Thomas Will | Technische Universität Dresden (original) (raw)
Papers by Thomas Will
Zur Frage des Bauens in alten Stadten gibt gegensatzliche Meinungen: Altstadtfreunde fordern die ... more Zur Frage des Bauens in alten Stadten gibt gegensatzliche Meinungen: Altstadtfreunde fordern die Bewahrung des uberlieferten Zustandes und wunschen, dass notwendige Neubauten formal angepasst werden, wie es fruhere Baumeister ja auch verstanden hatten. Andere betonen, dass Bauen in der Altstadt unserer eigenen Zeit Ausdruck verleihen musse. Gute moderne Bauten wurden sich mit dem Alten schon vertragen. Auch hierfur wird auf historische Vorbilder verwiesen, jede Epoche habe ihre eigenen Beitrage zur Stadtbaukunst geleistet. Beide Gruppen berufen sich auf die Geschichte, doch mit kontraren Schlussfolgerungen. Sehen die einen das Ergebnis, die Stadt als Monument, so erscheint sie den andern als historischer Prozess. Welche Lehren lassen sich daraus ziehen?
Schwäbische Heimat, Jan 7, 2022
Structuralism Reloaded. Rule-Based Design in Architecture and Urbanism, edited by T. Valena with T. Avermaete, G. Vrachliotis, 2011
Classifying the architecture of Oswald Mathias Ungers (1926-2007) as structuralist may seem to be... more Classifying the architecture of Oswald Mathias Ungers (1926-2007) as structuralist may seem to be of arguable service to the person, his cause and his work. Yet ample references to structuralism are to be found in his lifelong search for a consistent architectural order, a concern he shared (not only) with ‘structuralist’ architects. Design conceived as an intellectual process guided by rules: on this basis Ungers established his architectural work as a doctrine that can be taught, learned and subjected to discourse. Many traces of this architectural thinking show affinities with the precepts of structuralism: growth and coherence, change, anti-block movement, articulation of built volume. These aspects have a varying influence on Ungers’s way of thinking. Reviewing the different phases of his work may contribute to seeing the current discussion on structuralism with a critical eye.
werk, bauen und wohnen, Jun 1, 2003
Grenzübergänge: Weiterbauen am Denkmal Die Haltung, die das Alte zugunsten seiner Integrität iso... more Grenzübergänge: Weiterbauen am Denkmal
Die Haltung, die das Alte zugunsten seiner Integrität isoliert, ist genauso ein Kind der Moderne wie das Neue Bauen mit seiner Innovationswut. Gefragt wird hier nach Gelassenheit im Umgang mit historischer Substanz, nach differenzierteren und zugleich versöhnlicheren Betrachtungsweisen, bei denen aus dem Kontext heraus entschieden wird, ob der Schönheit des Wahren oder der Wahrheit des Schönen der Vorzug zu geben ist.
Kultur - Erbe - Ethik, hg. von R. Kren / M. Leisch-Kiesl, 2020
Herold / Langenberg / Spiegel (Hg.): Avantgarde oder uncool? Denkmalpflege in der Transformationsgesellschaft, 2022
Within the field of heritage conservation, on the one side we see scholars, agents of enlightenme... more Within the field of heritage conservation, on the one side we see scholars, agents of enlightenment, advocates, heroic admonishers and saviors; on the other, we find their counterparts: concerned objectors, bureaucratic arbiters of taste, trustees of hegemonial
claims to interpretation and hereditary entitlement. Less visible, meanwhile, from both within and outside of our field – as well as increasingly absent from its vocabulary – are the caretakers. In times of crisis, heroic action and caretaking can amount to the same
thing. Recent events have served to remind us of the relevance of caretaking professions: our new everyday heroes. But can heritage conservation – Denkmalpflege or “monument care” in German – be counted among the caretaking professions at all? Isn’t it rather a field of expertise in the analysis and curatorial management of change? We like to see ourselves as the avant-garde in the politics and poetics of passing on our collective inheritance. Yet while progressive voices in architecture are demanding a “shift in building practice” toward radical preservation of the existing fabric, we continue to hear, from a conservation community that does not want to appear conservative, talk in neo-liberal terms of “tolerance for change”. On which of these two missions do we want to lead the charge? Wherever radical rethinking is necessary, the vanguard can quickly turn into the rearguard. This can mean concentrating on care, in the manner of the Red Cross. Heritage conservation often comes too late with concrete practices of this kind, as do all those wanting to save what is already endangered. Such forces are conservative, but
they are not revisionist like some of those nostalgic for a bygone, carefree era of building without limits. The maxim of the “smallest possible intervention” might be better suited for the conservation field in a post-growth society than would further talk of adapting historic buildings to current styles of living and doing business. What must change is not so much the realm of architectural heritage but rather a building culture that is based on outdated patterns of resource distribution and greedy consumption.
Bauen mit Sinn, 2019
Zur Frage des Bauens in alten Stadten gibt gegensatzliche Meinungen: Altstadtfreunde fordern die ... more Zur Frage des Bauens in alten Stadten gibt gegensatzliche Meinungen: Altstadtfreunde fordern die Bewahrung des uberlieferten Zustandes und wunschen, dass notwendige Neubauten formal angepasst werden, wie es fruhere Baumeister ja auch verstanden hatten. Andere betonen, dass Bauen in der Altstadt unserer eigenen Zeit Ausdruck verleihen musse. Gute moderne Bauten wurden sich mit dem Alten schon vertragen. Auch hierfur wird auf historische Vorbilder verwiesen, jede Epoche habe ihre eigenen Beitrage zur Stadtbaukunst geleistet. Beide Gruppen berufen sich auf die Geschichte, doch mit kontraren Schlussfolgerungen. Sehen die einen das Ergebnis, die Stadt als Monument, so erscheint sie den andern als historischer Prozess. Welche Lehren lassen sich daraus ziehen?
Mäckler/Roth (Hg.), Handbuch der Stadtbaukunst. Anleitung zum Entwerfen von städtischen Räumen, 2022
Ein Handbuch zur Stadtbaukunst steht in der Tradition der enzyklopädischen und polytechnischen We... more Ein Handbuch zur Stadtbaukunst steht in der Tradition der enzyklopädischen und polytechnischen Werke des 19. und frühen 20. Jahrhunderts. Darin geht es um Bauen als eine ‚Kunst‘ im alten Sinn der techne, einer wissensbasierten ‚Kunstfertigkeit‘, heute würde man sagen ‚Kompetenz‘. Die Stadt ist das Werk dieser Kunst, ein generationenüberspannendes, kollektiv errichtetes und genutztes Werk. Jede der vielen Stadtmetaphern, vom Himmlischen Jerusalem zum Moloch Babylon, vom Organismus bis zur Maschine oder zum Soziotop, verweist auf Aspekte der Stadt: funktionale, ästhetische, soziale, ökonomische, physische, metaphysische. In besonderer Weise gewinnt die Stadt aber ihre Bedeutung aus ihrer historischen Dimension. Das begründet ihre Doppelnatur: sie ist ein intensiv genutztes und dynamisch verändertes Werk (im Unterschied zum individuellen Kunstwerk) und zugleich ist sie ein begehbares Geschichtsbuch, der privilegierte Ort des kollektiven Gedächtnisses. Deshalb ist ein Handbuch der „Stadtbaukunst“ mehr als ein technisches Kompendium, auch wenn es die praktische Anwendbarkeit zum Ziel hat. Man kann es als konkreten Fundus an Erfahrungen und Beispielen verstehen, der mit jener rätselhaft-vielschichtigen Theorie Aldo Rossis von der città analoga korrespondiert, einer erdachten Stadt „bestehend aus unserem architektonischen Wissen.“
Kunstchronik 61, 2008
Detailgetreue Nachbildungen nicht mehr vorhandener Architektur-oder Gartenschöpfungen sind heute ... more Detailgetreue Nachbildungen nicht mehr vorhandener Architektur-oder Gartenschöpfungen sind heute exakter und leichter möglich als je zuvor. Das macht sie allerdings nicht sinnvoller. Wie bei einem verwandten, folgenreicheren Thema, dem Klonen von Lebewesen, bergen solche Rekonstruktionen zahlreiche und gravierende Nebeneffekte. Diese werden in der gegenwärtigen Euphorie über laufend neue Rekonstruktionsprojekte gerne unterschlagen oder schön geredet. Die Probleme, die sie verursachen, werden dadurch aber nicht geringer. Es ist daher angebracht, einige Erkenntnisse in Erinnerung zu rufen. 1. Historische Erfahrung. Rekonstruktionen verlorener historischer Bauwerke und Gärten sind nicht verboten oder tabuisiert. Was seit langem, nämlich seit der Mitte des 19. Jahrhunderts, dagegen vorgebracht wird, entspringt nicht dumpfen Ängsten oder einem ideologischmoralischen Verdikt. Es resultiert aus historischen Erfahrungen und rationaler Reflexion über die Rolle geschichtlicher Werke in der Kultur der Gegenwart. Unsere Epoche kann vieles, was frühere nicht vermochten. Eines aber ist in der Moderne nicht mehr möglich: die ungebrochene Verbindung mit der Vergangenheit. Wo eine solche Verbindung (noch) existiert,-in den Refugien vormoderner Kulturen-, ist Rekonstruktion kein Thema, weil das Neue sich dort vom Überlieferten nur graduell unterscheidet. Als Mittel, die moderne Erfahrung der Distanz zur Vergangenheit zu kaschieren, eignen sich Rekonstruktionen nur sehr bedingt. Ihre Wirkung ist eher eine halluzinatorische. Seit der Aufklärung werden mit der Denkmalpflege und der Museologie erfolgreichere Mittel erprobt, Werke und Erfahrungen der Vergangenheit in die Gegenwart herüberzuretten. Sie haben mit Schutz und Pflege des Überlieferten zu tun, nicht mit der äußerlichen Nachahmung des Verlorenen.
Wissenschaftliche Zeitschrift der TU Dresden, 2008
Die Stadte Europas wachsen nicht mehr so, wie man es gewohnt war. Um dem blosen Altern zu entgehe... more Die Stadte Europas wachsen nicht mehr so, wie man es gewohnt war. Um dem blosen Altern zu entgehen, mussen sie sich von innen her erneuern oder – wie es die „Kreativen“ der Werbung nennen – „neu erfinden“. Existenzangst und Unsicherheit starken einerseits den Wunsch nach Geborgenheit und Vertrautheit, treiben aber auch zum Aufbruch, zur Innovation. Wie Stadte sich in dieser Lage beschleunigt verandern, wird vor allem in der Architektur sichtbar. Sie erschafft neue Bilder im Stadtraum, und zwar nicht so sehr infolge von quantitativem Wachstum, sondern infolge von strukturellen Anpassungen, die als Zukunftsinvestitionen begriffen werden. Von solcher Modernisierung ist kein schlichtes Aufgreifen vertrauter Architekturformen zu erwarten, kein evolutionares Weiterbauen an einem uber viele Generationen entwickelten stadtischen Zeichengefuge, dessen Bedeutung und Anmutung die Menschen wie ihre eigene Sprache erlernt haben. Stattdessen mutet man ihnen Formen zu, die nicht vertraut wirken, s...
Politiken des Erbens in urbanen Räumen, 2021
Historic urban squares, the great theatre stages of the public realm, are at the same time place... more Historic urban squares, the great theatre stages of the public realm, are at the
same time places of private experience, settings for individual appropriation.
These spatial experiences lie outside the categories of significance which can be
applied to mark a place as heritage worthy of protection and conservation. A visit
to the “royal” squares of Munich and Dresden reveals places open to interpretation,
where individuals and groups can encounter one another in a special way,
to the extent that these places really are strange to all; they can no longer belong
to anyone in the sense in which they were originally laid out and used, and thus
they belong to everyone. We can inherit them and take possession of them as
historic artefacts, but we cannot create them ourselves. Alongside their public
significance as monumental spaces of the history of power and architecture
stands their meaning in the lifeworld of the private and the mundane, which
is equally worthy and needy of memory. Taking the place of the sovereign, the
nation, the city and other group identities, we find – just as in the modern novel
– individuals and their inner lives. The background to these heritage places is not
the state (anymore), but civil society. In Munich the former places of the monarchy
have long since become the undisputed heritage of all. On Dresden’s Neustädter
Markt, the process of appropriation and interpretation is well underway. Here the
layers of two ‘absolutist’ urban concepts are superimposed: the baroque Neue
Königsstadt and the socialist ‘City of the Working People’. While the problematic
origins of the 18th -century ideal city have given way to general appreciation,
the relics of East German modernism give rise to differing claims and forms
of engagement. Here, urban society is faced with the task of leaving space for
multiple individual interests, while establishing a formal planning framework
that can prevent domination by any one side in a deregulated market of options.
Heritage at Risk, 2015
in saxony that within a few hours turned small creeks into terrifying torrents and calm rivers in... more in saxony that within a few hours turned small creeks into terrifying torrents and calm rivers into devastating masses of muddy water. The city of Grimma was one of the worst affected of the many places flooded in saxony. The Mulde river, a tributary of the elbe, reached the highest water level ever recorded there, putting the historic center under as much as 3.5 m of flood waters. The steep gradient of the Mulde Valley and the town’s location at a bend in the river contributed to the very high velocity of the flood waters, which destroyed or badly damaged almost 700 houses in Grimma alone (fig. 1). The loss of lives, houses, property, places of work and infrastructure abruptly boosted people’s awareness of the high risks of living by a river and of the need to meet that risk with prevention. It also convinced the saxon state Ministry for environment and agriculture to update public flood protection on both a regional and a local scale. Comprehensive flood protection concepts for al...
Cultural Heritage and Natural Disasters: Risk Preparedness and the Limits of Prevention, 2007
Bildung und Denkmalpflege, 78. Tag für Denkmalpflege. Jahrestagung der Vereinigung der Landesdenkmalpfleger in der Bundesrepublik Deutschland, hg. von Detlev Karg, 2010
Dem Begriff der Werktreue begegnen wir vor allem in der Kritik eines Theaterbetriebs, wo er der f... more Dem Begriff der Werktreue begegnen wir vor allem in der Kritik eines Theaterbetriebs, wo er der freizügigen Aktualisierung klassischer Werke und dem polemisch aufgeladenen Be-griff des Regietheaters entgegengesetzt wird. Er berührt in ähnlicher Weise die Auffüh-rungspraxis von Musik und Oper, tritt aber auch in Urheberrechtsfragen und im Zusam-menhang mit Literaturverfilmungen auf. In der Architektur spielt er keine sichtbare Rolle, und das gilt auch für die Denkmalpflege. Schon an den Ursprüngen des Denkmalschutzge-dankens wird allerdings mit dem Begriff der pietas eine Art Treuebeziehung bezeichnet, heute sind andere Themen und Begriffe gebräuchlich, etwa originalgetreu und Treuhänder-schaft, aber auch Werkgerechtigkeit. Ich möchte deshalb fragen, ob die aktuellen, teils hit-zigen Diskussionen um die Werktreue, die nicht allein künstlerische, sondern auch kultur- und bildungspolitische Fragen berühren, auch für die Denkmalpflege Relevanz besitzen, ob hier Analogien bestehen oder aber Unterschiede, die man wahren sollte.
Raumkunst in Burg und Schloss. Zeugnis und Gesamtkunstwerk (Jahrbuch der Stiftung Thüringer Schlösser und Gärten, Bd. 8), 2005
Restaurieren umfasst in seiner fachspezifischen Bedeutung auch heute ein großes Spektrum an grund... more Restaurieren umfasst in seiner fachspezifischen Bedeutung auch heute ein großes Spektrum an grundsätzlichen Möglichkeiten, nicht nur die komplette Wiederherstellung eines früheren Zustands. Zweifellos erlauben die Fortschritte der Bauforschung und der Restaurierungswissenschaften zunehmend perfektere Wiederherstellungen. Aber nicht immer ist die wissenschaftlich und technisch mögliche Lösung auch die beste. Ich will deshalb an eine besondere, alternative Form der Restaurierung erinnern: an die Reparatur, der es nicht um ‚spurenlose‘ Heilung, sondern um praktische Instandsetzung geht.
Zur Frage des Bauens in alten Stadten gibt gegensatzliche Meinungen: Altstadtfreunde fordern die ... more Zur Frage des Bauens in alten Stadten gibt gegensatzliche Meinungen: Altstadtfreunde fordern die Bewahrung des uberlieferten Zustandes und wunschen, dass notwendige Neubauten formal angepasst werden, wie es fruhere Baumeister ja auch verstanden hatten. Andere betonen, dass Bauen in der Altstadt unserer eigenen Zeit Ausdruck verleihen musse. Gute moderne Bauten wurden sich mit dem Alten schon vertragen. Auch hierfur wird auf historische Vorbilder verwiesen, jede Epoche habe ihre eigenen Beitrage zur Stadtbaukunst geleistet. Beide Gruppen berufen sich auf die Geschichte, doch mit kontraren Schlussfolgerungen. Sehen die einen das Ergebnis, die Stadt als Monument, so erscheint sie den andern als historischer Prozess. Welche Lehren lassen sich daraus ziehen?
Schwäbische Heimat, Jan 7, 2022
Structuralism Reloaded. Rule-Based Design in Architecture and Urbanism, edited by T. Valena with T. Avermaete, G. Vrachliotis, 2011
Classifying the architecture of Oswald Mathias Ungers (1926-2007) as structuralist may seem to be... more Classifying the architecture of Oswald Mathias Ungers (1926-2007) as structuralist may seem to be of arguable service to the person, his cause and his work. Yet ample references to structuralism are to be found in his lifelong search for a consistent architectural order, a concern he shared (not only) with ‘structuralist’ architects. Design conceived as an intellectual process guided by rules: on this basis Ungers established his architectural work as a doctrine that can be taught, learned and subjected to discourse. Many traces of this architectural thinking show affinities with the precepts of structuralism: growth and coherence, change, anti-block movement, articulation of built volume. These aspects have a varying influence on Ungers’s way of thinking. Reviewing the different phases of his work may contribute to seeing the current discussion on structuralism with a critical eye.
werk, bauen und wohnen, Jun 1, 2003
Grenzübergänge: Weiterbauen am Denkmal Die Haltung, die das Alte zugunsten seiner Integrität iso... more Grenzübergänge: Weiterbauen am Denkmal
Die Haltung, die das Alte zugunsten seiner Integrität isoliert, ist genauso ein Kind der Moderne wie das Neue Bauen mit seiner Innovationswut. Gefragt wird hier nach Gelassenheit im Umgang mit historischer Substanz, nach differenzierteren und zugleich versöhnlicheren Betrachtungsweisen, bei denen aus dem Kontext heraus entschieden wird, ob der Schönheit des Wahren oder der Wahrheit des Schönen der Vorzug zu geben ist.
Kultur - Erbe - Ethik, hg. von R. Kren / M. Leisch-Kiesl, 2020
Herold / Langenberg / Spiegel (Hg.): Avantgarde oder uncool? Denkmalpflege in der Transformationsgesellschaft, 2022
Within the field of heritage conservation, on the one side we see scholars, agents of enlightenme... more Within the field of heritage conservation, on the one side we see scholars, agents of enlightenment, advocates, heroic admonishers and saviors; on the other, we find their counterparts: concerned objectors, bureaucratic arbiters of taste, trustees of hegemonial
claims to interpretation and hereditary entitlement. Less visible, meanwhile, from both within and outside of our field – as well as increasingly absent from its vocabulary – are the caretakers. In times of crisis, heroic action and caretaking can amount to the same
thing. Recent events have served to remind us of the relevance of caretaking professions: our new everyday heroes. But can heritage conservation – Denkmalpflege or “monument care” in German – be counted among the caretaking professions at all? Isn’t it rather a field of expertise in the analysis and curatorial management of change? We like to see ourselves as the avant-garde in the politics and poetics of passing on our collective inheritance. Yet while progressive voices in architecture are demanding a “shift in building practice” toward radical preservation of the existing fabric, we continue to hear, from a conservation community that does not want to appear conservative, talk in neo-liberal terms of “tolerance for change”. On which of these two missions do we want to lead the charge? Wherever radical rethinking is necessary, the vanguard can quickly turn into the rearguard. This can mean concentrating on care, in the manner of the Red Cross. Heritage conservation often comes too late with concrete practices of this kind, as do all those wanting to save what is already endangered. Such forces are conservative, but
they are not revisionist like some of those nostalgic for a bygone, carefree era of building without limits. The maxim of the “smallest possible intervention” might be better suited for the conservation field in a post-growth society than would further talk of adapting historic buildings to current styles of living and doing business. What must change is not so much the realm of architectural heritage but rather a building culture that is based on outdated patterns of resource distribution and greedy consumption.
Bauen mit Sinn, 2019
Zur Frage des Bauens in alten Stadten gibt gegensatzliche Meinungen: Altstadtfreunde fordern die ... more Zur Frage des Bauens in alten Stadten gibt gegensatzliche Meinungen: Altstadtfreunde fordern die Bewahrung des uberlieferten Zustandes und wunschen, dass notwendige Neubauten formal angepasst werden, wie es fruhere Baumeister ja auch verstanden hatten. Andere betonen, dass Bauen in der Altstadt unserer eigenen Zeit Ausdruck verleihen musse. Gute moderne Bauten wurden sich mit dem Alten schon vertragen. Auch hierfur wird auf historische Vorbilder verwiesen, jede Epoche habe ihre eigenen Beitrage zur Stadtbaukunst geleistet. Beide Gruppen berufen sich auf die Geschichte, doch mit kontraren Schlussfolgerungen. Sehen die einen das Ergebnis, die Stadt als Monument, so erscheint sie den andern als historischer Prozess. Welche Lehren lassen sich daraus ziehen?
Mäckler/Roth (Hg.), Handbuch der Stadtbaukunst. Anleitung zum Entwerfen von städtischen Räumen, 2022
Ein Handbuch zur Stadtbaukunst steht in der Tradition der enzyklopädischen und polytechnischen We... more Ein Handbuch zur Stadtbaukunst steht in der Tradition der enzyklopädischen und polytechnischen Werke des 19. und frühen 20. Jahrhunderts. Darin geht es um Bauen als eine ‚Kunst‘ im alten Sinn der techne, einer wissensbasierten ‚Kunstfertigkeit‘, heute würde man sagen ‚Kompetenz‘. Die Stadt ist das Werk dieser Kunst, ein generationenüberspannendes, kollektiv errichtetes und genutztes Werk. Jede der vielen Stadtmetaphern, vom Himmlischen Jerusalem zum Moloch Babylon, vom Organismus bis zur Maschine oder zum Soziotop, verweist auf Aspekte der Stadt: funktionale, ästhetische, soziale, ökonomische, physische, metaphysische. In besonderer Weise gewinnt die Stadt aber ihre Bedeutung aus ihrer historischen Dimension. Das begründet ihre Doppelnatur: sie ist ein intensiv genutztes und dynamisch verändertes Werk (im Unterschied zum individuellen Kunstwerk) und zugleich ist sie ein begehbares Geschichtsbuch, der privilegierte Ort des kollektiven Gedächtnisses. Deshalb ist ein Handbuch der „Stadtbaukunst“ mehr als ein technisches Kompendium, auch wenn es die praktische Anwendbarkeit zum Ziel hat. Man kann es als konkreten Fundus an Erfahrungen und Beispielen verstehen, der mit jener rätselhaft-vielschichtigen Theorie Aldo Rossis von der città analoga korrespondiert, einer erdachten Stadt „bestehend aus unserem architektonischen Wissen.“
Kunstchronik 61, 2008
Detailgetreue Nachbildungen nicht mehr vorhandener Architektur-oder Gartenschöpfungen sind heute ... more Detailgetreue Nachbildungen nicht mehr vorhandener Architektur-oder Gartenschöpfungen sind heute exakter und leichter möglich als je zuvor. Das macht sie allerdings nicht sinnvoller. Wie bei einem verwandten, folgenreicheren Thema, dem Klonen von Lebewesen, bergen solche Rekonstruktionen zahlreiche und gravierende Nebeneffekte. Diese werden in der gegenwärtigen Euphorie über laufend neue Rekonstruktionsprojekte gerne unterschlagen oder schön geredet. Die Probleme, die sie verursachen, werden dadurch aber nicht geringer. Es ist daher angebracht, einige Erkenntnisse in Erinnerung zu rufen. 1. Historische Erfahrung. Rekonstruktionen verlorener historischer Bauwerke und Gärten sind nicht verboten oder tabuisiert. Was seit langem, nämlich seit der Mitte des 19. Jahrhunderts, dagegen vorgebracht wird, entspringt nicht dumpfen Ängsten oder einem ideologischmoralischen Verdikt. Es resultiert aus historischen Erfahrungen und rationaler Reflexion über die Rolle geschichtlicher Werke in der Kultur der Gegenwart. Unsere Epoche kann vieles, was frühere nicht vermochten. Eines aber ist in der Moderne nicht mehr möglich: die ungebrochene Verbindung mit der Vergangenheit. Wo eine solche Verbindung (noch) existiert,-in den Refugien vormoderner Kulturen-, ist Rekonstruktion kein Thema, weil das Neue sich dort vom Überlieferten nur graduell unterscheidet. Als Mittel, die moderne Erfahrung der Distanz zur Vergangenheit zu kaschieren, eignen sich Rekonstruktionen nur sehr bedingt. Ihre Wirkung ist eher eine halluzinatorische. Seit der Aufklärung werden mit der Denkmalpflege und der Museologie erfolgreichere Mittel erprobt, Werke und Erfahrungen der Vergangenheit in die Gegenwart herüberzuretten. Sie haben mit Schutz und Pflege des Überlieferten zu tun, nicht mit der äußerlichen Nachahmung des Verlorenen.
Wissenschaftliche Zeitschrift der TU Dresden, 2008
Die Stadte Europas wachsen nicht mehr so, wie man es gewohnt war. Um dem blosen Altern zu entgehe... more Die Stadte Europas wachsen nicht mehr so, wie man es gewohnt war. Um dem blosen Altern zu entgehen, mussen sie sich von innen her erneuern oder – wie es die „Kreativen“ der Werbung nennen – „neu erfinden“. Existenzangst und Unsicherheit starken einerseits den Wunsch nach Geborgenheit und Vertrautheit, treiben aber auch zum Aufbruch, zur Innovation. Wie Stadte sich in dieser Lage beschleunigt verandern, wird vor allem in der Architektur sichtbar. Sie erschafft neue Bilder im Stadtraum, und zwar nicht so sehr infolge von quantitativem Wachstum, sondern infolge von strukturellen Anpassungen, die als Zukunftsinvestitionen begriffen werden. Von solcher Modernisierung ist kein schlichtes Aufgreifen vertrauter Architekturformen zu erwarten, kein evolutionares Weiterbauen an einem uber viele Generationen entwickelten stadtischen Zeichengefuge, dessen Bedeutung und Anmutung die Menschen wie ihre eigene Sprache erlernt haben. Stattdessen mutet man ihnen Formen zu, die nicht vertraut wirken, s...
Politiken des Erbens in urbanen Räumen, 2021
Historic urban squares, the great theatre stages of the public realm, are at the same time place... more Historic urban squares, the great theatre stages of the public realm, are at the
same time places of private experience, settings for individual appropriation.
These spatial experiences lie outside the categories of significance which can be
applied to mark a place as heritage worthy of protection and conservation. A visit
to the “royal” squares of Munich and Dresden reveals places open to interpretation,
where individuals and groups can encounter one another in a special way,
to the extent that these places really are strange to all; they can no longer belong
to anyone in the sense in which they were originally laid out and used, and thus
they belong to everyone. We can inherit them and take possession of them as
historic artefacts, but we cannot create them ourselves. Alongside their public
significance as monumental spaces of the history of power and architecture
stands their meaning in the lifeworld of the private and the mundane, which
is equally worthy and needy of memory. Taking the place of the sovereign, the
nation, the city and other group identities, we find – just as in the modern novel
– individuals and their inner lives. The background to these heritage places is not
the state (anymore), but civil society. In Munich the former places of the monarchy
have long since become the undisputed heritage of all. On Dresden’s Neustädter
Markt, the process of appropriation and interpretation is well underway. Here the
layers of two ‘absolutist’ urban concepts are superimposed: the baroque Neue
Königsstadt and the socialist ‘City of the Working People’. While the problematic
origins of the 18th -century ideal city have given way to general appreciation,
the relics of East German modernism give rise to differing claims and forms
of engagement. Here, urban society is faced with the task of leaving space for
multiple individual interests, while establishing a formal planning framework
that can prevent domination by any one side in a deregulated market of options.
Heritage at Risk, 2015
in saxony that within a few hours turned small creeks into terrifying torrents and calm rivers in... more in saxony that within a few hours turned small creeks into terrifying torrents and calm rivers into devastating masses of muddy water. The city of Grimma was one of the worst affected of the many places flooded in saxony. The Mulde river, a tributary of the elbe, reached the highest water level ever recorded there, putting the historic center under as much as 3.5 m of flood waters. The steep gradient of the Mulde Valley and the town’s location at a bend in the river contributed to the very high velocity of the flood waters, which destroyed or badly damaged almost 700 houses in Grimma alone (fig. 1). The loss of lives, houses, property, places of work and infrastructure abruptly boosted people’s awareness of the high risks of living by a river and of the need to meet that risk with prevention. It also convinced the saxon state Ministry for environment and agriculture to update public flood protection on both a regional and a local scale. Comprehensive flood protection concepts for al...
Cultural Heritage and Natural Disasters: Risk Preparedness and the Limits of Prevention, 2007
Bildung und Denkmalpflege, 78. Tag für Denkmalpflege. Jahrestagung der Vereinigung der Landesdenkmalpfleger in der Bundesrepublik Deutschland, hg. von Detlev Karg, 2010
Dem Begriff der Werktreue begegnen wir vor allem in der Kritik eines Theaterbetriebs, wo er der f... more Dem Begriff der Werktreue begegnen wir vor allem in der Kritik eines Theaterbetriebs, wo er der freizügigen Aktualisierung klassischer Werke und dem polemisch aufgeladenen Be-griff des Regietheaters entgegengesetzt wird. Er berührt in ähnlicher Weise die Auffüh-rungspraxis von Musik und Oper, tritt aber auch in Urheberrechtsfragen und im Zusam-menhang mit Literaturverfilmungen auf. In der Architektur spielt er keine sichtbare Rolle, und das gilt auch für die Denkmalpflege. Schon an den Ursprüngen des Denkmalschutzge-dankens wird allerdings mit dem Begriff der pietas eine Art Treuebeziehung bezeichnet, heute sind andere Themen und Begriffe gebräuchlich, etwa originalgetreu und Treuhänder-schaft, aber auch Werkgerechtigkeit. Ich möchte deshalb fragen, ob die aktuellen, teils hit-zigen Diskussionen um die Werktreue, die nicht allein künstlerische, sondern auch kultur- und bildungspolitische Fragen berühren, auch für die Denkmalpflege Relevanz besitzen, ob hier Analogien bestehen oder aber Unterschiede, die man wahren sollte.
Raumkunst in Burg und Schloss. Zeugnis und Gesamtkunstwerk (Jahrbuch der Stiftung Thüringer Schlösser und Gärten, Bd. 8), 2005
Restaurieren umfasst in seiner fachspezifischen Bedeutung auch heute ein großes Spektrum an grund... more Restaurieren umfasst in seiner fachspezifischen Bedeutung auch heute ein großes Spektrum an grundsätzlichen Möglichkeiten, nicht nur die komplette Wiederherstellung eines früheren Zustands. Zweifellos erlauben die Fortschritte der Bauforschung und der Restaurierungswissenschaften zunehmend perfektere Wiederherstellungen. Aber nicht immer ist die wissenschaftlich und technisch mögliche Lösung auch die beste. Ich will deshalb an eine besondere, alternative Form der Restaurierung erinnern: an die Reparatur, der es nicht um ‚spurenlose‘ Heilung, sondern um praktische Instandsetzung geht.
Hochwasserschutz an historischen Orten - Flood Protection for Historic Sites. ICOMOS Hefte des Deutschen Nationalkomitees LX, 2015
This publication from ICOMOS Germany presents the proceedings of the International Conference on ... more This publication from ICOMOS Germany presents the proceedings of the International Conference on Flood Protection for Historic Sites, held in 2014 in Dresden. The interdisciplinary meeting focused on the urgent need for integration of heritage conservation into flood control concepts for historic sites. Whereas technical flood protection know-how has made considerable progress in recent years, the consideration of architectural and urban heritage values is often unsatisfactory. For the first time, experts from engineering and the cultural sciences as well as planners and administrators exchanged experiences and knowledge in this field of public service. Despite highly diverse conditions in different regions, cultures and development stages, much common ground was identified. First of all, the need was articulated to coordinate technical possibilities with social and cultural concerns early on in the planning process. As a result, the participants adopted the “Dresden Resolution on Flood Protection for His-toric Sites” which has subsequently been taken up in discussions by international experts.
Der Band der Hefte des Deutschen Nationalkomitees von ICOMOS präsentiert die Ergebnisse der internationalen Tagung, die im Juni 2014 zur Integration denkmalpflegerischer Belange in den vorbeugenden Hochwasserschutz stattfand. Nach den Katastrophenereignissen der letzten Jahre und entsprechend deutlichen Prognosen für die Zukunft werden immer häufiger großräumige Schutzmaßnahmen für Siedlungsgebiete gefordert und auch umgesetzt. Auf bautechnischer Seite waren dabei in den letzten Jahren große Fortschritte zu verzeichnen, die Berücksichtigung der betroffenen kulturhistorischen und städtebaulichen Werte ist hingegen dringend verbesserungswürdig. Wissenschaftler aus den Ingenieur- und den Kulturwissenschaften, Planer und politische Entscheidungsträger tauschten deshalb erstmalig fachübergreifend ihre Erfahrungen dazu aus. Bei aller Unterschiedlichkeit der Bedingungen, denen Schutzmaßnahmen in verschiedenen Regionen, Kulturkreisen und Entwicklungsphasen unterworfen sind, offenbarten sich viele Gemeinsamkeiten bei den Problemen, die der Hochwasserschutz in wertvollen historischen Ortslagen bereitet. Vor allem wurde die Notwendigkeit deutlich, technische Möglichkeiten und soziale und kulturelle Belange frühzeitig aufeinander abzustimmen. Im Ergebnis verabschiedeten die Teilnehmer ein Positions- und Strategiepapier, das als „Dresdner Erklärung zum Hochwasserschutz an historischen Orten“ bereits Eingang in die Fachdiskussion gefunden hat.
Das öffentliche Denkmal. Denkmalpflege zwischen Fachdisziplin und gesellschaftlichen Erwartungen, 2004
»Nobelste Aufgabe des Konservators ist es,» betonte schon in den 1960er Jahren Hartwig Beseler al... more »Nobelste Aufgabe des Konservators ist es,» betonte schon in den 1960er Jahren Hartwig Beseler als Landeskonservator von Schleswig-Holstein, »das Verhältnis zwischen der Öffentlichkeit und den Denkmälern zu regeln.« Nicht ein neuer oder besonders origineller, sondern ein grundlegender Aspekt der Denkmalpflege wird also unter aktuellen, sich vielfach wandelnden Bedingungen beleuchtet. Wie tritt das Denkmal, das im Interesse der Öffentlichkeit definiert und geschützt wird, ins Licht der Öffentlichkeit, und wie wirkt es als Ort der Öffentlichkeit gegebenenfalls dabei mit, einer solchen Ausdruck zu verleihen? Das Thema wirft recht unterschiedliche Fragen auf: nach der Formulierung und Vertretung des »öffentlichen Interesses« als Schutzkriterium; nach dem Bild und der Rolle der Denkmale in der Öffentlichkeit, und danach, wie Denkmaleigentümer, Fach- und Genehmigungsbehörden, Bildungs- und Forschungsinstitutionen und die Medien dazu beitragen; nach den Funktionen der Baudenkmale im öffentlichen Leben; und schließlich, in der Fokussierung auf konkrete fachliche Probleme, Fragen nach der Bereitschaft und Fähigkeit der Fachleute, der ihnen übertragenen oder zugewachsenen öffentlichen Verantwortung gerecht zu werden. Diese Fragestellungen lassen sich vier Themenkreisen zuordnen, nach denen auch die Beiträge der Verfasser angeordnet sind.
Dokumente und Monumente, 1999
Das Thema ist einem Begriffspaar gewidmet, das – auf einen Aufsatz des Sächsischen Landeskonserva... more Das Thema ist einem Begriffspaar gewidmet,
das – auf einen Aufsatz des Sächsischen Landeskonservators
Prof. Dr. Heinrich Magirius zurückgehend*
– ein Spannungsfeld beschreibt, in dem
die Gegenstände der Denkmalpflege sich bewegen.
Ob ein Denkmal eher unter dem Aspekt »historisches Dokument« gesehen wird oder aber als »Monument«, hängt nicht allein von seinen
objektiven Eigenschaften ab, sondern auch davon, welche Art von Bedeutung man ihm zumißt und wie man es in der Praxis behandelt.
Reducing Risks to Cultural Heritage from Natural and Human-Caused Disasters (ICOMOS Scientific Symposium, Beijing 2012), unpublished, 2015
Cultural heritage has always been exposed to the risks of natural disasters, but preventive mitig... more Cultural heritage has always been exposed to the risks of natural disasters, but preventive mitigation strategies have only recently begun to be investigated. While an overall increase in human safety has priority, practical measures in turn have side effects: they pose new risks or may even do harm to the environment and to the often fragile structures and landscapes which constitute our built heritage. A comprehensive risk-benefit-analysis is needed, involving cooperation between planners and conservationists. Risk reduction projects are predominantly aimed at protecting the population and its material assets. But the intangible values of cultural heritage are being increasingly recognized by cities and regions. Defying quantification, they cannot easily be weighed against material values or against the costs of mitigation projects. By using flood control as an example, this paper asks to what extent general strategies for disaster mitigation are appropriate for the protection of cultural heritage. Conflicts and compromises between safety and authenticity are addressed and practical approaches are discussed with examples.