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Papers by Nina Meier
Soziologische Revue, Apr 1, 2024
Auf den ersten Blick scheint die beiden hier zu besprechenden Bücher nicht viel zu vereinen. Der ... more Auf den ersten Blick scheint die beiden hier zu besprechenden Bücher nicht viel zu vereinen. Der Band herausgegeben von Anton Brokow-Loga (2023): "Corona und Die Stadt. Kommunale Beteiligungskultur in der Krise?" untersucht, wie die titelgebende Pandemie nicht nur die urbane Dynamik beeinflusst, sondern auch fundamentale Aspekte der kommunalen Demokratie herausfordert. Die Frage, wer in der Krise noch Mitspracherecht hat und wie sich dies organisieren lässt, wird zu einem zentralen Thema. Die Aufsätze haben folglich einen klar bestimmten Fokus: partizipative Governance-Strukturen in Krisenzeiten. Der Sammelband "(Re-) Konstruktion von lokaler Urbanität" (2023), gemeinsam herausgegeben von Wolf-Dietrich Bukow, Johanna Rolshoven und Erol Yildiz, hingegen ist thematisch deutlich breiter aufgestellt. Es geht um nicht weniger, als die "städtische Lebensform" (S. 1) an sich. Die Themen des Buches umfassen ein entsprechend breites Spektrum von postmigrantischer Stadtforschung über urbane Bildungsräume bis hin zur Kreativwirtschaft in Städten. Was also verbindet zwei Sammelbände, bei denen der eine ganz konkret auf urbane Beteiligungskulturen schaut und der andere aus vielfältigen Überlegungen zu den Chancen und Herausforderungen urbaner Lebensführungen besteht? Es geht in beiden Bänden darum, das städtische Gefüge bewusst zu gestalten und die Bedürfnisse und Perspektiven der urbanen Bevölkerung zu berücksichtigen. Sie legen dabei nahe, dass dies am besten gelingen kann, wenn man sich zunächst auf diejenige räumliche Ebene konzentriert, in der sich der Alltag der Stadtbewohner:innen abspielt. Da die beiden hier zu besprechenden Sammelbände mit ihren vierunddreißig Aufsätzen fast sechshundert Seiten umfassen, können nicht
Soziologische Revue, Apr 1, 2024
Auf den ersten Blick scheint die beiden hier zu besprechenden Bücher nicht viel zu vereinen. Der ... more Auf den ersten Blick scheint die beiden hier zu besprechenden Bücher nicht viel zu vereinen. Der Band herausgegeben von Anton Brokow-Loga (2023): "Corona und Die Stadt. Kommunale Beteiligungskultur in der Krise?" untersucht, wie die titelgebende Pandemie nicht nur die urbane Dynamik beeinflusst, sondern auch fundamentale Aspekte der kommunalen Demokratie herausfordert. Die Frage, wer in der Krise noch Mitspracherecht hat und wie sich dies organisieren lässt, wird zu einem zentralen Thema. Die Aufsätze haben folglich einen klar bestimmten Fokus: partizipative Governance-Strukturen in Krisenzeiten. Der Sammelband "(Re-) Konstruktion von lokaler Urbanität" (2023), gemeinsam herausgegeben von Wolf-Dietrich Bukow, Johanna Rolshoven und Erol Yildiz, hingegen ist thematisch deutlich breiter aufgestellt. Es geht um nicht weniger, als die "städtische Lebensform" (S. 1) an sich. Die Themen des Buches umfassen ein entsprechend breites Spektrum von postmigrantischer Stadtforschung über urbane Bildungsräume bis hin zur Kreativwirtschaft in Städten. Was also verbindet zwei Sammelbände, bei denen der eine ganz konkret auf urbane Beteiligungskulturen schaut und der andere aus vielfältigen Überlegungen zu den Chancen und Herausforderungen urbaner Lebensführungen besteht? Es geht in beiden Bänden darum, das städtische Gefüge bewusst zu gestalten und die Bedürfnisse und Perspektiven der urbanen Bevölkerung zu berücksichtigen. Sie legen dabei nahe, dass dies am besten gelingen kann, wenn man sich zunächst auf diejenige räumliche Ebene konzentriert, in der sich der Alltag der Stadtbewohner:innen abspielt. Da die beiden hier zu besprechenden Sammelbände mit ihren vierunddreißig Aufsätzen fast sechshundert Seiten umfassen, können nicht