Porto, Portugal (original) (raw)

Entstehung der Partnerschaft

Die Hafenstadt Porto ist die zweitgrößte Kommune Portugals nach der Landeshauptstadt Lissabon und seit dem 28.11.1984 Partnerstadt Jenas.

Nachdem die Partnerschaft zunächst nicht weiter intensiviert wurde, nahmen beide Städte 2007 erstmals den Briefkontakt wieder auf und erhöhten den gegenseitigen Austausch Schritt für Schritt, sodass seit 2010 im Büro für Internationale Beziehungen der Stadt Porto, direkte Ansprechpartner für städtische Partnerschaften zu finden sind. Sie werden von Kollegen der Stadtverwaltung in Angelegenheiten zu Jena und den weiteren 18 Partnerstädten unterstützt.

Geografie, Gesellschaft und Kultur

Die Stadt befindet sich an der Mündung des Flusses Douro in den Atlantischen Ozean in der nordportugiesischen historischen Region Douro Litoral.

Porto zeichnet sich insbesondere durch seine Altstadt und zahlreichen Barockkirchen aus. Das Bild der Stadt wird weniger durch besondere Einzelbauwerke geprägt, sondern ist viel mehr das Gesamtgefüge einer erhaltenen Innenstadt. Charakteristisch sind die zahlreichen Bauten aus Granit.

Das Stadtbild mit seinen Viadukten, Brücken, Handelskontoren, Banken und Juwelierläden mutet fast hauptstädtisch an.

Enge, gewundene Gassen mit dichter Häuserbebauung bilden ausgehend vom Ufer des Douro an einem Hang die terassenartige Struktur der Altstadt, die seit 1996 als Weltkulturerbe der UNESCO eingetragen ist. Durch den regen Handel in den Geschäften wirkt die hügelige Altstadt am Tage sehr belebt. Im Jahre 2001 war Porto zudem europäische Kulturhauptstadt.

Porto ist Sitz des gleichnamigen Município (Gemeindebezirk) mit einer Fläche von 41,66 km², der dem Stadtgebiet entspricht und in die folgenden 15 Stadtviertel (Freguesias) eingeteilt ist:

Von den ca. 238.000 Einwohnern Portos sind ungefähr 70 % Katholiken.

Berühmt ist die Stadt für ihren Exporthit, den Portwein. Dieser Wein war schon beim römischen Historiker Marcus Terentius Varro beliebt.

Mit dem FC Porto und dem Boavista Porto hat die Stadt am Douro gleich zwei erfolgreiche Fußballclubs vorzuweisen, die jeweils in der ersten portugiesischen Liga spielen.

Auch der portugiesische Volleyballverband sowie der Hockeyverband des Landes sind in Porto ansässig.

Wirtschaft und Tourismus

Porto ist heute mit seiner Textil-, Lederwaren-, Metall-, Genussmittel- und chemischen Industrie, der Erdölraffinerie, dem Überseehafen Leixões und einem internationalen Flughafen wichtigste Industrie- und Handelsstadt und bedeutendes Verkehrszentrum von Portugal. Eine Universität, Kunstakademie, Museen, Theater und eine Oper heben Portos Stellung eines bedeutenden kulturellen und wissenschaftlichen Zentrums des Landes heraus.

Die Stadt ist eine der ältesten in Portugal und bietet Touristen zahlreiche Sehenswürdigkeiten. Die Flusspromenade des Douro lädt mit ihren schönen Stränden und Cafés zum Verweilen ein. Auch Flussbootsfahrten mit einem Portweinholzboot, genannt „Rabelo“, sind möglich, um die aufregende Stadt vom Wasser aus zu erkunden. Bei einigen Touren passiert man dabei sogar alle sechs Brücken Portos.

Besonders sehenswert sind auch die Museen Soares dos Reis National, welches portugiesische Kunstwerke vom 16. - 20. Jahrhundert präsentiert und als Pendant das Museu de Arte Contemporanea, in dem zeitgenössische Kunst zu bestaunen ist.

Passend dazu kann auch die moderne Konzerthalle Casa da Música besichtigt werden, die vom niederländischen Architekten Rem Koolhaas entworfen wurde.

Wer lieber den Klängen der Straßenmusiker lauscht, wird auf der Einkaufsstraße Santa Catarina fündig. Diese beginnt an der Praca da Batalha, einem Platz mit zahlreichen historischen Sehenswürdigkeiten der Stadt. Alles auf einmal kann bestaunen, wer mit der Drahtseilbahn von Guindais zur Mauer Fernandina hinauffährt, die Teil der mittelalterlichen Mauer Portos war.

Beziehungen Portugals zu Deutschland

Zwischen den europäischen Staaten Deutschland und Portugal herrscht ein vertrauensvolles Verhältnis mit zahlreichen gegenseitigen Besuchen. Die freundschaftliche Beziehung begann nach der Nelkenrevolution von 1974, als Deutschland den Aufbau demokratischer Beziehungen in Portugal unterstütze. Gestärkt wird das Verhältnis heute besonders durch die Deutsch-Portugiesische Gesellschaft e. V..

Seit 2013 findet jährlich ein Deutsch-Portugiesisches Forum in Berlin bzw. Lissabon statt, bei dem gesellschaftliche und wirtschaftliche Probleme offen diskutiert und gemeinsame Lösungen angestrebt werden. In Lissabon und in Jenas Partnerstadt Porto befinden sich zwei deutsche Begegnungsschulen und zwei Goethe-Institute.

Projektauswahl

Um die Partnerschaft zwischen beiden Städten zu festigen und zu intensivieren, fand im Juli 2017 ein Jugendaustausch zwischen der Musik- und Kunstschule Jena und dem Conservatório de Música do Porto statt. Das Projekt lief unter dem Namen ‚JenPortOrchestra‘ und sollte vor allem den kulturellen Austausch zwischen den Bürgern von Jena und Porto fördern, insbesondere der musizierenden Jugend.

Für die Teilnehmer der Musik-und Kunstschule Jena ging es am 13.07.2017 mitsamt ihrer Musikinstrumente Richtung Porto, wo sie auf das portugiesische Partnerorchester und dessen Familien trafen, bei denen die jungen Künstler untergebracht waren. Während des zehntägigen Aufenthaltes wurde gemeinsam die wunderschöne Stadt erkundet, mit einem Besuch im „Casa da Musica“ von Rem Koolhaas, einem Bummel über die „Santa Catharina“ oder einer Bootsfahrt über den Douro.

Neben den abwechslungsreichen Freizeitaktivitäten probte das 90 Mann starke Orchester viele Stunden im Musikkonservatorium Portos, um schließlich am 21.07.2017 im „Teatro do Campo Alegre“ das eingeübte Stück vorzuführen.

Dieser Austausch zwischen den beiden Jugendsinfonieorchestern soll definitiv nicht der letzte gewesen sein, sodass auch die jungen Musiker Portos einmal die Chance bekommen, die Lichtstadt Jena zu entdecken und ihre neuen Freunde wiederzusehen.

Einige Jahre zuvor haben schon einmal junge Jenenser und Portuenser ein wunderbares Beispiel für eine gelungene Zusammenarbeit der beiden Partnerstädte geliefert.

2014 gab die Initiative „Kinderfreundliche Stadt Jena e. V.“ ein zweisprachiges Kinderbuch auf deutsch und portugiesisch heraus. Große Besonderheit des Werkes „Mauis Reise“ bzw. „A viage, de Maui“: die Autoren und Redakteure waren zwischen 9 und 13 Jahren alt und präsentieren mit selbst gestalteten Illustrationen die Charakteristika ihrer Heimatstädte Porto und Jena.