Norbert Urbán - Academia.edu (original) (raw)
Papers by Norbert Urbán
European Journal of Pediatrics, 1956
Bei der Häufigkeit banaler Infekte im Nasen-Rachen-Raum des Kindes wäre es nicht verwunderlich, w... more Bei der Häufigkeit banaler Infekte im Nasen-Rachen-Raum des Kindes wäre es nicht verwunderlich, wenn die benachbart liegenden Kieferhöhlen sich oft an diesen Katarrhen beteiligten. Eigene Untersuchungen, die sich innerhalb von 3 Jahren auf 3100 Kinder erstreckten, ergaben mit Hilfe der Röntgen-Durchleuchtung bei 337 Kindern (11%) Verschattungen der Kieferhöhlen, wobei die älteren Jahrgänge häufiger betroffen waren. Nach kurzem Hinweis auf Untersuchungstechnik und Fehlermöglichkeiten werden die Ergebnisse in einigen Tabellen näher mitgeteilt. Die Deutung von anderer Seite, es handele sich meist um eine chronische Sinusitis mit dem Charakter eines Focus, der Entzündungen in den oberen Luftwegen unterhalte (“Sinobronchitis”), wird auf Grund unserer Beobachtungen abgelehnt; eine chronische Sinusitis wie eine chronische Bronchitis fanden sich nur ganz vereinzelt und unabhängig voneinander. Die große Mehrzahl dieser Kieferhöhlen-Verschattungen wird als Teilerscheinung einer lokalentzündlichen Erkrankung des Nasen-Rachen-Raumes ohne die Wirkung eines Focus aufgefaßt. Man sollte wohl nicht so sehr von Ursache und Wirkung sprechen, vielmehr von einem Nebeneinander gleichsinniger Veränderungen.
European Journal of Pediatrics, 1951
Von 33 Pneumokokken-Meningitiden (darunter 28 Säuglinge) der Düsseldorfer Kinderklinik konnten 21... more Von 33 Pneumokokken-Meningitiden (darunter 28 Säuglinge) der Düsseldorfer Kinderklinik konnten 21 Kinder (19 Säuglinge) durch die kombinierte Sulfonamid-Penicillintherapie und intralumbalen Penicillingaben geheilt werden. 17 dieser Kinder, deren Entlassung schon weiter zurücklag, wurden nachuntersucht; 13 waren völlig gesund, 4 zeigten eine Defektheilung (Hydrocephalus, Lähmungen, Idiotie). Während sich in 3 Fällen der Hirnschaden bereits in der Klinik gezeigt, hatte, wurden bei dem vierten Kind erst mehrere Wochen nach der Entlassung die ersten Zeichen des Defektes offenkundig; das Kind ist jetzt mit fast 4 Jahren völlig idiotisch. Dieser Verlauf zeigt, daß mit Abheilen der Meningitis auch bei gutem und geistig normalem Befinden des Säuglings noch keine ganz sichere Prognose für eine normale Weiterentwicklung gestellt werden kann. Unter den 12 Todesfällen sind 9 Säuglinge, von denen 7 in einem septischen Zustand schwerkrank oder moribund zur Aufnahme kamen und bereits innerhalb des ersten Tages, ohne auf die Therapie anzusprechen, verstarben; 2 weitere Kinder kamen erst nach mehreren Meningitis-Rezidiven ad exitum. Letztere sind durch eine möglichst hohe Dosierung, die vor allem über längere Zeit durch-geführt wird, offenbar weitgehend zu vermeiden. Weiterhin kann die —wenn nötig — operative Ausschaltung eines primären Herdes (in unserem Krankengut meist Otitiden, dabei 5 Antrotomien) wesentlich zur Ausheilung der Meningitis und zur Verhütung etwaiger Rezidive beitragen. Eine Defektheilung als Meningitisfolge ist nicht vorauszusehen und sicher auch nicht regelmäßig zu verhindern; daß von anderer Seite hierbei dem intralumbal gegebenen Penicillin eine auslösende Wirkung beigemessen wird, erscheint uns bei vorsichtiger Dosierung und guter Verdünnung unwahrscheinlich. In letzter Zeit sind durch zusätzliche Gaben von Streptomycin und Aureomycin größere Heilerfolge als bisher erzielt worden. Auch wir haben mit dieser Therapie begonnen und bisher einen recht günstigen Eindruck erhalten.
European Journal of Pediatrics, 1963
Die Zunahme von Listerioseerkrankungen bei Kindern ist durch verschiedene Faktoren bedingt. Dabei... more Die Zunahme von Listerioseerkrankungen bei Kindern ist durch verschiedene Faktoren bedingt. Dabei trägt die regelmäßige Erregersuche vor allem im Meconium zur Aufdeckung von Erkrankungsfällen bei. An Hand von 15 eigenen Beobachtungen wird auf bakteriologisch-serologische, klinische und therapeutische Fragen eingegangen. Die Hälfte der Erkrankungsfälle betraf unreife Neugeborene, davon 6 Knaben und 2 Mädchen. Im Vordergrund des klinischen Bildes standen Atemstörungen, gefolgt von Meningitis, Exanthemen, Hepatomegalie, Hypotonie und Hautblutungen. Zwei Frühgeborene waren klinisch gesund, was darauf hinweist, daß es auch gesunde Keimträger bei Listeriose gibt, die schon als Neugeborene die Infektion weiter verbreiten können. In keinem Fall konnte die Infektionsquelle sicher nachgewiesen werden; die untersuchten Mütter der kranken Kinder waren serologisch negativ. Für den Behandlungserfolg ist die Frühdiagnose aus Meconium und Liquor entscheidend; deshalb ist die frühzeitige, regelmäßige Suche nach Listeria monocytogenes (Pirie) bei erkrankungsverdächtigen Kindern unerläßlich. Vier Erkrankungsfälle von Kleinkindern mit chronischen, überwiegend cerebralen Erscheinungen werden wegen serologischer und klinischer Befunde und wegen des Ansprechens auf die Behandlung dem Krankheitsbild zugeordnet unter Hinweis auf die Möglichkeit chronischer Listerioseformen. Auf eine antimikrobiotische Prophylaxe werdender Mütter, die bereits ein listeriosekrankes Kind geboren haben, sollte keinesfalls verzichtet werden, solange nicht völlig gesichert ist, daß Zweiterkrankungen der Feten ausgeschlossen sind.
European Journal of Pediatrics, 1957
Bei längerdauernder Nachbehandlung von 15 Kindern, die die Operation einer Oesophagusatresie unte... more Bei längerdauernder Nachbehandlung von 15 Kindern, die die Operation einer Oesophagusatresie unter 70 Neugeborenen mit dieser Mißbildung überlebten, konnten im wesentlichen 4 Arten von Komplikationen beobachtet werden, die sich oft langsam oder erst nach einiger Zeit bemerkbar machten. Am häufigsten sahen wir die Behinderung der Nahrungsaufnahme durch eine Striktur im Bereich der Anastomose, die durch eine Schrumpfung der Nahtstelle entsteht. Auch narbige Verziehungen des Oesophagus verursachen Trinkschwierigkeiten. Am gefährlichsten erwies sich die Nahtinsuffizienz, die vor allem dann droht, wenn die Anastomose unter Spannung steht, wenn also ein größerer Defekt überbrückt werden mußte. Es bilden sich Fisteln oder Pseudodivertikel zum Mediastinum oder zur Lunge aus mit nachfolgender Pleuritis und hartnäckiger Pneumonie; von 4 Kindern starben allein 2 an dieser Komplikation. Zum Schluß wird noch auf Passagehindernisse durch Fremdkörper hingewiesen. An Hand von Beispielen und Röntgenbildern werden diese Komplikationen näher erläutert.
European Journal of Pediatrics, 1951
An fraktioniert gewonnenen Liquorportionen bei Encephalographien konnte erstmals gezeigt werden, ... more An fraktioniert gewonnenen Liquorportionen bei Encephalographien konnte erstmals gezeigt werden, daß der Kalium-Gehalt des Liquors von den Ventrikeln zu den lumbalen Räumen um etwa 20% ansteigt, der Natrium-Gehalt aber unverändert bleibt. Der durch die Luftfüllung hervorgerufene starke vegetative Reiz bewirkte innerhalb 1 Std zwar eine Senkung des K-Spiegels im Blutserum, aber der Abfall von K in den letzten Liquorportionen ließ sich durch gleichzeitige Entnahmen aus Ventrikel und Lumbalsack eindeutig als primärer Konzentrationsunterschied und nicht als vegetativ bedingt feststellen. In Zusammenhang mit dem langsamen Abfall des Zuckerspiegels in lumbaler Richtung wird auf Grund der Beziehungen zwischen Kohlenydratstoffwechsel und K vermutet, daß die Anreicherung von K im Lumballiquor auf Freiwerden von K in den umgebenden Zellverbänden und Austritt in den Liquor beruhen kann. Für Na fanden sich im angegebenen Zeitraum auch im Liquor keinerlei Spiegelveränderungen.
Zeitschrift f�r Kinderheilkunde, 1963
European Journal of Pediatrics, 1956
Bei der Häufigkeit banaler Infekte im Nasen-Rachen-Raum des Kindes wäre es nicht verwunderlich, w... more Bei der Häufigkeit banaler Infekte im Nasen-Rachen-Raum des Kindes wäre es nicht verwunderlich, wenn die benachbart liegenden Kieferhöhlen sich oft an diesen Katarrhen beteiligten. Eigene Untersuchungen, die sich innerhalb von 3 Jahren auf 3100 Kinder erstreckten, ergaben mit Hilfe der Röntgen-Durchleuchtung bei 337 Kindern (11%) Verschattungen der Kieferhöhlen, wobei die älteren Jahrgänge häufiger betroffen waren. Nach kurzem Hinweis auf Untersuchungstechnik und Fehlermöglichkeiten werden die Ergebnisse in einigen Tabellen näher mitgeteilt. Die Deutung von anderer Seite, es handele sich meist um eine chronische Sinusitis mit dem Charakter eines Focus, der Entzündungen in den oberen Luftwegen unterhalte (“Sinobronchitis”), wird auf Grund unserer Beobachtungen abgelehnt; eine chronische Sinusitis wie eine chronische Bronchitis fanden sich nur ganz vereinzelt und unabhängig voneinander. Die große Mehrzahl dieser Kieferhöhlen-Verschattungen wird als Teilerscheinung einer lokalentzündlichen Erkrankung des Nasen-Rachen-Raumes ohne die Wirkung eines Focus aufgefaßt. Man sollte wohl nicht so sehr von Ursache und Wirkung sprechen, vielmehr von einem Nebeneinander gleichsinniger Veränderungen.
European Journal of Pediatrics, 1951
Von 33 Pneumokokken-Meningitiden (darunter 28 Säuglinge) der Düsseldorfer Kinderklinik konnten 21... more Von 33 Pneumokokken-Meningitiden (darunter 28 Säuglinge) der Düsseldorfer Kinderklinik konnten 21 Kinder (19 Säuglinge) durch die kombinierte Sulfonamid-Penicillintherapie und intralumbalen Penicillingaben geheilt werden. 17 dieser Kinder, deren Entlassung schon weiter zurücklag, wurden nachuntersucht; 13 waren völlig gesund, 4 zeigten eine Defektheilung (Hydrocephalus, Lähmungen, Idiotie). Während sich in 3 Fällen der Hirnschaden bereits in der Klinik gezeigt, hatte, wurden bei dem vierten Kind erst mehrere Wochen nach der Entlassung die ersten Zeichen des Defektes offenkundig; das Kind ist jetzt mit fast 4 Jahren völlig idiotisch. Dieser Verlauf zeigt, daß mit Abheilen der Meningitis auch bei gutem und geistig normalem Befinden des Säuglings noch keine ganz sichere Prognose für eine normale Weiterentwicklung gestellt werden kann. Unter den 12 Todesfällen sind 9 Säuglinge, von denen 7 in einem septischen Zustand schwerkrank oder moribund zur Aufnahme kamen und bereits innerhalb des ersten Tages, ohne auf die Therapie anzusprechen, verstarben; 2 weitere Kinder kamen erst nach mehreren Meningitis-Rezidiven ad exitum. Letztere sind durch eine möglichst hohe Dosierung, die vor allem über längere Zeit durch-geführt wird, offenbar weitgehend zu vermeiden. Weiterhin kann die —wenn nötig — operative Ausschaltung eines primären Herdes (in unserem Krankengut meist Otitiden, dabei 5 Antrotomien) wesentlich zur Ausheilung der Meningitis und zur Verhütung etwaiger Rezidive beitragen. Eine Defektheilung als Meningitisfolge ist nicht vorauszusehen und sicher auch nicht regelmäßig zu verhindern; daß von anderer Seite hierbei dem intralumbal gegebenen Penicillin eine auslösende Wirkung beigemessen wird, erscheint uns bei vorsichtiger Dosierung und guter Verdünnung unwahrscheinlich. In letzter Zeit sind durch zusätzliche Gaben von Streptomycin und Aureomycin größere Heilerfolge als bisher erzielt worden. Auch wir haben mit dieser Therapie begonnen und bisher einen recht günstigen Eindruck erhalten.
European Journal of Pediatrics, 1963
Die Zunahme von Listerioseerkrankungen bei Kindern ist durch verschiedene Faktoren bedingt. Dabei... more Die Zunahme von Listerioseerkrankungen bei Kindern ist durch verschiedene Faktoren bedingt. Dabei trägt die regelmäßige Erregersuche vor allem im Meconium zur Aufdeckung von Erkrankungsfällen bei. An Hand von 15 eigenen Beobachtungen wird auf bakteriologisch-serologische, klinische und therapeutische Fragen eingegangen. Die Hälfte der Erkrankungsfälle betraf unreife Neugeborene, davon 6 Knaben und 2 Mädchen. Im Vordergrund des klinischen Bildes standen Atemstörungen, gefolgt von Meningitis, Exanthemen, Hepatomegalie, Hypotonie und Hautblutungen. Zwei Frühgeborene waren klinisch gesund, was darauf hinweist, daß es auch gesunde Keimträger bei Listeriose gibt, die schon als Neugeborene die Infektion weiter verbreiten können. In keinem Fall konnte die Infektionsquelle sicher nachgewiesen werden; die untersuchten Mütter der kranken Kinder waren serologisch negativ. Für den Behandlungserfolg ist die Frühdiagnose aus Meconium und Liquor entscheidend; deshalb ist die frühzeitige, regelmäßige Suche nach Listeria monocytogenes (Pirie) bei erkrankungsverdächtigen Kindern unerläßlich. Vier Erkrankungsfälle von Kleinkindern mit chronischen, überwiegend cerebralen Erscheinungen werden wegen serologischer und klinischer Befunde und wegen des Ansprechens auf die Behandlung dem Krankheitsbild zugeordnet unter Hinweis auf die Möglichkeit chronischer Listerioseformen. Auf eine antimikrobiotische Prophylaxe werdender Mütter, die bereits ein listeriosekrankes Kind geboren haben, sollte keinesfalls verzichtet werden, solange nicht völlig gesichert ist, daß Zweiterkrankungen der Feten ausgeschlossen sind.
European Journal of Pediatrics, 1957
Bei längerdauernder Nachbehandlung von 15 Kindern, die die Operation einer Oesophagusatresie unte... more Bei längerdauernder Nachbehandlung von 15 Kindern, die die Operation einer Oesophagusatresie unter 70 Neugeborenen mit dieser Mißbildung überlebten, konnten im wesentlichen 4 Arten von Komplikationen beobachtet werden, die sich oft langsam oder erst nach einiger Zeit bemerkbar machten. Am häufigsten sahen wir die Behinderung der Nahrungsaufnahme durch eine Striktur im Bereich der Anastomose, die durch eine Schrumpfung der Nahtstelle entsteht. Auch narbige Verziehungen des Oesophagus verursachen Trinkschwierigkeiten. Am gefährlichsten erwies sich die Nahtinsuffizienz, die vor allem dann droht, wenn die Anastomose unter Spannung steht, wenn also ein größerer Defekt überbrückt werden mußte. Es bilden sich Fisteln oder Pseudodivertikel zum Mediastinum oder zur Lunge aus mit nachfolgender Pleuritis und hartnäckiger Pneumonie; von 4 Kindern starben allein 2 an dieser Komplikation. Zum Schluß wird noch auf Passagehindernisse durch Fremdkörper hingewiesen. An Hand von Beispielen und Röntgenbildern werden diese Komplikationen näher erläutert.
European Journal of Pediatrics, 1951
An fraktioniert gewonnenen Liquorportionen bei Encephalographien konnte erstmals gezeigt werden, ... more An fraktioniert gewonnenen Liquorportionen bei Encephalographien konnte erstmals gezeigt werden, daß der Kalium-Gehalt des Liquors von den Ventrikeln zu den lumbalen Räumen um etwa 20% ansteigt, der Natrium-Gehalt aber unverändert bleibt. Der durch die Luftfüllung hervorgerufene starke vegetative Reiz bewirkte innerhalb 1 Std zwar eine Senkung des K-Spiegels im Blutserum, aber der Abfall von K in den letzten Liquorportionen ließ sich durch gleichzeitige Entnahmen aus Ventrikel und Lumbalsack eindeutig als primärer Konzentrationsunterschied und nicht als vegetativ bedingt feststellen. In Zusammenhang mit dem langsamen Abfall des Zuckerspiegels in lumbaler Richtung wird auf Grund der Beziehungen zwischen Kohlenydratstoffwechsel und K vermutet, daß die Anreicherung von K im Lumballiquor auf Freiwerden von K in den umgebenden Zellverbänden und Austritt in den Liquor beruhen kann. Für Na fanden sich im angegebenen Zeitraum auch im Liquor keinerlei Spiegelveränderungen.
Zeitschrift f�r Kinderheilkunde, 1963