Wolfgang Pergler | Karl-Franzens-University of Graz (original) (raw)
Papers by Wolfgang Pergler
Das zeitgenössische Altersbild und der Umgang mit Phänomenen aus dem Leben alter Menschen sind im... more Das zeitgenössische Altersbild und der Umgang mit Phänomenen aus dem Leben alter Menschen sind immer noch stark von defizitären Vorstellungen geprägt. Die Lebenswelt der Alten wird in Kategorien der beruflich aktiven Generationen beschrieben und abweichende Eigenheiten als Defizit erklärt. Dass diese Generationen aus anderen Antrieben und Interessen heraus handeln, wird nicht berücksichtigt. Es werden Phänomene beschrieben, die eine Benachteiligung Älterer darstellen, weil die Erklärungen möglichen Alternativen nicht gerecht werden. Nach Maßstäben jüngerer Menschen wird z. B. viel eher etwas als "Vergessen" bezeichnet, was so im Alter nicht stimmen muss. Wo es Erklärungsschwierigkeiten gibt, wird Abbau vermutet. Das beginnt bei den psychologischen Theorien des Alters, gilt in der Wahrnehmung bestimmter Phänomene wie des bereits erwähnten "Vergessens", dessen Differenzierung ganz andere Möglichkeiten eröffnet, und in der Beurteilung der Prioritäten alter Menschen. Eine Maladisierung ihres Verhaltens und Handelns ist die Folge. Speziell in der Situation der Altenpflege wird das sichtbar, wo die Vorstellungen, Anforderungen und Wünsche der Gesellschaft an die Alten weitergegeben werden, die dabei unter Druck geraten und sich diesen Anforderungen unterwerfen müssen, um ihre Lebensqualität und gelingende Beziehungen aufrecht zu erhalten. Dabei dürften aber viele Fehler und Missverständnisse seitens der Gesellschaft übersehen und nicht diskutiert werden. Durch die Situation als Gepflegte entstehen krankmachende Faktoren, die sich besonders in depressiven Symptomen äußern. Da die Gesellschaft hier kein Fehlverhalten ihrerseits wahrnimmt, werden diese Äußerungen wieder endogenen Prozessen zugerechnet. Die jüngeren Generationen setzen viel Engagement in die Gesund-und Aufrechterhaltung der Würde der Alten. Überbordende Maßnahmen sind aber auch Folgen von Verdrängungsprozessen der schwierigen Themen des Leides, der Krankheit und des Todes. Ein großer Fehler ist die Einschätzung, diese Inhalte wären typische Bewältigungsaufgaben im Alter. Die Beschäftigung damit muss viel früher einsetzen. schlüsselwörter Gerontopsychologie, Altersbild, Maladisierung, Altenpflege.
Thesis Chapters by Wolfgang Pergler
The majority of european scholars and intellectuals defended the war politics of the major powers... more The majority of european scholars and intellectuals defended the war politics of the major powers in the First World War. Especially the german scientic elite was making strong efforts to legimitate the Reich's politics. The christian churches and the theologians of Germany also supported the patriotic war of Germany, in which the protestant church herself saw as the national religion while the catholics tried to show their patriotic attitude. The philosopher Max Scheler (1874-1928) was amongst the most industrious writers of war philosophy. He also was the most influental catholic philosopher in Germany. With the start of the conflict he wrote several works about war. His main work was „Der Genius des Krieges und der Deutsche Krieg“ („The Genius of War and the German War“) from 1915. It gives a broad insight in Scheler's pro-war attitude. For Scheler the most important legitimation for war gives the religious moral order. Max Scheler's philosophy of Religion at that time especially dealt with christian moral of love. For him it had a positive relation to a justified war. It gives some religious moral legitimation to the existence of hostility, killing of enemies and the differentiation in loving several circles of persons (people, nation, human race). The actual war seemed also to be a divine instrument to move the people to moral repentance after the maldevelopment of a secularized age. Scheler argued against the british utilitarism, the ideals of the French Revolution and the decline of the christian ethos in whole Europe. He tried to justify the Great War through religion and philosophy.
Das zeitgenössische Altersbild und der Umgang mit Phänomenen aus dem Leben alter Menschen sind im... more Das zeitgenössische Altersbild und der Umgang mit Phänomenen aus dem Leben alter Menschen sind immer noch stark von defizitären Vorstellungen geprägt. Die Lebenswelt der Alten wird in Kategorien der beruflich aktiven Generationen beschrieben und abweichende Eigenheiten als Defizit erklärt. Dass diese Generationen aus anderen Antrieben und Interessen heraus handeln, wird nicht berücksichtigt. Es werden Phänomene beschrieben, die eine Benachteiligung Älterer darstellen, weil die Erklärungen möglichen Alternativen nicht gerecht werden. Nach Maßstäben jüngerer Menschen wird z. B. viel eher etwas als "Vergessen" bezeichnet, was so im Alter nicht stimmen muss. Wo es Erklärungsschwierigkeiten gibt, wird Abbau vermutet. Das beginnt bei den psychologischen Theorien des Alters, gilt in der Wahrnehmung bestimmter Phänomene wie des bereits erwähnten "Vergessens", dessen Differenzierung ganz andere Möglichkeiten eröffnet, und in der Beurteilung der Prioritäten alter Menschen. Eine Maladisierung ihres Verhaltens und Handelns ist die Folge. Speziell in der Situation der Altenpflege wird das sichtbar, wo die Vorstellungen, Anforderungen und Wünsche der Gesellschaft an die Alten weitergegeben werden, die dabei unter Druck geraten und sich diesen Anforderungen unterwerfen müssen, um ihre Lebensqualität und gelingende Beziehungen aufrecht zu erhalten. Dabei dürften aber viele Fehler und Missverständnisse seitens der Gesellschaft übersehen und nicht diskutiert werden. Durch die Situation als Gepflegte entstehen krankmachende Faktoren, die sich besonders in depressiven Symptomen äußern. Da die Gesellschaft hier kein Fehlverhalten ihrerseits wahrnimmt, werden diese Äußerungen wieder endogenen Prozessen zugerechnet. Die jüngeren Generationen setzen viel Engagement in die Gesund-und Aufrechterhaltung der Würde der Alten. Überbordende Maßnahmen sind aber auch Folgen von Verdrängungsprozessen der schwierigen Themen des Leides, der Krankheit und des Todes. Ein großer Fehler ist die Einschätzung, diese Inhalte wären typische Bewältigungsaufgaben im Alter. Die Beschäftigung damit muss viel früher einsetzen. schlüsselwörter Gerontopsychologie, Altersbild, Maladisierung, Altenpflege.
The majority of european scholars and intellectuals defended the war politics of the major powers... more The majority of european scholars and intellectuals defended the war politics of the major powers in the First World War. Especially the german scientic elite was making strong efforts to legimitate the Reich's politics. The christian churches and the theologians of Germany also supported the patriotic war of Germany, in which the protestant church herself saw as the national religion while the catholics tried to show their patriotic attitude. The philosopher Max Scheler (1874-1928) was amongst the most industrious writers of war philosophy. He also was the most influental catholic philosopher in Germany. With the start of the conflict he wrote several works about war. His main work was „Der Genius des Krieges und der Deutsche Krieg“ („The Genius of War and the German War“) from 1915. It gives a broad insight in Scheler's pro-war attitude. For Scheler the most important legitimation for war gives the religious moral order. Max Scheler's philosophy of Religion at that time especially dealt with christian moral of love. For him it had a positive relation to a justified war. It gives some religious moral legitimation to the existence of hostility, killing of enemies and the differentiation in loving several circles of persons (people, nation, human race). The actual war seemed also to be a divine instrument to move the people to moral repentance after the maldevelopment of a secularized age. Scheler argued against the british utilitarism, the ideals of the French Revolution and the decline of the christian ethos in whole Europe. He tried to justify the Great War through religion and philosophy.