunderts nach: Probleme literarischer Wertung im Spannungsfeld von Form und Inhalt, ontologische und poetologische Formdiskurse im historischen Kontext, Interferenzen von Formsemantik und Formgebung, Form als Überbietungskunst sowie Formproduktion im Hinblick auf ihre Rezeption.