Fritz Sack - Academia.edu (original) (raw)
Papers by Fritz Sack
Integration und Anpassung des Handwerks in der industriellen Gesellschaft, 1966
Hamburger Studien zur Kriminologie, 1997
Ich mochte mich zunachst bei den Veranstaltern fur die Einladung zu diesem Kolloquium bedanken. I... more Ich mochte mich zunachst bei den Veranstaltern fur die Einladung zu diesem Kolloquium bedanken. Ich bin ihr aus zwei Grunden gerne gefolgt, einem privaten und einem profesionellen. Zum einen habe ich meine fruheren Besuche in dieser schonen Stadt noch in guter Erinnerung — zuletzt anlaslich des vor zwei Jahren hier abgehaltenen Internationalen Weltkongreses fur Kriminologie.
Kritische Vierteljahresschrift für Gesetzgebung und Rechtswissenschaft, 2018
Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliograf... more Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über http://dnb.d-nb.de abrufbar.
Kriminologisches Journal, 1982
Kriminologie im 21. Jahrhundert
... Dr., Lehrstuhl für Kommunikationswissenschaft an der Uni-versität Duisburg-EssenSack, Fritz, ... more ... Dr., Lehrstuhl für Kommunikationswissenschaft an der Uni-versität Duisburg-EssenSack, Fritz, Prof. Dr. Dr. hc, em. Professor für Soziologie an der Universität Hamburg, Institut für Kriminologische Sozialforschung Page 228. ...
Strafrecht, soziale Kontrolle, soziale Disziplinierung, 1993
Mit dieser Publikation und der ihr zugrundeliegenden Tagung tritt knapp zwei Jahre nach Ihrer Gru... more Mit dieser Publikation und der ihr zugrundeliegenden Tagung tritt knapp zwei Jahre nach Ihrer Grundung die Gesellschaft fur interdisziplinare wissenschaftliche Kriminologie (GIWK) in das Rampenlicht der wissenschaftlichen Offentlichkeit. Damit unternimmt sie den Versuch, gestaltend Struktur und Inhalt ihres Konzepts einer wissenschaftlichen Analyse von Kriminalitat und Strafrecht vorzufuhren und zur Diskussion zu stellen.
Handbuch Jugendkriminalität, 2011
Vor nahezu zwanzig Jahren erschien eine vierbandige kriminologische Publikation, die es aus versc... more Vor nahezu zwanzig Jahren erschien eine vierbandige kriminologische Publikation, die es aus verschiedenen Grunden verdient hatte, intensiver in die Disziplin einzudringen und diskutiert zu werden. Zwar ging es nicht um Kriminologie generell, vor allem nicht um Kriminalitat total, aber doch um ihre Ur- und Zentralvariante: die Gewaltkriminalitat, diese allerdings vor allem in der Form der „politisch motivierten Gewalt“, daneben „aber auch die Gewalt im Stadion, die Gewalt in der Schule und die Gewalt in der Familie“, unter ausdrucklichem Ausschluss der „klassischen Gewaltkriminalitat mit Tatort ,Strase‘ usw.“ (Schwind/Baumann u.a. 1990, Bd. I: 35).
Sociology of Crime Law and Deviance
Commenting on the chapters in Part II, Fritz Sack argues for the theoretical underpinnings of soc... more Commenting on the chapters in Part II, Fritz Sack argues for the theoretical underpinnings of sociological work on crime and its control on the basis of the work of Pierre Bourdieu. He additionally comments on the chapters in terms of their exemplary qualities as contributions to the study of the control of crime, rather than the aetiology of criminal behaviour. As with Part I, this is a mixed collection of authors coming from both sides of the Atlantic, with three authors who have changed sides during their professional career – Joachim J. Savelsberg and Susanne Karstedt, who both completed their academic socialization in Germany before they entered the world of science in the United States and the United Kingdom, respectively – and another colleague who went the other way around, though not while pursuing his scientific trajectory but in terms of political experience, as Nigel F. Fielding describes his ideological and professional development. The other two authors are full-blown ‘‘indigenous’’ scientists, each coming from one side of the Atlantic: Rene van Swaaningen from the Netherlands, and Robert G. Crutchfield from the United States. As will be shown in my Sociological Theory and Criminological Research: Views from Europe and the United States Sociology of Crime, Law and Deviance, Volume 7, 271–282 Copyright r 2006 by Elsevier Ltd. All rights of reproduction in any form reserved ISSN: 1521-6136/doi:10.1016/S1521-6136(06)07013-8
Soziologie, 1973
Es bedarf keiner sonderlichen Anstrengungen und Belege, urn heute Zustimmung fiir die Aussage zu ... more Es bedarf keiner sonderlichen Anstrengungen und Belege, urn heute Zustimmung fiir die Aussage zu gewinnen, daB das Selbstverstandnis der Rechtswissenschaft und das SelbstbewuBtsein ihrer Vertreter in einem MaBe verunsichert und bedroht scheint, wie es sich in der jahrhundertealten Geschichte dieser Disziplin bisher nur selten hat beobachten lassen. Es fallt keineswegs schwer, dafiir eine ganze Reihe von Zeugnissen zusammenzutragen, die diesen Tatbestand ausweisen 1. Die Rechtswissenschaft hat zwar stets ihre eigenen AuBenseiter und Kritiker produziert, aber sie hat ebenso regelmaBig vermocht, sich gegeniiber derartigen Anfechtungen intakt zu halten und an dem Bild und der Wirklichkeit ihrer januskopfigen Funktion in der Gesellschaft nur wenige, dann aber auch nur kosmetische Retuschen zuzulassen 2. Es mag Beobachter geben, die einige Symptome dafiir zur Hand haben, daB sich an dieser Situation grundsatzlich auch heute noch nichts geandert hat und daB meine globale Einschatzung Wunschdenken eher als einer niichternen Analyse entspricht. Sie mogen etwa an den in der Tat bemerkenswerten und natiirlich in gewisser Weise symptomatischen Vorgang erinnern, der sich kiirzlich in der Biirgerschaft des Landes Bremen abspielte. Dort fiihrte eine Passage aus einem Diskussionspapier zur intendierten Reform der Juristenausbildung, wie sie an der neugegriindeten Bremer Universitat praktiziert werden solI, zu einer parlamentarischen Kontroverse, die mit einer von allen Parteien unterstiitzten Zuriickweisung einer darin aufgestellten Behauptung endete, daB namlich die gesellschaftliche Rolle der Rechtswissenschaft und der Justiz fiir die Interessen bestimmter Gruppen in der Gesellschaft instrumentalisiert worden sei 3. Diese Begebenheit signalisiert natiirlich Umfang und Intensitat, mit denen es den Vertretern eines gesellschaftlichen Teilbereiches gelungen ist, selbst Vermutungen und im Feld politischer Vorlaufigkeit verbleibende Hypothesen den Garaus zu machen, bevor es iiberhaupt darum gehen kann, sol chen Aussagen auf den Grund zu gehen und sie nach Kriterien auf ihre Richtigkeit hin zu priifen, iiber die man sich ja vorher einigen konnte. Zweifellos erhellt diese parlamentarische Spielerei und Arabeske einerseits nebenbei, unbemerkt und unbeabsichtigt die Tatsache, wie leicht es gerade Juristen gelingt, einen legitimen Akt der Selbstverteidigung einer sich angegriffen fiihlenden Gruppe zu einer illegitimen Angelegenheit des gesamten Gemeinwesens werden zu lassen, wie willfahrig m. a. W. Nichtjuristen gegeniiber Anliegen von Juristen sind, selbst wenn es sich urn Dinge handelt, die rein empirischen Charakter tragen und wissenschaftlich entscheidbar sind. Freilich, die Bremer Posse ist auch denkbar vor dem Hintergrund einer extremen Gereiztheit, existenzbedrohenden Unsicherheit und professionellen Sensibilitat, wie G. Albrecht et al. (eds.
Kriminologisches Journal, 1998
Die soziale Situation von Obdachlosen in einem Kölner Vorort. Themen: Wichtigste Probleme in der ... more Die soziale Situation von Obdachlosen in einem Kölner Vorort. Themen: Wichtigste Probleme in der Siedlung; Probleme im Verhältnis zwischen Siedlung und Umgebung; Auszugspläne; Wohndauer in der Siedlung und Jahr der ersten Inanspruchnahme einer städtischen Unterkunft; Grund für die Einweisung in eine städtische Unterkunft; Unterkunftstyp bei der ersten Einweisung und vor der Einweisung; Umzugshäufigkeit in solchen Unterkünften und Siedlungen; empfundene Verschlechterung durch den Umzug; Wohnraumzahl; Besitz langlebiger Wirtschaftsgüter; Schäden in der Wohnung; Kinderzahl und besuchte Schulen bzw. Kindergärten; Einstellung zur Einrichtung einer Sonderschule im Stadtteil; empfundene Diskriminierung der Kinder in der Schule; regelmäßiges Taschengeld für die Kinder; Freizeitort der Kinder; Kontakte der Kinder außerhalb der Siedlung; Erziehungsperson für die Kinder; empfundene Diskriminierung der Obdachlosen; Ausüben einer ehrenamtlichen Tätigkeit in der Siedlung; Einstellung zu einem Selbsthilfekomitee in der Siedlung; Interesse an der Beteiligung in einem solchen Komitee; vermutete Wirksamkeit einer Interessengemeinschaft der Obdachlosen; wichtigste Aufgaben einer solchen Interessengemeinschaft; wichtigste Institutionen als Ansprechpartner zur Verbesserung der Situation der Obdachlosen; Ortslage der Arbeitsstätte; Häufigkeit von Arbeitsplatzwechsel; Berufswechsel; Zufriedenheit mit der Arbeitsstelle; Einkaufsort; Besitz von Ersparnissen; Verwalter des Familieneinkommens; Entscheider über Ausgaben; Schulden; gemeinsame Einnahme der Hauptmahlzeit; Freizeitaktivitäten in der Siedlung; Kontaktpersonen in der Freizeit; Freizeitkontakte außerhalb der Siedlung; Nachbarschaftskontakte in der Siedlung; Kontakte zu Nichtobdachlosen; Aufnahme dieser Kontakte in der Freizeit oder durch die Arbeit; Identifikation als Kölner oder Bewohner des Stadtteils; Umzugswunsch in einen anderen Stadtteil; beliebtester Stadtteil in Köln; Intensität des Kontaktes zur Bevölkerung im Stadtteil; Kontakte zu Bewohnern einer anderen Siedlung; Betei [...]
Kriminologisches Journal, 2015
Wehler H-U. Geschichte und Soziologie, Möglichkeiten einer Konvergenz? In: Albrecht G, Daheim H, ... more Wehler H-U. Geschichte und Soziologie, Möglichkeiten einer Konvergenz? In: Albrecht G, Daheim H, Sack F, eds. Soziologie. Sprache, Bezug zur Praxis, Verhältnis zu anderen Wiss.; René König zum 65. Geburtstag. Opladen: Westdeutscher Verlag; 1973: 68-86
Kriminologische Grundlagentexte, 2015
Fritz Sack (* 1931) ist der fuhrende Vertreter der kritischen Kriminologe in Deutschland. Der Sam... more Fritz Sack (* 1931) ist der fuhrende Vertreter der kritischen Kriminologe in Deutschland. Der Sammelband, aus dem dieser Text und eine Reihe weiterer in diesen Band aufgenommener Beitrage entstammt, entstand um das Auslandsjahr herum, das Fritz Sack 1968 in Berkeley verbrachte. Von dort ‚importierte‘ er den Labeling Approach, den er in dem Buch erstmals darstellte und den er seitdem auch gegen heftige Widerstande vertritt. Der Zusatz „radikal“, der seiner Variante des Etikettierungsansatzes zugeschrieben wird, ist selbst ein Etikett, welches von Fritz Sack abgelehnt wird. Fritz Sack schrieb einmal knapp in einer Autorenangabe „Vertreter der von Kritikern so genannten ‚radikalen Labelingtheorie‘, die es so gar nicht gibt“.
Ethnomethodologie reloaded, 2021
Christian Meyer (CM): Herr Professor Sack, Sie haben ja 1976 zusammen mit Jim Schenkein und Elmar... more Christian Meyer (CM): Herr Professor Sack, Sie haben ja 1976 zusammen mit Jim Schenkein und Elmar Weingarten im Suhrkamp-Verlag das Buch »Ethnomethodologie: Beiträge zu einer Soziologie des Alltagshandelns« 2 herausgegeben, in das auch die Übersetzung eines Textes von Harold Garfinkel und Harvey Sacks-»Über formale Strukturen praktischer Handlungen« 3-, aufgenommen ist. Wie waren Ihre Erfahrungen mit der Übersetzung von Garfinkels und Sacks' Sprache? Fritz Sack (FS): Ich habe darin ein bisschen herumgeblättert, als ich im vorigen Jahr einen Artikel über Garfinkel zu schreiben hatte, und da bin ich bei manchen Übersetzungspassagen dort richtig rot geworden. Es ist ja auch schwer zu übersetzen. CM: Garfinkel hat ja oft absichtlich stark alltagssprachlich geschrieben. Z.B. wenn er sagt, »in doing sociology«. FS: »In doing sociology«, das fand ich immer noch leicht zugänglich, »erzählen tun« oder »laufen tun«. Das macht schon in einer Weise aufmerksam auf die Metaebene, die ich noch nachvollziehen kann. Aber mit vielen anderen Passagen quält man sich richtig herum. Wie würde man es ins Deutsche übersetzen? 1 Das Interview wurde am 29. Oktober 2017 in der Seeburg in Kreuzlingen (Schweiz) bei Konstanz geführt. Der transkribierte Text des ursprünglichen Interviews wurde im März und April 2020 in einem mehrzügigen Email-Austausch zwischen Fritz Sack und Christian Meyer weiter bearbeitet, detailliert und präzisiert. Die Fußnoten stammen bis auf wenige Ausnahmen von Christian Meyer.
Das Prestigekontinuum vermag die Schichtzugehorigkeit einer bestimmten Rolle oder eines Rollenbun... more Das Prestigekontinuum vermag die Schichtzugehorigkeit einer bestimmten Rolle oder eines Rollenbundels nur in dem empirisch seltenen Grenzfall voll zu determinieren, wenn die anderen analytischen Elemente sozialer Systeme zu dem Wertsystem in einem stabilen Gleichgewicht stehen. Die fur die Schichtung bedeutsamen Elemente sind neben den aus den funktionalen Zuordnungen ableitbaren Bewertungen die mit einer bestimmten Rolle verbundenen Belohnungen materieller Art. Neben der Prestigestruktur gibt es also eine Einkommensstruktur. Beide Partialstrukturen stehen in einem interdependenten Zusammenhang. Innerhalb bestimmter Grenzen korrelieren sie positiv miteinander (B. Barber a.a.O., S. 50–52). Der Schwankungsbereich im Auseinanderfallen der Prestigestruktur und der Einkommensstruktur ist besonders innerhalb des wirtschaftlichen Sektors gros. Die Unternehmereinkommen durften den grosten Streuungsbereich aufweisen, vergleicht man sie mit den ubrigen Berufsgruppen. Gerade bei ihnen durfte deshalb der Einkommensstruktur eine hohere Bedeutung zuzumessen sein, was im allgemeinen bei der Konstruktion von Schichtindices nicht berucksichtigt wird.
VS Verlag für Sozialwissenschaften eBooks, 1966
Dem Begriff der Integration kommt in der soziologischen Diskussion eine sehr zentrale Position zu... more Dem Begriff der Integration kommt in der soziologischen Diskussion eine sehr zentrale Position zu. Er ist ein konstitutives Element der modernen soziologischen Theorie und hat insbesondere in die strukturell-funktionelle Theorie Eingang gefunden. Er ist in der Tat fur die strukturell-funktionelle Analyse so zentral, das dieser Typ der soziologischen Theorie von einigen ihrer Kritiker als Integrationstheorie und seine Vertreter als „Integralisten“ bezeichnet werden (Ralf Dahrendorf 1957, S. 159 ff.; 1954). Es scheint nun allerdings, das die haufige Verwendung des Begriffs in umgekehrtem Verhaltnis steht zu seiner genauen inhaltlichen Fassung.
Integration und Anpassung des Handwerks in der industriellen Gesellschaft, 1966
Hamburger Studien zur Kriminologie, 1997
Ich mochte mich zunachst bei den Veranstaltern fur die Einladung zu diesem Kolloquium bedanken. I... more Ich mochte mich zunachst bei den Veranstaltern fur die Einladung zu diesem Kolloquium bedanken. Ich bin ihr aus zwei Grunden gerne gefolgt, einem privaten und einem profesionellen. Zum einen habe ich meine fruheren Besuche in dieser schonen Stadt noch in guter Erinnerung — zuletzt anlaslich des vor zwei Jahren hier abgehaltenen Internationalen Weltkongreses fur Kriminologie.
Kritische Vierteljahresschrift für Gesetzgebung und Rechtswissenschaft, 2018
Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliograf... more Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über http://dnb.d-nb.de abrufbar.
Kriminologisches Journal, 1982
Kriminologie im 21. Jahrhundert
... Dr., Lehrstuhl für Kommunikationswissenschaft an der Uni-versität Duisburg-EssenSack, Fritz, ... more ... Dr., Lehrstuhl für Kommunikationswissenschaft an der Uni-versität Duisburg-EssenSack, Fritz, Prof. Dr. Dr. hc, em. Professor für Soziologie an der Universität Hamburg, Institut für Kriminologische Sozialforschung Page 228. ...
Strafrecht, soziale Kontrolle, soziale Disziplinierung, 1993
Mit dieser Publikation und der ihr zugrundeliegenden Tagung tritt knapp zwei Jahre nach Ihrer Gru... more Mit dieser Publikation und der ihr zugrundeliegenden Tagung tritt knapp zwei Jahre nach Ihrer Grundung die Gesellschaft fur interdisziplinare wissenschaftliche Kriminologie (GIWK) in das Rampenlicht der wissenschaftlichen Offentlichkeit. Damit unternimmt sie den Versuch, gestaltend Struktur und Inhalt ihres Konzepts einer wissenschaftlichen Analyse von Kriminalitat und Strafrecht vorzufuhren und zur Diskussion zu stellen.
Handbuch Jugendkriminalität, 2011
Vor nahezu zwanzig Jahren erschien eine vierbandige kriminologische Publikation, die es aus versc... more Vor nahezu zwanzig Jahren erschien eine vierbandige kriminologische Publikation, die es aus verschiedenen Grunden verdient hatte, intensiver in die Disziplin einzudringen und diskutiert zu werden. Zwar ging es nicht um Kriminologie generell, vor allem nicht um Kriminalitat total, aber doch um ihre Ur- und Zentralvariante: die Gewaltkriminalitat, diese allerdings vor allem in der Form der „politisch motivierten Gewalt“, daneben „aber auch die Gewalt im Stadion, die Gewalt in der Schule und die Gewalt in der Familie“, unter ausdrucklichem Ausschluss der „klassischen Gewaltkriminalitat mit Tatort ,Strase‘ usw.“ (Schwind/Baumann u.a. 1990, Bd. I: 35).
Sociology of Crime Law and Deviance
Commenting on the chapters in Part II, Fritz Sack argues for the theoretical underpinnings of soc... more Commenting on the chapters in Part II, Fritz Sack argues for the theoretical underpinnings of sociological work on crime and its control on the basis of the work of Pierre Bourdieu. He additionally comments on the chapters in terms of their exemplary qualities as contributions to the study of the control of crime, rather than the aetiology of criminal behaviour. As with Part I, this is a mixed collection of authors coming from both sides of the Atlantic, with three authors who have changed sides during their professional career – Joachim J. Savelsberg and Susanne Karstedt, who both completed their academic socialization in Germany before they entered the world of science in the United States and the United Kingdom, respectively – and another colleague who went the other way around, though not while pursuing his scientific trajectory but in terms of political experience, as Nigel F. Fielding describes his ideological and professional development. The other two authors are full-blown ‘‘indigenous’’ scientists, each coming from one side of the Atlantic: Rene van Swaaningen from the Netherlands, and Robert G. Crutchfield from the United States. As will be shown in my Sociological Theory and Criminological Research: Views from Europe and the United States Sociology of Crime, Law and Deviance, Volume 7, 271–282 Copyright r 2006 by Elsevier Ltd. All rights of reproduction in any form reserved ISSN: 1521-6136/doi:10.1016/S1521-6136(06)07013-8
Soziologie, 1973
Es bedarf keiner sonderlichen Anstrengungen und Belege, urn heute Zustimmung fiir die Aussage zu ... more Es bedarf keiner sonderlichen Anstrengungen und Belege, urn heute Zustimmung fiir die Aussage zu gewinnen, daB das Selbstverstandnis der Rechtswissenschaft und das SelbstbewuBtsein ihrer Vertreter in einem MaBe verunsichert und bedroht scheint, wie es sich in der jahrhundertealten Geschichte dieser Disziplin bisher nur selten hat beobachten lassen. Es fallt keineswegs schwer, dafiir eine ganze Reihe von Zeugnissen zusammenzutragen, die diesen Tatbestand ausweisen 1. Die Rechtswissenschaft hat zwar stets ihre eigenen AuBenseiter und Kritiker produziert, aber sie hat ebenso regelmaBig vermocht, sich gegeniiber derartigen Anfechtungen intakt zu halten und an dem Bild und der Wirklichkeit ihrer januskopfigen Funktion in der Gesellschaft nur wenige, dann aber auch nur kosmetische Retuschen zuzulassen 2. Es mag Beobachter geben, die einige Symptome dafiir zur Hand haben, daB sich an dieser Situation grundsatzlich auch heute noch nichts geandert hat und daB meine globale Einschatzung Wunschdenken eher als einer niichternen Analyse entspricht. Sie mogen etwa an den in der Tat bemerkenswerten und natiirlich in gewisser Weise symptomatischen Vorgang erinnern, der sich kiirzlich in der Biirgerschaft des Landes Bremen abspielte. Dort fiihrte eine Passage aus einem Diskussionspapier zur intendierten Reform der Juristenausbildung, wie sie an der neugegriindeten Bremer Universitat praktiziert werden solI, zu einer parlamentarischen Kontroverse, die mit einer von allen Parteien unterstiitzten Zuriickweisung einer darin aufgestellten Behauptung endete, daB namlich die gesellschaftliche Rolle der Rechtswissenschaft und der Justiz fiir die Interessen bestimmter Gruppen in der Gesellschaft instrumentalisiert worden sei 3. Diese Begebenheit signalisiert natiirlich Umfang und Intensitat, mit denen es den Vertretern eines gesellschaftlichen Teilbereiches gelungen ist, selbst Vermutungen und im Feld politischer Vorlaufigkeit verbleibende Hypothesen den Garaus zu machen, bevor es iiberhaupt darum gehen kann, sol chen Aussagen auf den Grund zu gehen und sie nach Kriterien auf ihre Richtigkeit hin zu priifen, iiber die man sich ja vorher einigen konnte. Zweifellos erhellt diese parlamentarische Spielerei und Arabeske einerseits nebenbei, unbemerkt und unbeabsichtigt die Tatsache, wie leicht es gerade Juristen gelingt, einen legitimen Akt der Selbstverteidigung einer sich angegriffen fiihlenden Gruppe zu einer illegitimen Angelegenheit des gesamten Gemeinwesens werden zu lassen, wie willfahrig m. a. W. Nichtjuristen gegeniiber Anliegen von Juristen sind, selbst wenn es sich urn Dinge handelt, die rein empirischen Charakter tragen und wissenschaftlich entscheidbar sind. Freilich, die Bremer Posse ist auch denkbar vor dem Hintergrund einer extremen Gereiztheit, existenzbedrohenden Unsicherheit und professionellen Sensibilitat, wie G. Albrecht et al. (eds.
Kriminologisches Journal, 1998
Die soziale Situation von Obdachlosen in einem Kölner Vorort. Themen: Wichtigste Probleme in der ... more Die soziale Situation von Obdachlosen in einem Kölner Vorort. Themen: Wichtigste Probleme in der Siedlung; Probleme im Verhältnis zwischen Siedlung und Umgebung; Auszugspläne; Wohndauer in der Siedlung und Jahr der ersten Inanspruchnahme einer städtischen Unterkunft; Grund für die Einweisung in eine städtische Unterkunft; Unterkunftstyp bei der ersten Einweisung und vor der Einweisung; Umzugshäufigkeit in solchen Unterkünften und Siedlungen; empfundene Verschlechterung durch den Umzug; Wohnraumzahl; Besitz langlebiger Wirtschaftsgüter; Schäden in der Wohnung; Kinderzahl und besuchte Schulen bzw. Kindergärten; Einstellung zur Einrichtung einer Sonderschule im Stadtteil; empfundene Diskriminierung der Kinder in der Schule; regelmäßiges Taschengeld für die Kinder; Freizeitort der Kinder; Kontakte der Kinder außerhalb der Siedlung; Erziehungsperson für die Kinder; empfundene Diskriminierung der Obdachlosen; Ausüben einer ehrenamtlichen Tätigkeit in der Siedlung; Einstellung zu einem Selbsthilfekomitee in der Siedlung; Interesse an der Beteiligung in einem solchen Komitee; vermutete Wirksamkeit einer Interessengemeinschaft der Obdachlosen; wichtigste Aufgaben einer solchen Interessengemeinschaft; wichtigste Institutionen als Ansprechpartner zur Verbesserung der Situation der Obdachlosen; Ortslage der Arbeitsstätte; Häufigkeit von Arbeitsplatzwechsel; Berufswechsel; Zufriedenheit mit der Arbeitsstelle; Einkaufsort; Besitz von Ersparnissen; Verwalter des Familieneinkommens; Entscheider über Ausgaben; Schulden; gemeinsame Einnahme der Hauptmahlzeit; Freizeitaktivitäten in der Siedlung; Kontaktpersonen in der Freizeit; Freizeitkontakte außerhalb der Siedlung; Nachbarschaftskontakte in der Siedlung; Kontakte zu Nichtobdachlosen; Aufnahme dieser Kontakte in der Freizeit oder durch die Arbeit; Identifikation als Kölner oder Bewohner des Stadtteils; Umzugswunsch in einen anderen Stadtteil; beliebtester Stadtteil in Köln; Intensität des Kontaktes zur Bevölkerung im Stadtteil; Kontakte zu Bewohnern einer anderen Siedlung; Betei [...]
Kriminologisches Journal, 2015
Wehler H-U. Geschichte und Soziologie, Möglichkeiten einer Konvergenz? In: Albrecht G, Daheim H, ... more Wehler H-U. Geschichte und Soziologie, Möglichkeiten einer Konvergenz? In: Albrecht G, Daheim H, Sack F, eds. Soziologie. Sprache, Bezug zur Praxis, Verhältnis zu anderen Wiss.; René König zum 65. Geburtstag. Opladen: Westdeutscher Verlag; 1973: 68-86
Kriminologische Grundlagentexte, 2015
Fritz Sack (* 1931) ist der fuhrende Vertreter der kritischen Kriminologe in Deutschland. Der Sam... more Fritz Sack (* 1931) ist der fuhrende Vertreter der kritischen Kriminologe in Deutschland. Der Sammelband, aus dem dieser Text und eine Reihe weiterer in diesen Band aufgenommener Beitrage entstammt, entstand um das Auslandsjahr herum, das Fritz Sack 1968 in Berkeley verbrachte. Von dort ‚importierte‘ er den Labeling Approach, den er in dem Buch erstmals darstellte und den er seitdem auch gegen heftige Widerstande vertritt. Der Zusatz „radikal“, der seiner Variante des Etikettierungsansatzes zugeschrieben wird, ist selbst ein Etikett, welches von Fritz Sack abgelehnt wird. Fritz Sack schrieb einmal knapp in einer Autorenangabe „Vertreter der von Kritikern so genannten ‚radikalen Labelingtheorie‘, die es so gar nicht gibt“.
Ethnomethodologie reloaded, 2021
Christian Meyer (CM): Herr Professor Sack, Sie haben ja 1976 zusammen mit Jim Schenkein und Elmar... more Christian Meyer (CM): Herr Professor Sack, Sie haben ja 1976 zusammen mit Jim Schenkein und Elmar Weingarten im Suhrkamp-Verlag das Buch »Ethnomethodologie: Beiträge zu einer Soziologie des Alltagshandelns« 2 herausgegeben, in das auch die Übersetzung eines Textes von Harold Garfinkel und Harvey Sacks-»Über formale Strukturen praktischer Handlungen« 3-, aufgenommen ist. Wie waren Ihre Erfahrungen mit der Übersetzung von Garfinkels und Sacks' Sprache? Fritz Sack (FS): Ich habe darin ein bisschen herumgeblättert, als ich im vorigen Jahr einen Artikel über Garfinkel zu schreiben hatte, und da bin ich bei manchen Übersetzungspassagen dort richtig rot geworden. Es ist ja auch schwer zu übersetzen. CM: Garfinkel hat ja oft absichtlich stark alltagssprachlich geschrieben. Z.B. wenn er sagt, »in doing sociology«. FS: »In doing sociology«, das fand ich immer noch leicht zugänglich, »erzählen tun« oder »laufen tun«. Das macht schon in einer Weise aufmerksam auf die Metaebene, die ich noch nachvollziehen kann. Aber mit vielen anderen Passagen quält man sich richtig herum. Wie würde man es ins Deutsche übersetzen? 1 Das Interview wurde am 29. Oktober 2017 in der Seeburg in Kreuzlingen (Schweiz) bei Konstanz geführt. Der transkribierte Text des ursprünglichen Interviews wurde im März und April 2020 in einem mehrzügigen Email-Austausch zwischen Fritz Sack und Christian Meyer weiter bearbeitet, detailliert und präzisiert. Die Fußnoten stammen bis auf wenige Ausnahmen von Christian Meyer.
Das Prestigekontinuum vermag die Schichtzugehorigkeit einer bestimmten Rolle oder eines Rollenbun... more Das Prestigekontinuum vermag die Schichtzugehorigkeit einer bestimmten Rolle oder eines Rollenbundels nur in dem empirisch seltenen Grenzfall voll zu determinieren, wenn die anderen analytischen Elemente sozialer Systeme zu dem Wertsystem in einem stabilen Gleichgewicht stehen. Die fur die Schichtung bedeutsamen Elemente sind neben den aus den funktionalen Zuordnungen ableitbaren Bewertungen die mit einer bestimmten Rolle verbundenen Belohnungen materieller Art. Neben der Prestigestruktur gibt es also eine Einkommensstruktur. Beide Partialstrukturen stehen in einem interdependenten Zusammenhang. Innerhalb bestimmter Grenzen korrelieren sie positiv miteinander (B. Barber a.a.O., S. 50–52). Der Schwankungsbereich im Auseinanderfallen der Prestigestruktur und der Einkommensstruktur ist besonders innerhalb des wirtschaftlichen Sektors gros. Die Unternehmereinkommen durften den grosten Streuungsbereich aufweisen, vergleicht man sie mit den ubrigen Berufsgruppen. Gerade bei ihnen durfte deshalb der Einkommensstruktur eine hohere Bedeutung zuzumessen sein, was im allgemeinen bei der Konstruktion von Schichtindices nicht berucksichtigt wird.
VS Verlag für Sozialwissenschaften eBooks, 1966
Dem Begriff der Integration kommt in der soziologischen Diskussion eine sehr zentrale Position zu... more Dem Begriff der Integration kommt in der soziologischen Diskussion eine sehr zentrale Position zu. Er ist ein konstitutives Element der modernen soziologischen Theorie und hat insbesondere in die strukturell-funktionelle Theorie Eingang gefunden. Er ist in der Tat fur die strukturell-funktionelle Analyse so zentral, das dieser Typ der soziologischen Theorie von einigen ihrer Kritiker als Integrationstheorie und seine Vertreter als „Integralisten“ bezeichnet werden (Ralf Dahrendorf 1957, S. 159 ff.; 1954). Es scheint nun allerdings, das die haufige Verwendung des Begriffs in umgekehrtem Verhaltnis steht zu seiner genauen inhaltlichen Fassung.