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Papers by Iris Tatjana Calliess
European Psychiatry, Mar 1, 2011
Intercultural psychotherapeutic treatment must involve the psychological integration of different... more Intercultural psychotherapeutic treatment must involve the psychological integration of different cultures within an individual as an additional developmental dimension. The literature concerning acculturation and mental health yields heterogeneous results concerning strategies of adaptive acculturation. In intercultural psychotherapy the integration strategy is usually the strategy with the highest adaptability. It is still uncertain which theoretical assumptions might be applicable to a healthy acculturation process. However, it is assumed that increased acculturative stress may lead to higher risk and susceptibility for emotional distress and depression.Individual change during the course of migration towards a bicultural identity that includes aspects of both the culture of origin and of the host culture has often been viewed as a desirable adaptation, although the theoretical foundation of the concept of bicultural identity remains inadequate. The cultural-dynamic model presented here distinguishes between personal and social identity on the basis of the identity concept proposed by Mead (1988). We discuss implications for the intercultural psychotherapeutic process, for identity configuration in second-generation migrants, for different phases of the lifespan, and in acquiring the language of the host culture.
Nervenheilkunde, 2007
ZusammenfassungDie Beurteilung des Funktionsniveaus der Persönlichkeit und der Steuerungsfähigkei... more ZusammenfassungDie Beurteilung des Funktionsniveaus der Persönlichkeit und der Steuerungsfähigkeit bei Migranten ist für kulturfremde Kliniker eine Herausforderung. Suizidales Verhalten ist im Hinblick auf Form, Bedeutung und Häufigkeit sehr stark von der jeweiligen Kultur beeinflusst, in deren Kontext es steht. Zwischen dem Grad des Kulturwandels beziehungsweise der Migration und der Suizidrate besteht ein (nicht unumstrittener) Zusammenhang. Suizidversuche bei Migranten können einen riskanten Konfliktlösungsversuch in Bezug auf eine transkulturelle Problematik darstellen. Der Migrationsprozess selbst unterliegt einem typischen, phasenhaften Verlauf. In der Phase der kritischen Anpassung können transkulturelle Konflikte besonders ausgeprägt sein. Da in diesem Stadium des Migrationsprozesses die emotionale Vulnerabilität erhöht und die Anfälligkeit für Stressreaktionen ausgeprägt ist, besteht ein erhöhtes Suizidalitätsrisiko. Effektive therapeutische Kriseninterventionen bei Migranten setzen die Kenntnis des Phasenmodells der Migration einschließlich seiner Psychodynamik sowie der kulturellen Haltung zum Suizid voraus. Das Bedürfnis nach interindividueller Bezogenheit bei Migranten muss ebenso berücksichtigt werden wie die Nutzung kulturspezifischer Ressourcen.
Nervenheilkunde, 2008
ZusammenfassungIm klinischen Alltag wird bei Migranten häufig eine vermehrte Neigung zu Somatisie... more ZusammenfassungIm klinischen Alltag wird bei Migranten häufig eine vermehrte Neigung zu Somatisierung und eine erhöhte Kränkbarkeit wahrgenommen. Diesbezüglich existieren jedoch kaum Studien, und die bestehende Datenlage ist uneinheitlich.Die Therapieverläufe von n = 55 Migranten der 1. Generation und einer Parallelstichprobe aus n = 55 einheimischen Patienten wurden einer qualitativen Inhaltsanalyse zu diesen Aspekten unterzogen. Die Ergebnisse zeigen, dass bei Migranten mit höherer Wahrscheinlichkeit Situationen von Kränkung auftreten als bei einheimischen Patienten. Diese stehen insbesondere im Zusammenhang mit Regel- und Strukturvorgaben durch die Therapeuten und beinhalten kultur- und migrationsspezifische Besonderheiten. Gegenüber Einheimischen gab es bei den Migranten auch eine Tendenz zu mehr Somatisierung.Die Ergebnisse werden diskutiert im Hinblick auf hilfreiche, kultursensible therapeutische Herangehensweisen im Umgang mit diesen Phänomenen, welche die Gefahr von beidseitiger Frustration verringern könnten.
Nervenheilkunde, 2008
ZusammenfassungIm klinischen Alltag wird bei Migranten häufig eine vermehrte Neigung zu Somatisie... more ZusammenfassungIm klinischen Alltag wird bei Migranten häufig eine vermehrte Neigung zu Somatisierung und eine erhöhte Kränkbarkeit wahrgenommen. Diesbezüglich existieren jedoch kaum Studien, und die bestehende Datenlage ist uneinheitlich.Die Therapieverläufe von n = 55 Migranten der 1. Generation und einer Parallelstichprobe aus n = 55 einheimischen Patienten wurden einer qualitativen Inhaltsanalyse zu diesen Aspekten unterzogen. Die Ergebnisse zeigen, dass bei Migranten mit höherer Wahrscheinlichkeit Situationen von Kränkung auftreten als bei einheimischen Patienten. Diese stehen insbesondere im Zusammenhang mit Regel- und Strukturvorgaben durch die Therapeuten und beinhalten kultur- und migrationsspezifische Besonderheiten. Gegenüber Einheimischen gab es bei den Migranten auch eine Tendenz zu mehr Somatisierung.Die Ergebnisse werden diskutiert im Hinblick auf hilfreiche, kultursensible therapeutische Herangehensweisen im Umgang mit diesen Phänomenen, welche die Gefahr von beidsei...
As society’s expectations of mental health professional change radically, educational programs an... more As society’s expectations of mental health professional change radically, educational programs and policies need to keep pace with this change. Trainees and young psychiatrists have established their distinct identity and assured that educational policies are reformed to create competent mental health professionals who are fit for purpose in tomorrow’s world. In order for this to happen, it has taken over a decade of dedication, hard work and motivation from past and present psychiatric trainees and young psychiatrists to travel the journey from having a vision of an international network to develop the existing highly structured network. Networking and empowerment facilitated by national and international young psychiatrists’ organizations has allowed young psychiatrists to participate in decision-making processes and create frameworks for their own professional development. This paper outlines the principles and objectives that underpin the existing networks of national and intern...
[english] Background: This study was carried out to assess the situation of and the demand for sp... more [english] Background: This study was carried out to assess the situation of and the demand for specific training in transcultural psychiatry as part of the residency program in Germany. Method: A semistructured questionnaire with 30 questions (28 structured, 2 open) was developed, for which the "Local Survey of Realities in Transcultural Psychiatry" of the (APA) served as a model and was modified accordingly. This questionnaire was sent out to all directors of psychiatric training institutions in Germany (N = 450). The directors of official psychiatric training institutions are authorized for residency training by the state medical associations. The responses were not anonymous. Results: The return rate was 25.5% (N = 114). In 71.7% of the training institutions (81 out of 113 valid cases), specific training in transcultural psychiatry occurred only rarely or not at all. 83.3% of the directors of psychiatric training institutions (70 out of 84 valid cases) reported a demand for training in transcultural psychiatry in their training institutions; in 94.5% of the cases, the directors of psychiatric training institutions (69 out of 73 valid cases) reported a need for transcultural issues as part of the official curriculum of the psychiatric residency program in Germany. The most frequently reported aspects were teaching of general cultural competence and of culture-specific issues in mental disorders. Implications: Cultural aspects currently are not a mandatory part of the official training curriculum of the psychiatric residency training in Germany. With respect to the reported need for training in cultural issues of mental disorders, the implementation of transcultural psychiatry within the official curriculum of the psychiatric residency training in Germany should be discussed. <br>[german] Zielsetzung: Ziel der vorliegenden Studie ist die Erhebung des Status quo der Weiterbildungssituation in transkultureller Psychiatrie für den Facharzt in Psychiatrie und Psychotherapie in Deutschland. Methodik: Es wurde [...]
Der Wandel im Gesundheitssystem, die Errungenschaften aus Bildgebung und Genetik sowie die intern... more Der Wandel im Gesundheitssystem, die Errungenschaften aus Bildgebung und Genetik sowie die internationale Klassifizierbarkeit psychischer Storungen haben das Selbstverstandnis des Psychiaters stark verandert. Zudem haben Abgrenzungsprobleme des Facharztes fur Psychiatrie und Psychotherapie von den Neurowissenschaften und der Psychosomatik in den letzten Jahren zu einer Identitatskrise unseres Faches beigetragen. Dies fuhrt zu der Notwendigkeit, das Profil des Facharztes fur Psychiatrie und Psychotherapie kritisch zu reflektieren und neu zu scharfen. Die veranderten gesundheitspolitischen und -okonomischen Rahmenbedingungen fuhren zu der Erkenntnis, dass der wesentliche existenzgefahrdende Faktor fur die Kliniken die Verknappung des arztlichen Nachwuchses ist. Zur Gewahrleistung von befriedigenden Rahmenbedingungen in der Medizin ist jedoch ein Umdenken erforderlich, wenn man bedenkt, dass die Rekrutierung und Weiterbildung des arztlichen Nachwuchses die Achillesferse zunehmend priva...
Nervenheilkunde, 2014
ZusammenfassungIn dem internationalen Klassifikationssystem ICD-10 haben ethnische und kulturelle... more ZusammenfassungIn dem internationalen Klassifikationssystem ICD-10 haben ethnische und kulturelle Faktoren noch eine geringe Bedeutung. Als Zusatzklassifikation werden sie unter anderen sozialen Belastungsfaktoren ausgewiesen: Das wird der Relevanz dieser Aspekte im Versorgungsalltag nicht gerecht. Der hohe Anteil von Menschen mit Migrationserfahrung und die Begegnung der verschiedenen Kulturen in modernen Gesellschaften erfordert die Beachtung von ethnischen Einflussfaktoren auf die Symptompräsentation von psychischen Störungen und deren Therapie. Der Beitrag geht auf das Erfordernis ein, entsprechend den innovativen Schritten im DSM-V, auch in der Neuauflage des ICD-11, kulturbezogene diagnostische Hinweise einzuarbeiten.
European Psychiatry, 2016
IntroductionGermany has always been an important host country for traumatized refugees and asylum... more IntroductionGermany has always been an important host country for traumatized refugees and asylum seekers. Although, recently an increasing number of investigations about mental health of individual migrant groups have been published in Germany, there is a paucity of research concerning mental health of asylum seekers and refugees.Aims-objectivesTo investigate socio-demographic and clinical characteristics of traumatized refugees-asylum seekers who were applied to an outpatient psychiatry clinic in Germany.MethodA standardized data collection form (socio-demographics, diagnosis, suicidality, etc.) was filled by therapists for each traumatized refugee-asylum seeker who was applied to outpatient clinic of Klinikum Wahrendorff-Centre of Transcultural Psychiatry between April 2013 and October 2015.ResultsFifty-eight traumatized refugees-asylum seekers (F/M = 27/31, age: 34.7 ± 1.4) were assessed. 53 (91.4%) of them were assessed via interpreters. Thirty (51.7%) of them were staying in r...
Fortschr Neurol Psychiat, 2007
Praxis der Interkulturellen Psychiatrie und Psychotherapie, 2011
Migration und seelische Gesundheit
Migration und Integration stellen eine Diskontinuität der Identität dar und sind aus diesem Grund... more Migration und Integration stellen eine Diskontinuität der Identität dar und sind aus diesem Grund mit dem langfristigen Prozess der Traumabewältigung vergleichbar. Erkenntnisse aus der Migrationssoziologie und der interkulturellen Psychologie liefern wichtige Einblicke in diesen Prozess für die Behandlerinnen und Behandler. Die Migrationssoziologie betont die Bedeutung von sozial definierten Grenzen für die Persönlichkeitsentwicklung. Die interkulturelle Psychotherapie beschäftigt sich vor allem mit der „Identität“ der Betroffenen und ihrer Abgrenzung gegenüber einer neuen sozialen Umwelt. Die Perspektive der Migrationssoziologie impliziert, dass psychischer Stress seinen Ursprung auch in den speziellen sozialen Bedingungen des Integrationsprozesses haben kann. Kernstück kultursensibler Diagnostik und Behandlung ist eine differenzierte und ausführliche Anamnese, welche drei wesentliche Elemente umfasst: die kulturellen Unterschiede zwischen Herkunftsland und Aufnahmeland, den Prozes...
The International journal of social psychiatry, 2014
As the specific acculturative tasks and challenges involved in the migration process can lead to ... more As the specific acculturative tasks and challenges involved in the migration process can lead to an increased risk for depressive symptoms, the study was designed to gain further insight into the interrelation between acculturation styles and mental health. A total of n = 90 patients with different ethnic backgrounds from an outpatient consultation service for immigrants at the Hannover Medical School were investigated by the Hannover Migration and Mental Health Interview (HMMH), the Centre for Epidemiologic Studies Depression Scale (CES-D) and the Frankfurt Acculturation Scale (FRAKK). The majority of the subjects (84.4%) had a clinically significant depression. The extent of depressive symptoms was determined by the selected acculturation style (1) (F = 3.29, p = .025): Subjects with integration as acculturation style showed less depressive symptoms than subjects with assimilation as acculturation style. Furthermore, subjects with segregation as acculturation style also showed les...
MMW Fortschritte der Medizin, Jan 18, 2007
The psychiatric evaluation of immigrants presents a particular challenge in the medical assessmen... more The psychiatric evaluation of immigrants presents a particular challenge in the medical assessment process. Knowledge of cultural aspects of the aetiology, epidemiology and manifestation as well as the treatment of mental disorders is not only an important facet in daily psychiatric work with immigrants, it is also important for the assessment process itself.
European Neuropsychopharmacology, 2014
S599 ten 10 kHz tone and ten WN 3-minute blocks in alternating order with a 1-minute interval bet... more S599 ten 10 kHz tone and ten WN 3-minute blocks in alternating order with a 1-minute interval between each block. Results: No differences were found between the saline and atomoxetine groups for the 0, 30, 60 and 150 minutes groups regardless of the valence of the stimuli used (two-way ANOVA regarding main effects of treatment and extinction time; all nonsignificant). However, there was a significant main effect of treatment for atomoxetine compared to saline concerning the negative stimuli CR for the 90 and 120 minutes groups (F 2,15 = 5.12 and F 2,15 = 4.07 respectively; both p < 0.05). No differences were found for the positive CR concerning treatment or valence of stimulus used. These results indicate that atomoxetine administered at a critical period following training modulates the CR responses to a negative stimulus. Conclusions: Abnormal generalization for non-threatening cues that, at least at a subconscious level, are resemblant of the original trauma is one of the cardinal features of PTSD. Our results suggest that atomoxetine administration at a critical time period following trauma may constitute a treatment for prevention of undesirable generalization of non-threatening cues.
European Psychiatry, Mar 1, 2011
Intercultural psychotherapeutic treatment must involve the psychological integration of different... more Intercultural psychotherapeutic treatment must involve the psychological integration of different cultures within an individual as an additional developmental dimension. The literature concerning acculturation and mental health yields heterogeneous results concerning strategies of adaptive acculturation. In intercultural psychotherapy the integration strategy is usually the strategy with the highest adaptability. It is still uncertain which theoretical assumptions might be applicable to a healthy acculturation process. However, it is assumed that increased acculturative stress may lead to higher risk and susceptibility for emotional distress and depression.Individual change during the course of migration towards a bicultural identity that includes aspects of both the culture of origin and of the host culture has often been viewed as a desirable adaptation, although the theoretical foundation of the concept of bicultural identity remains inadequate. The cultural-dynamic model presented here distinguishes between personal and social identity on the basis of the identity concept proposed by Mead (1988). We discuss implications for the intercultural psychotherapeutic process, for identity configuration in second-generation migrants, for different phases of the lifespan, and in acquiring the language of the host culture.
Nervenheilkunde, 2007
ZusammenfassungDie Beurteilung des Funktionsniveaus der Persönlichkeit und der Steuerungsfähigkei... more ZusammenfassungDie Beurteilung des Funktionsniveaus der Persönlichkeit und der Steuerungsfähigkeit bei Migranten ist für kulturfremde Kliniker eine Herausforderung. Suizidales Verhalten ist im Hinblick auf Form, Bedeutung und Häufigkeit sehr stark von der jeweiligen Kultur beeinflusst, in deren Kontext es steht. Zwischen dem Grad des Kulturwandels beziehungsweise der Migration und der Suizidrate besteht ein (nicht unumstrittener) Zusammenhang. Suizidversuche bei Migranten können einen riskanten Konfliktlösungsversuch in Bezug auf eine transkulturelle Problematik darstellen. Der Migrationsprozess selbst unterliegt einem typischen, phasenhaften Verlauf. In der Phase der kritischen Anpassung können transkulturelle Konflikte besonders ausgeprägt sein. Da in diesem Stadium des Migrationsprozesses die emotionale Vulnerabilität erhöht und die Anfälligkeit für Stressreaktionen ausgeprägt ist, besteht ein erhöhtes Suizidalitätsrisiko. Effektive therapeutische Kriseninterventionen bei Migranten setzen die Kenntnis des Phasenmodells der Migration einschließlich seiner Psychodynamik sowie der kulturellen Haltung zum Suizid voraus. Das Bedürfnis nach interindividueller Bezogenheit bei Migranten muss ebenso berücksichtigt werden wie die Nutzung kulturspezifischer Ressourcen.
Nervenheilkunde, 2008
ZusammenfassungIm klinischen Alltag wird bei Migranten häufig eine vermehrte Neigung zu Somatisie... more ZusammenfassungIm klinischen Alltag wird bei Migranten häufig eine vermehrte Neigung zu Somatisierung und eine erhöhte Kränkbarkeit wahrgenommen. Diesbezüglich existieren jedoch kaum Studien, und die bestehende Datenlage ist uneinheitlich.Die Therapieverläufe von n = 55 Migranten der 1. Generation und einer Parallelstichprobe aus n = 55 einheimischen Patienten wurden einer qualitativen Inhaltsanalyse zu diesen Aspekten unterzogen. Die Ergebnisse zeigen, dass bei Migranten mit höherer Wahrscheinlichkeit Situationen von Kränkung auftreten als bei einheimischen Patienten. Diese stehen insbesondere im Zusammenhang mit Regel- und Strukturvorgaben durch die Therapeuten und beinhalten kultur- und migrationsspezifische Besonderheiten. Gegenüber Einheimischen gab es bei den Migranten auch eine Tendenz zu mehr Somatisierung.Die Ergebnisse werden diskutiert im Hinblick auf hilfreiche, kultursensible therapeutische Herangehensweisen im Umgang mit diesen Phänomenen, welche die Gefahr von beidseitiger Frustration verringern könnten.
Nervenheilkunde, 2008
ZusammenfassungIm klinischen Alltag wird bei Migranten häufig eine vermehrte Neigung zu Somatisie... more ZusammenfassungIm klinischen Alltag wird bei Migranten häufig eine vermehrte Neigung zu Somatisierung und eine erhöhte Kränkbarkeit wahrgenommen. Diesbezüglich existieren jedoch kaum Studien, und die bestehende Datenlage ist uneinheitlich.Die Therapieverläufe von n = 55 Migranten der 1. Generation und einer Parallelstichprobe aus n = 55 einheimischen Patienten wurden einer qualitativen Inhaltsanalyse zu diesen Aspekten unterzogen. Die Ergebnisse zeigen, dass bei Migranten mit höherer Wahrscheinlichkeit Situationen von Kränkung auftreten als bei einheimischen Patienten. Diese stehen insbesondere im Zusammenhang mit Regel- und Strukturvorgaben durch die Therapeuten und beinhalten kultur- und migrationsspezifische Besonderheiten. Gegenüber Einheimischen gab es bei den Migranten auch eine Tendenz zu mehr Somatisierung.Die Ergebnisse werden diskutiert im Hinblick auf hilfreiche, kultursensible therapeutische Herangehensweisen im Umgang mit diesen Phänomenen, welche die Gefahr von beidsei...
As society’s expectations of mental health professional change radically, educational programs an... more As society’s expectations of mental health professional change radically, educational programs and policies need to keep pace with this change. Trainees and young psychiatrists have established their distinct identity and assured that educational policies are reformed to create competent mental health professionals who are fit for purpose in tomorrow’s world. In order for this to happen, it has taken over a decade of dedication, hard work and motivation from past and present psychiatric trainees and young psychiatrists to travel the journey from having a vision of an international network to develop the existing highly structured network. Networking and empowerment facilitated by national and international young psychiatrists’ organizations has allowed young psychiatrists to participate in decision-making processes and create frameworks for their own professional development. This paper outlines the principles and objectives that underpin the existing networks of national and intern...
[english] Background: This study was carried out to assess the situation of and the demand for sp... more [english] Background: This study was carried out to assess the situation of and the demand for specific training in transcultural psychiatry as part of the residency program in Germany. Method: A semistructured questionnaire with 30 questions (28 structured, 2 open) was developed, for which the "Local Survey of Realities in Transcultural Psychiatry" of the (APA) served as a model and was modified accordingly. This questionnaire was sent out to all directors of psychiatric training institutions in Germany (N = 450). The directors of official psychiatric training institutions are authorized for residency training by the state medical associations. The responses were not anonymous. Results: The return rate was 25.5% (N = 114). In 71.7% of the training institutions (81 out of 113 valid cases), specific training in transcultural psychiatry occurred only rarely or not at all. 83.3% of the directors of psychiatric training institutions (70 out of 84 valid cases) reported a demand for training in transcultural psychiatry in their training institutions; in 94.5% of the cases, the directors of psychiatric training institutions (69 out of 73 valid cases) reported a need for transcultural issues as part of the official curriculum of the psychiatric residency program in Germany. The most frequently reported aspects were teaching of general cultural competence and of culture-specific issues in mental disorders. Implications: Cultural aspects currently are not a mandatory part of the official training curriculum of the psychiatric residency training in Germany. With respect to the reported need for training in cultural issues of mental disorders, the implementation of transcultural psychiatry within the official curriculum of the psychiatric residency training in Germany should be discussed. <br>[german] Zielsetzung: Ziel der vorliegenden Studie ist die Erhebung des Status quo der Weiterbildungssituation in transkultureller Psychiatrie für den Facharzt in Psychiatrie und Psychotherapie in Deutschland. Methodik: Es wurde [...]
Der Wandel im Gesundheitssystem, die Errungenschaften aus Bildgebung und Genetik sowie die intern... more Der Wandel im Gesundheitssystem, die Errungenschaften aus Bildgebung und Genetik sowie die internationale Klassifizierbarkeit psychischer Storungen haben das Selbstverstandnis des Psychiaters stark verandert. Zudem haben Abgrenzungsprobleme des Facharztes fur Psychiatrie und Psychotherapie von den Neurowissenschaften und der Psychosomatik in den letzten Jahren zu einer Identitatskrise unseres Faches beigetragen. Dies fuhrt zu der Notwendigkeit, das Profil des Facharztes fur Psychiatrie und Psychotherapie kritisch zu reflektieren und neu zu scharfen. Die veranderten gesundheitspolitischen und -okonomischen Rahmenbedingungen fuhren zu der Erkenntnis, dass der wesentliche existenzgefahrdende Faktor fur die Kliniken die Verknappung des arztlichen Nachwuchses ist. Zur Gewahrleistung von befriedigenden Rahmenbedingungen in der Medizin ist jedoch ein Umdenken erforderlich, wenn man bedenkt, dass die Rekrutierung und Weiterbildung des arztlichen Nachwuchses die Achillesferse zunehmend priva...
Nervenheilkunde, 2014
ZusammenfassungIn dem internationalen Klassifikationssystem ICD-10 haben ethnische und kulturelle... more ZusammenfassungIn dem internationalen Klassifikationssystem ICD-10 haben ethnische und kulturelle Faktoren noch eine geringe Bedeutung. Als Zusatzklassifikation werden sie unter anderen sozialen Belastungsfaktoren ausgewiesen: Das wird der Relevanz dieser Aspekte im Versorgungsalltag nicht gerecht. Der hohe Anteil von Menschen mit Migrationserfahrung und die Begegnung der verschiedenen Kulturen in modernen Gesellschaften erfordert die Beachtung von ethnischen Einflussfaktoren auf die Symptompräsentation von psychischen Störungen und deren Therapie. Der Beitrag geht auf das Erfordernis ein, entsprechend den innovativen Schritten im DSM-V, auch in der Neuauflage des ICD-11, kulturbezogene diagnostische Hinweise einzuarbeiten.
European Psychiatry, 2016
IntroductionGermany has always been an important host country for traumatized refugees and asylum... more IntroductionGermany has always been an important host country for traumatized refugees and asylum seekers. Although, recently an increasing number of investigations about mental health of individual migrant groups have been published in Germany, there is a paucity of research concerning mental health of asylum seekers and refugees.Aims-objectivesTo investigate socio-demographic and clinical characteristics of traumatized refugees-asylum seekers who were applied to an outpatient psychiatry clinic in Germany.MethodA standardized data collection form (socio-demographics, diagnosis, suicidality, etc.) was filled by therapists for each traumatized refugee-asylum seeker who was applied to outpatient clinic of Klinikum Wahrendorff-Centre of Transcultural Psychiatry between April 2013 and October 2015.ResultsFifty-eight traumatized refugees-asylum seekers (F/M = 27/31, age: 34.7 ± 1.4) were assessed. 53 (91.4%) of them were assessed via interpreters. Thirty (51.7%) of them were staying in r...
Fortschr Neurol Psychiat, 2007
Praxis der Interkulturellen Psychiatrie und Psychotherapie, 2011
Migration und seelische Gesundheit
Migration und Integration stellen eine Diskontinuität der Identität dar und sind aus diesem Grund... more Migration und Integration stellen eine Diskontinuität der Identität dar und sind aus diesem Grund mit dem langfristigen Prozess der Traumabewältigung vergleichbar. Erkenntnisse aus der Migrationssoziologie und der interkulturellen Psychologie liefern wichtige Einblicke in diesen Prozess für die Behandlerinnen und Behandler. Die Migrationssoziologie betont die Bedeutung von sozial definierten Grenzen für die Persönlichkeitsentwicklung. Die interkulturelle Psychotherapie beschäftigt sich vor allem mit der „Identität“ der Betroffenen und ihrer Abgrenzung gegenüber einer neuen sozialen Umwelt. Die Perspektive der Migrationssoziologie impliziert, dass psychischer Stress seinen Ursprung auch in den speziellen sozialen Bedingungen des Integrationsprozesses haben kann. Kernstück kultursensibler Diagnostik und Behandlung ist eine differenzierte und ausführliche Anamnese, welche drei wesentliche Elemente umfasst: die kulturellen Unterschiede zwischen Herkunftsland und Aufnahmeland, den Prozes...
The International journal of social psychiatry, 2014
As the specific acculturative tasks and challenges involved in the migration process can lead to ... more As the specific acculturative tasks and challenges involved in the migration process can lead to an increased risk for depressive symptoms, the study was designed to gain further insight into the interrelation between acculturation styles and mental health. A total of n = 90 patients with different ethnic backgrounds from an outpatient consultation service for immigrants at the Hannover Medical School were investigated by the Hannover Migration and Mental Health Interview (HMMH), the Centre for Epidemiologic Studies Depression Scale (CES-D) and the Frankfurt Acculturation Scale (FRAKK). The majority of the subjects (84.4%) had a clinically significant depression. The extent of depressive symptoms was determined by the selected acculturation style (1) (F = 3.29, p = .025): Subjects with integration as acculturation style showed less depressive symptoms than subjects with assimilation as acculturation style. Furthermore, subjects with segregation as acculturation style also showed les...
MMW Fortschritte der Medizin, Jan 18, 2007
The psychiatric evaluation of immigrants presents a particular challenge in the medical assessmen... more The psychiatric evaluation of immigrants presents a particular challenge in the medical assessment process. Knowledge of cultural aspects of the aetiology, epidemiology and manifestation as well as the treatment of mental disorders is not only an important facet in daily psychiatric work with immigrants, it is also important for the assessment process itself.
European Neuropsychopharmacology, 2014
S599 ten 10 kHz tone and ten WN 3-minute blocks in alternating order with a 1-minute interval bet... more S599 ten 10 kHz tone and ten WN 3-minute blocks in alternating order with a 1-minute interval between each block. Results: No differences were found between the saline and atomoxetine groups for the 0, 30, 60 and 150 minutes groups regardless of the valence of the stimuli used (two-way ANOVA regarding main effects of treatment and extinction time; all nonsignificant). However, there was a significant main effect of treatment for atomoxetine compared to saline concerning the negative stimuli CR for the 90 and 120 minutes groups (F 2,15 = 5.12 and F 2,15 = 4.07 respectively; both p < 0.05). No differences were found for the positive CR concerning treatment or valence of stimulus used. These results indicate that atomoxetine administered at a critical period following training modulates the CR responses to a negative stimulus. Conclusions: Abnormal generalization for non-threatening cues that, at least at a subconscious level, are resemblant of the original trauma is one of the cardinal features of PTSD. Our results suggest that atomoxetine administration at a critical time period following trauma may constitute a treatment for prevention of undesirable generalization of non-threatening cues.