Tristan Brelage | Universität Bremen (original) (raw)
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Papers by Tristan Brelage
Sprache besteht zum großen Teil aus sprachlichen Bildern. Auch wenn viele dieser Bilder so tief i... more Sprache besteht zum großen Teil aus sprachlichen Bildern. Auch wenn viele dieser Bilder so tief innerhalb der Sprache und Kultur verankert sind, dass sie auf den ers-ten Blick nicht zu erkennen sind. Der Begriff ‚Metapher’ ist den meisten Menschen geläufig und die meisten könnten auch auf eine klassische Metapher verweisen und den Sinn dahinter erläutern. Allerdings sind auch in Begriffen, die zunächst nicht als Metapher gelesen werden, häufig Metaphern enthalten. George Lakoff und Mark Johnson haben 1980 mit "Leben in Metaphern: Konstruktion und Gebrauch von Sprachbildern" eine breite Palette an Herangehensweisen an sprachliche Mittel vorgestellt. Im persönlichen, aber auch politischen oder beruflichen Leben sind Metaphern somit unumgänglich. Dies bedeutet auch, dass ihnen eine gewisse Aufmerksamkeit geschenkt werden muss, da sie die alltägliche Sprache durchsetzen. Es gilt herauszufinden wie diese Sprachbilder funktionieren, was sie auslösen, wie sie dies machen und wer die Zielgruppe bestimmter Metaphern ist. In dieser Arbeit stellen sich einige Fragen: Wie nutzt ein außerstaatliches Bündnis wie die Seebrücke Sprache, um politische Lager zu kreieren, Täter*innen-Opfer-Beziehungen zu konstituieren und wie grenzt sich die Metaphorik des Namens der "Seebrücke" von der "Festung Europa" inhaltlich, aber auch sprachlich ab?
Zunächst wird erklärt wie Metaphern auch außerhalb der klassischen Vorstellung innerhalb kleinster kodierter Zeichen innerhalb von Sätzen funktionieren, indem Lakoffs und Johnsons Buch Leben in Metaphern: Konstruktion und Gebrauch von Sprachbildern als theoretische Grundlage erläutert wird. Hier wird speziell auf die Metonymie und kurz auf Orientierungsmetaphern geschaut werden, um zu verstehen wie Aussagen auf Basis von Ökonomie getätigt werden und wieso bestimmte Begriffe ganze Umstände dadurch substituieren. Darauf folgt dann eine kritische Auseinandersetzung mit der Metaphorik, die das Bündnis Seebrücke in ihrer Sprache nutzt. Es wird speziell darauf eingegangen, welche Begriffe genutzt werden, wie diese Begriffe konnotiert sind, welche Ziele diese Rhetorik hat und wie sie im Gegensatz zum Begriff der Festung Europa steht. Zwei einzelne kleine Artikel auf der Seebrücke Homepage werden betrachtet sowie im genauen Detail der Name "Seebrücke" und "Festung Europa".
Bei der Lektüre eines Textes wird grundsätzlich von einem Vertrauensverhältnis aus-gegangen: Der*... more Bei der Lektüre eines Textes wird grundsätzlich von einem Vertrauensverhältnis aus-gegangen: Der*die Leser*in vertraut darauf, dass die Aussagen der Erzählinstanz faktisch korrekt und objektiv getroffen werden und somit verlässlich sind. Dies ist eine grundlegende Einstellung gegenüber Erzählungen, die erst dann geändert wer-den, wenn eindeutige Gründe für Misstrauen geliefert werden. In der 1842 von An-nette von Droste-Hülshoff geschriebenen Die Judenbuche – Ein Sittengemälde aus dem gebirgichten Westphalen geht es um einen Mord, dessen Vor- und Nachspiel und wie eine Dorfgemeinschaft bei der Suche nach dem*der Täter*in schon vor Beginn der Erzählung anfangen. Die Geschichte ist vom Aufbau her eher die lose Rekon-struktion des Lebens Friedrich Mergels als ein Kriminalroman, weist dennoch von ebendiesem Typ beachtliche Ähnlichkeiten auf, ist jedoch besonders beeindruckend im Hinblick darauf, dass es durch erzähltechnische Mittel schafft eine Person so dar-zustellen, dass sie, trotz besseren Wissens, beim Lesen für schuldig gehalten wird.
In dieser Arbeit wird dargestellt werden, dass Die Judenbuche – Ein Sittengemälde aus dem gebirgichten Westphalen sich teilweise Mitteln des Kriminalromans bedient und durch das unzuverlässige Erzählen, welches nicht offensichtlich auftritt, sondern erst freigelegt werden muss, in der Lage ist beim Lesen zum Verurteilen zu führen, obwohl die Faktenlage anderweitig sprechen würde. Es wird das unzuverlässige Er-zählen nach Stenzel und Martínez und Scheffel erörtert und besonders auf die lo-gisch privilegierte Figurenrede in Anbetracht auf die Wirkung des Texts geachtet.
Subverting expectations: Taking on a non-binary gender role, 2018
Hunger Games, innocent teenagers who are forced by a suppressing system to fight against each oth... more Hunger Games, innocent teenagers who are forced by a suppressing system to fight against each other until death, love, and resistance against the regime. All of this is found in Suzanne Collins’ trilogy, which came to worldwide fame and fascinated countless readers with its depiction of violence, its characters and that it addresses contentious social issues. Hunger Games does not just stick out of the mass of young-adult books, because of its dramatically told love story or its dystopian world, but particularly because of its strong female protagonist – Katniss Everdeen, the girl on fire. Different to other young-adult focused book series like Twilight, Hunger Games does not exclusively focus on the love affair but also on violence between teenagers, oppression by the ruling class, and most importantly gender roles.
The topic of a bloody clash in an arena, or more specifically a match fought between teenagers that is streamed in public television, was not primarily Collin’s idea, since movies like Battle Royal (2000) and books like Lord of Flies (1954) and The Running Man (1982) dealt with this topic decades before Hunger Games. But only Hunger Games could gain popularity with such a huge range of readers. No later than the release of the movies to Hunger Games (2012-2015), the books became the centre of public interest and Katniss Everdeen and her fight against the oppressing system inspired many teenagers who followed the books and movies excitedly. Public interest inevitably lead to scholars analysing and questioning the whole text: Its characters, social and political groups, roles, and ideas that are displayed in the books. In this module paper I will first explain what gender roles are and how they came to be what they are today and then use this knowledge to take a deep look at Katniss Everdeen, the main protagonist and examine hat gender roles she identifies with and what makes her special because of that. I will show that Katniss Everdeen subverts traditional gender roles by adopting character traits that are typically associated with masculinity and men and not with women like aggressiveness and emotional suppression that I will analyse with the concept of toxic masculinity. Further, I will show how Katniss’s identity is shaped through external factors and how she reacts to them.
How Cosmic Horror emerged from Gothic: Exaggerating a genre, 2018
Lovecraft’s fiction and therefore his Cosmic Horror are as present as they have never been before... more Lovecraft’s fiction and therefore his Cosmic Horror are as present as they have never been before. The famous Call of Cthulhu (1926) will see a release as a computer game in this fall, another game coming out this year is The Sunken City which draws its inspirations from Lovecraft’s Shadow over Innsmouth (1936) and Dagon (1919), in 2012 Skyrim (2011) received an add-on whose villain and monsters are heavily inspired by Yog-Sothoth and Cthulhu, deities of Lovecraft’s pantheon. Lovecraft’s themes are not just represented in video games, but also in the role-playing game Cthulhu RPG (1981), or movies such as Prometheus (2012), which is a science-fiction approach to At the Mountains of Madness (1936), and The Colour out of Space (2010), a direct translation of the 1927 short story of the same name.
One could argue that horror is always the same horror, right? There is not much of a difference between the different genres, since they all aim to invoke the same feeling: fear of annihilation, be it physical or mental. Gothic is a bit more romantic than the rest is and Cosmic Horror has just a wider scale, right? Wrong. Even though Lovecraft himself often noted that Poe’s work was his main influence, especially in his early works (Klinger xxiii), he still has a very different approach to the horror-genre and how he induces horror overall. Both genres share a fair number of themes, ideas, and philosophical approaches, since Cosmic Horror emerged from Gothic. Yet they are clearly distinguishable from each other. One of the major differences is their depiction of sublimity and its usage in the narrative. I will show that Gothic and Cosmic Horror use sublimity in a dichotomous way: Gothic uses it for relief and releasing tension in the character, even after a failed attempt to experience the sublime moment, while Cosmic Horror overwhelms the characters in a sublime moment with implications beyond the Gothic scale that it subverts the standard expectation of the sublime, and mentally harms the characters in a way that makes it impossible for them to find relief in sublime moments.
Sprache besteht zum großen Teil aus sprachlichen Bildern. Auch wenn viele dieser Bilder so tief i... more Sprache besteht zum großen Teil aus sprachlichen Bildern. Auch wenn viele dieser Bilder so tief innerhalb der Sprache und Kultur verankert sind, dass sie auf den ers-ten Blick nicht zu erkennen sind. Der Begriff ‚Metapher’ ist den meisten Menschen geläufig und die meisten könnten auch auf eine klassische Metapher verweisen und den Sinn dahinter erläutern. Allerdings sind auch in Begriffen, die zunächst nicht als Metapher gelesen werden, häufig Metaphern enthalten. George Lakoff und Mark Johnson haben 1980 mit "Leben in Metaphern: Konstruktion und Gebrauch von Sprachbildern" eine breite Palette an Herangehensweisen an sprachliche Mittel vorgestellt. Im persönlichen, aber auch politischen oder beruflichen Leben sind Metaphern somit unumgänglich. Dies bedeutet auch, dass ihnen eine gewisse Aufmerksamkeit geschenkt werden muss, da sie die alltägliche Sprache durchsetzen. Es gilt herauszufinden wie diese Sprachbilder funktionieren, was sie auslösen, wie sie dies machen und wer die Zielgruppe bestimmter Metaphern ist. In dieser Arbeit stellen sich einige Fragen: Wie nutzt ein außerstaatliches Bündnis wie die Seebrücke Sprache, um politische Lager zu kreieren, Täter*innen-Opfer-Beziehungen zu konstituieren und wie grenzt sich die Metaphorik des Namens der "Seebrücke" von der "Festung Europa" inhaltlich, aber auch sprachlich ab?
Zunächst wird erklärt wie Metaphern auch außerhalb der klassischen Vorstellung innerhalb kleinster kodierter Zeichen innerhalb von Sätzen funktionieren, indem Lakoffs und Johnsons Buch Leben in Metaphern: Konstruktion und Gebrauch von Sprachbildern als theoretische Grundlage erläutert wird. Hier wird speziell auf die Metonymie und kurz auf Orientierungsmetaphern geschaut werden, um zu verstehen wie Aussagen auf Basis von Ökonomie getätigt werden und wieso bestimmte Begriffe ganze Umstände dadurch substituieren. Darauf folgt dann eine kritische Auseinandersetzung mit der Metaphorik, die das Bündnis Seebrücke in ihrer Sprache nutzt. Es wird speziell darauf eingegangen, welche Begriffe genutzt werden, wie diese Begriffe konnotiert sind, welche Ziele diese Rhetorik hat und wie sie im Gegensatz zum Begriff der Festung Europa steht. Zwei einzelne kleine Artikel auf der Seebrücke Homepage werden betrachtet sowie im genauen Detail der Name "Seebrücke" und "Festung Europa".
Bei der Lektüre eines Textes wird grundsätzlich von einem Vertrauensverhältnis aus-gegangen: Der*... more Bei der Lektüre eines Textes wird grundsätzlich von einem Vertrauensverhältnis aus-gegangen: Der*die Leser*in vertraut darauf, dass die Aussagen der Erzählinstanz faktisch korrekt und objektiv getroffen werden und somit verlässlich sind. Dies ist eine grundlegende Einstellung gegenüber Erzählungen, die erst dann geändert wer-den, wenn eindeutige Gründe für Misstrauen geliefert werden. In der 1842 von An-nette von Droste-Hülshoff geschriebenen Die Judenbuche – Ein Sittengemälde aus dem gebirgichten Westphalen geht es um einen Mord, dessen Vor- und Nachspiel und wie eine Dorfgemeinschaft bei der Suche nach dem*der Täter*in schon vor Beginn der Erzählung anfangen. Die Geschichte ist vom Aufbau her eher die lose Rekon-struktion des Lebens Friedrich Mergels als ein Kriminalroman, weist dennoch von ebendiesem Typ beachtliche Ähnlichkeiten auf, ist jedoch besonders beeindruckend im Hinblick darauf, dass es durch erzähltechnische Mittel schafft eine Person so dar-zustellen, dass sie, trotz besseren Wissens, beim Lesen für schuldig gehalten wird.
In dieser Arbeit wird dargestellt werden, dass Die Judenbuche – Ein Sittengemälde aus dem gebirgichten Westphalen sich teilweise Mitteln des Kriminalromans bedient und durch das unzuverlässige Erzählen, welches nicht offensichtlich auftritt, sondern erst freigelegt werden muss, in der Lage ist beim Lesen zum Verurteilen zu führen, obwohl die Faktenlage anderweitig sprechen würde. Es wird das unzuverlässige Er-zählen nach Stenzel und Martínez und Scheffel erörtert und besonders auf die lo-gisch privilegierte Figurenrede in Anbetracht auf die Wirkung des Texts geachtet.
Subverting expectations: Taking on a non-binary gender role, 2018
Hunger Games, innocent teenagers who are forced by a suppressing system to fight against each oth... more Hunger Games, innocent teenagers who are forced by a suppressing system to fight against each other until death, love, and resistance against the regime. All of this is found in Suzanne Collins’ trilogy, which came to worldwide fame and fascinated countless readers with its depiction of violence, its characters and that it addresses contentious social issues. Hunger Games does not just stick out of the mass of young-adult books, because of its dramatically told love story or its dystopian world, but particularly because of its strong female protagonist – Katniss Everdeen, the girl on fire. Different to other young-adult focused book series like Twilight, Hunger Games does not exclusively focus on the love affair but also on violence between teenagers, oppression by the ruling class, and most importantly gender roles.
The topic of a bloody clash in an arena, or more specifically a match fought between teenagers that is streamed in public television, was not primarily Collin’s idea, since movies like Battle Royal (2000) and books like Lord of Flies (1954) and The Running Man (1982) dealt with this topic decades before Hunger Games. But only Hunger Games could gain popularity with such a huge range of readers. No later than the release of the movies to Hunger Games (2012-2015), the books became the centre of public interest and Katniss Everdeen and her fight against the oppressing system inspired many teenagers who followed the books and movies excitedly. Public interest inevitably lead to scholars analysing and questioning the whole text: Its characters, social and political groups, roles, and ideas that are displayed in the books. In this module paper I will first explain what gender roles are and how they came to be what they are today and then use this knowledge to take a deep look at Katniss Everdeen, the main protagonist and examine hat gender roles she identifies with and what makes her special because of that. I will show that Katniss Everdeen subverts traditional gender roles by adopting character traits that are typically associated with masculinity and men and not with women like aggressiveness and emotional suppression that I will analyse with the concept of toxic masculinity. Further, I will show how Katniss’s identity is shaped through external factors and how she reacts to them.
How Cosmic Horror emerged from Gothic: Exaggerating a genre, 2018
Lovecraft’s fiction and therefore his Cosmic Horror are as present as they have never been before... more Lovecraft’s fiction and therefore his Cosmic Horror are as present as they have never been before. The famous Call of Cthulhu (1926) will see a release as a computer game in this fall, another game coming out this year is The Sunken City which draws its inspirations from Lovecraft’s Shadow over Innsmouth (1936) and Dagon (1919), in 2012 Skyrim (2011) received an add-on whose villain and monsters are heavily inspired by Yog-Sothoth and Cthulhu, deities of Lovecraft’s pantheon. Lovecraft’s themes are not just represented in video games, but also in the role-playing game Cthulhu RPG (1981), or movies such as Prometheus (2012), which is a science-fiction approach to At the Mountains of Madness (1936), and The Colour out of Space (2010), a direct translation of the 1927 short story of the same name.
One could argue that horror is always the same horror, right? There is not much of a difference between the different genres, since they all aim to invoke the same feeling: fear of annihilation, be it physical or mental. Gothic is a bit more romantic than the rest is and Cosmic Horror has just a wider scale, right? Wrong. Even though Lovecraft himself often noted that Poe’s work was his main influence, especially in his early works (Klinger xxiii), he still has a very different approach to the horror-genre and how he induces horror overall. Both genres share a fair number of themes, ideas, and philosophical approaches, since Cosmic Horror emerged from Gothic. Yet they are clearly distinguishable from each other. One of the major differences is their depiction of sublimity and its usage in the narrative. I will show that Gothic and Cosmic Horror use sublimity in a dichotomous way: Gothic uses it for relief and releasing tension in the character, even after a failed attempt to experience the sublime moment, while Cosmic Horror overwhelms the characters in a sublime moment with implications beyond the Gothic scale that it subverts the standard expectation of the sublime, and mentally harms the characters in a way that makes it impossible for them to find relief in sublime moments.