Kolja Lichy | Justus-Liebig-University Giessen (original) (raw)

Books by Kolja Lichy

Research paper thumbnail of Stand und Aufstand

Stand und Aufstand. Adel und polnisch-litauisches Gemeinwesen im Rokosz von 1606–1609, 2021

Research paper thumbnail of Wende, Wandel, Weitermachen? Nachfragen zur Geschichtswissenschaft der 1990er Jahre in Deutschland, Polen und Europa

Nachfragen zur Geschichtswissenschaft der 1990er Jahre in Deutschland, Polen und Europa, 2021

Articles by Kolja Lichy

Research paper thumbnail of How to do politics with words: oratory, ceremonial and procedure in the Sejm and the Reichstag (c. 1500–1570)

Parliaments, Estates and Representation, 2009

For a long time historians have neglected the comparison between the Holy Roman Empire and the Ki... more For a long time historians have neglected the comparison between the Holy Roman Empire and the Kingdom of Poland (or Poland-Lithuania), while recent studies have begun to highlight certain structural similarities of both early modern realms. Developments in the first half of the sixteenth century allow us to observe parallel developments in both political and religious reform movements and in

Research paper thumbnail of Introduction. Cognatic Power: Mothers-in-law and Early Modern European Courts

The Court Historian, 2020

The work on the special issue took place within the framework of the research and edition project... more The work on the special issue took place within the framework of the research and edition project 'The Polish court correspondence of Ursula Meyer', funded by the German Federal Ministry of Culture. I like to thank all the contributors and peer reviewers for the inspiring common work on the issue and Liesbeth Geevers and Jonathan Spangler for their patience and engaged editorial work. Otherwise, this text is dedicated to Maria Martinet and Helga Lichy, who both provide my personal experience on the subject.  Ristell was Royal Librarian and the first director of the Royal Dramatic Theatre. See Daria Skjoldager-Nielsen and Rikard Hoogland, 'The Development of the Swedish Theatre System', in: Karolina Prykowska-Michalak, Daria Skjoldager-Nielsen and Izabela Moliń ska (eds), The Development of Organisational Theatre Systems In Europe: Sustainability and Changeability (Stockholm, ), pp. -, p. .  [Adolf Fredrik Ristell], Characters and Anecdotes of the Court of Sweden (London, ), vol. , p. . The Queen Mother Louisa Ulrika had many years of experience in the efficient establishment of court parties and their strategic use. See Elise Dermineur and Svante Norrhem, 'Luise Ulrike Of Prussia, Queen of Sweden, and the Search for Political Space', in: Helen Watanabe-O'Kelly and Adam Morton (eds), Queens Consort, Cultural Transfer and European Politics, c.- (Abingdon and New York, ), pp. -.  Concerning the whole so-called 'Munck affair', see Elise Dermineur, Gender and Politics in Eighteenth-Century Sweden: Queen Louisa Ulrika (-) (Abingdon and New York, ), pp. -; on the public impact see Annie Mattsson, Komediant och riksförrädare Handskriftcirkulerade smädeskrifter mot Gustaf III (Uppsala, ), pp. -.  Ristell, Characters and Anecdotes, p. .  Svante Norrhem, 'Ideological Friction and Political Crisis: Queen Luise Ulrike of Sweden and a Failed Coup d'état', in: Almut Bues (ed.), Frictions and Failures: Cultural Encounters in Crisis (Wiesbaden, ), pp. -.  On Louisa Ulrika's resentment towards her daughter-in-law, see Dermineur, Gender and Politics, pp. -; on Louisa Ulrika and Gustav III see Ralph Tuchtenhagen, '"Das gegenwärtige politische System muss aufgeklärt werden": Wie preussisch war die schwedische Politik zur Zeit Lovisa Ulrikas (-)?', in: Norbert Götz, Jan Hecker-Stampehl and Stephan Michael Schröder (eds), Vom alten Norden zum neuen Europa: politische Kultur im Ostseeraum (Berlin, ), pp. -, pp. -. Yet the conflict between mother and son should not be overestimated; their relationship was also characterised by cooperation and loyalty: see Elise Dermineur, 'Pride and Prejudice. Luise Ulrike of Sweden, the Pomeranian War and the Question of Loyalty', in: Bues (ed.), Frictions and Failures, pp. -.

Book chapters by Kolja Lichy

Research paper thumbnail of Gerechtigkeit, gerechte Herrschaft und Herrschaftslegitimation. Das frühneuzeitliche Polen-Litauen im Schnittpunkt europäischer Kulturen

Gerechtigkeit und gerechte Herrschaft vom 15. bis zum 17. Jahrhundert, 2019

Research paper thumbnail of Die Kompetenz des Kommerzienrates. Karl von Zinzendorf und ökonomisches Wissen als administrative Karriereoption

Research paper thumbnail of Lex est rex und rex supremus iudex. Das crimen laesae maiestatis zwischen Monarch und Adel im Königreich Polen des 16. Jahrhunderts

Adel, Recht und Gerichtsbarkeit im frühneuzeitlichen Europa, 2014

Research paper thumbnail of Das Böse ist immer und überall

Streitkultur und Öffentlichkeit im konfessionellen Zeitalter, 2013

Das Böse ist immer und überall Antijesuitismus in Polen-Litauen um 1600 Die jesuitischen Verbrech... more Das Böse ist immer und überall Antijesuitismus in Polen-Litauen um 1600 Die jesuitischen Verbrecher hätten Aufruhr und Blutvergießen in die Krone Polen gebracht; Feinde von innen seien sie, gefährlicher als die Tataren, die von außen angreifen: »Jene erheben die Feindeswaffe gegen uns; diese schärfen unsere eigenen gegen uns selbst« 1. Das konstatiert eine Schrift, die im Jahr 1607 eine Vertreibung der Jesuiten aus dem polnisch-litauischen Doppelreich propagierte. Bei der inneren Krise, als dessen Ursache hier die Jesuiten identifiziert werden, handelte es sich um einen in den Jahren 1606 bis 1609 offen ausgetragenen Konflikt zwischen König Sigismund III. Wasa und Teilen des Adels 2. Die erste Dekade des 17. Jahrhunderts brachte in Polen-Litauen eine bis dahin ungekannte Massierung antijesuitischer Polemiken hervor 3. Allgemein wird in der Forschung den antijesuitischen Schriften an der Wende zum 17. Jahrhundert ein deutlich »politischerer« Charakter gegenüber kontroverstheologisch geprägten Antijesuitika der zweiten Hälfte des 16. Jahrhunderts zugeschrieben; eine Einschätzung, die mit der These von der zeitgleichen Ausbildung einer Schwarzen Legende über die Jesuiten einhergeht 4. Solch eine »Politisierung« der antijesuitischen Schriften hat man etwa für Frankreich und das Heilige Römische Reich konstatiert 5. Auch für Polen-Litauen

Research paper thumbnail of Einleitung: Der König hat den Hut auf - Monarchie, Hof und Außenbeziehungen in der Zeit Sigismunds III.

Monarchie und Diplomatie. Handlungsoptionen und Netzwerke am Hof Sigismunds III. Wasa, 2023

Research paper thumbnail of Gerechtigkeit, gerechte Herrschaft und Herrschaftslegitimation. Das frühneuzeitliche Polen-Litauen im Schnittpunkt europäischer Kulturen

Gerechtigkeit und gerechte Herrschaft vom 15. bis zum 17. Jahrhundert, 2020

Das Historische Kolleg fördert im Bereich der historisch orientierten Wissenschaften Gelehrte, di... more Das Historische Kolleg fördert im Bereich der historisch orientierten Wissenschaften Gelehrte, die sich durch herausragende Leistungen in Forschung und Lehre ausgewiesen haben. Es vergibt zu diesem Zweck jährlich bis zu drei Senior Fellowships und bis zu drei Junior Fellowships sowie alle drei Jahre den "Preis des Historischen Kollegs". Die Senior Fellowships, deren Verleihung zugleich eine Auszeichnung für die bisherigen Leistungen darstellt, sollen den berufenen Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern während eines Kollegjahres die Möglichkeit bieten, frei von anderen Verpflichtungen eine größere Arbeit abzuschließen. Professor Dr. Stefan Plaggenborg (Bochum) war-zusammen mit Professor Dr. Hans-Ulrich Wiemer (Erlangen), Dr. Magnus Ressel (Frankfurt a. M.) und Dr. Peter Švik (Tartu)-Fellow des Historischen Kollegs im Kollegjahr 2015/2016. Den Obliegenheiten der Fellows gemäß hat Stefan Plaggenborg aus seinem Arbeitsbereich ein Kolloquium zum Thema "Gerechtigkeit und gerechte Herrschaft in der frühen Neuzeit 15.-17. Jahrhundert in vergleichender Perspektive" vom 11.-13. Mai 2016 im Historischen Kolleg gehalten. Die Ergebnisse des Kolloquiums werden in diesem Band veröffentlicht. Das Historische Kolleg wird seit dem Kollegjahr 2000/2001-im Sinne einer Public-private-Partnership-in seiner Grundausstattung vom Freistaat Bayern finanziert, die Mittel für die Stipendien kamen bislang unter anderem von der Fritz Thyssen Stiftung, dem Stiftungsfonds Deutsche Bank, der Gerda Henkel Stiftung, der C.H.Beck Stiftung und dem Stifterverband für die Deutsche Wissenschaft. Träger des Historischen Kollegs, das vom Stiftungsfonds Deutsche Bank und vom Stifterverband errichtet und zunächst allein finanziert wurde, ist die "Stiftung zur Förderung der Historischen Kommission bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften und des Historischen Kollegs".

Research paper thumbnail of Ökonomie der Ungewissheit. Der alchemistische 'entrepreneur' Louis de Hatzel

Decorum und Mammon im Widerstreit? Adeliges Wirtschaftshandeln zwischen Standesprofilen, Profitstreben und ökonomischer Notwendigkeit, 2022

Der »Unternehmer« ist eine ebenso prominente wie umstrittene Kategorie wirtschaftsgeschichtlicher... more Der »Unternehmer« ist eine ebenso prominente wie umstrittene Kategorie wirtschaftsgeschichtlicher Forschung. Ausgehend von zeitgenössischen Definitionen des 18. Jahrhunderts, insbesondere Richard Cantillons, und in Anschluss an die Überlegungen von Frank H. Knight zu »risk« and »uncertainty« reflektiert der Beitrag den Unternehmerbegriff am Fall des elsässischen Kleinadligen Louis de Hatzel. Als Alchemisten-Unternehmer unterhielt er unter anderem intensivere Geschäftsbeziehungen zu Pfalzgraf Christian III. von Zweibrücken-Birkenfeld und Landgraf Ernst Ludwig von Hessen-Darmstadt. Das Unternehmertum Hatzels ergab sich aus einer biographischen Zwangslage. Es war somit kein Ziel an sich, sondern wurde von ihm im Rahmen seiner adligen Selbstwahrnehmung als Brücke zu einer ständisch akzeptablen Karriere verstanden.

Conferences and Workshops by Kolja Lichy

Research paper thumbnail of Die vier Flügel Merkurs Handel und Finanz in der Habsburgermonarchie zwischen Verflechtung und Vergleich

Das Habsburger Reich war in der Frühen Neuzeit intensiv in überregionale und globale Handels- und... more Das Habsburger Reich war in der Frühen Neuzeit intensiv in überregionale und globale Handels- und Finanzströme eingebunden. Traditionelle, aber bis heute nicht gänzlich überkommene Vorstellungen, die das habsburgisch regierte Zentraleuropa als „rückständigen“, abgeschotteten Wirtschaftsraum beschreiben, verstellen den Blick auf diese Einbindung in globale ökonomische Zusammenhänge.
Die Tagung nimmt folglich kommerzielle Austausch- und Verflechtungsprozesse der habsburgisch beherrschten Gebiete zwischen dem 16. und dem ausgehenden 18. Jahrhundert in den Blick, wobei die Wechselwirkung zwischen inneren und äußeren Interaktionen bei Handel und Finanz thematisiert werden. Dabei geht es einerseits darum, die habsburgische Wirtschaft in einer international vergleichenden Sicht einzubinden, andererseits auch den habsburgisch regierten Raum in seiner Gesamtheit zu betrachten, um solcherart nationalhistoriografische Begrenzungen zu überwinden.

Papers by Kolja Lichy

Research paper thumbnail of Conference Report: The Four Wings of Mercury

Achtzehntes Jahrhundert digital: zentraleuropäische Perspektiven, 2019

The topic of the Habsburg lands in Central Europe as an economic area is anchored in a relatively... more The topic of the Habsburg lands in Central Europe as an economic area is anchored in a relatively lively historiographic tradition whose beginnings extend back to the 1960s and which has since achieved a certain international dimension 1 that has provided essential impulses-in particular to economic history as pursued in Austria. As a number of recent studies illustrate, 2 the economic history of Habsburg Central Europe can also be discussed-at the latest since the standard works of researchers such as Herman Freudenberger, David Good and John Komlos in the 1970s and 80s 3-beyond established and often distorting concepts of modernization theory such as "backwardness", persistence of traditional structures, or lack of internal market integration. Nevertheless, the position of the late Habsburg Empire vis-à-vis Western European economic centres has even recently still been discussed from the perspective of a "catching up" or "falling behind" development, even though the outcome of this debate now appears to be largely undecided. 4 Habsburg Central Europe is thus firmly established as an economic-historical object for the exploration of growth, development and supra-regional spatial

Research paper thumbnail of Stand und Aufstand

Stand und Aufstand. Adel und polnisch-litauisches Gemeinwesen im Rokosz von 1606–1609, 2021

Research paper thumbnail of Wende, Wandel, Weitermachen? Nachfragen zur Geschichtswissenschaft der 1990er Jahre in Deutschland, Polen und Europa

Nachfragen zur Geschichtswissenschaft der 1990er Jahre in Deutschland, Polen und Europa, 2021

Research paper thumbnail of How to do politics with words: oratory, ceremonial and procedure in the Sejm and the Reichstag (c. 1500–1570)

Parliaments, Estates and Representation, 2009

For a long time historians have neglected the comparison between the Holy Roman Empire and the Ki... more For a long time historians have neglected the comparison between the Holy Roman Empire and the Kingdom of Poland (or Poland-Lithuania), while recent studies have begun to highlight certain structural similarities of both early modern realms. Developments in the first half of the sixteenth century allow us to observe parallel developments in both political and religious reform movements and in

Research paper thumbnail of Introduction. Cognatic Power: Mothers-in-law and Early Modern European Courts

The Court Historian, 2020

The work on the special issue took place within the framework of the research and edition project... more The work on the special issue took place within the framework of the research and edition project 'The Polish court correspondence of Ursula Meyer', funded by the German Federal Ministry of Culture. I like to thank all the contributors and peer reviewers for the inspiring common work on the issue and Liesbeth Geevers and Jonathan Spangler for their patience and engaged editorial work. Otherwise, this text is dedicated to Maria Martinet and Helga Lichy, who both provide my personal experience on the subject.  Ristell was Royal Librarian and the first director of the Royal Dramatic Theatre. See Daria Skjoldager-Nielsen and Rikard Hoogland, 'The Development of the Swedish Theatre System', in: Karolina Prykowska-Michalak, Daria Skjoldager-Nielsen and Izabela Moliń ska (eds), The Development of Organisational Theatre Systems In Europe: Sustainability and Changeability (Stockholm, ), pp. -, p. .  [Adolf Fredrik Ristell], Characters and Anecdotes of the Court of Sweden (London, ), vol. , p. . The Queen Mother Louisa Ulrika had many years of experience in the efficient establishment of court parties and their strategic use. See Elise Dermineur and Svante Norrhem, 'Luise Ulrike Of Prussia, Queen of Sweden, and the Search for Political Space', in: Helen Watanabe-O'Kelly and Adam Morton (eds), Queens Consort, Cultural Transfer and European Politics, c.- (Abingdon and New York, ), pp. -.  Concerning the whole so-called 'Munck affair', see Elise Dermineur, Gender and Politics in Eighteenth-Century Sweden: Queen Louisa Ulrika (-) (Abingdon and New York, ), pp. -; on the public impact see Annie Mattsson, Komediant och riksförrädare Handskriftcirkulerade smädeskrifter mot Gustaf III (Uppsala, ), pp. -.  Ristell, Characters and Anecdotes, p. .  Svante Norrhem, 'Ideological Friction and Political Crisis: Queen Luise Ulrike of Sweden and a Failed Coup d'état', in: Almut Bues (ed.), Frictions and Failures: Cultural Encounters in Crisis (Wiesbaden, ), pp. -.  On Louisa Ulrika's resentment towards her daughter-in-law, see Dermineur, Gender and Politics, pp. -; on Louisa Ulrika and Gustav III see Ralph Tuchtenhagen, '"Das gegenwärtige politische System muss aufgeklärt werden": Wie preussisch war die schwedische Politik zur Zeit Lovisa Ulrikas (-)?', in: Norbert Götz, Jan Hecker-Stampehl and Stephan Michael Schröder (eds), Vom alten Norden zum neuen Europa: politische Kultur im Ostseeraum (Berlin, ), pp. -, pp. -. Yet the conflict between mother and son should not be overestimated; their relationship was also characterised by cooperation and loyalty: see Elise Dermineur, 'Pride and Prejudice. Luise Ulrike of Sweden, the Pomeranian War and the Question of Loyalty', in: Bues (ed.), Frictions and Failures, pp. -.

Research paper thumbnail of Gerechtigkeit, gerechte Herrschaft und Herrschaftslegitimation. Das frühneuzeitliche Polen-Litauen im Schnittpunkt europäischer Kulturen

Gerechtigkeit und gerechte Herrschaft vom 15. bis zum 17. Jahrhundert, 2019

Research paper thumbnail of Die Kompetenz des Kommerzienrates. Karl von Zinzendorf und ökonomisches Wissen als administrative Karriereoption

Research paper thumbnail of Lex est rex und rex supremus iudex. Das crimen laesae maiestatis zwischen Monarch und Adel im Königreich Polen des 16. Jahrhunderts

Adel, Recht und Gerichtsbarkeit im frühneuzeitlichen Europa, 2014

Research paper thumbnail of Das Böse ist immer und überall

Streitkultur und Öffentlichkeit im konfessionellen Zeitalter, 2013

Das Böse ist immer und überall Antijesuitismus in Polen-Litauen um 1600 Die jesuitischen Verbrech... more Das Böse ist immer und überall Antijesuitismus in Polen-Litauen um 1600 Die jesuitischen Verbrecher hätten Aufruhr und Blutvergießen in die Krone Polen gebracht; Feinde von innen seien sie, gefährlicher als die Tataren, die von außen angreifen: »Jene erheben die Feindeswaffe gegen uns; diese schärfen unsere eigenen gegen uns selbst« 1. Das konstatiert eine Schrift, die im Jahr 1607 eine Vertreibung der Jesuiten aus dem polnisch-litauischen Doppelreich propagierte. Bei der inneren Krise, als dessen Ursache hier die Jesuiten identifiziert werden, handelte es sich um einen in den Jahren 1606 bis 1609 offen ausgetragenen Konflikt zwischen König Sigismund III. Wasa und Teilen des Adels 2. Die erste Dekade des 17. Jahrhunderts brachte in Polen-Litauen eine bis dahin ungekannte Massierung antijesuitischer Polemiken hervor 3. Allgemein wird in der Forschung den antijesuitischen Schriften an der Wende zum 17. Jahrhundert ein deutlich »politischerer« Charakter gegenüber kontroverstheologisch geprägten Antijesuitika der zweiten Hälfte des 16. Jahrhunderts zugeschrieben; eine Einschätzung, die mit der These von der zeitgleichen Ausbildung einer Schwarzen Legende über die Jesuiten einhergeht 4. Solch eine »Politisierung« der antijesuitischen Schriften hat man etwa für Frankreich und das Heilige Römische Reich konstatiert 5. Auch für Polen-Litauen

Research paper thumbnail of Einleitung: Der König hat den Hut auf - Monarchie, Hof und Außenbeziehungen in der Zeit Sigismunds III.

Monarchie und Diplomatie. Handlungsoptionen und Netzwerke am Hof Sigismunds III. Wasa, 2023

Research paper thumbnail of Gerechtigkeit, gerechte Herrschaft und Herrschaftslegitimation. Das frühneuzeitliche Polen-Litauen im Schnittpunkt europäischer Kulturen

Gerechtigkeit und gerechte Herrschaft vom 15. bis zum 17. Jahrhundert, 2020

Das Historische Kolleg fördert im Bereich der historisch orientierten Wissenschaften Gelehrte, di... more Das Historische Kolleg fördert im Bereich der historisch orientierten Wissenschaften Gelehrte, die sich durch herausragende Leistungen in Forschung und Lehre ausgewiesen haben. Es vergibt zu diesem Zweck jährlich bis zu drei Senior Fellowships und bis zu drei Junior Fellowships sowie alle drei Jahre den "Preis des Historischen Kollegs". Die Senior Fellowships, deren Verleihung zugleich eine Auszeichnung für die bisherigen Leistungen darstellt, sollen den berufenen Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern während eines Kollegjahres die Möglichkeit bieten, frei von anderen Verpflichtungen eine größere Arbeit abzuschließen. Professor Dr. Stefan Plaggenborg (Bochum) war-zusammen mit Professor Dr. Hans-Ulrich Wiemer (Erlangen), Dr. Magnus Ressel (Frankfurt a. M.) und Dr. Peter Švik (Tartu)-Fellow des Historischen Kollegs im Kollegjahr 2015/2016. Den Obliegenheiten der Fellows gemäß hat Stefan Plaggenborg aus seinem Arbeitsbereich ein Kolloquium zum Thema "Gerechtigkeit und gerechte Herrschaft in der frühen Neuzeit 15.-17. Jahrhundert in vergleichender Perspektive" vom 11.-13. Mai 2016 im Historischen Kolleg gehalten. Die Ergebnisse des Kolloquiums werden in diesem Band veröffentlicht. Das Historische Kolleg wird seit dem Kollegjahr 2000/2001-im Sinne einer Public-private-Partnership-in seiner Grundausstattung vom Freistaat Bayern finanziert, die Mittel für die Stipendien kamen bislang unter anderem von der Fritz Thyssen Stiftung, dem Stiftungsfonds Deutsche Bank, der Gerda Henkel Stiftung, der C.H.Beck Stiftung und dem Stifterverband für die Deutsche Wissenschaft. Träger des Historischen Kollegs, das vom Stiftungsfonds Deutsche Bank und vom Stifterverband errichtet und zunächst allein finanziert wurde, ist die "Stiftung zur Förderung der Historischen Kommission bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften und des Historischen Kollegs".

Research paper thumbnail of Ökonomie der Ungewissheit. Der alchemistische 'entrepreneur' Louis de Hatzel

Decorum und Mammon im Widerstreit? Adeliges Wirtschaftshandeln zwischen Standesprofilen, Profitstreben und ökonomischer Notwendigkeit, 2022

Der »Unternehmer« ist eine ebenso prominente wie umstrittene Kategorie wirtschaftsgeschichtlicher... more Der »Unternehmer« ist eine ebenso prominente wie umstrittene Kategorie wirtschaftsgeschichtlicher Forschung. Ausgehend von zeitgenössischen Definitionen des 18. Jahrhunderts, insbesondere Richard Cantillons, und in Anschluss an die Überlegungen von Frank H. Knight zu »risk« and »uncertainty« reflektiert der Beitrag den Unternehmerbegriff am Fall des elsässischen Kleinadligen Louis de Hatzel. Als Alchemisten-Unternehmer unterhielt er unter anderem intensivere Geschäftsbeziehungen zu Pfalzgraf Christian III. von Zweibrücken-Birkenfeld und Landgraf Ernst Ludwig von Hessen-Darmstadt. Das Unternehmertum Hatzels ergab sich aus einer biographischen Zwangslage. Es war somit kein Ziel an sich, sondern wurde von ihm im Rahmen seiner adligen Selbstwahrnehmung als Brücke zu einer ständisch akzeptablen Karriere verstanden.

Research paper thumbnail of Die vier Flügel Merkurs Handel und Finanz in der Habsburgermonarchie zwischen Verflechtung und Vergleich

Das Habsburger Reich war in der Frühen Neuzeit intensiv in überregionale und globale Handels- und... more Das Habsburger Reich war in der Frühen Neuzeit intensiv in überregionale und globale Handels- und Finanzströme eingebunden. Traditionelle, aber bis heute nicht gänzlich überkommene Vorstellungen, die das habsburgisch regierte Zentraleuropa als „rückständigen“, abgeschotteten Wirtschaftsraum beschreiben, verstellen den Blick auf diese Einbindung in globale ökonomische Zusammenhänge.
Die Tagung nimmt folglich kommerzielle Austausch- und Verflechtungsprozesse der habsburgisch beherrschten Gebiete zwischen dem 16. und dem ausgehenden 18. Jahrhundert in den Blick, wobei die Wechselwirkung zwischen inneren und äußeren Interaktionen bei Handel und Finanz thematisiert werden. Dabei geht es einerseits darum, die habsburgische Wirtschaft in einer international vergleichenden Sicht einzubinden, andererseits auch den habsburgisch regierten Raum in seiner Gesamtheit zu betrachten, um solcherart nationalhistoriografische Begrenzungen zu überwinden.

Research paper thumbnail of Conference Report: The Four Wings of Mercury

Achtzehntes Jahrhundert digital: zentraleuropäische Perspektiven, 2019

The topic of the Habsburg lands in Central Europe as an economic area is anchored in a relatively... more The topic of the Habsburg lands in Central Europe as an economic area is anchored in a relatively lively historiographic tradition whose beginnings extend back to the 1960s and which has since achieved a certain international dimension 1 that has provided essential impulses-in particular to economic history as pursued in Austria. As a number of recent studies illustrate, 2 the economic history of Habsburg Central Europe can also be discussed-at the latest since the standard works of researchers such as Herman Freudenberger, David Good and John Komlos in the 1970s and 80s 3-beyond established and often distorting concepts of modernization theory such as "backwardness", persistence of traditional structures, or lack of internal market integration. Nevertheless, the position of the late Habsburg Empire vis-à-vis Western European economic centres has even recently still been discussed from the perspective of a "catching up" or "falling behind" development, even though the outcome of this debate now appears to be largely undecided. 4 Habsburg Central Europe is thus firmly established as an economic-historical object for the exploration of growth, development and supra-regional spatial