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Papers by Winfried Schulze
Ludwig-Maximilians-Universität München, 1982
Ludwig-Maximilians-Universität München, 1992
Ludwig-Maximilians-Universität München, 1988
The Sixteenth century journal, 1985
Ludwig-Maximilians-Universität München, 1986
Die klassische Frage nach dem Zusammenhang von "Staatsverfassung und Heeresverfassung"-um die For... more Die klassische Frage nach dem Zusammenhang von "Staatsverfassung und Heeresverfassung"-um die Formulierung Otto Hintzes aufzugreifen, die auch dieser Tagung als Leitfrage dient'-ist gerade für den Zeitraum des 16. und 17. Jahrhunderts von besonderem Interesse. Scheint sich doch hier in einem eindeutigen Prozeß der frühmoderne Staat nach einer Zwischenphase der Söldnerheere im stehenden Heer die ihm adäquate Form der Mobilisierung von bewaffnetem Potential zu schaffen. Damit erhält der Landesfürst ein seiner Stellung angemessenes, ihm allein verfügbares Machtmittel, das Befriedung innerer Konflikte und eine aktive Politik nach außen ermöglicht. Eine solche naheliegende Betrachtungsweise kollidiert freilich mit der historischen Wirklichkeit, die erheblich vielfältiger ist als der angedeutete Übergang zum stehenden Heer. So wie die Durchsetzung eines absoluten Landesfürstentums in den deutschen Territorien nur teilweise gelingt und beachtliche Reservate ständischer Kompetenz bestehen bleiben läßt, so zeigt sich auch im Bereich der Heeresorganisation ein kompliziertes Mischungsverhältnis feudaler Relikte, kapitalistischer Ansätze und modern-staatlicher Organisationsversuche, immer wieder geprägt durch den sich tendenziell abschwächenden landesfürstlich-ständischen Dualismus. Dem so umrißhaft charakterisierten Kriegswesen des 16. und 17. Jahrhunderts und seiner speziellen Variante der Defensionswerke gelten die folgenden Beobachtungen. Unter "Defensionswerken"/"Landesdefensionen" verstehe ich dabei eine umfassende Organisation der bewaffneten Untertanen und der adeligen Reiterei in einem Territorium, wobei als besonderes Charakteristikum die militärische Ausbildung und Einübung eines qualifizierten Teils der Untertanen angesehen wird'. Sich mit diesen Landesdefensionssystemen des 16. und 17. Jahrhunderts zu beschäftigen, heißt, einem Gegenstand näherzutreten, der in der militärhistorischen und historischen Forschung eine durchaus kontro
Saarländische Universitäts- und Landesbibliothek eBooks, 2011
Vandenhoeck u. Ruprecht eBooks, 1994
Scripta Mercaturae eBooks, 2002
... auch Schilling: Wider den Mythos, S. 714. ... für diese Anschauung lässt sich ein 1911 in den... more ... auch Schilling: Wider den Mythos, S. 714. ... für diese Anschauung lässt sich ein 1911 in den Preußischen Jahr-büchern erschienener Aufsatz des renommierten ... die westeuropäische Aufklärung, die in Deutschland zu einem prägen-den Element der politischen Kultur wurde und ...
Ludwig-Maximilians-Universität München, 1982
Ludwig-Maximilians-Universität München, 1992
Ludwig-Maximilians-Universität München, 1988
The Sixteenth century journal, 1985
Ludwig-Maximilians-Universität München, 1986
Die klassische Frage nach dem Zusammenhang von "Staatsverfassung und Heeresverfassung"-um die For... more Die klassische Frage nach dem Zusammenhang von "Staatsverfassung und Heeresverfassung"-um die Formulierung Otto Hintzes aufzugreifen, die auch dieser Tagung als Leitfrage dient'-ist gerade für den Zeitraum des 16. und 17. Jahrhunderts von besonderem Interesse. Scheint sich doch hier in einem eindeutigen Prozeß der frühmoderne Staat nach einer Zwischenphase der Söldnerheere im stehenden Heer die ihm adäquate Form der Mobilisierung von bewaffnetem Potential zu schaffen. Damit erhält der Landesfürst ein seiner Stellung angemessenes, ihm allein verfügbares Machtmittel, das Befriedung innerer Konflikte und eine aktive Politik nach außen ermöglicht. Eine solche naheliegende Betrachtungsweise kollidiert freilich mit der historischen Wirklichkeit, die erheblich vielfältiger ist als der angedeutete Übergang zum stehenden Heer. So wie die Durchsetzung eines absoluten Landesfürstentums in den deutschen Territorien nur teilweise gelingt und beachtliche Reservate ständischer Kompetenz bestehen bleiben läßt, so zeigt sich auch im Bereich der Heeresorganisation ein kompliziertes Mischungsverhältnis feudaler Relikte, kapitalistischer Ansätze und modern-staatlicher Organisationsversuche, immer wieder geprägt durch den sich tendenziell abschwächenden landesfürstlich-ständischen Dualismus. Dem so umrißhaft charakterisierten Kriegswesen des 16. und 17. Jahrhunderts und seiner speziellen Variante der Defensionswerke gelten die folgenden Beobachtungen. Unter "Defensionswerken"/"Landesdefensionen" verstehe ich dabei eine umfassende Organisation der bewaffneten Untertanen und der adeligen Reiterei in einem Territorium, wobei als besonderes Charakteristikum die militärische Ausbildung und Einübung eines qualifizierten Teils der Untertanen angesehen wird'. Sich mit diesen Landesdefensionssystemen des 16. und 17. Jahrhunderts zu beschäftigen, heißt, einem Gegenstand näherzutreten, der in der militärhistorischen und historischen Forschung eine durchaus kontro
Saarländische Universitäts- und Landesbibliothek eBooks, 2011
Vandenhoeck u. Ruprecht eBooks, 1994
Scripta Mercaturae eBooks, 2002
... auch Schilling: Wider den Mythos, S. 714. ... für diese Anschauung lässt sich ein 1911 in den... more ... auch Schilling: Wider den Mythos, S. 714. ... für diese Anschauung lässt sich ein 1911 in den Preußischen Jahr-büchern erschienener Aufsatz des renommierten ... die westeuropäische Aufklärung, die in Deutschland zu einem prägen-den Element der politischen Kultur wurde und ...