Carl (Karl) Mendelssohn Bartholdy (1838–1897) | Musikabteilung (original) (raw)

Der älteste Sohn von Felix und Cécile Mendelssohn Bartholdy wird in Berichten von Familienangehörigen als vielseitig begabtes, aber auch sehr sensibles Kind beschrieben. Mit neun Jahren verlor er den Vater, mit 15 Jahren auch die Mutter. Fortan wuchs er zusammen mit seinem jüngeren Bruder in Berlin bei seinem Onkel Paul, dem Bruder seines Vaters, auf, während die beiden Schwestern bei den Verwandten mütterlicherseits in Frankfurt am Main lebten. Carl litt nicht nur unter der Berliner »Sandwüste« und den Spannungen mit seinem Onkel, sondern auch unter der Trennung von den Schwestern.

Obwohl für Carl früh feststand, dass er Historiker werden wollte, musste er nach dem Willen seines Onkels zunächst Jura studieren. Erst nach erfolgreicher Promotion in Jura konnte er sich 1859 seinem eigentlichem Wunschfach zuwenden und in Heidelberg ein Geschichtsstudium aufnehmen, das er Anfang 1864 mit einer Promotion über Ioannis Graf Kapodistrias, eine der führenden Figuren des griechischen Freiheitskampfes im frühen 19. Jahrhundert, abschloss. Im Jahr 1867 wurde Carl Mendelssohn Bartholdy zum außerordentlichen Professor für Geschichte in Heidelberg ernannt; ein Jahr später erfolgte seine Berufung zum ordentlichen Professor für Geschichte an der Universität Freiburg.