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Papers by Hans-Ulrich Rüegger
Zeitschrift für Theologie und Kirche, 2022
Who are the eirēnopoioí (εἰρηνοποιοί) that are blessed in Matt 5:9? As far back as the ancient wo... more Who are the eirēnopoioí (εἰρηνοποιοί) that are blessed in Matt 5:9? As far back as the ancient world and during the early modern age a variety of interpretations was brought into play. The chief interest of the paper is the question: How was the example of a Christian individual and of a Christian society depicted in these interpretations? – Wer sind die eirēnopoioí (εἰρηνοποιοί), die in Mt 5,9 glücklich gepriesen werden? Schon in der Antike und in der frühen Neuzeit wurden vielfältige Deutungen ins Spiel gebracht. Das leitende Interesse der Untersuchung ist die Frage: Was ist das für ein Bild eines Christenmenschen und einer Christengemeinschaft, das in den jeweiligen Deutungen entworfen wird?
conexus, 2022
Die Begriffe Fremdbestimmung und Entfremdung sind gewöhnlich negativ konnotiert. Insofern der Men... more Die Begriffe Fremdbestimmung und Entfremdung sind gewöhnlich negativ konnotiert. Insofern der Mensch ein sprechendes und verstehendes Lebewesen ist, gehören jedoch Momente der Fremdbestimmung und der Entfremdung unabdingbar zum Menschsein. Eine Sprache zu lernen und etwas zu verstehen, sind Grundmomente menschlicher Bildung. Sie bedingen, sich auf etwas Fremdes einzulassen und sich mehr oder weniger von diesem Fremden auch bestimmen zu lassen.
Theologische Zeitschrift, 2008
Die Untersuchung fokussiert wissenschaftliche Forschung als einen Prozess der Interpretation. Im ... more Die Untersuchung fokussiert wissenschaftliche Forschung als einen Prozess der Interpretation. Im Unterschied zu einer naturwissenschaftlichen Erklärung wird die logische Form einer philologischen Auslegung als Vorhersage entdeckt. Einen Text zu verstehen bedeutet nicht, eine Erklärung zu geben, sondern eine Prognose zu stellen, d.h. vorherzusagen, was ein idealer Leser mit einem angenommenen Wissen verstehen wird. Diese Einsicht hat beträchtliche Konsequenzen für das Verständnis philologischer Arbeit.
The study conceives academic research as a process of interpretation. In contrast to an explanation typical for science the logical form of a philological exegesis is found to be prediction. Understandig a text does not mean to give an explanation, but to make a prognosis, i.e. to predict, what an ideal reader with an assumed knowledge will understand. This finding has considerable consequences for the comprehension of philological studies.
Abschied vom Seelischen? Erkundungen zum menschlichen Selbstverständnis, 2013
Es wird ein Selbstverständnis des Menschen zur Diskussion gestellt, das in Anlehnung an die Zeich... more Es wird ein Selbstverständnis des Menschen zur Diskussion gestellt, das in Anlehnung an die Zeichentheorie von Charles Sanders Peirce drei Dimensionen der Vernunft postu-liert – eine leibliche, eine seelische und eine geistige. Die Anschauung wird an Beispielen aus der Dichtung und der Wissenschaft illustriert.
Abschied vom Seelischen? Erkundungen zum menschlichen Selbstverständnis, 2013
Das Werk einschliesslich aller seiner Teile ist urheberrechtlich geschützt. Jede Verwertung ausse... more Das Werk einschliesslich aller seiner Teile ist urheberrechtlich geschützt. Jede Verwertung ausserhalb der engen Grenzen des Urheberrechtsgesetzes ist ohne Zustimmung des Verlages unzulässig und strafbar. Das gilt besonders für Vervielfältigungen, Übersetzungen, Mikroverfilmungen und die Einspeicherung und Verarbeitung in elektronischen Systemen.
Interpretation und Geltung, 2022
Das hermeneutische Problem, das ich bearbeiten möchte, lässt sich in drei Sätzen charakterisieren... more Das hermeneutische Problem, das ich bearbeiten möchte, lässt sich in drei Sätzen charakterisieren:
- Eine Interpretation eines Textes kann unter bestimmten Umständen als falsch erkannt werden.
- Oft kann mehr als eine Interpretation als nicht falsch angenommen werden.
- Wie ist zu entscheiden, wenn in einem gegebenen Deutungszusammenhang mehrere Interpretationen als nicht falsch in Frage kommen?
Der Vorschlag, den ich in sechs Thesen zur Diskussion stelle, folgt dem Anliegen einer philologischen Hermeneutik der Angemessenheit. Die Frage der Geltung einer Textinterpretation kann sich an der Unterscheidung von Sprache und Rede orientieren. Meine Grundthese lautet: Betreffend Grammatik und Wortschatz einer Sprache können wir die Korrektheit einer Interpretation prüfen; was pragmatische Aspekte der Rede betrifft, erwägen wir ihre Angemessenheit.
Quo vadis universitas?, Jun 23, 2010
Kerygma und Dogma, 2016
The act of reading is a process of trial and error. Intending to understand a text, one may tray ... more The act of reading is a process of trial and error. Intending to understand a text, one may tray to follow up some of its keywords using the vocabulary that one is well versed in (Bultmann’s ‘Vorbegriffe’). To recognise his or her errors could be the first step leading to a new understanding. Reading in Buber’s treatise the terms ‘sign’, ‘language’, and ‘meaning’, a philologist may recall meanings of the words that don’t fit in this text. The paper traces a process by which a reading from a philological perspective leads to an understanding of a theological conviction.
Hermeneutische Blätter, 2014
Es kann fraglich werden, sich auf Gott zu beziehen. Vielleicht liegt das sogar in der Natur des G... more Es kann fraglich werden, sich auf Gott zu beziehen. Vielleicht liegt das sogar in der Natur des Gottesbezugs. In letzter Konsequenz könnte es dahin führen zu schweigen. Wenn die Fraglichkeit Gottes ins Fraglose gleitet, gibt es nichts mehr über Gott zu sagen und ist nicht mehr mit Gott zu reden. Demnach wäre sprachlich zumindest auf zwei Weisen möglich, sich einer Krise des Gottesbezugs zu stellen. Für die eine, in der Krise über Gott zu reden, gibt uns Menander ein Beispiel in seiner Komödie Das Schiedsgericht. Der alte Smikrines mag nicht länger zusehen, wie sein Schwiegersohn das Geld verprasst und seine Tochter hintergeht. Er will sie zurückholen und wird an der Haustüre vom Sklaven Onesimos empfangen. 2 Onesimos Wer ist's, der an die Türe klopft? Ah, Smikrines, der Mühsame,-wegen der Mitgift und der Tochter ist er da. Smikrines Ja, ich bin's, Du verdammter …! 1* Die nachstehenden Gedanken sind erste Schritte auf dem Weg eines Vorhabens, das ich gemeinsam mit Konrad Haldimann verfolge. Dem Freund danke ich für Kritik und Anregungen.
Zeitschrift für die Neutestamentliche Wissenschaft und Kunde der Älteren Kirche, 2000
Books by Hans-Ulrich Rüegger
Theologische Zeitschrift, 2014
My theology is a simple muddle", wrote Charles Darwin to a friend, about ten years after publishi... more My theology is a simple muddle", wrote Charles Darwin to a friend, about ten years after publishing On the Origin of Species. "I cannot look at the universe as the result of blind chance, yet I can see no evidence of beneficent design, or indeed of design of any kind, in the details." – Creation and evolution are not usually subjects of a philological paper. Yet the variety of discourse, the mode of reasoning about creation and the mode of reasoning about evolution, are appropriate subjects of philological considerations. It is proposed that the mode of reasoning is the key to understanding.
Zeitschrift für Theologie und Kirche, 2022
Who are the eirēnopoioí (εἰρηνοποιοί) that are blessed in Matt 5:9? As far back as the ancient wo... more Who are the eirēnopoioí (εἰρηνοποιοί) that are blessed in Matt 5:9? As far back as the ancient world and during the early modern age a variety of interpretations was brought into play. The chief interest of the paper is the question: How was the example of a Christian individual and of a Christian society depicted in these interpretations? – Wer sind die eirēnopoioí (εἰρηνοποιοί), die in Mt 5,9 glücklich gepriesen werden? Schon in der Antike und in der frühen Neuzeit wurden vielfältige Deutungen ins Spiel gebracht. Das leitende Interesse der Untersuchung ist die Frage: Was ist das für ein Bild eines Christenmenschen und einer Christengemeinschaft, das in den jeweiligen Deutungen entworfen wird?
conexus, 2022
Die Begriffe Fremdbestimmung und Entfremdung sind gewöhnlich negativ konnotiert. Insofern der Men... more Die Begriffe Fremdbestimmung und Entfremdung sind gewöhnlich negativ konnotiert. Insofern der Mensch ein sprechendes und verstehendes Lebewesen ist, gehören jedoch Momente der Fremdbestimmung und der Entfremdung unabdingbar zum Menschsein. Eine Sprache zu lernen und etwas zu verstehen, sind Grundmomente menschlicher Bildung. Sie bedingen, sich auf etwas Fremdes einzulassen und sich mehr oder weniger von diesem Fremden auch bestimmen zu lassen.
Theologische Zeitschrift, 2008
Die Untersuchung fokussiert wissenschaftliche Forschung als einen Prozess der Interpretation. Im ... more Die Untersuchung fokussiert wissenschaftliche Forschung als einen Prozess der Interpretation. Im Unterschied zu einer naturwissenschaftlichen Erklärung wird die logische Form einer philologischen Auslegung als Vorhersage entdeckt. Einen Text zu verstehen bedeutet nicht, eine Erklärung zu geben, sondern eine Prognose zu stellen, d.h. vorherzusagen, was ein idealer Leser mit einem angenommenen Wissen verstehen wird. Diese Einsicht hat beträchtliche Konsequenzen für das Verständnis philologischer Arbeit.
The study conceives academic research as a process of interpretation. In contrast to an explanation typical for science the logical form of a philological exegesis is found to be prediction. Understandig a text does not mean to give an explanation, but to make a prognosis, i.e. to predict, what an ideal reader with an assumed knowledge will understand. This finding has considerable consequences for the comprehension of philological studies.
Abschied vom Seelischen? Erkundungen zum menschlichen Selbstverständnis, 2013
Es wird ein Selbstverständnis des Menschen zur Diskussion gestellt, das in Anlehnung an die Zeich... more Es wird ein Selbstverständnis des Menschen zur Diskussion gestellt, das in Anlehnung an die Zeichentheorie von Charles Sanders Peirce drei Dimensionen der Vernunft postu-liert – eine leibliche, eine seelische und eine geistige. Die Anschauung wird an Beispielen aus der Dichtung und der Wissenschaft illustriert.
Abschied vom Seelischen? Erkundungen zum menschlichen Selbstverständnis, 2013
Das Werk einschliesslich aller seiner Teile ist urheberrechtlich geschützt. Jede Verwertung ausse... more Das Werk einschliesslich aller seiner Teile ist urheberrechtlich geschützt. Jede Verwertung ausserhalb der engen Grenzen des Urheberrechtsgesetzes ist ohne Zustimmung des Verlages unzulässig und strafbar. Das gilt besonders für Vervielfältigungen, Übersetzungen, Mikroverfilmungen und die Einspeicherung und Verarbeitung in elektronischen Systemen.
Interpretation und Geltung, 2022
Das hermeneutische Problem, das ich bearbeiten möchte, lässt sich in drei Sätzen charakterisieren... more Das hermeneutische Problem, das ich bearbeiten möchte, lässt sich in drei Sätzen charakterisieren:
- Eine Interpretation eines Textes kann unter bestimmten Umständen als falsch erkannt werden.
- Oft kann mehr als eine Interpretation als nicht falsch angenommen werden.
- Wie ist zu entscheiden, wenn in einem gegebenen Deutungszusammenhang mehrere Interpretationen als nicht falsch in Frage kommen?
Der Vorschlag, den ich in sechs Thesen zur Diskussion stelle, folgt dem Anliegen einer philologischen Hermeneutik der Angemessenheit. Die Frage der Geltung einer Textinterpretation kann sich an der Unterscheidung von Sprache und Rede orientieren. Meine Grundthese lautet: Betreffend Grammatik und Wortschatz einer Sprache können wir die Korrektheit einer Interpretation prüfen; was pragmatische Aspekte der Rede betrifft, erwägen wir ihre Angemessenheit.
Quo vadis universitas?, Jun 23, 2010
Kerygma und Dogma, 2016
The act of reading is a process of trial and error. Intending to understand a text, one may tray ... more The act of reading is a process of trial and error. Intending to understand a text, one may tray to follow up some of its keywords using the vocabulary that one is well versed in (Bultmann’s ‘Vorbegriffe’). To recognise his or her errors could be the first step leading to a new understanding. Reading in Buber’s treatise the terms ‘sign’, ‘language’, and ‘meaning’, a philologist may recall meanings of the words that don’t fit in this text. The paper traces a process by which a reading from a philological perspective leads to an understanding of a theological conviction.
Hermeneutische Blätter, 2014
Es kann fraglich werden, sich auf Gott zu beziehen. Vielleicht liegt das sogar in der Natur des G... more Es kann fraglich werden, sich auf Gott zu beziehen. Vielleicht liegt das sogar in der Natur des Gottesbezugs. In letzter Konsequenz könnte es dahin führen zu schweigen. Wenn die Fraglichkeit Gottes ins Fraglose gleitet, gibt es nichts mehr über Gott zu sagen und ist nicht mehr mit Gott zu reden. Demnach wäre sprachlich zumindest auf zwei Weisen möglich, sich einer Krise des Gottesbezugs zu stellen. Für die eine, in der Krise über Gott zu reden, gibt uns Menander ein Beispiel in seiner Komödie Das Schiedsgericht. Der alte Smikrines mag nicht länger zusehen, wie sein Schwiegersohn das Geld verprasst und seine Tochter hintergeht. Er will sie zurückholen und wird an der Haustüre vom Sklaven Onesimos empfangen. 2 Onesimos Wer ist's, der an die Türe klopft? Ah, Smikrines, der Mühsame,-wegen der Mitgift und der Tochter ist er da. Smikrines Ja, ich bin's, Du verdammter …! 1* Die nachstehenden Gedanken sind erste Schritte auf dem Weg eines Vorhabens, das ich gemeinsam mit Konrad Haldimann verfolge. Dem Freund danke ich für Kritik und Anregungen.
Zeitschrift für die Neutestamentliche Wissenschaft und Kunde der Älteren Kirche, 2000
Theologische Zeitschrift, 2014
My theology is a simple muddle", wrote Charles Darwin to a friend, about ten years after publishi... more My theology is a simple muddle", wrote Charles Darwin to a friend, about ten years after publishing On the Origin of Species. "I cannot look at the universe as the result of blind chance, yet I can see no evidence of beneficent design, or indeed of design of any kind, in the details." – Creation and evolution are not usually subjects of a philological paper. Yet the variety of discourse, the mode of reasoning about creation and the mode of reasoning about evolution, are appropriate subjects of philological considerations. It is proposed that the mode of reasoning is the key to understanding.