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Papers by Hansjakob Schneider
The smart, the motivated and the self-confident: The role of language aptitude, cognition, and af... more The smart, the motivated and the self-confident: The role of language aptitude, cognition, and affective variables in early instructed foreign language learning Isabelle Udry & Raphael Berthele 4 Predicting L2 achievement: Results from a test battery measuring language aptitude, general learning ability, and affective factors
Computer und andere digitale Geräte sind heutzutage weit mehr als reine Schreibwerkzeuge. Mittler... more Computer und andere digitale Geräte sind heutzutage weit mehr als reine Schreibwerkzeuge. Mittlerweile stellen sich im Zusammenhang mit dem Web 2.0 neue, bisher noch kaum erforschte Felder der Mediennutzung: Die KIM-Studie (vgl. 2010, 26) belegt, dass 82% der 6-bis 13-Jährigen einmal pro Woche oder häufiger den Computer nutzen. Mittlerweile steht in Deutschland das Surfen im Internet bei den 10-bis 11-Jährigen an erster Stelle aller mit der Schule verbundenen Computertätigkeiten (KIM-Studie 2010, 28), 35% aller Kinder dieser Altersgruppe sind Mitglied in einer Internet-Community (vgl. KIM-Studie 2010, 35), 31% beteiligen sich mindestens einmal pro Woche an Chats (vgl. KIM-Studie 2010, 37). Mit zunehmendem Alter gewinnen die kommunikativen Möglichkeiten (Chat, E-Mail, Communities) an Bedeutung (für die Schweiz vgl. Willemse et al. 2010, 32). Dabei steht der Austausch von Erfahrungen oder Erlebnissen im Vordergrund: Aus NutzerInnen von Informationen im Internet sind Beteiligte geworden, die Inhalte veröffentlichen und sich damit exponieren. Mit den Begriffen "Web 2.0" oder "social web" wird versucht, den veränderten Nutzungsmöglichkeiten im Internet Rechnung zu tragen: Die Nutzenden erstellen, bearbeiten und verlinken Inhalte zunehmend in hohem Maß selbst (über Wikis, Blogs oder Foto-und Videoportale). Auf Websites veröffentlichte Inhalte stammen von einer Vielzahl von Usern und Userinnen, die ihre Daten und Informationsflüsse mit Hilfe sozialer Plattformen zusätzlich untereinander vernetzen, wie z. B. über Facebook oder Twitter. Auf diese Weise werden Websites zu einem dynamischen, mehr oder weniger offenen Sozial-und Diskursraum und-unter schreibdidaktischer Perspektive-zu einer kommunikativ und lebensweltlich eingebetteten Schreibumgebung. Die digitale literale Umgebung der Alltagswelt von Kindern und Jugendlichen wird im schulischen Unterricht aber erst spärlich aufgenommen. Zwar sind einzelne Versuche in der Literatur beschrieben (z.B. als medienintegrierende Lese-und Schreibförderung, vgl. die Übersicht in Isler et al. 2010, 92ff.), aber für die verschränkte Förderung von Kompetenzen im Bereich Medien und Literalität fehlen noch umfassende Förderkonzepte (vgl. Isler et al. 2010, 114). Die Auseinandersetzung mit vernetzten Medien findet also vorwiegend unangeleitet in der Freizeit statt und nicht im gesteuerten Umfeld der Schule. Bedeutsam ist damit die Frage, wie die literale Sozialisation-und im Zusammenhang mit dem vorliegenden Beitrag: die Schreib-sozialisation-von Kindern im Umfeld von digitalen Medien verläuft. Im Bereich des Schreibens stellen sich Fragen wie etwa die folgenden:
Dieser Beitrag stellt die verschiedenen Verfahren zur Erfassung von Rechtschreibleistungen in ein... more Dieser Beitrag stellt die verschiedenen Verfahren zur Erfassung von Rechtschreibleistungen in einem systematischen Überblick dar. Dabei wird zwischen Verfahren unterschieden, die auf der Ebene des Verschriftens und auf der Ebene des Vertextens ansetzen. Diskutiert wird dabei auch, inwiefern die einzelnen Verfahren varietätenspezfisch bzw.-übergreifend angelegt sind. Darauf aufbauend wird insbesondere die Erfassung von Rechtschreibleistungen im Rahmen eines Schreibflüssigkeitstests-ein sog. curriculumbasiertes Verfahren, hier auch als CBM-Schreiben bezeichnet-vorgestellt: Anhand der Daten aus drei verschiedenen Projekten in Klasse 5, Klasse 7-9 und Berufsschule werden Tendenzen zum Rechtschreiberwerb herausgearbeitet. Zusätzlich wird gezeigt, dass so erfasste Rechtschreibleistungen moderat mit der Textqualität aus anderen Schreibaufgaben zusammenhängen. Der Beitrag schliesst mit didaktischen Überlegungen.
" lire" la lectureLesen" …, 2007
La question des mesures scolaires et didactiques à mettre en place pour favoriser le développemen... more La question des mesures scolaires et didactiques à mettre en place pour favoriser le développement des compétences de lecture et d'écriture se pose davantage depuis les discussions fréquentes autour des apports tangibles de l'école aux compétences de littérature. Ainsi, la mise en perspective de ce qui peut être évalué en amont des mesures d'enseignement mises en oeuvre s'impose en fonction de deux types de mesure, à degré d'autonomie différent, proposés dans le cadre d'une étude comparative sur les compétences en littérature. L'étude à caractère interventionniste interroge la qualité des mesures mises en place ainsi que leurs effets selon différents champs de compétence et groupes d'élèves. Les résultats permettent l'évaluation des mesures prises en termes d'efficacité et donnent lieu à une discussion informée des pratiques d'enseignement de littérature mises en place par cycle scolaire.
Zeitschrift für Grundschulforschung, 2021
ZusammenfassungKinder mit Deutsch als Zweitsprache zeigen im Vergleich zu monolingualen, deutschs... more ZusammenfassungKinder mit Deutsch als Zweitsprache zeigen im Vergleich zu monolingualen, deutschsprachigen Kindern eklatante Defizite beim Lesen, so auch in der vorliegenden Studie. Untersucht wurde die Rolle verschiedener Wortschatzaspekte an Zweitklässlern mit Deutsch als Erst- (N = 351) und als Zweitsprache (N = 54). Der Effekt des Faktors Wortschatz auf das Lesen erwies sich insgesamt als signifikant. Wenn der Wortschatz kontrolliert wurde, zeigte sich beim Lesen kein Leistungsgefälle mehr zwischen den Gruppen. Die auffällige Rolle des relationalen Wortwissens für den Leseerfolg legt nahe, dass diesem Aspekt mehr Aufmerksamkeit in Forschung und Unterricht geschenkt werden sollte.
Die zentrale Rolle der phonologischen Bewusstheit sowie die Bedeutung der Buchstabenkenntnis für ... more Die zentrale Rolle der phonologischen Bewusstheit sowie die Bedeutung der Buchstabenkenntnis für basale Lesekompetenzen sind für das Englische wie das Deutsche empirisch vielfach belegt. Kaum untersucht wurde bisher die Bedeutung des Wortschatzes, obwohl verschiedene Studien einen Zusammenhang vermuten. Das Projekt "Wortschatz und Wortlesen. Aneignung im frühen Schulalter" untersucht erstmals systematisch die Zusammenhänge von Wortschatz und Wortlesen: Unterstützt der Wortschatz bei Kindern im frühen Schulalter den Erwerb basaler Lesekompetenzen? Welche Rolle spielen Wortschatzumfang und -organisation? Der vorliegende Artikel präsentiert Ergebnisse zu den Zusammenhängen von Erstlesen, Wortschatz und Vorläuferfertigkeiten bei Schulbeginn sowie im Längsschnitt bis zum Beginn der 2. Klasse. Die Erkenntnisse beruhen auf Daten von 130 Schweizer Kindern mit Schweizerdeutsch als Erstsprache. Korrelationsanalysen beleuchten querschnittliche Zusammenhänge, Pfadmodelle liefern kausa...
Misserfolg im Lesen und Schreiben ist nicht vorprogrammiert: Es gibt immer wieder Kinder und Juge... more Misserfolg im Lesen und Schreiben ist nicht vorprogrammiert: Es gibt immer wieder Kinder und Jugendliche, die auch unter den Bedingungen eines bildungsfernen Umfelds eine erstaunlich erfolgreiche Entwicklung durchlaufen. Wenn es gelingt, Einflussgrössen zu identifizieren, welche einen Erfolg auch unter belastenden Vorzeichen ermöglichen und wenn diese Grössen auch gesteuert veränderbar sind, dann lassen sich Interventionsprogramme für die Praxis ableiten. Derartige Überlegungen nähren die Hoffnung, aktiv etwas gegen den lang anhaltenden Bildungsmisserfolg bei bestimmten sozialen Gruppen tun zu können. Die vorliegende Studie zeigt, dass literal resiliente Jugendliche sich von anderen Jugendlichen unter anderem durch den Sinn unterscheiden, den sie der Schriftlichkeit in ihrem Leben zuschreiben; anders gesagt: durch die Funktionen, die sie für das Lesen und Schreiben in ihrem Leben haben aufbauen können. Dabei ist es überdies wichtig, dass die Jugendlichen einen Zusammenhang zwischen ihrem privaten Tun und den schulischen Anforderungen herstellen können. 1.2 Was ist Resi l ienz? Definition Den Phänomenen des erwartungswidrigen literalen Erfolgs ging das Forschungsprojekt "Literale Resilienz-wenn Schriftaneignung trotzdem gelingt" nach. Fokussiert wurden dabei Faktoren der Lese-bzw. Schreibsozialisation, die Jugendliche mit ungünstigen Voraussetzungen in ihrer Entwicklung stützen. Die Tauglichkeit des Resilienzbegriffs ist aber nicht unbestritten, weshalb er im Folgenden aus theoretischer Perspektive beleuchtet und in seiner Anwendung in unserem Projekt dargestellt wird. Der Resilienzbegriff wird in der wissenschaftlichen Diskussion nicht einheitlich gebraucht, die verschiedenen Fassungen fokussieren aber übereinstimmend die Fähigkeit oder die Befähigung zum Widerstand gegenüber Einflüssen, die eine gewünschte Entwicklung hemmen, gefährden oder ihr einen negativen Verlauf geben können. Traditionell wird in Resilienzkonzepten zwischen Risiko-und Schutzfaktoren unterschieden. Als schützend werden Faktoren beschrieben, die den Heranwachsenden helfen, sich trotz einem hohen Risiko unauffällig zu entwickeln. Resilienz ist das Produkt dieser schützenden Einflüsse. Resilienz braucht keine individuelle Eigenschaft einer bestimmten Person zu sein. Denn so wie das komplexe Ereignis "Bildungserfolg" nicht ausschliesslich das Ergebnis individueller Fähigkeiten ist, so dürfte auch das als ‚Widerstand' interpretierte Phänomen nicht eine individuelle Angelegenheit sein. Dieser Befund ist für die vorliegende Forschungsstudie
Swiss Journal of Educational Research, 2018
Die altersgemischte Schuleingangsstufe zielt auf eine verbesserte Förderung kindlicher Lernentwic... more Die altersgemischte Schuleingangsstufe zielt auf eine verbesserte Förderung kindlicher Lernentwicklungen, u. a. im sprachlichen Bereich. Über die konkrete Gestaltung dieser Förderung von Vorläuferfertigkeiten und literalen Kompetenzen durch die Lehrpersonen ist bisher wenig bekannt. Dieser Frage widmet sich die Längsschnittstudie «Literalitätsentwicklung in der Schuleingangsstufe». Unser Artikel zeigt am Beispiel einer Klasse die heterogenen Lernausgangslagen der Schülerinnen und Schüler und die darauf abgestimmten Lernorganisationsmassnahmen ihrer Lehrperson. Der Unterricht zeichnet sich u. a. durch hochgradige Individualisierung neben situativ eingebetteten (altersgemischten) Lernarrangements sowie eine Verbindung von Stufen- und Fachdidaktik aus.
Literal competences are the basis of participating in social discourse and developing in private ... more Literal competences are the basis of participating in social discourse and developing in private and professional areas. The PISA studies have proved the existence of a substantial group of adolescents in Switzerland who have not acquired sufficient reading competences at the end of their formal education. A large part of this group comes from backgrounds alien to literal activities. The research project on which this article is based investigates adolescents from such groups who, in spite of a risk background, have managed to develop successfully in reading and/or writing. The results presented demonstrate that these resilient pupils differ from the non-successful adolescents among other things in their motivation structure. They view reading and writing as easy fun activities with a high degree of emotional gratification. Their non-successful mates on the other hand tend to associate reading and writing mainly with strenuous effort and norms difficult to achieve. The conclusion co...
The smart, the motivated and the self-confident: The role of language aptitude, cognition, and af... more The smart, the motivated and the self-confident: The role of language aptitude, cognition, and affective variables in early instructed foreign language learning Isabelle Udry & Raphael Berthele 4 Predicting L2 achievement: Results from a test battery measuring language aptitude, general learning ability, and affective factors
Computer und andere digitale Geräte sind heutzutage weit mehr als reine Schreibwerkzeuge. Mittler... more Computer und andere digitale Geräte sind heutzutage weit mehr als reine Schreibwerkzeuge. Mittlerweile stellen sich im Zusammenhang mit dem Web 2.0 neue, bisher noch kaum erforschte Felder der Mediennutzung: Die KIM-Studie (vgl. 2010, 26) belegt, dass 82% der 6-bis 13-Jährigen einmal pro Woche oder häufiger den Computer nutzen. Mittlerweile steht in Deutschland das Surfen im Internet bei den 10-bis 11-Jährigen an erster Stelle aller mit der Schule verbundenen Computertätigkeiten (KIM-Studie 2010, 28), 35% aller Kinder dieser Altersgruppe sind Mitglied in einer Internet-Community (vgl. KIM-Studie 2010, 35), 31% beteiligen sich mindestens einmal pro Woche an Chats (vgl. KIM-Studie 2010, 37). Mit zunehmendem Alter gewinnen die kommunikativen Möglichkeiten (Chat, E-Mail, Communities) an Bedeutung (für die Schweiz vgl. Willemse et al. 2010, 32). Dabei steht der Austausch von Erfahrungen oder Erlebnissen im Vordergrund: Aus NutzerInnen von Informationen im Internet sind Beteiligte geworden, die Inhalte veröffentlichen und sich damit exponieren. Mit den Begriffen "Web 2.0" oder "social web" wird versucht, den veränderten Nutzungsmöglichkeiten im Internet Rechnung zu tragen: Die Nutzenden erstellen, bearbeiten und verlinken Inhalte zunehmend in hohem Maß selbst (über Wikis, Blogs oder Foto-und Videoportale). Auf Websites veröffentlichte Inhalte stammen von einer Vielzahl von Usern und Userinnen, die ihre Daten und Informationsflüsse mit Hilfe sozialer Plattformen zusätzlich untereinander vernetzen, wie z. B. über Facebook oder Twitter. Auf diese Weise werden Websites zu einem dynamischen, mehr oder weniger offenen Sozial-und Diskursraum und-unter schreibdidaktischer Perspektive-zu einer kommunikativ und lebensweltlich eingebetteten Schreibumgebung. Die digitale literale Umgebung der Alltagswelt von Kindern und Jugendlichen wird im schulischen Unterricht aber erst spärlich aufgenommen. Zwar sind einzelne Versuche in der Literatur beschrieben (z.B. als medienintegrierende Lese-und Schreibförderung, vgl. die Übersicht in Isler et al. 2010, 92ff.), aber für die verschränkte Förderung von Kompetenzen im Bereich Medien und Literalität fehlen noch umfassende Förderkonzepte (vgl. Isler et al. 2010, 114). Die Auseinandersetzung mit vernetzten Medien findet also vorwiegend unangeleitet in der Freizeit statt und nicht im gesteuerten Umfeld der Schule. Bedeutsam ist damit die Frage, wie die literale Sozialisation-und im Zusammenhang mit dem vorliegenden Beitrag: die Schreib-sozialisation-von Kindern im Umfeld von digitalen Medien verläuft. Im Bereich des Schreibens stellen sich Fragen wie etwa die folgenden:
Dieser Beitrag stellt die verschiedenen Verfahren zur Erfassung von Rechtschreibleistungen in ein... more Dieser Beitrag stellt die verschiedenen Verfahren zur Erfassung von Rechtschreibleistungen in einem systematischen Überblick dar. Dabei wird zwischen Verfahren unterschieden, die auf der Ebene des Verschriftens und auf der Ebene des Vertextens ansetzen. Diskutiert wird dabei auch, inwiefern die einzelnen Verfahren varietätenspezfisch bzw.-übergreifend angelegt sind. Darauf aufbauend wird insbesondere die Erfassung von Rechtschreibleistungen im Rahmen eines Schreibflüssigkeitstests-ein sog. curriculumbasiertes Verfahren, hier auch als CBM-Schreiben bezeichnet-vorgestellt: Anhand der Daten aus drei verschiedenen Projekten in Klasse 5, Klasse 7-9 und Berufsschule werden Tendenzen zum Rechtschreiberwerb herausgearbeitet. Zusätzlich wird gezeigt, dass so erfasste Rechtschreibleistungen moderat mit der Textqualität aus anderen Schreibaufgaben zusammenhängen. Der Beitrag schliesst mit didaktischen Überlegungen.
" lire" la lectureLesen" …, 2007
La question des mesures scolaires et didactiques à mettre en place pour favoriser le développemen... more La question des mesures scolaires et didactiques à mettre en place pour favoriser le développement des compétences de lecture et d'écriture se pose davantage depuis les discussions fréquentes autour des apports tangibles de l'école aux compétences de littérature. Ainsi, la mise en perspective de ce qui peut être évalué en amont des mesures d'enseignement mises en oeuvre s'impose en fonction de deux types de mesure, à degré d'autonomie différent, proposés dans le cadre d'une étude comparative sur les compétences en littérature. L'étude à caractère interventionniste interroge la qualité des mesures mises en place ainsi que leurs effets selon différents champs de compétence et groupes d'élèves. Les résultats permettent l'évaluation des mesures prises en termes d'efficacité et donnent lieu à une discussion informée des pratiques d'enseignement de littérature mises en place par cycle scolaire.
Zeitschrift für Grundschulforschung, 2021
ZusammenfassungKinder mit Deutsch als Zweitsprache zeigen im Vergleich zu monolingualen, deutschs... more ZusammenfassungKinder mit Deutsch als Zweitsprache zeigen im Vergleich zu monolingualen, deutschsprachigen Kindern eklatante Defizite beim Lesen, so auch in der vorliegenden Studie. Untersucht wurde die Rolle verschiedener Wortschatzaspekte an Zweitklässlern mit Deutsch als Erst- (N = 351) und als Zweitsprache (N = 54). Der Effekt des Faktors Wortschatz auf das Lesen erwies sich insgesamt als signifikant. Wenn der Wortschatz kontrolliert wurde, zeigte sich beim Lesen kein Leistungsgefälle mehr zwischen den Gruppen. Die auffällige Rolle des relationalen Wortwissens für den Leseerfolg legt nahe, dass diesem Aspekt mehr Aufmerksamkeit in Forschung und Unterricht geschenkt werden sollte.
Die zentrale Rolle der phonologischen Bewusstheit sowie die Bedeutung der Buchstabenkenntnis für ... more Die zentrale Rolle der phonologischen Bewusstheit sowie die Bedeutung der Buchstabenkenntnis für basale Lesekompetenzen sind für das Englische wie das Deutsche empirisch vielfach belegt. Kaum untersucht wurde bisher die Bedeutung des Wortschatzes, obwohl verschiedene Studien einen Zusammenhang vermuten. Das Projekt "Wortschatz und Wortlesen. Aneignung im frühen Schulalter" untersucht erstmals systematisch die Zusammenhänge von Wortschatz und Wortlesen: Unterstützt der Wortschatz bei Kindern im frühen Schulalter den Erwerb basaler Lesekompetenzen? Welche Rolle spielen Wortschatzumfang und -organisation? Der vorliegende Artikel präsentiert Ergebnisse zu den Zusammenhängen von Erstlesen, Wortschatz und Vorläuferfertigkeiten bei Schulbeginn sowie im Längsschnitt bis zum Beginn der 2. Klasse. Die Erkenntnisse beruhen auf Daten von 130 Schweizer Kindern mit Schweizerdeutsch als Erstsprache. Korrelationsanalysen beleuchten querschnittliche Zusammenhänge, Pfadmodelle liefern kausa...
Misserfolg im Lesen und Schreiben ist nicht vorprogrammiert: Es gibt immer wieder Kinder und Juge... more Misserfolg im Lesen und Schreiben ist nicht vorprogrammiert: Es gibt immer wieder Kinder und Jugendliche, die auch unter den Bedingungen eines bildungsfernen Umfelds eine erstaunlich erfolgreiche Entwicklung durchlaufen. Wenn es gelingt, Einflussgrössen zu identifizieren, welche einen Erfolg auch unter belastenden Vorzeichen ermöglichen und wenn diese Grössen auch gesteuert veränderbar sind, dann lassen sich Interventionsprogramme für die Praxis ableiten. Derartige Überlegungen nähren die Hoffnung, aktiv etwas gegen den lang anhaltenden Bildungsmisserfolg bei bestimmten sozialen Gruppen tun zu können. Die vorliegende Studie zeigt, dass literal resiliente Jugendliche sich von anderen Jugendlichen unter anderem durch den Sinn unterscheiden, den sie der Schriftlichkeit in ihrem Leben zuschreiben; anders gesagt: durch die Funktionen, die sie für das Lesen und Schreiben in ihrem Leben haben aufbauen können. Dabei ist es überdies wichtig, dass die Jugendlichen einen Zusammenhang zwischen ihrem privaten Tun und den schulischen Anforderungen herstellen können. 1.2 Was ist Resi l ienz? Definition Den Phänomenen des erwartungswidrigen literalen Erfolgs ging das Forschungsprojekt "Literale Resilienz-wenn Schriftaneignung trotzdem gelingt" nach. Fokussiert wurden dabei Faktoren der Lese-bzw. Schreibsozialisation, die Jugendliche mit ungünstigen Voraussetzungen in ihrer Entwicklung stützen. Die Tauglichkeit des Resilienzbegriffs ist aber nicht unbestritten, weshalb er im Folgenden aus theoretischer Perspektive beleuchtet und in seiner Anwendung in unserem Projekt dargestellt wird. Der Resilienzbegriff wird in der wissenschaftlichen Diskussion nicht einheitlich gebraucht, die verschiedenen Fassungen fokussieren aber übereinstimmend die Fähigkeit oder die Befähigung zum Widerstand gegenüber Einflüssen, die eine gewünschte Entwicklung hemmen, gefährden oder ihr einen negativen Verlauf geben können. Traditionell wird in Resilienzkonzepten zwischen Risiko-und Schutzfaktoren unterschieden. Als schützend werden Faktoren beschrieben, die den Heranwachsenden helfen, sich trotz einem hohen Risiko unauffällig zu entwickeln. Resilienz ist das Produkt dieser schützenden Einflüsse. Resilienz braucht keine individuelle Eigenschaft einer bestimmten Person zu sein. Denn so wie das komplexe Ereignis "Bildungserfolg" nicht ausschliesslich das Ergebnis individueller Fähigkeiten ist, so dürfte auch das als ‚Widerstand' interpretierte Phänomen nicht eine individuelle Angelegenheit sein. Dieser Befund ist für die vorliegende Forschungsstudie
Swiss Journal of Educational Research, 2018
Die altersgemischte Schuleingangsstufe zielt auf eine verbesserte Förderung kindlicher Lernentwic... more Die altersgemischte Schuleingangsstufe zielt auf eine verbesserte Förderung kindlicher Lernentwicklungen, u. a. im sprachlichen Bereich. Über die konkrete Gestaltung dieser Förderung von Vorläuferfertigkeiten und literalen Kompetenzen durch die Lehrpersonen ist bisher wenig bekannt. Dieser Frage widmet sich die Längsschnittstudie «Literalitätsentwicklung in der Schuleingangsstufe». Unser Artikel zeigt am Beispiel einer Klasse die heterogenen Lernausgangslagen der Schülerinnen und Schüler und die darauf abgestimmten Lernorganisationsmassnahmen ihrer Lehrperson. Der Unterricht zeichnet sich u. a. durch hochgradige Individualisierung neben situativ eingebetteten (altersgemischten) Lernarrangements sowie eine Verbindung von Stufen- und Fachdidaktik aus.
Literal competences are the basis of participating in social discourse and developing in private ... more Literal competences are the basis of participating in social discourse and developing in private and professional areas. The PISA studies have proved the existence of a substantial group of adolescents in Switzerland who have not acquired sufficient reading competences at the end of their formal education. A large part of this group comes from backgrounds alien to literal activities. The research project on which this article is based investigates adolescents from such groups who, in spite of a risk background, have managed to develop successfully in reading and/or writing. The results presented demonstrate that these resilient pupils differ from the non-successful adolescents among other things in their motivation structure. They view reading and writing as easy fun activities with a high degree of emotional gratification. Their non-successful mates on the other hand tend to associate reading and writing mainly with strenuous effort and norms difficult to achieve. The conclusion co...