Barbara Perlich | Technische Universität Berlin (original) (raw)
Papers by Barbara Perlich
Maria Stürzebecher/ Simon Paulus (Hrsg.): Inter Judeos. Topographie und Infrastruktur jüdischer Quartiere im Mittelalter, 2019
Maria Stürzebecher/ Simon Paulus (Hrsg.): Inter Judeos. Topographie und Infrastruktur jüdischer Quartiere im Mittelalter, 2019
Zur Bestimmung der Wohnorte der Erfurter Juden der ersten (bis 1349) und der zweiten mittelalterl... more Zur Bestimmung der Wohnorte der Erfurter Juden der ersten (bis
1349) und der zweiten mittelalterlichen Gemeinde (bis 1454) kann in
Erfurt neben den erhaltenen Sakralbauten – Synagoge und Mikwe
– vor allem auf die reiche schriftliche Überlieferung zurückgegriffen
werden. Der Ende des 12. Jahrhunderts festgehaltene Judeneid steht
dabei am Beginn der archivalischen Zeugnisse für Juden in Erfurt.
Spätestens im 12. Jahrhundert kann damit von einer auch zahlenmäßig
bedeutenden jüdischen Einwohnerschaft in Erfurt ausgegangen
werden.
forschung (Magazin der DFG), 2018
Vollkommen unerwartet haben Bauforscher und Denkmalpfleger in Erfurt einen privaten jüdischen Bet... more Vollkommen unerwartet haben Bauforscher und Denkmalpfleger in Erfurt einen privaten jüdischen Betraum aus dem 13. Jahrhundert entdeckt. Das erste nachweisbare Ensemble dieser Art nördlich der Alpen verrät manches über jüdische Alltagsfrömmigkeit im Mittelalter.
architectura Bd. 40, 2010
Der Bauphase der frühislamischen Anlage entstammen mehrere Ritzzeichnungen, die sich auf verschie... more Der Bauphase der frühislamischen Anlage entstammen
mehrere Ritzzeichnungen, die sich auf verschiedenen
Wänden des Palastes und der Außenmauer erhalten haben.
Neben einer Reihe von unvollständig erhaltenen
Zeichnungen, in denen die Fragmente horizontaler und
vertikaler Linien den ursprünglichen Inhalt nicht mehr
erkennen lassen, konnten fünf identifizierbare Zeichnungen
festgestellt werden. Alle wurden in die Werksteinbereiche
der Wände eingeritzt, es gibt keine planen
Fußböden und somit auch keine Zeichnungen
dort. Drei der Zeichnungen sind sehr groß, reichen
vom Erdboden bis zur Oberkante des erhaltenen Mauerwerks
in zwei bis vier Meter Höhe. Diese drei Zeichnungen
reichten ursprünglich noch höher, ihr oberer
Teil ging mit dem Verlust der oberen Steinlagen ver -
loren. Zwei kleinere Zeichnungen sind nicht höher als
eine Steinlage von 35 cm, eine der Zeichnungen beschränkt
sich sogar auf einen einzigen Quader.
Sack, Dorothée et al. (Hrsg.): Wohnen – Reisen – Residieren. Herrschaftliche Repräsentation zwischen temporärer Hofhaltung und dauerhafter Residenz in Orient und Okzident, 2016
Since its discovery in the 19th century Qasr al-Mushatta has been object of fierce discussion abo... more Since its discovery in the 19th century Qasr al-Mushatta has been object of fierce discussion about its dating. Lakhmid, Ghassanid or an Umayyad dating were the seriously considered options. At the latest Creswell's description and commitment to an Umayyad dating seemingly ended the discussion. Only Grabar challenged the Umayyad dating and proposed an Abbasid one, though noting that there are only few years between a Late-Umayyad and an Early-Abbasid dating. Lately research on the site of Qasr al-Mushatta have disproved so far seemingly incontestable truths about the qasr: For once Mushatta is not a stranded construction site, second, Qasr al-Mushatta is probably not a building built under the patronage of Walid II which was destroyed and deserted following the earthquake of 749. We rather have to accept that a step-by-step construction was intended beginning with the building activities and that building continued into the second half of the 8th century. In so far Mushatta contradicts the common theory of Bilad al-Sham being deserted with the end of the Umayyad reign and that no prestigious building whatsoever can be imagined in this region during this period. Considering the building date of Qasr al-Mushatta up into the Abbasid time (maybe with two different patrons?) will kick off a new discussion to what extent the new political circumstances as well as different cultural values can be seen as a crack in the Mushatta façade-Umayyad picturesque on the left and Abbasid sober on the right side? ͘ Unter dem Begriff ‚Wüstenschlösser' (engl. ‚desert castles', arab. qaṣr bzw. quṣair, Pl. quṣūr) werden gemeinhin zwanzig bis dreißig Bauten subsumiert, die geographisch vor allem auf Bilād aš-Šām (Großsyrien) begrenzt sind, aber auch bis in den Irak und die arabische Halbinsel ausgreifen und chronologisch vom zweiten nach-christlichen Jahrhundert bis in die frühe Abbasidenzeit reichen. 1 Die Hauptbauzeit der Anlagen ist dabei aber wohl die spätere Umaiyaden-und frühe Abbasidenzeit. Über die Funktion dieser Bauten gab es in der Vergangenheit wiederholt Diskussionen, 2 die sich aus den unterschiedlichen Grundrisslösungen, der Ausstattung, den umgebenden Gebäuden und Infrastrukturbauten, vor allem aber aus der Lage der Bauten in der semiariden Steppe speisten. 3 Gemeinsam haben die Bauten die quadratische Grundform mit einer turmbesetzten Außenmauer; häufig sind die Türme etwas über halb-bzw. dreiviertelrund. 4 In der Regel führt nur ein einziger Zugang in das Innere der Anlage; dort gruppieren sich ein-zelne Räume oder Raumgruppen um einen zentralen, ebenfalls quadratischen Hof. Bei den meisten Anlagen ist eine strenge Symmetrie auffallend, die nur für Son-derräume unterbrochen wird. Intensive Forschungen der letzten Jahre an einigen der quṣūr haben die Kenntnis zu einzelnen Anlagen und ihrem Umfeld vertieft. Die Diskussion über die Funktion der Bauten ist dadurch jedoch nicht beendet, sondern eher befeuert worden; verbunden mit der Funktions-frage ist die der Bauherrschaft und der Datierung, die in einigen vermeintlich "gelösten" Fällen durch die neu-esten Forschungen erneut zur Debatte steht. 5 Neue Erkenntnisse zum Qaṣr al-Mšatta In den Jahren 2009 bis 2012 wurde in einem interdis-ziplinären Forschungsprojekt das am Rand der Wüstensteppe Jordaniens gelegene Qaṣr al-Mšatta eingehend untersucht. Nach einer Debatte über Datierung und kunsthistorische Einordnung von Qaṣr al-Mšatta, die über einhundert Jahre zum Teil kontrovers verlief, hatte sich in den letzten Jahren ein Erklärungsansatz zum Bau verfestigt.
Bulletin KNOB 107.3, 2008
Van de voormalige burcht in Nijmegen zijn slechts enkele restanten bewaard gebleven. Het belangri... more Van de voormalige burcht in Nijmegen zijn slechts enkele restanten bewaard gebleven. Het belangrijkste middeleeuwse gebouw is de Sint-Nicolaas- of Valkhofkapel. Een bouwhistorisch
onderzoek door de Technische Universität Berlin, samen
met studenten van de Hogeschool Utrecht en twee bouvvhistorici
van het Amsterdamse Bureau Monumenten & Archeologie
bracht in het voorjaar van 2007 meer inzicht in de nog openstaande
vragen en de bouwgeschiedenis
Barbara Perlich/ Gabri van Tussenbroek (Hrsg.): Mittelalterliche Architektur. Bau und Umbau, Reparatur und Transformation, 2010
Dom und Severikirche teilen sich den Domberg, die Stadtkrone, die das Erfurter Stadtgebiet bis he... more Dom und Severikirche teilen sich den Domberg, die Stadtkrone,
die das Erfurter Stadtgebiet bis heute überragt und beherrscht. Die unmittelbare räumliche Nähe der beiden Kirchen war
es wohl, die spätestens seit der Mitte des 12. Jahrhunderts dazu führte,
dass das Marien- und das Severistift beim Ausbau und Schmuck
ihrer Kirchen zum Lob Gottes stets auch das Werken und Wirken
des Nachbarn aufmerksam im Blick hatten.
Johannes Cramer u.a. (Hrsg.): Forschungen zum Erfurter Dom, 2005
Jedem Besucher des Hohen Chores fallen die zahlreichen Rötelzeichnungen und -schriften auf, die u... more Jedem Besucher des Hohen Chores fallen die zahlreichen Rötelzeichnungen
und -schriften auf, die unter dem ersten Kaffgesims
den gesamten Außenbau – schwerpunktmäßig den Südostbereich
des Chores – bedecken. Nicht bekannt war bisher, dass diese Rötel
in Zusammenhang mit einem aufwändigen Wandmalereizyklus
standen, der die untere Wandzone umlaufend um den gesamten
Chor einnahm und an den besonders prominenten Partien – im
Chorscheitel und über dem Kryptazugang – in großen Wandgemälden
seinen Höhepunkt fand.
Johannes Cramer u.a. (Hrsg.): Forschungen zum Erfurter Dom, 2005
Die Ostseite des Erfurter Doms beeindruckt durch ihre imposante Erscheinung, die noch gesteigert ... more Die Ostseite des Erfurter Doms beeindruckt durch ihre imposante
Erscheinung, die noch gesteigert wird durch die massiven Substruktionen,
die so genannten Kavaten, auf denen der Hohe Chor ruht
und mit denen eine künstliche Verlängerung des Dombergs nach
Osten geschaffen wurde. Die Kavaten dienen dabei nicht nur als
Fundament für den Hohen Chor, sondern nehmen auch die Krypta
sowie zwei Kellergeschosse auf und ermöglichen zusätzlich das
Umschreiten des Hohen Chores.
Der vorliegende Beitrag stellt Ergebnisse einer Bauuntersuchung
des Hohen Chores und der drei Ebenen der Chorsubstruktion vor.
Im Mittelpunkt der Arbeit standen zwei Fragenkomplexe: Kann man
von einem übergeordneten Gedanken (Leitgedanken) sprechen,
der den Entwurf des Hohen Chores und der anderen östlichen Gebäudeteile
von Anfang an bestimmte, und erfüllte möglicherweise
auch schon die Vorgängerbebauung eine solche Funktion? Zum
anderen sollte geklärt werden, welches Bild der Erfurter Stiftskirche
sich dem von Osten nähernden Besucher vor der Errichtung
des Hohen Chores bot. Sind von der Vorgängerbebauung Reste
erhalten und welche Gestalt hatten die älteren Ostteile? Inwieweit
beeinflussten der romanische und der erste gotische Ostabschluss
den Entwurf des in hochgotischer Zeit errichteten Hohen Chores?
Die Antworten lieferte im Wesentlichen die Untersuchung des
Baubestandes selbst. An sämtlichen Bauteilen der Kavaten, der
Krypta, der Kellergeschossräume sowie an den unteren Wandpartien
des Hohen Chores wurden systematisch Baubefunde erhoben.
Parallel dazu wurde ein formtreues, tachymetergestütztes Aufmaß
von ausgewählten Bereichen erstellt. Dieses Aufmaß diente der
Klärung der Lage der Bauteile zueinander, insbesondere der Reste
der Vorgängerbebauung, und bildete die Grundlage für die Rekonstruktionszeichnungen.
Zum Zeitpunkt der Forschungsarbeit im Sommer 2003 und im
Frühjahr 2004 fand eine statische Sicherung der Osttürme statt, die
ein Abrücken des Chorgestühls von den Außenwänden erforderlich
machte. Dieser glückliche Umstand gab den Blick auf die gesamte
untere Wandzone der Chorlängswände frei. Von diesen ausgesprochen
befundreichen Mauerteilen wurde eine umfassende Dokumentation
in Form von Wandabwicklungen angefertigt.
Johannes Cramer u.a. (Hrsg.): Mies van der Rohe. Frühe Bauten. Probleme der Erhaltung – Probleme der Bewertung, 2004
Am 15. Januar 1919 wurden Karl Liebknecht und Ro-sa Luxemburg in Wilmersdorf verhaftet und im Tie... more Am 15. Januar 1919 wurden Karl Liebknecht und Ro-sa Luxemburg in Wilmersdorf verhaftet und im Tier-garten ermordet. Zehn Tage später folgte die Beisetzung von 32 der in der Zeit vom 9. bis 15. Januar ermorde-ten Revolutionäre der Spartakusgruppe in einem ge-meinsamen Sammelgrab auf dem Zentralfriedhof Friedrichsfelde. Da der Leichnam von Rosa Luxemburg erst am 31. Mai im Landwehrkanal entdeckt wurde, bestattete man symbolisch einen leeren Sarg. 1 Rosa Luxemburg wurde am 13. Juni 1919 in Friedrichsfelde beigesetzt. 2 Bis zum 13. Juni 1926 wurde auf dem Zentralfriedhof Friedrichsfelde nach dem Entwurf Mies van der Rohes ein Denkmal zu Ehren dieser Revolutionsopfer errich-tet. Das Denkmal ist als wichtiger Bestandteil des Mies'-schen Oeuvres in der einschlägigen Literatur stets er-wähnt. 3 Seine exakte Gestalt war bislang jedoch un-bekannt, ebenso die Diskrepanzen zwischen den ver-schiedenen Entwurfsstadien und dem ausgeführten Monument sowie die für die Gesamtanlage wichtige Gestaltung seines Umfeldes. Mit Hilfe von Text-und Bilddokumenten und einer Untersuchung des ursprünglichen Standortes sollen die Entwurfsphase, der konkrete Baukörper und die Zerstörung des heute abgetragenen Denkmals nach-vollzogen werden.
Books by Barbara Perlich
Wohnen, beten, handeln Das hochmittelalterliche jüdische Quartier ante pontem in Erfurt. Mit einer Neuedition des Liber Judeorum der Stadt Erfurt, 2019
Mehrere hoch-und spätmittelalterliche Gebäude bilden den Wohn-und Handelskomplex am heutigen Bene... more Mehrere hoch-und spätmittelalterliche Gebäude bilden den Wohn-und Handelskomplex am heutigen Benediktsplatz 1 in Erfurt, dem Zentrum des mittelalterlichen Erfurts. Die Baugeschichte dieses heute stark verdichteten Quartiers konnte bis zu den Gründungsbauten des 12. Jahrhunderts zurückverfolgt und geklärt werden. Für das gesamte Quartier wurden zudem sämtliche besitzgeschichtlichen Quellen ausgewertet. Dabei entstand auch die hier vorgelegte vollständige Neuedition des Liber Judeorum der Stadt Erfurt (1354-1407). Neben der reinen Wohnnutzung ergaben sich Hinweise auf ein durch jüdische Bauherren errichtetes Kaufhaus, und, völlig überraschend, der Nachweis eines in der Mitte des 13. Jahr-hunderts eingerichteten jüdischen Betraums, dessen Ausmalung weitgehend erhalten ist.
Qasr al Mschatta. Ein frühislamischer Palast in Jordanien und Berlin, 2016
Der im 8. Jahrhundert unter dem Umayyaden Walid II. begonnene Wüstenpalast Qasr al-Mschatta zählt... more Der im 8. Jahrhundert unter dem Umayyaden Walid II. begonnene Wüstenpalast Qasr al-Mschatta zählt zu den Höhepunkten und Schlüsselwerken der früh-islamischen Architektur. Seitdem die prachtvoll dekorierte Hauptfassade im Jahr 1903 als Geschenk in das heutige Museum für Islamische Kunst im Berliner Pergamonmuseum kam, hat der Bau immer wieder kontroverse Diskussionen zu Datierung und Deutung aufgeworfen. Das vorliegende zweibändige Werk greift diese Debatte noch einmal auf und zeigt mit allen der modernen Bauforschung zur Verfügung stehenden Methoden, dass die Anlage entgegen der herrschenden Meinung nicht als Ruine liegen blieb, sondern in abbasidischer Zeit in Teilen aufwendig ausgebaut und genutzt wurde. Durch archäologische Grabungen konnte der geplante Grundriss geklärt werden. Die detaillierte Analyse des Baubestands führte zu einer virtuellen Rekonstruktion des niemals ausgeführten ursprünglichen Bauplans von Walid II. Ausführliche kunsthistorische Untersuchungen beschreiben und deuten erstmals im Zusammenhang die Hauptfassade ebenso wie die bisher nur unvollständig vorgelegte plastische Ausstattung des Palastes. Hinsichtlich der geplanten Neuaufstellung der Fassade im Nordflügel des Pergamonmuseums wird auch die Museumsgeschichte diskutiert. Nicht zuletzt beschreibt die Publikation die umfangreichen Restaurierungs- und Instandsetzungsmaßnahmen, welche die Ruine für Besucher wieder erschließen. Während der erste Band zunächst eine Baubeschreibung vornimmt, die Forschungslage vorstellt und sich mit Bauvorgang, -technik und -ausstattung sowie Bauornamentik und -forschung auseinandersetzt und den Palast hinsichtlich Datierung, typologischer Einordnung und musealem Werdegang untersucht, liefert der zweite Band einen detaillierten Katalog der Skulpturen und Inschriften, der Bauornamentik und der archäologischen Sondagen.
Mittelalterliche Architektur. Bau und Umbau, Reparatur und Transformation, 2010
Mittelalterliche Architektur hat auch heute noch einen großen Anteil am Baubestand. Fast nie sind... more Mittelalterliche Architektur hat auch heute noch einen großen Anteil am Baubestand. Fast nie sind diese Gebäude jedoch in einer ursprünglich gebauten, noch seltener in der Form, wie sie in einem ersten Entwurf vorgesehen gewesen sein mag, auf uns überkommen. Dem Bau und Umbau, späteren Reparaturen und willentlichen Transformationen gehen die 18 Beiträge dieses Bandes nach. Die Spanne reicht dabei von der Motivation hinter einzelnen Bauabschnitten großer Sakralbauten bis hin zur Rezeption mittelalterlicher Architektur im Berlin des 19. Jahrhunderts, von Einblicken in mittelalterliche Dachwerke bis
zu einem neuen Erscheinungsbild mittelalterlicher Fachwerkbauten.
Die vorliegende Publikation ist gleichzeitig eine Festschrift anlässlich des 60. Geburtstags von Johannes Cramer, woraus sich der thematische Schwerpunkt des Bandes ergibt.
Mittelalterlicher Backsteinbau in Europa. Zur Frage nach der Herkunft der Backsteintechnik, 2007
Die Frage nach der Entstehung und Verbreitung des Backsteinbaus in Europa hat bis zur Wende vom 1... more Die Frage nach der Entstehung und Verbreitung des Backsteinbaus in Europa hat bis zur Wende vom 19. zum 20. Jahrhundert ganze Generationen von Forschern in kontroverser Diskussion beschäftigt. Die zeitliche Entstehung ebenso wie die Vermutung von Wanderungsbewegungen und Abhängigkeiten der Regionen untereinander wurden lebhaft diskutiert. Mit der vorliegenden Arbeit wurde die nach wie vor anhängige Frage nach der Herkunft der Backsteintechnik beantwortet. Für die Anfänge des Backsteinbaus nördlich der Alpen in der Mitte des 12. Jahrhunderts zeigten sich Einflüsse von Reichspolitik und „Modernität“ ebenso verantwortlich wie das regional vorhandene Wissen um die richtige Brenntechnik. Dass die frühesten Backsteinbauten aber von Werksteinmaurern errichtet wurden, mag ebenso überraschen wie die Tatsache, dass die beste Qualität der Backsteine zum Beginn dieser Materialverwendung erreicht wurde. Grundlage der Betrachtung sind ungezählte Einzelbefunde an mehreren Hundert Bauten in ganz Europa, die außer zu den grundsätzlichen Fragen Ergebnisse zu Technik, Form und Schmuck im Backsteinbau erbrachten. Insofern versteht sich dieser Band auch als Datierungshilfe im Umgang mit mittelalterlichen Backsteingebäuden in Europa.
Maria Stürzebecher/ Simon Paulus (Hrsg.): Inter Judeos. Topographie und Infrastruktur jüdischer Quartiere im Mittelalter, 2019
Maria Stürzebecher/ Simon Paulus (Hrsg.): Inter Judeos. Topographie und Infrastruktur jüdischer Quartiere im Mittelalter, 2019
Zur Bestimmung der Wohnorte der Erfurter Juden der ersten (bis 1349) und der zweiten mittelalterl... more Zur Bestimmung der Wohnorte der Erfurter Juden der ersten (bis
1349) und der zweiten mittelalterlichen Gemeinde (bis 1454) kann in
Erfurt neben den erhaltenen Sakralbauten – Synagoge und Mikwe
– vor allem auf die reiche schriftliche Überlieferung zurückgegriffen
werden. Der Ende des 12. Jahrhunderts festgehaltene Judeneid steht
dabei am Beginn der archivalischen Zeugnisse für Juden in Erfurt.
Spätestens im 12. Jahrhundert kann damit von einer auch zahlenmäßig
bedeutenden jüdischen Einwohnerschaft in Erfurt ausgegangen
werden.
forschung (Magazin der DFG), 2018
Vollkommen unerwartet haben Bauforscher und Denkmalpfleger in Erfurt einen privaten jüdischen Bet... more Vollkommen unerwartet haben Bauforscher und Denkmalpfleger in Erfurt einen privaten jüdischen Betraum aus dem 13. Jahrhundert entdeckt. Das erste nachweisbare Ensemble dieser Art nördlich der Alpen verrät manches über jüdische Alltagsfrömmigkeit im Mittelalter.
architectura Bd. 40, 2010
Der Bauphase der frühislamischen Anlage entstammen mehrere Ritzzeichnungen, die sich auf verschie... more Der Bauphase der frühislamischen Anlage entstammen
mehrere Ritzzeichnungen, die sich auf verschiedenen
Wänden des Palastes und der Außenmauer erhalten haben.
Neben einer Reihe von unvollständig erhaltenen
Zeichnungen, in denen die Fragmente horizontaler und
vertikaler Linien den ursprünglichen Inhalt nicht mehr
erkennen lassen, konnten fünf identifizierbare Zeichnungen
festgestellt werden. Alle wurden in die Werksteinbereiche
der Wände eingeritzt, es gibt keine planen
Fußböden und somit auch keine Zeichnungen
dort. Drei der Zeichnungen sind sehr groß, reichen
vom Erdboden bis zur Oberkante des erhaltenen Mauerwerks
in zwei bis vier Meter Höhe. Diese drei Zeichnungen
reichten ursprünglich noch höher, ihr oberer
Teil ging mit dem Verlust der oberen Steinlagen ver -
loren. Zwei kleinere Zeichnungen sind nicht höher als
eine Steinlage von 35 cm, eine der Zeichnungen beschränkt
sich sogar auf einen einzigen Quader.
Sack, Dorothée et al. (Hrsg.): Wohnen – Reisen – Residieren. Herrschaftliche Repräsentation zwischen temporärer Hofhaltung und dauerhafter Residenz in Orient und Okzident, 2016
Since its discovery in the 19th century Qasr al-Mushatta has been object of fierce discussion abo... more Since its discovery in the 19th century Qasr al-Mushatta has been object of fierce discussion about its dating. Lakhmid, Ghassanid or an Umayyad dating were the seriously considered options. At the latest Creswell's description and commitment to an Umayyad dating seemingly ended the discussion. Only Grabar challenged the Umayyad dating and proposed an Abbasid one, though noting that there are only few years between a Late-Umayyad and an Early-Abbasid dating. Lately research on the site of Qasr al-Mushatta have disproved so far seemingly incontestable truths about the qasr: For once Mushatta is not a stranded construction site, second, Qasr al-Mushatta is probably not a building built under the patronage of Walid II which was destroyed and deserted following the earthquake of 749. We rather have to accept that a step-by-step construction was intended beginning with the building activities and that building continued into the second half of the 8th century. In so far Mushatta contradicts the common theory of Bilad al-Sham being deserted with the end of the Umayyad reign and that no prestigious building whatsoever can be imagined in this region during this period. Considering the building date of Qasr al-Mushatta up into the Abbasid time (maybe with two different patrons?) will kick off a new discussion to what extent the new political circumstances as well as different cultural values can be seen as a crack in the Mushatta façade-Umayyad picturesque on the left and Abbasid sober on the right side? ͘ Unter dem Begriff ‚Wüstenschlösser' (engl. ‚desert castles', arab. qaṣr bzw. quṣair, Pl. quṣūr) werden gemeinhin zwanzig bis dreißig Bauten subsumiert, die geographisch vor allem auf Bilād aš-Šām (Großsyrien) begrenzt sind, aber auch bis in den Irak und die arabische Halbinsel ausgreifen und chronologisch vom zweiten nach-christlichen Jahrhundert bis in die frühe Abbasidenzeit reichen. 1 Die Hauptbauzeit der Anlagen ist dabei aber wohl die spätere Umaiyaden-und frühe Abbasidenzeit. Über die Funktion dieser Bauten gab es in der Vergangenheit wiederholt Diskussionen, 2 die sich aus den unterschiedlichen Grundrisslösungen, der Ausstattung, den umgebenden Gebäuden und Infrastrukturbauten, vor allem aber aus der Lage der Bauten in der semiariden Steppe speisten. 3 Gemeinsam haben die Bauten die quadratische Grundform mit einer turmbesetzten Außenmauer; häufig sind die Türme etwas über halb-bzw. dreiviertelrund. 4 In der Regel führt nur ein einziger Zugang in das Innere der Anlage; dort gruppieren sich ein-zelne Räume oder Raumgruppen um einen zentralen, ebenfalls quadratischen Hof. Bei den meisten Anlagen ist eine strenge Symmetrie auffallend, die nur für Son-derräume unterbrochen wird. Intensive Forschungen der letzten Jahre an einigen der quṣūr haben die Kenntnis zu einzelnen Anlagen und ihrem Umfeld vertieft. Die Diskussion über die Funktion der Bauten ist dadurch jedoch nicht beendet, sondern eher befeuert worden; verbunden mit der Funktions-frage ist die der Bauherrschaft und der Datierung, die in einigen vermeintlich "gelösten" Fällen durch die neu-esten Forschungen erneut zur Debatte steht. 5 Neue Erkenntnisse zum Qaṣr al-Mšatta In den Jahren 2009 bis 2012 wurde in einem interdis-ziplinären Forschungsprojekt das am Rand der Wüstensteppe Jordaniens gelegene Qaṣr al-Mšatta eingehend untersucht. Nach einer Debatte über Datierung und kunsthistorische Einordnung von Qaṣr al-Mšatta, die über einhundert Jahre zum Teil kontrovers verlief, hatte sich in den letzten Jahren ein Erklärungsansatz zum Bau verfestigt.
Bulletin KNOB 107.3, 2008
Van de voormalige burcht in Nijmegen zijn slechts enkele restanten bewaard gebleven. Het belangri... more Van de voormalige burcht in Nijmegen zijn slechts enkele restanten bewaard gebleven. Het belangrijkste middeleeuwse gebouw is de Sint-Nicolaas- of Valkhofkapel. Een bouwhistorisch
onderzoek door de Technische Universität Berlin, samen
met studenten van de Hogeschool Utrecht en twee bouvvhistorici
van het Amsterdamse Bureau Monumenten & Archeologie
bracht in het voorjaar van 2007 meer inzicht in de nog openstaande
vragen en de bouwgeschiedenis
Barbara Perlich/ Gabri van Tussenbroek (Hrsg.): Mittelalterliche Architektur. Bau und Umbau, Reparatur und Transformation, 2010
Dom und Severikirche teilen sich den Domberg, die Stadtkrone, die das Erfurter Stadtgebiet bis he... more Dom und Severikirche teilen sich den Domberg, die Stadtkrone,
die das Erfurter Stadtgebiet bis heute überragt und beherrscht. Die unmittelbare räumliche Nähe der beiden Kirchen war
es wohl, die spätestens seit der Mitte des 12. Jahrhunderts dazu führte,
dass das Marien- und das Severistift beim Ausbau und Schmuck
ihrer Kirchen zum Lob Gottes stets auch das Werken und Wirken
des Nachbarn aufmerksam im Blick hatten.
Johannes Cramer u.a. (Hrsg.): Forschungen zum Erfurter Dom, 2005
Jedem Besucher des Hohen Chores fallen die zahlreichen Rötelzeichnungen und -schriften auf, die u... more Jedem Besucher des Hohen Chores fallen die zahlreichen Rötelzeichnungen
und -schriften auf, die unter dem ersten Kaffgesims
den gesamten Außenbau – schwerpunktmäßig den Südostbereich
des Chores – bedecken. Nicht bekannt war bisher, dass diese Rötel
in Zusammenhang mit einem aufwändigen Wandmalereizyklus
standen, der die untere Wandzone umlaufend um den gesamten
Chor einnahm und an den besonders prominenten Partien – im
Chorscheitel und über dem Kryptazugang – in großen Wandgemälden
seinen Höhepunkt fand.
Johannes Cramer u.a. (Hrsg.): Forschungen zum Erfurter Dom, 2005
Die Ostseite des Erfurter Doms beeindruckt durch ihre imposante Erscheinung, die noch gesteigert ... more Die Ostseite des Erfurter Doms beeindruckt durch ihre imposante
Erscheinung, die noch gesteigert wird durch die massiven Substruktionen,
die so genannten Kavaten, auf denen der Hohe Chor ruht
und mit denen eine künstliche Verlängerung des Dombergs nach
Osten geschaffen wurde. Die Kavaten dienen dabei nicht nur als
Fundament für den Hohen Chor, sondern nehmen auch die Krypta
sowie zwei Kellergeschosse auf und ermöglichen zusätzlich das
Umschreiten des Hohen Chores.
Der vorliegende Beitrag stellt Ergebnisse einer Bauuntersuchung
des Hohen Chores und der drei Ebenen der Chorsubstruktion vor.
Im Mittelpunkt der Arbeit standen zwei Fragenkomplexe: Kann man
von einem übergeordneten Gedanken (Leitgedanken) sprechen,
der den Entwurf des Hohen Chores und der anderen östlichen Gebäudeteile
von Anfang an bestimmte, und erfüllte möglicherweise
auch schon die Vorgängerbebauung eine solche Funktion? Zum
anderen sollte geklärt werden, welches Bild der Erfurter Stiftskirche
sich dem von Osten nähernden Besucher vor der Errichtung
des Hohen Chores bot. Sind von der Vorgängerbebauung Reste
erhalten und welche Gestalt hatten die älteren Ostteile? Inwieweit
beeinflussten der romanische und der erste gotische Ostabschluss
den Entwurf des in hochgotischer Zeit errichteten Hohen Chores?
Die Antworten lieferte im Wesentlichen die Untersuchung des
Baubestandes selbst. An sämtlichen Bauteilen der Kavaten, der
Krypta, der Kellergeschossräume sowie an den unteren Wandpartien
des Hohen Chores wurden systematisch Baubefunde erhoben.
Parallel dazu wurde ein formtreues, tachymetergestütztes Aufmaß
von ausgewählten Bereichen erstellt. Dieses Aufmaß diente der
Klärung der Lage der Bauteile zueinander, insbesondere der Reste
der Vorgängerbebauung, und bildete die Grundlage für die Rekonstruktionszeichnungen.
Zum Zeitpunkt der Forschungsarbeit im Sommer 2003 und im
Frühjahr 2004 fand eine statische Sicherung der Osttürme statt, die
ein Abrücken des Chorgestühls von den Außenwänden erforderlich
machte. Dieser glückliche Umstand gab den Blick auf die gesamte
untere Wandzone der Chorlängswände frei. Von diesen ausgesprochen
befundreichen Mauerteilen wurde eine umfassende Dokumentation
in Form von Wandabwicklungen angefertigt.
Johannes Cramer u.a. (Hrsg.): Mies van der Rohe. Frühe Bauten. Probleme der Erhaltung – Probleme der Bewertung, 2004
Am 15. Januar 1919 wurden Karl Liebknecht und Ro-sa Luxemburg in Wilmersdorf verhaftet und im Tie... more Am 15. Januar 1919 wurden Karl Liebknecht und Ro-sa Luxemburg in Wilmersdorf verhaftet und im Tier-garten ermordet. Zehn Tage später folgte die Beisetzung von 32 der in der Zeit vom 9. bis 15. Januar ermorde-ten Revolutionäre der Spartakusgruppe in einem ge-meinsamen Sammelgrab auf dem Zentralfriedhof Friedrichsfelde. Da der Leichnam von Rosa Luxemburg erst am 31. Mai im Landwehrkanal entdeckt wurde, bestattete man symbolisch einen leeren Sarg. 1 Rosa Luxemburg wurde am 13. Juni 1919 in Friedrichsfelde beigesetzt. 2 Bis zum 13. Juni 1926 wurde auf dem Zentralfriedhof Friedrichsfelde nach dem Entwurf Mies van der Rohes ein Denkmal zu Ehren dieser Revolutionsopfer errich-tet. Das Denkmal ist als wichtiger Bestandteil des Mies'-schen Oeuvres in der einschlägigen Literatur stets er-wähnt. 3 Seine exakte Gestalt war bislang jedoch un-bekannt, ebenso die Diskrepanzen zwischen den ver-schiedenen Entwurfsstadien und dem ausgeführten Monument sowie die für die Gesamtanlage wichtige Gestaltung seines Umfeldes. Mit Hilfe von Text-und Bilddokumenten und einer Untersuchung des ursprünglichen Standortes sollen die Entwurfsphase, der konkrete Baukörper und die Zerstörung des heute abgetragenen Denkmals nach-vollzogen werden.
Wohnen, beten, handeln Das hochmittelalterliche jüdische Quartier ante pontem in Erfurt. Mit einer Neuedition des Liber Judeorum der Stadt Erfurt, 2019
Mehrere hoch-und spätmittelalterliche Gebäude bilden den Wohn-und Handelskomplex am heutigen Bene... more Mehrere hoch-und spätmittelalterliche Gebäude bilden den Wohn-und Handelskomplex am heutigen Benediktsplatz 1 in Erfurt, dem Zentrum des mittelalterlichen Erfurts. Die Baugeschichte dieses heute stark verdichteten Quartiers konnte bis zu den Gründungsbauten des 12. Jahrhunderts zurückverfolgt und geklärt werden. Für das gesamte Quartier wurden zudem sämtliche besitzgeschichtlichen Quellen ausgewertet. Dabei entstand auch die hier vorgelegte vollständige Neuedition des Liber Judeorum der Stadt Erfurt (1354-1407). Neben der reinen Wohnnutzung ergaben sich Hinweise auf ein durch jüdische Bauherren errichtetes Kaufhaus, und, völlig überraschend, der Nachweis eines in der Mitte des 13. Jahr-hunderts eingerichteten jüdischen Betraums, dessen Ausmalung weitgehend erhalten ist.
Qasr al Mschatta. Ein frühislamischer Palast in Jordanien und Berlin, 2016
Der im 8. Jahrhundert unter dem Umayyaden Walid II. begonnene Wüstenpalast Qasr al-Mschatta zählt... more Der im 8. Jahrhundert unter dem Umayyaden Walid II. begonnene Wüstenpalast Qasr al-Mschatta zählt zu den Höhepunkten und Schlüsselwerken der früh-islamischen Architektur. Seitdem die prachtvoll dekorierte Hauptfassade im Jahr 1903 als Geschenk in das heutige Museum für Islamische Kunst im Berliner Pergamonmuseum kam, hat der Bau immer wieder kontroverse Diskussionen zu Datierung und Deutung aufgeworfen. Das vorliegende zweibändige Werk greift diese Debatte noch einmal auf und zeigt mit allen der modernen Bauforschung zur Verfügung stehenden Methoden, dass die Anlage entgegen der herrschenden Meinung nicht als Ruine liegen blieb, sondern in abbasidischer Zeit in Teilen aufwendig ausgebaut und genutzt wurde. Durch archäologische Grabungen konnte der geplante Grundriss geklärt werden. Die detaillierte Analyse des Baubestands führte zu einer virtuellen Rekonstruktion des niemals ausgeführten ursprünglichen Bauplans von Walid II. Ausführliche kunsthistorische Untersuchungen beschreiben und deuten erstmals im Zusammenhang die Hauptfassade ebenso wie die bisher nur unvollständig vorgelegte plastische Ausstattung des Palastes. Hinsichtlich der geplanten Neuaufstellung der Fassade im Nordflügel des Pergamonmuseums wird auch die Museumsgeschichte diskutiert. Nicht zuletzt beschreibt die Publikation die umfangreichen Restaurierungs- und Instandsetzungsmaßnahmen, welche die Ruine für Besucher wieder erschließen. Während der erste Band zunächst eine Baubeschreibung vornimmt, die Forschungslage vorstellt und sich mit Bauvorgang, -technik und -ausstattung sowie Bauornamentik und -forschung auseinandersetzt und den Palast hinsichtlich Datierung, typologischer Einordnung und musealem Werdegang untersucht, liefert der zweite Band einen detaillierten Katalog der Skulpturen und Inschriften, der Bauornamentik und der archäologischen Sondagen.
Mittelalterliche Architektur. Bau und Umbau, Reparatur und Transformation, 2010
Mittelalterliche Architektur hat auch heute noch einen großen Anteil am Baubestand. Fast nie sind... more Mittelalterliche Architektur hat auch heute noch einen großen Anteil am Baubestand. Fast nie sind diese Gebäude jedoch in einer ursprünglich gebauten, noch seltener in der Form, wie sie in einem ersten Entwurf vorgesehen gewesen sein mag, auf uns überkommen. Dem Bau und Umbau, späteren Reparaturen und willentlichen Transformationen gehen die 18 Beiträge dieses Bandes nach. Die Spanne reicht dabei von der Motivation hinter einzelnen Bauabschnitten großer Sakralbauten bis hin zur Rezeption mittelalterlicher Architektur im Berlin des 19. Jahrhunderts, von Einblicken in mittelalterliche Dachwerke bis
zu einem neuen Erscheinungsbild mittelalterlicher Fachwerkbauten.
Die vorliegende Publikation ist gleichzeitig eine Festschrift anlässlich des 60. Geburtstags von Johannes Cramer, woraus sich der thematische Schwerpunkt des Bandes ergibt.
Mittelalterlicher Backsteinbau in Europa. Zur Frage nach der Herkunft der Backsteintechnik, 2007
Die Frage nach der Entstehung und Verbreitung des Backsteinbaus in Europa hat bis zur Wende vom 1... more Die Frage nach der Entstehung und Verbreitung des Backsteinbaus in Europa hat bis zur Wende vom 19. zum 20. Jahrhundert ganze Generationen von Forschern in kontroverser Diskussion beschäftigt. Die zeitliche Entstehung ebenso wie die Vermutung von Wanderungsbewegungen und Abhängigkeiten der Regionen untereinander wurden lebhaft diskutiert. Mit der vorliegenden Arbeit wurde die nach wie vor anhängige Frage nach der Herkunft der Backsteintechnik beantwortet. Für die Anfänge des Backsteinbaus nördlich der Alpen in der Mitte des 12. Jahrhunderts zeigten sich Einflüsse von Reichspolitik und „Modernität“ ebenso verantwortlich wie das regional vorhandene Wissen um die richtige Brenntechnik. Dass die frühesten Backsteinbauten aber von Werksteinmaurern errichtet wurden, mag ebenso überraschen wie die Tatsache, dass die beste Qualität der Backsteine zum Beginn dieser Materialverwendung erreicht wurde. Grundlage der Betrachtung sind ungezählte Einzelbefunde an mehreren Hundert Bauten in ganz Europa, die außer zu den grundsätzlichen Fragen Ergebnisse zu Technik, Form und Schmuck im Backsteinbau erbrachten. Insofern versteht sich dieser Band auch als Datierungshilfe im Umgang mit mittelalterlichen Backsteingebäuden in Europa.