Ronja Lau | Ruhr-Universität Bochum (original) (raw)
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Papers by Ronja Lau
No. 13/14 (2022): Latvijas Universitātes Žurnāls. Vēsture , 2023
Multiple Slovenian cemeteries of the early Iron Age/Hallstatt period (800-400 BC) yield mineralis... more Multiple Slovenian cemeteries of the early Iron Age/Hallstatt period (800-400 BC) yield mineralised textile finds. Due to preservation of the textiles on metal objects, they can be contextualised and analysed using a variety of methods. The current paper discusses the applicable methods and information that can be acquired from very small textiles fragments. Difficulties arise particularly due to the lack of documentation of the old excavations and the past restoration work. It is not only modern excavated material that can be meaningful; the finds from the late 19 th century are worth reexamining , especially since technology and methodology have evolved. Gaining information from microstratigraphy, comparing relevant finds and fibre analysis are just a few methods shown within this research. The work was a collaborative project with Karina Grömer and the National History Museum Vienna (Austria) and formed a part of my master's thesis.
Ancient Textile Production from an Interdisciplinary Perspective
Archaeological Fieldwork in Estonia 2020, 2021
Die Arbeiten in Asva G, zumindest die Untersuchungen zum Gießerplatz, sind fast abges... more Die Arbeiten in Asva G, zumindest die Untersuchungen zum Gießerplatz, sind fast abgeschlossen. Die Zahl und Menge der kleinteiligen Gussformenstücke aus dem Sektor G (ca. 2.000), mit deutlicher Konzentration in einem Radius von nur wenigen Metern, belegen intensiven Bronzeguss am Südwesthang der Hochfläche von Asva. Holzkohlenester und wechselnde Bodenverfärbungen mit Brandlehmspuren deuten auf kurzzeitig benutzte Feuerstellen hin, u.a. in Verbindung mit der Metallschmelze. Mit zunehmender Tiefe kristallisierte sich die Struktur einer flachen, in die Moräne eingelassenen Grube heraus, gefüllt mit karbonisierten Hölzern. Vermutlich diente die Grube als Herdfeuer, u.a.
zur Produktion von Brennholz für die stetige Holzkohlezufuhr im Schmelzprozess. Es könnte aber auch Metallschmelze durchgeführt worden sein, deren Spuren bzw. Metallreste beseitigt worden sind. Dass in Asva G bislang keine Tiegel und nur spärliche Reste von Brandlehm
als Hinweis auf Ofenwände gefunden wurden, kann auch mit deren Weiterverwendung als Magerungszusatz (Schamott) für Gussformen und Tiegel erklärt werden (Trommer & Holdermann 2016, 102). In der Nähe zum Herdfeuerkomplex sind zudem diverse Gerätschaften aus Geweih und Stein zutage gekommen, die in der Metallverarbeitung im Einsatz gewesen sein können.
Die materiellen Zeugnisse bzw. die archäologischen Quellen des Bronzegusses in Asva geben, wie in nahezu allen überlieferten Gießerplätzen der Bronzezeit im Ostseeraum, einen nur sehr fragmentarischen und ausschnitthaften Bestand wieder (Jantzen 2008). Das betrifft die verfügbaren Informationen zur Produktion, den Herstellungsprozessen und -techniken. Nur ein minimaler Ausschnitt des ursprünglich vorhandenen Gerätebestands liegt vor. Auch finden sich i.d.R. nur Arbeitsgeräte des Gießerhandwerks, die intentionell im beschädigten oder unbrauchbarem Zustand im Boden belassen wurden. Somit ist die Überlieferung der Abfallprodukte aus dem Bronzeguss bedingt bzw. beeinträchtigt durch die vielseitig wirkenden taphonomischen Prozesse. Aus Asva G sind nur in wenigen Fällen Bruchstücke von Kompositformen überliefert, deren Typenansprache (u.a. Tüllenobjekte) wegen der fragmentarischen Erhaltung unsicher bleiben muss. Die große Masse an einteiligen Ringgussformen indes scheint aber die Präferenz für den Guss von Ringobjekten annähernd proportional wiederzugeben. Unter den vielen Gießerfunden aus Asva G sind nur 15 Kleinbronzen, fast nur kleinste Ringstück- oder Drahtfragmente und Gussreste. Aus dem archäologischen Befund- und Fundverbreitungsbild lässt sich jedenfalls relativ eindeutig ablesen, dass intensiver Bronzeguss stattfand, dieser jedoch saisonal und im Wechsel mit anderen häuslichen oder produzierenden Tätigkeiten (z.B. Verarbeitung und Zubereitung tierischer Produkte). Bislang ergaben alle stratigraphisch fixierten Holzkohle- und Tierknochenproben aus dem Bronzeguss-Horizont (Gießerplatz) kalibrierte Daten zwischen 800–400 calBC (Hallstatt-Plateau; P VI der Nordischen Bronzezeit nach Montelius), und noch fehlt es an Daten oder Belegen, die den Beginn der Besiedlung von Asva und die
aktive Beteiligung am Metallkreislauf im Ostseeraum absolutchronologisch vor 850/800 v.u.Z. ansetzen lassen. Es entspricht aber ganz dem überregionalen Phänomen der zeitlichen Entstehung und Ausbreitung sog. hillfort und hilltop Siedlungen mit intensiver Bronzegussaktivität (Podėnas & Čivilytė 2019). Die fortlaufenden Untersuchungen am breiten Spektrum der archäologischen Funde aus Asva G, inklusive der Ökofakte (Tierknochen und botanische Makroreste), und ihrer Kontexte werden die Lebenswelt und die Sozialbeziehungen der Bronzegießer und ihrer Gemeinschaft sicherlich noch näher beleuchten.
Archaeological Fieldworks in Estonia 2019, 2020
Begleitheft des Kolloquiums im Rahmen der Masterveranstaltung am Institut für Prähistorische Arch... more Begleitheft des Kolloquiums im Rahmen der Masterveranstaltung am Institut für Prähistorische Archäologie an der FU Berlin
Clothing in prehistoric times, booklet from the master colloquium at the Institute for Prehistoric Archaeology (FU Berlin). With English summary from each article.
Begleitheft des Kolloquiums im Rahmen der Masterveranstaltung am Institut für Prähistorische Arch... more Begleitheft des Kolloquiums im Rahmen der Masterveranstaltung am Institut für Prähistorische Archäologie an der FU Berlin
Clothing in prehistoric times, booklet from the master colloquium at the Institute for Prehistoric Archaeology (FU Berlin). With English summary from each article.
Book Reviews by Ronja Lau
Abbildung 1: Schematische Darstellung zum Knochenaufbau 5 Erscheinungsbild der Gewebekannten als ... more Abbildung 1: Schematische Darstellung zum Knochenaufbau 5 Erscheinungsbild der Gewebekannten als Rispen 10 , ohne diese Begrifflichkeit weiter zu erläutern oder sich auf eine terminologische Definition zu beziehen. Borten oder Gewebekanten mit dem hier vorgestellten Erscheinungsbild werden als Ripsbindung oder Kettrips bezeichnet 11 . Den Leser*innen stellen sich weitere Fragen, so beispielsweise, warum die Autorin nicht weitere organische Funde vorgestellt hat. Oder weshalb es nur Geweihstücke (bei denen es sich aber augenscheinlich öfter um Knochen handelt) sind, die für prähistorische Webtechniken in Frage kommen sollen. Aufgrund von Erhaltungsbedingungen für organische Materialien ist die Fundsituation aus neolithischen Kontexten generell schlecht. Nichts desto trotz, ist ein genereller Ausschluss des Werkstoffes Holz archäologisch gedacht nicht zulässig. Holz bzw. -werkzeuge könnten dennoch einen wichtigen Beitrag zur Textilproduktion geleistet haben. Die Autorin erweckt mit ihren Formulierungen den Eindruck, dass diese Fundstücke die "[…] Anfänge der Textilweberei" 12 sind. Dabei bezieht sie sich allerdings auf ein geographisch und chronologisch stark begrenztes Gebiet und impliziert indirekt die Durchführung von umfassenden Untersuchungen. Dass es Hinweise auf prähistorische Fundkontexten noch erheblich früheren Datums aus dem westasiatischen Raum gibt, weist beispielsweise Margarita Gleba eindrücklich nach 13 . Die anschließenden Interpretationsansätze beinhalten Aussagen wie: "[…] Jede eigene Siedlungsgruppe […] hat eigene kreative Gewebekante[n] besessen." 14 . Es ist jedoch eindeutig, dass die Autorin nicht jede einzelne neolithische Siedlungsgruppe in Deutschland oder der Schweiz erfasst hat. Dies zu tun sprengt natürlich auch den Rahmen einer eher hobby-wissenschaftlichen Arbeit, jedoch erweckt Roth mit ihren Formulierungen wiederholt den Anspruch auf absolute Vollständigkeit, sowie die Fähigkeit zu besitzen, archäologische Vergangenheiten absolut rekonstruieren zu können. An dieser Stelle soll sich gegen solche Verallgemeinerungen in der archäologischen Forschung explizit ausgesprochen werden. Die Publikation umfasst 30 Seiten im DIN A5 Format mit insgesamt 47 Abbildungen und 14 Zitaten. Die Abbildungen werden groß teils durch Fotos aus Ausstellungen repräsentiert. Dies führte häufig zu unscharfen Fotografien, die Bilder sind oft durch Blitzlichtreflektionen der Schaukästen beeinträchtigt. Hier wären auch genauere Datierungen bzw. Informationen über die jeweiligen Fundorte wie beispielsweise Arbon 15 und die daraus gezeigten Textilreste sehr nützlich gewesen. Leser*innen mit einem fundierten Wissen um das Neolithikum fällt die chronologische Einordnung natürlich leicht, jedoch kann nicht bei allen Leser*innen das gleiche Hintergrundwissen um chronologische und geographische Bereiche vorausgesetzt werden. Auf Seite 5 der Publikation wurde sich nicht die Mühe gemacht die Unterschrift per Hand unter das Bild zu setzen, sondern wurde vom Original abfotografiert und reingesetzt. Des Weiteren ist ein Fehlen des Maßstabes auf den Abbildungen zu bemängeln. Der gröbste Fehler, die mangelhafte Zitationsweise, zieht sich durch die gesamte Publikation. Unter den Abbildungen gibt es teilweise keine oder nur unzureichende Quellenangaben, die Internetnachweise für die Abbildungen sind ebenfalls unzureichend zitiert. Die Leser*innen können so nicht das Bild zurückverfolgen, wodurch in einer öffentlich zugänglichen Publikation theoretisch eine Verletzung des Urheberrechtes vorliegt. Des Weiteren ist zu bemängeln, dass Roth auf ein Abbildungsverzeichnis gänzlich verzichtet. Die Zitierweise folgt keinen zulässigen Vorgaben in der Wissenschaft. Üblicherweise sollten die RGK Richtlinien, oder ähnliche Zitierrichtlinien für archäologische Publikationen verwendet werden 16 . Ferner fehlen innerhalb des Textes viele Nachweise. Beispielsweise steht die Behauptung, dass "Alle gefunden Geweihstücke […] dem Schmuckbereich zugeordnet [wurden]" 17 für sich und es wird nicht ersichtlich, ob diese These zitiert wird oder von Roth selbst aufgestellt wurde. Den Leser*innen werden bei näherem Studium dieser Lektüre keine Angabe zur Autorin gegeben oder in welchem Rahmen dieses Heft entstanden ist. Inwiefern sich Frau Roth als Archäologin oder Textilarchäologin qualifiziert bleibt ungeklärt und somit wird ihre Glaubwürdigkeit in Frage gestellt.
Conference Presentations by Ronja Lau
Arheoloģija Baltijā 21. gs. sākumā: jaunākie pētījumi, aktuālās diskusijas un mūsdienu izaicinājumi, 2022
Latvijas Universitātes 80. starptautiskās zinātniskās konferences Arheoloģijas sekcija
Im Rahmen der Ausschreibung des Carl-von-Schreiber Preises am Naturhistorischen Museum Wien, ist ... more Im Rahmen der Ausschreibung des Carl-von-Schreiber Preises am Naturhistorischen Museum Wien, ist dieses Poster entstanden und beschäftigt sich mit den archäologischen Textilfunden aus insgesamt drei Fundplätzen. Es soll einen Überblick über aktuelle Textilforschungen und Analysen liefern, die in Zusammenarbeit mit dem Naturhistorischem Museum entstanden sind. In einer entstehenden Masterarbeit wird dieses Thema intensiver beleuchtet.
Due to the Carl-von-Schreibers Award at the Natural History Museum in Vienna, this poster was created to show recent researches dealing with archaeological textile finds from Slovenia. Together with the Natural History Museum analysis and research will be combined in a Master thesis.
Books by Ronja Lau
Prähistorische Forschungen Online Band 11, 2021
Textilarchäologische Analysen anhand der Funde von Magdalenska Gora, Brezje und Podzemlj
No. 13/14 (2022): Latvijas Universitātes Žurnāls. Vēsture , 2023
Multiple Slovenian cemeteries of the early Iron Age/Hallstatt period (800-400 BC) yield mineralis... more Multiple Slovenian cemeteries of the early Iron Age/Hallstatt period (800-400 BC) yield mineralised textile finds. Due to preservation of the textiles on metal objects, they can be contextualised and analysed using a variety of methods. The current paper discusses the applicable methods and information that can be acquired from very small textiles fragments. Difficulties arise particularly due to the lack of documentation of the old excavations and the past restoration work. It is not only modern excavated material that can be meaningful; the finds from the late 19 th century are worth reexamining , especially since technology and methodology have evolved. Gaining information from microstratigraphy, comparing relevant finds and fibre analysis are just a few methods shown within this research. The work was a collaborative project with Karina Grömer and the National History Museum Vienna (Austria) and formed a part of my master's thesis.
Ancient Textile Production from an Interdisciplinary Perspective
Archaeological Fieldwork in Estonia 2020, 2021
Die Arbeiten in Asva G, zumindest die Untersuchungen zum Gießerplatz, sind fast abges... more Die Arbeiten in Asva G, zumindest die Untersuchungen zum Gießerplatz, sind fast abgeschlossen. Die Zahl und Menge der kleinteiligen Gussformenstücke aus dem Sektor G (ca. 2.000), mit deutlicher Konzentration in einem Radius von nur wenigen Metern, belegen intensiven Bronzeguss am Südwesthang der Hochfläche von Asva. Holzkohlenester und wechselnde Bodenverfärbungen mit Brandlehmspuren deuten auf kurzzeitig benutzte Feuerstellen hin, u.a. in Verbindung mit der Metallschmelze. Mit zunehmender Tiefe kristallisierte sich die Struktur einer flachen, in die Moräne eingelassenen Grube heraus, gefüllt mit karbonisierten Hölzern. Vermutlich diente die Grube als Herdfeuer, u.a.
zur Produktion von Brennholz für die stetige Holzkohlezufuhr im Schmelzprozess. Es könnte aber auch Metallschmelze durchgeführt worden sein, deren Spuren bzw. Metallreste beseitigt worden sind. Dass in Asva G bislang keine Tiegel und nur spärliche Reste von Brandlehm
als Hinweis auf Ofenwände gefunden wurden, kann auch mit deren Weiterverwendung als Magerungszusatz (Schamott) für Gussformen und Tiegel erklärt werden (Trommer & Holdermann 2016, 102). In der Nähe zum Herdfeuerkomplex sind zudem diverse Gerätschaften aus Geweih und Stein zutage gekommen, die in der Metallverarbeitung im Einsatz gewesen sein können.
Die materiellen Zeugnisse bzw. die archäologischen Quellen des Bronzegusses in Asva geben, wie in nahezu allen überlieferten Gießerplätzen der Bronzezeit im Ostseeraum, einen nur sehr fragmentarischen und ausschnitthaften Bestand wieder (Jantzen 2008). Das betrifft die verfügbaren Informationen zur Produktion, den Herstellungsprozessen und -techniken. Nur ein minimaler Ausschnitt des ursprünglich vorhandenen Gerätebestands liegt vor. Auch finden sich i.d.R. nur Arbeitsgeräte des Gießerhandwerks, die intentionell im beschädigten oder unbrauchbarem Zustand im Boden belassen wurden. Somit ist die Überlieferung der Abfallprodukte aus dem Bronzeguss bedingt bzw. beeinträchtigt durch die vielseitig wirkenden taphonomischen Prozesse. Aus Asva G sind nur in wenigen Fällen Bruchstücke von Kompositformen überliefert, deren Typenansprache (u.a. Tüllenobjekte) wegen der fragmentarischen Erhaltung unsicher bleiben muss. Die große Masse an einteiligen Ringgussformen indes scheint aber die Präferenz für den Guss von Ringobjekten annähernd proportional wiederzugeben. Unter den vielen Gießerfunden aus Asva G sind nur 15 Kleinbronzen, fast nur kleinste Ringstück- oder Drahtfragmente und Gussreste. Aus dem archäologischen Befund- und Fundverbreitungsbild lässt sich jedenfalls relativ eindeutig ablesen, dass intensiver Bronzeguss stattfand, dieser jedoch saisonal und im Wechsel mit anderen häuslichen oder produzierenden Tätigkeiten (z.B. Verarbeitung und Zubereitung tierischer Produkte). Bislang ergaben alle stratigraphisch fixierten Holzkohle- und Tierknochenproben aus dem Bronzeguss-Horizont (Gießerplatz) kalibrierte Daten zwischen 800–400 calBC (Hallstatt-Plateau; P VI der Nordischen Bronzezeit nach Montelius), und noch fehlt es an Daten oder Belegen, die den Beginn der Besiedlung von Asva und die
aktive Beteiligung am Metallkreislauf im Ostseeraum absolutchronologisch vor 850/800 v.u.Z. ansetzen lassen. Es entspricht aber ganz dem überregionalen Phänomen der zeitlichen Entstehung und Ausbreitung sog. hillfort und hilltop Siedlungen mit intensiver Bronzegussaktivität (Podėnas & Čivilytė 2019). Die fortlaufenden Untersuchungen am breiten Spektrum der archäologischen Funde aus Asva G, inklusive der Ökofakte (Tierknochen und botanische Makroreste), und ihrer Kontexte werden die Lebenswelt und die Sozialbeziehungen der Bronzegießer und ihrer Gemeinschaft sicherlich noch näher beleuchten.
Archaeological Fieldworks in Estonia 2019, 2020
Begleitheft des Kolloquiums im Rahmen der Masterveranstaltung am Institut für Prähistorische Arch... more Begleitheft des Kolloquiums im Rahmen der Masterveranstaltung am Institut für Prähistorische Archäologie an der FU Berlin
Clothing in prehistoric times, booklet from the master colloquium at the Institute for Prehistoric Archaeology (FU Berlin). With English summary from each article.
Begleitheft des Kolloquiums im Rahmen der Masterveranstaltung am Institut für Prähistorische Arch... more Begleitheft des Kolloquiums im Rahmen der Masterveranstaltung am Institut für Prähistorische Archäologie an der FU Berlin
Clothing in prehistoric times, booklet from the master colloquium at the Institute for Prehistoric Archaeology (FU Berlin). With English summary from each article.
Abbildung 1: Schematische Darstellung zum Knochenaufbau 5 Erscheinungsbild der Gewebekannten als ... more Abbildung 1: Schematische Darstellung zum Knochenaufbau 5 Erscheinungsbild der Gewebekannten als Rispen 10 , ohne diese Begrifflichkeit weiter zu erläutern oder sich auf eine terminologische Definition zu beziehen. Borten oder Gewebekanten mit dem hier vorgestellten Erscheinungsbild werden als Ripsbindung oder Kettrips bezeichnet 11 . Den Leser*innen stellen sich weitere Fragen, so beispielsweise, warum die Autorin nicht weitere organische Funde vorgestellt hat. Oder weshalb es nur Geweihstücke (bei denen es sich aber augenscheinlich öfter um Knochen handelt) sind, die für prähistorische Webtechniken in Frage kommen sollen. Aufgrund von Erhaltungsbedingungen für organische Materialien ist die Fundsituation aus neolithischen Kontexten generell schlecht. Nichts desto trotz, ist ein genereller Ausschluss des Werkstoffes Holz archäologisch gedacht nicht zulässig. Holz bzw. -werkzeuge könnten dennoch einen wichtigen Beitrag zur Textilproduktion geleistet haben. Die Autorin erweckt mit ihren Formulierungen den Eindruck, dass diese Fundstücke die "[…] Anfänge der Textilweberei" 12 sind. Dabei bezieht sie sich allerdings auf ein geographisch und chronologisch stark begrenztes Gebiet und impliziert indirekt die Durchführung von umfassenden Untersuchungen. Dass es Hinweise auf prähistorische Fundkontexten noch erheblich früheren Datums aus dem westasiatischen Raum gibt, weist beispielsweise Margarita Gleba eindrücklich nach 13 . Die anschließenden Interpretationsansätze beinhalten Aussagen wie: "[…] Jede eigene Siedlungsgruppe […] hat eigene kreative Gewebekante[n] besessen." 14 . Es ist jedoch eindeutig, dass die Autorin nicht jede einzelne neolithische Siedlungsgruppe in Deutschland oder der Schweiz erfasst hat. Dies zu tun sprengt natürlich auch den Rahmen einer eher hobby-wissenschaftlichen Arbeit, jedoch erweckt Roth mit ihren Formulierungen wiederholt den Anspruch auf absolute Vollständigkeit, sowie die Fähigkeit zu besitzen, archäologische Vergangenheiten absolut rekonstruieren zu können. An dieser Stelle soll sich gegen solche Verallgemeinerungen in der archäologischen Forschung explizit ausgesprochen werden. Die Publikation umfasst 30 Seiten im DIN A5 Format mit insgesamt 47 Abbildungen und 14 Zitaten. Die Abbildungen werden groß teils durch Fotos aus Ausstellungen repräsentiert. Dies führte häufig zu unscharfen Fotografien, die Bilder sind oft durch Blitzlichtreflektionen der Schaukästen beeinträchtigt. Hier wären auch genauere Datierungen bzw. Informationen über die jeweiligen Fundorte wie beispielsweise Arbon 15 und die daraus gezeigten Textilreste sehr nützlich gewesen. Leser*innen mit einem fundierten Wissen um das Neolithikum fällt die chronologische Einordnung natürlich leicht, jedoch kann nicht bei allen Leser*innen das gleiche Hintergrundwissen um chronologische und geographische Bereiche vorausgesetzt werden. Auf Seite 5 der Publikation wurde sich nicht die Mühe gemacht die Unterschrift per Hand unter das Bild zu setzen, sondern wurde vom Original abfotografiert und reingesetzt. Des Weiteren ist ein Fehlen des Maßstabes auf den Abbildungen zu bemängeln. Der gröbste Fehler, die mangelhafte Zitationsweise, zieht sich durch die gesamte Publikation. Unter den Abbildungen gibt es teilweise keine oder nur unzureichende Quellenangaben, die Internetnachweise für die Abbildungen sind ebenfalls unzureichend zitiert. Die Leser*innen können so nicht das Bild zurückverfolgen, wodurch in einer öffentlich zugänglichen Publikation theoretisch eine Verletzung des Urheberrechtes vorliegt. Des Weiteren ist zu bemängeln, dass Roth auf ein Abbildungsverzeichnis gänzlich verzichtet. Die Zitierweise folgt keinen zulässigen Vorgaben in der Wissenschaft. Üblicherweise sollten die RGK Richtlinien, oder ähnliche Zitierrichtlinien für archäologische Publikationen verwendet werden 16 . Ferner fehlen innerhalb des Textes viele Nachweise. Beispielsweise steht die Behauptung, dass "Alle gefunden Geweihstücke […] dem Schmuckbereich zugeordnet [wurden]" 17 für sich und es wird nicht ersichtlich, ob diese These zitiert wird oder von Roth selbst aufgestellt wurde. Den Leser*innen werden bei näherem Studium dieser Lektüre keine Angabe zur Autorin gegeben oder in welchem Rahmen dieses Heft entstanden ist. Inwiefern sich Frau Roth als Archäologin oder Textilarchäologin qualifiziert bleibt ungeklärt und somit wird ihre Glaubwürdigkeit in Frage gestellt.
Arheoloģija Baltijā 21. gs. sākumā: jaunākie pētījumi, aktuālās diskusijas un mūsdienu izaicinājumi, 2022
Latvijas Universitātes 80. starptautiskās zinātniskās konferences Arheoloģijas sekcija
Im Rahmen der Ausschreibung des Carl-von-Schreiber Preises am Naturhistorischen Museum Wien, ist ... more Im Rahmen der Ausschreibung des Carl-von-Schreiber Preises am Naturhistorischen Museum Wien, ist dieses Poster entstanden und beschäftigt sich mit den archäologischen Textilfunden aus insgesamt drei Fundplätzen. Es soll einen Überblick über aktuelle Textilforschungen und Analysen liefern, die in Zusammenarbeit mit dem Naturhistorischem Museum entstanden sind. In einer entstehenden Masterarbeit wird dieses Thema intensiver beleuchtet.
Due to the Carl-von-Schreibers Award at the Natural History Museum in Vienna, this poster was created to show recent researches dealing with archaeological textile finds from Slovenia. Together with the Natural History Museum analysis and research will be combined in a Master thesis.
Prähistorische Forschungen Online Band 11, 2021
Textilarchäologische Analysen anhand der Funde von Magdalenska Gora, Brezje und Podzemlj