Kriegsgräberstätte: Nowgorod - Bau, Pflege und Instandsetzung (original) (raw)

Nowgorod, seit 1999 Weliki Nowgorod, liegt mehr als 150 Kilometer südsüdöstlich von Sankt Petersburg am Fluss Wolchow. Die Stadt ist das Verwaltungszentrum der Oblast Nowgorod. Die Kriegsgräberstätte Nowgorod, südwestlich der Stadt bei Schimsk, ist über eine eigens vom Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge e. V. errichtete Fußgängerbrücke zu erreichen. Auf dem am 21. September 1996 eingeweihten Friedhof wurden bislang mehr als 11.400 Kriegstote bestattet.

Friedhofsbeschreibung

Im Dezember 1991 fand eine Delegation des Volksbundes das Areal des früheren Feldfriedhofes der 1. Luftwaffen-Felddivision „Wehrmacht“. Das Friedhofsgelände und Teile des zentralen Denkmals waren noch erkennbar, die rund 680 deutschen Soldatengräber jedoch eingeebnet. Der Umbettungsdienst des Volksbundes sondierte im Juni 1992 erstmals die dortigen Grablagen. Im November 1992 erhielt der Volksbund von der Nowgoroder Gebietskommission die Genehmigung, den Friedhof wiederherzustellen und auf eine Größe von drei Hektar zu erweitern. Die Neuanlage der kreisförmigen Wege der ursprünglichen Anlage und die Aufstellung von Symbolkreuzgruppen in den einzelnen Segmenten der Gräberstätte gehören genauso zu den durchgeführten Arbeiten wie die Errichtung eines Hochkreuzes an zentraler Stelle. Am Fuß des Hochkreuzes verewigen die Inschriften dreier Granitstelen die Namen von 500 Soldaten. Die sterblichen Überreste von 8.041 Kriegstoten wurden von den lokalen Friedhöfen des Gebietes Nowgorod in die neuen Einbettungsblöcke überführt. Die Namen der identifizierten Toten und derjenigen, deren Grablage unbekannt ist, sind auf 19 Stelen neben den Einbettungsblöcken zehn, elf und zwölf verzeichnet. Über 11.400 tote Soldaten sind auf dem Sammelfriedhof bestattet worden und weitere Zubettungen aus dem Nowgoroder Gebiet folgen. Die Einweihung der Kriegsgräberstätte fand am 21. September 1996 statt.

Historie

Im Verlauf des Angriffs auf die Sowjetunion belagerten deutsche Truppen die Stadt Leningrad (St. Petersburg). Während der 900 Tage andauernden Blockade verloren mehr als 800.000 Einwohner ihr Leben. Die Versuche der Sowjetarmee, die Stadt zu befreien, begannen schon im Frühjahr 1942. Doch erst mit der als Leningrad-Nowgoroder Operation bezeichneten Winterschlacht, die vom 14. Januar bis zum 1. März 1944 dauerte, gelang es, die Blockade Leningrads zu beenden. Die Kampfhandlungen der Winterschlacht erstreckten sich auch auf die Region rund um Nowgorod.

Besonderheit

In einem Block des Sammelfriedhofs Nowgorod haben mehr als 1.900 Tote spanischer Herkunft ihre letzte Ruhestätte gefunden. Sie waren als Freiwillige unter der Führung der deutschen Wehrmacht am Krieg gegen die Sowjetunion beteiligt.