Andreas Konecny | Karl-Franzens-University of Graz (original) (raw)
Papers by Andreas Konecny
Am 10. Jänner habe ich Herrn Bundesminister Kogler ein Schreiben geschickt, in den ich ihn ersuch... more Am 10. Jänner habe ich Herrn Bundesminister Kogler ein Schreiben geschickt, in den ich ihn ersuche, den Ministerialentwurf zum DMSG neu zurückzuziehen, um seinem Ministerium eine massive Blamage zu ersparen. Vielleicht folgt der Herr Minister ja der Anregung....
Die Stellungnahmen zur geplanten Novelle des DMSG sind auf der Homepage des Parlaments veröffentl... more Die Stellungnahmen zur geplanten Novelle des DMSG sind auf der Homepage des Parlaments veröffentlicht. Jede/r interessierte kann sie dort unterstützen.
Archäologische Denkmalpflege, 2022
Seit 2021 besteht in Österreich wieder die Möglichkeit, eine Grabungsgenehmigung iSd § 11 Abs 1 D... more Seit 2021 besteht in Österreich wieder die Möglichkeit, eine Grabungsgenehmigung iSd § 11 Abs 1 DMSG auch ohne die Bescheidauflage der "Richtlinien Archäologie" des Denkmalamts auszugestellt bekommen (wie das ja bis 2011 durchgängig usus war). Damit spart man viel unnötige Arbeit, Kosten und Ärger. Wie das funktioniert, ist in diesem Artikel nachzulesen.
Archäologische Denkmalpflege, 2022
Das Bundesdenkmalamt der Republik Österreich behauptet, es wäre zuständig für die Qualitätssicher... more Das Bundesdenkmalamt der Republik Österreich behauptet, es wäre zuständig für die Qualitätssicherung archälogischer Feldarbeit im Lande. Zu diesem Zweck bindet es an bewilligende Bescheide auch die massiv grundrechtswidrigen "Richtlinien Archäologie" als Bescheidauflage. Das entbehrt zwar jeglicher gesetzlichen Grundlage, dennoch "evaluieren" Organe des Denkmalamts abgegebene Grabungsberichte, besonders in Hinsicht auf die Einhaltung auch noch des dümmsten Details der an sich dummen Richtlinien. Dabei geht aus den von ebendiesen Organen des BDA veröffentlichten Berichten zu von ihnen selbst durchgeführten Grabungen und anderen Nachforschungen einwandfrei hervor, dass sie erstens selbst oft nicht besonders kompetent zur Durchführung archäologischer Feldtätigkeit sind und zweitens die "Richtlinien Archäologie" kaum oder mitunter auch überhaupt nicht befolgen. Wie aus dieser Performance der Organe des BDA deren Eignung zur Überprüfung der Qualität wissenschaftlicher Arbeit abgeleitet werden kann, erschließt sich ebensowenig, wie die Quelle der Berechtigung, andere auf die Einhaltung von Vorschriften hin zu kontrollieren, die sie selber nicht einhalten.
A. Konecny - N. Sekunda (Eds.), The Battle of Plataiai 479 BC, 2022
2022, in late August or early September, will be the 2, 500 th anniversary of a battle that shape... more 2022, in late August or early September, will be the 2, 500 th anniversary of a battle that shaped history. At Plataiai, on the north side of a mountain ridge, which separates Attika from Boiotia, the aspirations of the Achaimenid Empire to subdue the recalcitrant city states of Southern Greece were stymied. The largest political entity the world had hitherto seen, in possession of the mightiest military host of the time, was conquered by a feat of arms, which, until that day, none had dared believe possible. Like Admirals Yamamoto and Nagumo at the Battle of Midway, Mardonios, the Persian commander, blundered into a trap. The results were decisive, more so than even the outcome at Midway, which was a crucial turning point, but not the end, of the Pacific War. Plataiai, however, put the final stop to Xerxes' Greek campaign. Nevertheless, the trap that cost Mardonios his life and Xerxes his westernmost provinces, had not even been set up intentionally, like that into which Admiral Nimitz lured his opponents in the North Central Pacific. It was sprung by utter chance, a result of disorganization within the Greek army and reckless blunder on the Persian side. The results were decisive. Never again would the King of Kings aspire to conquer Greece. Nor would he ever again successfully endanger the independence of Greece's major poleis, nor hinder the emerging Greek political and artistic culture which would, in turn, develop into the seedbed of our current Western political systems and cultural environment. These results were achieved by the differing fighting methods and fighting power of the respective opponents and by the differing qualities of their respective commanders. The present volume assembles the contributions of several specialists in Greek and Achaimenid (military) history, aspiring to shed some new light on this much discussed and highly decisive event in European history. To the editors, there remains only to express gratitude to all of them for their valuable contributions.
Fouilles en 2008 d'un edifice qui semble bien etre public (non dans un secteur d'habitat)... more Fouilles en 2008 d'un edifice qui semble bien etre public (non dans un secteur d'habitat), occupe des la fin Ier s jusqu'au IVe. A proximite immediate et en lien ? avec les bains. Petites cellules : tabernae ? L’edifice a pu avoir un role de marche
Acta Carnuntina, 2019
Die Grabungen 2018 in der großen domus im Freilichtmuseum Spaziergarten haben einen weiteren Teil... more Die Grabungen 2018 in der großen domus im Freilichtmuseum Spaziergarten haben einen weiteren Teil des Wirschaftstrakt bis aufs Niveau V (Tetrarchenzeitlicher Horizont) freigelegt. Dabei war festzustellen, dass hier ein Fachwerkbau abgebrannt und eingestürzt ist. Die Stratigraphie des einzigartigen Befunds lässt die Zerstörungsgeschichte des Gebäudes detailliert nachzeichnen.
Rescue excavations to the north of the auxiliary cavalry fortress at Carnuntum/Upper Pannonia hav... more Rescue excavations to the north of the auxiliary cavalry fortress at Carnuntum/Upper Pannonia have exposed a short sector of the Roman Limes Road, plus other evidence related to the northern glacis of the castrum.
Die Deutsche Bibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie; deta... more Die Deutsche Bibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über http://dnb.ddb.de abrufbar.
Am 10. Jänner habe ich Herrn Bundesminister Kogler ein Schreiben geschickt, in den ich ihn ersuch... more Am 10. Jänner habe ich Herrn Bundesminister Kogler ein Schreiben geschickt, in den ich ihn ersuche, den Ministerialentwurf zum DMSG neu zurückzuziehen, um seinem Ministerium eine massive Blamage zu ersparen. Vielleicht folgt der Herr Minister ja der Anregung....
Die Stellungnahmen zur geplanten Novelle des DMSG sind auf der Homepage des Parlaments veröffentl... more Die Stellungnahmen zur geplanten Novelle des DMSG sind auf der Homepage des Parlaments veröffentlicht. Jede/r interessierte kann sie dort unterstützen.
Archäologische Denkmalpflege, 2022
Seit 2021 besteht in Österreich wieder die Möglichkeit, eine Grabungsgenehmigung iSd § 11 Abs 1 D... more Seit 2021 besteht in Österreich wieder die Möglichkeit, eine Grabungsgenehmigung iSd § 11 Abs 1 DMSG auch ohne die Bescheidauflage der "Richtlinien Archäologie" des Denkmalamts auszugestellt bekommen (wie das ja bis 2011 durchgängig usus war). Damit spart man viel unnötige Arbeit, Kosten und Ärger. Wie das funktioniert, ist in diesem Artikel nachzulesen.
Archäologische Denkmalpflege, 2022
Das Bundesdenkmalamt der Republik Österreich behauptet, es wäre zuständig für die Qualitätssicher... more Das Bundesdenkmalamt der Republik Österreich behauptet, es wäre zuständig für die Qualitätssicherung archälogischer Feldarbeit im Lande. Zu diesem Zweck bindet es an bewilligende Bescheide auch die massiv grundrechtswidrigen "Richtlinien Archäologie" als Bescheidauflage. Das entbehrt zwar jeglicher gesetzlichen Grundlage, dennoch "evaluieren" Organe des Denkmalamts abgegebene Grabungsberichte, besonders in Hinsicht auf die Einhaltung auch noch des dümmsten Details der an sich dummen Richtlinien. Dabei geht aus den von ebendiesen Organen des BDA veröffentlichten Berichten zu von ihnen selbst durchgeführten Grabungen und anderen Nachforschungen einwandfrei hervor, dass sie erstens selbst oft nicht besonders kompetent zur Durchführung archäologischer Feldtätigkeit sind und zweitens die "Richtlinien Archäologie" kaum oder mitunter auch überhaupt nicht befolgen. Wie aus dieser Performance der Organe des BDA deren Eignung zur Überprüfung der Qualität wissenschaftlicher Arbeit abgeleitet werden kann, erschließt sich ebensowenig, wie die Quelle der Berechtigung, andere auf die Einhaltung von Vorschriften hin zu kontrollieren, die sie selber nicht einhalten.
A. Konecny - N. Sekunda (Eds.), The Battle of Plataiai 479 BC, 2022
2022, in late August or early September, will be the 2, 500 th anniversary of a battle that shape... more 2022, in late August or early September, will be the 2, 500 th anniversary of a battle that shaped history. At Plataiai, on the north side of a mountain ridge, which separates Attika from Boiotia, the aspirations of the Achaimenid Empire to subdue the recalcitrant city states of Southern Greece were stymied. The largest political entity the world had hitherto seen, in possession of the mightiest military host of the time, was conquered by a feat of arms, which, until that day, none had dared believe possible. Like Admirals Yamamoto and Nagumo at the Battle of Midway, Mardonios, the Persian commander, blundered into a trap. The results were decisive, more so than even the outcome at Midway, which was a crucial turning point, but not the end, of the Pacific War. Plataiai, however, put the final stop to Xerxes' Greek campaign. Nevertheless, the trap that cost Mardonios his life and Xerxes his westernmost provinces, had not even been set up intentionally, like that into which Admiral Nimitz lured his opponents in the North Central Pacific. It was sprung by utter chance, a result of disorganization within the Greek army and reckless blunder on the Persian side. The results were decisive. Never again would the King of Kings aspire to conquer Greece. Nor would he ever again successfully endanger the independence of Greece's major poleis, nor hinder the emerging Greek political and artistic culture which would, in turn, develop into the seedbed of our current Western political systems and cultural environment. These results were achieved by the differing fighting methods and fighting power of the respective opponents and by the differing qualities of their respective commanders. The present volume assembles the contributions of several specialists in Greek and Achaimenid (military) history, aspiring to shed some new light on this much discussed and highly decisive event in European history. To the editors, there remains only to express gratitude to all of them for their valuable contributions.
Fouilles en 2008 d'un edifice qui semble bien etre public (non dans un secteur d'habitat)... more Fouilles en 2008 d'un edifice qui semble bien etre public (non dans un secteur d'habitat), occupe des la fin Ier s jusqu'au IVe. A proximite immediate et en lien ? avec les bains. Petites cellules : tabernae ? L’edifice a pu avoir un role de marche
Acta Carnuntina, 2019
Die Grabungen 2018 in der großen domus im Freilichtmuseum Spaziergarten haben einen weiteren Teil... more Die Grabungen 2018 in der großen domus im Freilichtmuseum Spaziergarten haben einen weiteren Teil des Wirschaftstrakt bis aufs Niveau V (Tetrarchenzeitlicher Horizont) freigelegt. Dabei war festzustellen, dass hier ein Fachwerkbau abgebrannt und eingestürzt ist. Die Stratigraphie des einzigartigen Befunds lässt die Zerstörungsgeschichte des Gebäudes detailliert nachzeichnen.
Rescue excavations to the north of the auxiliary cavalry fortress at Carnuntum/Upper Pannonia hav... more Rescue excavations to the north of the auxiliary cavalry fortress at Carnuntum/Upper Pannonia have exposed a short sector of the Roman Limes Road, plus other evidence related to the northern glacis of the castrum.
Die Deutsche Bibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie; deta... more Die Deutsche Bibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über http://dnb.ddb.de abrufbar.
Römisches Österreich 46, 2023
Dieser Beitrag diskutiert den Erhaltungszustand der archäologischen Bodenbefunde im größten antik... more Dieser Beitrag diskutiert den Erhaltungszustand der archäologischen Bodenbefunde im größten antiken Flächendenkmal Österreichs, dem römischen Carnuntum. Jahrhundertelange Ausbeutung der Ruinen zur Gewinnung von Baumaterial hat an den Befunden ebenso ihre Spuren hinterlassen, wie die landwirtschaftliche Nutzung der Flächen. Dabei ist festzustellen, dass sogar moderne Feldbestellung mit leistungsstarken Traktoren in den letzten fünf oder sechs Jahrzehnten nur die obersten 30 bis 40 cm des Bodens wendet und damit gerade einmal oberflächliche Schäden an den urbanen Befunden von Carnuntum angerichtet hat. Metallsucherei ist als Schadensursache an den Bodenbefunden mehr oder weniger vernachlässigbar und eher von eigentumsrechtlichem Interesse. Der wichtigste Faktor für die Erhaltung der Reste der antiken Stadt ist zweifellos die weitere Einbindung der Grundbesitzer in die Bemühungen zu ihrem Schutz.
Die Drucklegung des Artikels erfolgte allerdings, bevor die inzwischen im Österreichischen Nationalrat ohne wesentliche Änderungen verabschiedete Novelle zum Denkmalschutzgesetz bekannt wurde. Die in ihr enthaltenen Bestimmungen zur entschädigungslosen Enteignung und staatlichen Besitzstörung treiben nun den sprichwörtlichen Elefanten durch den Porzellanladen. Die Bereitschaft betroffener Grundbesitzer, mit an der Erhaltung und Erforschung der antiken Denkmäler Österreichs interessierten Personen und Institutionen zu kooperieren, wird, das ist schon jetzt augenscheinlich, ab sofort gegen Null gehen. Archäologen und Denkmalschützer müssen in Zukunft wohl schon dankbar sein, dass nicht gleich der Hund auf sie gehetzt wird.
Acta Carnuntina 11/1, 2021
Earth quake evidence (AD 365) excavated in the private bath of an upper class town house in the C... more Earth quake evidence (AD 365) excavated in the private bath of an upper class town house in the Civilian Town of Carnuntum/Upper Pannonia.
In 1704, a system of field fortifications was designed to protect Vienna and the Hapsburg court f... more In 1704, a system of field fortifications was designed to protect Vienna and the Hapsburg court from insurgent Hungarians. Rescue excavations in Petronell Carnuntum were able to explore a short stretch of this fortification line. Even if much damaged, it fits well into the overall system.
Rescue excavations in 2017 unearthed a short section of the Limes Road west of ancient Carnuntum ... more Rescue excavations in 2017 unearthed a short section of the Limes Road west of ancient Carnuntum and a Roman subterranean aquaeduct.
Archäologische Denkmalpflege 3, 2022
Das Bundesdenkmalamt der Republik Österreich (BDA) bindet seit 2011, und zumindest bis 2018 ohne ... more Das Bundesdenkmalamt der Republik Österreich (BDA) bindet seit 2011, und zumindest bis 2018 ohne bekannte Ausnahme, an bewilligende Bescheide iSd § 11 Abs 1 Denkmalschutzgesetz (DMSG), das sind sogenannte „Grabungsgenehmigungen“, die Richtlinien Archäologie (BDA 2022) als verpflichtende, stereotype Bescheidauflagensammlung an. Mit ihnen diktiert das Amt bis ins letzte, kleinste und unnötigste Detail, wie Forscher zu forschen und die Resultate ihrer Forschung zu formulieren und zu benennen hätten. Begründet wird das durch die vollkommen substanzlose Behauptung (auch in BDA 2022, p. 6), der Passus im DMSG, bewilligende Bescheide könnten „mit Einschränkungen, Auflagen und Sonderregelungen verbunden sein (hinsichtlich Fläche und Tiefe, Art der Durchführung, Meldepflichten, Kontrollen usw.)“, erlaube dem Amt im Endeffekt die ersatzlose Streichung von Art 17 Staatsgrundgesetz (StGG), der besagt „Die Wissenschaft und ihre Lehre ist frei“, die Durchlöcherung des in Art 5 StGG garantierten Schutzes des Eigentums und neuerdings (BDA 2022, p. 11: geforderter Nachweis einer fünfjährigen Praxis) auch die Abschaffung der Berufsfreiheit für das Fach der feldforschenden Archäologie in Österreich. Ein allfälliges Rechtsgut, das es dadurch schützen würde, vermag das BDA auch auf mehrmaliges Nachfragen nicht nachvollziehbar zu benennen − wie sollte es auch?
Zu meiner gestern online gestellten Stellungnahme zum Denkmalgesetz neu noch eine zusätzliche Inf... more Zu meiner gestern online gestellten Stellungnahme zum Denkmalgesetz neu noch eine zusätzliche Information für alle Interessierten
Derzeit ist ein Ministerialentwurf zu einer Novelle zum Denkmalschutzgesetz in vorparlamentarisch... more Derzeit ist ein Ministerialentwurf zu einer Novelle zum Denkmalschutzgesetz in vorparlamentarischer Begutachtung. Den Entwurf hat sich das Bundesdenkmalamt selber geschrieben und alles da hineingetan, was es sich nur wünschen kann. Das ist zum reinen Denkmalamts-Ermächtigungsgesetz geworden (die Wortwahl ist beabsichtigt).
https://www.ris.bka.gv.at/Dokument.wxe?Abfrage=Begut&Dokumentnummer=BEGUT_E0EE8736_124B_43A5_A854_D1B32E470587
Das Denkmalamt schreibt sich alle Kompetenzen zu, die es sich nur wünschen kann, und schafft sich praktisch alle Verpflichtungen vom Hals, die für eine rechtsstaatliche Gestaltung der Denkmalschutzagenden notwendig wären. Es beginnt schon damit, dass als „Denkmal“ alles definiert wird, was Menschen je geschaffen haben. Das Amt ist also prinzipiell für alles zuständig, was an Menschgemachtem in Österreich überhaupt existiert, und kann selber definieren, wofür man es dann doch nicht beiziehen muss. Eine präzise Definition eines Gesetzesgegenstands sieht anders aus.
Die Freiheit der Wissenschaft iSd Art 17 StGG wird für die im Feld forschende Archäologie komplett abgeschafft. Das Denkmalamt definiert nach eigener Willkürentscheidung, wer was wo forschen darf oder auch nicht. Und es darf jede Art von Vorschriften machen, was wissenschaftliche Berichte dazu zu enthalten und wie sie gestaltet zu sein haben. Das wird die reine, flächendeckende Zensur der archäologischen Feldforschung in Österreich.
Dann wird da auf breiter Fläche Grundrecht gebrochen. Das Amt kann Beschlagnahmen, Enteignungen und Bewirtschaftungsverbote verfügen, alles natürlich entschädigungslos und ohne, dass schon ein Tatbestand vorliegen müsste, rein auf Verdacht. Wenn die Novelle kommt, wie sie jetzt aussieht, steht auch jede Baustelle, sobald sie eine ältere Baustellenkünette anfährt (weil ja alles Menschenwerk ein Denkmal ist), bis das Denkmalamt eine Freigabe gibt. Alle Funde aus allen Ausgrabungen (die generell nicht unter Denkmalschutz stehen und auch nicht gestellt werden) müssen auf Ewigkeit eingelagert werden, und das Denkmalamt kann, natürlich gegen Bezahlung, diese Einlagerung übernehmen. Das wird eine schöne, außerbudgetäre Einkommensquelle für das Amt, quasi eine Denkmalamtssteuer für Grabungsleiter und Bauherrschaften, und wird sich zum beträchtlichen Kostenfaktor für Bauherrschaften auswachsen. Insgesamt bricht die Novelle damit Grundrechte auf breiter Front, und wird gleichzeitig vollkommen unnötige volkswirtschaftliche Kosten in der Dimension von jährlich einer Milliarde oder mehr verursachen.
Es darf nicht sein, dass ein Amt der Republik über seinen Fachbereich eine diktatorische Herrschaft errichtet, in der es nurmehr sich selbst verantwortlich ist und gleichzeitig volkswirtschaftlichen Schaden in immensem Ausmaß anrichtet.
Jede/r, die/der sich betroffen fühlt, ist eingeladen, eine Stellungnahme ans zuständige Bundesministerium zu richten: iv11@bmkoes.gv.at
Selbstverständlich kann und darf sie/er dazu auch meinen Text verwenden. Ich verzichte explizit auf jegliches Urheberrecht daran und stelle ihn zur freien Verwendung zur Verfügung.