Stefan Pimmer | Universidad Nacional Autónoma de México (original) (raw)
Papers by Stefan Pimmer
Austrian Journal of Development Studies, 2010
En las ciencias modernas, el vínculo entre lugar y conocimiento representa un problema epistemoló... more En las ciencias modernas, el vínculo entre lugar y conocimiento representa un problema epistemológico descuidado. En contra de esa negligencia, los estudios feministas y postcoloniales advierten las múltiples maneras en que el lugar influye en la producción de conocimiento. Sus propias concepciones, sin embargo, se distinguen en aspectos cruciales. Estos no sólo conciernen el respectivo énfasis temático, sino también el modo en que el vínculo entre lugar y conocimiento es conceptualizado. En el artículo queremos mostrar esas diferencias en dos de las vertientes más prominentes dentro de los estudios feministas y postcoloniales: la teoría del punto de vista feminista y el pensamiento fronterizo de Walter Mignolo. Nuestro objetivo es evidenciar que el punto de vista feminista enfatiza el carácter mediado de toda producción de conocimiento, mientras que el pensamiento fronterizo afirma un vínculo más directo entre lugar y pensamiento, que termina de circunscribir el conocimiento a su lugar de origen.
En base a su geopolítica del conocimiento, Walter Mignolo sostiene que el pensamiento del marxist... more En base a su geopolítica del conocimiento, Walter Mignolo sostiene que el pensamiento del marxista italiano Antonio Gramsci tiene un valor analítico limitado frente al contexto latinoamericano. Según Mignolo, por su lugar de enunciación italiano-meridional Gramsci es capaz de desarrollar un pensamiento crítico frente a la modernidad occidental, pero no puede dar cuenta de las particularidades postcoloniales de América Latina. Como mostramos en este artículo, estas afirmaciones de Mignolo no sólo se basan en un desconocimiento considerable de los escritos de Gramsci, sino que parten de una perspectiva epistemológica problemática que sostiene un vínculo directo entre lugar y pensamiento. De este modo, Mignolo cae en un determinismo epistemológico que termina de circunscribir todo pensamiento a su respectivo lugar de origen.
Para Nicos Poulantzas, la autonomía relativa representa un rasgo constitutivo del Estado capitali... more Para Nicos Poulantzas, la autonomía relativa representa un rasgo constitutivo del Estado capitalista. Según él, es la premisa para que el Estado pueda organizar a las clases dominantes y constituir su unidad política en el bloque en el poder. En el caso de los Estados latinoamericanos, esta concepción plantea un problema crucial. Como se argumenta conforme a los intelectuales bolivianos René Zavaleta y Luis Tapia, durante períodos prolongados la autonomía relativa se caracteriza por estar establecida de manera débil y precaria. A partir de sus reflexiones sobre el contexto boliviano, el artículo intenta delimitar de manera más precisa el alcance analítico de la autonomía relativa, para que ésta pueda dar cuenta de las particularidades de los Estados latinoamericanos y periféricos en general.
Die ab dem Jahr 1982 erfolgte Implementierung des neoliberalen Projekts in Mexiko wurde als eine ... more Die ab dem Jahr 1982 erfolgte Implementierung des neoliberalen Projekts in Mexiko wurde als eine Serie von passiven Revolutionen beschrieben. Trotz der kaum vorhandenen materiellen Zugeständnisse an die subalternen Gruppen gelang es, das neoliberale Herrschaftsprojekt auf die Basis eines fragilen passiven Konsenses zu stellen. Dieser zeigte jedoch schon bald erste Risse, wie die breite Unterstützung des Aufstands der Zapatisten von 1994 veranschaulicht. Der historische Regierungswechsel im Jahr 2000 beschleunigte den Zusammenbruch der neoliberalen Stabilitätsreserven und mündete ab 2003 in eine umfassende Hegemoniekrise. Bestes Beispiel dafür ist der Wahlbetrug im Rahmen der Präsidentschaftswahlen von 2006, der den Sieg des linksgerichteten Kandidaten verhinderte. Obwohl sich die subalternen Gruppen in der Hegemoniekrise neu positionieren konnten, ist es ihnen nicht gelungen, ihre Fragmentierung zu überwinden und die nationalen Kräfteverhältnisse zu ihren Gunsten zu beeinflussen. Der Wahlerfolg der Partei der Institutionellen Revolution (Partido Revolucionario Institucional, PRI) in den Kongresswahlen Mitte 2009, die Konturen eines auto-
ritären und militarisierten Staates und der enorme Einfluss der Fernsehunternehmen auf die öffentliche Meinung deuten eher auf eine konservative Lösung der Krise neoliberaler Hegemonie hin.
Der Artikel geht auf die gesellschaftlichen und politischen Kämpfe ein, die in Lateinamerika die ... more Der Artikel geht auf die gesellschaftlichen und politischen Kämpfe ein, die in Lateinamerika die neoliberalen Herrschaftsprojekte in Frage gestellt haben. Es wird die These vertreten, dass die aktuellen Transformationsprozesse der politischen Landkarte Lateinamerikas auf einen Verfall neoliberaler Hegemonie hindeuten. Dies impliziert jedoch keinesfalls das endgültige Ende des Neoliberalismus als organisierende Praxis innerhalb der lateinamerikanischen Gesellschaften.
En este trabajo, revisamos algunos aspectos de la apropiacion de Antonio Gramsci por parte de los... more En este trabajo, revisamos algunos aspectos de la apropiacion de Antonio Gramsci por parte de los estudios postcoloniales. El objetivo es advertir los límites de estas lecturas y proponer la traducción como manera de leer a Gramsci en el contexto periférico. Para este fin, esbozamos primero la manera en que el pensamiento gramsciano fue recibido e interpretado dentro de los estudios postcoloniales. Segundo, señalamos los reclamos que desde una perspectiva marxista se hicieron a esas lecturas, criticando que –en vez de una apropiación– la lectura de parte de los estudios postcoloniales representa más bien una expropiación de sus ideas. Y por último, precisamos algunos aspectos de la noción de “traducción” como manera de leer a Gramsci en clave periférica o postcolonial.
Die gramscianische Staats- und Hegemonietheorie hat nicht nur in den Gesellschaften des globalen ... more Die gramscianische Staats- und Hegemonietheorie hat nicht nur in den Gesellschaften des globalen Nordens eine starke Verbreitung gefunden. Auch im globalen Süden, vor allem in Lateinamerika, stellen die Kategorien Gramscis zentrale Referenzen in den politikwissenschaftlichen Debatten dar. Die Anwendung seiner Konzepte ist jedoch nicht unumstritten. Vor allem post- und dekoloniale Positionen verweisen auf deren eingeschränkten Geltungsbereich. Die den gramscianischen Kategorien zugrunde liegenden Erfahrungen würden sich vorwiegend auf die Gesellschaften des "Westens" beziehen und könnten daher der Eigenheit peripherer Länder nur ungenügend Rechnung tragen.
Demgegenüber wird im Vortrag auf die von Gramsci selbst verwendete Methode der Übersetzung verwiesen: diese soll zwischen dem historischen Kern seiner Begriffe und dem konkreten Kontext peripherer Gesellschaften vermitteln, und damit die analytischen Möglichkeiten und Grenzen seiner Kategorien aufzeigen. Durch die Übersetzungsarbeit, so meine These, sollte es möglich sein, auf Gramscis staats- und gesellschaftstheoretische Vorstellungen Bezug zu nehmen, ohne "westliche" Vorstellungen in eurozentrischer Manier auf die peripheren Gesellschaften zu übertragen.
Vor dem Hintergrund der lateinamerikanischen Gesellschaften soll schließlich aufgezeigt werden, wie am Beispiel von Hegemonie und Zivilgesellschaft eine solche Übersetzungsarbeit aussehen könnte. Die Voraussetzung für die Durchsetzung hegemonialer Herrschaftsformen besteht für Gramsci nicht zuletzt im Vorhandensein zivilgesellschaftlicher Strukturen, die erst die von ihm beschriebene Kompromissbildung und Verallgemeinerung partikularer Interessen ermöglichen. Inwiefern es auch in Lateinamerika zur Herausbildung solcher zivilgesellschaftlicher Strukturen gekommen ist, bzw. inwiefern sich diese von den europäischischen Gesellschaften unterscheiden, gilt es, im Rahmen einer Übersetzungsarbeit aufzuzeigen.
Books by Stefan Pimmer
In Lateinamerika führte die Krise des Neoliberalismus zu einem Aufleben entwicklungsstrategischer... more In Lateinamerika führte die Krise des Neoliberalismus zu einem Aufleben entwicklungsstrategischer Debatten. Nicht selten steht dabei die untergeordnete Einbindung der Region in die internationale Arbeitsteilung im Mittelpunkt. Angesichts dessen verwundert es, dass dabei kaum auf dependenztheoretische Überlegungen zurückgegriffen wird: obwohl unterschiedliche Formen von Abhängigkeit nach wie vor zentrale Probleme darstellen, ist der Begriff der Dependenz bis auf wenige Ausnahmen sowohl aus den strategischen als auch wissenschaftlichen Auseinandersetzungen verschwunden. Dies liegt, so eine der zentralen Thesen des vorliegenden Heftes, nicht so sehr an einer analytischen oder normativen Entwertung des Abhängigkeitsbegriffs. Die Marginalisierung der Dependenztheorien ist vielmehr einer gewaltsamen Auflösung dependenztheoretischer Forschungszusammenhänge sowie einer reduktionistischen Lesart geschuldet. Demgegenüber ist das Ziel der vorliegenden Ausgabe, erneut die Komplexität der dependenztheoretischen Debatten aufzuzeigen sowie den analytischen Mehrwert des Abhängigkeitsbegriffs für aktuelle Entwicklungen auszuloten.
Schwerpunktredaktion: Stefan Pimmer, Lukas Schmidt
Im Zuge politischer Transformationsprozesse der letzten Jahre ist der Staat im lateinamerikanisch... more Im Zuge politischer Transformationsprozesse der letzten Jahre ist der Staat im lateinamerikanischen Kontext wieder in den Mittelpunkt öffentlicher Debatten gerückt. Obwohl die Veränderungen auch hierzulande kommentiert werden, spielen lateinamerikanische Theorien kaum eine Rolle. Das will dieser Band ändern und staatstheoretische Perspektiven aus Lateinamerika einem deutschsprachigen Publikum zugänglich machen. Die Übersetzung ihrer Arbeiten soll nicht nur Wissen vermitteln und Impulse für einen tatsächlichen Dialog zwischen hiesigen und lateinamerikanischen Debatten geben. Nicht zuletzt bieten die lateinamerikanischen Erfahrungen trotz aller Unterschiede wichtige Hinweise für das Verständnis und die Analyse europäischer Krisenprozesse.
Austrian Journal of Development Studies, 2010
En las ciencias modernas, el vínculo entre lugar y conocimiento representa un problema epistemoló... more En las ciencias modernas, el vínculo entre lugar y conocimiento representa un problema epistemológico descuidado. En contra de esa negligencia, los estudios feministas y postcoloniales advierten las múltiples maneras en que el lugar influye en la producción de conocimiento. Sus propias concepciones, sin embargo, se distinguen en aspectos cruciales. Estos no sólo conciernen el respectivo énfasis temático, sino también el modo en que el vínculo entre lugar y conocimiento es conceptualizado. En el artículo queremos mostrar esas diferencias en dos de las vertientes más prominentes dentro de los estudios feministas y postcoloniales: la teoría del punto de vista feminista y el pensamiento fronterizo de Walter Mignolo. Nuestro objetivo es evidenciar que el punto de vista feminista enfatiza el carácter mediado de toda producción de conocimiento, mientras que el pensamiento fronterizo afirma un vínculo más directo entre lugar y pensamiento, que termina de circunscribir el conocimiento a su lugar de origen.
En base a su geopolítica del conocimiento, Walter Mignolo sostiene que el pensamiento del marxist... more En base a su geopolítica del conocimiento, Walter Mignolo sostiene que el pensamiento del marxista italiano Antonio Gramsci tiene un valor analítico limitado frente al contexto latinoamericano. Según Mignolo, por su lugar de enunciación italiano-meridional Gramsci es capaz de desarrollar un pensamiento crítico frente a la modernidad occidental, pero no puede dar cuenta de las particularidades postcoloniales de América Latina. Como mostramos en este artículo, estas afirmaciones de Mignolo no sólo se basan en un desconocimiento considerable de los escritos de Gramsci, sino que parten de una perspectiva epistemológica problemática que sostiene un vínculo directo entre lugar y pensamiento. De este modo, Mignolo cae en un determinismo epistemológico que termina de circunscribir todo pensamiento a su respectivo lugar de origen.
Para Nicos Poulantzas, la autonomía relativa representa un rasgo constitutivo del Estado capitali... more Para Nicos Poulantzas, la autonomía relativa representa un rasgo constitutivo del Estado capitalista. Según él, es la premisa para que el Estado pueda organizar a las clases dominantes y constituir su unidad política en el bloque en el poder. En el caso de los Estados latinoamericanos, esta concepción plantea un problema crucial. Como se argumenta conforme a los intelectuales bolivianos René Zavaleta y Luis Tapia, durante períodos prolongados la autonomía relativa se caracteriza por estar establecida de manera débil y precaria. A partir de sus reflexiones sobre el contexto boliviano, el artículo intenta delimitar de manera más precisa el alcance analítico de la autonomía relativa, para que ésta pueda dar cuenta de las particularidades de los Estados latinoamericanos y periféricos en general.
Die ab dem Jahr 1982 erfolgte Implementierung des neoliberalen Projekts in Mexiko wurde als eine ... more Die ab dem Jahr 1982 erfolgte Implementierung des neoliberalen Projekts in Mexiko wurde als eine Serie von passiven Revolutionen beschrieben. Trotz der kaum vorhandenen materiellen Zugeständnisse an die subalternen Gruppen gelang es, das neoliberale Herrschaftsprojekt auf die Basis eines fragilen passiven Konsenses zu stellen. Dieser zeigte jedoch schon bald erste Risse, wie die breite Unterstützung des Aufstands der Zapatisten von 1994 veranschaulicht. Der historische Regierungswechsel im Jahr 2000 beschleunigte den Zusammenbruch der neoliberalen Stabilitätsreserven und mündete ab 2003 in eine umfassende Hegemoniekrise. Bestes Beispiel dafür ist der Wahlbetrug im Rahmen der Präsidentschaftswahlen von 2006, der den Sieg des linksgerichteten Kandidaten verhinderte. Obwohl sich die subalternen Gruppen in der Hegemoniekrise neu positionieren konnten, ist es ihnen nicht gelungen, ihre Fragmentierung zu überwinden und die nationalen Kräfteverhältnisse zu ihren Gunsten zu beeinflussen. Der Wahlerfolg der Partei der Institutionellen Revolution (Partido Revolucionario Institucional, PRI) in den Kongresswahlen Mitte 2009, die Konturen eines auto-
ritären und militarisierten Staates und der enorme Einfluss der Fernsehunternehmen auf die öffentliche Meinung deuten eher auf eine konservative Lösung der Krise neoliberaler Hegemonie hin.
Der Artikel geht auf die gesellschaftlichen und politischen Kämpfe ein, die in Lateinamerika die ... more Der Artikel geht auf die gesellschaftlichen und politischen Kämpfe ein, die in Lateinamerika die neoliberalen Herrschaftsprojekte in Frage gestellt haben. Es wird die These vertreten, dass die aktuellen Transformationsprozesse der politischen Landkarte Lateinamerikas auf einen Verfall neoliberaler Hegemonie hindeuten. Dies impliziert jedoch keinesfalls das endgültige Ende des Neoliberalismus als organisierende Praxis innerhalb der lateinamerikanischen Gesellschaften.
En este trabajo, revisamos algunos aspectos de la apropiacion de Antonio Gramsci por parte de los... more En este trabajo, revisamos algunos aspectos de la apropiacion de Antonio Gramsci por parte de los estudios postcoloniales. El objetivo es advertir los límites de estas lecturas y proponer la traducción como manera de leer a Gramsci en el contexto periférico. Para este fin, esbozamos primero la manera en que el pensamiento gramsciano fue recibido e interpretado dentro de los estudios postcoloniales. Segundo, señalamos los reclamos que desde una perspectiva marxista se hicieron a esas lecturas, criticando que –en vez de una apropiación– la lectura de parte de los estudios postcoloniales representa más bien una expropiación de sus ideas. Y por último, precisamos algunos aspectos de la noción de “traducción” como manera de leer a Gramsci en clave periférica o postcolonial.
Die gramscianische Staats- und Hegemonietheorie hat nicht nur in den Gesellschaften des globalen ... more Die gramscianische Staats- und Hegemonietheorie hat nicht nur in den Gesellschaften des globalen Nordens eine starke Verbreitung gefunden. Auch im globalen Süden, vor allem in Lateinamerika, stellen die Kategorien Gramscis zentrale Referenzen in den politikwissenschaftlichen Debatten dar. Die Anwendung seiner Konzepte ist jedoch nicht unumstritten. Vor allem post- und dekoloniale Positionen verweisen auf deren eingeschränkten Geltungsbereich. Die den gramscianischen Kategorien zugrunde liegenden Erfahrungen würden sich vorwiegend auf die Gesellschaften des "Westens" beziehen und könnten daher der Eigenheit peripherer Länder nur ungenügend Rechnung tragen.
Demgegenüber wird im Vortrag auf die von Gramsci selbst verwendete Methode der Übersetzung verwiesen: diese soll zwischen dem historischen Kern seiner Begriffe und dem konkreten Kontext peripherer Gesellschaften vermitteln, und damit die analytischen Möglichkeiten und Grenzen seiner Kategorien aufzeigen. Durch die Übersetzungsarbeit, so meine These, sollte es möglich sein, auf Gramscis staats- und gesellschaftstheoretische Vorstellungen Bezug zu nehmen, ohne "westliche" Vorstellungen in eurozentrischer Manier auf die peripheren Gesellschaften zu übertragen.
Vor dem Hintergrund der lateinamerikanischen Gesellschaften soll schließlich aufgezeigt werden, wie am Beispiel von Hegemonie und Zivilgesellschaft eine solche Übersetzungsarbeit aussehen könnte. Die Voraussetzung für die Durchsetzung hegemonialer Herrschaftsformen besteht für Gramsci nicht zuletzt im Vorhandensein zivilgesellschaftlicher Strukturen, die erst die von ihm beschriebene Kompromissbildung und Verallgemeinerung partikularer Interessen ermöglichen. Inwiefern es auch in Lateinamerika zur Herausbildung solcher zivilgesellschaftlicher Strukturen gekommen ist, bzw. inwiefern sich diese von den europäischischen Gesellschaften unterscheiden, gilt es, im Rahmen einer Übersetzungsarbeit aufzuzeigen.
In Lateinamerika führte die Krise des Neoliberalismus zu einem Aufleben entwicklungsstrategischer... more In Lateinamerika führte die Krise des Neoliberalismus zu einem Aufleben entwicklungsstrategischer Debatten. Nicht selten steht dabei die untergeordnete Einbindung der Region in die internationale Arbeitsteilung im Mittelpunkt. Angesichts dessen verwundert es, dass dabei kaum auf dependenztheoretische Überlegungen zurückgegriffen wird: obwohl unterschiedliche Formen von Abhängigkeit nach wie vor zentrale Probleme darstellen, ist der Begriff der Dependenz bis auf wenige Ausnahmen sowohl aus den strategischen als auch wissenschaftlichen Auseinandersetzungen verschwunden. Dies liegt, so eine der zentralen Thesen des vorliegenden Heftes, nicht so sehr an einer analytischen oder normativen Entwertung des Abhängigkeitsbegriffs. Die Marginalisierung der Dependenztheorien ist vielmehr einer gewaltsamen Auflösung dependenztheoretischer Forschungszusammenhänge sowie einer reduktionistischen Lesart geschuldet. Demgegenüber ist das Ziel der vorliegenden Ausgabe, erneut die Komplexität der dependenztheoretischen Debatten aufzuzeigen sowie den analytischen Mehrwert des Abhängigkeitsbegriffs für aktuelle Entwicklungen auszuloten.
Schwerpunktredaktion: Stefan Pimmer, Lukas Schmidt
Im Zuge politischer Transformationsprozesse der letzten Jahre ist der Staat im lateinamerikanisch... more Im Zuge politischer Transformationsprozesse der letzten Jahre ist der Staat im lateinamerikanischen Kontext wieder in den Mittelpunkt öffentlicher Debatten gerückt. Obwohl die Veränderungen auch hierzulande kommentiert werden, spielen lateinamerikanische Theorien kaum eine Rolle. Das will dieser Band ändern und staatstheoretische Perspektiven aus Lateinamerika einem deutschsprachigen Publikum zugänglich machen. Die Übersetzung ihrer Arbeiten soll nicht nur Wissen vermitteln und Impulse für einen tatsächlichen Dialog zwischen hiesigen und lateinamerikanischen Debatten geben. Nicht zuletzt bieten die lateinamerikanischen Erfahrungen trotz aller Unterschiede wichtige Hinweise für das Verständnis und die Analyse europäischer Krisenprozesse.