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Papers by Frey Jonathan

Research paper thumbnail of Frey Heimberg 2022 Bulletin 99 v2

Archäologische Forschungen: Töpferöfen in Heimberg. Bulletin der Keramik-Freunde Schweiz 99, S. 13-16, 2022

2021 kamen an der Bernstrasse 310 in Heimberg zwei Töpferöfen zum Vorschein. Beide waren 1805 ers... more 2021 kamen an der Bernstrasse 310 in Heimberg zwei Töpferöfen zum Vorschein. Beide waren 1805 erstellt und bis 1932 betrieben worden. Der grössere der beiden Öfen war vom Feuerungsraum bis zum Rauchgewölbe erhalten, der kleinere Ofen bis zur Lochtenne. In den Auffüllungen der beiden Öfen kamen Unmengen von Gefässkeramik sowie Brennhilfen zum Vorschein.

Research paper thumbnail of Manche mögen‘s bunt - Polychrom bemalte Fayence-Ofenkacheln aus Zürich, datiert vor 1542

Hans-Georg Stephan (hrsg.), Keramik und Töpferei im 15./16. Jahrhundert. Beiträge des 47. Internationalen Symposiums für Keramikforschung vom 8. bis 12 .September in der Lutherstadt Wittenberg. Hallesche Beiträge zur Archäologie des Mittelalters 2. Langenweissbach 2016, 2016

2013 und 2014 kamen im Fraumünsterquartier in Zürich, das im Südwesten an den See angrenzt, über ... more 2013 und 2014 kamen im Fraumünsterquartier in Zürich, das im Südwesten an den See angrenzt, über 150 000 Fundobjekte zum Vorschein. Von diesen wurde der Fundkomplex 1030.2569 zur Auswertung ausgewählt, da er im Bereich einer Terrainaufschüttung liegt, die 1542 im Rahmen des Ausbaus des Quartiers von den Stadtbehörden angelegt wurde.
Der Fundkomplex umfasst 101 Mindestindividuen Ofenkeramik, darunter zahlreiche frühe Fayencen, die anhand der dargestellten spätgotischen Harnische in die 1490er Jahre datieren. Alle Fayencekacheln sind unter der Glasur mit einer weissen Engobe oder Behautung versehen und mit blauer, schwarzer, manganvioletter und gelber Inglasurmalerei verziert. Sie belegen die vollständige Beherrschung der Inglasurmalerei bei den frühesten in Zürich nachgewiesenen Fayencekacheln.

Research paper thumbnail of Die Haushaltskeramik aus der Latrine unter dem Stadttheater von Solothurn, datiert vor 1729

Archäologie und Denkmalpflege im Kanton Solothurn, 2019

Bei den Ausgrabungen unter dem Stadttheater von Solothurn im Jahr 2013 kamen in einer Latrine kna... more Bei den Ausgrabungen unter dem Stadttheater von Solothurn im Jahr 2013 kamen in einer Latrine knapp 40 Gefässe zum Vorschein. Sie waren dort vor dem Bau des Stadttheaters 1729 entsorgt worden. Neben gewöhnlichem Gebrauchsgeschirr wie irdenen Krügen, Tellern, Schüsseln und Kochgefässen sowie Nachttöpfen und einem Rasierbecken war mit der dünn­glasierten Fayence auch repräsentatives Tafelgeschirr vertreten. Zusammen mit Gefässen für den barocken Blumengarten belegen sie den engen Bezug der Solothurner zur französischen Hofkultur. Die gute Erhaltung und die sichere Datierung der Gefässe gibt Anlass zu einer Einführung zur neuzeitlichen Keramik im Kanton Solothurn.

Research paper thumbnail of Das Klischee stimmt!: zehn Thesen zu Waffen aus Burgen

Mittelalter - Moyen Age - Medioevo-Temp Medieval, 2021

Die materielle Sachkultur in den Burgen und Schlössern der Schweiz wurde seit längerer Zeit nicht... more Die materielle Sachkultur in den Burgen und Schlössern der Schweiz wurde seit längerer Zeit nicht mehr in vergleichender Weise behandelt. Um den Rahmen nicht zu sprengen, beschränkt sich der vorliegende Beitrag auf das Thema Waffen. Anstelle einer umfassenden Auseinandersetzung mit allen Waffenfunden auf Schweizer Burgen werden ausgewählte Beobachtungen herausgegriffen und mit anderen archäologischen Fundkontexten vor allem in Städten verglichen. Aus diesen stichwortartigen Beobachtungen entspringen die folgenden zehn Thesen:
1. Burgen liefern die wichtigsten Bodenfunde zur Waffengeschichte des Mittelalters in der Schweiz.
2. Burgen mit verhältnismässig vielen Waffen sind meistens unmittelbar nach einem Kriegsereignis oder einer Brand- oder Naturkatastrophe aufgelassen worden.
3. Selbst in Burgen mit verhältnismässig wenig Waffenfunden können diese in qualitativer Hinsicht von grosser Bedeutung sein. Oder: Qualität statt Quantität.
4. Das Potential der Waffenfunde aus Schweizer Burgen
ist noch längst nicht ausgeschöpft.
5. Neben Burgen können auch Stadtwüstungen bedeutende Bodenfunde von Waffen liefern. Dabei können Menge und Aussagekraft durchaus mit dem Fundgut aus Burgen vergleichbar sein.
6. Wenn in spätmittelalterlichen Brand- oder Auflassungsschichten von Städten Teile von Schutzbewaffnung vorkommen, dann handelt es sich dabeimeistens um Ringpanzerfragmente. Im Unterschied zu den Burgen sind die Fragmente aber viel kleiner.
7. Sind im archäologischen Fundgut einer Burg eher wenig Waffen vorhanden, dann handelt es sich bei diesen mehrheitlich um Geschossspitzen.
8. Ab dem 17. Jh. nimmt die Anzahl der Waffenfunde aus Schweizer Burgen tendenziell ab.
9. Burgen und Schlösser stellen in der Neuzeit in der Schweiz keine bevorzugten Kriegsschauplätze mehr dar. Dies spiegelt sich im archäologischen Fundbild direkt wider.
10. In der fortgeschrittenen Neuzeit werden Bestandteile
von Waffen auch sekundär im Haushalt genutzt, sofern sie als Bodenfunde auf uns gekommen sind.

Research paper thumbnail of Vom Abfall zum Kulturgut

NIKE-Bulletin, 2011

Jeder Gegenstand einen Material- und einen Nutzungswert auf, der sich aus einer praktisch-technis... more Jeder Gegenstand einen Material- und einen Nutzungswert auf, der sich aus einer praktisch-technischen Funktion, einer ästhetischen Funktion und manchmal auch einer Repräsentations- und Bedeutungsfunktion zusammensetzt. Als Abfall wird ein Gegenstand bezeichnet, dessen Nutzungswert für den weiteren Gebrauch als nicht mehr ausreichend hoch erachtet wird und der deshalb bewusst entsorgt wird. Anhand einer Bauuntersuchung aus dem Kanton Zug und der archäologischen Ausgrabung einer neuzeitlichen Glashütte im Kanton Bern wird gezeigt, wie durch minutiöse Dokumentatione interdiziplinäre Untersuchungen aus unansehnlichem Abfall hochrangiges Kulturgut wird.

Zwei archäologische Beispiele mögen das verdeutlichen: Unter den Bodenbrettern eines Holzhauses aus dem 15. Jahrhundert in Zug fanden die Archäologen unter anderem über 600 teilweise nur wenige Millimeter grosse Lederschnipsel. Untersuchungen durch Spezialistinnen zeigten, dass es sich dabei um die Reste aus einer Schuhmacherwerkstatt handelte, die sowohl alte Schuhe reparierte wie auch neue herstellte. Unglasierte Scherben einer groben Keramik aus einer Glashütte in Court (BE) aus dem frühen 18. Jahrhundert erwiesen sich als Reste von Kühlgefässen, in denen das frisch geblasene Glas sorgfältig gekühlt werden musste, damit es nicht zersprang.

Ohne die Zusammenarbeit zwischen Archäologen, LederexpertInnen und dem Historiker wären die Lederschnipsel Abfall geblieben und nicht zum wissenschaftlichen Kulturgut avanciert. Ebenso wären die unglasierten Scherben aus der Glashütte unansehnlich und unbedeutend geblieben, wäre nicht deren Funktion durch Bild- und Schriftquellen erschlossen worden. Durch die wissenschaftliche Bearbeitung wurde dem historischen Abfallobjekt ein kulturgeschichtlicher Wert zugefügt.

Research paper thumbnail of Keramikimportland Schweiz

NIKE-Bulletin, 2015

Zwischen dem Jahr 1000 und 1800 wurden immer wieder neue keramische Technologien in die Schweiz i... more Zwischen dem Jahr 1000 und 1800 wurden immer wieder neue keramische Technologien in die Schweiz importiert, die von den einheimischen Hafnern aufgenommen wurden. Dagegen wurden zumindest bis tief in die Neuzeit hinein nur wenige Gefässe physisch importiert. Zu den technologischen Importen gehören die Verwendung der Bleiglasur ab dem späten 13. Jahrhundert und die Anwendung der Fayenceglasur ab dem mittleren 15. Jahrhundert. Abschliessend wird auf den innerschweizerischen Export von flammfester Keramik auf Bonfol JU in weite Teile der Schweiz thematisiert.

Research paper thumbnail of Court, Pâturage de l'Envers. Une verrerie forestière jurassienne du début du 18e siècle. Vol. 3 et 4

Research paper thumbnail of Gummibärchen oder Eichhörnchen? Ein neuzeitliches Kinderspielzeug aus Olten

Archäologie und Denkmalpflege im Kanton Solothurn, 2018

2008 kam in einem Sondierschnitt auf dem Munzingerplatz in Olten ein Tonfigürchen zum Vorschein, ... more 2008 kam in einem Sondierschnitt auf dem Munzingerplatz in Olten ein Tonfigürchen zum Vorschein, das auf den ersten Blick wie ein Gummibärchen oder ein Eichhörnchen aussieht. Spielzeug aus Ton war von der Mitte des 19. Jahrhunderts bis zum Ersten Weltkrieg bei den Kindern sehr beliebt. Dementsprechend wurde es landauf, landab in vielen Töpfereien hergestellt, häufig auch durch Kinderhände.

Research paper thumbnail of Die Kühl- und Haushaltskeramik der Glashütte Court, Sous les Roches (1673-1699)

Die Kühl- und Haushaltskeramik der Glashütte Court, Sous les Roches (1673–1699), 2020

Der Fundkomplex von Court, Sous les Roches gelangte laut den archivalischen Quellen und auf... more Der Fundkomplex von Court, Sous les Roches gelangte laut den archivalischen Quellen und aufgrund eines auf das Jahr 1690 datierten Tellers zwischen 1673 und 1699 in den Boden. Er umfasst 653 Randindividuen und zählt mit Court, Pâturage de l’Envers zu den bedeutendsten Fundkomplexen im Berner Jura und am Jurasüdfuss um 1700. Dominierend ist mit 208 Rändern die fein gemagerte, malhornverzierte Irdenware (32 %), gefolgt von der unglasierten Irdenware (17 %), der flammfesten Kochkeramik (18 %), der Irdenware mit weisser Grundengobe (15 %) und der dünnglasierten Fayence (14 %).
Der hohe Anteil unglasierter Irdenware ist glashüttenspezifisch und geht auf die grosse Menge von konischen Deckeln zurück, die den Glasmachern zum Abdecken ihrer Zwischenmahlzeiten am Glasofen dienten. Das letzte Viertel des 17. Jahrhunderts brachte bei der Haushaltskeramik folgende Neuerungen: Henkeltöpfe mit aussen verstärktem Rand bei der flammfesten Kochkeramik, Teller mit gerader
Fahne und mehrfarbige Malhorn- und Laufdekore bei der malhornverzierten Irdenware sowie Borstenzug und Springfederdekore bei der Irdenware mit weisser Grundengobe. Dagegen verschwanden im frühen 18. Jahrhundert – zumindest im Berner Jura – grasgrüne Glasuren, während diese im Berner Mittelland immer noch geläufig waren. Bei der als repräsentatives Tafelgeschirr verwendeten dünnglasierten Fayence kamen vermehrt ausschliesslich blaue
Dekore auf.

Research paper thumbnail of Getragen, geflickt, amputiert. Ein Ringpanzerhemd des 14./15. Jh. aus Einsiedeln?

Mittelalter - Moyen Age - Medioevo - Temp Medieval, 2019

Die geographische Herkunft des so genannten Einsiedler Panzerhemds ist letztlich unbekannt. Sein ... more Die geographische Herkunft des so genannten Einsiedler Panzerhemds ist letztlich unbekannt. Sein Grundgeflecht besteht aus gestanzten und vernieteten Ringen und ist nach derzeitigem Forschungsstand in die zweite Hälfte des 14. oder in die erste Hälfte des 15. Jh. zu datieren, wenn man eine westeuropäische Herkunft voraussetzt. Ursprünglich handelte es sich um ein langärmliges Panzerhemd mit Halsschlitz auf der Brust. Die einzige Anpassung an die Körperform des Trägers stellen zwei Erweiterungen auf Hüfthöhe dar. Im Verlaufe des 16. und 17. Jh. erfolgten zahlreiche Reparaturen an den Schulterschrägen und im Bereich unter den Armlöchern, die sich in mindestens drei Phasen gliedern. Im späteren 17. Jh. wurden die mutmasslich bis zu den Handgelenken reichenden Ärmel abgenommen, um daraus Panzerärmel zu fertigen. Ob es sich beim sogenannten Einsiedler Panzerhemd tatsächlich um ein bemerkenswertes Relikt spätmittelalterlicher Schutzbewaffnung handelt, werden erst vertiefte Forschungen zu seiner Herkunft klären können.

Research paper thumbnail of Die frühmittelalterlichen Glasschmelzgefäße vom Münsterhof (in Zürich). Form und Funktion

Keramik zwischen Werbung, Propaganda und praktischem Gebrauch. Beiträge zum 50. Internationalen Symposion für Keramikforschung in Innsbruck 2017, Hg. von Harald Stadler und Lisa Obojes, 2018

Auf dem Münsterhof bei Zürich kamen bei den grossflächigen Ausgrabungen im Jahr 2015 mindestens 1... more Auf dem Münsterhof bei Zürich kamen bei den grossflächigen Ausgrabungen im Jahr 2015 mindestens 140 Fragmente von Glasschmelzgefässen zum Vorschein. Diese waren stratigraphisch regelmässig mit bunten, stab- oder tropfenförmigen Glasabfällen oder missratenen Perlen vergesellschaftet. Mindestens ein Drittel der insgesamt 500 Artefakte stammt aus einem merowingerzeitlichen Reduktionshorizont des 7. Jahrhunderts. Der nachfolgende Beitrag fokussiert im Sinne eines Vorberichts auf die qualitativen Eigenschaften der Glasschmelzgefässe. Makroskopische Beobachtungen der Herstellungs- und Gebrauchsspuren liefern erste Hinweise zur Fertigung und Funktion der Glasschmelzgefässe.

Research paper thumbnail of SPM VIII, Die Schweiz vom Paläolithikum bis zum Mittelalter

SPM VIII Archäologie der Zeit von 1350 bis 1850 - L'achéologie de la période entre 1350 et 1850 - L'archeologia del periodo tr l'1350 ed il 1850, 2021

Heege/Homberger/Roth Heege u.a. 2021 Andreas Heege/Valentin Homberger/Eva Roth Heege u.a., Geschi... more Heege/Homberger/Roth Heege u.a. 2021
Andreas Heege/Valentin Homberger/Eva Roth Heege u.a., Geschirrkeramik in der Schweiz, 1350–1850, in: Archäologie Schweiz, SPM VIII Archäologie der Zeit von 1350 bis 1850 - L'achéologie de la période entre 1350 et 1850 - L'archeologia del periodo tr l'1350 ed il 1850
Basel 2021.

Die archäologische und kulturgeschichtliche Erforschung des spätmittelalterlichen und neuzeitlichen Hafnerhandwerks und seiner Produkte steht für viele Perioden und Regionen der Schweiz am Anfang. Erfreulich ist die Tatsache, dass eine Zusammenstellung der wichtigsten Fundkomplexe des Zeitraumes 1350–1900 in der Schweiz und dem Fürstentum Liechtenstein immerhin 233 Positionen umfasst, wovon 212 zugleich wichtige Keramik- und Ofenkachel-Fundkomplexe sind. Sieben von ihnen gehören zum Zeithorizont des Basler-Erdbebens von 1356, sie bildeten quasi den Schlusspunkt der vorhergehenden Veröffentlichung zur Keramik in SPM VII und werden hier nicht mehr intensiver berücksichtigt. Von den übrigen 205 Inventaren lassen sich 105 meist etwa auf ein halbes Jahrhundert oder sogar genauer einordnen, 51 haben eine Datierungsspanne von bis zu 100 Jahren und 11 eine Datierungsspanne von bis zu 150 Jahren. 34 Ensembles umfassen Material aus einem Zeitraum von 200 oder mehr Jahren, meist handelt es sich um bislang unzureichend publizierte Fundstellen oder unstratifiziertes Material das gleichwohl für die keramische Typologie und Chronologie der jeweiligen Region von Bedeutung ist.

Koch-, Vorrats- und Tischkeramik aus einfacher Irdenware, Fayence, Steingut, Steinzeug oder Porzellan prägte das Alltagsleben der Bewohner der Schweiz im Mittelalter und in der Neuzeit. Bis in die Mitte 19. Jh. dominierten die lokal erzeugten Irdenwaren den Markt. Die in frühindustriellen Manufakturen der Schweiz hergestellten Fayencen, Steingut oder Porzellan hatten nur einen kleinen, meist regionalen Marktanteil. Steinzeug, das vollständig importiert werden musste, und repräsentative ausländische Fayencen, Porzellane oder Steingut waren selten. Je nach lokalem Produktionsumfang ergänzten aus Frankreich, Süddeutschland oder Italien importierte Irdenwaren, Fayencen oder Steingut das Marktangebot. Dies gilt vor allem im Westen und Osten der Schweiz sowie im Tessin

Research paper thumbnail of Lämpchen im Kanton Bern

Dark ages? Beleuchtung im Mittelalter / l'éclairage au moyen âge. Herausgegeben von Laurent Chrzanovski und Peter Kaiser., 2007

In diesem Beitrag werden keramische Lämpchen aus verschiedenen archäologischen Fundkomplexen des ... more In diesem Beitrag werden keramische Lämpchen aus verschiedenen archäologischen Fundkomplexen des Kantons Bern untersucht. Die meisten Lämpchen stammen aus den gut zwanzig archäologisch untersuchten Kirchen des Kantons; sie stellen dort oft die häufigste Gefässform dar und wurden zur Beleuchtung der Kirchenräume verwendet. Lämpchenfunde aus Gräbern sind nur selten belegt. In Fundkomplexen von Städten, Burgen und Dörfern machen die Lämpchen deutlich geringere Anteile aus als in den Kirchen. Im Laufe der fortgeschrittenen Neuzeit verschwinden keramische Lämpchen und werden durch andere Beleuchtungskörper aus Metall ersetzt.

Research paper thumbnail of Die Lämpchen aus der Kirche Seeberg (Bern)

Dark Ages ? Licht im Mittelalter. L'éclairage au moyen âge. Herausgegeben von Laurent Chrkanovski und Peter Kaiser, 2007

In diesem kurzen Beitrag wird die typologische Entwicklung der keramischen Lämpchen der Kirche Se... more In diesem kurzen Beitrag wird die typologische Entwicklung der keramischen Lämpchen der Kirche Seeberg im Kanton Bern beleuchtet. Angelpunkt für die typologisch-chronologische Analyse sind die Funde aus einer grossen Planieschicht, die bei dem Kirchenumbau von 1516/17 eingebracht wurde. Im Artikel wird auch auf Vergleichsfunde aus der Westschweiz und auf die Entwicklung der Brennweisen bei den keramischen Lämpchen eingegangen.

Research paper thumbnail of Alles im grünen Bereich. Die Haushaltskeramik vom Bauschänzli in Zürich, datiert vor 1662

Siedlungsbefunde und Fundkomplexe der Zeit zwischen 800 und 1350 : Akten des Kolloquiums zur Mittelalterarchäologie in der Schweiz : Frauenfeld, 28.–29.10. 2010 , 2018

Der bei einer Aushubbegleitung geborgene Fundkomplex Bauschänzli besteht aus 61 Randmindestindivi... more Der bei einer Aushubbegleitung geborgene Fundkomplex Bauschänzli besteht aus 61 Randmindestindividuen. Er ist dendrochronologisch nach 1648 und archivalisch vor 1662 datiert. Diese sichere und enge Datierung ist deshalb bedeutsam, weil aus der Mitte des 17. Jh. noch zu wenige absolut datierte Fundkomplexe nach wissenschaftlichen Massstäben ediert vorliegen.
Dominierend sind mit 75% der Ränder die grün glasierten Gefässe. Sie schliessen eine Gruppe von Schüsseln mit verkröpftem Rand und Tellern mit Fahne und Randlippe ein, deren Innenseite über einer roten Grundengobe malhornverziert und auf der Aussenseite mit einer weissen Grundengobe versehen war. Sie dienten demnach einem repräsentativen Zweck und stellen möglicherweise eine Stadtzürcher Besonderheit dar. Einige der Teller sind mit Umschriften in Malhorndekor versehen, eine Dekorationsart, die in der 2.H. 17.Jh. in der Region Zürich-Winterthur zu verschwinden scheint. Bei den gelb glasierten Gefässen sticht eine Schüssel mit Nelkenmuster in Schablonendekor hervor. Diese Verzierungen wurden in der 2. H. 16.Jh. und der 1. H. 17.Jh. in mehreren Deutschschweizer Hafnereien hergestellt. Bei den Gefässformen bestätigt sich das Verschwinden keramischer Kochgefässe im Laufe des 17.Jh. in der Region Zürich-Winterthur. Auffällig sind des Weiteren die hohen prozentualen Anteile von Henkel- und Nachttöpfen. Für ein vergleichsweise hohes städtisches Wohlstandsniveau mag das kleine, aber nennenswerte Vorkommen von Geschirr mit Unterglasur-Pinseldekor, von echter Fayence und Steinzeug sprechen. Die Gefässe mit Unterglasur-Pinseldekor und die Fayence stammen wohl aus Winterthur, das Steinzeug aus Raeren oder dem Westerwald. Sie alle entsprachen damaligem Zeitgeschmack.

Research paper thumbnail of Germanenerbe und Schweizertum : Archäologie im Dritten Reich und die Reaktionen in der Schweiz

Band (Jahr): 86 (2003) Persistenter Link: http://doi.org/10.5169/seals-117757 PDF erstellt am: 31... more Band (Jahr): 86 (2003) Persistenter Link: http://doi.org/10.5169/seals-117757 PDF erstellt am: 31.03.2018 Nutzungsbedingungen Die ETH-Bibliothek ist Anbieterin der digitalisierten Zeitschriften. Sie besitzt keine Urheberrechte an den Inhalten der Zeitschriften. Die Rechte liegen in der Regel bei den Herausgebern. Die auf der Plattform e-periodica veröffentlichten Dokumente stehen für nicht-kommerzielle Zwecke in Lehre und Forschung sowie für die private Nutzung frei zur Verfügung. Einzelne Dateien oder Ausdrucke aus diesem Angebot können zusammen mit diesen Nutzungsbedingungen und den korrekten Herkunftsbezeichnungen weitergegeben werden. Das Veröffentlichen von Bildern in Print-und Online-Publikationen ist nur mit vorheriger Genehmigung der Rechteinhaber erlaubt. Die systematische Speicherung von Teilen des elektronischen Angebots auf anderen Servern bedarf ebenfalls des schriftlichen Einverständnisses der Rechteinhaber. Haftungsausschluss Alle Angaben erfolgen ohne Gewähr für Vollständigkeit oder Richtigkeit. Es wird keine Haftung übernommen für Schäden durch die Verwendung von Informationen aus diesem Online-Angebot oder durch das Fehlen von Informationen. Dies gilt auch für Inhalte Dritter, die über dieses Angebot zugänglich sind. Ein Dienst der ETH-Bibliothek ETH Zürich, Rämistrasse 101, 8092 Zürich, Schweiz, www.library.ethz.ch

Research paper thumbnail of Lampen und Leuchter im Kanton Bern. In: Archäologie Bern: Jahrbuch des Archäologischen Dienstes des Kantons Bern = Archéologie bernoise : annuaire du Service archéologique du canton de Berne Band (2009)

Der Kanton Bern weist einen grossen Fundbestand an mittelalterlichen und neuzeitlichen Beleuchtun... more Der Kanton Bern weist einen grossen Fundbestand an mittelalterlichen und neuzeitlichen Beleuchtungskörpern auf, der sowohl aus dem sakralen wie auch aus dem profanen Bereich stammt. Der grösste Teil stammt aus den gut zwanzig Kirchen, die in den letzten 30 Jahren archäologisch untersucht worden sind. Als Fazit kann man festhalten, dass die Lämpchen vom 13. Jh. bis zum Beginn des 18. Jhs. ein fester Bestandteil des Keramikspektrums sind. Im Fundgut der Kirchen gehören die Lämpchen oft zu den häufigsten keramischen Funden, wobei diese aufgrund der Schrift- und Bildquellen kaum
für liturgische Zwecke verwendet worden sein
dürften. Vielmehr dienten die Lämpchen sowohl in den Kirchen wie auch in den städtisehen Siedlungen der spärlichen Beleuchtung der Räume in der Nacht und bei ungünstigen Lichtverhältnissen. Völlig offen ist jedoch, mit welchen Lichtquellen die Innenräume vor dem 13. Jh. beleuchtet wurden.

Research paper thumbnail of Haus Bergli : die Stadtburg von Willisau

Objekttyp: Article Zeitschrift: Heimatkunde Wiggertal Band (Jahr): 63 (2006) Persistenter Link: h... more Objekttyp: Article Zeitschrift: Heimatkunde Wiggertal Band (Jahr): 63 (2006) Persistenter Link: http://doi.org/10.5169/seals-718326 PDF erstellt am: 31.03.2018 Nutzungsbedingungen Die ETH-Bibliothek ist Anbieterin der digitalisierten Zeitschriften. Sie besitzt keine Urheberrechte an den Inhalten der Zeitschriften. Die Rechte liegen in der Regel bei den Herausgebern. Die auf der Plattform e-periodica veröffentlichten Dokumente stehen für nicht-kommerzielle Zwecke in Lehre und Forschung sowie für die private Nutzung frei zur Verfügung. Einzelne Dateien oder Ausdrucke aus diesem Angebot können zusammen mit diesen Nutzungsbedingungen und den korrekten Herkunftsbezeichnungen weitergegeben werden. Das Veröffentlichen von Bildern in Print-und Online-Publikationen ist nur mit vorheriger Genehmigung der Rechteinhaber erlaubt. Die systematische Speicherung von Teilen des elektronischen Angebots auf anderen Servern bedarf ebenfalls des schriftlichen Einverständnisses der Rechteinhaber. Haftungsausschluss Alle Angaben erfolgen ohne Gewähr für Vollständigkeit oder Richtigkeit. Es wird keine Haftung übernommen für Schäden durch die Verwendung von Informationen aus diesem Online-Angebot oder durch das Fehlen von Informationen. Dies gilt auch für Inhalte Dritter, die über dieses Angebot zugänglich sind. Ein Dienst der ETH-Bibliothek ETH Zürich, Rämistrasse 101, 8092 Zürich, Schweiz, www.library.ethz.ch http://www.e-periodica.ch

Research paper thumbnail of Der "Oberwiler Degen" : Herkunft, Gebrauch und sein Weg in den Zugersee

2010 wurde im Zugersee in der Nähe von Oberwil ZG ein hervorragend erhaltener Degen aus der zweit... more 2010 wurde im Zugersee in der Nähe von Oberwil ZG ein
hervorragend erhaltener Degen aus der zweiten Hälfte des
15. Jahrhunderts geborgen. Typologisch handelt es sich um
einen Schweizerdegen, der auch Elemente zeitgenössischer
Schwerter und Dolche aus Italien und Frankreich in sich ver-
eint. Die Fundorte zweier ähnlicher Waffen aus Urdorf und
Freienstein verweisen auf Zürich als Herstellungsort, während
Schriftquellen auf Basel als Ort der Gefässherstellung schlies-
sen lassen - eine definitive Herkunftsbestimmung bleibt offen.
Trotz seiner prunkvollen Ausarbeitung weist der Oberwiler
Fund intensive Gebrauchsspuren auf, was darauf schliessen
lässt, dass der Degen als tödliche Waffe im Krieg und bei Rauf-
händeln in Gebrauch war. Die Einlagerung des Degens im See
kann als rituelle Versenkung auf der Basis magischer Vorstel-
lungen gedeutet werden, ein unbeabsichtigter Verlust ist jedoch
ebenso wahrscheinlich.

Research paper thumbnail of Die Gefässe mit Netzbindung in der Sammlung zum Goldenen Leuen in Diessenhofen. In: Vom Bodenfund zum Buch. Archäologie durch die Zeiten. Festschrift Andreas Heege. Historische Archäologie 2017, 493-502.

Die Sammlung zum Goldenen Leuen im Schweizerischen Diessenhofen, Kanton Thurgau, beinhaltet neben... more Die Sammlung zum Goldenen Leuen im Schweizerischen Diessenhofen, Kanton Thurgau, beinhaltet neben hunderten von pharmazeutischen Gefässen und Geräten auch fünf Steinzeuggefässe mit Netzbindungen aus Eisendraht, die in die zweite Hälfte des 19. Jahrhunderts datieren und wohl in Betschdorf im Elsass hergestellt wurden. Die Gefässe gehörten nachweislich zum Bestand des Laboratoriums der Brunner’schen Apotheke. Repariert wurden die Gefässe nicht aus Armut oder aufgrund ihrer schlechten Verfügbarkeit, sondern weil ihr Gebrauchswert hoch war und wohl auch, weil im benachbarten Gailingen viele Trödler lebten, die unter anderem Reparaturen mit Netzbindungen ausführen konnten. Die Technik der Netzbindung ermöglichte es erstmals, Gefässe mit hartem Scherben wie Steinzeug überhaupt zu reparieren. Künftige Forschungen werden zeigen, ob die Verbreitung der Netzbindung im Laufe des 19. Jahrhunderts auch von der Verfügbarkeit und dem Preis von Draht abhängig war.

Research paper thumbnail of Frey Heimberg 2022 Bulletin 99 v2

Archäologische Forschungen: Töpferöfen in Heimberg. Bulletin der Keramik-Freunde Schweiz 99, S. 13-16, 2022

2021 kamen an der Bernstrasse 310 in Heimberg zwei Töpferöfen zum Vorschein. Beide waren 1805 ers... more 2021 kamen an der Bernstrasse 310 in Heimberg zwei Töpferöfen zum Vorschein. Beide waren 1805 erstellt und bis 1932 betrieben worden. Der grössere der beiden Öfen war vom Feuerungsraum bis zum Rauchgewölbe erhalten, der kleinere Ofen bis zur Lochtenne. In den Auffüllungen der beiden Öfen kamen Unmengen von Gefässkeramik sowie Brennhilfen zum Vorschein.

Research paper thumbnail of Manche mögen‘s bunt - Polychrom bemalte Fayence-Ofenkacheln aus Zürich, datiert vor 1542

Hans-Georg Stephan (hrsg.), Keramik und Töpferei im 15./16. Jahrhundert. Beiträge des 47. Internationalen Symposiums für Keramikforschung vom 8. bis 12 .September in der Lutherstadt Wittenberg. Hallesche Beiträge zur Archäologie des Mittelalters 2. Langenweissbach 2016, 2016

2013 und 2014 kamen im Fraumünsterquartier in Zürich, das im Südwesten an den See angrenzt, über ... more 2013 und 2014 kamen im Fraumünsterquartier in Zürich, das im Südwesten an den See angrenzt, über 150 000 Fundobjekte zum Vorschein. Von diesen wurde der Fundkomplex 1030.2569 zur Auswertung ausgewählt, da er im Bereich einer Terrainaufschüttung liegt, die 1542 im Rahmen des Ausbaus des Quartiers von den Stadtbehörden angelegt wurde.
Der Fundkomplex umfasst 101 Mindestindividuen Ofenkeramik, darunter zahlreiche frühe Fayencen, die anhand der dargestellten spätgotischen Harnische in die 1490er Jahre datieren. Alle Fayencekacheln sind unter der Glasur mit einer weissen Engobe oder Behautung versehen und mit blauer, schwarzer, manganvioletter und gelber Inglasurmalerei verziert. Sie belegen die vollständige Beherrschung der Inglasurmalerei bei den frühesten in Zürich nachgewiesenen Fayencekacheln.

Research paper thumbnail of Die Haushaltskeramik aus der Latrine unter dem Stadttheater von Solothurn, datiert vor 1729

Archäologie und Denkmalpflege im Kanton Solothurn, 2019

Bei den Ausgrabungen unter dem Stadttheater von Solothurn im Jahr 2013 kamen in einer Latrine kna... more Bei den Ausgrabungen unter dem Stadttheater von Solothurn im Jahr 2013 kamen in einer Latrine knapp 40 Gefässe zum Vorschein. Sie waren dort vor dem Bau des Stadttheaters 1729 entsorgt worden. Neben gewöhnlichem Gebrauchsgeschirr wie irdenen Krügen, Tellern, Schüsseln und Kochgefässen sowie Nachttöpfen und einem Rasierbecken war mit der dünn­glasierten Fayence auch repräsentatives Tafelgeschirr vertreten. Zusammen mit Gefässen für den barocken Blumengarten belegen sie den engen Bezug der Solothurner zur französischen Hofkultur. Die gute Erhaltung und die sichere Datierung der Gefässe gibt Anlass zu einer Einführung zur neuzeitlichen Keramik im Kanton Solothurn.

Research paper thumbnail of Das Klischee stimmt!: zehn Thesen zu Waffen aus Burgen

Mittelalter - Moyen Age - Medioevo-Temp Medieval, 2021

Die materielle Sachkultur in den Burgen und Schlössern der Schweiz wurde seit längerer Zeit nicht... more Die materielle Sachkultur in den Burgen und Schlössern der Schweiz wurde seit längerer Zeit nicht mehr in vergleichender Weise behandelt. Um den Rahmen nicht zu sprengen, beschränkt sich der vorliegende Beitrag auf das Thema Waffen. Anstelle einer umfassenden Auseinandersetzung mit allen Waffenfunden auf Schweizer Burgen werden ausgewählte Beobachtungen herausgegriffen und mit anderen archäologischen Fundkontexten vor allem in Städten verglichen. Aus diesen stichwortartigen Beobachtungen entspringen die folgenden zehn Thesen:
1. Burgen liefern die wichtigsten Bodenfunde zur Waffengeschichte des Mittelalters in der Schweiz.
2. Burgen mit verhältnismässig vielen Waffen sind meistens unmittelbar nach einem Kriegsereignis oder einer Brand- oder Naturkatastrophe aufgelassen worden.
3. Selbst in Burgen mit verhältnismässig wenig Waffenfunden können diese in qualitativer Hinsicht von grosser Bedeutung sein. Oder: Qualität statt Quantität.
4. Das Potential der Waffenfunde aus Schweizer Burgen
ist noch längst nicht ausgeschöpft.
5. Neben Burgen können auch Stadtwüstungen bedeutende Bodenfunde von Waffen liefern. Dabei können Menge und Aussagekraft durchaus mit dem Fundgut aus Burgen vergleichbar sein.
6. Wenn in spätmittelalterlichen Brand- oder Auflassungsschichten von Städten Teile von Schutzbewaffnung vorkommen, dann handelt es sich dabeimeistens um Ringpanzerfragmente. Im Unterschied zu den Burgen sind die Fragmente aber viel kleiner.
7. Sind im archäologischen Fundgut einer Burg eher wenig Waffen vorhanden, dann handelt es sich bei diesen mehrheitlich um Geschossspitzen.
8. Ab dem 17. Jh. nimmt die Anzahl der Waffenfunde aus Schweizer Burgen tendenziell ab.
9. Burgen und Schlösser stellen in der Neuzeit in der Schweiz keine bevorzugten Kriegsschauplätze mehr dar. Dies spiegelt sich im archäologischen Fundbild direkt wider.
10. In der fortgeschrittenen Neuzeit werden Bestandteile
von Waffen auch sekundär im Haushalt genutzt, sofern sie als Bodenfunde auf uns gekommen sind.

Research paper thumbnail of Vom Abfall zum Kulturgut

NIKE-Bulletin, 2011

Jeder Gegenstand einen Material- und einen Nutzungswert auf, der sich aus einer praktisch-technis... more Jeder Gegenstand einen Material- und einen Nutzungswert auf, der sich aus einer praktisch-technischen Funktion, einer ästhetischen Funktion und manchmal auch einer Repräsentations- und Bedeutungsfunktion zusammensetzt. Als Abfall wird ein Gegenstand bezeichnet, dessen Nutzungswert für den weiteren Gebrauch als nicht mehr ausreichend hoch erachtet wird und der deshalb bewusst entsorgt wird. Anhand einer Bauuntersuchung aus dem Kanton Zug und der archäologischen Ausgrabung einer neuzeitlichen Glashütte im Kanton Bern wird gezeigt, wie durch minutiöse Dokumentatione interdiziplinäre Untersuchungen aus unansehnlichem Abfall hochrangiges Kulturgut wird.

Zwei archäologische Beispiele mögen das verdeutlichen: Unter den Bodenbrettern eines Holzhauses aus dem 15. Jahrhundert in Zug fanden die Archäologen unter anderem über 600 teilweise nur wenige Millimeter grosse Lederschnipsel. Untersuchungen durch Spezialistinnen zeigten, dass es sich dabei um die Reste aus einer Schuhmacherwerkstatt handelte, die sowohl alte Schuhe reparierte wie auch neue herstellte. Unglasierte Scherben einer groben Keramik aus einer Glashütte in Court (BE) aus dem frühen 18. Jahrhundert erwiesen sich als Reste von Kühlgefässen, in denen das frisch geblasene Glas sorgfältig gekühlt werden musste, damit es nicht zersprang.

Ohne die Zusammenarbeit zwischen Archäologen, LederexpertInnen und dem Historiker wären die Lederschnipsel Abfall geblieben und nicht zum wissenschaftlichen Kulturgut avanciert. Ebenso wären die unglasierten Scherben aus der Glashütte unansehnlich und unbedeutend geblieben, wäre nicht deren Funktion durch Bild- und Schriftquellen erschlossen worden. Durch die wissenschaftliche Bearbeitung wurde dem historischen Abfallobjekt ein kulturgeschichtlicher Wert zugefügt.

Research paper thumbnail of Keramikimportland Schweiz

NIKE-Bulletin, 2015

Zwischen dem Jahr 1000 und 1800 wurden immer wieder neue keramische Technologien in die Schweiz i... more Zwischen dem Jahr 1000 und 1800 wurden immer wieder neue keramische Technologien in die Schweiz importiert, die von den einheimischen Hafnern aufgenommen wurden. Dagegen wurden zumindest bis tief in die Neuzeit hinein nur wenige Gefässe physisch importiert. Zu den technologischen Importen gehören die Verwendung der Bleiglasur ab dem späten 13. Jahrhundert und die Anwendung der Fayenceglasur ab dem mittleren 15. Jahrhundert. Abschliessend wird auf den innerschweizerischen Export von flammfester Keramik auf Bonfol JU in weite Teile der Schweiz thematisiert.

Research paper thumbnail of Court, Pâturage de l'Envers. Une verrerie forestière jurassienne du début du 18e siècle. Vol. 3 et 4

Research paper thumbnail of Gummibärchen oder Eichhörnchen? Ein neuzeitliches Kinderspielzeug aus Olten

Archäologie und Denkmalpflege im Kanton Solothurn, 2018

2008 kam in einem Sondierschnitt auf dem Munzingerplatz in Olten ein Tonfigürchen zum Vorschein, ... more 2008 kam in einem Sondierschnitt auf dem Munzingerplatz in Olten ein Tonfigürchen zum Vorschein, das auf den ersten Blick wie ein Gummibärchen oder ein Eichhörnchen aussieht. Spielzeug aus Ton war von der Mitte des 19. Jahrhunderts bis zum Ersten Weltkrieg bei den Kindern sehr beliebt. Dementsprechend wurde es landauf, landab in vielen Töpfereien hergestellt, häufig auch durch Kinderhände.

Research paper thumbnail of Die Kühl- und Haushaltskeramik der Glashütte Court, Sous les Roches (1673-1699)

Die Kühl- und Haushaltskeramik der Glashütte Court, Sous les Roches (1673–1699), 2020

Der Fundkomplex von Court, Sous les Roches gelangte laut den archivalischen Quellen und auf... more Der Fundkomplex von Court, Sous les Roches gelangte laut den archivalischen Quellen und aufgrund eines auf das Jahr 1690 datierten Tellers zwischen 1673 und 1699 in den Boden. Er umfasst 653 Randindividuen und zählt mit Court, Pâturage de l’Envers zu den bedeutendsten Fundkomplexen im Berner Jura und am Jurasüdfuss um 1700. Dominierend ist mit 208 Rändern die fein gemagerte, malhornverzierte Irdenware (32 %), gefolgt von der unglasierten Irdenware (17 %), der flammfesten Kochkeramik (18 %), der Irdenware mit weisser Grundengobe (15 %) und der dünnglasierten Fayence (14 %).
Der hohe Anteil unglasierter Irdenware ist glashüttenspezifisch und geht auf die grosse Menge von konischen Deckeln zurück, die den Glasmachern zum Abdecken ihrer Zwischenmahlzeiten am Glasofen dienten. Das letzte Viertel des 17. Jahrhunderts brachte bei der Haushaltskeramik folgende Neuerungen: Henkeltöpfe mit aussen verstärktem Rand bei der flammfesten Kochkeramik, Teller mit gerader
Fahne und mehrfarbige Malhorn- und Laufdekore bei der malhornverzierten Irdenware sowie Borstenzug und Springfederdekore bei der Irdenware mit weisser Grundengobe. Dagegen verschwanden im frühen 18. Jahrhundert – zumindest im Berner Jura – grasgrüne Glasuren, während diese im Berner Mittelland immer noch geläufig waren. Bei der als repräsentatives Tafelgeschirr verwendeten dünnglasierten Fayence kamen vermehrt ausschliesslich blaue
Dekore auf.

Research paper thumbnail of Getragen, geflickt, amputiert. Ein Ringpanzerhemd des 14./15. Jh. aus Einsiedeln?

Mittelalter - Moyen Age - Medioevo - Temp Medieval, 2019

Die geographische Herkunft des so genannten Einsiedler Panzerhemds ist letztlich unbekannt. Sein ... more Die geographische Herkunft des so genannten Einsiedler Panzerhemds ist letztlich unbekannt. Sein Grundgeflecht besteht aus gestanzten und vernieteten Ringen und ist nach derzeitigem Forschungsstand in die zweite Hälfte des 14. oder in die erste Hälfte des 15. Jh. zu datieren, wenn man eine westeuropäische Herkunft voraussetzt. Ursprünglich handelte es sich um ein langärmliges Panzerhemd mit Halsschlitz auf der Brust. Die einzige Anpassung an die Körperform des Trägers stellen zwei Erweiterungen auf Hüfthöhe dar. Im Verlaufe des 16. und 17. Jh. erfolgten zahlreiche Reparaturen an den Schulterschrägen und im Bereich unter den Armlöchern, die sich in mindestens drei Phasen gliedern. Im späteren 17. Jh. wurden die mutmasslich bis zu den Handgelenken reichenden Ärmel abgenommen, um daraus Panzerärmel zu fertigen. Ob es sich beim sogenannten Einsiedler Panzerhemd tatsächlich um ein bemerkenswertes Relikt spätmittelalterlicher Schutzbewaffnung handelt, werden erst vertiefte Forschungen zu seiner Herkunft klären können.

Research paper thumbnail of Die frühmittelalterlichen Glasschmelzgefäße vom Münsterhof (in Zürich). Form und Funktion

Keramik zwischen Werbung, Propaganda und praktischem Gebrauch. Beiträge zum 50. Internationalen Symposion für Keramikforschung in Innsbruck 2017, Hg. von Harald Stadler und Lisa Obojes, 2018

Auf dem Münsterhof bei Zürich kamen bei den grossflächigen Ausgrabungen im Jahr 2015 mindestens 1... more Auf dem Münsterhof bei Zürich kamen bei den grossflächigen Ausgrabungen im Jahr 2015 mindestens 140 Fragmente von Glasschmelzgefässen zum Vorschein. Diese waren stratigraphisch regelmässig mit bunten, stab- oder tropfenförmigen Glasabfällen oder missratenen Perlen vergesellschaftet. Mindestens ein Drittel der insgesamt 500 Artefakte stammt aus einem merowingerzeitlichen Reduktionshorizont des 7. Jahrhunderts. Der nachfolgende Beitrag fokussiert im Sinne eines Vorberichts auf die qualitativen Eigenschaften der Glasschmelzgefässe. Makroskopische Beobachtungen der Herstellungs- und Gebrauchsspuren liefern erste Hinweise zur Fertigung und Funktion der Glasschmelzgefässe.

Research paper thumbnail of SPM VIII, Die Schweiz vom Paläolithikum bis zum Mittelalter

SPM VIII Archäologie der Zeit von 1350 bis 1850 - L'achéologie de la période entre 1350 et 1850 - L'archeologia del periodo tr l'1350 ed il 1850, 2021

Heege/Homberger/Roth Heege u.a. 2021 Andreas Heege/Valentin Homberger/Eva Roth Heege u.a., Geschi... more Heege/Homberger/Roth Heege u.a. 2021
Andreas Heege/Valentin Homberger/Eva Roth Heege u.a., Geschirrkeramik in der Schweiz, 1350–1850, in: Archäologie Schweiz, SPM VIII Archäologie der Zeit von 1350 bis 1850 - L'achéologie de la période entre 1350 et 1850 - L'archeologia del periodo tr l'1350 ed il 1850
Basel 2021.

Die archäologische und kulturgeschichtliche Erforschung des spätmittelalterlichen und neuzeitlichen Hafnerhandwerks und seiner Produkte steht für viele Perioden und Regionen der Schweiz am Anfang. Erfreulich ist die Tatsache, dass eine Zusammenstellung der wichtigsten Fundkomplexe des Zeitraumes 1350–1900 in der Schweiz und dem Fürstentum Liechtenstein immerhin 233 Positionen umfasst, wovon 212 zugleich wichtige Keramik- und Ofenkachel-Fundkomplexe sind. Sieben von ihnen gehören zum Zeithorizont des Basler-Erdbebens von 1356, sie bildeten quasi den Schlusspunkt der vorhergehenden Veröffentlichung zur Keramik in SPM VII und werden hier nicht mehr intensiver berücksichtigt. Von den übrigen 205 Inventaren lassen sich 105 meist etwa auf ein halbes Jahrhundert oder sogar genauer einordnen, 51 haben eine Datierungsspanne von bis zu 100 Jahren und 11 eine Datierungsspanne von bis zu 150 Jahren. 34 Ensembles umfassen Material aus einem Zeitraum von 200 oder mehr Jahren, meist handelt es sich um bislang unzureichend publizierte Fundstellen oder unstratifiziertes Material das gleichwohl für die keramische Typologie und Chronologie der jeweiligen Region von Bedeutung ist.

Koch-, Vorrats- und Tischkeramik aus einfacher Irdenware, Fayence, Steingut, Steinzeug oder Porzellan prägte das Alltagsleben der Bewohner der Schweiz im Mittelalter und in der Neuzeit. Bis in die Mitte 19. Jh. dominierten die lokal erzeugten Irdenwaren den Markt. Die in frühindustriellen Manufakturen der Schweiz hergestellten Fayencen, Steingut oder Porzellan hatten nur einen kleinen, meist regionalen Marktanteil. Steinzeug, das vollständig importiert werden musste, und repräsentative ausländische Fayencen, Porzellane oder Steingut waren selten. Je nach lokalem Produktionsumfang ergänzten aus Frankreich, Süddeutschland oder Italien importierte Irdenwaren, Fayencen oder Steingut das Marktangebot. Dies gilt vor allem im Westen und Osten der Schweiz sowie im Tessin

Research paper thumbnail of Lämpchen im Kanton Bern

Dark ages? Beleuchtung im Mittelalter / l'éclairage au moyen âge. Herausgegeben von Laurent Chrzanovski und Peter Kaiser., 2007

In diesem Beitrag werden keramische Lämpchen aus verschiedenen archäologischen Fundkomplexen des ... more In diesem Beitrag werden keramische Lämpchen aus verschiedenen archäologischen Fundkomplexen des Kantons Bern untersucht. Die meisten Lämpchen stammen aus den gut zwanzig archäologisch untersuchten Kirchen des Kantons; sie stellen dort oft die häufigste Gefässform dar und wurden zur Beleuchtung der Kirchenräume verwendet. Lämpchenfunde aus Gräbern sind nur selten belegt. In Fundkomplexen von Städten, Burgen und Dörfern machen die Lämpchen deutlich geringere Anteile aus als in den Kirchen. Im Laufe der fortgeschrittenen Neuzeit verschwinden keramische Lämpchen und werden durch andere Beleuchtungskörper aus Metall ersetzt.

Research paper thumbnail of Die Lämpchen aus der Kirche Seeberg (Bern)

Dark Ages ? Licht im Mittelalter. L'éclairage au moyen âge. Herausgegeben von Laurent Chrkanovski und Peter Kaiser, 2007

In diesem kurzen Beitrag wird die typologische Entwicklung der keramischen Lämpchen der Kirche Se... more In diesem kurzen Beitrag wird die typologische Entwicklung der keramischen Lämpchen der Kirche Seeberg im Kanton Bern beleuchtet. Angelpunkt für die typologisch-chronologische Analyse sind die Funde aus einer grossen Planieschicht, die bei dem Kirchenumbau von 1516/17 eingebracht wurde. Im Artikel wird auch auf Vergleichsfunde aus der Westschweiz und auf die Entwicklung der Brennweisen bei den keramischen Lämpchen eingegangen.

Research paper thumbnail of Alles im grünen Bereich. Die Haushaltskeramik vom Bauschänzli in Zürich, datiert vor 1662

Siedlungsbefunde und Fundkomplexe der Zeit zwischen 800 und 1350 : Akten des Kolloquiums zur Mittelalterarchäologie in der Schweiz : Frauenfeld, 28.–29.10. 2010 , 2018

Der bei einer Aushubbegleitung geborgene Fundkomplex Bauschänzli besteht aus 61 Randmindestindivi... more Der bei einer Aushubbegleitung geborgene Fundkomplex Bauschänzli besteht aus 61 Randmindestindividuen. Er ist dendrochronologisch nach 1648 und archivalisch vor 1662 datiert. Diese sichere und enge Datierung ist deshalb bedeutsam, weil aus der Mitte des 17. Jh. noch zu wenige absolut datierte Fundkomplexe nach wissenschaftlichen Massstäben ediert vorliegen.
Dominierend sind mit 75% der Ränder die grün glasierten Gefässe. Sie schliessen eine Gruppe von Schüsseln mit verkröpftem Rand und Tellern mit Fahne und Randlippe ein, deren Innenseite über einer roten Grundengobe malhornverziert und auf der Aussenseite mit einer weissen Grundengobe versehen war. Sie dienten demnach einem repräsentativen Zweck und stellen möglicherweise eine Stadtzürcher Besonderheit dar. Einige der Teller sind mit Umschriften in Malhorndekor versehen, eine Dekorationsart, die in der 2.H. 17.Jh. in der Region Zürich-Winterthur zu verschwinden scheint. Bei den gelb glasierten Gefässen sticht eine Schüssel mit Nelkenmuster in Schablonendekor hervor. Diese Verzierungen wurden in der 2. H. 16.Jh. und der 1. H. 17.Jh. in mehreren Deutschschweizer Hafnereien hergestellt. Bei den Gefässformen bestätigt sich das Verschwinden keramischer Kochgefässe im Laufe des 17.Jh. in der Region Zürich-Winterthur. Auffällig sind des Weiteren die hohen prozentualen Anteile von Henkel- und Nachttöpfen. Für ein vergleichsweise hohes städtisches Wohlstandsniveau mag das kleine, aber nennenswerte Vorkommen von Geschirr mit Unterglasur-Pinseldekor, von echter Fayence und Steinzeug sprechen. Die Gefässe mit Unterglasur-Pinseldekor und die Fayence stammen wohl aus Winterthur, das Steinzeug aus Raeren oder dem Westerwald. Sie alle entsprachen damaligem Zeitgeschmack.

Research paper thumbnail of Germanenerbe und Schweizertum : Archäologie im Dritten Reich und die Reaktionen in der Schweiz

Band (Jahr): 86 (2003) Persistenter Link: http://doi.org/10.5169/seals-117757 PDF erstellt am: 31... more Band (Jahr): 86 (2003) Persistenter Link: http://doi.org/10.5169/seals-117757 PDF erstellt am: 31.03.2018 Nutzungsbedingungen Die ETH-Bibliothek ist Anbieterin der digitalisierten Zeitschriften. Sie besitzt keine Urheberrechte an den Inhalten der Zeitschriften. Die Rechte liegen in der Regel bei den Herausgebern. Die auf der Plattform e-periodica veröffentlichten Dokumente stehen für nicht-kommerzielle Zwecke in Lehre und Forschung sowie für die private Nutzung frei zur Verfügung. Einzelne Dateien oder Ausdrucke aus diesem Angebot können zusammen mit diesen Nutzungsbedingungen und den korrekten Herkunftsbezeichnungen weitergegeben werden. Das Veröffentlichen von Bildern in Print-und Online-Publikationen ist nur mit vorheriger Genehmigung der Rechteinhaber erlaubt. Die systematische Speicherung von Teilen des elektronischen Angebots auf anderen Servern bedarf ebenfalls des schriftlichen Einverständnisses der Rechteinhaber. Haftungsausschluss Alle Angaben erfolgen ohne Gewähr für Vollständigkeit oder Richtigkeit. Es wird keine Haftung übernommen für Schäden durch die Verwendung von Informationen aus diesem Online-Angebot oder durch das Fehlen von Informationen. Dies gilt auch für Inhalte Dritter, die über dieses Angebot zugänglich sind. Ein Dienst der ETH-Bibliothek ETH Zürich, Rämistrasse 101, 8092 Zürich, Schweiz, www.library.ethz.ch

Research paper thumbnail of Lampen und Leuchter im Kanton Bern. In: Archäologie Bern: Jahrbuch des Archäologischen Dienstes des Kantons Bern = Archéologie bernoise : annuaire du Service archéologique du canton de Berne Band (2009)

Der Kanton Bern weist einen grossen Fundbestand an mittelalterlichen und neuzeitlichen Beleuchtun... more Der Kanton Bern weist einen grossen Fundbestand an mittelalterlichen und neuzeitlichen Beleuchtungskörpern auf, der sowohl aus dem sakralen wie auch aus dem profanen Bereich stammt. Der grösste Teil stammt aus den gut zwanzig Kirchen, die in den letzten 30 Jahren archäologisch untersucht worden sind. Als Fazit kann man festhalten, dass die Lämpchen vom 13. Jh. bis zum Beginn des 18. Jhs. ein fester Bestandteil des Keramikspektrums sind. Im Fundgut der Kirchen gehören die Lämpchen oft zu den häufigsten keramischen Funden, wobei diese aufgrund der Schrift- und Bildquellen kaum
für liturgische Zwecke verwendet worden sein
dürften. Vielmehr dienten die Lämpchen sowohl in den Kirchen wie auch in den städtisehen Siedlungen der spärlichen Beleuchtung der Räume in der Nacht und bei ungünstigen Lichtverhältnissen. Völlig offen ist jedoch, mit welchen Lichtquellen die Innenräume vor dem 13. Jh. beleuchtet wurden.

Research paper thumbnail of Haus Bergli : die Stadtburg von Willisau

Objekttyp: Article Zeitschrift: Heimatkunde Wiggertal Band (Jahr): 63 (2006) Persistenter Link: h... more Objekttyp: Article Zeitschrift: Heimatkunde Wiggertal Band (Jahr): 63 (2006) Persistenter Link: http://doi.org/10.5169/seals-718326 PDF erstellt am: 31.03.2018 Nutzungsbedingungen Die ETH-Bibliothek ist Anbieterin der digitalisierten Zeitschriften. Sie besitzt keine Urheberrechte an den Inhalten der Zeitschriften. Die Rechte liegen in der Regel bei den Herausgebern. Die auf der Plattform e-periodica veröffentlichten Dokumente stehen für nicht-kommerzielle Zwecke in Lehre und Forschung sowie für die private Nutzung frei zur Verfügung. Einzelne Dateien oder Ausdrucke aus diesem Angebot können zusammen mit diesen Nutzungsbedingungen und den korrekten Herkunftsbezeichnungen weitergegeben werden. Das Veröffentlichen von Bildern in Print-und Online-Publikationen ist nur mit vorheriger Genehmigung der Rechteinhaber erlaubt. Die systematische Speicherung von Teilen des elektronischen Angebots auf anderen Servern bedarf ebenfalls des schriftlichen Einverständnisses der Rechteinhaber. Haftungsausschluss Alle Angaben erfolgen ohne Gewähr für Vollständigkeit oder Richtigkeit. Es wird keine Haftung übernommen für Schäden durch die Verwendung von Informationen aus diesem Online-Angebot oder durch das Fehlen von Informationen. Dies gilt auch für Inhalte Dritter, die über dieses Angebot zugänglich sind. Ein Dienst der ETH-Bibliothek ETH Zürich, Rämistrasse 101, 8092 Zürich, Schweiz, www.library.ethz.ch http://www.e-periodica.ch

Research paper thumbnail of Der "Oberwiler Degen" : Herkunft, Gebrauch und sein Weg in den Zugersee

2010 wurde im Zugersee in der Nähe von Oberwil ZG ein hervorragend erhaltener Degen aus der zweit... more 2010 wurde im Zugersee in der Nähe von Oberwil ZG ein
hervorragend erhaltener Degen aus der zweiten Hälfte des
15. Jahrhunderts geborgen. Typologisch handelt es sich um
einen Schweizerdegen, der auch Elemente zeitgenössischer
Schwerter und Dolche aus Italien und Frankreich in sich ver-
eint. Die Fundorte zweier ähnlicher Waffen aus Urdorf und
Freienstein verweisen auf Zürich als Herstellungsort, während
Schriftquellen auf Basel als Ort der Gefässherstellung schlies-
sen lassen - eine definitive Herkunftsbestimmung bleibt offen.
Trotz seiner prunkvollen Ausarbeitung weist der Oberwiler
Fund intensive Gebrauchsspuren auf, was darauf schliessen
lässt, dass der Degen als tödliche Waffe im Krieg und bei Rauf-
händeln in Gebrauch war. Die Einlagerung des Degens im See
kann als rituelle Versenkung auf der Basis magischer Vorstel-
lungen gedeutet werden, ein unbeabsichtigter Verlust ist jedoch
ebenso wahrscheinlich.

Research paper thumbnail of Die Gefässe mit Netzbindung in der Sammlung zum Goldenen Leuen in Diessenhofen. In: Vom Bodenfund zum Buch. Archäologie durch die Zeiten. Festschrift Andreas Heege. Historische Archäologie 2017, 493-502.

Die Sammlung zum Goldenen Leuen im Schweizerischen Diessenhofen, Kanton Thurgau, beinhaltet neben... more Die Sammlung zum Goldenen Leuen im Schweizerischen Diessenhofen, Kanton Thurgau, beinhaltet neben hunderten von pharmazeutischen Gefässen und Geräten auch fünf Steinzeuggefässe mit Netzbindungen aus Eisendraht, die in die zweite Hälfte des 19. Jahrhunderts datieren und wohl in Betschdorf im Elsass hergestellt wurden. Die Gefässe gehörten nachweislich zum Bestand des Laboratoriums der Brunner’schen Apotheke. Repariert wurden die Gefässe nicht aus Armut oder aufgrund ihrer schlechten Verfügbarkeit, sondern weil ihr Gebrauchswert hoch war und wohl auch, weil im benachbarten Gailingen viele Trödler lebten, die unter anderem Reparaturen mit Netzbindungen ausführen konnten. Die Technik der Netzbindung ermöglichte es erstmals, Gefässe mit hartem Scherben wie Steinzeug überhaupt zu reparieren. Künftige Forschungen werden zeigen, ob die Verbreitung der Netzbindung im Laufe des 19. Jahrhunderts auch von der Verfügbarkeit und dem Preis von Draht abhängig war.

Research paper thumbnail of Seeberg, Pfarrkirche.

Peter Eggenberger, René Bacher, Jonathan Frey, Susanne Frey-Kupper, Annette Heigold-Stadelman... more Peter Eggenberger,
René Bacher,
Jonathan Frey,
Susanne Frey-Kupper,
Annette Heigold-Stadelmann,
Susi Ulrich-Bochsler:
Seeberg, Pfarrkirche. Die Ergebnisse der Bauforschungen von 1999/2000
| Bern 2009

Research paper thumbnail of Court, Pâturage de l'Envers. Volume 3.

Jonathan Frey: Court, Pâturage de l'Envers. Une verrerie forestière jurassienne du début du 18e ... more Jonathan Frey:
Court, Pâturage de l'Envers. Une verrerie forestière jurassienne du début du 18e siècle. Volume 3: Die Kühl- und Haushaltskeramik
| Berne 2015

Research paper thumbnail of Mittelalter-Spiellüt: Ohrwürmer des Mittelalters und der Renaissance

Audio Compact Disc, 2018

Ohrwürmer im Mittelalter? Ja, die gab es! Auch wenn Mittelalter keine Hitparade lief: Die weite V... more Ohrwürmer im Mittelalter? Ja, die gab es! Auch wenn Mittelalter keine Hitparade lief: Die weite Verbreitung oder die wiederholte Bearbeitung durch spätere Komponisten zeigen, dass eine Melodie bekannt und weitherum geschätzt war. Manche Melodien mögen uns heutigen Menschen fremd erscheinen, andere jedoch setzen sich auch heute noch in den Gehörgängen fest wie anno dazumal.
Wir Mittelalter-Spiellüt haben aus ganz Europa und einem Zeitraum von 500 Jahren jene 24 Melodien zusammengetragen, die aus unserer Sicht das Kriterium "Ohrwurm" am besten erfüllen.
Auswahl an Stücken: A Chantar, Kalenda Maya, Palästinalied, l'homme armé, Insbruck ich muss dich lassen, Matona mia cara, Ach Elslein, liebes Elselein und viele mehr.

Jeannine Frey (-Gloor): Musikalische Leitung; Alt; Rebec; Renaissancegeige; Manesse-Fiedel; Saitentambourin; Alt-Gemshorn.
Jonathan Frey: Bass-Bariton; Rebec; Manesse-Fiedel; Saitentambourin; Portativ; Bass- , Tenor- und Sopran-Gemshorn; Tenor-Krummhorn; Handtrommel; Schellen