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Papers by Stephan Beetz

Research paper thumbnail of Kleinstadtforschung

Stadtforschung ist in Deutschland traditionell großstadtorientiert. Kleinstädte werden weder in w... more Stadtforschung ist in Deutschland traditionell großstadtorientiert. Kleinstädte werden weder in wissenschaftlichen noch in politischen Auseinandersetzungen in ihren Strukturen, Bedeutungen und Funktionen hinreichend wahrgenommen und differenziert betrachtet. Eine adäquate Erforschung von Kleinstädten erfordert systematische, vergleichende sowie inter- und transdisziplinäre Ansätze. Traditionelle Zuschreibungen sollten kritisch hinterfragt und Kleinstädte in ihrer Vielfalt und Differenziertheit empirisch untersucht werden. Dabei geht es sowohl um die äußeren Prägungen und heterogenen inneren Strukturen als auch um regionale Funktionen und Verflechtungen. Die Verfügbarkeit bzw. Generierung von statistischen Daten, die auch kleinräumige Analysen ermöglichen, sind dabei ebenso notwendig wie umfassendere Studien, die über begrenzte und anlassbezogene Einzelfalluntersuchungen hinausgehen. Schließlich sollten auch die Forschungsförderung und die akademische Lehre Kleinstädte systematischer...

Research paper thumbnail of Baustein für Teilhabe

Sozialwirtschaft, 2022

Menschen mit Behinderungen können durch qualifizierte landwirtschaftliche Betriebe wichtige Schri... more Menschen mit Behinderungen können durch qualifizierte landwirtschaftliche Betriebe wichtige Schritte ins Arbeitsleben machen. Konfrontationen mit Werkstätten und anderen etablierten Anbietern sind dabei vermeidbar, wie ein Projekt in Sachsen zeigt.

Research paper thumbnail of Zentralität von Kleinstädten in ländlichen Räumen - Mythos und Realität

Hannover: Verlag der ARL - Akademie für Raumentwicklung in der Leibniz-Gemeinschaft eBooks, 2021

Centrality is viewed as one of the most important functions of small towns in rural areas. In spa... more Centrality is viewed as one of the most important functions of small towns in rural areas. In spatial scientific theory and spatial policy practice, the question of centrality is granted correspondingly great significance for the development of rural areas and 86 16 _ Ko m pen d i u m K lei n s ta dtfo r s ch u n g the small towns located in such areas. The article addresses centrality from an interdisciplinary perspective and critically considers the strongly normative nature of the discussion about centralities.

Research paper thumbnail of Die Demographisierung ökonomischer, kultureller und sozialer Veränderungen am Beispiel des ländlichen Raums

Demographisierung des Gesellschaftlichen

Kurzlich formulierte ein renommierter Statistiker ganz selbstverstandlich, dass die demographisch... more Kurzlich formulierte ein renommierter Statistiker ganz selbstverstandlich, dass die demographischen Daten an den Anfang einer Tagung gehorten, seien sie doch die Fakten, mit denen man sich auseinanderzusetzen habe. Am Anfang steht die Zahl? In den letzten Jahren erfuhr die Demographie in der deutschen Offentlichkeit eine ausgesprochen starke Beachtung. Damit ist nicht gesagt, dass die aufgeworfenen demographischen Fragestellungen neu sind, denn Themen wie alternde oder schrumpfende Bevolkerungen, umfangreiche Wanderungsbewegungen und sinkende Kinderzahlen begleiten den Prozess der Modernisierung in Land und Stadt. Der folgende Beitrag geht den Grunden und spezifischen Fokussierungen der aktuellen Diskussion nach, die in Wissenschaft und Politik sehr dominant und uber weite Strecken als Krisenszenario gefuhrt wird. Anlass fur die aktuelle Debatte waren die stark sinkenden Geburtenzahlen und Abwanderungen in Ostdeutschland, sie erstreckt sich aber inzwischen ebenso auf Westdeutschland. Die Ursachen fur Intensitat und Ausrichtung der Diskussion sind nicht einfach aus einem durch demographische Prozesse entstehenden politischen Handlungsdruck zu erklaren. Geschuldet ist dies ebenso nicht — wie haufig vorgebracht — der verzogerten Umsetzung wissenschaftlicher Erkenntnisse durch die Politik. Im Folgenden soll die These vertreten werden, dass sich die aktuelle Diskussion nur zum Teil aus den demographischen Entwicklungen „an sich“ herleitet. Am Anfang steht nicht die Zahl, sondern das Wort bzw. die Deutung. Einerseits werden in der aktuellen Debatte die demographischen Prozesse landlicher Raume nur unzureichend in ihrer gesellschaftlichen Wahrnehmung dargestellt, andererseits verschwimmen unter dem Stichwort des demographischen Wandels soziale, kulturelle und okonomische Veranderungen.

Research paper thumbnail of Alltag in ländlichen Räumen

Regionalentwicklung in Ostdeutschland, 2020

Den Alltag von Bewohner*innen ländlicher Räume in die Prozesse von Regionalentwicklung einzubinde... more Den Alltag von Bewohner*innen ländlicher Räume in die Prozesse von Regionalentwicklung einzubinden bzw. in die Beschreibungen regionaler Entwicklungen aufzunehmen, ist eine wichtige, aber keineswegs einfache Zielstellung. In diesem Beitrag wird es um die Frage gehen, wie Regionalentwicklung dies realisieren kann, und es wird auf drei Ebenen eine Auseinandersetzung um die Frage geführt, wie Alltag in ländlichen Räumen gesehen werden kann: 1) eine Auseinandersetzung mit dem Konzept des Alltags in der soziologischen, ethnologischen und zeitgeschichtlichen Forschung, 2) eine Darstellung empirischer Befunde in Bezug auf den Wandel und die Besonderheiten des Alltags in ländlichen Räumen in Ostdeutschland und 3) die Bedeutung des sozialen Konstruktes Alltag für die kollektive Selbstvergewisserung. Im Beitrag wird argumentiert, dass das Alltagskonzept ein geeigneter und sogar notwendiger Forschungsansatz ist, um ländliche Entwicklungen zu analysieren. Abschließend werden Konsequenzen dieses Herangehens für die Regionalentwicklung skizziert. 31.1 Alltag als Untersuchungskonzept Sichtet man Forschungsarbeiten, die sich mit "Alltag" in ländlichen Räumen befassen, dann fällt-zunächst ganz allgemein formuliert-dreierlei auf: 1) Eine Reihe von Autor*innen verwenden zwar den Begriff, aber führen ihn nicht vertiefend aus; er dient

Research paper thumbnail of Arbeitsformen und Erwerbstätigkeit

Dorf, 2019

Die Siedlungsform Dorf ging historisch uberwiegend aus landbewirtschaftenden Tatigkeiten hervor. ... more Die Siedlungsform Dorf ging historisch uberwiegend aus landbewirtschaftenden Tatigkeiten hervor. Trotz des gravierenden Wandels landlicher Erwerbstrukturen und bauerlicher ›Arbeitsverfassungen‹ blieben diese zentrale Identifikationsmuster des Dorfes – sowohl in der Eigen- als auch in der Fremddefinition. Umso eklatanter muss der Befund ausfallen, dass viele Dorfer wirtschaftlich gesehen Funktionsverluste erfahren, die nur bedingt durch andere Funktionsbereiche (Wohnen, Freizeit) ausgeglichen werden konnen. Fuhrt die moderne Arbeitsgesellschaft zum Ende des Dorfes? Diese Frage will und kann der Artikel nicht beantworten, doch sollen verschiedene Zugange entwickelt werden, sie anders zu stellen.

Research paper thumbnail of Die kleine Stadt in der großen Moderne – small, slow oder smart?

Im Beitrag wird die „zentrale kleine Stadt“ als ein typisches Produkt der Industrialisierung um d... more Im Beitrag wird die „zentrale kleine Stadt“ als ein typisches Produkt der Industrialisierung um die Wende vom 19. zum 20. Jahrhundert untersucht. Anhand einer Reihe von Daten wird gezeigt, dass kleine dezentrale Stadte z. B. in Sachsen einst die rasante Entwicklung als starke Industrieregion erst ermoglichten. Trotz sich entleerender und schrumpfender Regionen ergeben sich gegenwartig Entwicklungschancen fur kleine Stadte, da Modernisierung nicht allein ein Phanomen der Metropolen ist. Kleine Stadte konnen hier ihre Potenziale als smarte, wendige, kreative Akteure wahrnehmen, weil Modernitat in einer Wissens- und Informationsgesellschaft weniger standortgebunden ist.

Research paper thumbnail of Wohnungsgenossenschaften und Stadtentwicklung

Made available in DSpace on 2020-01-04T09:14:17Z (GMT). No. of bitstreams: 0 Previous issue date:... more Made available in DSpace on 2020-01-04T09:14:17Z (GMT). No. of bitstreams: 0 Previous issue date: 2008

Research paper thumbnail of Kontexte und Voraussetzungen für Innovationen : erweiterter Innovationsbegriff

Research paper thumbnail of Small town research in Germany - Status quo and recommendations

Urban studies in Germany are traditionally oriented towards large cities. The structures, meaning... more Urban studies in Germany are traditionally oriented towards large cities. The structures, meanings and functions of small towns are not sufficiently perceived and differentiated in scientific or political debates. Adequate research on small towns requires systematic, comparative, inter- and transdisciplinary approaches. Traditional attributions should be questioned critically and small towns should be examined empirically in their diversity and differentiation. This involves paying attention to external influences and heterogeneous internal structures as well as to regional functions and interdependencies. The availability and generation of statistical data, which also make small-scale analyses possible, are just as necessary as more comprehensive studies, which go beyond limited case studies. Finally, also research funding and academic teaching should address small towns more systematically than it has been the case in the past. This position paper presents recommendations for rese...

Research paper thumbnail of Kleinstadtbilder und Kleinstadtutopien. Ein soziologischer Versuch

Kleinstadtliteratur, 2020

Research paper thumbnail of Was passiert, wenn Regionen „verarmen“?

Von der "Leutenot" und der "Not der Leute", 2012

Research paper thumbnail of Demographic, Economic And Institutional Shrinkage – From The Perspective Of Rural Areas In Germany

Imploding Populations in Japan and Germany, 2011

Research paper thumbnail of Das Land in der Landschaft der Wissenschaften. Die Erklärungskraft des Begriffes ‚Land‘ aus Sicht der Soziologie

Stadt-Land-Beziehungen im 20. Jahrhundert, 2015

Research paper thumbnail of Innovationen der Landnutzung in Nordostdeutschland – Eine Fallstudie aus dem BioenergiesektorLand Use Innovations in North-East Germany – A Case Study from the Bioenergy Sector

GAIA - Ecological Perspectives for Science and Society, 2009

Die ländlichen Räume Nordostdeutschlands sind Abwanderung und Alte rung der Bevölkerung sowie wir... more Die ländlichen Räume Nordostdeutschlands sind Abwanderung und Alte rung der Bevölkerung sowie wirtschaftlicher Stagnation ausgesetzt. Gleichzeitig nimmt die Nachfrage nach ihren natürlichen Ressourcen stark zu. Am Beispiel des Bioenergiesektors werden die Potenziale innovativer Landnutzungen für die Entwicklung der Region analysiert.Rural areas in North-East Germany experience out-migration and aging of their population as well as economic stagnation. But at the same time the societal demand for the natural resources of rural areas strongly increases, e.g., for the provision of food, energy, and environmental services. This article questions whether this demand is able to trigger innovation that absorbs or reverses the economic and social marginalisation of rural areas. The emerging bioenergy industry is used to exemplify the various aspects of the innovation concept and to analyse the interactions between different fields of innovation. It is concluded that rural areas need systemi...

Research paper thumbnail of Regionale Dimensionen des Alterns und der Umbau der kommunalen Daseinsvorsorge – Entwicklungen am Beispiel ländlicher Räume

Hinter dem Begriff ‚Altern’ verbergen sich verschiedenste Aspekte: Zum einen wird darunter ein in... more Hinter dem Begriff ‚Altern’ verbergen sich verschiedenste Aspekte: Zum einen wird darunter ein individueller Prozess des Alterwerdens verstanden. Obwohl es sich auf die Entwicklung einer Person bezieht, ist das individuelle Altern gesellschaftlich definiert und institutionalisiert. Das reicht von der Festlegung der Rentengrenzen und Fruhverrentungspraktiken bis zu kulturellen Vorstellungen, was ein alter Mensch tun soll oder auch nicht. Wahrend dies haufig zu Simplifizierungen in der Wahrnehmung des alten Menschen fuhrt, weist die Alternsforschung darauf hin, dass die Verschiedenartigkeit der Menschen mit dem Alter zunimmt. Zum anderen bezieht Altern sich auf einen demografischen Vorgang, der Verschiebungen in der Altersstruktur von Gesellschaften beschreibt. Dieser basiert vor allem auf den beiden bekannten Trends zuruckgehender Geburtenzahlen und steigender Lebenserwartung. Wenn in der jungsten Vergangenheit uberwiegend die demografische Seite in den Vordergrund ruckte, so sind die Veranderungen des gesellschaftlichen Alterns jedoch nicht weniger bedeutsam.

Research paper thumbnail of „Ich heiratete nicht nur den Mann, sondern auch das Land“

Zuwanderung und Stadtentwicklung, 1997

Mit den rasanten politischen Veranderungen nach 1989 erlebte Berlin eine intensive Zuwanderung au... more Mit den rasanten politischen Veranderungen nach 1989 erlebte Berlin eine intensive Zuwanderung aus der ehemaligen Sowjetunion. Zum breiten „russischen“ Immigrantenspektrum zahlt auch die Gruppe der eingeheirateten russisch-sprachigen Frauen. Im vorliegenden Artikel werden die Prozesse familiarer und beruflicher Mobilitat und das Bewegen in der grosstadtischen Offentlichkeit als Vergesellschaftungsformen dieser inzwischen bedeutenden Zuwanderergruppe dargestellt.

Research paper thumbnail of Socjologia wsi w Niemczech – socjologia bez wsi?

Research paper thumbnail of Migration

Handwörterbuch zur ländlichen Gesellschaft in Deutschland, 2005

Research paper thumbnail of Handwörterbuch zur ländlichen Gesellschaft in Deutschland

VS verlag fOr Sozialwissenschaften Entstanden mit Beginn des Jahres 2004 aus den beiden Hiiusern ... more VS verlag fOr Sozialwissenschaften Entstanden mit Beginn des Jahres 2004 aus den beiden Hiiusern Leske+Budrich und Westdeutscher verlag. Die breite Basis fOr sozialwissenschaftliches Publizieren Bibliografische Information Der Deutschen Bibliothek Die Deutsche Bibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet iiber <http://dnb.ddb.de> abrufbar.

Research paper thumbnail of Kleinstadtforschung

Stadtforschung ist in Deutschland traditionell großstadtorientiert. Kleinstädte werden weder in w... more Stadtforschung ist in Deutschland traditionell großstadtorientiert. Kleinstädte werden weder in wissenschaftlichen noch in politischen Auseinandersetzungen in ihren Strukturen, Bedeutungen und Funktionen hinreichend wahrgenommen und differenziert betrachtet. Eine adäquate Erforschung von Kleinstädten erfordert systematische, vergleichende sowie inter- und transdisziplinäre Ansätze. Traditionelle Zuschreibungen sollten kritisch hinterfragt und Kleinstädte in ihrer Vielfalt und Differenziertheit empirisch untersucht werden. Dabei geht es sowohl um die äußeren Prägungen und heterogenen inneren Strukturen als auch um regionale Funktionen und Verflechtungen. Die Verfügbarkeit bzw. Generierung von statistischen Daten, die auch kleinräumige Analysen ermöglichen, sind dabei ebenso notwendig wie umfassendere Studien, die über begrenzte und anlassbezogene Einzelfalluntersuchungen hinausgehen. Schließlich sollten auch die Forschungsförderung und die akademische Lehre Kleinstädte systematischer...

Research paper thumbnail of Baustein für Teilhabe

Sozialwirtschaft, 2022

Menschen mit Behinderungen können durch qualifizierte landwirtschaftliche Betriebe wichtige Schri... more Menschen mit Behinderungen können durch qualifizierte landwirtschaftliche Betriebe wichtige Schritte ins Arbeitsleben machen. Konfrontationen mit Werkstätten und anderen etablierten Anbietern sind dabei vermeidbar, wie ein Projekt in Sachsen zeigt.

Research paper thumbnail of Zentralität von Kleinstädten in ländlichen Räumen - Mythos und Realität

Hannover: Verlag der ARL - Akademie für Raumentwicklung in der Leibniz-Gemeinschaft eBooks, 2021

Centrality is viewed as one of the most important functions of small towns in rural areas. In spa... more Centrality is viewed as one of the most important functions of small towns in rural areas. In spatial scientific theory and spatial policy practice, the question of centrality is granted correspondingly great significance for the development of rural areas and 86 16 _ Ko m pen d i u m K lei n s ta dtfo r s ch u n g the small towns located in such areas. The article addresses centrality from an interdisciplinary perspective and critically considers the strongly normative nature of the discussion about centralities.

Research paper thumbnail of Die Demographisierung ökonomischer, kultureller und sozialer Veränderungen am Beispiel des ländlichen Raums

Demographisierung des Gesellschaftlichen

Kurzlich formulierte ein renommierter Statistiker ganz selbstverstandlich, dass die demographisch... more Kurzlich formulierte ein renommierter Statistiker ganz selbstverstandlich, dass die demographischen Daten an den Anfang einer Tagung gehorten, seien sie doch die Fakten, mit denen man sich auseinanderzusetzen habe. Am Anfang steht die Zahl? In den letzten Jahren erfuhr die Demographie in der deutschen Offentlichkeit eine ausgesprochen starke Beachtung. Damit ist nicht gesagt, dass die aufgeworfenen demographischen Fragestellungen neu sind, denn Themen wie alternde oder schrumpfende Bevolkerungen, umfangreiche Wanderungsbewegungen und sinkende Kinderzahlen begleiten den Prozess der Modernisierung in Land und Stadt. Der folgende Beitrag geht den Grunden und spezifischen Fokussierungen der aktuellen Diskussion nach, die in Wissenschaft und Politik sehr dominant und uber weite Strecken als Krisenszenario gefuhrt wird. Anlass fur die aktuelle Debatte waren die stark sinkenden Geburtenzahlen und Abwanderungen in Ostdeutschland, sie erstreckt sich aber inzwischen ebenso auf Westdeutschland. Die Ursachen fur Intensitat und Ausrichtung der Diskussion sind nicht einfach aus einem durch demographische Prozesse entstehenden politischen Handlungsdruck zu erklaren. Geschuldet ist dies ebenso nicht — wie haufig vorgebracht — der verzogerten Umsetzung wissenschaftlicher Erkenntnisse durch die Politik. Im Folgenden soll die These vertreten werden, dass sich die aktuelle Diskussion nur zum Teil aus den demographischen Entwicklungen „an sich“ herleitet. Am Anfang steht nicht die Zahl, sondern das Wort bzw. die Deutung. Einerseits werden in der aktuellen Debatte die demographischen Prozesse landlicher Raume nur unzureichend in ihrer gesellschaftlichen Wahrnehmung dargestellt, andererseits verschwimmen unter dem Stichwort des demographischen Wandels soziale, kulturelle und okonomische Veranderungen.

Research paper thumbnail of Alltag in ländlichen Räumen

Regionalentwicklung in Ostdeutschland, 2020

Den Alltag von Bewohner*innen ländlicher Räume in die Prozesse von Regionalentwicklung einzubinde... more Den Alltag von Bewohner*innen ländlicher Räume in die Prozesse von Regionalentwicklung einzubinden bzw. in die Beschreibungen regionaler Entwicklungen aufzunehmen, ist eine wichtige, aber keineswegs einfache Zielstellung. In diesem Beitrag wird es um die Frage gehen, wie Regionalentwicklung dies realisieren kann, und es wird auf drei Ebenen eine Auseinandersetzung um die Frage geführt, wie Alltag in ländlichen Räumen gesehen werden kann: 1) eine Auseinandersetzung mit dem Konzept des Alltags in der soziologischen, ethnologischen und zeitgeschichtlichen Forschung, 2) eine Darstellung empirischer Befunde in Bezug auf den Wandel und die Besonderheiten des Alltags in ländlichen Räumen in Ostdeutschland und 3) die Bedeutung des sozialen Konstruktes Alltag für die kollektive Selbstvergewisserung. Im Beitrag wird argumentiert, dass das Alltagskonzept ein geeigneter und sogar notwendiger Forschungsansatz ist, um ländliche Entwicklungen zu analysieren. Abschließend werden Konsequenzen dieses Herangehens für die Regionalentwicklung skizziert. 31.1 Alltag als Untersuchungskonzept Sichtet man Forschungsarbeiten, die sich mit "Alltag" in ländlichen Räumen befassen, dann fällt-zunächst ganz allgemein formuliert-dreierlei auf: 1) Eine Reihe von Autor*innen verwenden zwar den Begriff, aber führen ihn nicht vertiefend aus; er dient

Research paper thumbnail of Arbeitsformen und Erwerbstätigkeit

Dorf, 2019

Die Siedlungsform Dorf ging historisch uberwiegend aus landbewirtschaftenden Tatigkeiten hervor. ... more Die Siedlungsform Dorf ging historisch uberwiegend aus landbewirtschaftenden Tatigkeiten hervor. Trotz des gravierenden Wandels landlicher Erwerbstrukturen und bauerlicher ›Arbeitsverfassungen‹ blieben diese zentrale Identifikationsmuster des Dorfes – sowohl in der Eigen- als auch in der Fremddefinition. Umso eklatanter muss der Befund ausfallen, dass viele Dorfer wirtschaftlich gesehen Funktionsverluste erfahren, die nur bedingt durch andere Funktionsbereiche (Wohnen, Freizeit) ausgeglichen werden konnen. Fuhrt die moderne Arbeitsgesellschaft zum Ende des Dorfes? Diese Frage will und kann der Artikel nicht beantworten, doch sollen verschiedene Zugange entwickelt werden, sie anders zu stellen.

Research paper thumbnail of Die kleine Stadt in der großen Moderne – small, slow oder smart?

Im Beitrag wird die „zentrale kleine Stadt“ als ein typisches Produkt der Industrialisierung um d... more Im Beitrag wird die „zentrale kleine Stadt“ als ein typisches Produkt der Industrialisierung um die Wende vom 19. zum 20. Jahrhundert untersucht. Anhand einer Reihe von Daten wird gezeigt, dass kleine dezentrale Stadte z. B. in Sachsen einst die rasante Entwicklung als starke Industrieregion erst ermoglichten. Trotz sich entleerender und schrumpfender Regionen ergeben sich gegenwartig Entwicklungschancen fur kleine Stadte, da Modernisierung nicht allein ein Phanomen der Metropolen ist. Kleine Stadte konnen hier ihre Potenziale als smarte, wendige, kreative Akteure wahrnehmen, weil Modernitat in einer Wissens- und Informationsgesellschaft weniger standortgebunden ist.

Research paper thumbnail of Wohnungsgenossenschaften und Stadtentwicklung

Made available in DSpace on 2020-01-04T09:14:17Z (GMT). No. of bitstreams: 0 Previous issue date:... more Made available in DSpace on 2020-01-04T09:14:17Z (GMT). No. of bitstreams: 0 Previous issue date: 2008

Research paper thumbnail of Kontexte und Voraussetzungen für Innovationen : erweiterter Innovationsbegriff

Research paper thumbnail of Small town research in Germany - Status quo and recommendations

Urban studies in Germany are traditionally oriented towards large cities. The structures, meaning... more Urban studies in Germany are traditionally oriented towards large cities. The structures, meanings and functions of small towns are not sufficiently perceived and differentiated in scientific or political debates. Adequate research on small towns requires systematic, comparative, inter- and transdisciplinary approaches. Traditional attributions should be questioned critically and small towns should be examined empirically in their diversity and differentiation. This involves paying attention to external influences and heterogeneous internal structures as well as to regional functions and interdependencies. The availability and generation of statistical data, which also make small-scale analyses possible, are just as necessary as more comprehensive studies, which go beyond limited case studies. Finally, also research funding and academic teaching should address small towns more systematically than it has been the case in the past. This position paper presents recommendations for rese...

Research paper thumbnail of Kleinstadtbilder und Kleinstadtutopien. Ein soziologischer Versuch

Kleinstadtliteratur, 2020

Research paper thumbnail of Was passiert, wenn Regionen „verarmen“?

Von der "Leutenot" und der "Not der Leute", 2012

Research paper thumbnail of Demographic, Economic And Institutional Shrinkage – From The Perspective Of Rural Areas In Germany

Imploding Populations in Japan and Germany, 2011

Research paper thumbnail of Das Land in der Landschaft der Wissenschaften. Die Erklärungskraft des Begriffes ‚Land‘ aus Sicht der Soziologie

Stadt-Land-Beziehungen im 20. Jahrhundert, 2015

Research paper thumbnail of Innovationen der Landnutzung in Nordostdeutschland – Eine Fallstudie aus dem BioenergiesektorLand Use Innovations in North-East Germany – A Case Study from the Bioenergy Sector

GAIA - Ecological Perspectives for Science and Society, 2009

Die ländlichen Räume Nordostdeutschlands sind Abwanderung und Alte rung der Bevölkerung sowie wir... more Die ländlichen Räume Nordostdeutschlands sind Abwanderung und Alte rung der Bevölkerung sowie wirtschaftlicher Stagnation ausgesetzt. Gleichzeitig nimmt die Nachfrage nach ihren natürlichen Ressourcen stark zu. Am Beispiel des Bioenergiesektors werden die Potenziale innovativer Landnutzungen für die Entwicklung der Region analysiert.Rural areas in North-East Germany experience out-migration and aging of their population as well as economic stagnation. But at the same time the societal demand for the natural resources of rural areas strongly increases, e.g., for the provision of food, energy, and environmental services. This article questions whether this demand is able to trigger innovation that absorbs or reverses the economic and social marginalisation of rural areas. The emerging bioenergy industry is used to exemplify the various aspects of the innovation concept and to analyse the interactions between different fields of innovation. It is concluded that rural areas need systemi...

Research paper thumbnail of Regionale Dimensionen des Alterns und der Umbau der kommunalen Daseinsvorsorge – Entwicklungen am Beispiel ländlicher Räume

Hinter dem Begriff ‚Altern’ verbergen sich verschiedenste Aspekte: Zum einen wird darunter ein in... more Hinter dem Begriff ‚Altern’ verbergen sich verschiedenste Aspekte: Zum einen wird darunter ein individueller Prozess des Alterwerdens verstanden. Obwohl es sich auf die Entwicklung einer Person bezieht, ist das individuelle Altern gesellschaftlich definiert und institutionalisiert. Das reicht von der Festlegung der Rentengrenzen und Fruhverrentungspraktiken bis zu kulturellen Vorstellungen, was ein alter Mensch tun soll oder auch nicht. Wahrend dies haufig zu Simplifizierungen in der Wahrnehmung des alten Menschen fuhrt, weist die Alternsforschung darauf hin, dass die Verschiedenartigkeit der Menschen mit dem Alter zunimmt. Zum anderen bezieht Altern sich auf einen demografischen Vorgang, der Verschiebungen in der Altersstruktur von Gesellschaften beschreibt. Dieser basiert vor allem auf den beiden bekannten Trends zuruckgehender Geburtenzahlen und steigender Lebenserwartung. Wenn in der jungsten Vergangenheit uberwiegend die demografische Seite in den Vordergrund ruckte, so sind die Veranderungen des gesellschaftlichen Alterns jedoch nicht weniger bedeutsam.

Research paper thumbnail of „Ich heiratete nicht nur den Mann, sondern auch das Land“

Zuwanderung und Stadtentwicklung, 1997

Mit den rasanten politischen Veranderungen nach 1989 erlebte Berlin eine intensive Zuwanderung au... more Mit den rasanten politischen Veranderungen nach 1989 erlebte Berlin eine intensive Zuwanderung aus der ehemaligen Sowjetunion. Zum breiten „russischen“ Immigrantenspektrum zahlt auch die Gruppe der eingeheirateten russisch-sprachigen Frauen. Im vorliegenden Artikel werden die Prozesse familiarer und beruflicher Mobilitat und das Bewegen in der grosstadtischen Offentlichkeit als Vergesellschaftungsformen dieser inzwischen bedeutenden Zuwanderergruppe dargestellt.

Research paper thumbnail of Socjologia wsi w Niemczech – socjologia bez wsi?

Research paper thumbnail of Migration

Handwörterbuch zur ländlichen Gesellschaft in Deutschland, 2005

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VS verlag fOr Sozialwissenschaften Entstanden mit Beginn des Jahres 2004 aus den beiden Hiiusern ... more VS verlag fOr Sozialwissenschaften Entstanden mit Beginn des Jahres 2004 aus den beiden Hiiusern Leske+Budrich und Westdeutscher verlag. Die breite Basis fOr sozialwissenschaftliches Publizieren Bibliografische Information Der Deutschen Bibliothek Die Deutsche Bibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet iiber <http://dnb.ddb.de> abrufbar.