Julia Bee | Ruhr-Universität Bochum (original) (raw)
Books by Julia Bee
Auf dem Weg zum Erinnerungsort - das Gebäude der NS-Medizinbürokratie in Weimar, 2024
Das heutige Gebäude der Bauhaus-Universität war Sitz zahlreicher NS-Medizininstitutionen. Der Ban... more Das heutige Gebäude der Bauhaus-Universität war Sitz zahlreicher NS-Medizininstitutionen. Der Band setzt sich kritisch mit der NS-Vergangenheit des Gebäudes und der heute noch am Gebäude sichtbaren Ästhetiken des NS auseinander. Er enthält Ergebnisse des Forschungsprojekts Auf dem Weg zum Erinnerungsort. Geschichte der Bauhaustraße 11
https://www.uni-weimar.de/de/medien/forschung/die-geschichte-der-bauhausstrasse-11/
Fahrradutopien denkt vom Fahrrad aus und ergänzt dabei bestehende Ansätze zur Mobilitätsforschung... more Fahrradutopien denkt vom Fahrrad aus und ergänzt dabei bestehende Ansätze zur Mobilitätsforschung um medienkulturwissenschaftliche Perspektiven. Die Beiträge verbinden Medienwissenschaften und Forschungen zu Fahrradaktivismus mit der Liebe zum Radfahren.
Experimente lernen, Techniken tauschen. Ein spekulatives Handbuch, 2020
Das spekulative Handbuch bietet vielfältige Techniken für ein radikales Lernen und Vermitteln. Es... more Das spekulative Handbuch bietet vielfältige Techniken für ein radikales Lernen und Vermitteln. Es umfasst konkrete Anleitungen, Erfahrungen und theoretische Überlegungen. Die Texte beteiligen sich an der Konzeption einer Vermittlung, die das gemeinsame Experimentieren (wieder) einführt.
Im Seminarraum, in Workshops, auf Festivals, in Fluren, Parks und der Stadt finden Lernen und Verlernen statt. Texte und Anleitungen u. a. zu: Filmessays, Collagen, Banküberfällen, der Universität der Toten, wildem Schreiben, konzeptuellem speed Dating, neurodiversem Lernen, Format-Denken, dem Theater der Sorge, dem Schreiblabor, dem Körperstreik.
Julia Bee/Nicole Kandioler (Hrsg.*innen): Differenzen und Affirmationen. Queer/feministische Positionen zur Medialität, 2020
Differenzen und Affirmation versammelt aktuelle Positionen der Gender- und Queer Studies in den... more Differenzen und Affirmation versammelt aktuelle Positionen der Gender- und Queer Studies in den Medienwissenschaften. Die Gender Media Studies gehen davon aus, dass Gender nicht nur in Medien repräsentiert wird, sondern dass es vielfältige performative Relationen gibt. Dabei bringen sich Geschlecht und Medien wechselseitig als machtvolle Gefüge hervor. Affirmation heißt nicht Kritiklosigkeit, sondern meint eine bewusst intersektionale Politik der kulturellen, geschlechtlichen, sozialen, menschlichen und nichtmenschlichen Differenzen und Medien. Neben dem für die Gender Media Studies klassischen Feld des Films erweitert der Band die Perspektive auf aktuelle Medien, etwa im Bereich der Pharmakologie und Hormone, von Trans*Videos, queerer Onlinepostpornographie, Schulden, Gastfreundschaft, Poesie…
http://www.b-books.de/verlag/differenzen/index.html
»Gefüge des Zuschauens« ist eine experimentelle medienwissenschaftliche Studie: Mit Collagen und ... more »Gefüge des Zuschauens« ist eine experimentelle medienwissenschaftliche Studie: Mit Collagen und im Dialog mit jungen Erwachsenen untersucht Julia Bee Rezeptionserfahrungen von TV-Serien wie »True Blood« und Filmen wie »The Dark Knight«. Indem Affekte und Perzepte dabei als Politiken der Wahrnehmung, des schöpferischen Begehrens und mannigfaltiger Differenzen betrachtet werden, zeigt die Studie, dass Gefüge, Prozesse und Kräfte ein konzeptuelles Gegengewicht zu einer linear-kausalen Wirkung bilden. Aus prozessphilosophischer Perspektive wird unter Rückgriff auf die Arbeiten von William James, Gilles Deleuze/Félix Guattari und Brian Massumi die Zuschauer_innen-Forschung so als schöpferisches, heterogenes Gefüge entwickelt.
Papers by Julia Bee
Zeitschrift für Medienwissenschaft Gender Blog / GAAAP The Blog, 2024
The Oscar nominations have been announced--but without nominations for Greta Gerwig for Best Dire... more The Oscar nominations have been announced--but without nominations for Greta Gerwig for Best Director and Margot Robbie for Best Actress--which is reason enough for us to retranslate and publish our summer 2023 conversation about Barbie in English
Zeitschrift für Medienwissenschaft Gender Blog / GAAAP Der Blog, 2023
Working Paper Series CRC Media of Cooperation, 2023
Der Text fragt nach den Potenzialen kreativer Formate Politischer Bildung in digitalen Kontexten.... more Der Text fragt nach den Potenzialen kreativer Formate Politischer Bildung in digitalen Kontexten. Stiftungen, Institutionen und Vlogger:innen haben in den letzten Jahren angesichts des Rechtsrucks auf Plattformen neue Formate der Politischen Bildung geschaffen. Diese wollen präventiv und intervenierend in rechte Diskurse, Trolling, Fake News und Co. eingreifen. Anhand des Youtube-Kanals ContraPoints werden informelle Formate der politischen Bildung im Be- reich der Gender und Queer Studies besprochen. Es handelt sich dabei um videoessayistische Gegenformate, die darauf abzielen, rechte Metapolitiken zu entlarven und zu erkennen. Sie produzieren Bildungsformate, die nicht nur inhaltlich und informativ, sondern auch ästhetisch und affektiv anknüpfen. Im Zentrum dieses Textes steht die Formatspezifik der poli- tischen Bildung von ContraPoints, die hier im Anschluss an Donna Haraway als situiertes Wissen verstanden wird.
Voss, Christiane , Lorenz Engell , and Tim Othold , ed. Anthropologies of Entanglements: Media and Modes of Existence. New York: Bloomsbury Academic, 2023. Thinking Media. Thinking Media. Bloomsbury Collections., 2023
In order to develop a notion of media anthropology, I would like to revisit three scenes from the... more In order to develop a notion of media anthropology, I would like to revisit three scenes from the history of visual anthropology; sensory ethnography, cinéma vérité, and collaborative cinema. They are rooted in documentary traditions hailing from anthropological backgrounds and developed critical and reflexive ways of doing audiovisual research. Media anthropology focuses on the entanglement of humans and media (Voss 2019: 34). The notion of anthropomediality offers a conceptual frame for situational analyses of these assemblages in which neither humans nor media exist apart from each other. Viewed through the lenses of media anthropology, I describe three relationships between humans and media: first, the exploration of environments through experience in sensory ethnography; second, subjectivation and “fabulation” (Deleuze) in cinéma vérité; and third, the pragmatics of collaborative cinema and “shared anthropology” (Rouch 2003: 44). Finally, for each anthropomedia constellation there is also a relation between knowing and being, in which knowledge and modes of existence cannot be considered separately (Barad 2007; Simondon 2009: 13). That means anthropomediality itself is facilitated by forms and practices of media as an audiovisual form of knowledge. That includes the anthropological works of Véréna Paravel and Lucien Castaing-Taylor, the theatrical forms of film in cinéma vérité by Jean Rouch and Pierre Perrault, and in shared forms of knowledge production in collaborative-produced films by Vídeo nas Aldeias and Instituto Catitu with anthropological and Indigenous documentary filmmakers from Brazil.
Eracle: Media, Society and Cycling Cultures, 2022
Not only have cycling communities produced a visual culture consisting of photography, videos, fa... more Not only have cycling communities produced a visual culture consisting of photography, videos, fashion, art and bikes themselves. Conversely, images and videos produce and shape cycling culture and therefore communities. Aesthetics in the digital culture thus contribute to the complex of cycling mobility. In this paper, I concentrate on cycling vlogs as part of mobile infrastructure. Cycling vlogs cultivate a "social aesthetic" (Born et al., 2017) that adapts symbols from cycling culture, hereby bringing into circulation, and thus shaping, cycling practices. Nevertheless, the interconnection of different platform media like Youtube and performance tracking apps makes digital cycling cultures a place of data production and harvesting of different sorts.
First... Then, Repeat. Workshop scripts in practice, 2022
Navigationen, 2022
Erste Ergebnisse aus einer explorativen Studie zu Fahrradunfällen und Beinaheunfällen bzw. motori... more Erste Ergebnisse aus einer explorativen Studie zu Fahrradunfällen und Beinaheunfällen bzw. motorisierter Gewalt gegen Radfahrende. Der Text diskutiert Praktiken der Unfallvermeidung und den Unfall als die Praktiken des Radfahrens prägend.
Irina Gradinari, Michael Niehaus: Störung, Verunsicherung, Dstalbilisierung, 2022
In diesem Text verstehe ich die Arbeit Ah humanity! (2015, Lucien Castaing-Taylof/Véréna Paravel)... more In diesem Text verstehe ich die Arbeit Ah humanity! (2015, Lucien Castaing-Taylof/Véréna Paravel) als Medium der Verhandlung und Produktion relationaler Existenzweisen im Anthropozän.
Elke Bippus, Anne Ganzert, Isabell Otto (Hrsg.*innen)Taking Sides. Theories, practices, and Cultures of Partcipation in dissent, 2021
The text deals with Didier Eribons biographic writing in academic teaching in Germany. I describe... more The text deals with Didier Eribons biographic writing in academic teaching in Germany. I describe Eribons writing as technique of subjectivation (Foucault), as situated knowledge (Haraway) as well as practice to write through the milieu (Stengers).
Philipp Hanke und Astrid Deuber-Mankowsky: Queeres Kino/Queere Ästhetiken als Dokumentationen des Prekären, 2021
In diesem Text werden zwei Film- bzw. Mediennetzwerke aus Kanada betrachtet, in denen prekäre Leb... more In diesem Text werden zwei Film- bzw. Mediennetzwerke aus Kanada betrachtet, in denen prekäre Lebensbedingungen nicht nur thematisiert werden, sondern durch die Partizipation und Kollaboration von Filmschaffenden und Bürger*innen Handlungsmacht generiert werden soll. Challenge for Change setzte sich ab den 1960er Jahren u. a. gegen Armut ein, Wapikoni Mobile ist ein zeitgenössisches indigenes Vlog- und Filmnetzwerk. Beide Projekte werden als handlungsbasierte Dokumentarphilosophien verstanden. Sie werden mit Gilbert Simondon als mögliche Milieus für kollektive Individuationen konzeptualisiert. Challenge for Change und Wapikoni Mobile werden als technisch-sozial-ästhetische Milieus verstanden, in denen aktivistische und kulturelle Interventionen und Individuationen keinen Gegensatz bilden. Wapikoni Mobile wird zudem hinsichtlich seines Potentials für eine Filmkultur des Anthropozäns diskutiert, in der es um die Beziehung von Welt und Mensch geht, die in dokumentarischen Filmen verhandelt wird und die nicht nur abbildet, sondern ebenfalls – mit Gilles Deleuze – ein Band zur Welt knüpft.
Schlagwörter: Amateur*innenfilm; Challenge for Change; Wapikoni Mobile; indigene Medienkulturen; Individuation; Anthropozän; Dokumentarfilm
© bei den Autor*innen Dieses Werk ist veröffentlicht unter einer Creative Commons Namensnennung-Weitergabe unter gleichen Bedingungen 4.0 International Lizenz.
Florian Sprenger (Hrsg.): Autonome Autos medien- und kulturwissenschaftliche Perspektiven auf die Zukunft der Mobilität , 2021
Ein kritischer Text über autonomes Fahren, der sozialnachhaltige Mobilität in den Vordergund stel... more Ein kritischer Text über autonomes Fahren, der sozialnachhaltige Mobilität in den Vordergund stellt. Autonomes Fahren löst weder Verteilungs- noch Klimaprobleme, wenn autonomes Fahren weiterhin als privatisierte Praxis entwickelt wird. Grundlegende Gedanken zu Mobilität und commons werden mit Überlegungen zu Gender und Verletzbarkeit kombiniert.
Bee/Kandioler (Hrsg*innen) Differenzen und Affirmationen. Queer/Feministische Positionen zur Medialität, 2020
Einleitung zum Band Differenzen und Affirmationen. Queer/Feministische Positionen zur Medialität,... more Einleitung zum Band Differenzen und Affirmationen. Queer/Feministische Positionen zur Medialität, mit Nicole Kandioler
Auf dem Weg zum Erinnerungsort - das Gebäude der NS-Medizinbürokratie in Weimar, 2024
Das heutige Gebäude der Bauhaus-Universität war Sitz zahlreicher NS-Medizininstitutionen. Der Ban... more Das heutige Gebäude der Bauhaus-Universität war Sitz zahlreicher NS-Medizininstitutionen. Der Band setzt sich kritisch mit der NS-Vergangenheit des Gebäudes und der heute noch am Gebäude sichtbaren Ästhetiken des NS auseinander. Er enthält Ergebnisse des Forschungsprojekts Auf dem Weg zum Erinnerungsort. Geschichte der Bauhaustraße 11
https://www.uni-weimar.de/de/medien/forschung/die-geschichte-der-bauhausstrasse-11/
Fahrradutopien denkt vom Fahrrad aus und ergänzt dabei bestehende Ansätze zur Mobilitätsforschung... more Fahrradutopien denkt vom Fahrrad aus und ergänzt dabei bestehende Ansätze zur Mobilitätsforschung um medienkulturwissenschaftliche Perspektiven. Die Beiträge verbinden Medienwissenschaften und Forschungen zu Fahrradaktivismus mit der Liebe zum Radfahren.
Experimente lernen, Techniken tauschen. Ein spekulatives Handbuch, 2020
Das spekulative Handbuch bietet vielfältige Techniken für ein radikales Lernen und Vermitteln. Es... more Das spekulative Handbuch bietet vielfältige Techniken für ein radikales Lernen und Vermitteln. Es umfasst konkrete Anleitungen, Erfahrungen und theoretische Überlegungen. Die Texte beteiligen sich an der Konzeption einer Vermittlung, die das gemeinsame Experimentieren (wieder) einführt.
Im Seminarraum, in Workshops, auf Festivals, in Fluren, Parks und der Stadt finden Lernen und Verlernen statt. Texte und Anleitungen u. a. zu: Filmessays, Collagen, Banküberfällen, der Universität der Toten, wildem Schreiben, konzeptuellem speed Dating, neurodiversem Lernen, Format-Denken, dem Theater der Sorge, dem Schreiblabor, dem Körperstreik.
Julia Bee/Nicole Kandioler (Hrsg.*innen): Differenzen und Affirmationen. Queer/feministische Positionen zur Medialität, 2020
Differenzen und Affirmation versammelt aktuelle Positionen der Gender- und Queer Studies in den... more Differenzen und Affirmation versammelt aktuelle Positionen der Gender- und Queer Studies in den Medienwissenschaften. Die Gender Media Studies gehen davon aus, dass Gender nicht nur in Medien repräsentiert wird, sondern dass es vielfältige performative Relationen gibt. Dabei bringen sich Geschlecht und Medien wechselseitig als machtvolle Gefüge hervor. Affirmation heißt nicht Kritiklosigkeit, sondern meint eine bewusst intersektionale Politik der kulturellen, geschlechtlichen, sozialen, menschlichen und nichtmenschlichen Differenzen und Medien. Neben dem für die Gender Media Studies klassischen Feld des Films erweitert der Band die Perspektive auf aktuelle Medien, etwa im Bereich der Pharmakologie und Hormone, von Trans*Videos, queerer Onlinepostpornographie, Schulden, Gastfreundschaft, Poesie…
http://www.b-books.de/verlag/differenzen/index.html
»Gefüge des Zuschauens« ist eine experimentelle medienwissenschaftliche Studie: Mit Collagen und ... more »Gefüge des Zuschauens« ist eine experimentelle medienwissenschaftliche Studie: Mit Collagen und im Dialog mit jungen Erwachsenen untersucht Julia Bee Rezeptionserfahrungen von TV-Serien wie »True Blood« und Filmen wie »The Dark Knight«. Indem Affekte und Perzepte dabei als Politiken der Wahrnehmung, des schöpferischen Begehrens und mannigfaltiger Differenzen betrachtet werden, zeigt die Studie, dass Gefüge, Prozesse und Kräfte ein konzeptuelles Gegengewicht zu einer linear-kausalen Wirkung bilden. Aus prozessphilosophischer Perspektive wird unter Rückgriff auf die Arbeiten von William James, Gilles Deleuze/Félix Guattari und Brian Massumi die Zuschauer_innen-Forschung so als schöpferisches, heterogenes Gefüge entwickelt.
Zeitschrift für Medienwissenschaft Gender Blog / GAAAP The Blog, 2024
The Oscar nominations have been announced--but without nominations for Greta Gerwig for Best Dire... more The Oscar nominations have been announced--but without nominations for Greta Gerwig for Best Director and Margot Robbie for Best Actress--which is reason enough for us to retranslate and publish our summer 2023 conversation about Barbie in English
Zeitschrift für Medienwissenschaft Gender Blog / GAAAP Der Blog, 2023
Working Paper Series CRC Media of Cooperation, 2023
Der Text fragt nach den Potenzialen kreativer Formate Politischer Bildung in digitalen Kontexten.... more Der Text fragt nach den Potenzialen kreativer Formate Politischer Bildung in digitalen Kontexten. Stiftungen, Institutionen und Vlogger:innen haben in den letzten Jahren angesichts des Rechtsrucks auf Plattformen neue Formate der Politischen Bildung geschaffen. Diese wollen präventiv und intervenierend in rechte Diskurse, Trolling, Fake News und Co. eingreifen. Anhand des Youtube-Kanals ContraPoints werden informelle Formate der politischen Bildung im Be- reich der Gender und Queer Studies besprochen. Es handelt sich dabei um videoessayistische Gegenformate, die darauf abzielen, rechte Metapolitiken zu entlarven und zu erkennen. Sie produzieren Bildungsformate, die nicht nur inhaltlich und informativ, sondern auch ästhetisch und affektiv anknüpfen. Im Zentrum dieses Textes steht die Formatspezifik der poli- tischen Bildung von ContraPoints, die hier im Anschluss an Donna Haraway als situiertes Wissen verstanden wird.
Voss, Christiane , Lorenz Engell , and Tim Othold , ed. Anthropologies of Entanglements: Media and Modes of Existence. New York: Bloomsbury Academic, 2023. Thinking Media. Thinking Media. Bloomsbury Collections., 2023
In order to develop a notion of media anthropology, I would like to revisit three scenes from the... more In order to develop a notion of media anthropology, I would like to revisit three scenes from the history of visual anthropology; sensory ethnography, cinéma vérité, and collaborative cinema. They are rooted in documentary traditions hailing from anthropological backgrounds and developed critical and reflexive ways of doing audiovisual research. Media anthropology focuses on the entanglement of humans and media (Voss 2019: 34). The notion of anthropomediality offers a conceptual frame for situational analyses of these assemblages in which neither humans nor media exist apart from each other. Viewed through the lenses of media anthropology, I describe three relationships between humans and media: first, the exploration of environments through experience in sensory ethnography; second, subjectivation and “fabulation” (Deleuze) in cinéma vérité; and third, the pragmatics of collaborative cinema and “shared anthropology” (Rouch 2003: 44). Finally, for each anthropomedia constellation there is also a relation between knowing and being, in which knowledge and modes of existence cannot be considered separately (Barad 2007; Simondon 2009: 13). That means anthropomediality itself is facilitated by forms and practices of media as an audiovisual form of knowledge. That includes the anthropological works of Véréna Paravel and Lucien Castaing-Taylor, the theatrical forms of film in cinéma vérité by Jean Rouch and Pierre Perrault, and in shared forms of knowledge production in collaborative-produced films by Vídeo nas Aldeias and Instituto Catitu with anthropological and Indigenous documentary filmmakers from Brazil.
Eracle: Media, Society and Cycling Cultures, 2022
Not only have cycling communities produced a visual culture consisting of photography, videos, fa... more Not only have cycling communities produced a visual culture consisting of photography, videos, fashion, art and bikes themselves. Conversely, images and videos produce and shape cycling culture and therefore communities. Aesthetics in the digital culture thus contribute to the complex of cycling mobility. In this paper, I concentrate on cycling vlogs as part of mobile infrastructure. Cycling vlogs cultivate a "social aesthetic" (Born et al., 2017) that adapts symbols from cycling culture, hereby bringing into circulation, and thus shaping, cycling practices. Nevertheless, the interconnection of different platform media like Youtube and performance tracking apps makes digital cycling cultures a place of data production and harvesting of different sorts.
First... Then, Repeat. Workshop scripts in practice, 2022
Navigationen, 2022
Erste Ergebnisse aus einer explorativen Studie zu Fahrradunfällen und Beinaheunfällen bzw. motori... more Erste Ergebnisse aus einer explorativen Studie zu Fahrradunfällen und Beinaheunfällen bzw. motorisierter Gewalt gegen Radfahrende. Der Text diskutiert Praktiken der Unfallvermeidung und den Unfall als die Praktiken des Radfahrens prägend.
Irina Gradinari, Michael Niehaus: Störung, Verunsicherung, Dstalbilisierung, 2022
In diesem Text verstehe ich die Arbeit Ah humanity! (2015, Lucien Castaing-Taylof/Véréna Paravel)... more In diesem Text verstehe ich die Arbeit Ah humanity! (2015, Lucien Castaing-Taylof/Véréna Paravel) als Medium der Verhandlung und Produktion relationaler Existenzweisen im Anthropozän.
Elke Bippus, Anne Ganzert, Isabell Otto (Hrsg.*innen)Taking Sides. Theories, practices, and Cultures of Partcipation in dissent, 2021
The text deals with Didier Eribons biographic writing in academic teaching in Germany. I describe... more The text deals with Didier Eribons biographic writing in academic teaching in Germany. I describe Eribons writing as technique of subjectivation (Foucault), as situated knowledge (Haraway) as well as practice to write through the milieu (Stengers).
Philipp Hanke und Astrid Deuber-Mankowsky: Queeres Kino/Queere Ästhetiken als Dokumentationen des Prekären, 2021
In diesem Text werden zwei Film- bzw. Mediennetzwerke aus Kanada betrachtet, in denen prekäre Leb... more In diesem Text werden zwei Film- bzw. Mediennetzwerke aus Kanada betrachtet, in denen prekäre Lebensbedingungen nicht nur thematisiert werden, sondern durch die Partizipation und Kollaboration von Filmschaffenden und Bürger*innen Handlungsmacht generiert werden soll. Challenge for Change setzte sich ab den 1960er Jahren u. a. gegen Armut ein, Wapikoni Mobile ist ein zeitgenössisches indigenes Vlog- und Filmnetzwerk. Beide Projekte werden als handlungsbasierte Dokumentarphilosophien verstanden. Sie werden mit Gilbert Simondon als mögliche Milieus für kollektive Individuationen konzeptualisiert. Challenge for Change und Wapikoni Mobile werden als technisch-sozial-ästhetische Milieus verstanden, in denen aktivistische und kulturelle Interventionen und Individuationen keinen Gegensatz bilden. Wapikoni Mobile wird zudem hinsichtlich seines Potentials für eine Filmkultur des Anthropozäns diskutiert, in der es um die Beziehung von Welt und Mensch geht, die in dokumentarischen Filmen verhandelt wird und die nicht nur abbildet, sondern ebenfalls – mit Gilles Deleuze – ein Band zur Welt knüpft.
Schlagwörter: Amateur*innenfilm; Challenge for Change; Wapikoni Mobile; indigene Medienkulturen; Individuation; Anthropozän; Dokumentarfilm
© bei den Autor*innen Dieses Werk ist veröffentlicht unter einer Creative Commons Namensnennung-Weitergabe unter gleichen Bedingungen 4.0 International Lizenz.
Florian Sprenger (Hrsg.): Autonome Autos medien- und kulturwissenschaftliche Perspektiven auf die Zukunft der Mobilität , 2021
Ein kritischer Text über autonomes Fahren, der sozialnachhaltige Mobilität in den Vordergund stel... more Ein kritischer Text über autonomes Fahren, der sozialnachhaltige Mobilität in den Vordergund stellt. Autonomes Fahren löst weder Verteilungs- noch Klimaprobleme, wenn autonomes Fahren weiterhin als privatisierte Praxis entwickelt wird. Grundlegende Gedanken zu Mobilität und commons werden mit Überlegungen zu Gender und Verletzbarkeit kombiniert.
Bee/Kandioler (Hrsg*innen) Differenzen und Affirmationen. Queer/Feministische Positionen zur Medialität, 2020
Einleitung zum Band Differenzen und Affirmationen. Queer/Feministische Positionen zur Medialität,... more Einleitung zum Band Differenzen und Affirmationen. Queer/Feministische Positionen zur Medialität, mit Nicole Kandioler
Katalogtext zur Ausstellung Anders - Ästhetik der Differenz, 2020
Text über Film und Anders-Werden zur Ausstellung Ästhetik der Differenz in der neuen Galerie für ... more Text über Film und Anders-Werden zur Ausstellung Ästhetik der Differenz in der neuen Galerie für zeitgenössische Kunst in Kollaboration mit der Häselburg Gera 2020 kuratiert von Alejandro Perdomo Daniels
In dem Text geht es um drei Schauplätze aus der Visuellen Anthropologie, in denen der Film nicht ein Anders-Sein, sondern Anders-Werden favorisiert: die sensorische Ethnographie, kollaborative Vierte Filme und das cinéma vérité. Mit Eduardo Viveiros de Castro wird Film als Perspektivismus statt als Repräsentation verstanden.
Julia Bee und Gerko Egert: Experimente lernen Techniken tauschen, ein spekulatives Handbuch , 2020
Die Collage wird hier als Arbeitsmethode vorgestellt. Sie wird überwiegend explorati... more Die Collage wird hier als Arbeitsmethode vorgestellt. Sie
wird überwiegend explorativ verstanden und soll
wissenschaftliche, soziale und künstlerische Prozesse
verknüpfen. Die Collage soll dafür sensibilisieren, wie
soziale und gestalterische Prozesse verknüpft sind: So
funktioniert sie als Medium sozialer Prozesse, als pro-
zessuale Sozio-Technik. Die Collagenübung ist eine
partizipatorische Übung, in der verschiedene Lernende
kollaborieren und sich ohne künstlerische Vorbildung
einbringen können (...)
https://nocturne-plattform.de/publikation/experimente-lernen-techniken-tauschen
The Anthropocenic Turn. The Interplay between Disciplinary and Interdisciplinary Responses to a New Age, 2020
The chapter discusses how film and the Anthropocene are closely entangled. Given that the Anthrop... more The chapter discusses how film and the Anthropocene are closely entangled. Given that the Anthropocene addresses all realms of life also the aesthetic become eco-political. The paper addresses recent films by German filmmaker and activist Elke Marhöfer. By drawing on the concept of subjectivity beyond human individuals and following philosopher and psychiatrist Félix Guattari the text explores what could be sites of subjectivation rooted in film viewing. New modes of subjectivity are necessary to face major challenges of societies in the active resistance of the contemporary climate regime. Documentary films, as discussed in the text, are able to work far beyond the transmission of information and content but bear the potential to explore new ways of perception, experience and perspective creating the texture of possible ecological subjectivities. Not only nature and culture, but living and nonliving, human and environment need to be thought anew. Film can contribute to this ongoing reconceptualization of subjectivities as humans are searching for new ways of being with the world.
Heft 22: Medium | Format
Der Text interveniert aus feministischer Sicht in die laufende Methodendebatte in der Zeitschrift... more Der Text interveniert aus feministischer Sicht in die laufende Methodendebatte in der Zeitschrift für Medienwissenschaft und schlägt vor, Methoden als Techniken der Situierung zu verstehen.
Gender Blog ZfM, 2019
Radfahren als feministische Praxis Julia Bee zu «Ovarian Psychos» (USA 2016) In dieser Serie von ... more Radfahren als feministische Praxis Julia Bee zu «Ovarian Psychos» (USA 2016) In dieser Serie von Beiträgen geht es mir um die Idee der Subjektivierung in zeitgenössischen Mobilitäts-und Verkehrsregimen. Mit Félix Guattari sehe ich Subjektivierung nicht als einen Prozess des Werdens eines Individuums, sondern als Möglichkeit an, Erfahrungen auf ein Selbst zu beziehen. Mannigfaltige Techniken können so eine Umwelt formen, die Subjektivierung auf bestimmte Weise hervorbringt. Technik einer Subjektivierung kann auch das Fahrradfahren sein als Teil umfassender Erfahrung von Bewegung und Mobilität in aktuellen Verkehrsregimen. Neben utopischen Aspekten im ersten Teil und der Politik der Anrufung von Radfahrenden im zweiten Teil dieser Serie möchte ich hier den Film Ovarian Psychos (USA 2016, Regie: Joanna Sokolowski, Kate Trumbull-LaValle) näher besprechen, der mir als Beispiel dafür dienen soll, wie feministische Kollektive Radfahren strategisch einsetzen. Ovarian Psychos demonstriert, dass Radfahren und Subjektivität eng verschränkt sind. Clitorial mass Im Dokumentarfilm Ovarian Psychos (hier ein längerer Ausschnitt, und hier) werden Frauen* der Ovarian Psychos Cycle Brigade portraitiert, die seit 2010 zusammen radfahren und die aufgrund familiärer, aber auch struktureller, rassistischer und misogyner Situationen Traumatisierungen erfahren haben und/oder sich gegen diskriminierende Anrufungen wehren. Diese clitorial mass (statt critical mass) in East LA wird begleitet von speech ins, open mics, Konzerten und Treffen feministischer Gruppen. Das Radfahren, vor allem: die Bewegung, die zu Vollmondnächten auf den Straßen LAs stattfindet, versammelt Frauen in reclaim the night/reclaim the streets-Manier.
https://das-dokumentarische.blogs.ruhr-uni-bochum.de/ Vortrag und Workshop von und mit Julia Bee... more https://das-dokumentarische.blogs.ruhr-uni-bochum.de/
Vortrag und Workshop von und mit Julia Bee (Siegen)
Am Donnerstag, den 19. Oktober 2023 um 18 Uhr hält Julia Bee im Rahmen des Grundlagenseminars II des Graduiertenkollegs den Vortrag „Barbiemobility“. Der Vortrag findet in hybrider Form im Raum Uni105, EG015 und via Zoom statt.
Im Anschluss an den Vortrag findet am Freitag, den 20. Oktober 2023 von 10-16 Uhr ein Workshop mit Julia Bee in Kooperation mit dem Graduiertenkolleg im Raum Uni105, 2/26 statt. Um Anmeldung zum Workshop wird gebeten an: das-dokumentarische@ruhr-uni-bochum.de
Vortrag: „Barbiemobility“
Der Vortrag nimmt Greta Gerwigs Film Barbie (2023) sowie Gerwigs weiteres Oeuvre zum Ausgangspunkt, um über das mediale Verhältnis von Feminismus und Mobilität nachzudenken. Ausgehend von Bildern der Mobilität sollen Zuschreibungen und Werte in aktuellen Filmen und TV-Serien diskutiert werden. Besondere Aufmerksamkeit kommt dabei dem Verhältnis petrolbasierter Formen der Mobilität im Verhältnis etwa zu C02 ärmeren Mobilitätsformen wie dem Fahrradfahren sowie dem Gehen/Rollen zu.
Workshop: „Infrastruktur, Mobilität, Intersektionalität: Workshop und Fahrradtour“
Teil 1: Mobilität, Medien, Methoden.
Im ersten Teil des Workshops diskutieren wir anhand verschiedener methodischer Einsätze medienwissenschaftliche und intersektionale Perspektiven auf Mobilität und mit Mobilität verbundenen Infrastrukturen. Dabei soll es um Mobilitätsgerechtigkeit (Mimi Sheller) vor dem Hintergrund intersektionaler Zugänge gehen, die etwa auch Marginalisierungen im Stadtraum wie Wohnungslosigkeit mitbedenken. Insbesondere das Verhältnis von Infrastrukturen der Mobilität und ihren Auswirkungen auf urbane Räume soll im Zentrum der Diskussion stehen. Wie greifen Mobilität und Medien in Formen urbaner Petrolräume ineinander, welche Gegenimaginationen gibt es und wie lassen sich diese Infrastrukturen intersektional untersuchen? Wir diskutieren auf Basis von Material aus den Forschungsprojekten der Kollegiatinnen.
Teil 2: Cycling and the Senses: Dokumentieren und flanieren.
In diesem Workshopteil flanieren und dokumentieren wir mit dem Rad. Wir nutzen das Rad als Medium der Erforschung urbaner Infrastrukturen – theoretisch und praktisch. Nachdem wir im ersten Teil Ansätze der intersektionalen Stadt- und Mobilitätsplanung diskutiert haben, legen wir im zweiten Teil besonderes Augenmerk auf die Sinne und den Körper sowie seine Verschränkung mit medialen Praktiken. Wie etwa schützen wir unseren Körper vor Unfällen? Wie sind wir im öffentlichen Raum positioniert und gleichzeitig bewegt? Race, Geschlecht und Be_hinderung sowie andere soziale Differenzen beeinflussen unsere „Stadtkörperwahrnehmung“ und sollen in dieser situierten Methodik im Fokus stehen. Für alle, die wollen, experimentieren wir daher im zweiten Teil mit einer stadtethnographischen Übung mit dem Rad. Wenn ihr ein Zweirad, Dreirad, Rollfiets etc. braucht, dann meldet euch bitte unter der Mailadresse: julia.bee@uni-siegen.de.
Das Internet und die sozialen Medien haben Demokratisierungsversprechen nicht eingelöst, vielmehr... more Das Internet und die sozialen Medien haben Demokratisierungsversprechen nicht eingelöst, vielmehr bedingen sie neue soziale Antagonismen. Wir beobachten dabei verschiedene Qualitäten gesellschaftlicher Transformationen gleichzeitig: Die aufklaffende Vermögensschere im kommunikativen Kapitalismus (Dean 2014), neokoloniale Drohnenkriege und präemptive Überwachungstechnologien (Lengersdorf/Weber 2019), Hate Culture und das Erstarken einer (digitalen) Rechten (Berg 2019) existieren neben Bewegungen wie Black Lives Matter, #MeToo und #WoYeShi oder Fridays for Future. Mehr noch als die Feststellung bezüglich der Heterogenität gesamtgesellschaftlicher Entwicklungen charakterisieren Widersprüche die performativen Praktiken so mancher Akteur*innen unserer Gegenwart. An der Kategorie Gender lassen sich solche Widersprüche besonders eindringlich studieren: So nutzen rechts orientierte nationale und europäische Politiker*innen schwer errungene sexuelle Freiheiten für die Legitimierung von Ausgrenzung (Butler 2009). Sexuelle Emanzipation wird in Kreisen rechter und rechtspopulistischer Parteien und Bewegungen wie eine Monstranz vor sich hergetragen, um schließlich Akzeptanz für anti-genderistische Parolen zu entwickeln (Dietze 2017, S. 206f.). Das zu verstehen, gelingt nur aus intersektionaler Perspektive (Crenshaw 1989; Walgenbach et al. 2012). Aber auch der Fokus auf die Politik der Gefühle bzw. die Produktion, Aktualisierung und Regulierung von Affekten ist für das Verständnis gegenderter Medienpolitiken unerlässlich. Dabei ist auffällig, dass Affekte die widersprüchlichen Konstellationen zusammenhalten. Sie normalisieren das Groteske des Widerspruchs (Berlant 2008, 2017). Dies geschieht im Kontext transmedialer und fragmentierter Anordnungen sowie der digitalen Umgestaltung des Sozialen.
Mit Blick auf die affektiven Potenziale, De/Subjektivierungen und politische Formationen hervorzubringen und zu verändern, wird zweierlei deutlich: Zum einen kann es nicht länger nur um die Analyse singulärer Emotionen wie Hass oder Wut gehen, die für Politik mobilisiert werden. Eher braucht es Beschreibungen affektiver Felder, die sich in Medienökologien aktualisieren und innerhalb derer Antagonismen realisiert werden (Massumi 2002). Das impliziert die Verschiebung des Verhältnisses zwischen dem Politischen und der Politik. Zum anderen weist die Effektivität der aktivierten Affekte auf eine neue Wirkungsqualität des ubiquitären Medialen hin. Politik wird innerhalb dieser Medienökologien selbst generisch erlebt.
Die Tagung will dem Verhältnis von Geschlecht, Medien und Affekt vor dem Hintergrund amplifizierter Ambivalenzen nachgehen – in Bezug auf das Politische und zugleich ausgehend von diesem. Wir möchten Diskussionen über die Verflechtung medialer Technologien, anti-feministischer und -genderistischer Politiken und affektiver Kulturen ermöglichen, um nach queer-feministischen Strategien und Interventionsmöglichkeiten zu fragen. Dabei geht es uns darum, die vielfältigen mediatisierten Verknüpfungen zwischen Begehren, Affekt, Sexualität und Geschlecht (wieder) anschlussfähig für queer-feministische Politiken zu machen. So fragen wir etwa nach den queeren Störungsqualitäten von bugs, spam und hacking in gegenwärtigen medialen Umgebungen. Halten sie den von rechts approbierten Affektpolitiken wie z.B. dem Trolling Stand? Wie verhält es sich mit den queeren Politiken negativer Gefühle? Welche Versionen von Exzess muss es geben, wenn Entzug zur normativen Maxime gerät oder aber, wenn Exzess zur anti-genderistischen Beschreibungskategorie der Gender Studies geworden ist (Hark/Villa 2015, S. 18)? Wie lässt sich darauf antworten? Und wenn Affekt politisiert wird, wie lässt sich eine emanzipative Politik der Affekte denken, eine queerfeministische Politik, die mit Affekten operiert?
Dabei stoßen die Gender Media Studies aktuell auf methodische und konzeptuelle Herausforderungen. Anthropozänische Verschiebungen, komplexe Medienökologien und algorithmische Praktiken machen das Denken performativer Gefüge und neuer methodischer Ansätze notwendig (Bee/Eickelmann/Köppert 2020). Digitale Kulturen verschalten sich zunehmend mit der Kategorie der Geologie, die als Technologie von Race und Gender an die Frage der Ausbeute und Extraktion heranreicht (Yusoff 2018). Extraktivistische Regime arbeiten ebenso mit affektiven Kulturen als auch mit ökologischen Dimensionen. Somit ist zu fragen, welche queer-feministischen Affekt-Energie-Infrastrukturen visioniert werden können, um vergeschlechtlichte und rassifizierte Logiken der Extraktion zu unterlaufen.
Einladung zur Diskussion mit Inputvorträgen: Gegen Rassismus in Universität und Gesellschaft Di... more Einladung zur Diskussion mit Inputvorträgen:
Gegen Rassismus in Universität und Gesellschaft
Die Thüringer Hochschulen stellen sich dem Rassismus als einem allgemeinen und auch als einem ganz konkreten, eigenen Problem. Studierende, Forschende und Lehrende an der Bauhaus-Universität Weimar laden die Hochschulöffentlichkeit ein, gemeinsam mit externen Expertinnen Rassismus als Teil unseres Alltags zu reflektieren. Welche Erscheinungsformen hat Rassismus? Wie können wir uns in Forschung und Lehre dazu verhalten? Wie werden wir der gesellschaftlichen Verantwortung gerecht, die unserem Bildungsauftrag entspringt?
Die Hälfte der Veranstaltungszeit ist für die Diskussion mit dem Publikum vorgesehen.
Die Veranstaltung findet am 15. Mai um 19 Uhr auf deutsch und englisch mit Simultanübersetzung statt.
Ort: Oberlichtsaal im Hauptgebäude der Bauhaus-Universität Weimar, Geschwister-Scholl-Straße 8
19.00
Einführung
Max Welch Guerra
19.10
Reaktionen auf den Thüringen-Monitor in den Medien
Lea Schade
19.20
Erscheinungsformen des Rassismus in der Universität und in der Stadt
Golnaz Sarkar Farshi
19.30
1. Publikumsrunde
Jutta Emes (Moderation)
20.00
Erfahrungen an der Universität Erfurt
Sabine Schmolinsky
20.10
Gedanken zur Wahrnehmung kolonial-rassistischer Strukturierung in der Universität
Aretha Schwarzbach-Apithy
20.20
Selbst/Reflexion und Situierung von Wissensproduktion
Julia Bee
20.30
2. Publikumsrunde mit Podium (alle Vortragenden)
Mats Werchohlad (Moderation)
21.00
Schluss und Ausblick
Jutta Emes
Praktiken zwischen Handwerk, Material und Aisthesis
Creating Shared Experiences. Sensory ethnography and collaborative filmmaking In the intersectin... more Creating Shared Experiences. Sensory ethnography and collaborative filmmaking
In the intersecting fields of documentary and visual anthropology, the experimental modes of sensory ethnography and collaborative filmmaking have challenged representational traditions of audiovisual research. Both styles of anthropological practices deploy multisensory qualities of film not only to document und investigate, but also to participate and intervene in complex social and ecological environments. In the same line of thinking, visual and acoustic strategies provide occasions for creating new forms of relationality. In this conference, we would like to address the role of sensory experience in collaborative research practices and, vice versa, the production of what we call shared sensory experiences in collaborative filmmaking.
Creating shared experiences brings together scholars and filmmakers, practitioners and theorists from (visual) anthropology, film and media studies in order to discuss past and future intersections of collaborative and multisensory research in relation to activism and social change as well as to new forms of a shared ethnographic experience.
Although sensory and collaborative approaches are rooted in different genealogies, they are both influenced by discussions in postcolonial theory, emancipatory movements and activism aiming at building up different experiences, altering epistemologies and emancipatory representations through the very medium of film and the process of filmmaking. On the one hand, the conference will explore how experience is inventive and creative. On the other, it considers how Creating shared experiences of collaborative filmmaking can become a platform for bringing together research and social practices.
Die Ringvorlesung nimmt verschiedene Relationen zwischen Bauhaus und Gender in den Blick. Quer zu... more Die Ringvorlesung nimmt verschiedene Relationen zwischen Bauhaus und Gender in den Blick. Quer zu den verschiedenen Disziplinen an der Bauhaus-Universität Weimar werden Ansätze vertreten, Bauhaus und Geschlecht verknüpfend, praktisch und theoretisch zu denken. Über zwei Semester hinweg werden in Form von Vorträgen und Workshops sowohl lokale als auch überregionale Initiativen und Projekte von Ingenieurinnen und Ingenieuren, Gestalterinnen und Gestaltern, Medienwissenschaftlerinnen und Medienwissenschfatlern sowie Kunstschaffenden im Bereich Geschlecht in Kunst und Wissenschaft zur Diskussion eingeladen.
Innen und außen heißt dabei, unsere eigenen Perspektiven zu reflektieren, historisch und aktuell: Wie wird Gender in Wissenschaft und Kunst diskutiert, welche Bedeutung hat Geschlechterforschung heute, welche Diskussionsfelder eröffnet sie? Verbunden mit dem Bauhaus-Jubiläumsjahr 2019 ist es ein besonderes Anliegen sowohl voraus- als auch zurückzublicken und zu diskutieren, welche gesellschaftspolitischen Rahmenbedingungen es am frühen Bauhaus gab, wie Frauen am Bauhaus eingebunden oder exkludiert wurden und welche Auswirkungen die Auflösung von Kunst und Handwerk auf die Geschlechterrollen am Bauhaus hatte. Und wie ist es heute – wie haben sich die Geschlechterverhältnisse und -rollen im Wissenschaftssystem und in der Kunst entwickelt? Welche Perspektiven und Schlussfolgerungen ergeben sich für die Zukunft? Wie geht das Wissenschaftssystem mit Geschlecht und Geschlechtervielfalt um? Welche Zukunftskonzepte entwickelt die Bauhaus-Universität Weimar?
https://www.uni-weimar.de/bauhaussemester/
Die Ringvorlesung wird vom Gleichstellungsbüro der Bauhaus-Universität Weimar mit Unterstützung des Thüringer Kompetenznetzwerk Gleichstellung (TKG) organisiert.
Jun.-Prof. Dr. Julia Bee (Fakultät Medien)
Dipl.-Ing. Nicole Baron (Fakultät Architektur & Urbanistik)
Dr.-Ing. Silke Beinersdorf (Fakultät Bauingenieurwesen)
Christiane Lewe M.A. (Fakultät Medien)
Ricarda Löser, Ph.D. (Fakultät Kunst & Gestaltung, Gleichstellungsbeauftragte)
Ringvorlesung Differenzen und Affirmationen – queer-/feministische Perspektiven auf Medialität Ju... more Ringvorlesung Differenzen und Affirmationen – queer-/feministische Perspektiven auf Medialität
Julia Bee (Bauhaus-Universität Weimar) und Nicole Kandioler (Johannes-Gutenberg Universität Mainz)
Die Ringvorlesung collagiert aktuelle Positionen, Methoden und Diskussionen der Gender- und Queer Studies in den Medienwissenschaften. Diskutiert werden vielfältige Relationen zwischen Medien und Genderdifferenzen. Das Verhältnis von Kritik und Affirmation ist leitend und stellt eine doppelte Perspektive dar, indem beide Bewegungen mit Prozessen der Differenzbildung verbunden werden. Vielfalt und Kritik sind dabei ebenso zusammen lesbar wie Differenz als Nichtübereinstimmen mit dem Gegebenen und der Affirmation von Veränderbarkeit.
Die Ringvorlesung wird 14-tägig stattfinden und aus einem Vortrag (dienstags 19:00 Uhr) und einem Workshop (mittwochs 9:15 Uhr) bestehen, in welchem ein zentraler Text zum Thema der Vorlesung mit der Referent_in diskutiert wird.
Ort: Bauhaus Universität Weimar / Vorträge: Bauhausstr. 11, Workshops: Berkaerstr. 1, Raum 003
Constructive Thinking – Mikropolitiken experimenteller Praktiken Konzept: Julia Bee, Gerko Egert... more Constructive Thinking – Mikropolitiken experimenteller Praktiken
Konzept: Julia Bee, Gerko Egert, Stefan Hölscher
28.-29.9.17; Bauhaus-Universität Weimar, Berkaerstraße 1, R 003
Infos, Text und Anmeldung unter: julia.bee@uni-weimar.de
Der Workshop versammelt und tauscht Perspektiven des experimentellen, wissenschaftlichen Arbeitens aus. Es werden Impulsbeiträge gestaltet, Texte diskutiert und Praktiken erprobt.
Wir setzen uns unter dem Titel constructive thinking mit der Verknüpfung von wissenschaftlichem und künstlerischem Forschen auseinander. Praktiken aus dem Bauhaus oder dem Black Mountain College, in denen Kunst zu einem Experimentierfeld von Existenzweisen wurde, lassen sich als politisches, prozessuales und erfahrungsbasiertes Forschen heute aktivieren. Wie können wir heute das immanente politische Potential künstlerisch-wissenschaftlicher Praktiken in unserer alltäglichen Arbeit entfalten? Experimente der Aktivierung und des Aktivismus diesseits und jenseits der Universität nennen Fred Moten und Stephano Harney „study“: Nicht die Ergebnisse, sondern die Mikroprozesse des (künstlerischen) Forschens, seine affektiven Modulationen stehen so im Fokus. Collagieren, Mixen, Versammeln, Jammen, Singen, Fotografieren, Gärtnern (...) können Weisen der Individuation, Kollektivierungspraktiken und zugleich Formen der Wissensproduktion sein. Diese Techniken werden zu einem Milieu politischer Affekte und sind so zentral für die Hervorbringung von Existenzweisen des Lernens, Lehrens und Forschens an der Universität und darüber hinaus. Wie lassen sich heute neue Formen der Kollaboration erzeugen, wie sie z.B. von Félix Guattari anhand von u.a. Michel Foucaults und Daniel Deferts aktivistischem Forschungsprojekt Groupe d’information sur les prisons geschildert werden?
Programm
Donnerstag, 28.9.2017
13:30-14:30
Julia Bee, Gerko Egert, Stefan Hölscher
Einleitung
14:30-15:30
Diskussion. Auszüge aus Isabelle Stengers „In Catastrophic Times“
15:30-16:00 Pause
16:00-17:00
Elisa Linseisen
/. Slash/Dot /. Die Konvertierung von Denk/Formaten
17:00-18:00
Maximilian Haas
Deleuzes Methode der Dramatisierung und die Künstlerische Forschung im Theater
Pause
18:30-19:30
Jan Müller
›Gemeinsam denken‹? Literatur, Dialog, Theater
Freitag, 29.9.2017
9:30 -10:30
Sven Seibel
Peinliche Analogien und optimistische Pädagogik - affektive Infrastrukturen lesen mit Lauren Berlant
10:30-11:30
Katja Kynast
Sich einmischen. Gestisches Denken und Handeln, essayistisches Verstehen mit Farocki
11:30-12:00 Pause
12:00-13:00
Martina Ruhsam
Komposition als intra-aktives Experiment (anhand der Praxis kollektiven Schreibens)
13:00-14:00 Pause
14:00-15:00
Elena Vogman
Hubert Fichte und die Ansätze zu einer Laienanthropologie
15:00-16:00
Christoph Brunner
Activist Sense und Praktiken des Affective Relaying
Zeitschrift für Medienwissenschaft 22/1, 2020
Mit einem feministischen Zugang analysieren Julia Bee, Jennifer Eickelmann und Katrin Köppert ein... more Mit einem feministischen Zugang analysieren Julia Bee, Jennifer Eickelmann und Katrin Köppert eine im Kontext der Methodendebatte hervortretende Methodenskepsis. Sie entwickeln unter den Begriffen Diffraktion, Individuation und Spekulation eine alternative Sichtweise auf Methoden: Sie schlagen vor, Methoden als produktive Möglichkeitsräume für dualismuskritische, prozessuale, partiale und situierte Wissensproduktionen zu verstehen. Methoden werden so als Techniken der Spekulation und der Individuation verstanden und nicht als Korsett der Unfreiheiten. Gleichzeitig benennen sie die Verwicklungen der Methodendebatte mit souveränen Subjektverständnissen, spezifischen Ausschlussmechanismen und ihre Funktion, Privilegien fortzuschreiben.
Abstract (english)
Diffraction-Individuation-Speculation
With a feminist approach Julia Bee, Jennifer Eickelmann and Katrin Köppert analyse a methodological scepticism that emerges in media studies. Under the terms diffraction, individuation and speculation, they develop an alternative view of methods: They propose to understand methods as productive spaces of possibility for dualism-critical, processual, partial and situated knowledge production. Methods are thus understood as techniques of speculation and individuation and not as a corset of unfreedom. At the same time, they criticize the entanglements of anti-methodology with sovereign subject understandings, specific exclusion mechanisms and the perpetuation of privileges.