Ortrun Veichtlbauer - Academia.edu (original) (raw)

Papers by Ortrun Veichtlbauer

Research paper thumbnail of Marchfeld und Wienerwald – nützliche Landschaften um Wien / Die Attraktivität der Peripherie

Land Niederösterreich (ed), Niederösterreich. Eine Spurensuche. Mit Beiträgen von Ernst Bruckmüller, Martin Haidinger, Ernst Langthaler, Barbara Sternthal, Ortrun Veichtlbauer, Mella Waldstein u.a., 2017

Research paper thumbnail of Port of Vienna

Research paper thumbnail of Graues Gold

IDM Info Europa. Informationen über den Donauraum und Mitteleuropa, 2016

Research paper thumbnail of The impact of interventions on a pre-industrial Austrian Alpine population

Collegium Antropologicum, 2006

The purpose of the present study is to gain a better understanding of the role of culture in demo... more The purpose of the present study is to gain a better understanding of the role of culture in demographic behaviour. The case study uses demographic data to illustrate cultural factors intervening in the social organisation of an Austrian village in the period 1700-1900. Two sets of potential intervening variables that might explain the effects of culture on demographic behaviour were investigated: population policies through normative regulations and institutional changes due to shifts in government. The paper employs statistical techniques in a structural change setting for evaluating the impact of policies and institutional changes on the demographic development. There is clear evidence that normative interventions concerning the fraction of illegitimate births and the marriage pattern were effective.

Research paper thumbnail of The impact of interventions on a pre-industrial Austrian Alpine population

The purpose of the present study is to gain a better understanding of the role of culture in demo... more The purpose of the present study is to gain a better understanding of the role of culture in demographic behaviour. The case study uses demographic data to illustrate cultural factors intervening in the social organisation of an Austrian village in the period 1700-1900. Two sets of potential intervening variables that might explain the effects of culture on demographic behaviour were investigated: population policies through normative regulations and institutional changes due to shifts in government. The paper employs statistical techniques in a structural change setting for evaluating the impact of policies and institutional changes on the demographic development. There is clear evidence that normative interventions concerning the fraction of illegitimate births and the marriage pattern were effective.

Research paper thumbnail of Wasserbaukultur im Nationalsozialismus

Research paper thumbnail of Policy Interventions A ecting Illegitimacy in Preindustrial Austria: A Structural Change Analysis

Research paper thumbnail of Grundsätzliche Überlegungen zu einer vorsorgenden Gesellschaft und der Rolle von Wissenschaft

Research paper thumbnail of Braune Donau

Research paper thumbnail of Donau-Strom

Research paper thumbnail of GELB. Eine Episode aus Adalbert Stifters Zeit

in: Facetten 2020: Literarisches Jahrbuch der Stadt Linz (edition linz) hrsg. von Erich Klein, 2020

Research paper thumbnail of Wasserbaukultur im Nationalsozialismus

in: Wasserstraßen: die Verwaltung von Donau und March 1918-1955 / Bertrand Perz, Gabriele Hackl, Alexandra Wachter (Hg.) , 2020

Wir müssen aus der Verpflichtung und Dankesschuld gegenüber unserem Führer heraus immer dafür sor... more Wir müssen aus der Verpflichtung und Dankesschuld gegenüber unserem Führer heraus immer dafür sorgen, daß wir einen gewaltigen Vorsprung gegenüber anderen Völkern in der technisch-wirtschaftlichen Gestaltung unserer Wasserbauten haben.1

Research paper thumbnail of Lois Renner: Die Malerei gibt es wirklich

Research paper thumbnail of Wer und Wie wollen wir sein? Über die Bedingungen der Möglichkeit einer proVISIONären Gesellschaft

Weltethos und Bildung. …

The central question of the paper „Who and how do we want to be? About the conditions ofthe possi... more The central question of the paper „Who and how do we want to be? About the conditions ofthe possibilityfor a proVISIONary society.“is: What are the essentialfeatures ofa pro-actively precautionary society, a society able to act globally and target-oriented in the ...

Research paper thumbnail of Großdeutscher Nationalpark im NS (1938–1948)

in: Patrick Kupper, Anna-Katharina Wöbse (Hrsg.): Geschichte des Nationalparks Hohe Tauern (Wissenschaftliche Schriften. Herausgegeben von der Nationalparkverwaltung Hohe Tauern Salzburg). Innsbruck 2014, S. 65–92., 2014

Research paper thumbnail of Zucker - Agroindustrie vor dem "1950er Syndrom"

in: Peter Melichar / Ernst Langthaler / Stefan Eminger (eds.): Wirtschaft (Niederösterreich im 20. Jahrhundert, Band 2), p. 269 ff, 2008

Research paper thumbnail of Schön oder schiach. Ein Gespräch mit Friedrich Achleitner

Facetten. Literarisches Jahrbuch der Stadt Wien , 2019

Ihre "Österreichische Architektur im 20. Jahrhundert" ist vermutlich das größte Buchprojekt der 2... more Ihre "Österreichische Architektur im 20. Jahrhundert" ist vermutlich das größte Buchprojekt der 2. Republik. Nach jahrzehntelanger Arbeit ist kürzlich der letzte, der dritte Band über Wien erschienen. Man beginnt so etwas, wenn man keine Ahnung hat. Den Vertrag über den ersten Band habe ich mit dem Leiter des Residenz-Verlages Schaffler im Jahr 1965 unterschrieben. In Wien erschienen gerade zwei Architekturführer -der von Feuerstein, an der Lehrkanzel Schwanzer auf der TU, und jener von Ottokar Uhl. Ich dachte, da fange ich im Westen an und fuhr nach Vorarlberg. Vier Jahre waren geplant -nach fünfzehn Jahren war vier Bundesländer fertig: Vorarlberg, Salzburg, Tirol, Oberösterreich. Mir wurde schon in Vorarlberg klar -das war 1969 -, dass sich der Architekturbegriff erweitert hatte. Es ging nicht mehr nur um kunsthistorische Objekte, sondern auch um Industrie, Arbeiterwohnungen, Industriebauten. Das Thema hatte sich geöffnet. Da es nur wenige Publikationen über Architekten wie Holzmeister gab, begann ich, von Haus zu Haus Begehungen zu machen. Jetzt sind Sie erleichtert? Natürlich ist man froh, auch wenn es ziemliche Durchhänger gab. Man muss immer wieder neuen Schwung hohlen. Es gab in jedem Bundesland einen Studenten oder eine Studentin, die bei den Begehungen mitmachten oder mit dem Auto fuhren. Geschrieben und fotografiert habe ich immer selber. Aber die ganzen Recherchen waren aufwendig, die Kontakte, um in Häuser rein zu kommen -

Research paper thumbnail of Die Donau - Strom ohne Eigenschaften

in: Peter Melichar / Ernst Langthaler / Stefan Eminger (eds.): Wirtschaft (Niederösterreich im 20. Jahrhundert, Band 2), p. 101-121., 2008

Die Donau -Strom ohne Eigenschaften 286 von insgesamt 2880 Kilometern Donau gehören zu Niederöste... more Die Donau -Strom ohne Eigenschaften 286 von insgesamt 2880 Kilometern Donau gehören zu Niederösterreich. auf ihrem weg zum Schwarzen Meer schneidet sie das Land in zwei teile und bildet eine Grenze mit wirtschaftlichen und sozialen folgen. »Die Donau fließt verkehrt«, »sie fließt in ein abgelegenes Meer« 2 -wie Niederösterreicher über die Donau dachten, prägte Politik und öffentlichen Diskurs des Bundeslandes. Brücken-und Grenzgeschichten wirken mit an der Konstruktion einer niederösterreichischen identität. Die Donau spielte dabei verschiedene rollen. Sie konnte »Völkerscheide« oder Brücke zwischen west und Ost sein, Medium der Herrschaft, Verkehrsweg und Energiequelle.

Research paper thumbnail of Port of Vienna: Infrastructures and War on the Danube River in Vienna, 1850-1950

Austrian Environmental History (Contemporary Austrian Studies | 27), 2018

Research paper thumbnail of Natur und Krieg: Die Donau und ihre Ufer

Wespennest: Natur, 160, p. 48ff, 2011

Die Donau und ihre Ufer Die Verwundeten schleppten sich fast alle zur Donau, eben so die verwunde... more Die Donau und ihre Ufer Die Verwundeten schleppten sich fast alle zur Donau, eben so die verwundeten Pferde, und bedeckten die langen Ufer des Flusses, um den heißen Durst zu stillen, den Wunden immer hervorrufen. 1 Vor der großen Regulierung teilte sich die Donau nach ihrem Durchbruch durch die Wiener Pforte in zahlreiche kleine und mehrere große Arme und bildete Werder und Auen, darunter die Insel Lobau. Täglichen Veränderungen unterworfen erreichte ihr vielarmiges Bett am Anfang des 19. Jahrhunderts auf der Höhe von Groß-Enzersdorf und Kaiserebersdorf schon bei normalem Wasserstand eine Breite von etwa einem Kilometer. Das Insellabyrinth der Wiener Donauauen, in dem es schwierig war, einen Hauptstrom auszumachen, war zu dieser Zeit jedoch nicht ob seines bemerkenswert reichen Pflanzen-und Tierlebens «euro päisch berühmt» 2 , die waldbewachsene Lobau, so der Rheinische Bund im Jahr 1809, sei vor allem ein «natürlicher Waffenplatz» 3 . Der Dichter Heinrich von Kleist schrieb am 25. Mai 1809 in Stockerau an seinen Freund Joseph Baron von Buol-Mühlingen: «Wir gehen heute, Dahlmann und ich, auf das Schlachtfeld nach Kakeran [Kagran] und Aspern, um Alles zu betrachten, und uns von dem Gang der Begebenheiten zu unterrichten. -Es heißt der Erzh. Carl sei die Nacht vom 23. zum 24. über die Donau gegangen.» 4 Kleist und sein Begleiter Friedrich Christoph Dahlmann wanderten über das frische Schlachtfeld bei Aspern, das die erste Niederlage Napoleons nach 12 Jahren Krieg dokumentierte. Als sie einen Kugeln sammelnden Bauern fragten, ob man den schmalen Arm der Donau zur Insel Lobau durchwaten könne, zeigte dieser die beiden verdächtigen Spa ziergänger an. 5 Die beiden zu Spionen erklärten «Reise siamesen» 6 hielten sich vermutlich am Ufer des damals etwa 130 m breiten Stad(t)ler-Arms 7 auf, der als nördlichster, nur bei Niedrigwasser gangbarer Donauarm das linke Ufer der Donau bildete; die Lobau umschlingend trennte er die Donau von der Mühlau und der weiten Ebene des Marchfelds ab. Die im Mai 1809 Hochwasser führende Donau erreichte Wasserstände bis zu acht Meter. 8 Die für diesen europäischen Krieg entscheidende Rolle des durch alpine Schmelzwasser verursachten Donauhochwassers wurde vielfach beschrieben. Napoleon hatte sich während der Besetzung von Wien zwar den legendären Danubius Pannonico-Mysicus von 1726 -die sehr genaue, sechsbändige Donau-Monografie des Bologneser Kartografen Luigi Ferdinando Conte de Mar sigli (1658-1730) -aus der Wiener k.k. Hofbibliothek holen las sen 9 , im entscheidenden Moment verkannte der Raumstratege jedoch die Dynamik von «Général Danube» 10 .Napoleons Heer war über Albern in die Lobau marschiert und hinterließ nach der Belagerung eine zerstörte Landschaft. In den etwa vierzig Tagen bis zur Schlacht bei Wagram verwandelte sich die Strominsel in eine Artillerie-Festung. Die Soldaten campierten meist im Freien; Schanzarbeiten und Brückenbau wurden unter großem Mangel an Nahrungsmitteln ausgeführt. In den ersten Tagen wurden unzählige Pferde geschlachtet, gegen den Durst oder zum Kochen gab es «blos schlammiges Donau-Wasser, auf

Research paper thumbnail of Marchfeld und Wienerwald – nützliche Landschaften um Wien / Die Attraktivität der Peripherie

Land Niederösterreich (ed), Niederösterreich. Eine Spurensuche. Mit Beiträgen von Ernst Bruckmüller, Martin Haidinger, Ernst Langthaler, Barbara Sternthal, Ortrun Veichtlbauer, Mella Waldstein u.a., 2017

Research paper thumbnail of Port of Vienna

Research paper thumbnail of Graues Gold

IDM Info Europa. Informationen über den Donauraum und Mitteleuropa, 2016

Research paper thumbnail of The impact of interventions on a pre-industrial Austrian Alpine population

Collegium Antropologicum, 2006

The purpose of the present study is to gain a better understanding of the role of culture in demo... more The purpose of the present study is to gain a better understanding of the role of culture in demographic behaviour. The case study uses demographic data to illustrate cultural factors intervening in the social organisation of an Austrian village in the period 1700-1900. Two sets of potential intervening variables that might explain the effects of culture on demographic behaviour were investigated: population policies through normative regulations and institutional changes due to shifts in government. The paper employs statistical techniques in a structural change setting for evaluating the impact of policies and institutional changes on the demographic development. There is clear evidence that normative interventions concerning the fraction of illegitimate births and the marriage pattern were effective.

Research paper thumbnail of The impact of interventions on a pre-industrial Austrian Alpine population

The purpose of the present study is to gain a better understanding of the role of culture in demo... more The purpose of the present study is to gain a better understanding of the role of culture in demographic behaviour. The case study uses demographic data to illustrate cultural factors intervening in the social organisation of an Austrian village in the period 1700-1900. Two sets of potential intervening variables that might explain the effects of culture on demographic behaviour were investigated: population policies through normative regulations and institutional changes due to shifts in government. The paper employs statistical techniques in a structural change setting for evaluating the impact of policies and institutional changes on the demographic development. There is clear evidence that normative interventions concerning the fraction of illegitimate births and the marriage pattern were effective.

Research paper thumbnail of Wasserbaukultur im Nationalsozialismus

Research paper thumbnail of Policy Interventions A ecting Illegitimacy in Preindustrial Austria: A Structural Change Analysis

Research paper thumbnail of Grundsätzliche Überlegungen zu einer vorsorgenden Gesellschaft und der Rolle von Wissenschaft

Research paper thumbnail of Braune Donau

Research paper thumbnail of Donau-Strom

Research paper thumbnail of GELB. Eine Episode aus Adalbert Stifters Zeit

in: Facetten 2020: Literarisches Jahrbuch der Stadt Linz (edition linz) hrsg. von Erich Klein, 2020

Research paper thumbnail of Wasserbaukultur im Nationalsozialismus

in: Wasserstraßen: die Verwaltung von Donau und March 1918-1955 / Bertrand Perz, Gabriele Hackl, Alexandra Wachter (Hg.) , 2020

Wir müssen aus der Verpflichtung und Dankesschuld gegenüber unserem Führer heraus immer dafür sor... more Wir müssen aus der Verpflichtung und Dankesschuld gegenüber unserem Führer heraus immer dafür sorgen, daß wir einen gewaltigen Vorsprung gegenüber anderen Völkern in der technisch-wirtschaftlichen Gestaltung unserer Wasserbauten haben.1

Research paper thumbnail of Lois Renner: Die Malerei gibt es wirklich

Research paper thumbnail of Wer und Wie wollen wir sein? Über die Bedingungen der Möglichkeit einer proVISIONären Gesellschaft

Weltethos und Bildung. …

The central question of the paper „Who and how do we want to be? About the conditions ofthe possi... more The central question of the paper „Who and how do we want to be? About the conditions ofthe possibilityfor a proVISIONary society.“is: What are the essentialfeatures ofa pro-actively precautionary society, a society able to act globally and target-oriented in the ...

Research paper thumbnail of Großdeutscher Nationalpark im NS (1938–1948)

in: Patrick Kupper, Anna-Katharina Wöbse (Hrsg.): Geschichte des Nationalparks Hohe Tauern (Wissenschaftliche Schriften. Herausgegeben von der Nationalparkverwaltung Hohe Tauern Salzburg). Innsbruck 2014, S. 65–92., 2014

Research paper thumbnail of Zucker - Agroindustrie vor dem "1950er Syndrom"

in: Peter Melichar / Ernst Langthaler / Stefan Eminger (eds.): Wirtschaft (Niederösterreich im 20. Jahrhundert, Band 2), p. 269 ff, 2008

Research paper thumbnail of Schön oder schiach. Ein Gespräch mit Friedrich Achleitner

Facetten. Literarisches Jahrbuch der Stadt Wien , 2019

Ihre "Österreichische Architektur im 20. Jahrhundert" ist vermutlich das größte Buchprojekt der 2... more Ihre "Österreichische Architektur im 20. Jahrhundert" ist vermutlich das größte Buchprojekt der 2. Republik. Nach jahrzehntelanger Arbeit ist kürzlich der letzte, der dritte Band über Wien erschienen. Man beginnt so etwas, wenn man keine Ahnung hat. Den Vertrag über den ersten Band habe ich mit dem Leiter des Residenz-Verlages Schaffler im Jahr 1965 unterschrieben. In Wien erschienen gerade zwei Architekturführer -der von Feuerstein, an der Lehrkanzel Schwanzer auf der TU, und jener von Ottokar Uhl. Ich dachte, da fange ich im Westen an und fuhr nach Vorarlberg. Vier Jahre waren geplant -nach fünfzehn Jahren war vier Bundesländer fertig: Vorarlberg, Salzburg, Tirol, Oberösterreich. Mir wurde schon in Vorarlberg klar -das war 1969 -, dass sich der Architekturbegriff erweitert hatte. Es ging nicht mehr nur um kunsthistorische Objekte, sondern auch um Industrie, Arbeiterwohnungen, Industriebauten. Das Thema hatte sich geöffnet. Da es nur wenige Publikationen über Architekten wie Holzmeister gab, begann ich, von Haus zu Haus Begehungen zu machen. Jetzt sind Sie erleichtert? Natürlich ist man froh, auch wenn es ziemliche Durchhänger gab. Man muss immer wieder neuen Schwung hohlen. Es gab in jedem Bundesland einen Studenten oder eine Studentin, die bei den Begehungen mitmachten oder mit dem Auto fuhren. Geschrieben und fotografiert habe ich immer selber. Aber die ganzen Recherchen waren aufwendig, die Kontakte, um in Häuser rein zu kommen -

Research paper thumbnail of Die Donau - Strom ohne Eigenschaften

in: Peter Melichar / Ernst Langthaler / Stefan Eminger (eds.): Wirtschaft (Niederösterreich im 20. Jahrhundert, Band 2), p. 101-121., 2008

Die Donau -Strom ohne Eigenschaften 286 von insgesamt 2880 Kilometern Donau gehören zu Niederöste... more Die Donau -Strom ohne Eigenschaften 286 von insgesamt 2880 Kilometern Donau gehören zu Niederösterreich. auf ihrem weg zum Schwarzen Meer schneidet sie das Land in zwei teile und bildet eine Grenze mit wirtschaftlichen und sozialen folgen. »Die Donau fließt verkehrt«, »sie fließt in ein abgelegenes Meer« 2 -wie Niederösterreicher über die Donau dachten, prägte Politik und öffentlichen Diskurs des Bundeslandes. Brücken-und Grenzgeschichten wirken mit an der Konstruktion einer niederösterreichischen identität. Die Donau spielte dabei verschiedene rollen. Sie konnte »Völkerscheide« oder Brücke zwischen west und Ost sein, Medium der Herrschaft, Verkehrsweg und Energiequelle.

Research paper thumbnail of Port of Vienna: Infrastructures and War on the Danube River in Vienna, 1850-1950

Austrian Environmental History (Contemporary Austrian Studies | 27), 2018

Research paper thumbnail of Natur und Krieg: Die Donau und ihre Ufer

Wespennest: Natur, 160, p. 48ff, 2011

Die Donau und ihre Ufer Die Verwundeten schleppten sich fast alle zur Donau, eben so die verwunde... more Die Donau und ihre Ufer Die Verwundeten schleppten sich fast alle zur Donau, eben so die verwundeten Pferde, und bedeckten die langen Ufer des Flusses, um den heißen Durst zu stillen, den Wunden immer hervorrufen. 1 Vor der großen Regulierung teilte sich die Donau nach ihrem Durchbruch durch die Wiener Pforte in zahlreiche kleine und mehrere große Arme und bildete Werder und Auen, darunter die Insel Lobau. Täglichen Veränderungen unterworfen erreichte ihr vielarmiges Bett am Anfang des 19. Jahrhunderts auf der Höhe von Groß-Enzersdorf und Kaiserebersdorf schon bei normalem Wasserstand eine Breite von etwa einem Kilometer. Das Insellabyrinth der Wiener Donauauen, in dem es schwierig war, einen Hauptstrom auszumachen, war zu dieser Zeit jedoch nicht ob seines bemerkenswert reichen Pflanzen-und Tierlebens «euro päisch berühmt» 2 , die waldbewachsene Lobau, so der Rheinische Bund im Jahr 1809, sei vor allem ein «natürlicher Waffenplatz» 3 . Der Dichter Heinrich von Kleist schrieb am 25. Mai 1809 in Stockerau an seinen Freund Joseph Baron von Buol-Mühlingen: «Wir gehen heute, Dahlmann und ich, auf das Schlachtfeld nach Kakeran [Kagran] und Aspern, um Alles zu betrachten, und uns von dem Gang der Begebenheiten zu unterrichten. -Es heißt der Erzh. Carl sei die Nacht vom 23. zum 24. über die Donau gegangen.» 4 Kleist und sein Begleiter Friedrich Christoph Dahlmann wanderten über das frische Schlachtfeld bei Aspern, das die erste Niederlage Napoleons nach 12 Jahren Krieg dokumentierte. Als sie einen Kugeln sammelnden Bauern fragten, ob man den schmalen Arm der Donau zur Insel Lobau durchwaten könne, zeigte dieser die beiden verdächtigen Spa ziergänger an. 5 Die beiden zu Spionen erklärten «Reise siamesen» 6 hielten sich vermutlich am Ufer des damals etwa 130 m breiten Stad(t)ler-Arms 7 auf, der als nördlichster, nur bei Niedrigwasser gangbarer Donauarm das linke Ufer der Donau bildete; die Lobau umschlingend trennte er die Donau von der Mühlau und der weiten Ebene des Marchfelds ab. Die im Mai 1809 Hochwasser führende Donau erreichte Wasserstände bis zu acht Meter. 8 Die für diesen europäischen Krieg entscheidende Rolle des durch alpine Schmelzwasser verursachten Donauhochwassers wurde vielfach beschrieben. Napoleon hatte sich während der Besetzung von Wien zwar den legendären Danubius Pannonico-Mysicus von 1726 -die sehr genaue, sechsbändige Donau-Monografie des Bologneser Kartografen Luigi Ferdinando Conte de Mar sigli (1658-1730) -aus der Wiener k.k. Hofbibliothek holen las sen 9 , im entscheidenden Moment verkannte der Raumstratege jedoch die Dynamik von «Général Danube» 10 .Napoleons Heer war über Albern in die Lobau marschiert und hinterließ nach der Belagerung eine zerstörte Landschaft. In den etwa vierzig Tagen bis zur Schlacht bei Wagram verwandelte sich die Strominsel in eine Artillerie-Festung. Die Soldaten campierten meist im Freien; Schanzarbeiten und Brückenbau wurden unter großem Mangel an Nahrungsmitteln ausgeführt. In den ersten Tagen wurden unzählige Pferde geschlachtet, gegen den Durst oder zum Kochen gab es «blos schlammiges Donau-Wasser, auf

Research paper thumbnail of SEC Workingpaper 167/2016: Zwischen Kolonie und Provinz. Herrschaft und Planung in der Kameralprovinz Temeswarer Banat im 18. Jahrhundert

Research paper thumbnail of Herwig Turk & Gebhard Sengmüller, Donau Schichtwechsel im Lückenraum, Danube: Sediment Shifts  in Interstitial Space

Herwig Turk & Gebhard Sengmüller, Donau Schichtwechsel im Lückenraum, Danube: Sediment Shifts in Interstitial Space, 2023

Danube: Sediment Shifts in Interstitial Space Herwig Turk and Gebhard Sengmüller joined to-gether... more Danube: Sediment Shifts in Interstitial Space
Herwig Turk and Gebhard Sengmüller joined to-gether with experts to explore the Danube south-east of Vienna, a landscape in a field of tension between industry and national park. Within this area, the most interesting section for the project is the part of the river between Alberner Hafen (Albern harbor) and the Ölhafen Lobau (Lobau oil terminal), the lowest lying point in Vienna. From there, the artists moved upstream to the Kraft-werk Freudenau (Freudenau hydroelectric plant) and downstream to the national park in the low-er Lobau. Situated between an industrial area, a recreational area, and the ecologically sensitive Donau-Auen National Park, this region between Albern harbor and the Lobau oil terminal has been heavily reshaped in recent centuries by building, river regulation, stabilization, and war; one would be hard pressed to find more greatly contrasting el-ements in a landscape of such compact dimensions.
As early as his second expedition to South Amer-ica in 1802, Alexander von Humboldt noticed how greatly human activity affects natural water cycles. This is evident even more so in urban ag-glomerations near rivers, such as Vienna. At the same time, the re-shaping caused by a wide vari-ety of interventions creates a new landscape that is often no longer indistinguishable from a natural landscape. Nonetheless, in their investigation, the artists could not act on the assumption of an “orig-inal” landscape, since the river and the settlement area of Vienna have always been characterized by dynamic changes. Even the “invisible twin,” the Danube’s groundwater companion channel, is subject to strong fluctuations.
It is difficult to differentiate this region ecologi-cally, as the water system southeast of Vienna is closely connected to that of the Marchfeld via groundwater and also large sections of the city were built on what were previously Danube flood-plains. The mutual entanglements between set-tlement areas and the river have been completely reorganized, at the latest since the major Danube regulation since 1870; with later restructuring through overflow channels and the national park, one could even speak of this area as having a high-ly externally regulated metabolism.
Here, precisely, is where Turk’s and Sengmüller’s research begins. Their work generates a multipar-tite “landscape processing” that builds upon sci-entific research and uses artistic methods to arrive at an analytically complex and critically fractured representation. The media strategies create an im-age of a multi-dimensional, dynamic landscape, weaving a wide variety of contexts into a dense visual narrative. Extremely comprehensive and specialized results from research in various dis-ciplines are arranged into a filigree “hyperobject,” allowing visitors of the exhibition at rauminhalt gallery in Vienna to immerse themselves in vari-ous perceptual spaces and fields of knowledge. In this way, the project not only looks at the pres-ent-day surface of the topographical processing, but also wanders along the time axis into the past and, with the help of artistic-scientific methods, into the future.