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Papers by Michael Skowron
Nietzscheforschung, 2018
Menschliches, Allzumenschliches beginnt mit dem Entwurf eines Programms der " Chemie der Begriffe... more Menschliches, Allzumenschliches beginnt mit dem Entwurf eines Programms der " Chemie der Begriffe und Empfindungen " , das, wie Friedrich Nietzsche vermutet, auch auf den Gebieten der " moralischen, religiösen, ästhetischen Vorstellungen und Empfindungen, ebenso aller jener Regungen, welche wir im Gross-und Klein-verkehr der Cultur und Gesellschaft, ja in der Einsamkeit an uns erleben " mit dem Ergebnis abschließen könnte, dass " die herrlichsten Farben aus niedrigen, ja verachteten Stoffen gewonnen sind " . Nietzsche hat diesem Programm in zahlreichen Einzelanalysen nicht nur in den folgenden Hauptstücken von Menschli-ches, Allzumenschliches, sondern bis hin zur Genealogie der Moral Form und Gestalt gegeben. In allen genannten Bereichen sucht er die menschlich, allzumenschlichen Elemente und Bausteine ausfindig zu machen, aus denen sich die hochgeschätzten und zum Teil für übermenschlich gehaltenen Werte aufbauen und auf die sie sich his-torisch und genealogisch zurückführen lassen. Diesem Ausgangspunkt bei unseren so wertgeschätzten Vorstellungen und Empfindungen und ihrer Rückführung auf niedrige und verachtete Stoffe, stellt Nietzsche jedoch zunehmend noch ein anderes und komplementäres Verfahren zur Seite, das nicht von unseren wertgeschätzten, sondern von unseren verachteten und für niedrig gehaltenen Vorstellungen und Empfindungen ausgeht und sich fragt, ob und wie sie in etwas Wertvolles verwan-delt werden könnten. Dadurch wird die chemische ‚Entwertung' der Werte durch eine ‚Aufwertung' von Unwerten, die wie das " Alchemisten-Kunststück ", unedle Metalle oder Stoffe in Gold zu verwandeln aussieht, ergänzt, sodass erst von da an von einer vollständigen ‚Umwertung' von Werten die Rede sein kann. ht…
The Journal of Korean Nietzsche Society, 2018
Nach einer Darstellung von Friedrich Nietzsches „Atheismus“ am Leitfaden einer neuen Auslegung se... more Nach einer Darstellung von Friedrich Nietzsches „Atheismus“ am Leitfaden einer neuen Auslegung seines berühmten Aphorismus vom tollen Menschen aus der Fröhlichen Wissenschaft (125) im ersten Teil, wonach es Nietzsche nicht um die überflüssige Frage der Existenz oder Nicht-Existenz, sondern um die des Lebens oder Todes Gottes im Glauben oder Unglauben und die „Mörder Gottes“ geht, unterscheidet der zweite und dritte Abschnitt verschiedene Arten des Glaubens und stellt diesen „Atheismus“ Nietzsches zunächst insofern in Frage, als dabei gar
kein Gott, sondern nur ein Schein-Gott oder „Götze“ beseitigt wird, dem gegenüber Dionysos als „wahrer“ Gott erscheint. Im dritten Abschnitt
werden die sich vor diesem Hintergrund und schließlich auch der In-Frage-Stellung des Glaubens selbst daraus ergebenden Konsequenzen und Unterschiede für Nietzsches Verständnis von Reformation, Luther, dem Protestantismus und den Deutschen, die gemeinsam entschieden kritisiert werden und denen Nietzsche seine eigene revolutionäre ‚Umwertung aller Werte‘ im Zeichen des Antichrist und Dionysos entgegenstellt, aufgezeigt. Nietzsche stellt nicht nur die Existenz, sondern auch das Leben des christlichen Gottes, seine Göttlichkeit und
das Glauben an ihn in Frage.
The Journal of Korean Nietzsche Society, 2017
Der Aufsatz behandelt eine moderne musikalisch‐poetische Aneignung von Nietzsches Lehre von der e... more Der Aufsatz behandelt eine moderne musikalisch‐poetische Aneignung von Nietzsches Lehre von der ewigen Wiederkunft des Gleichen und des Himmels, wie sie in David Byrne’s Lied Heaven aus dem Album Fear of Music aus dem Jahr 1979 vorliegt. Dabei beziehe ich mich zugleich kritisch auf eine frühere Besprechung des Lieds von Christian Uhl und berücksichtige außer der ewigen Wiederkunft vor allem auch die von ihm vernachlässigten Aspekte des Himmels, des Spiels und des Zwischen, die ein anderes Bild des Liedes und dieser Lehren vermitteln.
Nietzscheforschung 24, 2017
Friedrich Nietzsche hat den antiken Glauben an eine Musik der Sphären, der Gestirne und ihrer Bew... more Friedrich Nietzsche hat den antiken Glauben an eine Musik der Sphären, der Gestirne und ihrer Bewegungen, auf die Erde herabgeholt und spricht von der " Symphonie des wirklichen Lebens " (MA I, KSA 2, 337), später auch von der " Musik des Lebens " (FW, KSA 3, 624) und deren Bewegungen und Höhepunkten, die unter gewissen Bedingun-gen und in besonderen Augenblicken zu hören seien: " Das Leben besteht aus selte-nen einzelnen Momenten von höchster Bedeutsamkeit und unzählig vielen Interval-len, in denen uns besten Falls die Schattenbilder jener Momente umschweben. Die Liebe, der Frühling, jede schöne Melodie, das Gebirge, der Mond, das Meer – Alles redet nur einmal ganz zum Herzen: wenn es überhaupt je ganz zu Worte kommt. Denn viele Menschen haben jene Momente gar nicht und sind selber Intervalle und Pausen in der Symphonie des wirklichen Lebens " (MA I, KSA 2, 337). Der Titel des Apho-rismus lautet: Vom Stundenzeiger des Lebens, handelt also von der Zeit des Lebens und dessen bedeutendsten Stunden und Augenblicken, wobei man nicht nur an die genannten Momente höchster Bedeutsamkeit denken kann, sondern im Falle Nietz-sches auch an all jene Stunden, denen er eigene Kapitel, wenn nicht ganze Bücher gewidmet hat, wie Geburt und Tod (der Tragödie), der Zeit vor Sonnenaufgang (Za III, Vor Sonnen-Aufgang), der Morgenröte, dem Mittag (Za IV, Mittags) und Abend (DD, Die Sonne sinkt), der Nacht (Za II, Das Nachtlied) und Mitternacht (Za IV, Das Nachtwand-ler-Lied), in denen die Symphonie des Lebens für ihn hörbar wurde, zu ihm ‚redete' und zur Darstellung kam. Die Gedankenketten1, die einerseits zu diesem Aphorismus hinführen und andererseits von ihm aus-und über ihn hinausgehen, sind Gegen-stand der folgenden Überlegungen.
Nietzsche-Studien 45, 2016
Abstract: Critically discussing the two most recently in Nietzsche-Studien published articles ... more Abstract:
Critically discussing the two most recently in Nietzsche-Studien published articles on The Other Dance-Song by Werner Stegmaier (2013) and Gabriel Zamosc (2015), the article is developing an alternative reading, that is taking the broader context of the Song at the end of Thus Spoke Zarathustra, which circularly leads back to the beginning as starting point and examines the three parts of the song anew, first in relation to The Dance-Song in part two, secondly to the conscience as the paradox knowledge that nobody knows under the perspective of Life, which reminds Zarathustra of his promise to die of a free and self-determined death at the proper time, as well as of his experience of Eternal Return, alluded to in the third part of the song and explicitly mentioned in the following Yea- and Amen-Song. Not only the Soul and Life but also Wisdom, Truth and Eternity are understood in this context as personified women, whom Zarathustra loves despite the tensions between them. Wisdom as well as the “lyre-song” of Zarathustra’s animals is newly considered. Eternity as the only woman to whom he wants to be married to in the nuptial “ring of eternal return” and from whom he wants children in the concluding Yea- and Amen-song, brings a circle whose middle is everywhere to an end and leads as well back to the beginning of the story with its teaching of the overhuman as the ‘child of eternity’ Zarathustra is longing for, as it points forward to the end of Part IV. I conclude with an answer to the question who Nietzsche’s Zarathustra might be.
Nach einer Darstellung von Friedrich Nietzsches Atheismus am Leitfaden einer neuen Auslegung sein... more Nach einer Darstellung von Friedrich Nietzsches Atheismus am Leitfaden einer neuen Auslegung seines berühmten Aphorismus vom tollen Menschen aus der Fröhlichen Wissenschaft im ersten Teil, wende ich mich im zweiten Abschnitt seinem eigenen positiven ‚Dionysos-Glauben' zu, um sodann im dritten Abschnitt die sich vor diesem Hintergrund daraus ergebenden Konsequenzen und Unterschiede für sein Verständ-nis von Reformation, Luther, dem Protestantismus und den Deutschen aufzuzeigen.
By analogy to the Ten Commandments of the Bible Nietzsche has written down ten commandments for a... more By analogy to the Ten Commandments of the Bible Nietzsche has written down ten commandments for a free spirit in 1876, which can be seen as moral rules of conduct for the becoming and preservation of a free spirit, but have never been published. The issues of these ten commandments, especially peoples and fatherlands, nations and politics, wealth and poverty, famous and influential persons, women, children and education, religion, morality and the general relation to truth and the world, are all well known from other published works of Nietzsche, but can be found here in a short note and united in the form of a deontological ethics, which is quite unusual in Nietzsche. Starting with these ten commandments I will at first take a look at the context of the note and discuss the purpose and method used in this paper before discussing each of the rules in more detail. In the end I will look at the individual consequences Nietzsche has drawn from these rules, especially how he applied them to himself and why he might have left them unpublished.
In diesem Aufsatz wird Nietzsches „Gegenlehre“ zur moralischen und christlichen Lehre von der Bed... more In diesem Aufsatz wird Nietzsches „Gegenlehre“ zur moralischen und christlichen Lehre von der Bedeutsamkeit des Daseins, die er auf den Namen des Dionysos taufte dargestellt, indem die Gegenlehre zugleich als Gegenwertung verstanden wird und auf die für beide notwendige Selbstüberwindung als drittes Erfordernis bezogen wird. Die Einheit dieser drei Grundelemente wird zudem an weiteren „Lehren“ Nietzsches, die in seiner dionysischen Grund- und Glaubenslehre gründen, vor allem dem Tod (des moralischen) Gottes, ewiger Wiederkunft, Wille zur Macht und Übermensch, aufgezeigt.
The Journal of Korean Nietzsche-Society, Vol. 26, Autumn 2014
http://www.degruyter.com/view/j/nifo.2014.21.issue-1/issue-files/nifo.2014.21.issue-1.xml
Nietzsche-Studien 42, 2013, 256-282.
Der von Nietzsche selber zum Leitfaden der Philosophie deklarierte Leib sowie konkrete Leibphänom... more Der von Nietzsche selber zum Leitfaden der Philosophie deklarierte Leib sowie konkrete Leibphänomene, insbesondere Zeugung, Schwangerschaft, Geburt und Tod werden in diesem Beitrag als die primären Modelle benutzt, um Nietzsches Philosophie in ihren Grundbegriffen wie Wille zur Macht, ewige Wiederkunft und Übermensch zu erschließen. Der Geschlechtlichkeit kommt als höchstes Symbol und Symptom einer dionysischen Philosophie dabei eine besondere Rolle zu. Deren Gegensatz zu Schopenhauer und dessen Misogynie wird sowohl an diesem Symbol und Phänomen, dem asketischen Ideal, dem Verständnis der Schwangerschaft, als auch an der Tragödie und dem Zweck des Menschen aufgezeigt. Schlüsselfunktion haben dabei Nietzsches Unterscheidungen zwischen der „großen Vernunft“ des Leibes und der „kleinen Vernunft“ des Geistes, zwischen leiblicher und geistiger Fortpflanzung sowie zwischen bewusster und unbewusster Schwangerschaft. Dadurch wird deutlich, inwiefern Nietzsches Philosophie des Leibes auch eine Philosophie der Zukunft ist.
The Journal of Korean Nietzsche-Society, Vol. 21, 2012, pp. 233-280.
Der Trost scheint ein ziemlich abseitiges Thema in der Philosophie Friedrich Nietzsches zu sein u... more Der Trost scheint ein ziemlich abseitiges Thema in der Philosophie Friedrich Nietzsches zu sein und hat dementsprechend bisher kaum die ihm gebührende Aufmerksamkeit erhalten.
The Journal of Korean Nietzsche Society, Vol. 19, Spring 2011, pp. 225-296
Buddhismus / Darwinismus / edel und gemein / Glück / Götze / hässlich, hässlichster Mensch / Herr... more Buddhismus / Darwinismus / edel und gemein / Glück / Götze / hässlich, hässlichster Mensch / Herrschen, Herrschsucht / Hinduismus / Höhe / Kausalität / klein, Verkleinerung / Löwe / Menschheit / Müdigkeit / Philosophie / Rangordnung / Religion / Selbstüberwindung (2. Aufl. 2011) / tausend / Tiefe / Vernichten / "Werdet hart!" / Wüste / Zwerg.
Nietzscheforschung, 2018
Menschliches, Allzumenschliches beginnt mit dem Entwurf eines Programms der " Chemie der Begriffe... more Menschliches, Allzumenschliches beginnt mit dem Entwurf eines Programms der " Chemie der Begriffe und Empfindungen " , das, wie Friedrich Nietzsche vermutet, auch auf den Gebieten der " moralischen, religiösen, ästhetischen Vorstellungen und Empfindungen, ebenso aller jener Regungen, welche wir im Gross-und Klein-verkehr der Cultur und Gesellschaft, ja in der Einsamkeit an uns erleben " mit dem Ergebnis abschließen könnte, dass " die herrlichsten Farben aus niedrigen, ja verachteten Stoffen gewonnen sind " . Nietzsche hat diesem Programm in zahlreichen Einzelanalysen nicht nur in den folgenden Hauptstücken von Menschli-ches, Allzumenschliches, sondern bis hin zur Genealogie der Moral Form und Gestalt gegeben. In allen genannten Bereichen sucht er die menschlich, allzumenschlichen Elemente und Bausteine ausfindig zu machen, aus denen sich die hochgeschätzten und zum Teil für übermenschlich gehaltenen Werte aufbauen und auf die sie sich his-torisch und genealogisch zurückführen lassen. Diesem Ausgangspunkt bei unseren so wertgeschätzten Vorstellungen und Empfindungen und ihrer Rückführung auf niedrige und verachtete Stoffe, stellt Nietzsche jedoch zunehmend noch ein anderes und komplementäres Verfahren zur Seite, das nicht von unseren wertgeschätzten, sondern von unseren verachteten und für niedrig gehaltenen Vorstellungen und Empfindungen ausgeht und sich fragt, ob und wie sie in etwas Wertvolles verwan-delt werden könnten. Dadurch wird die chemische ‚Entwertung' der Werte durch eine ‚Aufwertung' von Unwerten, die wie das " Alchemisten-Kunststück ", unedle Metalle oder Stoffe in Gold zu verwandeln aussieht, ergänzt, sodass erst von da an von einer vollständigen ‚Umwertung' von Werten die Rede sein kann. ht…
The Journal of Korean Nietzsche Society, 2018
Nach einer Darstellung von Friedrich Nietzsches „Atheismus“ am Leitfaden einer neuen Auslegung se... more Nach einer Darstellung von Friedrich Nietzsches „Atheismus“ am Leitfaden einer neuen Auslegung seines berühmten Aphorismus vom tollen Menschen aus der Fröhlichen Wissenschaft (125) im ersten Teil, wonach es Nietzsche nicht um die überflüssige Frage der Existenz oder Nicht-Existenz, sondern um die des Lebens oder Todes Gottes im Glauben oder Unglauben und die „Mörder Gottes“ geht, unterscheidet der zweite und dritte Abschnitt verschiedene Arten des Glaubens und stellt diesen „Atheismus“ Nietzsches zunächst insofern in Frage, als dabei gar
kein Gott, sondern nur ein Schein-Gott oder „Götze“ beseitigt wird, dem gegenüber Dionysos als „wahrer“ Gott erscheint. Im dritten Abschnitt
werden die sich vor diesem Hintergrund und schließlich auch der In-Frage-Stellung des Glaubens selbst daraus ergebenden Konsequenzen und Unterschiede für Nietzsches Verständnis von Reformation, Luther, dem Protestantismus und den Deutschen, die gemeinsam entschieden kritisiert werden und denen Nietzsche seine eigene revolutionäre ‚Umwertung aller Werte‘ im Zeichen des Antichrist und Dionysos entgegenstellt, aufgezeigt. Nietzsche stellt nicht nur die Existenz, sondern auch das Leben des christlichen Gottes, seine Göttlichkeit und
das Glauben an ihn in Frage.
The Journal of Korean Nietzsche Society, 2017
Der Aufsatz behandelt eine moderne musikalisch‐poetische Aneignung von Nietzsches Lehre von der e... more Der Aufsatz behandelt eine moderne musikalisch‐poetische Aneignung von Nietzsches Lehre von der ewigen Wiederkunft des Gleichen und des Himmels, wie sie in David Byrne’s Lied Heaven aus dem Album Fear of Music aus dem Jahr 1979 vorliegt. Dabei beziehe ich mich zugleich kritisch auf eine frühere Besprechung des Lieds von Christian Uhl und berücksichtige außer der ewigen Wiederkunft vor allem auch die von ihm vernachlässigten Aspekte des Himmels, des Spiels und des Zwischen, die ein anderes Bild des Liedes und dieser Lehren vermitteln.
Nietzscheforschung 24, 2017
Friedrich Nietzsche hat den antiken Glauben an eine Musik der Sphären, der Gestirne und ihrer Bew... more Friedrich Nietzsche hat den antiken Glauben an eine Musik der Sphären, der Gestirne und ihrer Bewegungen, auf die Erde herabgeholt und spricht von der " Symphonie des wirklichen Lebens " (MA I, KSA 2, 337), später auch von der " Musik des Lebens " (FW, KSA 3, 624) und deren Bewegungen und Höhepunkten, die unter gewissen Bedingun-gen und in besonderen Augenblicken zu hören seien: " Das Leben besteht aus selte-nen einzelnen Momenten von höchster Bedeutsamkeit und unzählig vielen Interval-len, in denen uns besten Falls die Schattenbilder jener Momente umschweben. Die Liebe, der Frühling, jede schöne Melodie, das Gebirge, der Mond, das Meer – Alles redet nur einmal ganz zum Herzen: wenn es überhaupt je ganz zu Worte kommt. Denn viele Menschen haben jene Momente gar nicht und sind selber Intervalle und Pausen in der Symphonie des wirklichen Lebens " (MA I, KSA 2, 337). Der Titel des Apho-rismus lautet: Vom Stundenzeiger des Lebens, handelt also von der Zeit des Lebens und dessen bedeutendsten Stunden und Augenblicken, wobei man nicht nur an die genannten Momente höchster Bedeutsamkeit denken kann, sondern im Falle Nietz-sches auch an all jene Stunden, denen er eigene Kapitel, wenn nicht ganze Bücher gewidmet hat, wie Geburt und Tod (der Tragödie), der Zeit vor Sonnenaufgang (Za III, Vor Sonnen-Aufgang), der Morgenröte, dem Mittag (Za IV, Mittags) und Abend (DD, Die Sonne sinkt), der Nacht (Za II, Das Nachtlied) und Mitternacht (Za IV, Das Nachtwand-ler-Lied), in denen die Symphonie des Lebens für ihn hörbar wurde, zu ihm ‚redete' und zur Darstellung kam. Die Gedankenketten1, die einerseits zu diesem Aphorismus hinführen und andererseits von ihm aus-und über ihn hinausgehen, sind Gegen-stand der folgenden Überlegungen.
Nietzsche-Studien 45, 2016
Abstract: Critically discussing the two most recently in Nietzsche-Studien published articles ... more Abstract:
Critically discussing the two most recently in Nietzsche-Studien published articles on The Other Dance-Song by Werner Stegmaier (2013) and Gabriel Zamosc (2015), the article is developing an alternative reading, that is taking the broader context of the Song at the end of Thus Spoke Zarathustra, which circularly leads back to the beginning as starting point and examines the three parts of the song anew, first in relation to The Dance-Song in part two, secondly to the conscience as the paradox knowledge that nobody knows under the perspective of Life, which reminds Zarathustra of his promise to die of a free and self-determined death at the proper time, as well as of his experience of Eternal Return, alluded to in the third part of the song and explicitly mentioned in the following Yea- and Amen-Song. Not only the Soul and Life but also Wisdom, Truth and Eternity are understood in this context as personified women, whom Zarathustra loves despite the tensions between them. Wisdom as well as the “lyre-song” of Zarathustra’s animals is newly considered. Eternity as the only woman to whom he wants to be married to in the nuptial “ring of eternal return” and from whom he wants children in the concluding Yea- and Amen-song, brings a circle whose middle is everywhere to an end and leads as well back to the beginning of the story with its teaching of the overhuman as the ‘child of eternity’ Zarathustra is longing for, as it points forward to the end of Part IV. I conclude with an answer to the question who Nietzsche’s Zarathustra might be.
Nach einer Darstellung von Friedrich Nietzsches Atheismus am Leitfaden einer neuen Auslegung sein... more Nach einer Darstellung von Friedrich Nietzsches Atheismus am Leitfaden einer neuen Auslegung seines berühmten Aphorismus vom tollen Menschen aus der Fröhlichen Wissenschaft im ersten Teil, wende ich mich im zweiten Abschnitt seinem eigenen positiven ‚Dionysos-Glauben' zu, um sodann im dritten Abschnitt die sich vor diesem Hintergrund daraus ergebenden Konsequenzen und Unterschiede für sein Verständ-nis von Reformation, Luther, dem Protestantismus und den Deutschen aufzuzeigen.
By analogy to the Ten Commandments of the Bible Nietzsche has written down ten commandments for a... more By analogy to the Ten Commandments of the Bible Nietzsche has written down ten commandments for a free spirit in 1876, which can be seen as moral rules of conduct for the becoming and preservation of a free spirit, but have never been published. The issues of these ten commandments, especially peoples and fatherlands, nations and politics, wealth and poverty, famous and influential persons, women, children and education, religion, morality and the general relation to truth and the world, are all well known from other published works of Nietzsche, but can be found here in a short note and united in the form of a deontological ethics, which is quite unusual in Nietzsche. Starting with these ten commandments I will at first take a look at the context of the note and discuss the purpose and method used in this paper before discussing each of the rules in more detail. In the end I will look at the individual consequences Nietzsche has drawn from these rules, especially how he applied them to himself and why he might have left them unpublished.
In diesem Aufsatz wird Nietzsches „Gegenlehre“ zur moralischen und christlichen Lehre von der Bed... more In diesem Aufsatz wird Nietzsches „Gegenlehre“ zur moralischen und christlichen Lehre von der Bedeutsamkeit des Daseins, die er auf den Namen des Dionysos taufte dargestellt, indem die Gegenlehre zugleich als Gegenwertung verstanden wird und auf die für beide notwendige Selbstüberwindung als drittes Erfordernis bezogen wird. Die Einheit dieser drei Grundelemente wird zudem an weiteren „Lehren“ Nietzsches, die in seiner dionysischen Grund- und Glaubenslehre gründen, vor allem dem Tod (des moralischen) Gottes, ewiger Wiederkunft, Wille zur Macht und Übermensch, aufgezeigt.
The Journal of Korean Nietzsche-Society, Vol. 26, Autumn 2014
http://www.degruyter.com/view/j/nifo.2014.21.issue-1/issue-files/nifo.2014.21.issue-1.xml
Nietzsche-Studien 42, 2013, 256-282.
Der von Nietzsche selber zum Leitfaden der Philosophie deklarierte Leib sowie konkrete Leibphänom... more Der von Nietzsche selber zum Leitfaden der Philosophie deklarierte Leib sowie konkrete Leibphänomene, insbesondere Zeugung, Schwangerschaft, Geburt und Tod werden in diesem Beitrag als die primären Modelle benutzt, um Nietzsches Philosophie in ihren Grundbegriffen wie Wille zur Macht, ewige Wiederkunft und Übermensch zu erschließen. Der Geschlechtlichkeit kommt als höchstes Symbol und Symptom einer dionysischen Philosophie dabei eine besondere Rolle zu. Deren Gegensatz zu Schopenhauer und dessen Misogynie wird sowohl an diesem Symbol und Phänomen, dem asketischen Ideal, dem Verständnis der Schwangerschaft, als auch an der Tragödie und dem Zweck des Menschen aufgezeigt. Schlüsselfunktion haben dabei Nietzsches Unterscheidungen zwischen der „großen Vernunft“ des Leibes und der „kleinen Vernunft“ des Geistes, zwischen leiblicher und geistiger Fortpflanzung sowie zwischen bewusster und unbewusster Schwangerschaft. Dadurch wird deutlich, inwiefern Nietzsches Philosophie des Leibes auch eine Philosophie der Zukunft ist.
The Journal of Korean Nietzsche-Society, Vol. 21, 2012, pp. 233-280.
Der Trost scheint ein ziemlich abseitiges Thema in der Philosophie Friedrich Nietzsches zu sein u... more Der Trost scheint ein ziemlich abseitiges Thema in der Philosophie Friedrich Nietzsches zu sein und hat dementsprechend bisher kaum die ihm gebührende Aufmerksamkeit erhalten.
The Journal of Korean Nietzsche Society, Vol. 19, Spring 2011, pp. 225-296
Buddhismus / Darwinismus / edel und gemein / Glück / Götze / hässlich, hässlichster Mensch / Herr... more Buddhismus / Darwinismus / edel und gemein / Glück / Götze / hässlich, hässlichster Mensch / Herrschen, Herrschsucht / Hinduismus / Höhe / Kausalität / klein, Verkleinerung / Löwe / Menschheit / Müdigkeit / Philosophie / Rangordnung / Religion / Selbstüberwindung (2. Aufl. 2011) / tausend / Tiefe / Vernichten / "Werdet hart!" / Wüste / Zwerg.
Nietzsche-Studien 37/2008
Rezension von Markus Enders /Holger Zaborowski (Hg.), Jahrbuch für Religionsphilosophie Band 13, ... more Rezension von Markus Enders /Holger Zaborowski (Hg.), Jahrbuch für Religionsphilosophie Band 13, Schwerpunktthema: Friedrich Nietzsches Der Antichrist, Freiburg/München 2014, 225 S., mit Beiträgen von Yannick Souladié, Werner Stegmaier, Holger Zaborowski, Christian Jung, Ekaterina Poljakova, Tracy B. Strong, Gregory Canning, Babette Babich, Alfred Denker, Thomas Brose.
Rezension von Beatrix Vogel (Hrsg.): Umwertung der Menschenwürde - Kontroversen mit und nach Niet... more Rezension von Beatrix Vogel (Hrsg.): Umwertung der Menschenwürde - Kontroversen mit und nach Nietzsche, Freiburg/München 2014.
Frontiers of Philosophy in China 9-1/2014
Rezension von: Julian Young, Nietzsche's Philosophy of Religion; Matthew Alun Ray, Subjectivi... more Rezension von:
Julian Young, Nietzsche's Philosophy of Religion;
Matthew Alun Ray, Subjectivity and Irreligion. Atheism and Agnosticism in Kant, Schopenhauer and Nietzsche;
Ge Ling Shang, Liberation as Affirmation. The Religiosity of Zhuangzi and Nietzsche;
Manu Bazzano, Buddha is dead. Nietzsche and the Dawn of European Zen.
Dieser Artikel ist eine gekürzte Fassung von "Kommt nicht nach Taiwan", erschienen in einer Sonde... more Dieser Artikel ist eine gekürzte Fassung von "Kommt nicht nach Taiwan", erschienen in einer Sonderausgabe der Zeitschrift "Commonwealth" über die "Entdeckung Taiwans: 1620-1945", Taipei, 18. November 1991.
Es gibt ein wachsendes Interesse an Taiwans Vergangenheit, eingeschlossen der Erforschung der Ureinwohner, früher Siedler vom Festland und der Herrschaft fremder Mächte, des kaiserlichen Hofes und der republikanischen Regierung. Wie immer, so hilft auch hier die Vergangenheit bei der Aufklärung der Gegenwart.
니체와 현대의 만남 : 니체와 포스트모더니즘, 니체 이후 100년