Oliver Wäckerlig | Schweizerisches Pastoralsoziologisches Institut (original) (raw)
Books by Oliver Wäckerlig
Churches Online in Times of Corona, 2023
Seelsorge ist ein zentrales pastorales Handlungsfeld, das in Krisenzeiten besonders gefragt ist, ... more Seelsorge ist ein zentrales pastorales Handlungsfeld, das in Krisenzeiten besonders gefragt ist, in Anbetracht der Kontaktbeschränkungen jedoch erschwert war. In der CONTOC-Studie wurde nach Art und Häufigkeit von Seelsorgebegegnungen während des ersten Lockdowns gefragt. Mit einer Typologie des seelsorglichen Handelns werden hier differenziertere Auswertungen vorgelegt. Zusammenhänge werden hergestellt mit dem Tätigkeitsfeld, der Beziehung zur Online-Kommunikation und der Bewältigung der beruflichen Situation während des Lockdowns, zu der u. a. zählt, von welcher Seite Unterstützung erfahren wurde. Unterschiede zwischen den Handlungstypen zeigen sich auch im Hinblick auf die Folgen der Pandemie für das Selbstbild als Seelsorger*innen und die Handlungserfordernisse. Diskutiert werden Unterschiede zwischen Deutschland und der Schweiz, Konfessions- und Sprachraumunterschiede sowie das Rollenprofil und Selbstbild, auch aus Genderperspektive. Dabei zeigt sich, dass Tätigkeitsprofile und kirchliche Strukturen die Seelsorgeaktivität beeinflussen. Von einem seelsorglichen Abtauchen kann nicht die Rede sein.
European Islamophobia Report 2019, 2020
By gathering 35 local scholars, experts, and civil society activists specialized in racism and hu... more By gathering 35 local scholars, experts, and civil society activists specialized in racism and human rights, the fifth edition of the European Islamophobia Report addresses a still timely and politically important issue. All 32 country reports included in this book follow a unique structure that is convenient, first, for comparing countries and, second, for selected readings on a particular topic such as politics, em- ployment, or education with regard to Islamophobia across Europe.
The present report investigates in detail the underlying dynamics that directly or indirectly support the rise of anti-Muslim racism in Europe. This extends from Islamophobic state- ments spread in national media to laws and policies that restrain the fundamental rights of European Muslim citizens and threaten the whole of society. As a result, the European Islamophobia Report 2019 discusses the impact of anti-Muslim racism on human rights, multiculturalism, and the state of law in Europe.
This fifth edition of our report highlights how European societies are progressively over- whelmed by the Islamophobic discourse of the “Great Replacement” and other far-right conspiracy theories. The 32 country reports demonstrate how governments and main- stream media participate in reproducing such discourses that put the fundamental rights of millions of European citizens in jeopardy and how one can counteract these developments.
This compendium of useful insights and data aims to provide European policy-makers, institutions, and NGOs with recommendations on how to tackle anti-Muslim racism in Europe seriously.
2019 Dissertation, transcript , 2019
Mit dem Schlagwort der »Islamisierung« mobilisieren unterschiedliche gesellschaftliche Strömungen... more Mit dem Schlagwort der »Islamisierung« mobilisieren unterschiedliche gesellschaftliche Strömungen ihre Anhängerschaft. Es dient auch dem Kampf gegen liberale Demokratien mit ihrem gesellschaftlichen Pluralismus. Im innergesellschaftlichen Kulturkampf verlangen dabei apokalyptische Nieder- und Untergangsszenarien nach fundamentalem Wandel.
Oliver Wäckerligs Netzwerkanalyse zeichnet eine transatlantische islamfeindliche Bewegung mit ihren Übergängen zur Mitte der Gesellschaft nach und zeigt eine organisatorische Kontinuität vom Anti-Kommunismus zur Islamfeindlichkeit auf. »Islam-Experten« stehen dabei in verschiedenen Rollen an den Scharnierstellen des Netzwerks und verbinden Akteure, Organisationen und Medien.
Masterarbeit, Akademikerverlag., 2014
In der Schweizerischen Öffentlichkeit wird der Islam seit einigen Jahren wiederkehrend problemati... more In der Schweizerischen Öffentlichkeit wird der Islam seit einigen Jahren wiederkehrend problematisiert. 2009 erreichte die öffentliche Debatte mit der Volksabstimmung über ein Minarettbau-Verbot einen Höhepunkt. Dies löste in der Folge auch breitere Diskussionen über Religion in der Gesellschaft aus. In dieser Arbeit wird aufgezeigt, wie sich aus einem lokalen Konflikt um ein Minarett seit 2006 eine Anti-Islam-Kampagne entwickelte, die 2009 in einem Minarettbau-Verbot in der Schweizer Bundesverfassung gipfelte. Es wird dabei die Herausbildung einer spezifischen Islamfeindlichkeit aus einer allgemeinen Fremdenfeindlichkeit nachgezeichnet, die mit einer zunehmenden Politisierung von Religion einhergeht. Die Wechselwirkung zwischen lokalen Ereignissen und einem übergeordneten Islamdiskurs beförderte zudem eine Konfliktdynamik, der sich die Akteure kaum entziehen konnten und die zu einer Ausweitung des Konflikts und einer Verhärtung der Fronten führte. Ausgehend vom lokalen Minarettstreit wird die zunehmende Vernetzung von islamophoben Aktivisten im deutsch-sprachigen Raum beschrieben und insbsondere die Rolle der „Islam-Experten“ untersucht, welche den Bau von Minaretten in der Öffentlichkeit erfolgreich als ein dringliches Problem von allgemeiner Relevanz darzustellen vermochten.
Book Reviews by Oliver Wäckerlig
Rezension in "Spiritual Care" , 2020
In der Zeitschrift "Spiritual Care" erschien die Rezension von: René Pahud de Mortanges, Hansjör... more In der Zeitschrift "Spiritual Care" erschien die Rezension von: René Pahud de Mortanges, Hansjörg Schmid, Irene Becci (Hg.) (2018) Spitalseelsorge in einer vielfältigen Schweiz. Interreligiöse, rechtliche und praktische Herausforderungen. Zürich: Schulthess Verlag.
Der Sammelband behandelt die Situation der Spitalseelsorge vor dem Hintergrund einer „vielfältigen Schweiz“, wie es im Untertitel heißt. Der Fokus liegt auf den Herausforderungen, die sich unter diesen Vorzeichen für eine Seelsorge in öffentlichen Gesundheitsinstitutionen stellen. Vielfalt ist eine Folge des gesellschaftlichen Wandels, liegt aber auch in der föderalen Struktur der Schweiz begründet. Deshalb liegt ein Schwerpunkt des Bandes neben interreligiösen auch auf den rechtlichen und praktischen Herausforderungen für die Spitalseelsorge.
Papers by Oliver Wäckerlig
Religionstrends in der Schweiz. Religion, Spiritualität und Säkularität im gesellschaftlichen Wandel, 2022
Der Beitrag untersucht Veränderungen im Bereich der Kirchenbindung und der Sozialisation in der k... more Der Beitrag untersucht Veränderungen im Bereich der Kirchenbindung und der Sozialisation in der katholischen und in der reformierten Kirche vor dem Hintergrund des gesellschaftlichen Wandels. Grundlage der Analysen bilden Daten der Sonderfall-Studie (1988), drei Wellen der MOSAiCH/ISSP Studien (1998, 2009 und 2018) sowie Daten des Bundesamtes für Statistik (BfS) und der Kirchenstatistik des SPI. Es zeigt sich in der Schweizer Bevölkerung eine rückläufge Identifkation mit den Kirchen und deren klassischen Sozialisationsangeboten, aber auch eine Abnahme der durch die Kirchen repräsentierten Glaubensvorstellungen und religiösspirituellen Praxis. Erosionsprozesse betreffen sowohl die Kirche als Institution als auch den individuellen Bereich des Glaubens und der religiös-spirituellen Praxis.
Die Analysen zeigen deutlich, dass es den Kirchen in einem von Säkularisierung und Individualisierung geprägten gesellschaftlichen Kontext immer weniger gelingt, durch ihre traditionellen Ritualangebote Menschen in ihren Glaubensvorstellungen und ihrer religiösen Praxis nachhaltig zu prägen. Dies wäre aber die Voraussetzung für eine andauernde Identifikation mit kirchlicher Religion und schließlich für die
Kirchenbindung ihrer Zugehörigen. Den untersuchten sozialisierenden Angeboten der Kirchen mangelt es an Antworten auf Herausforderungen durch Säkularisierung und religiös-spirituelle Individualisierung. Zudem werden sie den heutigen Anforderungen des selbstbestimmten und «lebenslangen Lernens» in Bezug auf religiöse Fragen nicht ausreichend gerecht. Die Kirchen sind damit grundlegend herausgefordert, ein neues Selbstverständnis gegenüber der Gesellschaft und ihren Individuen zu finden.
Doppelpunkt Nr. 2 (S. 26-29), 2018
„Die neuen Rechtsradikalen“, Doppelpunkt Nr. 2 (S. 26-29), Sonntag Nr. 2 (S. 26-29) Baden-Dättwi... more „Die neuen Rechtsradikalen“, Doppelpunkt Nr. 2 (S. 26-29),
Sonntag Nr. 2 (S. 26-29) Baden-Dättwil: Dornbusch Medien AG.
TANGRAM 40 , 2017
Oliver Wäckerlig | Die Brandreden der Tastaturhelden | 12/2017 | TANGRAM 40 Islamfeindliche Akti... more Oliver Wäckerlig | Die Brandreden der Tastaturhelden | 12/2017 | TANGRAM 40
Islamfeindliche Aktivisten nutzen Facebook, YouTube, Twitter oder Blogs, um sich mit geringem Aufwand und wenig Knowhow zu vernetzen und Informationen übers Internet zu verbreiten. Die global verbreiteten
Verschwörungstheorien über angebliche islamische Unterwanderung – vermischt mit der Angst vor Terror – verfehlen ihre Wirkung nicht.
Jahrbuch für Islamophobieforschung. Wien: new academic press, 2013
Thema des Beitrags ist die islamophobe Bewegung, die in der Schweiz 2009 mit der Annahme der Volk... more Thema des Beitrags ist die islamophobe Bewegung, die in der Schweiz 2009 mit der Annahme der Volksinitiative für ein Bauverbot von Minaretten einen Erfolg feierte. Es wird gefragt, welche Faktoren für die Transformation lokaler Baukonflikte zum landesweiten Problem und für die Durchsetzung des Neins zu Minaretten entscheidend waren. Anhand einer Analyse der massenmedialen Diskurse werden dazu die relevanten Deutungsmuster, Akteure und Gelegenheitsstrukturen der Bewegung eruiert. Es zeigt sich, dass mit Strategien, wie etwa der Entfernung von religiösen Argumentationen oder einer Täter-Opfer-Umkehr, riskante Diskriminierungen und Personalisierungen vermieden werden konnten. Weiter bot die das Anliegen zertifizierende und die diversen islamophoben Akteure einigende Form der Volksinitiative eine maßgebliche strukturelle Gelegenheit für die Bewegung.
In: Die Sichtbarkeit religiöser Identität. Repräsentation- Differenz- Konflikt, 2013
In: Die Sichtbarkeit religiöser Identität. Repräsentation – Differenz – Konflikt. , 2013
Wangner Minarettbau wird in der hier präsentierten Untersuchung als Thema eines Diskurses aufgefa... more Wangner Minarettbau wird in der hier präsentierten Untersuchung als Thema eines Diskurses aufgefasst. In Diskursen werden Themen von allgemeinem gesellschaftlichem Belang problematisiert und in öffentlichen Diskussionsprozessen von Diskursteilnehmern mit Bedeutung versehen, wodurch kommunikativ eine gesellschaftliche Wirklichkeit konstruiert wird. Es werden dabei verschiedene Deutungen für soziale und politische Handlungszusammenhänge eingebracht, um deren kollektive Geltung gerungen wird. In einer Diskursanalyse sollen die kommunikativen Prozesse einer diskursiven Auseinandersetzung rekonstruiert werden (vgl. Keller et al. 2001: 7; Schwab-Trapp 2001: 264).
In: Neue Menschenlandschaften. Migration Türkei – Schweiz 1961–2011, 2011
Am Beginn des jüngsten Islamdiskurses in der Schweiz steht der Konflikt um einen Minarettbau im s... more Am Beginn des jüngsten Islamdiskurses in der Schweiz steht der Konflikt um einen Minarettbau im solothurnischen Wangen bei Olten. In der Debatte rund um die Anti-Minarett-Initiative standen „die Muslime“ im Zentrum des Interesses, den unterschiedlichen Trägerschaften von islamischen Bauprojekten wurde dabei wenig Beachtung geschenkt. Für die nach ethnischen Kriterien organisierten Kulturvereine ist die Befriedigung der religiösen Bedürfnisse ihrer Mitglieder jedoch nur ein Teilaspekt ihrer Tätigkeit. Der Aufsatz befasst sich mit dem türkischen Kulturverein Olten im lokalen Konflikt um ein Minarett. Es wird die Situation einer ultranationalistisch ausgerichteten türkischen Diaspora in Europa beschrieben, in deren Kontext sich der Kulturverein bewegt. Die lokale Auseinandersetzung dreht sich um das Thema Integration und um das veränderte Sozialgefüge zwischen Alteingesessenen und Zugezogenen. Der Minarettbau wird dabei von den Akteuren unterschiedlich interpretiert.
In: Konfirmationsarbeit im Kanton Zürich: Erkenntnisse - Herausforderungen - Perspektiven, 2010
In: Schlag, Thomas/Rahel Voirol-Sturzenegger (Hg.): Konfirmationsarbeit im Kanton Zürich: Erkenntnisse - Herausforderungen - Perspektiven, 2010
Schlag, Thomas/Rahel Voirol-Sturzenegger (Hg.): Konfirmationsarbeit im Kanton Zürich: Erkenntniss... more Schlag, Thomas/Rahel Voirol-Sturzenegger (Hg.): Konfirmationsarbeit im Kanton Zürich: Erkenntnisse - Herausforderungen - Perspektiven. Zürich: TVZ.
Prospects, 2010
The article considers how young people in Swiss schools are taught about the history and backgrou... more The article considers how young people in Swiss schools are taught about the history and background of the Holocaust within the wider perspective of human rights education, as an important basis for education concerning democratic citizenship. Given the country’s specific history, for decades the Holocaust was not a matter of great interest in Swiss schools, or a topic that pupils often learned about as a part of their own history. Recently, however, sensitivity about historical incidents and the processes of the Third Reich has increased. Holocaust education has also become more important in the context of Swiss state institutional policy and non-governmental initiatives and has also become an issue in schools. This article includes an overview of relevant Swiss history and the current political situation, and a review of Swiss educational policies and especially of activities related to Holocaust remembrance and human rights education.
Reports by Oliver Wäckerlig
European Islamophobia Report 2021, 2022
Am 7. März 2021 wurde in der Schweiz eine Volksinitiative aus SVP-Kreisen für ein Verhüllungsverb... more Am 7. März 2021 wurde in der Schweiz eine Volksinitiative aus SVP-Kreisen für ein Verhüllungsverbot angenommen. Dies nach Verboten in den Kantonen Tessin (2016) und St. Gallen (2019).
Im Parlament gab es viele Vorstösse zu islambezogenen Themen durch die SVP, die sich dabei stark an der politischen Debatte in Österreich orientierte. Insbesondere die islamischen Verbände sehen sich dadurch, wie auch durch die Medienberichterstattung, unter Generalverdacht gestellt. Die Aktivistin Saïda Keller-Messahli erhielt eine enorme Medienpräsenz, insbesondere durch ihr Engagement für ein «Burka-Verbot».
Studien zeigen, dass es in der Berichterstattung über Muslime und Islam eine negative Verzerrung gibt, die ein Drittel der Bevölkerung auch so wahrnimmt, ein Drittel hält die Darstellung für angemessen und ein Drittel hält die Berichterstattung für zu positiv.
Festgestellt wird auch eine Diskrepanz zwischen der vielschichtigen Realität des Islams in der Schweiz und der medialen Darstellung. Muslime in der Schweiz würden etwa als bspw. durch die Muslimbruderschaft von aussen gesteuert dargestellt.
Generell würde in den Medien öfter über Muslim:innen geredet, als dass diese selber zu Wort kommen. Dies könne Konsequenzen sowohl für das Zugehörigkeitsgefühl von Muslim:innen, wie auch für die Wahrnehmung und Akzeptanz durch die Gesellschaft haben.
Die Bevölkerung ist gegenüber der muslimischen Gemeinschaft nach wie vor negativer eingestellt als gegenüber anderen Gruppen. 12% weisen eine eher bis stark feindselige Einstellung gegenüber Muslimen auf. 34% der Bevölkerung tendieren stark zu negativen Stereotypen gegenüber Muslimen.
In verschiedenen Berichten zeigt sich, dass im Bildungsbereich Handlungsbedarf besteht. Generell fehle es an Sensibilisierung für rassistische Diskriminierung, an Angeboten für Betroffene wie auch an Kompetenzen bei den Verantwortlichen im Umgang damit.
Am 29. November 2019 war der 10. Jahrestag des Minarettbauverbotes in der Schweiz. Wegen derselbe... more Am 29. November 2019 war der 10. Jahrestag des Minarettbauverbotes in der Schweiz. Wegen derselben SVP-Kreise, die damals für die Volksinitiative verantwortlich waren, wird auch über ein nationales Verhüllungsverbot abgestimmt werden, das seit 2016 bereits im Kanton Tessin und seit 2019 im Kanton St. Gallen gilt. Kopftuchverbote in der Schule und im öffentlichen Dienst stehen immer wieder zur Diskussion. Im Februar 2019 wurde im Kanton Genf durch eine Volksabstimmung ein Laizitätsgesetz angenommen, das religiöse Bekleidung tangiert.
In der Politik kommt es ständig zu Vorstössen zu islambezogenen Themen durch die SVP. Dabei werden oft Debatten aus den Medien aufgenommen oder Themen aus dem Ausland übernommen, wie zu Verhüllungsverboten oder zum neuen Islamgesetz in Österreich. Bei Fragen zu Integration, Einwanderung oder Geflüchteten wird regelmässig vor einer «Islamisierung» gewarnt.
In der Beratungspraxis für Rassismusopfer ist Islamfeindlichkeit sehr präsent, die Anzahl Beratungen nimmt kontinuierlich zu. Workshops von NGOs zeigen, dass vor allem Frauen mit Kopftuch regelmässig Diskriminierung verschiedener Art erleben. 2019 gaben in einer repräsentativen Umfrage zur Rolle von religiösen und sozialen Identitäten jeder und jede Zweite unter den Muslimen und Musliminnen an, aufgrund der religiösen Identität diskriminiert worden zu sein. Befragungen zeigen auch, dass islamfeindliche Vorstellungen weit verbreitet sind.
Im Kontrast zu den Erfahrungen im Feld und den Erkenntnissen aus Befragungen ist Islamfeindlichkeit kein relevantes Thema in den Medien. Dies zeigte sich etwa an der grösstenteils uninformierten und banalisierenden Berichterstattung zum 10. Jahrestag des Minarettbauverbotes. Die Vernetzung islamfeindlicher Akteure und Organisationen hat sich etabliert, sie schaffen es aber vor allem in den sozialen Medien Aufmerksamkeit zu generieren.
Churches Online in Times of Corona, 2023
Seelsorge ist ein zentrales pastorales Handlungsfeld, das in Krisenzeiten besonders gefragt ist, ... more Seelsorge ist ein zentrales pastorales Handlungsfeld, das in Krisenzeiten besonders gefragt ist, in Anbetracht der Kontaktbeschränkungen jedoch erschwert war. In der CONTOC-Studie wurde nach Art und Häufigkeit von Seelsorgebegegnungen während des ersten Lockdowns gefragt. Mit einer Typologie des seelsorglichen Handelns werden hier differenziertere Auswertungen vorgelegt. Zusammenhänge werden hergestellt mit dem Tätigkeitsfeld, der Beziehung zur Online-Kommunikation und der Bewältigung der beruflichen Situation während des Lockdowns, zu der u. a. zählt, von welcher Seite Unterstützung erfahren wurde. Unterschiede zwischen den Handlungstypen zeigen sich auch im Hinblick auf die Folgen der Pandemie für das Selbstbild als Seelsorger*innen und die Handlungserfordernisse. Diskutiert werden Unterschiede zwischen Deutschland und der Schweiz, Konfessions- und Sprachraumunterschiede sowie das Rollenprofil und Selbstbild, auch aus Genderperspektive. Dabei zeigt sich, dass Tätigkeitsprofile und kirchliche Strukturen die Seelsorgeaktivität beeinflussen. Von einem seelsorglichen Abtauchen kann nicht die Rede sein.
European Islamophobia Report 2019, 2020
By gathering 35 local scholars, experts, and civil society activists specialized in racism and hu... more By gathering 35 local scholars, experts, and civil society activists specialized in racism and human rights, the fifth edition of the European Islamophobia Report addresses a still timely and politically important issue. All 32 country reports included in this book follow a unique structure that is convenient, first, for comparing countries and, second, for selected readings on a particular topic such as politics, em- ployment, or education with regard to Islamophobia across Europe.
The present report investigates in detail the underlying dynamics that directly or indirectly support the rise of anti-Muslim racism in Europe. This extends from Islamophobic state- ments spread in national media to laws and policies that restrain the fundamental rights of European Muslim citizens and threaten the whole of society. As a result, the European Islamophobia Report 2019 discusses the impact of anti-Muslim racism on human rights, multiculturalism, and the state of law in Europe.
This fifth edition of our report highlights how European societies are progressively over- whelmed by the Islamophobic discourse of the “Great Replacement” and other far-right conspiracy theories. The 32 country reports demonstrate how governments and main- stream media participate in reproducing such discourses that put the fundamental rights of millions of European citizens in jeopardy and how one can counteract these developments.
This compendium of useful insights and data aims to provide European policy-makers, institutions, and NGOs with recommendations on how to tackle anti-Muslim racism in Europe seriously.
2019 Dissertation, transcript , 2019
Mit dem Schlagwort der »Islamisierung« mobilisieren unterschiedliche gesellschaftliche Strömungen... more Mit dem Schlagwort der »Islamisierung« mobilisieren unterschiedliche gesellschaftliche Strömungen ihre Anhängerschaft. Es dient auch dem Kampf gegen liberale Demokratien mit ihrem gesellschaftlichen Pluralismus. Im innergesellschaftlichen Kulturkampf verlangen dabei apokalyptische Nieder- und Untergangsszenarien nach fundamentalem Wandel.
Oliver Wäckerligs Netzwerkanalyse zeichnet eine transatlantische islamfeindliche Bewegung mit ihren Übergängen zur Mitte der Gesellschaft nach und zeigt eine organisatorische Kontinuität vom Anti-Kommunismus zur Islamfeindlichkeit auf. »Islam-Experten« stehen dabei in verschiedenen Rollen an den Scharnierstellen des Netzwerks und verbinden Akteure, Organisationen und Medien.
Masterarbeit, Akademikerverlag., 2014
In der Schweizerischen Öffentlichkeit wird der Islam seit einigen Jahren wiederkehrend problemati... more In der Schweizerischen Öffentlichkeit wird der Islam seit einigen Jahren wiederkehrend problematisiert. 2009 erreichte die öffentliche Debatte mit der Volksabstimmung über ein Minarettbau-Verbot einen Höhepunkt. Dies löste in der Folge auch breitere Diskussionen über Religion in der Gesellschaft aus. In dieser Arbeit wird aufgezeigt, wie sich aus einem lokalen Konflikt um ein Minarett seit 2006 eine Anti-Islam-Kampagne entwickelte, die 2009 in einem Minarettbau-Verbot in der Schweizer Bundesverfassung gipfelte. Es wird dabei die Herausbildung einer spezifischen Islamfeindlichkeit aus einer allgemeinen Fremdenfeindlichkeit nachgezeichnet, die mit einer zunehmenden Politisierung von Religion einhergeht. Die Wechselwirkung zwischen lokalen Ereignissen und einem übergeordneten Islamdiskurs beförderte zudem eine Konfliktdynamik, der sich die Akteure kaum entziehen konnten und die zu einer Ausweitung des Konflikts und einer Verhärtung der Fronten führte. Ausgehend vom lokalen Minarettstreit wird die zunehmende Vernetzung von islamophoben Aktivisten im deutsch-sprachigen Raum beschrieben und insbsondere die Rolle der „Islam-Experten“ untersucht, welche den Bau von Minaretten in der Öffentlichkeit erfolgreich als ein dringliches Problem von allgemeiner Relevanz darzustellen vermochten.
Rezension in "Spiritual Care" , 2020
In der Zeitschrift "Spiritual Care" erschien die Rezension von: René Pahud de Mortanges, Hansjör... more In der Zeitschrift "Spiritual Care" erschien die Rezension von: René Pahud de Mortanges, Hansjörg Schmid, Irene Becci (Hg.) (2018) Spitalseelsorge in einer vielfältigen Schweiz. Interreligiöse, rechtliche und praktische Herausforderungen. Zürich: Schulthess Verlag.
Der Sammelband behandelt die Situation der Spitalseelsorge vor dem Hintergrund einer „vielfältigen Schweiz“, wie es im Untertitel heißt. Der Fokus liegt auf den Herausforderungen, die sich unter diesen Vorzeichen für eine Seelsorge in öffentlichen Gesundheitsinstitutionen stellen. Vielfalt ist eine Folge des gesellschaftlichen Wandels, liegt aber auch in der föderalen Struktur der Schweiz begründet. Deshalb liegt ein Schwerpunkt des Bandes neben interreligiösen auch auf den rechtlichen und praktischen Herausforderungen für die Spitalseelsorge.
Religionstrends in der Schweiz. Religion, Spiritualität und Säkularität im gesellschaftlichen Wandel, 2022
Der Beitrag untersucht Veränderungen im Bereich der Kirchenbindung und der Sozialisation in der k... more Der Beitrag untersucht Veränderungen im Bereich der Kirchenbindung und der Sozialisation in der katholischen und in der reformierten Kirche vor dem Hintergrund des gesellschaftlichen Wandels. Grundlage der Analysen bilden Daten der Sonderfall-Studie (1988), drei Wellen der MOSAiCH/ISSP Studien (1998, 2009 und 2018) sowie Daten des Bundesamtes für Statistik (BfS) und der Kirchenstatistik des SPI. Es zeigt sich in der Schweizer Bevölkerung eine rückläufge Identifkation mit den Kirchen und deren klassischen Sozialisationsangeboten, aber auch eine Abnahme der durch die Kirchen repräsentierten Glaubensvorstellungen und religiösspirituellen Praxis. Erosionsprozesse betreffen sowohl die Kirche als Institution als auch den individuellen Bereich des Glaubens und der religiös-spirituellen Praxis.
Die Analysen zeigen deutlich, dass es den Kirchen in einem von Säkularisierung und Individualisierung geprägten gesellschaftlichen Kontext immer weniger gelingt, durch ihre traditionellen Ritualangebote Menschen in ihren Glaubensvorstellungen und ihrer religiösen Praxis nachhaltig zu prägen. Dies wäre aber die Voraussetzung für eine andauernde Identifikation mit kirchlicher Religion und schließlich für die
Kirchenbindung ihrer Zugehörigen. Den untersuchten sozialisierenden Angeboten der Kirchen mangelt es an Antworten auf Herausforderungen durch Säkularisierung und religiös-spirituelle Individualisierung. Zudem werden sie den heutigen Anforderungen des selbstbestimmten und «lebenslangen Lernens» in Bezug auf religiöse Fragen nicht ausreichend gerecht. Die Kirchen sind damit grundlegend herausgefordert, ein neues Selbstverständnis gegenüber der Gesellschaft und ihren Individuen zu finden.
Doppelpunkt Nr. 2 (S. 26-29), 2018
„Die neuen Rechtsradikalen“, Doppelpunkt Nr. 2 (S. 26-29), Sonntag Nr. 2 (S. 26-29) Baden-Dättwi... more „Die neuen Rechtsradikalen“, Doppelpunkt Nr. 2 (S. 26-29),
Sonntag Nr. 2 (S. 26-29) Baden-Dättwil: Dornbusch Medien AG.
TANGRAM 40 , 2017
Oliver Wäckerlig | Die Brandreden der Tastaturhelden | 12/2017 | TANGRAM 40 Islamfeindliche Akti... more Oliver Wäckerlig | Die Brandreden der Tastaturhelden | 12/2017 | TANGRAM 40
Islamfeindliche Aktivisten nutzen Facebook, YouTube, Twitter oder Blogs, um sich mit geringem Aufwand und wenig Knowhow zu vernetzen und Informationen übers Internet zu verbreiten. Die global verbreiteten
Verschwörungstheorien über angebliche islamische Unterwanderung – vermischt mit der Angst vor Terror – verfehlen ihre Wirkung nicht.
Jahrbuch für Islamophobieforschung. Wien: new academic press, 2013
Thema des Beitrags ist die islamophobe Bewegung, die in der Schweiz 2009 mit der Annahme der Volk... more Thema des Beitrags ist die islamophobe Bewegung, die in der Schweiz 2009 mit der Annahme der Volksinitiative für ein Bauverbot von Minaretten einen Erfolg feierte. Es wird gefragt, welche Faktoren für die Transformation lokaler Baukonflikte zum landesweiten Problem und für die Durchsetzung des Neins zu Minaretten entscheidend waren. Anhand einer Analyse der massenmedialen Diskurse werden dazu die relevanten Deutungsmuster, Akteure und Gelegenheitsstrukturen der Bewegung eruiert. Es zeigt sich, dass mit Strategien, wie etwa der Entfernung von religiösen Argumentationen oder einer Täter-Opfer-Umkehr, riskante Diskriminierungen und Personalisierungen vermieden werden konnten. Weiter bot die das Anliegen zertifizierende und die diversen islamophoben Akteure einigende Form der Volksinitiative eine maßgebliche strukturelle Gelegenheit für die Bewegung.
In: Die Sichtbarkeit religiöser Identität. Repräsentation- Differenz- Konflikt, 2013
In: Die Sichtbarkeit religiöser Identität. Repräsentation – Differenz – Konflikt. , 2013
Wangner Minarettbau wird in der hier präsentierten Untersuchung als Thema eines Diskurses aufgefa... more Wangner Minarettbau wird in der hier präsentierten Untersuchung als Thema eines Diskurses aufgefasst. In Diskursen werden Themen von allgemeinem gesellschaftlichem Belang problematisiert und in öffentlichen Diskussionsprozessen von Diskursteilnehmern mit Bedeutung versehen, wodurch kommunikativ eine gesellschaftliche Wirklichkeit konstruiert wird. Es werden dabei verschiedene Deutungen für soziale und politische Handlungszusammenhänge eingebracht, um deren kollektive Geltung gerungen wird. In einer Diskursanalyse sollen die kommunikativen Prozesse einer diskursiven Auseinandersetzung rekonstruiert werden (vgl. Keller et al. 2001: 7; Schwab-Trapp 2001: 264).
In: Neue Menschenlandschaften. Migration Türkei – Schweiz 1961–2011, 2011
Am Beginn des jüngsten Islamdiskurses in der Schweiz steht der Konflikt um einen Minarettbau im s... more Am Beginn des jüngsten Islamdiskurses in der Schweiz steht der Konflikt um einen Minarettbau im solothurnischen Wangen bei Olten. In der Debatte rund um die Anti-Minarett-Initiative standen „die Muslime“ im Zentrum des Interesses, den unterschiedlichen Trägerschaften von islamischen Bauprojekten wurde dabei wenig Beachtung geschenkt. Für die nach ethnischen Kriterien organisierten Kulturvereine ist die Befriedigung der religiösen Bedürfnisse ihrer Mitglieder jedoch nur ein Teilaspekt ihrer Tätigkeit. Der Aufsatz befasst sich mit dem türkischen Kulturverein Olten im lokalen Konflikt um ein Minarett. Es wird die Situation einer ultranationalistisch ausgerichteten türkischen Diaspora in Europa beschrieben, in deren Kontext sich der Kulturverein bewegt. Die lokale Auseinandersetzung dreht sich um das Thema Integration und um das veränderte Sozialgefüge zwischen Alteingesessenen und Zugezogenen. Der Minarettbau wird dabei von den Akteuren unterschiedlich interpretiert.
In: Konfirmationsarbeit im Kanton Zürich: Erkenntnisse - Herausforderungen - Perspektiven, 2010
In: Schlag, Thomas/Rahel Voirol-Sturzenegger (Hg.): Konfirmationsarbeit im Kanton Zürich: Erkenntnisse - Herausforderungen - Perspektiven, 2010
Schlag, Thomas/Rahel Voirol-Sturzenegger (Hg.): Konfirmationsarbeit im Kanton Zürich: Erkenntniss... more Schlag, Thomas/Rahel Voirol-Sturzenegger (Hg.): Konfirmationsarbeit im Kanton Zürich: Erkenntnisse - Herausforderungen - Perspektiven. Zürich: TVZ.
Prospects, 2010
The article considers how young people in Swiss schools are taught about the history and backgrou... more The article considers how young people in Swiss schools are taught about the history and background of the Holocaust within the wider perspective of human rights education, as an important basis for education concerning democratic citizenship. Given the country’s specific history, for decades the Holocaust was not a matter of great interest in Swiss schools, or a topic that pupils often learned about as a part of their own history. Recently, however, sensitivity about historical incidents and the processes of the Third Reich has increased. Holocaust education has also become more important in the context of Swiss state institutional policy and non-governmental initiatives and has also become an issue in schools. This article includes an overview of relevant Swiss history and the current political situation, and a review of Swiss educational policies and especially of activities related to Holocaust remembrance and human rights education.
European Islamophobia Report 2021, 2022
Am 7. März 2021 wurde in der Schweiz eine Volksinitiative aus SVP-Kreisen für ein Verhüllungsverb... more Am 7. März 2021 wurde in der Schweiz eine Volksinitiative aus SVP-Kreisen für ein Verhüllungsverbot angenommen. Dies nach Verboten in den Kantonen Tessin (2016) und St. Gallen (2019).
Im Parlament gab es viele Vorstösse zu islambezogenen Themen durch die SVP, die sich dabei stark an der politischen Debatte in Österreich orientierte. Insbesondere die islamischen Verbände sehen sich dadurch, wie auch durch die Medienberichterstattung, unter Generalverdacht gestellt. Die Aktivistin Saïda Keller-Messahli erhielt eine enorme Medienpräsenz, insbesondere durch ihr Engagement für ein «Burka-Verbot».
Studien zeigen, dass es in der Berichterstattung über Muslime und Islam eine negative Verzerrung gibt, die ein Drittel der Bevölkerung auch so wahrnimmt, ein Drittel hält die Darstellung für angemessen und ein Drittel hält die Berichterstattung für zu positiv.
Festgestellt wird auch eine Diskrepanz zwischen der vielschichtigen Realität des Islams in der Schweiz und der medialen Darstellung. Muslime in der Schweiz würden etwa als bspw. durch die Muslimbruderschaft von aussen gesteuert dargestellt.
Generell würde in den Medien öfter über Muslim:innen geredet, als dass diese selber zu Wort kommen. Dies könne Konsequenzen sowohl für das Zugehörigkeitsgefühl von Muslim:innen, wie auch für die Wahrnehmung und Akzeptanz durch die Gesellschaft haben.
Die Bevölkerung ist gegenüber der muslimischen Gemeinschaft nach wie vor negativer eingestellt als gegenüber anderen Gruppen. 12% weisen eine eher bis stark feindselige Einstellung gegenüber Muslimen auf. 34% der Bevölkerung tendieren stark zu negativen Stereotypen gegenüber Muslimen.
In verschiedenen Berichten zeigt sich, dass im Bildungsbereich Handlungsbedarf besteht. Generell fehle es an Sensibilisierung für rassistische Diskriminierung, an Angeboten für Betroffene wie auch an Kompetenzen bei den Verantwortlichen im Umgang damit.
Am 29. November 2019 war der 10. Jahrestag des Minarettbauverbotes in der Schweiz. Wegen derselbe... more Am 29. November 2019 war der 10. Jahrestag des Minarettbauverbotes in der Schweiz. Wegen derselben SVP-Kreise, die damals für die Volksinitiative verantwortlich waren, wird auch über ein nationales Verhüllungsverbot abgestimmt werden, das seit 2016 bereits im Kanton Tessin und seit 2019 im Kanton St. Gallen gilt. Kopftuchverbote in der Schule und im öffentlichen Dienst stehen immer wieder zur Diskussion. Im Februar 2019 wurde im Kanton Genf durch eine Volksabstimmung ein Laizitätsgesetz angenommen, das religiöse Bekleidung tangiert.
In der Politik kommt es ständig zu Vorstössen zu islambezogenen Themen durch die SVP. Dabei werden oft Debatten aus den Medien aufgenommen oder Themen aus dem Ausland übernommen, wie zu Verhüllungsverboten oder zum neuen Islamgesetz in Österreich. Bei Fragen zu Integration, Einwanderung oder Geflüchteten wird regelmässig vor einer «Islamisierung» gewarnt.
In der Beratungspraxis für Rassismusopfer ist Islamfeindlichkeit sehr präsent, die Anzahl Beratungen nimmt kontinuierlich zu. Workshops von NGOs zeigen, dass vor allem Frauen mit Kopftuch regelmässig Diskriminierung verschiedener Art erleben. 2019 gaben in einer repräsentativen Umfrage zur Rolle von religiösen und sozialen Identitäten jeder und jede Zweite unter den Muslimen und Musliminnen an, aufgrund der religiösen Identität diskriminiert worden zu sein. Befragungen zeigen auch, dass islamfeindliche Vorstellungen weit verbreitet sind.
Im Kontrast zu den Erfahrungen im Feld und den Erkenntnissen aus Befragungen ist Islamfeindlichkeit kein relevantes Thema in den Medien. Dies zeigte sich etwa an der grösstenteils uninformierten und banalisierenden Berichterstattung zum 10. Jahrestag des Minarettbauverbotes. Die Vernetzung islamfeindlicher Akteure und Organisationen hat sich etabliert, sie schaffen es aber vor allem in den sozialen Medien Aufmerksamkeit zu generieren.