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Papers by Stephan Siemens
Hegel-Jahrbuch, 2008
Das Denken der Totalität in der Entwicklung ist außer Mode gekommen. Das finde ich bedauerlich. D... more Das Denken der Totalität in der Entwicklung ist außer Mode gekommen. Das finde ich bedauerlich. Denn die gegenwärtigen, sogenannten »postfordistischen« Lohnarbeiterinnen und Lohnarbeiter müssen sich in ihrer Arbeit praktisch mit der Totalität des menschlichen Tuns auseinandersetzen. Das ist jedenfalls meine Überzeugung, derentwegen ich das Thema gewählt habe. Dabei verstehe ich unter Arbeitsteilung den Prozess, in dem bestimmte privat betriebene Tätigkeiten auf das Ganze der gesellschaftlichen Produktion bezogen werden. Entsprechend verstehe ich unter »Tun« zunächst privates marktvermitteltes Tun. Auf die gegenwärtigen Veränderungen in der Arbeit komme ich am Schluss des Vortrags in einer These zu den gegenwärtigen Veränderungen in der Produktion zurück. Das Tun der Menschen in seiner Gesamtheit kann ich als Einheit des »Dass« des Tuns und des »Was« des Tuns betrachten. Wenn ich das Verhältnis dieser Betrachtungsweisen als eine bloße gedankliche Operation auffasse, dann meine ich, tun zu können, was ich will, solange ich nur etwas tue, was unter den Begriff des Tuns überhaupt fällt. Ich kann es mir als frei und als mein Tun vorstellen. Umgekehrt sieht dasselbe Verhältnis in Wirklichkeit aus. Denn es müssen bestimmte Tätigkeiten in gehöriger Proportion getan werden. Es scheint daher, als ob sich das Tun überhaupt in bestimmte Tätigkeiten spezifiziere und die Individuen darunter subsumiere. Die Individuen sind so betrachtet ihrem eigenen Tun und ihrem eigenen Produkt subsumiert, also zum Beispiel ich unter das »Philosoph-Sein«. Ich bin nicht frei zu tun, was ich will, sondern ich bin beherrscht durch die Form, in der wir in unserer Gesellschaft den erforderlichen Tätigkeiten insgesamt nachgehen, welche mich in meinem bestimmten Tun festhält, mich diesem bestimmten Tun subsumiert. Das Tun erscheint dann nicht mehr als mein Tun, sondern ich erscheine als ein bloßer Ausdruck meines Tuns, als ein Anhängsel meines eigenen Tuns. Hegel will in dem Kapitel »Das geistige Tierreich und der Betrug oder die Sache selbst«' die Subsumtion der Individuen unter das sich spezifizierende Tun darstellen und erklären. Denn von ihr aus kann er zu der Subsumtion der Individuen unter den Geist übergehen. Seine Überlegung ist: Das sich von selbst bestimmende Tun der Individuen in ihrer Gesamtheit, »die Sache selbst«, zieht-als die Mitte-das Extrem des einzelnen Tuns der Individuen und das Extrem des Tuns überhaupt in sich, setzt sie als ihre Momente und bestimmt sie. Die Sache selbst-die gesellschaftliche Arbeitsteilung^-ist die realisierte Vernunft, die nichts anderes ist als das Sich-selbst-Bestimmen des Geistes, wie er im Bewusstsein erscheint. Hegel geht von dem-sich seiner als Vernunft bewussten-Selbstbewusstsein als Resultat der bisherigen Entwicklung in der Phänomenologie des Geistes aus. Es ist nicht nur die Einheit von Tun und Sein, sondern es hat sich auch als solche zum Wesen, d. h. es will sich in seinem Tun verwirklichen. Dafür muss es sich selbst voraussetzen. Es ist also an sich und-als Resultat der bisherigen Entwicklungbestimmt, oder anders formuliert: Es ist eine ursprünglich bestimmte Natur, die es zur Wirklichkeit
Zusammenfassung: Die Beschaftigten nehmen heute – organisiert in Teams und Unternehmenseinheiten ... more Zusammenfassung: Die Beschaftigten nehmen heute – organisiert in Teams und Unternehmenseinheiten – gemeinsam Unternehmerfunktionen wahr. Von selbst und durch indirekte Steuerung entsteht die Gruppendynamik: WIR ubernehmen die Unternehmerfunktion und ICH, DU, ER, SIE mussen es tun. Dadurch werden die Beziehungen der Beschaftigten belastet mit dem unternehmerischen Zweck. Die Unbewusstheit dieser Prozesse hindert die Beschaftigten an der Wahrnehmung ihrer Interessen. Schutzrechte werden haufig nicht in Anspruch genommen. Die Reflexion der Gruppendynamik unter Bedingungen der indirekten Steuerung ist der wichtigste Schritt, um psychischen Belastungen zu begegnen. Die Team-Analyse wurde von Stephan Siemens und der Initiative »Meine Zeit ist mein Leben« in der gewerkschaftlichen Bildungsarbeit entwickelt. Abstracht: Employees practice enterprising functions cooperating in teams and business units. Driven by indirect control special forms of group dynamics appear: WE perform enterprising ...
Hegel-Jahrbuch, 2008
Das Denken der Totalität in der Entwicklung ist außer Mode gekommen. Das finde ich bedauerlich. D... more Das Denken der Totalität in der Entwicklung ist außer Mode gekommen. Das finde ich bedauerlich. Denn die gegenwärtigen, sogenannten »postfordistischen« Lohnarbeiterinnen und Lohnarbeiter müssen sich in ihrer Arbeit praktisch mit der Totalität des menschlichen Tuns auseinandersetzen. Das ist jedenfalls meine Überzeugung, derentwegen ich das Thema gewählt habe. Dabei verstehe ich unter Arbeitsteilung den Prozess, in dem bestimmte privat betriebene Tätigkeiten auf das Ganze der gesellschaftlichen Produktion bezogen werden. Entsprechend verstehe ich unter »Tun« zunächst privates marktvermitteltes Tun. Auf die gegenwärtigen Veränderungen in der Arbeit komme ich am Schluss des Vortrags in einer These zu den gegenwärtigen Veränderungen in der Produktion zurück. Das Tun der Menschen in seiner Gesamtheit kann ich als Einheit des »Dass« des Tuns und des »Was« des Tuns betrachten. Wenn ich das Verhältnis dieser Betrachtungsweisen als eine bloße gedankliche Operation auffasse, dann meine ich, tun zu können, was ich will, solange ich nur etwas tue, was unter den Begriff des Tuns überhaupt fällt. Ich kann es mir als frei und als mein Tun vorstellen. Umgekehrt sieht dasselbe Verhältnis in Wirklichkeit aus. Denn es müssen bestimmte Tätigkeiten in gehöriger Proportion getan werden. Es scheint daher, als ob sich das Tun überhaupt in bestimmte Tätigkeiten spezifiziere und die Individuen darunter subsumiere. Die Individuen sind so betrachtet ihrem eigenen Tun und ihrem eigenen Produkt subsumiert, also zum Beispiel ich unter das »Philosoph-Sein«. Ich bin nicht frei zu tun, was ich will, sondern ich bin beherrscht durch die Form, in der wir in unserer Gesellschaft den erforderlichen Tätigkeiten insgesamt nachgehen, welche mich in meinem bestimmten Tun festhält, mich diesem bestimmten Tun subsumiert. Das Tun erscheint dann nicht mehr als mein Tun, sondern ich erscheine als ein bloßer Ausdruck meines Tuns, als ein Anhängsel meines eigenen Tuns. Hegel will in dem Kapitel »Das geistige Tierreich und der Betrug oder die Sache selbst«' die Subsumtion der Individuen unter das sich spezifizierende Tun darstellen und erklären. Denn von ihr aus kann er zu der Subsumtion der Individuen unter den Geist übergehen. Seine Überlegung ist: Das sich von selbst bestimmende Tun der Individuen in ihrer Gesamtheit, »die Sache selbst«, zieht-als die Mitte-das Extrem des einzelnen Tuns der Individuen und das Extrem des Tuns überhaupt in sich, setzt sie als ihre Momente und bestimmt sie. Die Sache selbst-die gesellschaftliche Arbeitsteilung^-ist die realisierte Vernunft, die nichts anderes ist als das Sich-selbst-Bestimmen des Geistes, wie er im Bewusstsein erscheint. Hegel geht von dem-sich seiner als Vernunft bewussten-Selbstbewusstsein als Resultat der bisherigen Entwicklung in der Phänomenologie des Geistes aus. Es ist nicht nur die Einheit von Tun und Sein, sondern es hat sich auch als solche zum Wesen, d. h. es will sich in seinem Tun verwirklichen. Dafür muss es sich selbst voraussetzen. Es ist also an sich und-als Resultat der bisherigen Entwicklungbestimmt, oder anders formuliert: Es ist eine ursprünglich bestimmte Natur, die es zur Wirklichkeit
Hegel-Jahrbuch, 2010
Die Konferenz stellt die Frage »Geist?«. Darauf mit den Überlegungen zu reagieren, die Hegel mit ... more Die Konferenz stellt die Frage »Geist?«. Darauf mit den Überlegungen zu reagieren, die Hegel mit dem Begriff des Geistes verbindet, wirkt leicht dogmatisch. Verlangt wird eine äußere Rechtfertigung des Begriffes Geist. Hegel selbst hatte ein ähnliches Problem in seiner Zeit mit dem Begriff des Geistes. Wie hat er dieses Problem gelöst? Seine Lösung provoziert heute wie damals: Wer einen wissenschaftlichen Begriff der Wissenschaft erarbeiten will, bedarf des Begriffs des Geistes. Das ist die wesentliche Behauptung der »Phänomenologe des Geistes«, der-wenn auch schweren-Einleitung in die Philosophie als Wissenschaft. Hegel stellt sich in diesem Werk äußeren Maßstäben, die an die Philosophie herangetragen werden, mit denen sie beurteilt wird. Er nimmt diese Maßstäbe auf und unterwirft sich ihrer Kritik; in derselben Bewegung kritisiert er diese auf seine Philosophie angewendeten Maßstäbe selbst; er zeigt ihre Berechtigung, aber auch ihre Beschränktheit auf. Indem er so die Maßstäbe der Kritik auf die Kritik selbst zurückbeugt, finden diese Maßstäbe ihre Schranke, über die sie nicht hinausgehen können, während das wissenschaftliche Denken über sie hinausgeführt wird. So kritisiert Hegel ein Denken, das die Methode der Wissenschaft von ihrem Inhalt trennt. Er wendet sich dagegen, dass ein bestimmter fixierter Inhalt oder eine bestimmte fixierte Methode zum Maßstab der Kritik an der Philosophie gemacht werden. Umgekehrt ist die philosophisch-wissenschaftliche Behandlungsart die Einheit von Inhalt und Methode. Hegel stellt im Medium der Einheit von Inhalt und Methode die Trennung von Inhalt und Methode dar.
Hegel-Jahrbuch, 2008
Das Denken der Totalität in der Entwicklung ist außer Mode gekommen. Das finde ich bedauerlich. D... more Das Denken der Totalität in der Entwicklung ist außer Mode gekommen. Das finde ich bedauerlich. Denn die gegenwärtigen, sogenannten »postfordistischen« Lohnarbeiterinnen und Lohnarbeiter müssen sich in ihrer Arbeit praktisch mit der Totalität des menschlichen Tuns auseinandersetzen. Das ist jedenfalls meine Überzeugung, derentwegen ich das Thema gewählt habe. Dabei verstehe ich unter Arbeitsteilung den Prozess, in dem bestimmte privat betriebene Tätigkeiten auf das Ganze der gesellschaftlichen Produktion bezogen werden. Entsprechend verstehe ich unter »Tun« zunächst privates marktvermitteltes Tun. Auf die gegenwärtigen Veränderungen in der Arbeit komme ich am Schluss des Vortrags in einer These zu den gegenwärtigen Veränderungen in der Produktion zurück. Das Tun der Menschen in seiner Gesamtheit kann ich als Einheit des »Dass« des Tuns und des »Was« des Tuns betrachten. Wenn ich das Verhältnis dieser Betrachtungsweisen als eine bloße gedankliche Operation auffasse, dann meine ich, tun zu können, was ich will, solange ich nur etwas tue, was unter den Begriff des Tuns überhaupt fällt. Ich kann es mir als frei und als mein Tun vorstellen. Umgekehrt sieht dasselbe Verhältnis in Wirklichkeit aus. Denn es müssen bestimmte Tätigkeiten in gehöriger Proportion getan werden. Es scheint daher, als ob sich das Tun überhaupt in bestimmte Tätigkeiten spezifiziere und die Individuen darunter subsumiere. Die Individuen sind so betrachtet ihrem eigenen Tun und ihrem eigenen Produkt subsumiert, also zum Beispiel ich unter das »Philosoph-Sein«. Ich bin nicht frei zu tun, was ich will, sondern ich bin beherrscht durch die Form, in der wir in unserer Gesellschaft den erforderlichen Tätigkeiten insgesamt nachgehen, welche mich in meinem bestimmten Tun festhält, mich diesem bestimmten Tun subsumiert. Das Tun erscheint dann nicht mehr als mein Tun, sondern ich erscheine als ein bloßer Ausdruck meines Tuns, als ein Anhängsel meines eigenen Tuns. Hegel will in dem Kapitel »Das geistige Tierreich und der Betrug oder die Sache selbst«' die Subsumtion der Individuen unter das sich spezifizierende Tun darstellen und erklären. Denn von ihr aus kann er zu der Subsumtion der Individuen unter den Geist übergehen. Seine Überlegung ist: Das sich von selbst bestimmende Tun der Individuen in ihrer Gesamtheit, »die Sache selbst«, zieht-als die Mitte-das Extrem des einzelnen Tuns der Individuen und das Extrem des Tuns überhaupt in sich, setzt sie als ihre Momente und bestimmt sie. Die Sache selbst-die gesellschaftliche Arbeitsteilung^-ist die realisierte Vernunft, die nichts anderes ist als das Sich-selbst-Bestimmen des Geistes, wie er im Bewusstsein erscheint. Hegel geht von dem-sich seiner als Vernunft bewussten-Selbstbewusstsein als Resultat der bisherigen Entwicklung in der Phänomenologie des Geistes aus. Es ist nicht nur die Einheit von Tun und Sein, sondern es hat sich auch als solche zum Wesen, d. h. es will sich in seinem Tun verwirklichen. Dafür muss es sich selbst voraussetzen. Es ist also an sich und-als Resultat der bisherigen Entwicklungbestimmt, oder anders formuliert: Es ist eine ursprünglich bestimmte Natur, die es zur Wirklichkeit
Zusammenfassung: Die Beschaftigten nehmen heute – organisiert in Teams und Unternehmenseinheiten ... more Zusammenfassung: Die Beschaftigten nehmen heute – organisiert in Teams und Unternehmenseinheiten – gemeinsam Unternehmerfunktionen wahr. Von selbst und durch indirekte Steuerung entsteht die Gruppendynamik: WIR ubernehmen die Unternehmerfunktion und ICH, DU, ER, SIE mussen es tun. Dadurch werden die Beziehungen der Beschaftigten belastet mit dem unternehmerischen Zweck. Die Unbewusstheit dieser Prozesse hindert die Beschaftigten an der Wahrnehmung ihrer Interessen. Schutzrechte werden haufig nicht in Anspruch genommen. Die Reflexion der Gruppendynamik unter Bedingungen der indirekten Steuerung ist der wichtigste Schritt, um psychischen Belastungen zu begegnen. Die Team-Analyse wurde von Stephan Siemens und der Initiative »Meine Zeit ist mein Leben« in der gewerkschaftlichen Bildungsarbeit entwickelt. Abstracht: Employees practice enterprising functions cooperating in teams and business units. Driven by indirect control special forms of group dynamics appear: WE perform enterprising ...
Hegel-Jahrbuch, 2008
Das Denken der Totalität in der Entwicklung ist außer Mode gekommen. Das finde ich bedauerlich. D... more Das Denken der Totalität in der Entwicklung ist außer Mode gekommen. Das finde ich bedauerlich. Denn die gegenwärtigen, sogenannten »postfordistischen« Lohnarbeiterinnen und Lohnarbeiter müssen sich in ihrer Arbeit praktisch mit der Totalität des menschlichen Tuns auseinandersetzen. Das ist jedenfalls meine Überzeugung, derentwegen ich das Thema gewählt habe. Dabei verstehe ich unter Arbeitsteilung den Prozess, in dem bestimmte privat betriebene Tätigkeiten auf das Ganze der gesellschaftlichen Produktion bezogen werden. Entsprechend verstehe ich unter »Tun« zunächst privates marktvermitteltes Tun. Auf die gegenwärtigen Veränderungen in der Arbeit komme ich am Schluss des Vortrags in einer These zu den gegenwärtigen Veränderungen in der Produktion zurück. Das Tun der Menschen in seiner Gesamtheit kann ich als Einheit des »Dass« des Tuns und des »Was« des Tuns betrachten. Wenn ich das Verhältnis dieser Betrachtungsweisen als eine bloße gedankliche Operation auffasse, dann meine ich, tun zu können, was ich will, solange ich nur etwas tue, was unter den Begriff des Tuns überhaupt fällt. Ich kann es mir als frei und als mein Tun vorstellen. Umgekehrt sieht dasselbe Verhältnis in Wirklichkeit aus. Denn es müssen bestimmte Tätigkeiten in gehöriger Proportion getan werden. Es scheint daher, als ob sich das Tun überhaupt in bestimmte Tätigkeiten spezifiziere und die Individuen darunter subsumiere. Die Individuen sind so betrachtet ihrem eigenen Tun und ihrem eigenen Produkt subsumiert, also zum Beispiel ich unter das »Philosoph-Sein«. Ich bin nicht frei zu tun, was ich will, sondern ich bin beherrscht durch die Form, in der wir in unserer Gesellschaft den erforderlichen Tätigkeiten insgesamt nachgehen, welche mich in meinem bestimmten Tun festhält, mich diesem bestimmten Tun subsumiert. Das Tun erscheint dann nicht mehr als mein Tun, sondern ich erscheine als ein bloßer Ausdruck meines Tuns, als ein Anhängsel meines eigenen Tuns. Hegel will in dem Kapitel »Das geistige Tierreich und der Betrug oder die Sache selbst«' die Subsumtion der Individuen unter das sich spezifizierende Tun darstellen und erklären. Denn von ihr aus kann er zu der Subsumtion der Individuen unter den Geist übergehen. Seine Überlegung ist: Das sich von selbst bestimmende Tun der Individuen in ihrer Gesamtheit, »die Sache selbst«, zieht-als die Mitte-das Extrem des einzelnen Tuns der Individuen und das Extrem des Tuns überhaupt in sich, setzt sie als ihre Momente und bestimmt sie. Die Sache selbst-die gesellschaftliche Arbeitsteilung^-ist die realisierte Vernunft, die nichts anderes ist als das Sich-selbst-Bestimmen des Geistes, wie er im Bewusstsein erscheint. Hegel geht von dem-sich seiner als Vernunft bewussten-Selbstbewusstsein als Resultat der bisherigen Entwicklung in der Phänomenologie des Geistes aus. Es ist nicht nur die Einheit von Tun und Sein, sondern es hat sich auch als solche zum Wesen, d. h. es will sich in seinem Tun verwirklichen. Dafür muss es sich selbst voraussetzen. Es ist also an sich und-als Resultat der bisherigen Entwicklungbestimmt, oder anders formuliert: Es ist eine ursprünglich bestimmte Natur, die es zur Wirklichkeit
Hegel-Jahrbuch, 2010
Die Konferenz stellt die Frage »Geist?«. Darauf mit den Überlegungen zu reagieren, die Hegel mit ... more Die Konferenz stellt die Frage »Geist?«. Darauf mit den Überlegungen zu reagieren, die Hegel mit dem Begriff des Geistes verbindet, wirkt leicht dogmatisch. Verlangt wird eine äußere Rechtfertigung des Begriffes Geist. Hegel selbst hatte ein ähnliches Problem in seiner Zeit mit dem Begriff des Geistes. Wie hat er dieses Problem gelöst? Seine Lösung provoziert heute wie damals: Wer einen wissenschaftlichen Begriff der Wissenschaft erarbeiten will, bedarf des Begriffs des Geistes. Das ist die wesentliche Behauptung der »Phänomenologe des Geistes«, der-wenn auch schweren-Einleitung in die Philosophie als Wissenschaft. Hegel stellt sich in diesem Werk äußeren Maßstäben, die an die Philosophie herangetragen werden, mit denen sie beurteilt wird. Er nimmt diese Maßstäbe auf und unterwirft sich ihrer Kritik; in derselben Bewegung kritisiert er diese auf seine Philosophie angewendeten Maßstäbe selbst; er zeigt ihre Berechtigung, aber auch ihre Beschränktheit auf. Indem er so die Maßstäbe der Kritik auf die Kritik selbst zurückbeugt, finden diese Maßstäbe ihre Schranke, über die sie nicht hinausgehen können, während das wissenschaftliche Denken über sie hinausgeführt wird. So kritisiert Hegel ein Denken, das die Methode der Wissenschaft von ihrem Inhalt trennt. Er wendet sich dagegen, dass ein bestimmter fixierter Inhalt oder eine bestimmte fixierte Methode zum Maßstab der Kritik an der Philosophie gemacht werden. Umgekehrt ist die philosophisch-wissenschaftliche Behandlungsart die Einheit von Inhalt und Methode. Hegel stellt im Medium der Einheit von Inhalt und Methode die Trennung von Inhalt und Methode dar.