Daniel Schnur - Academia.edu (original) (raw)
Papers by Daniel Schnur
Annual Review of Critical Psychology, 2024
Henri Tajfel's Social Identity Theory (SIT) grew out of criticism of the social psychological mai... more Henri Tajfel's Social Identity Theory (SIT) grew out of criticism of the social psychological mainstream that emerged in the wake of the crisis of social psychology in the 60s' and 70s'. In contrast to prevailing assumptions at the time that the causes of social action were to be found intra-or interpersonally-i.e., the social only as a relationship between individuals-Tajfel stressed the importance of theorizing the social itself and individual action within it independently. He accused other approaches of individualistic reductionism. His theory grasps the action-guiding social identity in the dynamics between in-and out-groups. For many of the researchers referring to it, SIT represents a "critical" social psychology in the broadest sense, with which it should also be possible to grasp the psychological dynamics in the context of social change. From the perspective of German Critical psychology, the present text formulates central points of criticism of the social identity approach: (1) the untouched dichotomy between the social and the individual, which manifests a subdisciplinary split between a socialpsychological and a general-psychological subject, (2) the model-like version of the social as an in-group/out-group constellation, (3) and, finally, inherent in the latter arguments, the different epistemological interests of the various works relying on Tajfel's legacy.
Forum Kritische Psychologie - Neue Folge, 2020
von Nora Dietrich (Herausgeber), Thomas Dohmen (Herausgeber), Theresa Huber (Herausgeber), Till M... more von Nora Dietrich (Herausgeber), Thomas Dohmen (Herausgeber), Theresa Huber (Herausgeber), Till Manderbach (Herausgeber), Daniel Schnur (Herausgeber), Daniil Serko (Herausgeber), Stephan Trautner (Herausgeber), Eileen Wengemuth (Herausgeber)
Psikoloji ve Toplum, Sayı 08, 2019
Kritische Psychotherapie (Psychologie & Gesellschaftskritik, 166/67), 2018
Paralyse der Kritik – Gesellschaft ohne Opposition?, 2019
Weit verbreitete Erklärungen der aktuellen rassistischen und autoritären Tendenzen in der Gesells... more Weit verbreitete Erklärungen der aktuellen rassistischen und autoritären Tendenzen in der Gesellschaft sind häufig sozialde-terministisch (z.B. »arm = rechts«) oder psychologisierend (z.B. Suche nach biogra-phischen Brüchen bei Rassist_innen). Sie vernachlässigen dabei, dass Subjekte nicht bedingt, sondern begründet handeln, d.h. von ihrem Standpunkt ›gute Gründe‹ für ihr Handeln haben. Warum aber bevor-zugen Subjekte aus den gegebenen politi-schen Handlungsmöglichkeiten »rechte« gegenüber »linken« Ansätzen, warum glauben sie durch diese Handlungsfähigkeit zu erlangen? Mit Gramsci fassen wir den Alltagsverstand als widersprüchlich und inkohärent und damit grundsätzlich durch verschiedene Politiken anrufbar auf. Didier Eribon regte eine Debatte darüber an, wie die Linke die Fähigkeit verlor, die Arbeiter-klasse zu mobilisieren. Wir möchten daran anschließend die Folgen der Einhegung der »Neuen Sozialen Bewegungen« durch den progressiven Neoliberalismus für die Wahrnehmung des politischen Feldes durch die Beherrschten darstellen. Diese Analysen sollen die Grundlage für unsere kritisch-psychologischen Forschungspro-jekte bilden, die sich auf die Suche nach subjektiven Begründungsmustern »rechter« und »linker« politischer Standpunkte unter sozioökonomischen »Risiko«bedingungen machen sollen, mit dem Ziel, Akteure emanzipatorischer Politik zu unterstützen.
Autonomes Studieren? (Psychologie & Gesellschaftskritik, 159), 2016
Das studentisch organisierte kritisch-psychologische Seminar zum Thema Kindheit und Lernen, welch... more Das studentisch organisierte kritisch-psychologische Seminar zum Thema Kindheit und Lernen, welches im Wintersemester 2016/17 an der Alpen-Adria-Universität Klagenfurt/Celovec stattfindet, ist bereits das dritte seiner Art. Mit unseren Seminaren versuchen wir in Zeiten von Bologna eine Psychologie wieder in die Debatte zu bringen, welche die gesellschaftliche Vermitteltheit des Individuums mitdenkt und Machtverhältnissen mit emanzipatorischem Anspruch begegnen kann. In diesem Text wollen wir anhand unserer Seminarerfahrungen diskutieren, welche Möglichkeiten und Probleme kritische Lehre hat und darüber hinaus die Prozesse des Lehrens und Lernens im Seminar mithilfe der kritisch-psychologischen Kategorien reflektieren.
Annual Review of Critical Psychology, 2024
Henri Tajfel's Social Identity Theory (SIT) grew out of criticism of the social psychological mai... more Henri Tajfel's Social Identity Theory (SIT) grew out of criticism of the social psychological mainstream that emerged in the wake of the crisis of social psychology in the 60s' and 70s'. In contrast to prevailing assumptions at the time that the causes of social action were to be found intra-or interpersonally-i.e., the social only as a relationship between individuals-Tajfel stressed the importance of theorizing the social itself and individual action within it independently. He accused other approaches of individualistic reductionism. His theory grasps the action-guiding social identity in the dynamics between in-and out-groups. For many of the researchers referring to it, SIT represents a "critical" social psychology in the broadest sense, with which it should also be possible to grasp the psychological dynamics in the context of social change. From the perspective of German Critical psychology, the present text formulates central points of criticism of the social identity approach: (1) the untouched dichotomy between the social and the individual, which manifests a subdisciplinary split between a socialpsychological and a general-psychological subject, (2) the model-like version of the social as an in-group/out-group constellation, (3) and, finally, inherent in the latter arguments, the different epistemological interests of the various works relying on Tajfel's legacy.
Forum Kritische Psychologie - Neue Folge, 2020
von Nora Dietrich (Herausgeber), Thomas Dohmen (Herausgeber), Theresa Huber (Herausgeber), Till M... more von Nora Dietrich (Herausgeber), Thomas Dohmen (Herausgeber), Theresa Huber (Herausgeber), Till Manderbach (Herausgeber), Daniel Schnur (Herausgeber), Daniil Serko (Herausgeber), Stephan Trautner (Herausgeber), Eileen Wengemuth (Herausgeber)
Psikoloji ve Toplum, Sayı 08, 2019
Kritische Psychotherapie (Psychologie & Gesellschaftskritik, 166/67), 2018
Paralyse der Kritik – Gesellschaft ohne Opposition?, 2019
Weit verbreitete Erklärungen der aktuellen rassistischen und autoritären Tendenzen in der Gesells... more Weit verbreitete Erklärungen der aktuellen rassistischen und autoritären Tendenzen in der Gesellschaft sind häufig sozialde-terministisch (z.B. »arm = rechts«) oder psychologisierend (z.B. Suche nach biogra-phischen Brüchen bei Rassist_innen). Sie vernachlässigen dabei, dass Subjekte nicht bedingt, sondern begründet handeln, d.h. von ihrem Standpunkt ›gute Gründe‹ für ihr Handeln haben. Warum aber bevor-zugen Subjekte aus den gegebenen politi-schen Handlungsmöglichkeiten »rechte« gegenüber »linken« Ansätzen, warum glauben sie durch diese Handlungsfähigkeit zu erlangen? Mit Gramsci fassen wir den Alltagsverstand als widersprüchlich und inkohärent und damit grundsätzlich durch verschiedene Politiken anrufbar auf. Didier Eribon regte eine Debatte darüber an, wie die Linke die Fähigkeit verlor, die Arbeiter-klasse zu mobilisieren. Wir möchten daran anschließend die Folgen der Einhegung der »Neuen Sozialen Bewegungen« durch den progressiven Neoliberalismus für die Wahrnehmung des politischen Feldes durch die Beherrschten darstellen. Diese Analysen sollen die Grundlage für unsere kritisch-psychologischen Forschungspro-jekte bilden, die sich auf die Suche nach subjektiven Begründungsmustern »rechter« und »linker« politischer Standpunkte unter sozioökonomischen »Risiko«bedingungen machen sollen, mit dem Ziel, Akteure emanzipatorischer Politik zu unterstützen.
Autonomes Studieren? (Psychologie & Gesellschaftskritik, 159), 2016
Das studentisch organisierte kritisch-psychologische Seminar zum Thema Kindheit und Lernen, welch... more Das studentisch organisierte kritisch-psychologische Seminar zum Thema Kindheit und Lernen, welches im Wintersemester 2016/17 an der Alpen-Adria-Universität Klagenfurt/Celovec stattfindet, ist bereits das dritte seiner Art. Mit unseren Seminaren versuchen wir in Zeiten von Bologna eine Psychologie wieder in die Debatte zu bringen, welche die gesellschaftliche Vermitteltheit des Individuums mitdenkt und Machtverhältnissen mit emanzipatorischem Anspruch begegnen kann. In diesem Text wollen wir anhand unserer Seminarerfahrungen diskutieren, welche Möglichkeiten und Probleme kritische Lehre hat und darüber hinaus die Prozesse des Lehrens und Lernens im Seminar mithilfe der kritisch-psychologischen Kategorien reflektieren.