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Books by Nina Steinmüller

Research paper thumbnail of Zeitlichkeit und Geschichtlichkeit des bewegten Bildes in der Gegenwartskunst

This is an open access chapter distributed under the terms of the CC BY-NC-ND 4.0 license. Einlei... more This is an open access chapter distributed under the terms of the CC BY-NC-ND 4.0 license. Einleitung Zeitbasierte Werke sind aus der Gegenwartskunst seit der Mitte des 20. Jahrhunderts nicht mehr wegzudenken. In den Blackboxes der Ausstellungsräume, auf Projektionsflächen, Bildschirmen oder im Internet haben die bewegten Bilder ihren selbstverständlichen Platz neben den klassischen Gattungen und der Fotografie eingenommen. In Werken mit Film, Video, Dias oder digital projizierten Bildern ist die Zeitlichkeit integraler Bestandteil der Werkästhetik. Die Dauer der Bilder, ihre Bewegungen, ihre Rhythmen, ihr Tempo und ihre Dynamik beeinflussen die Wahrnehmung durch die Betrachter/innen und somit auch deren Rezeptionsverhalten. Die Historizität der eigenen Arbeit, das heißt die Thematisierung ihrer Zeitbezogenheit und notwendige Positionierung innerhalb eines historischen Feldes, ist dabei kennzeichnend für viele Werke der zeitgenössischen Kunst. Künstlerinnen und Künstler reflektieren ihre Arbeit als historisch, indem sie sich auf vergangene Ereignisse oder Epochen beziehen und als Ausgangspunkt die eigene Biografie, Fundstücke oder Archivrecherchen wählen. Die Geschichte wird als Historie ebenso wie als Narrativ zum Gegenstand künstlerischer Auseinandersetzung, was Dieter Roelstraete zur Feststellung einer »historiografischen Wende in der Kunst« veranlasste.1 Viele Künstler/innen beschäftigen sich mit dem Vergangenen, indem sie entweder Vergangenes thematisieren oder »metahistorisch« eine Kunst »über das Erinnern und Vergessen« produzieren.2 Eva Kernbauer bezeichnet die Geschichte gar als »Orientierungsmodell der Gegenwartskunst«,3 denn die Mittel der Geschichtsschreibung und-darstellung würden von Künstler/innen aufgegriffen und angewendet. Inwiefern Künstler/innen sich tatsächlich auch als ›Historiker/innen‹ begreifen, wird sich zeigen.4

Research paper thumbnail of BildBewegungen / ImageMovements (ed. with Pirkko Rathgeber)

Papers by Nina Steinmüller

Research paper thumbnail of Filmischer Raum und technisches Kalkül. Entwürfe von Landschaft im experimentellen Film und in der Gegenwartskunst

Nach ca. 2/3 des insgesamt 4-minütigen Films jedoch schiebt sich in der oberen rechten Ecke ein G... more Nach ca. 2/3 des insgesamt 4-minütigen Films jedoch schiebt sich in der oberen rechten Ecke ein Gegenpol in den Himmel und entpuppt sich in der weiteren Entwicklung des Zooms als der Rand einer weiteren Baumgruppe. Am rechten Bildrand schließlich erscheint die Ecke eines rautenförmigen Feldes, auf dem sich, sehr klein, Menschen und ein Hund bewegen. Spätestens an diesem Punkt erkennt der Betrachter, dass der vermeintliche Himmel eigentlich ein zugefrorener und verschneiter See ist, an dessen Ufern Bäume stehen und auf dem einige Kinder Schlittschuh laufen.

Research paper thumbnail of Zeitlichkeit im bewegten Bild. Stillgestellte Körper zwischen Performanz und Pose

Zeitlichkeit und Geschichtlichkeit des bewegten Bildes in der Gegenwartskunst, 2021

This is an open access chapter distributed under the terms of the CC BY-NC-ND 4.0 license.

Research paper thumbnail of Inhaltliche und methodische Einführung

Zeitlichkeit und Geschichtlichkeit des bewegten Bildes in der Gegenwartskunst, 2021

This is an open access chapter distributed under the terms of the CC BY-NC-ND 4.0 license.

Research paper thumbnail of Film als gefundenes Objekt

Zeitlichkeit und Geschichtlichkeit des bewegten Bildes in der Gegenwartskunst, 2021

This is an open access chapter distributed under the terms of the CC BY-NC-ND 4.0 license. Kapite... more This is an open access chapter distributed under the terms of the CC BY-NC-ND 4.0 license. Kapitel 4 Film als gefundenes Objekt »Wessen Geschichte?«, fragt Yilmaz Dziewior 2009 die Künstlerinnen und Künstler, die er für eine Ausstellung über die Vergangenheit in der Kunst der Gegenwart versammelt-wessen Geschichte wird in der aktuellen »historiografischen Wende in der Kunst« beleuchtet, und vor allem mit welchen Zielen und Mitteln geschieht dies? Ist die von Dieter Roelstraete im selben Band konstatierte Krise der Historiografie dafür verantwortlich, dass sich immer mehr Kunstschaffende und Filmemacher/innen mit ihren Mitteln daran machen, neue ästhetische Wege zu finden, die-politische, persönliche, gesellschaftliche, mythologische-Vergangenheit zu thematisieren und aufzuarbeiten, Dispositive des Erinnerns wie das Archiv, die Sammlung und das Depot, die Ausstellung, digitale Speichermöglichkeiten, aber auch das Fotobuch für sich zu entdecken? Fakt ist, dass sich an der Wende zum 21. Jahrhundert durch die Etablierung der Blackbox für bewegte Bilder nicht nur die Medien der Ausstellung verändern, sondern dass sich die Künstler/ innen auch verstärkt Fragen der Historiografie, Archäologie und Erzählung zuwenden. Auch in der Theoriebildung ist eine Hinwendung zur Geschichte zu beobachten: Insbesondere in den Medien-und Filmwissenschaften werden der Zusammenhang von Erinnerung und Geschichte1 sowie der Film als Medium der Historiografie2 zuletzt stärker diskutiert, was auch der Wiederentdeckung von Siegfried Kracauers Schriften zur Geschichte zu verdanken ist.3 Selbstverständlich erscheint allen Beobachter/innen, dass »die Integration von Material mit historischem Index […] in künstlerischen Arbeiten allein noch lange keine historische Dimension eröffnet«.4 Vielmehr müsse, so Susanne

Research paper thumbnail of FILM als Film. Bildbewegungen bei Tacita Dean

BildBewegungen/ImageMovements, 2013

Die britische Künstlerin Tacita Dean erzeugt in ihrem experimentellen Film FILM (2011) ein Kaleid... more Die britische Künstlerin Tacita Dean erzeugt in ihrem experimentellen Film FILM (2011) ein Kaleidoskop filmischer Bildbewegungen. Verbunden mit einem Plädoyer für die Medienspezifik des analogen Films arbeitet sie mit Techniken aus der Frühzeit des Films und rekurriert auf die Collage und die Abstraktion der Moderne. Indem fließende, kontinuierliche und fragmentierte, diskontinuierliche Bewegungen in Bilder gefasst und miteinander kombiniert werden, verweist sie, so die Überlegung dieses Beitrags, auf die dem filmischen Medium in Bilderfluss und Montage eigenen Bewegungsarten.

Research paper thumbnail of Autorinnen und Autoren

BildBewegungen/ImageMovements

Research paper thumbnail of „To ferry images of presence and absence“ Projektion, Medium und Bild bei James Coleman und Douglas Gordon

Filmisch-fotografische Dispositive in Kunst und Architektur, 2000

Research paper thumbnail of Filmischer Raum und technisches Kalkül. Entwürfe von Landschaft im experimentellen Film und in der Gegenwartskunst

Es werden Filme von Mark Lewis, Michael Snow und Heinz Emigholz diskutiert und auf ihre Darstellu... more Es werden Filme von Mark Lewis, Michael Snow und Heinz Emigholz diskutiert und auf ihre Darstellung natürlichen Raums und ihre Konzeption von filmischer Landschaft hin untersucht. Das Verhältnis des bewegten Bildrahmens zum dargestellten Raum steht dabei im Mittelpunkt und fungiert als Motor der Naturvermittlung und –erfahrung, welche sich je signifikant unterscheidet. Gemeinsam ist den Ansätzen die Orientierung entlang festgesetzter Parameter und technischer Strukturen, welche die Rolle des filmischen Subjekts infrage stellen. Mithilfe von Überlegungen zur Landschaftsdarstellung in der modernen Malerei wird versucht, die experimentellen Filme mit dem kunst- und bildhistorischen Diskurs zu verknüpfen und so der filmwissenschaftlichen Landschaftsliteratur eine neue Facette hinzuzufügen.

Book Reviews by Nina Steinmüller

Research paper thumbnail of Grenz- und Übergänge zwischen Film und Fotografie

Comparative review of the publications "Freeze Frames. Zum Verhältnis von Fotografie und Film" (S... more Comparative review of the publications "Freeze Frames. Zum Verhältnis von Fotografie und Film" (Stefanie Diekmann, Winfried Gerlind eds., Bielefeld 2010) and "Still moving. Between Cinema and Photography" (Karen Beckman, Jean Ma eds., Durham/London 2008)

Research paper thumbnail of Christa Blümlinger: Kino aus zweiter Hand

Research paper thumbnail of Zeitlichkeit und Geschichtlichkeit des bewegten Bildes in der Gegenwartskunst

This is an open access chapter distributed under the terms of the CC BY-NC-ND 4.0 license. Einlei... more This is an open access chapter distributed under the terms of the CC BY-NC-ND 4.0 license. Einleitung Zeitbasierte Werke sind aus der Gegenwartskunst seit der Mitte des 20. Jahrhunderts nicht mehr wegzudenken. In den Blackboxes der Ausstellungsräume, auf Projektionsflächen, Bildschirmen oder im Internet haben die bewegten Bilder ihren selbstverständlichen Platz neben den klassischen Gattungen und der Fotografie eingenommen. In Werken mit Film, Video, Dias oder digital projizierten Bildern ist die Zeitlichkeit integraler Bestandteil der Werkästhetik. Die Dauer der Bilder, ihre Bewegungen, ihre Rhythmen, ihr Tempo und ihre Dynamik beeinflussen die Wahrnehmung durch die Betrachter/innen und somit auch deren Rezeptionsverhalten. Die Historizität der eigenen Arbeit, das heißt die Thematisierung ihrer Zeitbezogenheit und notwendige Positionierung innerhalb eines historischen Feldes, ist dabei kennzeichnend für viele Werke der zeitgenössischen Kunst. Künstlerinnen und Künstler reflektieren ihre Arbeit als historisch, indem sie sich auf vergangene Ereignisse oder Epochen beziehen und als Ausgangspunkt die eigene Biografie, Fundstücke oder Archivrecherchen wählen. Die Geschichte wird als Historie ebenso wie als Narrativ zum Gegenstand künstlerischer Auseinandersetzung, was Dieter Roelstraete zur Feststellung einer »historiografischen Wende in der Kunst« veranlasste.1 Viele Künstler/innen beschäftigen sich mit dem Vergangenen, indem sie entweder Vergangenes thematisieren oder »metahistorisch« eine Kunst »über das Erinnern und Vergessen« produzieren.2 Eva Kernbauer bezeichnet die Geschichte gar als »Orientierungsmodell der Gegenwartskunst«,3 denn die Mittel der Geschichtsschreibung und-darstellung würden von Künstler/innen aufgegriffen und angewendet. Inwiefern Künstler/innen sich tatsächlich auch als ›Historiker/innen‹ begreifen, wird sich zeigen.4

Research paper thumbnail of BildBewegungen / ImageMovements (ed. with Pirkko Rathgeber)

Research paper thumbnail of Filmischer Raum und technisches Kalkül. Entwürfe von Landschaft im experimentellen Film und in der Gegenwartskunst

Nach ca. 2/3 des insgesamt 4-minütigen Films jedoch schiebt sich in der oberen rechten Ecke ein G... more Nach ca. 2/3 des insgesamt 4-minütigen Films jedoch schiebt sich in der oberen rechten Ecke ein Gegenpol in den Himmel und entpuppt sich in der weiteren Entwicklung des Zooms als der Rand einer weiteren Baumgruppe. Am rechten Bildrand schließlich erscheint die Ecke eines rautenförmigen Feldes, auf dem sich, sehr klein, Menschen und ein Hund bewegen. Spätestens an diesem Punkt erkennt der Betrachter, dass der vermeintliche Himmel eigentlich ein zugefrorener und verschneiter See ist, an dessen Ufern Bäume stehen und auf dem einige Kinder Schlittschuh laufen.

Research paper thumbnail of Zeitlichkeit im bewegten Bild. Stillgestellte Körper zwischen Performanz und Pose

Zeitlichkeit und Geschichtlichkeit des bewegten Bildes in der Gegenwartskunst, 2021

This is an open access chapter distributed under the terms of the CC BY-NC-ND 4.0 license.

Research paper thumbnail of Inhaltliche und methodische Einführung

Zeitlichkeit und Geschichtlichkeit des bewegten Bildes in der Gegenwartskunst, 2021

This is an open access chapter distributed under the terms of the CC BY-NC-ND 4.0 license.

Research paper thumbnail of Film als gefundenes Objekt

Zeitlichkeit und Geschichtlichkeit des bewegten Bildes in der Gegenwartskunst, 2021

This is an open access chapter distributed under the terms of the CC BY-NC-ND 4.0 license. Kapite... more This is an open access chapter distributed under the terms of the CC BY-NC-ND 4.0 license. Kapitel 4 Film als gefundenes Objekt »Wessen Geschichte?«, fragt Yilmaz Dziewior 2009 die Künstlerinnen und Künstler, die er für eine Ausstellung über die Vergangenheit in der Kunst der Gegenwart versammelt-wessen Geschichte wird in der aktuellen »historiografischen Wende in der Kunst« beleuchtet, und vor allem mit welchen Zielen und Mitteln geschieht dies? Ist die von Dieter Roelstraete im selben Band konstatierte Krise der Historiografie dafür verantwortlich, dass sich immer mehr Kunstschaffende und Filmemacher/innen mit ihren Mitteln daran machen, neue ästhetische Wege zu finden, die-politische, persönliche, gesellschaftliche, mythologische-Vergangenheit zu thematisieren und aufzuarbeiten, Dispositive des Erinnerns wie das Archiv, die Sammlung und das Depot, die Ausstellung, digitale Speichermöglichkeiten, aber auch das Fotobuch für sich zu entdecken? Fakt ist, dass sich an der Wende zum 21. Jahrhundert durch die Etablierung der Blackbox für bewegte Bilder nicht nur die Medien der Ausstellung verändern, sondern dass sich die Künstler/ innen auch verstärkt Fragen der Historiografie, Archäologie und Erzählung zuwenden. Auch in der Theoriebildung ist eine Hinwendung zur Geschichte zu beobachten: Insbesondere in den Medien-und Filmwissenschaften werden der Zusammenhang von Erinnerung und Geschichte1 sowie der Film als Medium der Historiografie2 zuletzt stärker diskutiert, was auch der Wiederentdeckung von Siegfried Kracauers Schriften zur Geschichte zu verdanken ist.3 Selbstverständlich erscheint allen Beobachter/innen, dass »die Integration von Material mit historischem Index […] in künstlerischen Arbeiten allein noch lange keine historische Dimension eröffnet«.4 Vielmehr müsse, so Susanne

Research paper thumbnail of FILM als Film. Bildbewegungen bei Tacita Dean

BildBewegungen/ImageMovements, 2013

Die britische Künstlerin Tacita Dean erzeugt in ihrem experimentellen Film FILM (2011) ein Kaleid... more Die britische Künstlerin Tacita Dean erzeugt in ihrem experimentellen Film FILM (2011) ein Kaleidoskop filmischer Bildbewegungen. Verbunden mit einem Plädoyer für die Medienspezifik des analogen Films arbeitet sie mit Techniken aus der Frühzeit des Films und rekurriert auf die Collage und die Abstraktion der Moderne. Indem fließende, kontinuierliche und fragmentierte, diskontinuierliche Bewegungen in Bilder gefasst und miteinander kombiniert werden, verweist sie, so die Überlegung dieses Beitrags, auf die dem filmischen Medium in Bilderfluss und Montage eigenen Bewegungsarten.

Research paper thumbnail of Autorinnen und Autoren

BildBewegungen/ImageMovements

Research paper thumbnail of „To ferry images of presence and absence“ Projektion, Medium und Bild bei James Coleman und Douglas Gordon

Filmisch-fotografische Dispositive in Kunst und Architektur, 2000

Research paper thumbnail of Filmischer Raum und technisches Kalkül. Entwürfe von Landschaft im experimentellen Film und in der Gegenwartskunst

Es werden Filme von Mark Lewis, Michael Snow und Heinz Emigholz diskutiert und auf ihre Darstellu... more Es werden Filme von Mark Lewis, Michael Snow und Heinz Emigholz diskutiert und auf ihre Darstellung natürlichen Raums und ihre Konzeption von filmischer Landschaft hin untersucht. Das Verhältnis des bewegten Bildrahmens zum dargestellten Raum steht dabei im Mittelpunkt und fungiert als Motor der Naturvermittlung und –erfahrung, welche sich je signifikant unterscheidet. Gemeinsam ist den Ansätzen die Orientierung entlang festgesetzter Parameter und technischer Strukturen, welche die Rolle des filmischen Subjekts infrage stellen. Mithilfe von Überlegungen zur Landschaftsdarstellung in der modernen Malerei wird versucht, die experimentellen Filme mit dem kunst- und bildhistorischen Diskurs zu verknüpfen und so der filmwissenschaftlichen Landschaftsliteratur eine neue Facette hinzuzufügen.

Research paper thumbnail of Grenz- und Übergänge zwischen Film und Fotografie

Comparative review of the publications "Freeze Frames. Zum Verhältnis von Fotografie und Film" (S... more Comparative review of the publications "Freeze Frames. Zum Verhältnis von Fotografie und Film" (Stefanie Diekmann, Winfried Gerlind eds., Bielefeld 2010) and "Still moving. Between Cinema and Photography" (Karen Beckman, Jean Ma eds., Durham/London 2008)

Research paper thumbnail of Christa Blümlinger: Kino aus zweiter Hand