Rudolf Pirnbacher | Independent Researcher (original) (raw)
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BOOKS by Rudolf Pirnbacher
SELBSTBESTIMMT Gedanken über unser Selbstverständnis, 2021
Das Essay „Selbstbestimmt, Gedanken über unser Selbstverständnis“ versucht eine Vielzahl einzelne... more Das Essay „Selbstbestimmt, Gedanken über unser Selbstverständnis“ versucht eine Vielzahl einzelner Thesen aus Einzelwissenschaften wie Biologie, Psychologie, Soziologie, Kommunikationswissenschaft, Kognitionswissenschaft, Neurowissenschaft, sowie aus der Philosophie zu einer Synthese zusammenzufassen. Zielsetzung dieses Essays ist, dass es einen Beitrag zum Selbstverständnis des Menschen liefern kann. Dabei fühlt es sich den Prinzipien der Aufklärung und dem Humanismus verpflichtet. Es wurde mit der Absicht geschrieben, den Kriterien der Wissenschaftlichkeit zu entsprechen.
Zitieren bitte unter https://doi.org/10.22602/IQ.9783754335543
Drafts by Rudolf Pirnbacher
Wie kann das Mentale aus Sicht der Neurowissenschaften verstanden werden, da nach einer allgemein... more Wie kann das Mentale aus Sicht der Neurowissenschaften verstanden werden, da nach einer allgemeinen Auffassung das Mentale mehr ist, als physikalisch beschrieben werden kann? Dabei geht es insbesondere um die Frage, wie mentale Verursachung zu verstehen ist. Zur Beantwortung dieser Frage wird die Position des Physiologen Bernd Lindemann vertreten, die er in seinem Buch „Mechanisms in World and Mind. Perspective Dualism, Systems Theory, Neuroscience, Reductive Physicalism.” ausführlich darstellt. Diese Position bezeichnet er als neuro-mentalen Realismus. Bernd Lindemann ist Professor für Physiologie (ret.) an der Medizinischen Fakultät Universität Saarland, und hat an die 130 wissenschaftliche Beiträge verfasst.
Das Mentale wird nach Lindemann in einem neuen Modell der Systemtheorie als Ganzheit gedacht, die sich aus einem Netzwerk von Neuronen konstituiert. Ganzheiten können nicht interagieren, weder mit ihren eigenen Komponenten, noch mit externen Objekten. Im Sinne einer Ganzheit wirkt das Mentale nicht auf das Neuronale sondern mit dem Neuronalen. Es ist eine virtuelle Ganzheit, in der in einem nicht näher definierten Erlebnisformat Kommunikation stattfindet. Das Mentale ist kein Epiphänomen. Die physikalischen Abläufe finden in der untersten Ebene statt, und konstituieren über mehrere Ebenen hinauf das Mentale. Die Systemtheorie dient dabei als Hilfsmittel, um komplexe Zusammenhänge zu veranschaulichen.
Zitieren bitte unter: http://dx.doi.org/10.13140/RG.2.2.11439.71848
Zum zeitlichen Verlauf der personalen Identität gibt es verschiedene philosophische Ansätze. Dies... more Zum zeitlichen Verlauf der personalen Identität gibt es verschiedene philosophische Ansätze. Dieses Essay bedient sich neben "was wäre wenn" Überlegungen besonderer Fallstudien: Ein getrennt aufgewachsenes eineiiges Zwillingspaar zeigt auf, wie unterschiedlich ein Leben trotz identischer Gene verlaufen kann. Beim erstmaligen Zusammentreffen nach 35 Jahren wird andererseits die Ähnlichkeit vieler Wesensmerkmale evident, und eine Identitätskrise stellt sich ein: der eine Zwilling hätte genauso gut der Andere sein können. Weitere Beispiele zeigen auf, wie stark sich unterschiedlichste Einflüsse auf die Persönlichkeit auswirken können. Diese Beispiele inspirieren aber auch zur Idee, dass wir uns mit jedem anderen verbunden fühlen könnten, wären wir nur mit den Lebensumständen des Anderen vollständig vertraut. Dieses sich verbunden fühlen ist im Gegensatz zum menschlichen Organismus nicht an die Raum-Zeit Dimension gebunden, nachdem (phänomenales) Erleben in einem ständigen Fließen des "Hier" und "Jetzt", also nur in der Gegenwart, stattfindet, und auch keinem bestimmten Ort zugeordnet werden kann. Verbunden mit einer Unterscheidung zwischen personaler Selbst-und Fremdbestimmung verleitet dies zu einer Idee des graduellen Einsseins und der Brüderlichkeit.
This philosophical essay is an attempt to summarize a variety of theories derived from individual... more This philosophical essay is an attempt to summarize a variety of theories derived from individual sciences such as biology, psychology, sociology, communication science, cognition science, neuroscience and philosophy to form a synthesis. The aim of this synthesis is to contribute to our self-conception. The author is committed to the principles of the Enlightenment and humanism and aspires to meet the criteria of scientificity.
Please cite as: Pirnbacher, SELF-DETERMINATION, Thoughts On Self-Concept, 2021, DOI: http://dx.doi.org/10.13140/RG.2.2.21257.01125
Geert Keil befindet, dass dem Libertarier ein Mythos der Unbedingtheit anhaftet. Keils grundlegen... more Geert Keil befindet, dass dem Libertarier ein Mythos der Unbedingtheit anhaftet. Keils grundlegende Auffassung einer libertarischen Freiheitsvorstellung beinhaltet aber das tatsächliche „Anderskönnen bei gegebener Vorgeschichte“. Dieser „starken“ Forderung steht entgegen, dass eine „stabile“ Person einen bestimmten Charakter mit einem bestimmten Wertegefüge besitzt, und sich unter identischen Ausgangsbedingungen nicht einmal so, und einmal anders entscheiden kann.
Der Libertarier Julian Nida-Rümelin beschreibt den freien Willen als „die spezifische Fähigkeit des Menschen Gründe abzuwägen und dieser Abwägung entsprechend zu handeln“. Dagegen ist für ihn die Frage unerheblich, ob eine Person von ihrem Charakter her wirklich in der Lage wäre, ganz etwas anderes zu tun als sie tatsächlich tut.
Zitieren bitte unter: http://dx.doi.org/10.13140/RG.2.2.23773.59361
Nida-Rümelin versteht unter Willensfreiheit die spezifisch menschliche Fähigkeit, Gründe unterein... more Nida-Rümelin versteht unter Willensfreiheit die spezifisch menschliche Fähigkeit, Gründe untereinander abwägen zu können. Für das kausale Wirksamwerden von Entscheidungen fordert Nida-Rümelin eine kausale „Lücke“. Wie diese jedoch genau zu verstehen ist bleibt offen. Im „AUSBLICK“ wird von mir abschließend eine These formuliert, wie ein Entscheidungsprozess als „neuronal konstituiert“ gedacht werden kann, dabei aber keiner kausalen „Lücke“ bedarf, und die mit dem Verständnis einer freien Willensentscheidung von Nida-Rümelin vereinbar sein sollte.
Zitieren bitte unter: http://dx.doi.org/10.13140/RG.2.2.28177.61284
SELBSTBESTIMMT Gedanken über unser Selbstverständnis, 2021
Das Essay „Selbstbestimmt, Gedanken über unser Selbstverständnis“ versucht eine Vielzahl einzelne... more Das Essay „Selbstbestimmt, Gedanken über unser Selbstverständnis“ versucht eine Vielzahl einzelner Thesen aus Einzelwissenschaften wie Biologie, Psychologie, Soziologie, Kommunikationswissenschaft, Kognitionswissenschaft, Neurowissenschaft, sowie aus der Philosophie zu einer Synthese zusammenzufassen. Zielsetzung dieses Essays ist, dass es einen Beitrag zum Selbstverständnis des Menschen liefern kann. Dabei fühlt es sich den Prinzipien der Aufklärung und dem Humanismus verpflichtet. Es wurde mit der Absicht geschrieben, den Kriterien der Wissenschaftlichkeit zu entsprechen.
Zitieren bitte unter https://doi.org/10.22602/IQ.9783754335543
Wie kann das Mentale aus Sicht der Neurowissenschaften verstanden werden, da nach einer allgemein... more Wie kann das Mentale aus Sicht der Neurowissenschaften verstanden werden, da nach einer allgemeinen Auffassung das Mentale mehr ist, als physikalisch beschrieben werden kann? Dabei geht es insbesondere um die Frage, wie mentale Verursachung zu verstehen ist. Zur Beantwortung dieser Frage wird die Position des Physiologen Bernd Lindemann vertreten, die er in seinem Buch „Mechanisms in World and Mind. Perspective Dualism, Systems Theory, Neuroscience, Reductive Physicalism.” ausführlich darstellt. Diese Position bezeichnet er als neuro-mentalen Realismus. Bernd Lindemann ist Professor für Physiologie (ret.) an der Medizinischen Fakultät Universität Saarland, und hat an die 130 wissenschaftliche Beiträge verfasst.
Das Mentale wird nach Lindemann in einem neuen Modell der Systemtheorie als Ganzheit gedacht, die sich aus einem Netzwerk von Neuronen konstituiert. Ganzheiten können nicht interagieren, weder mit ihren eigenen Komponenten, noch mit externen Objekten. Im Sinne einer Ganzheit wirkt das Mentale nicht auf das Neuronale sondern mit dem Neuronalen. Es ist eine virtuelle Ganzheit, in der in einem nicht näher definierten Erlebnisformat Kommunikation stattfindet. Das Mentale ist kein Epiphänomen. Die physikalischen Abläufe finden in der untersten Ebene statt, und konstituieren über mehrere Ebenen hinauf das Mentale. Die Systemtheorie dient dabei als Hilfsmittel, um komplexe Zusammenhänge zu veranschaulichen.
Zitieren bitte unter: http://dx.doi.org/10.13140/RG.2.2.11439.71848
Zum zeitlichen Verlauf der personalen Identität gibt es verschiedene philosophische Ansätze. Dies... more Zum zeitlichen Verlauf der personalen Identität gibt es verschiedene philosophische Ansätze. Dieses Essay bedient sich neben "was wäre wenn" Überlegungen besonderer Fallstudien: Ein getrennt aufgewachsenes eineiiges Zwillingspaar zeigt auf, wie unterschiedlich ein Leben trotz identischer Gene verlaufen kann. Beim erstmaligen Zusammentreffen nach 35 Jahren wird andererseits die Ähnlichkeit vieler Wesensmerkmale evident, und eine Identitätskrise stellt sich ein: der eine Zwilling hätte genauso gut der Andere sein können. Weitere Beispiele zeigen auf, wie stark sich unterschiedlichste Einflüsse auf die Persönlichkeit auswirken können. Diese Beispiele inspirieren aber auch zur Idee, dass wir uns mit jedem anderen verbunden fühlen könnten, wären wir nur mit den Lebensumständen des Anderen vollständig vertraut. Dieses sich verbunden fühlen ist im Gegensatz zum menschlichen Organismus nicht an die Raum-Zeit Dimension gebunden, nachdem (phänomenales) Erleben in einem ständigen Fließen des "Hier" und "Jetzt", also nur in der Gegenwart, stattfindet, und auch keinem bestimmten Ort zugeordnet werden kann. Verbunden mit einer Unterscheidung zwischen personaler Selbst-und Fremdbestimmung verleitet dies zu einer Idee des graduellen Einsseins und der Brüderlichkeit.
This philosophical essay is an attempt to summarize a variety of theories derived from individual... more This philosophical essay is an attempt to summarize a variety of theories derived from individual sciences such as biology, psychology, sociology, communication science, cognition science, neuroscience and philosophy to form a synthesis. The aim of this synthesis is to contribute to our self-conception. The author is committed to the principles of the Enlightenment and humanism and aspires to meet the criteria of scientificity.
Please cite as: Pirnbacher, SELF-DETERMINATION, Thoughts On Self-Concept, 2021, DOI: http://dx.doi.org/10.13140/RG.2.2.21257.01125
Geert Keil befindet, dass dem Libertarier ein Mythos der Unbedingtheit anhaftet. Keils grundlegen... more Geert Keil befindet, dass dem Libertarier ein Mythos der Unbedingtheit anhaftet. Keils grundlegende Auffassung einer libertarischen Freiheitsvorstellung beinhaltet aber das tatsächliche „Anderskönnen bei gegebener Vorgeschichte“. Dieser „starken“ Forderung steht entgegen, dass eine „stabile“ Person einen bestimmten Charakter mit einem bestimmten Wertegefüge besitzt, und sich unter identischen Ausgangsbedingungen nicht einmal so, und einmal anders entscheiden kann.
Der Libertarier Julian Nida-Rümelin beschreibt den freien Willen als „die spezifische Fähigkeit des Menschen Gründe abzuwägen und dieser Abwägung entsprechend zu handeln“. Dagegen ist für ihn die Frage unerheblich, ob eine Person von ihrem Charakter her wirklich in der Lage wäre, ganz etwas anderes zu tun als sie tatsächlich tut.
Zitieren bitte unter: http://dx.doi.org/10.13140/RG.2.2.23773.59361
Nida-Rümelin versteht unter Willensfreiheit die spezifisch menschliche Fähigkeit, Gründe unterein... more Nida-Rümelin versteht unter Willensfreiheit die spezifisch menschliche Fähigkeit, Gründe untereinander abwägen zu können. Für das kausale Wirksamwerden von Entscheidungen fordert Nida-Rümelin eine kausale „Lücke“. Wie diese jedoch genau zu verstehen ist bleibt offen. Im „AUSBLICK“ wird von mir abschließend eine These formuliert, wie ein Entscheidungsprozess als „neuronal konstituiert“ gedacht werden kann, dabei aber keiner kausalen „Lücke“ bedarf, und die mit dem Verständnis einer freien Willensentscheidung von Nida-Rümelin vereinbar sein sollte.
Zitieren bitte unter: http://dx.doi.org/10.13140/RG.2.2.28177.61284