Renate Kohn | Austrian Academy of Sciences (original) (raw)

Papers by Renate Kohn

Research paper thumbnail of Meilensteine auf dem Weg zum Erzbistum. Die Grabmäler der Wiener Kirchenfürsten

Research paper thumbnail of Eine Fürstengrablege im Wiener Stephansdom

Archiv für Diplomatik, Schriftgeschichte, Siegel- und Wappenkunde, 2013

Die fürstliche Grablege unter dem Chor des Stephansdoms ist heute fixer Bestandteil jeder Führung... more Die fürstliche Grablege unter dem Chor des Stephansdoms ist heute fixer Bestandteil jeder Führung durch die sogenannten Katakomben von St. Stephan. Doch das entspricht in keiner Weise den ursprünglichen Intentionen, denn der ansehnlich "gestylte" Raum, der sich heute den Besuchern bietet, ist erst im Laufe erheblich späterer Jahrhunderte entstanden. Vor dem zweiten Weltkrieg war er wohl nur selten und für wenige Autorisierte zugänglich 1. Die sichtbare Repräsentation fand oben im Kirchenraum statt. * Es ist dies die Druckfassung eines Vortrags, den ich am 21. April 2012 anläßlich des Symposions zu Ehren des 70. Geburtstags von Prof. Dr. Walter Koch gehalten habe. Dieses Thema begleitet mich schon sehr lange und ist mir ein sehr wichtiges Anliegen. Daher möchte ich einer Reihe von Kolleginnen und Kollegen für viele befruchtende Gespräche und den einen oder anderen wichtigen Hinweis danken; hier sind vor allem Mag. Gertrud Mras und Dr. Sonja Dünnebeil (Österreichische Akademie der Wissenschaften, Institut für Mittelalterforschung) zu nennen, weiters Dr. Harald Drös (Heidelberger Akademie der Wissenschaften, Forschungsstelle Deutsche Inschriften des Mittelalters), Dr. Annemarie Fenzl

Research paper thumbnail of Der Wiener Stephansdom als "österreichisches Pantheon". Ein sensationeller Handschriftenfund im Oberösterreichischen Landesmuseum (recte: Landesarchiv)

Wiener Geschichtsblätter 56 (2001), 2001

Research paper thumbnail of Der Kaiser und sein Grabmal 1517–2017: Neue Forschungen zum Hochgrab Friedrichs III. im Wiener Stephansdom. Renate Kohn, Sonja Dünnebeil, and Gertrud Mras, eds. Köln: Böhlau Verlag, 2017. 522 pp. €72

Renaissance Quarterly, 2019

Andrea Bubenik's essay. She seeks a reevaluation of Hollar as a major figure in printmaking not i... more Andrea Bubenik's essay. She seeks a reevaluation of Hollar as a major figure in printmaking not in spite of his reproductive output but because of it. Drawing on Parshall and Landau, she seeks to rethink the notion of the reproductive print, a term that was not even in use in the seventeenth century, and makes a valuable distinction between collaboration and reproduction that required engagement with the original. While she argues convincingly for the idea of Hollar's originality, it might have been valuable also to make a stronger case for Hollar as a reflection of his times and to contextualize him more clearly within the thirst for inquiry and new knowledge that permeated all levels of society. Anne Thakray's essay takes up this task with a close look at Premonstratensian prints that Hollar produced while in Antwerp during the English Civil War, reiterating Hollar's adaptability as he worked for a Catholic clientele. Simon Turner's essays examine specific aspects of Hollar's engagement with landscape and cityscape paintings, especially his original drawings and sketches of London, made to be turned into prints for a booming demand. Turner's discussion of Hollar's travels to Tangiers, in 1669, to provide topographical views of the coastline and English fortifications there reminds us that landscape imagery served a very practical purpose of reconnaissance. The final essay, by Nathan Flis, focuses mostly on the English natural-history painter Francis Barlow, but drives home Hollar's diverse abilities by highlighting his connection to the world of scientific illustration. While some of the essays can at times give the impression of a loose catalogue raissoné, with paragraphs in divided into categories that simply list the what and the where rather than engaging in a more nuanced interpretation, on the whole this generously illustrated collection is a welcome addition to Hollar scholarship and makes a convincing case for further engagement with the issue of reproduction and originality, which lies at the heart of the editors' arguments.

Research paper thumbnail of Versuch einer Typologie der Versalien in frühneuzeitlichen Minuskelschriften

Research paper thumbnail of Die Grabdenkmäler Kardinal Melchior Khlesls

Studien zur Wiener Geschichte = Jahrbuch des Vereins für Geschichte der Stadt Wien 54, 1998

Research paper thumbnail of Die Inschrift als Medium landesfürstlicher Selbstdarstellung

Vom Nutzen des Schreibens. Soziales Gedächtnis, Herrschaft und Besitz im Mittelalter, 2002

Diese Worte stehen an der Fassade dee alten Universitatsgebaudes, das heute als Hauptgebaude der ... more Diese Worte stehen an der Fassade dee alten Universitatsgebaudes, das heute als Hauptgebaude der Österreichischen Akademie der Wissenschaften dient. 2 Sie vermitteln zunachst die Information über das Jahr der Fertigstellung des Gebaudes, ihre Hauptaussage ist aber,-auch durch vergröBerte Buchstaben-Kaiser Franz L und Kaiserin Maria Theresia als Bauherren zu dokumentieren. Die Inschrift hebt hervor, daB es sich dabei um ein Haus der Wissenschaften und der Künste 3 handelt; dadurch wird indirekt auch d.ie Nachricht transportiert, d.ie Stifter seien Förderer von Wissenschaft und Forschung, was ja-wie auch andere Gründungen, beispielsweise die Bibliotheca Palatina, beweisen-durchaus zutraf. Die Wirkung dieser Inschrift wird noch gesteigert duroh ein oberhalb position.i.ertes heraldisches Deokmal-das Allianzwappeo des Kaieerpaaree bekrönt von einer Mitrenkrone, umgeben mit der Collane des Ordens vom Goldenen Vlies und gehalten von zwei auf Kriegssymbolen stehenden Adlern. Natürlich standen den Regierenden zahlreiche Formen der Selbstdarstellung zur Verfü gun g. Deren Vielfalt reicht von Lebensbeschreibungeo über handscbriftliche oder gedruckte Propagandaschriften 4 bis zu Darstellungen der bildenden Künste; Höhepunkte stellen hier beispielsweise die zwischen dem 16. und dem 18. Jahrhundert weit verbreiteten kaiserlichen Apotheosen auf Tafelbildern oder Freaken dar. Solche Schriftzeugnisee sind aber zumeist in Archiven oder Bibliotheken verschlossen, die Werke der bildenden Kunst wurden oftmala für den unmittelbaren Umkreis des Auftraggebers geechaffen und waren daher ursprünglich nur einem sehr kleinen Personenkreis zuganglich. Inschrifteo hingegen finden sich in und an Kirchen und Klöstern, an Residenzen, öffentlichen Gebauden oder an Stadtbefestigungen, also im öffentlichen oder zumindest halböffentlichen Raum. Der Vorübergehende nimmt eie nicht immer bewuBt wahr-das 1 lch möchte an dieser Stella allen danken, die mir díe Vorarbeiten für diese Abhandlung ermöglicht haben, insbesondere der Bu.rghauptmannscbaft Innsbruck, den Mitarbeitern des Kunathistorischen Muae-Uirul, Sa.m.mlungen Schloll Ambras und Mag. Thoma.a Palfrader (Stift Stams). Groller Dank gebührt den Kollegen, die mich mit Hinweisen und anderen Hilfestellungen unterstützt haben, vor eJJem Mag. Gertrud Mra.s, Dr. Richard Perger und Dr. Stefan Sienell. 1 Renate Wagner-Rieger, Daa Haus der Österreichisohen Akademie der Wissenschaíten (Österreichische Akademie der Wiesenscbaften, phil.-hist.-Kl., Wien 1972) Abb. 1.

Research paper thumbnail of Wenn ‚original' nicht original ist

Fragmente. Der Umgang mit lückenhafter Quellenüberlieferung in der Mittelalterforschung. Akten des internationalen Symposiums des Zentrums Mittelalterforschung der Österreichischen Akademie der Wissenschaften, Wien 19.-21. März 2009, hgg. C. Gastgeber, C. Glassner, K. Holzer-Tobisch, R. Spreitzer., 2010

Von der Schwierigkeit der Entschlüsselung fragmentarischer Inschriftenüberlieferung.

Research paper thumbnail of Ein früher Wiener Theaterfan und sein trauriges Ende am Rande der großen Weltgeschichte

Jahrbuch des Oberösterreichischen Musealvereines – Gesellschaft für Landeskunde 157, 2012

war schon seit langem von zentraler Bedeutung weit über die Stadt Wien hinaus; nicht zuletzt auch... more war schon seit langem von zentraler Bedeutung weit über die Stadt Wien hinaus; nicht zuletzt auch als prestigereiche Begräbnisstätte. Aufgrund ihrer herausragenden Position wurden hier nicht nur die Bewohner ihres Pfarrsprengels beigesetzt, sondern vor allem auch Ortsfremde höheren sozialen Ranges, die während eines Aufenthaltes in Wien verstarben. Daher ist mit einer beträchtlichen Frequenz der Beisetzungen in Kirche und umliegendem Friedhof zu rechnen und folglich auch mit der Stiftung von überdurchschnittlich vielen Memorialdenkmälern. 1 Die Verfasserin ist Mitarbeiterin des Instituts für Mittelalterforschung der Österreichischen Akademie der Wissenschaften und dort an der Arbeitsgruppe Inschriften mit der Edition der Inschriften des Wiener Stephansdoms betraut. Diese wird im Rahmen der Interakademischen Editionsreihe "Die Deutschen Inschriften", an der auch Forschungseinheiten an den Akademien der Wissenschaften zu Düsseldorf, Göttingen, Heidelberg, Leipzig, Mainz und München beteiligt sind, erscheinen. Der von ihr in der Nachfolge von Dr. Richard Perger bearbeitete Bestand inschriftlicher Denkmäler von St. Stephan zeichnet sich nicht nur durch die beispiellose Prominenz des Standortes, sondern auch durch eine ungewöhnlich reiche kopiale Überlieferung aus. Die Zahl der dadurch fassbaren Denkmäler überschreitet die 1000-Grenze. Ein so gewaltiger Bestand an Inschriften kann sowohl aus arbeitsmethodischen Gründen als auch aus Gründen des Zeitmanagements, der Finanzierung und auch aus verlagstechnischen Gründen nicht als ein einziger Komplettband erarbeitet werden, daher war eine Unterteilung in chronologischer Hinsicht mit dem Stichjahr 1520 notwendig. Die beiden Einzelbände werden unter folgenden Titeln erscheinen: Die Inschriften der Dom- und Metropolitankirche St. Stephan I (bis 1520), gesammelt und bearbeitet von Renate Kohn und Richard Perger = Die Deutschen Inschriften, Wiener Reihe 9. Band: Die Inschriften der Stadt Wien, 1. Teil. - Die Inschriften der Dom- und Metropolitankirche St. Stephan II (1521-1683), wie oben, 2. Teil. 2 Es ist davon auszugehen, dass Grab- und Erinnerungsdenkmäler normalerweise knapp nach dem Todesfall in Auftrag gegeben wurden. Natürlich ist aber nicht auszuschließen, dass das eine oder andere Mal dazwischen auch deutlich mehr Zeit verstrichen sein wird. Nachweisbar ist das allerdings nur dann, wenn entweder die Inschrift nicht nur das Todesdatum, sondern auch die Datierung des Denkmals nennt, oder wenn eine paläographische oder stilistische Diskrepanz eine gravierende Zeitdifferenz nahelegen. Ein berühmtes Beispiel dafür ist die 794 datierte Memorialinschrift für Fastrada, eine Ehefrau Karls des Großen, im Mainzer Dom, die Schriftformen aufweist, die eindeutig in die Zeit um 1500 zu datieren sind. - Vgl. DI 2 (Stadt Mainz) Kat.-Nr. 1.

Research paper thumbnail of Stadtpfarrkirche oder landesfürstlicher Dom. Der Interpretationsdualismus der Wiener Stephanskirche im 14. Jahrhundert

Der Hof und die Stadt. Konfrontation, Koexistenz und Integration in Spätmittelalter und früher Neuzeit, 2006

In the middle of the 14th century duke Rudolf IV took hold of the construction of the Viennese pa... more In the middle of the 14th century duke Rudolf IV took hold of the construction of the Viennese parish church of Saint Stephen's. He formed the building after his own representational ideas and founded it anew as the collgiate church of all saints. However it furthermore served as a parish church and the administration of the building founds stayed a civic responsibility.

Research paper thumbnail of Eine Fürstengrablege im Wiener Stephansdom

Archiv für Diplomatik, 2000

Books by Renate Kohn

Research paper thumbnail of Der Kaiser und sein Grabmal 1517–2017. Neue Forschungen zum Hochgrab Friedrichs III. im Wiener Stephansdom, hg. v. Renate Kohn unter Mitarbeit von Sonja Dünnebeil und Gertrud Mras, Wien/Köln/Weimar 2017

Das Grabmal Kaiser Friedrichs III. (1415–1493) im Wiener Stephansdom ist eines der bedeutendsten ... more Das Grabmal Kaiser Friedrichs III. (1415–1493) im Wiener Stephansdom ist eines der bedeutendsten Kunstwerke des Spätmittelalters in Österreich. Durch eine interessante Stilvielfalt gekennzeichnet ist es zu einem einzigartigen Memorialdenkmal geworden, das in seiner Gesamtheit jedoch bisher kaum erforscht wurde. Lediglich die Deckplatte, die eines der wenigen archivalisch gesicherten Werke des berühmten Bildhauers Niklas Gerhaert van Leyden darstellt, wurde immer wieder thematisiert.
Die 500. Wiederkehr des Jahres 1517, in dem das Hochgrab endgültig fertiggestellt wurde, bot den Anlass für eine von Grund auf neue Analyse nach modernen methodischen Ansätzen. Die Herausgeberin hat eine Expertengruppe von Historikern, Kunsthistorikern, Epigraphikern, Heraldikern und Theologen versammelt, die im vorliegenden, opulent ausgestatteten und reich bebilderten Band eine wissenschaftliche Neubewertung dieses singulären Monuments vorlegen.

Research paper thumbnail of Meilensteine auf dem Weg zum Erzbistum. Die Grabmäler der Wiener Kirchenfürsten

Research paper thumbnail of Eine Fürstengrablege im Wiener Stephansdom

Archiv für Diplomatik, Schriftgeschichte, Siegel- und Wappenkunde, 2013

Die fürstliche Grablege unter dem Chor des Stephansdoms ist heute fixer Bestandteil jeder Führung... more Die fürstliche Grablege unter dem Chor des Stephansdoms ist heute fixer Bestandteil jeder Führung durch die sogenannten Katakomben von St. Stephan. Doch das entspricht in keiner Weise den ursprünglichen Intentionen, denn der ansehnlich "gestylte" Raum, der sich heute den Besuchern bietet, ist erst im Laufe erheblich späterer Jahrhunderte entstanden. Vor dem zweiten Weltkrieg war er wohl nur selten und für wenige Autorisierte zugänglich 1. Die sichtbare Repräsentation fand oben im Kirchenraum statt. * Es ist dies die Druckfassung eines Vortrags, den ich am 21. April 2012 anläßlich des Symposions zu Ehren des 70. Geburtstags von Prof. Dr. Walter Koch gehalten habe. Dieses Thema begleitet mich schon sehr lange und ist mir ein sehr wichtiges Anliegen. Daher möchte ich einer Reihe von Kolleginnen und Kollegen für viele befruchtende Gespräche und den einen oder anderen wichtigen Hinweis danken; hier sind vor allem Mag. Gertrud Mras und Dr. Sonja Dünnebeil (Österreichische Akademie der Wissenschaften, Institut für Mittelalterforschung) zu nennen, weiters Dr. Harald Drös (Heidelberger Akademie der Wissenschaften, Forschungsstelle Deutsche Inschriften des Mittelalters), Dr. Annemarie Fenzl

Research paper thumbnail of Der Wiener Stephansdom als "österreichisches Pantheon". Ein sensationeller Handschriftenfund im Oberösterreichischen Landesmuseum (recte: Landesarchiv)

Wiener Geschichtsblätter 56 (2001), 2001

Research paper thumbnail of Der Kaiser und sein Grabmal 1517–2017: Neue Forschungen zum Hochgrab Friedrichs III. im Wiener Stephansdom. Renate Kohn, Sonja Dünnebeil, and Gertrud Mras, eds. Köln: Böhlau Verlag, 2017. 522 pp. €72

Renaissance Quarterly, 2019

Andrea Bubenik's essay. She seeks a reevaluation of Hollar as a major figure in printmaking not i... more Andrea Bubenik's essay. She seeks a reevaluation of Hollar as a major figure in printmaking not in spite of his reproductive output but because of it. Drawing on Parshall and Landau, she seeks to rethink the notion of the reproductive print, a term that was not even in use in the seventeenth century, and makes a valuable distinction between collaboration and reproduction that required engagement with the original. While she argues convincingly for the idea of Hollar's originality, it might have been valuable also to make a stronger case for Hollar as a reflection of his times and to contextualize him more clearly within the thirst for inquiry and new knowledge that permeated all levels of society. Anne Thakray's essay takes up this task with a close look at Premonstratensian prints that Hollar produced while in Antwerp during the English Civil War, reiterating Hollar's adaptability as he worked for a Catholic clientele. Simon Turner's essays examine specific aspects of Hollar's engagement with landscape and cityscape paintings, especially his original drawings and sketches of London, made to be turned into prints for a booming demand. Turner's discussion of Hollar's travels to Tangiers, in 1669, to provide topographical views of the coastline and English fortifications there reminds us that landscape imagery served a very practical purpose of reconnaissance. The final essay, by Nathan Flis, focuses mostly on the English natural-history painter Francis Barlow, but drives home Hollar's diverse abilities by highlighting his connection to the world of scientific illustration. While some of the essays can at times give the impression of a loose catalogue raissoné, with paragraphs in divided into categories that simply list the what and the where rather than engaging in a more nuanced interpretation, on the whole this generously illustrated collection is a welcome addition to Hollar scholarship and makes a convincing case for further engagement with the issue of reproduction and originality, which lies at the heart of the editors' arguments.

Research paper thumbnail of Versuch einer Typologie der Versalien in frühneuzeitlichen Minuskelschriften

Research paper thumbnail of Die Grabdenkmäler Kardinal Melchior Khlesls

Studien zur Wiener Geschichte = Jahrbuch des Vereins für Geschichte der Stadt Wien 54, 1998

Research paper thumbnail of Die Inschrift als Medium landesfürstlicher Selbstdarstellung

Vom Nutzen des Schreibens. Soziales Gedächtnis, Herrschaft und Besitz im Mittelalter, 2002

Diese Worte stehen an der Fassade dee alten Universitatsgebaudes, das heute als Hauptgebaude der ... more Diese Worte stehen an der Fassade dee alten Universitatsgebaudes, das heute als Hauptgebaude der Österreichischen Akademie der Wissenschaften dient. 2 Sie vermitteln zunachst die Information über das Jahr der Fertigstellung des Gebaudes, ihre Hauptaussage ist aber,-auch durch vergröBerte Buchstaben-Kaiser Franz L und Kaiserin Maria Theresia als Bauherren zu dokumentieren. Die Inschrift hebt hervor, daB es sich dabei um ein Haus der Wissenschaften und der Künste 3 handelt; dadurch wird indirekt auch d.ie Nachricht transportiert, d.ie Stifter seien Förderer von Wissenschaft und Forschung, was ja-wie auch andere Gründungen, beispielsweise die Bibliotheca Palatina, beweisen-durchaus zutraf. Die Wirkung dieser Inschrift wird noch gesteigert duroh ein oberhalb position.i.ertes heraldisches Deokmal-das Allianzwappeo des Kaieerpaaree bekrönt von einer Mitrenkrone, umgeben mit der Collane des Ordens vom Goldenen Vlies und gehalten von zwei auf Kriegssymbolen stehenden Adlern. Natürlich standen den Regierenden zahlreiche Formen der Selbstdarstellung zur Verfü gun g. Deren Vielfalt reicht von Lebensbeschreibungeo über handscbriftliche oder gedruckte Propagandaschriften 4 bis zu Darstellungen der bildenden Künste; Höhepunkte stellen hier beispielsweise die zwischen dem 16. und dem 18. Jahrhundert weit verbreiteten kaiserlichen Apotheosen auf Tafelbildern oder Freaken dar. Solche Schriftzeugnisee sind aber zumeist in Archiven oder Bibliotheken verschlossen, die Werke der bildenden Kunst wurden oftmala für den unmittelbaren Umkreis des Auftraggebers geechaffen und waren daher ursprünglich nur einem sehr kleinen Personenkreis zuganglich. Inschrifteo hingegen finden sich in und an Kirchen und Klöstern, an Residenzen, öffentlichen Gebauden oder an Stadtbefestigungen, also im öffentlichen oder zumindest halböffentlichen Raum. Der Vorübergehende nimmt eie nicht immer bewuBt wahr-das 1 lch möchte an dieser Stella allen danken, die mir díe Vorarbeiten für diese Abhandlung ermöglicht haben, insbesondere der Bu.rghauptmannscbaft Innsbruck, den Mitarbeitern des Kunathistorischen Muae-Uirul, Sa.m.mlungen Schloll Ambras und Mag. Thoma.a Palfrader (Stift Stams). Groller Dank gebührt den Kollegen, die mich mit Hinweisen und anderen Hilfestellungen unterstützt haben, vor eJJem Mag. Gertrud Mra.s, Dr. Richard Perger und Dr. Stefan Sienell. 1 Renate Wagner-Rieger, Daa Haus der Österreichisohen Akademie der Wissenschaíten (Österreichische Akademie der Wiesenscbaften, phil.-hist.-Kl., Wien 1972) Abb. 1.

Research paper thumbnail of Wenn ‚original' nicht original ist

Fragmente. Der Umgang mit lückenhafter Quellenüberlieferung in der Mittelalterforschung. Akten des internationalen Symposiums des Zentrums Mittelalterforschung der Österreichischen Akademie der Wissenschaften, Wien 19.-21. März 2009, hgg. C. Gastgeber, C. Glassner, K. Holzer-Tobisch, R. Spreitzer., 2010

Von der Schwierigkeit der Entschlüsselung fragmentarischer Inschriftenüberlieferung.

Research paper thumbnail of Ein früher Wiener Theaterfan und sein trauriges Ende am Rande der großen Weltgeschichte

Jahrbuch des Oberösterreichischen Musealvereines – Gesellschaft für Landeskunde 157, 2012

war schon seit langem von zentraler Bedeutung weit über die Stadt Wien hinaus; nicht zuletzt auch... more war schon seit langem von zentraler Bedeutung weit über die Stadt Wien hinaus; nicht zuletzt auch als prestigereiche Begräbnisstätte. Aufgrund ihrer herausragenden Position wurden hier nicht nur die Bewohner ihres Pfarrsprengels beigesetzt, sondern vor allem auch Ortsfremde höheren sozialen Ranges, die während eines Aufenthaltes in Wien verstarben. Daher ist mit einer beträchtlichen Frequenz der Beisetzungen in Kirche und umliegendem Friedhof zu rechnen und folglich auch mit der Stiftung von überdurchschnittlich vielen Memorialdenkmälern. 1 Die Verfasserin ist Mitarbeiterin des Instituts für Mittelalterforschung der Österreichischen Akademie der Wissenschaften und dort an der Arbeitsgruppe Inschriften mit der Edition der Inschriften des Wiener Stephansdoms betraut. Diese wird im Rahmen der Interakademischen Editionsreihe "Die Deutschen Inschriften", an der auch Forschungseinheiten an den Akademien der Wissenschaften zu Düsseldorf, Göttingen, Heidelberg, Leipzig, Mainz und München beteiligt sind, erscheinen. Der von ihr in der Nachfolge von Dr. Richard Perger bearbeitete Bestand inschriftlicher Denkmäler von St. Stephan zeichnet sich nicht nur durch die beispiellose Prominenz des Standortes, sondern auch durch eine ungewöhnlich reiche kopiale Überlieferung aus. Die Zahl der dadurch fassbaren Denkmäler überschreitet die 1000-Grenze. Ein so gewaltiger Bestand an Inschriften kann sowohl aus arbeitsmethodischen Gründen als auch aus Gründen des Zeitmanagements, der Finanzierung und auch aus verlagstechnischen Gründen nicht als ein einziger Komplettband erarbeitet werden, daher war eine Unterteilung in chronologischer Hinsicht mit dem Stichjahr 1520 notwendig. Die beiden Einzelbände werden unter folgenden Titeln erscheinen: Die Inschriften der Dom- und Metropolitankirche St. Stephan I (bis 1520), gesammelt und bearbeitet von Renate Kohn und Richard Perger = Die Deutschen Inschriften, Wiener Reihe 9. Band: Die Inschriften der Stadt Wien, 1. Teil. - Die Inschriften der Dom- und Metropolitankirche St. Stephan II (1521-1683), wie oben, 2. Teil. 2 Es ist davon auszugehen, dass Grab- und Erinnerungsdenkmäler normalerweise knapp nach dem Todesfall in Auftrag gegeben wurden. Natürlich ist aber nicht auszuschließen, dass das eine oder andere Mal dazwischen auch deutlich mehr Zeit verstrichen sein wird. Nachweisbar ist das allerdings nur dann, wenn entweder die Inschrift nicht nur das Todesdatum, sondern auch die Datierung des Denkmals nennt, oder wenn eine paläographische oder stilistische Diskrepanz eine gravierende Zeitdifferenz nahelegen. Ein berühmtes Beispiel dafür ist die 794 datierte Memorialinschrift für Fastrada, eine Ehefrau Karls des Großen, im Mainzer Dom, die Schriftformen aufweist, die eindeutig in die Zeit um 1500 zu datieren sind. - Vgl. DI 2 (Stadt Mainz) Kat.-Nr. 1.

Research paper thumbnail of Stadtpfarrkirche oder landesfürstlicher Dom. Der Interpretationsdualismus der Wiener Stephanskirche im 14. Jahrhundert

Der Hof und die Stadt. Konfrontation, Koexistenz und Integration in Spätmittelalter und früher Neuzeit, 2006

In the middle of the 14th century duke Rudolf IV took hold of the construction of the Viennese pa... more In the middle of the 14th century duke Rudolf IV took hold of the construction of the Viennese parish church of Saint Stephen's. He formed the building after his own representational ideas and founded it anew as the collgiate church of all saints. However it furthermore served as a parish church and the administration of the building founds stayed a civic responsibility.

Research paper thumbnail of Eine Fürstengrablege im Wiener Stephansdom

Archiv für Diplomatik, 2000

Research paper thumbnail of Der Kaiser und sein Grabmal 1517–2017. Neue Forschungen zum Hochgrab Friedrichs III. im Wiener Stephansdom, hg. v. Renate Kohn unter Mitarbeit von Sonja Dünnebeil und Gertrud Mras, Wien/Köln/Weimar 2017

Das Grabmal Kaiser Friedrichs III. (1415–1493) im Wiener Stephansdom ist eines der bedeutendsten ... more Das Grabmal Kaiser Friedrichs III. (1415–1493) im Wiener Stephansdom ist eines der bedeutendsten Kunstwerke des Spätmittelalters in Österreich. Durch eine interessante Stilvielfalt gekennzeichnet ist es zu einem einzigartigen Memorialdenkmal geworden, das in seiner Gesamtheit jedoch bisher kaum erforscht wurde. Lediglich die Deckplatte, die eines der wenigen archivalisch gesicherten Werke des berühmten Bildhauers Niklas Gerhaert van Leyden darstellt, wurde immer wieder thematisiert.
Die 500. Wiederkehr des Jahres 1517, in dem das Hochgrab endgültig fertiggestellt wurde, bot den Anlass für eine von Grund auf neue Analyse nach modernen methodischen Ansätzen. Die Herausgeberin hat eine Expertengruppe von Historikern, Kunsthistorikern, Epigraphikern, Heraldikern und Theologen versammelt, die im vorliegenden, opulent ausgestatteten und reich bebilderten Band eine wissenschaftliche Neubewertung dieses singulären Monuments vorlegen.