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Papers by Maddalena Guiotto
Deutschland – Italien 1943–1945, 1992
RÖMISCHE HISTORISCHE MITTEILUNGEN, 2005
De Gruyter eBooks, Dec 31, 1992
Böhlau Verlag eBooks, Oct 10, 2022
Nachbarländer sind, weisen sie im historiografischen Diskurs nur geringe Berührungspunkte auf. Bi... more Nachbarländer sind, weisen sie im historiografischen Diskurs nur geringe Berührungspunkte auf. Bisher widmeten sich vergleichsweise wenige österreichische und italienische Forscher dem Thema der Beziehungen zwischen Rom und Wien. Alte Zwänge und Gegensätze aus der Vergangenheit scheinen hier noch eine Rolle zu spielen, doch von der alten "Erbfeindschaft" 1 kann wohl nicht mehr die Rede sein; weder sind Spuren von Antagonismus zu finden noch scheint ein starkes wechselseitiges Interesse zu bestehen. Eine gewisse Distanz lässt sich nicht nur beim Austausch über historiografische Themen feststellen, sondern auch in der öffentlichen Debatte. In beiden Ländern herrschen hier noch immer alte Klischees gegenüber dem Nachbarland vor, begründet durch die mangelnde Kenntnis des Anderen. Mit dem Nachbarland beschäftigt man sich nur selten und wenn, dann meistens aus den folgenden zwei Gründen: wenn es um eine Notsituation, ein bilaterales Problem, um Schwachpunkte geht oder wenn das einzige Thema, das punktuell die Aufmerksamkeit beider Länder gleichzeitig erregt, zur Sprache kommt-die Südtirolfrage. Zwei Episoden aus der jüngsten Geschichte zeigen dies exemplarisch:
Böhlau Verlag eBooks, Oct 10, 2022
Alcide De Gasperi und die österreichische Politik vom Reich bis zum "Anschluss" schaft einzuglied... more Alcide De Gasperi und die österreichische Politik vom Reich bis zum "Anschluss" schaft einzugliedern und sie mit ihrer Präsenz zu prägen 5. Es waren dies für die katholischen Organisationen im Trentino Jahre bedeutender wirtschaftlicher, kultureller, sozialer und politischer Entwicklungen. Die Kooperation im Trentino wurde zu einer der effizientesten Antworten auf die sozioökonomische Krise des späten 19. Jahrhunderts, auch wenn sie in der Anfangsphase weniger ausgeprägt als im deutschen Tirol war 6. In einem Artikel, der sich der Christlich-sozialen Arbeit in Italienisch-Südtirol widmete und in einer Sonderausgabe der "Reichspost", die am 1. Jänner 1904 anlässlich des 10. Jubiläums der Gründung der Wiener christlich-sozialen Tageszeitung publiziert wurde, betont De Gasperi, dass es im Trentino eine mächtige christlich-soziale Bewegung gebe, die sich in den vorhergegangenen zehn Jahren entwickelt und die ihren praktischen Ausdruck in einer imposanten, das ganze Land umfassenden Volksorganisation gefunden habe. In den anderen Ländern der Habsburgermonarchie, so erklärte De Gasperi, hatte die christlich-soziale Idee zunächst eine politische Partei befruchtet, welche sich vornahm, durch die Gesetzgebung die Sozialreform zu fördern; dieser Vorgang war bei uns unmöglich, nachdem das ganze politische Leben durch den nationalen Kampf vergiftet und die gesetzgebenden Körperschaften zum Stillstande gebracht worden waren. Man wollte auf sozialem Gebiet vor allem mit den Genossenschaften zusammenarbeiten, und auf diesem Gebiete haben auch die Christlich-Sozialen des Trentino Großes geleistet. De Gasperi berichtete von der Entwicklung der Genossen-5 Zur Enzyklika siehe ebenfalls Alcide De Gasperi, I tempi e gli uomini che prepararono
As shown in this chapter, despite a hereditary enmity dating back to the nineteenth century, in t... more As shown in this chapter, despite a hereditary enmity dating back to the nineteenth century, in the immediate post-war period the Austrian ruling classes saw Italy as a protector and hoped to be able to establish friendly relations with Rome. However, the Austrian Foreign Ministry had too many illusions, regarding Italy’s willingness to make concessions in the South Tyrol question and to support Austria’s policy of union with Germany. On the Italian side, there was no clear policy towards Austria. Italy intended to create a special relationship with Vienna, but this goal was not achieved. The uncertainties of Italy’s Austrian policy remained, even after the signing of the Nitti-Renner Agreement (April 1920) and continued to resurface in subsequent years.
Österreich-Ungarn und Italien im Ersten Weltkrieg. Austria-Ungheria e Italia nella Grande Guerra, 2019
Italien und Österreich im Mitteleuropa der Zwischenkriegszeit / Italia e Austria nella Mitteleuropa tra le due guerre mondiali, 2018
Parteien und Gesellschaft im Ersten Weltkrieg, 2014
Italien und Österreich im Mitteleuropa der Zwischenkriegszeit / Italia e Austria nella Mitteleuropa tra le due guerre mondiali, 2018
Deutschland – Italien 1943–1945, 1992
RÖMISCHE HISTORISCHE MITTEILUNGEN, 2005
De Gruyter eBooks, Dec 31, 1992
Böhlau Verlag eBooks, Oct 10, 2022
Nachbarländer sind, weisen sie im historiografischen Diskurs nur geringe Berührungspunkte auf. Bi... more Nachbarländer sind, weisen sie im historiografischen Diskurs nur geringe Berührungspunkte auf. Bisher widmeten sich vergleichsweise wenige österreichische und italienische Forscher dem Thema der Beziehungen zwischen Rom und Wien. Alte Zwänge und Gegensätze aus der Vergangenheit scheinen hier noch eine Rolle zu spielen, doch von der alten "Erbfeindschaft" 1 kann wohl nicht mehr die Rede sein; weder sind Spuren von Antagonismus zu finden noch scheint ein starkes wechselseitiges Interesse zu bestehen. Eine gewisse Distanz lässt sich nicht nur beim Austausch über historiografische Themen feststellen, sondern auch in der öffentlichen Debatte. In beiden Ländern herrschen hier noch immer alte Klischees gegenüber dem Nachbarland vor, begründet durch die mangelnde Kenntnis des Anderen. Mit dem Nachbarland beschäftigt man sich nur selten und wenn, dann meistens aus den folgenden zwei Gründen: wenn es um eine Notsituation, ein bilaterales Problem, um Schwachpunkte geht oder wenn das einzige Thema, das punktuell die Aufmerksamkeit beider Länder gleichzeitig erregt, zur Sprache kommt-die Südtirolfrage. Zwei Episoden aus der jüngsten Geschichte zeigen dies exemplarisch:
Böhlau Verlag eBooks, Oct 10, 2022
Alcide De Gasperi und die österreichische Politik vom Reich bis zum "Anschluss" schaft einzuglied... more Alcide De Gasperi und die österreichische Politik vom Reich bis zum "Anschluss" schaft einzugliedern und sie mit ihrer Präsenz zu prägen 5. Es waren dies für die katholischen Organisationen im Trentino Jahre bedeutender wirtschaftlicher, kultureller, sozialer und politischer Entwicklungen. Die Kooperation im Trentino wurde zu einer der effizientesten Antworten auf die sozioökonomische Krise des späten 19. Jahrhunderts, auch wenn sie in der Anfangsphase weniger ausgeprägt als im deutschen Tirol war 6. In einem Artikel, der sich der Christlich-sozialen Arbeit in Italienisch-Südtirol widmete und in einer Sonderausgabe der "Reichspost", die am 1. Jänner 1904 anlässlich des 10. Jubiläums der Gründung der Wiener christlich-sozialen Tageszeitung publiziert wurde, betont De Gasperi, dass es im Trentino eine mächtige christlich-soziale Bewegung gebe, die sich in den vorhergegangenen zehn Jahren entwickelt und die ihren praktischen Ausdruck in einer imposanten, das ganze Land umfassenden Volksorganisation gefunden habe. In den anderen Ländern der Habsburgermonarchie, so erklärte De Gasperi, hatte die christlich-soziale Idee zunächst eine politische Partei befruchtet, welche sich vornahm, durch die Gesetzgebung die Sozialreform zu fördern; dieser Vorgang war bei uns unmöglich, nachdem das ganze politische Leben durch den nationalen Kampf vergiftet und die gesetzgebenden Körperschaften zum Stillstande gebracht worden waren. Man wollte auf sozialem Gebiet vor allem mit den Genossenschaften zusammenarbeiten, und auf diesem Gebiete haben auch die Christlich-Sozialen des Trentino Großes geleistet. De Gasperi berichtete von der Entwicklung der Genossen-5 Zur Enzyklika siehe ebenfalls Alcide De Gasperi, I tempi e gli uomini che prepararono
As shown in this chapter, despite a hereditary enmity dating back to the nineteenth century, in t... more As shown in this chapter, despite a hereditary enmity dating back to the nineteenth century, in the immediate post-war period the Austrian ruling classes saw Italy as a protector and hoped to be able to establish friendly relations with Rome. However, the Austrian Foreign Ministry had too many illusions, regarding Italy’s willingness to make concessions in the South Tyrol question and to support Austria’s policy of union with Germany. On the Italian side, there was no clear policy towards Austria. Italy intended to create a special relationship with Vienna, but this goal was not achieved. The uncertainties of Italy’s Austrian policy remained, even after the signing of the Nitti-Renner Agreement (April 1920) and continued to resurface in subsequent years.
Österreich-Ungarn und Italien im Ersten Weltkrieg. Austria-Ungheria e Italia nella Grande Guerra, 2019
Italien und Österreich im Mitteleuropa der Zwischenkriegszeit / Italia e Austria nella Mitteleuropa tra le due guerre mondiali, 2018
Parteien und Gesellschaft im Ersten Weltkrieg, 2014
Italien und Österreich im Mitteleuropa der Zwischenkriegszeit / Italia e Austria nella Mitteleuropa tra le due guerre mondiali, 2018