uwe wirth | Justus-Liebig-University Giessen (original) (raw)

Papers by uwe wirth

Research paper thumbnail of Papiermüll und Literatur. Makulatur als Ressource. ZEITSCHRIFT FÜR DEUTSCHE PHILOLOGIE Entsorgungsprobleme: Müll in der Literatur

Der Beitrag widmet sich bedrucktem Papier, das Müll geworden ist. Dabei wird den unterschiedliche... more Der Beitrag widmet sich bedrucktem Papier, das Müll geworden ist. Dabei wird den unterschiedlichen Gründen für die Müllwerdung von Texten nachgegangen: von technischen Mängeln bis zum Makel mangelnden Publikumsinteresses. Umgekehrt geht es aber auch um die Textwerdung von Papier-Müll: eine Operation, die an der Nullstufe intertextueller Produktivität zu beobachten ist – und die die Strukturen literarischer Wert- und Unwert-Produktion sichtbar macht.

Research paper thumbnail of As we may surf: The relevance of abductive inference for surfing through the internet

Semiotica, 2002

In his introduction to Hypertext, George P. Landow stresses the parallels between computer hypert... more In his introduction to Hypertext, George P. Landow stresses the parallels between computer hypertext and critical literary theory. According to Landow, literary theory 'promises to theorize hypertext and hypertext promises to embody and thereby test aspects of theory' (Landow 1997: 3). I ...

Research paper thumbnail of Abductive Reasoning in Peirce's and Davidson's Account of Interpretation

Research paper thumbnail of Herr Maier wird Schriftsteller (und Schreiber). Oder: Die, Literaturwissenschaft' der Literatur

Zeitschrift Fur Germanistik, 2007

... Wochen später folgt dann ein wohlwollen-des, joviales Lächeln: Der Doktorvater ist gerührt, j... more ... Wochen später folgt dann ein wohlwollen-des, joviales Lächeln: Der Doktorvater ist gerührt, ja, auch ein bisschen begeistert, dass er hier jemanden vor sich sieht, der seinen Gegenstand offensichtlich nicht nur literaturwissenschaftlich analysiert ... 10 Julia Kristeva: Sèméiôtiké. ...

Research paper thumbnail of zwischen den Wissenskulturen

Research paper thumbnail of Martin Roussel (Hrsg.) Kreativitat des Findens Figurationen des Zitats

hung er seiner Wirkung als unsichere Hypothek hinterHisst,40 Der Held des Stiicks, das agens der ... more hung er seiner Wirkung als unsichere Hypothek hinterHisst,40 Der Held des Stiicks, das agens der dramatischen Darstellung, ist fliichtig wie ein fliichtiger Pun. Er deutet an, mehr noch: er »pflanzt« (sagt Empson einmal) ein Trauma vor aller Zeit,41 Dessen schlechte und zwangsHiufig falsche Deckerinnerung kann die allegorische Figur des Juden nur bieten. Noch die Allegorie des Lesens, die von Boccaccios Novellistik bis zu Freuds Urszene die Riickwartigkeit des Vollzugsa tergo -ins Bild setzt, kann nicht anders als die Latenz in unvordenklicher Vorzeitigkeit situieren statt sie, wie Shakespeare das Theater, als eine allgegenwartige Schwelle in den Szenen des sprachlichen Vollzugs zu gewartigen. : I ! Zitieren wird hier als eine Bewegung des Herausnehmens aus einem Kontext und EinfUgens in einen anderen Kontext beschrieben -und fUr diese doppelte Geste, die dem Akt des Zitierens zugrundeliegt, verwendet Derrida die Metapher der Pfropfung: »Auf dieser M6glichkeit m6chte ich bestehen«, heiBt es in >Signatur Ereignis Kontext<: der »M6glichkeit des Herausnehmens und des zitathaften Aufpfropfens [greffe citationelle], die zur Struktur jedes gesprochenen oder geschriebenen Zeichens geh6rt«2. Damit wird die Pfropfung zu einer Figuration, zu einer Verk6rperung dessen, was im Akt des Zitierens und durch den Akt des Zitierens geschieht, wobei den AnfUhrungszeichen eine besondere Funktion zukommt: Sie signalisieren, dass das Zeichen oder die ZITIEREN PFROPFEN EXZERPIEREN 1 Jacques Derrida: Signature evenement contexte. In: ders.: Marges de la Philosophie. Paris 1972, S. 365-393. Im Folgenden zitiert nach der deutschen Neuiibersetzung in Jacques Derrida: Signatur Ereignis Kontext. In: ders.: Limited Inc. Wien 2001, S. 15-45, hier S. 32. 2 Ebd. »Was ware ein Zeichen, das nicht zitiert werden k6nnte?«, fragt Jacques Derrida in seinem 1972 erschienen Aufsatz >Signature evenement con-texte<, urn kurz darauf festzustellen: »Jedes Zeichen, sprachlich oder nicht, gesprochen oder geschrieben (im geliiufigen Sinn dieser Opposition), als kleine oder grof3e Einheit, kann zitiert -in Anfiihrungszeichen gesetzt -werden; von dort aus kann es mit jedem gegebenen Kontext brechen und auf absolut nicht sattigbare Weise unendlich viele neue Kontexte zeugen.«l UWE WI RTH I ANSELM HAVERKAMP 78 Zeichenkette, die zwischen Anfuhrungszeichen gesetzt wurden, anders interpretiert werden soIl als sie bisher interpretiert wurde. Anftihrungszeichen signalisieren also einen Wechsel des »Deutungsrahmens«.3 Das gilt fUr einfache AnfUhrungszeichen, die eine ironische Distanzierung signalisieren ebenso wie fUr die doppelten AnfUhrungszeichen. Die doppe1ten AnfUhrungszeichen zeigen nicht nur einen Wechse1 des Deutungsrahmens an, sondern sie zeigen auch an, dass das, was zwischen die doppe1ten Anftihrungszeichen gesetzt wurde, nicht von dem stammt, der spricht oder schreibt. 4 Sie zeigen ein lYOn jemand anderem< an: sei es, um diesem anderen damit die Ehre der Urheberschaft zu geben und damit zugleich sein Copyright zu respektieren;5 sei es, um dem anderen die Verantwortung fUr das, was zwischen den AnfUhrungszeichen steht, zuzuschreiben. Insofern zeigen doppelte Anftihrungszeichen zugleich die Distanz und die Differenz zwischen zitierendem SUbjekt und zitiertem Subjekt an.

Research paper thumbnail of DEUTSCHE VIERTELJAHRS SCHRIFT

Der Aufsatz beanrwortet die Frage, ob es eine den Künsten und Wissenschaften ge meinsame Phantasi... more Der Aufsatz beanrwortet die Frage, ob es eine den Künsten und Wissenschaften ge meinsame Phantasie des Neuen gibt, im Rückgriff auf das Peircesche Konzept der Ab duktion. Die Abduktion wird dabei zum einen als epistemologische "Strategie der Inno vation", zum anderen als "ästhetische Operation" ausgezeichnet, die im Spannungsfeld von Assoziation, Einbildungskraft, Urteilskraft und Witz steht.

Research paper thumbnail of Papiermüll und Literatur. Makulatur als Ressource. ZEITSCHRIFT FÜR DEUTSCHE PHILOLOGIE Entsorgungsprobleme: Müll in der Literatur

Der Beitrag widmet sich bedrucktem Papier, das Müll geworden ist. Dabei wird den unterschiedliche... more Der Beitrag widmet sich bedrucktem Papier, das Müll geworden ist. Dabei wird den unterschiedlichen Gründen für die Müllwerdung von Texten nachgegangen: von technischen Mängeln bis zum Makel mangelnden Publikumsinteresses. Umgekehrt geht es aber auch um die Textwerdung von Papier-Müll: eine Operation, die an der Nullstufe intertextueller Produktivität zu beobachten ist – und die die Strukturen literarischer Wert- und Unwert-Produktion sichtbar macht.

Research paper thumbnail of As we may surf: The relevance of abductive inference for surfing through the internet

Semiotica, 2002

In his introduction to Hypertext, George P. Landow stresses the parallels between computer hypert... more In his introduction to Hypertext, George P. Landow stresses the parallels between computer hypertext and critical literary theory. According to Landow, literary theory 'promises to theorize hypertext and hypertext promises to embody and thereby test aspects of theory' (Landow 1997: 3). I ...

Research paper thumbnail of Abductive Reasoning in Peirce's and Davidson's Account of Interpretation

Research paper thumbnail of Herr Maier wird Schriftsteller (und Schreiber). Oder: Die, Literaturwissenschaft' der Literatur

Zeitschrift Fur Germanistik, 2007

... Wochen später folgt dann ein wohlwollen-des, joviales Lächeln: Der Doktorvater ist gerührt, j... more ... Wochen später folgt dann ein wohlwollen-des, joviales Lächeln: Der Doktorvater ist gerührt, ja, auch ein bisschen begeistert, dass er hier jemanden vor sich sieht, der seinen Gegenstand offensichtlich nicht nur literaturwissenschaftlich analysiert ... 10 Julia Kristeva: Sèméiôtiké. ...

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Research paper thumbnail of Martin Roussel (Hrsg.) Kreativitat des Findens Figurationen des Zitats

hung er seiner Wirkung als unsichere Hypothek hinterHisst,40 Der Held des Stiicks, das agens der ... more hung er seiner Wirkung als unsichere Hypothek hinterHisst,40 Der Held des Stiicks, das agens der dramatischen Darstellung, ist fliichtig wie ein fliichtiger Pun. Er deutet an, mehr noch: er »pflanzt« (sagt Empson einmal) ein Trauma vor aller Zeit,41 Dessen schlechte und zwangsHiufig falsche Deckerinnerung kann die allegorische Figur des Juden nur bieten. Noch die Allegorie des Lesens, die von Boccaccios Novellistik bis zu Freuds Urszene die Riickwartigkeit des Vollzugsa tergo -ins Bild setzt, kann nicht anders als die Latenz in unvordenklicher Vorzeitigkeit situieren statt sie, wie Shakespeare das Theater, als eine allgegenwartige Schwelle in den Szenen des sprachlichen Vollzugs zu gewartigen. : I ! Zitieren wird hier als eine Bewegung des Herausnehmens aus einem Kontext und EinfUgens in einen anderen Kontext beschrieben -und fUr diese doppelte Geste, die dem Akt des Zitierens zugrundeliegt, verwendet Derrida die Metapher der Pfropfung: »Auf dieser M6glichkeit m6chte ich bestehen«, heiBt es in >Signatur Ereignis Kontext<: der »M6glichkeit des Herausnehmens und des zitathaften Aufpfropfens [greffe citationelle], die zur Struktur jedes gesprochenen oder geschriebenen Zeichens geh6rt«2. Damit wird die Pfropfung zu einer Figuration, zu einer Verk6rperung dessen, was im Akt des Zitierens und durch den Akt des Zitierens geschieht, wobei den AnfUhrungszeichen eine besondere Funktion zukommt: Sie signalisieren, dass das Zeichen oder die ZITIEREN PFROPFEN EXZERPIEREN 1 Jacques Derrida: Signature evenement contexte. In: ders.: Marges de la Philosophie. Paris 1972, S. 365-393. Im Folgenden zitiert nach der deutschen Neuiibersetzung in Jacques Derrida: Signatur Ereignis Kontext. In: ders.: Limited Inc. Wien 2001, S. 15-45, hier S. 32. 2 Ebd. »Was ware ein Zeichen, das nicht zitiert werden k6nnte?«, fragt Jacques Derrida in seinem 1972 erschienen Aufsatz >Signature evenement con-texte<, urn kurz darauf festzustellen: »Jedes Zeichen, sprachlich oder nicht, gesprochen oder geschrieben (im geliiufigen Sinn dieser Opposition), als kleine oder grof3e Einheit, kann zitiert -in Anfiihrungszeichen gesetzt -werden; von dort aus kann es mit jedem gegebenen Kontext brechen und auf absolut nicht sattigbare Weise unendlich viele neue Kontexte zeugen.«l UWE WI RTH I ANSELM HAVERKAMP 78 Zeichenkette, die zwischen Anfuhrungszeichen gesetzt wurden, anders interpretiert werden soIl als sie bisher interpretiert wurde. Anftihrungszeichen signalisieren also einen Wechsel des »Deutungsrahmens«.3 Das gilt fUr einfache AnfUhrungszeichen, die eine ironische Distanzierung signalisieren ebenso wie fUr die doppelten AnfUhrungszeichen. Die doppe1ten AnfUhrungszeichen zeigen nicht nur einen Wechse1 des Deutungsrahmens an, sondern sie zeigen auch an, dass das, was zwischen die doppe1ten Anftihrungszeichen gesetzt wurde, nicht von dem stammt, der spricht oder schreibt. 4 Sie zeigen ein lYOn jemand anderem< an: sei es, um diesem anderen damit die Ehre der Urheberschaft zu geben und damit zugleich sein Copyright zu respektieren;5 sei es, um dem anderen die Verantwortung fUr das, was zwischen den AnfUhrungszeichen steht, zuzuschreiben. Insofern zeigen doppelte Anftihrungszeichen zugleich die Distanz und die Differenz zwischen zitierendem SUbjekt und zitiertem Subjekt an.

Research paper thumbnail of DEUTSCHE VIERTELJAHRS SCHRIFT

Der Aufsatz beanrwortet die Frage, ob es eine den Künsten und Wissenschaften ge meinsame Phantasi... more Der Aufsatz beanrwortet die Frage, ob es eine den Künsten und Wissenschaften ge meinsame Phantasie des Neuen gibt, im Rückgriff auf das Peircesche Konzept der Ab duktion. Die Abduktion wird dabei zum einen als epistemologische "Strategie der Inno vation", zum anderen als "ästhetische Operation" ausgezeichnet, die im Spannungsfeld von Assoziation, Einbildungskraft, Urteilskraft und Witz steht.