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Papers by Frieder Nake

MedienPädagogik: Zeitschrift für Theorie und Praxis der Medienbildung, Mar 19, 2019

Die algorithmische Revolution hat bewirkt, dass heute viele Menschen einen leistungsstarken Compu... more Die algorithmische Revolution hat bewirkt, dass heute viele Menschen einen leistungsstarken Computer bei sich tragen und zu Hause weitere stehen haben. Diese Computer sind mit dem Internet zu einem populären Medium verwachsen. Mit der Umwälzung der technischen Grundlagen aller Kultur geht einher eine neue Art des Denkens: Das algorithmische Denken. Nur wenige sind sich bewusst, dass diese Art des Denkens ein Denken auf das Berechenbare, auf die Maschine hin ist -und somit ein Denken der Verengung. Der Fähigkeit des Menschen zur immer fortgesetzten Interpretation setzt die Maschinenwelt die Notwendigkeit der einzigen Determination entgegen. In diesem Widerspruch bewegt sich aktuelle Kultur. In der Kunst begegnet verengende Algorithmik erweiternder Ästhetik. In der über fünfzig Jahre alten algorithmischen Kunst treffen sich beide. Darin sehen wir Chancen für Bildungsprozesse. Was sollen junge Menschen über Wirkungen ihrer Art des Kommunizierens wissen? Wie können sie verstehen, dass das, was sie ständig tun, nur funktioniert, weil Algorithmen und Datenstrukturen es bewirken? Wie können sie zur semiotischen Schicht der Wirklichkeit gelangen, die der Simulation und Vorbereitung physischer Wirklichkeit dient? Immer schon gehören Simulation und Automatisierung zu den Aufgaben der Informatik, Algorithmen und Datenstrukturen sind ihre Mittel. Immer schon gehören inhaltliche Gestaltung und instrumentelle Anwendung zu den Aufgaben von Medienbildung. Was davon muss heute in allgemeine Bildung eingehen und wie? Diese Frage beschäftigt uns im Zuge der aktuellen Einführung von Informatik bereits in der Grundschule. Dieser Essay befasst sich mit dem «algorithmischen Denken», das für das Verständnis der digitalen Technik grundlegend ist. Wir diskutieren dabei die Eignung von Werken aus der algorithmischen Kunst. An Beispielen zeigen wir, wie algorithmisches Denken beim Betrachten von Kunst gelernt werden, und welche Rolle algorithmische Kunst dabei spielen kann. Wir bewegen uns auf der Ebene fachlicher Kompetenzen. Dabei wird deutlich, dass wir für Bildung das Fach hinter uns lassen müssen.

BCS Learning & Development, Feb 1, 2010

www.agis.informatik.uni-bremen.de Sol LeWitt published "Paragraphs on Conceptual Art" in Artforum... more www.agis.informatik.uni-bremen.de Sol LeWitt published "Paragraphs on Conceptual Art" in Artforum, June 1967. They became an influential theoretical text on art of the twentieth century. They played the role of a manifesto even though they appeared when their topic -concept over matter -had already existed for about a decade. Digital computer art had had its first exhibitions in 1965. It seems it never produced a manifesto, with the exception, perhaps, of Max Bense's "Projects of generative aesthetics" (1965, in German). Since computer art is a brother of conceptual art, it is justified in a late manifesto to borrow the style of the old title. An art movement that is by now 45 years old and that has gone through a tremendous development, cannot create ex posteriori its manifesto. However, A Software Manifesto was also written only after software and information technology had become the most important technology of our times. The following paragraphs may be read as a belated manifesto. 1. There are no images now with no traces of digital art. Digital Art exists as computer art, algorithmic art, net art, web art, software art, interactive art, computational art, generative art, and more. When it made its first appearances, in Stuttgart and New York, the name "computer art" was thrown against art history and into the faces of art critics. It was a proud name and a bad one. "Algorithmic art" would have been the correct term. The superficial "computer art" disguised the revolutionary fact: the algorithmic principle had entered the world of art. 2. The algorithmic principle is the principle of computability. Whatever exists in the domain of computability, exists insofar as it is computable. Alan Turing, Alonzo Church, and others had in the 1930s saved mathematics as the only discipline of the human mind that can say clearly what it says. Those heroes had

Ein Tanz zwischen Stühlen und Tischen Betrachtung vor Informatik-Hintergrund

transcript Verlag eBooks, Dec 31, 2018

Abstraktion, system, design. prinzipien von bildung, aus informatischer sicht

VS Verlag für Sozialwissenschaften eBooks, Dec 20, 2007

ABSTRACT Dass Erfahrung das A und Reflexion das O der Bildung sind, können wir wohl als eine Bins... more ABSTRACT Dass Erfahrung das A und Reflexion das O der Bildung sind, können wir wohl als eine Binsenwahrheit annehmen. Der Verweis auf (1938) und die Reformpädagogik dürfte im Kontext der Medienpädagogik hierfür hinreichen. Wir spielen mit der deutschen Sprache und notieren beiläufig, dass wir Erfahrung erfahren. Wir fahren von hier, wo wir jetzt sind, nach dort, wo wir jetzt nicht sind, dann aber sein möchten. Dies ist nicht mehr als wohlfeiles jargon-getränktes Reden in Metaphern.

The Journal of the Learning Sciences, Oct 1, 2000

It is an old dream of humankind to return to the Garden of Eden and live a life of abundance free... more It is an old dream of humankind to return to the Garden of Eden and live a life of abundance free of all work and pain. Desires would be satisfied immediately without any effort. However, when all wishes get fulfilled, how would that change the nature of wishing? Would thinking of anything outrageous remain possible? Would some screening agency carefully check for good conduct and decent morality? Or would we become incapable of even thinking of anything off track? To some it may seem as if communist propaganda always promised such a wonder. Humans would regain a heavenly state on earth if only the living generation tried hard enough in their fight against the evils of class society. But communism, we are told, has had its attempt and it failed miserably. This puts an advantage on a different approach toward an effortless state, that of machine over human. Developing, and properly harnessing, high technology should help us return to Eden, some now make us believe. Partly true in a mundane way: if the surplus value produced by the workers of high-tech societies were distributed in a different, just way, working hours could be cut down for everybody to something like 20 hours per week or less. Everybody would be engaged in some sort of work, much of it rewarding and creative, only some repetitive and boring and therefore evenly distributed among members of society. The price to be paid for such a dream could, however, be beyond the reach of Western societies: capital would no longer be allowed to collect the surplus value in the form of profit, rent, or interest. The return to Eden remains a dream, an idealistic ideology at best. It is an ideology insofar as it promises a state of affairs that sounds wonderful at first sight but turns out to be undesirable at second.

Asthetik als Informationsverarbeitung

Leonardo, 1976

Informatik Spektrum, Feb 12, 2021

Konstruktion ist der starke Pfeiler aller Ingenieursarbeit, so auch der Arbeit des Programmierens... more Konstruktion ist der starke Pfeiler aller Ingenieursarbeit, so auch der Arbeit des Programmierens. Konstruktives Handeln zieht jedoch explizit auch in Textgestaltung und Bildende Kunst des 20. Jahrhunderts ein. Intuition ist das Finden ohne Suchen, das künstlerisches Schaffen oft auszuzeichnen scheint. Sie steht aber gewiss auch bei manchem Programmiertrick Pate. Mit dem für informatisches Tun zentralen algorithmischen Denken werfen wir einen Blick zurück auf den Beginn ästhetischer Experimente mit Rechenmaschinen Ende der 1950er und Anfang der 1960er Jahre. "Wir konstruieren und konstruieren und doch ist Intuition immer noch eine gute Sache," schreibt Paul Klee 1928 am Bauhaus [3]. Mit leisen Worten drückt er aus, wie er sich gefühlt haben mag im Kreise der in den 1920er-Jahren von rationalem Konstruieren begeistert erfassten Künstler und Künstlerinnen. Der zitierte Satz Klees ist der erste eines kurzen Essays des Titels: "Exakte Versuche im Bereiche der Kunst". Ohne Intuition mag man lange etwas tun, meint Paul Klee dort, systematisch mag man konstruieren. Exaktheit kann, gepaart mit Intuition, "beflügelt" werden. Vieles können wir tun und weiter tun im Konstruieren. "... und doch hat es," sagt Paul Klee, "eine Not: die Intuition ist trotzdem ganz nicht zu ersetzen." Man gelange nämlich ohne sie nicht zur "Totalisation". Das Ganze, das Abschließende, die gelungene Gestalt, sie verlangen nach einem Weiteren, das zu benennen, Klee für heutiges Denken ein schweres, ein mittlerweile wohl verpöntes Gewicht einbringt: das Genie. "Man war fleißig;" schreibt er -"aber Genie ist nicht Fleiß." Und kurz darauf: "Genie ist Genie, ist Begnadung, ist ohne Anfang und Ende" [3]. Wir werden uns mit der Romantik bescheiden müssen, die im Genie-Begriff schwingt. Klee war das, was er "Genie" nennt, auch wenn das Wort uns fremd geworden sein mag, aus der Zeit gefallen. Und doch wird das, was Wort und Begriff einst auszudrücken in der Lage waren, auch unter uns, die wir verloren sind im Rationalen, noch immer existieren und unbemerkt auch wirken in dieser Zeit des Algorithmischen.

We Find the Aesthetics in Between – A Remark on Algoritmic Art

Zeitschrift für Ästhetik und allgemeine Kunstwissenschaft, 2014

Orientierung an Gebrauchswerten

Springer eBooks, 1986

Klar sind die Grundzuge der Auseinandersetzung: Vom Standpunkt des Kapitals ermoglicht der Einsat... more Klar sind die Grundzuge der Auseinandersetzung: Vom Standpunkt des Kapitals ermoglicht der Einsatz von Informationstechnik Rationalisierung und Kontrolle. Technik wird unter dem Gesichtspunkt als Moment im fortwahrenden Konkurrenzkampf durchdacht, geplant und eingesetzt. Fur die Arbeitenden dagegen droht der Verlust des Arbeitsplatzes und fur diejenigen, die immer noch an den Maschinen arbeiten mussen, nehmen Intensitat der Arbeit, Leistungsdruck und gesundheitliche Belastungen zu. An diesen objektiven Tatsachen andert sich auch dann nichts, wenn eine Belegschaft die Situation in ihrem Betrieb subjektiv viel gunstiger einschatzt.

Der Anteil der Arbeit an der Theoriebildung der Informatik

Es kann keinen ernstzunehmenden Zweifel daran geben, das die Arbeit ein zentraler Anlas und wesen... more Es kann keinen ernstzunehmenden Zweifel daran geben, das die Arbeit ein zentraler Anlas und wesentlicher Zielpunkt der Software-Entwicklung und des Einsatzes von Computern ist. Auch wird kaum jemand an der zentralen Bedeutung der Arbeit fur das Herauswachsen des Menschen aus dem Zustand des Tieres zweifeln.56 Und mindestens fur manche Aspekte der menschlichen Situation bleibt die Arbeit zentral: »Keine andere Technik der Lebensfuhrung bindet den einzelnen so fest an die Realitat als die Betonung der Arbeit,« sagt Freud [Freud 1972, S.78].

The Pioneer of Generative Art: Georg Nees

Leonardo, Jun 1, 2018

The pioneer of computer art Georg Nees passed away on 3 January 2016, at the age of 89. He was th... more The pioneer of computer art Georg Nees passed away on 3 January 2016, at the age of 89. He was the first to exhibit computer-generated drawings, in Stuttgart in February 1965. Influenced by Max Bense’s information aesthetics (a rational aesthetics of the object based on Shannon’s information theory), Nees completed his PhD thesis in 1968 (in German). Its title, Generative Computergraphik, is an expression of the new movement of generative art and design. Trained as a mathematician, Nees participated in many early, but also recent, displays of computer art. After retiring from his research position at Siemens in Erlangen, he again concentrated on computer-generated art and researched issues of digital coloring but also wrote several novels expressing his philosophy of a nonreligious, human-made culture.

Zwei Weisen, das Computerbild zu betrachten

Creativity in algorithmic art

... In our case, the digital computer was the new medium, and traditional drawings ... Csuri), po... more ... In our case, the digital computer was the new medium, and traditional drawings ... Csuri), pointing away from the still image, the revolutionary potential re-mained hidden. ... EVERYDAY CREATIVITY M. Csikszentmihalyi in his influential book on creativity [12] opens the question of ...

Human–computer interaction viewed as pseudo-communication

Knowledge Based Systems, Dec 1, 2001

ABSTRACT Semiotics is considered fundamental to an understanding of human–computer interaction, a... more ABSTRACT Semiotics is considered fundamental to an understanding of human–computer interaction, and of all computer artifacts. Informatics should therefore be viewed as technical semiotics (or semiotics engineering). In particular, interaction between human and computer is characterized by features of communication, a sort of communication, however, that lacks decisive communicative features. It must be identified as a process of pseudo-communication. Interaction is viewed as the coupling of two autonomous processes: a sign process (carried out by the human user) and a signal process (carried out by the computer). Software appears as a semiotic entity in a duplicate way: calculated and calculating, i.e. both as a result and agent of calculations. This dialectics characterizes the class of signs on the computer medium. Problems of software design (functionality and usability design) are specific problems of the coupling of sign and signal processes.

GI Jahrestagung (1), 2005

Mit Sketchpad begann schon 1963 die Entwicklung grafischer Benutzungsoberflächen. Das Eingabegerä... more Mit Sketchpad begann schon 1963 die Entwicklung grafischer Benutzungsoberflächen. Das Eingabegerät Lichtgriffel wird in seiner ursprünglichen Form heute nicht mehr verwendet. Dennoch kann man an ihm lernen, worum es bei jeder Art von HCI geht: um die Verdoppelung der Gegenstände in wahrnehmbare und manipulierbare, d.h. in algorithmische Zeichen.

Social Science Research Network, Jul 1, 2002

Phenomena of data, information, and knowledge are important for an organization to function. It i... more Phenomena of data, information, and knowledge are important for an organization to function. It is therefore important to agree on concepts for those terms. But the nature of such phenomena may not for a broad and lasting agreement, because they possess a historical dimension. In this situation we offer semiotic explications of the three terms. Data is viewed here as the syntactic reduction of a sign, information as its semantic reduction, and knowledge appears tied to the pragmatics of the sign. While we do not suggest that the views expressed here are overly new, we feel they offer a useful perspective on the difficult relation between precise formalism and vague insight.

Ingénierie Des Systèmes D'information, 1998

In dem Buch Technopoly spricht der amerikanische Pädagoge und Kulturkritiker Neil Postman davon, ... more In dem Buch Technopoly spricht der amerikanische Pädagoge und Kulturkritiker Neil Postman davon, daß die Entwicklung der westlichen Gesellschaft den Zusammenhang zwischen der stofflichen Darstellung einer Information und ihrer praktischen Verwendung tendenziell auflöse. Ohne solch eine Verbindung aber bleibe "Information" für uns ohne Bedeutung; und was für uns keine Bedeutung besitze, existiere in gewissem Sinne -nach konstruktivistischer Auffassung nämlich (Glasersfeld 1997) -für uns überhaupt nicht. Mehr noch: ohne Kontext sei Information nicht nur nutzlos, sondern sogar schädlich. (Postman 1993) Die Auffassung, daß Information keine objektive, quantitativ erfaßbare, von einem Ort zu einem anderen übertragbare, von einer Person an eine andere mitteilbare Sache sei, die Auffassung also, daß Information nicht reifiziert werden könne, hat sich im Zuge der Kritik an der Informationstheorie und der Fortschritte der Kognitionswissenschaft stark ausgebreitet, ja, vielleicht auf breiter Front durchgesetzt (Foerster et al. o.J., Varela 1993). Die auf Shannon und Weaver (1948) zurückgehende sog. Informationstheorie hat sich längst als eine Theorie technischer Übertragung von Signalen erwiesen, und war von ihren Autoren auch nicht anders gemeint gewesen 1 . Dennoch spielen quantitative Auffassungen von Information im alltäglichen Reden von Politikern, Pädagogen, Medieninformatikern u.ä. nach wie vor eine große Dieses Dokument wird unter folgender creative commons Lizenz veröffentlicht: 1 Nachdem Shannon und Weaver den Begriff der Nachricht (message) eingeführt haben, sagen sie: "Frequently the messages have meaning; that is, they refer to … some system with certain physical or conceptual entities. These semantic aspects of communication are irrelevant to the engineering problem." Erstens erhalten wir den Hinweis, daß Bedeutung nicht in der Nachricht selbst liegt, sondern im Verweis auf anderes. Zweitens aber hat es der Ingenieur mit "Bedeutung" nun gerade nicht zu tun. Information in der Nachrichtentheorie ist eine Quantität, die das ausdrücklich ausschließt, worauf es im umgangssprachlichen Begriff des Wortes "Information" ankommt.

Journal of Science and Technology of the Arts, Dec 18, 2018

In many ways, humans in modern societies seem to be occupied to a considerable amount by a longin... more In many ways, humans in modern societies seem to be occupied to a considerable amount by a longing to establish whatever they do as if it were the first time any human has ever done it. The arts are full of this myth of originality and firstness. However, at closer inspection, there often appear events or activities by someone else that were at least foreshadowing what later appeared as totally new and the first time. The article takes up a few cases of this kind related to digital art.

IFIP advances in information and communication technology, 2002