René Wollenweber - Academia.edu (original) (raw)
aeneolithic by René Wollenweber
Neubau einer Brücke der Landstraße L 51 in Schönebeck-Frohse, Salzlandkreis René Wollenweber, Hal... more Neubau einer Brücke der Landstraße L 51 in Schönebeck-Frohse, Salzlandkreis René Wollenweber, Halle (Saale) Wurden beim Bau der Bundesstraße B 246a bei Schönebeck zahlreiche Funde und Befunde meh-rerer prähistorischer Zeitepochen entdeckt, so durfte auch bei anderen Straßenbauarbeiten im näheren Umfeld mit ähnlich relevantem Fund-anfall gerechnet werden. Im Zuge eines Brücken-neubaus der Landstraße L 51 über die Bahngleise der DB AG wurde im Ortsteil Schönebeck-Frohse im März/April 2oo9 eine archäologische Grabung durchgeführt, die ebenfalls einige bemerkens-werte Befunde zutage brachte. So wurde im Fundstellenbereich – neben 6o Siedlungsbefunden, darunter vor allem neo-lithische Siedlungs-und Pfostengruben, zwei undatierbare Gräben sowie ein spätbronze-/früh-eisen zeitliches pit alignment – auch eine außer-gewöhnliche Überschneidung zweier neolithi-scher Zeithorizonte aufgedeckt. Sie wird zum einen durch eine mittelneolithische Hocker-bestattung der Baalberger Kultur (4ooo/39oo– 34oo v. Chr.) und zum anderen durch eine sich unmittelbar darüber befindende Brandbestattung mit endneolithisch datierenden Artefakten der Schönfelder Kultur (28oo–22oo v. Chr.) repräsen-tiert. Auf beide Grabbefunde sei im Folgenden näher eingegangen. Befunde und Funde Bei der Körperbestattung handelt es sich um eine rechtsseitige Hockerbestattung, die Nordost–Süd-west ausgerichtet ist (Abb. 1); der Blick ist nach Norden gewandt. Am Fußende war eine vierösige Amphore mit Trichterrand niedergelegt (Abb. 2), die die Bestattung in das Mittelneolithikum (Baalberger Kultur) datiert. Eine leicht nach Süden versetzte, lockere Steinsetzung mit den Ausmaßen von 1,5o m x 2,25 m schloss die Grabgrube nach oben ab.
Conference Presentations by René Wollenweber
Der Beginn des Mittelneolithikums ist nach südwestdeutscher Lesart mit dem Aufkommen der Stichban... more Der Beginn des Mittelneolithikums ist nach südwestdeutscher Lesart mit dem Aufkommen der Stichbandkeramik verknüpft, während in Mitteldeutschland diese Wandlung forschungsgeschichtlich bedingt an das Ende des Früh- oder Altneolithikums gesetzt wird. Einher mit unterschiedlichen chronologischen Termini geht die Unterschiedlichkeit der Modelle zur Ausbreitung und zur Entstehung der Stichbandkeramik als archäologischer Kultur.
Ein großes Manko in vielen typologischen Erwägungen scheint bisher die Fundamentierung der Ideen mit absoluten Daten zu sein. Neue Ergebnisse aus aktuellen Grabungen in Mitteldeutschland sorgen durch Feuchtbodenüberlieferung (Brunnen) für Impulse, um den Beginn und die Fragen der kulturellen Wandlungsprozesse neu zu diskutieren. Ausgehend von fundplatzspezifischen Beobachtungen und der absoluten Datierung der älteren Stichbandkeramik in Mitteldeutschland können auch Fragen der allgemeinen Kulturgenese des 5. Jahrtausends v. Chr. aufgeworfen und in einem neuen Blickwinkel betrachtet werden.
Location: Münster
Event Date: Sep 29, 2015
Organization: 2nd Münster conference on the 5th millenium, University of Hamburg
Papers by René Wollenweber
Fokus Jungsteinzeit Bd. 7, 2019
Data from Niederröblingen (district of Mansfeld-Südharz in Saxony-Anhalt) show, at the level of s... more Data from Niederröblingen (district of Mansfeld-Südharz in Saxony-Anhalt) show, at the level of settlement structure, a dynamic and continuous development from the Linear Pottery culture (LBK) to the Stichbandkeramik culture (StrokeOrnamented Pottery culture, or SBK). This development manifests itself through a restructuring of the settlement and, in general, through a slight decrease in settlement activities between LBK and SBK.
This is in line with or in contradiction to — depending on whether one is
following the eastern or the south-western point of view — current interpretations of settlement development itself. Thus, the Early Neolithic settlement of Niederröblingen occupies a key position in the discussion of cultural change from LBK to SBK, and between the principle of discontinuity preferred in the southwest and the principle of continuity preferred in the east.
As a first result, it becomes clear that the development of the SBK has to
be differentiated at a large scale and chronologically. It seems that the original SBK evolved in the western part of the LBK distribution in the form of the early Hinkelstein culture (HSK). During its eastward spread, the SBK phenomenon then falls on more or less fertile ground.
In den letzten Jahren wurde in Sachsen-Anhalt ein Forschungsprojekt zur Michelsberger Kultur durc... more In den letzten Jahren wurde in Sachsen-Anhalt ein Forschungsprojekt zur Michelsberger Kultur durchgeführt. (1) Im Rahmen der Forschungsarbeiten wurden an mehreren bedeutenden Fundstellen Sondagen angelegt, die tiefgreifende, z.T. überraschende Erkenntnisse erbrachten. Die Einflüsse der Michelsberger Kultur dürften demnach von weit größerer Bedeutung gewesen sein, als dies bisher erahnt werden konnte (2). ...
Talks by René Wollenweber
Thesis Chapters by René Wollenweber
Books by René Wollenweber
Archäologische Ausgrabungen , 2023
Preliminary report about the excavation campaign of 2022 in the oppidum of Altenburg-Rheinau.
Neubau einer Brücke der Landstraße L 51 in Schönebeck-Frohse, Salzlandkreis René Wollenweber, Hal... more Neubau einer Brücke der Landstraße L 51 in Schönebeck-Frohse, Salzlandkreis René Wollenweber, Halle (Saale) Wurden beim Bau der Bundesstraße B 246a bei Schönebeck zahlreiche Funde und Befunde meh-rerer prähistorischer Zeitepochen entdeckt, so durfte auch bei anderen Straßenbauarbeiten im näheren Umfeld mit ähnlich relevantem Fund-anfall gerechnet werden. Im Zuge eines Brücken-neubaus der Landstraße L 51 über die Bahngleise der DB AG wurde im Ortsteil Schönebeck-Frohse im März/April 2oo9 eine archäologische Grabung durchgeführt, die ebenfalls einige bemerkens-werte Befunde zutage brachte. So wurde im Fundstellenbereich – neben 6o Siedlungsbefunden, darunter vor allem neo-lithische Siedlungs-und Pfostengruben, zwei undatierbare Gräben sowie ein spätbronze-/früh-eisen zeitliches pit alignment – auch eine außer-gewöhnliche Überschneidung zweier neolithi-scher Zeithorizonte aufgedeckt. Sie wird zum einen durch eine mittelneolithische Hocker-bestattung der Baalberger Kultur (4ooo/39oo– 34oo v. Chr.) und zum anderen durch eine sich unmittelbar darüber befindende Brandbestattung mit endneolithisch datierenden Artefakten der Schönfelder Kultur (28oo–22oo v. Chr.) repräsen-tiert. Auf beide Grabbefunde sei im Folgenden näher eingegangen. Befunde und Funde Bei der Körperbestattung handelt es sich um eine rechtsseitige Hockerbestattung, die Nordost–Süd-west ausgerichtet ist (Abb. 1); der Blick ist nach Norden gewandt. Am Fußende war eine vierösige Amphore mit Trichterrand niedergelegt (Abb. 2), die die Bestattung in das Mittelneolithikum (Baalberger Kultur) datiert. Eine leicht nach Süden versetzte, lockere Steinsetzung mit den Ausmaßen von 1,5o m x 2,25 m schloss die Grabgrube nach oben ab.
Der Beginn des Mittelneolithikums ist nach südwestdeutscher Lesart mit dem Aufkommen der Stichban... more Der Beginn des Mittelneolithikums ist nach südwestdeutscher Lesart mit dem Aufkommen der Stichbandkeramik verknüpft, während in Mitteldeutschland diese Wandlung forschungsgeschichtlich bedingt an das Ende des Früh- oder Altneolithikums gesetzt wird. Einher mit unterschiedlichen chronologischen Termini geht die Unterschiedlichkeit der Modelle zur Ausbreitung und zur Entstehung der Stichbandkeramik als archäologischer Kultur.
Ein großes Manko in vielen typologischen Erwägungen scheint bisher die Fundamentierung der Ideen mit absoluten Daten zu sein. Neue Ergebnisse aus aktuellen Grabungen in Mitteldeutschland sorgen durch Feuchtbodenüberlieferung (Brunnen) für Impulse, um den Beginn und die Fragen der kulturellen Wandlungsprozesse neu zu diskutieren. Ausgehend von fundplatzspezifischen Beobachtungen und der absoluten Datierung der älteren Stichbandkeramik in Mitteldeutschland können auch Fragen der allgemeinen Kulturgenese des 5. Jahrtausends v. Chr. aufgeworfen und in einem neuen Blickwinkel betrachtet werden.
Location: Münster
Event Date: Sep 29, 2015
Organization: 2nd Münster conference on the 5th millenium, University of Hamburg
Fokus Jungsteinzeit Bd. 7, 2019
Data from Niederröblingen (district of Mansfeld-Südharz in Saxony-Anhalt) show, at the level of s... more Data from Niederröblingen (district of Mansfeld-Südharz in Saxony-Anhalt) show, at the level of settlement structure, a dynamic and continuous development from the Linear Pottery culture (LBK) to the Stichbandkeramik culture (StrokeOrnamented Pottery culture, or SBK). This development manifests itself through a restructuring of the settlement and, in general, through a slight decrease in settlement activities between LBK and SBK.
This is in line with or in contradiction to — depending on whether one is
following the eastern or the south-western point of view — current interpretations of settlement development itself. Thus, the Early Neolithic settlement of Niederröblingen occupies a key position in the discussion of cultural change from LBK to SBK, and between the principle of discontinuity preferred in the southwest and the principle of continuity preferred in the east.
As a first result, it becomes clear that the development of the SBK has to
be differentiated at a large scale and chronologically. It seems that the original SBK evolved in the western part of the LBK distribution in the form of the early Hinkelstein culture (HSK). During its eastward spread, the SBK phenomenon then falls on more or less fertile ground.
In den letzten Jahren wurde in Sachsen-Anhalt ein Forschungsprojekt zur Michelsberger Kultur durc... more In den letzten Jahren wurde in Sachsen-Anhalt ein Forschungsprojekt zur Michelsberger Kultur durchgeführt. (1) Im Rahmen der Forschungsarbeiten wurden an mehreren bedeutenden Fundstellen Sondagen angelegt, die tiefgreifende, z.T. überraschende Erkenntnisse erbrachten. Die Einflüsse der Michelsberger Kultur dürften demnach von weit größerer Bedeutung gewesen sein, als dies bisher erahnt werden konnte (2). ...
Archäologische Ausgrabungen , 2023
Preliminary report about the excavation campaign of 2022 in the oppidum of Altenburg-Rheinau.