Johannes Ismaiel-Wendt | University of Hildesheim (original) (raw)
Papers by Johannes Ismaiel-Wendt
Sound studies, May 2, 2022
Sound studies, May 2, 2022
Sound studies, May 2, 2022
HipHop im 21. Jahrhundert
Postcolonial Repercussions
Postcolonial Repercussions
Postcolonial Repercussions
Das Werk ist urheberrechtlich geschützt. Jede Verwertung außerhalb der engen Grenzen des Urheberr... more Das Werk ist urheberrechtlich geschützt. Jede Verwertung außerhalb der engen Grenzen des Urheberrechtsgesetzes ist ohne Zustimmung des Verlages unzulässig. Das gilt insbesondere für Vervielfältigungen, Übersetzungen, ISO 9706 Umschlag © Alan Fabian www.olms.de
Lockartikel/teaser VII einleitung Methoden kulturwissenschaftlicher und kultursoziologischer Musi... more Lockartikel/teaser VII einleitung Methoden kulturwissenschaftlicher und kultursoziologischer MusikmachDing-studien Drum Machine soundlecture: Delinking AfricC The sound of science. Forschung als ästhetische praxis. eine Antrittsvorlesung Mehr Theorie. substanzielles in Kendrick Lamars «Wesley's Theory» ein Audio-Loop ist noch kein Theorem. Livelooping vs. dezentriertes sampling-Wissen session im Formular. Über Liveness und Improvisation, Verwaltungsakte, panoptische tabellen, wohltemperierte Audiofiles, Musik-Fertig-keiten und also auch Ableton Live electronic Dance Music's Ghost track. preset-Narrative über das Unbehagen gegenüber dem «sauberen sound» aus «deutschen» tonstudios Anmerkungen zum rechtsstreit über Musik-sampling-«Kraftwerk (ralf Hütter) vs. Moses pelham»-und zur Frage nach rassismuskritischer, semiotischer Demokratie Djiie-söös! sonische Materialitäten des Glaubens. Über die soundscape-Komposition «L'amplification des Âmes» von Gilles Aubry Quellenverzeichnis Abbildungsverzeichnis 5 Bergermann, Ulrike und Heidenreich, Nanna (2015): «embedded Wissenschaft. Universalität und partikularität in post_kolonialer Medientheorie», in: Dies. (Hg.
El Oido Pensante, Jul 21, 2013
Studien zur Popularmusik, 2009
Hört man zum ersten Mal die Stimme des aus Somalia stammenden Sängers und MC K'Naan, 1 so wird ma... more Hört man zum ersten Mal die Stimme des aus Somalia stammenden Sängers und MC K'Naan, 1 so wird man sie nicht vergessen. Sie klingt etwas »rau« und sehr »nasal«. Sie scheint hauptsächlich im Hals, im Nasen-und Mundraum erzeugt zu werden, hat aber nichts von der inszenierten »Härte« des nasalen Eminem-Flow. K'Naans Stimme transportiert eine ganz eigene Ästhetik, bewegt sich zuweilen am Limit, besitzt eine »dünne« Materialität, die uns Hörer an ihr hängen bleiben lässt. K'Naan erschafft eine musikalische Atmosphäre, die so karg ist, dass Die Zeit über sein 2005 veröffentlichtes Album The Dusty Foot Philosopher schreibt, es handle sich um eine Form des Rap, der »bis auf die Knochen abgemagert« sei (Winkler 2007). Geht man davon aus, dass sich in der Stimme Alter, Geschlecht, Stimmungen und kollektive kulturelle Praktiken spiegeln, 2 dann lässt das sehr erfolgreiche Auftauchen einer solchen Stimme inmitten des Chores der African American aufhorchen, die nach wie vor mit ihrem »fetten« Sound die Klangwelten des Rap dominieren. In diversen Artikeln 3 über den Rapper K'Naan und-möglicherweise-auch von uns, wird seine Stimme automatisch mit »Afrika« assoziiert. Aber was soll das »Afrikanische« einer Stimme sein? Ist es das Akon-Phänomen, sprich die Tatsache, dass man-wie es eine Interviewpartnerin aus Ghana in New York versicherte 4-die Stimme des aus dem Senegal stammenden Amerikaners Akon 5 in den USA auf jeden Fall als »afrikanische« und nicht als die eines vermeintlichen African American identifiziert? Auch junge Rapper aus Afrika geben in Interviews an, dass es eine 1 Rapper bezeichnen sich häufig auch als MC. Das ist die Abkürzung für »Master of Ceremony« oder für »Microphone Checker«. 2 Vgl. den Beitrag von Murray Forman in diesem Band. 3 Vgl. Rezensionen auf laut.de und mtv.de. 4 Interview von Susanne Stemmler im Rahmen des Bronx African American History Project, Fordham University, New York, 5. Mai 2007. 5 Wir verstehen Begriffe wie »senegalesischstämmiger Amerikaner« oder »African American« als diskursive Begriffe im Kontext von Fragen kultureller Repräsentation und nicht als »natürlich« gegebene Kategorien.
Zukunftsdiskurse aus Sicht der Kulturwissenschaften in ästhetischer Praxis Als wir, Studierende u... more Zukunftsdiskurse aus Sicht der Kulturwissenschaften in ästhetischer Praxis Als wir, Studierende und Lehrende, im Herbst 2019 planten, uns im Jahr 2020 im Fachbereich "Kulturwissenschaften und Ästhetische Kommunikation" an der Universität Hildesheim ein Semester lang mit dem Thema "GROSSE erwartungen" zu beschäftigen, wussten wir noch nicht, wie utopisch unsere Vorhaben sind. Wir hatten Veranstaltungsideen, wie z. B. ein Diskursfestival mit möglichst vielen involvierten Menschen vor Ort. Wir wussten ferner noch nicht, dass wir auch nach der Verschiebung ins Jahr 2021 wesentlich in Online-Formaten zusammenkommen würden müssen, um Themen wie Zukunftsvisionen, Verheißungen und Dystopien zu bearbeiten. Trotzdem halten wir fest: Die Frage, was morgen sein wird, ist in vielerlei Hinsicht vielleicht gar nicht allzu schwer zu beantworten. Die Kämpfe um Prognosehoheiten in Pandemiezeiten oder zum Klimawandel machen leider eher deutlich, dass manche Menschen sich immer noch lieber mit der Frage beschäftigen, wer die Zukunft voraussagen kann oder sollte. Und: Wir wollen uns als Kultur-Wissen-Schaffende einmischen. Wir delegieren nicht einfach alles an die naturwissenschaftlichen Disziplinen und hoffen auch nicht technologiefixiert auf scheinbar smarte Solutions. Die Fragen danach, ob und wie wir in Zukunft leben, lieben und gestalten können, richteten wir explizit an die Kulturwissenschaften und künstlerischen Disziplinen-die kennen sich aus mit kulturellen Gewohnheiten, Über-LebensKünsten, Zukünften in der Kulturgeschichte. Im Sommersemester 2021 setzen sich in Hildesheim die Kunst-, Musik-, Theater-, Medien-, Literatur-und Kulturwissenschaften sowie die Philosophie und die Kulturpolitik kritisch mit aktuellen Zukunftsentwürfen auseinander. Wir stellen die Frage danach, wie Zukunft gestaltet werden kann. Das ist eine Frage nach kulturellen Verhaltensweisen. Wir brauchen dazu zunächst auch kreative Ideen in ästhetisch-kultureller Praxis-Ideen für das Tun. Das Magazin BIS MORGEN stellt eine Auswahl thematischer Impulse aus ca. 20 Projekten vor, zu denen Lehrende und Studierende an der Universität Hildesheim im Projektsemester "GROSSE erwartungen" im Sommersemester 2021 arbeiten. [Im Magazin sind die Projekte durch einen gelb-pinken Rahmen der Seiten erkennbar.] Das ist Work in Progress, der zum Teil beabsichtigt langsam und in Muße stattfindet oder auch auf große Enttäuschungen fokussiert ist. Das heißt: BIS MORGEN stellt Impulssplitter vor, bietet Ausblicke auf etwas, das demnächst kommt: Die Projekte präsentieren abschließend ihre Arbeiten in unterschiedlichsten Formatenperformativ, in Text-Formen, musikalisch, online und in Präsenzveranstaltungen, live und zum nachträglichen Anschauen beim Diskursfestival vom 2.-4. Juli 2021 und in der anschließenden Präsentationswoche bis zum 11. Juli 2021. Mehr Informationen, das Programm und Dokumentationen sind hier zu finden: ▶ https://www.uni-hildesheim.de/ kulturpraxis/grosse-erwartungen Der vorliegende Katalog BIS MORGEN ist unter der Leitung von zwei Missy-Magazine-Macherinnen entstanden: Sonja Eismann und Ulla Heinrich berieten die studentischen Autor*innen zwei Semester lang. BIS MORGEN ist also geprägt von erfahrenen Magazin-Macherinnen und Expertinnen für Pop, Politik und Feminismus. Die "Thementage" und das Magazin BIS MORGEN sind Elemente des Projekts "GROSSE erwartungen-Zukunftsdiskurse aus Sicht der Kulturwissenschaften in ästhetischer Praxis". Das Projekt wird gefördert durch: "Niedersächsisches Ministerium für Wissenschaft und Kultur" sowie "Niedersächsisches Vorab" der VW-Stiftung. Wir wünschen viel Spaß bei diesen Ausblicken in die Zukunft und laden hiermit herzlich zum Programm ein. Erwartungsvoll, Das Team GROSSE erwartungen 3 INHALT 1 GROSSE erwartungen 6 Zukunft gestalten 14 Jung kaputt spart Altersheime 50 Großer Druck: flacher Bauch 68 KI macht Kunst 74 Feierkommunismus 82 "Und was kann man damit werden?" 90 Kapitalismus in unserer DNA 94 Glossar 96 Impressum 97 Playlist DOSSIER 24 Next Genderation 26 Gedankenspiel: Alle gleich 28 Wie sollen Kinder wissen, was sie alles sein können? 32 Kleine, dicke Feen mit lila Haut 36 Aus diesen Kämpfen entsteht Fortschritt 39 Retro-topie 42 Raising Alexa 46 Roboter mit rosa Schleifen PROJEKTE Fast Kulturhauptstadt Niedlich, hoch und leise? Wir werden spekuliert haben Das Foto aus der Konservendose F für Fehler-oder Freiheit? Muße tun ist harte Arbeit Natur Futur Morgen auf dem Mars Digital und dezentral Dokumentieren, was noch kommt Revolution in Badehose THEMENTAG "KÖRPER DER ZUKUNFT" 58 GROSSE erwartungen & der erste Thementag
Einen Masterabschluss in «Stevie Wonder Studies» zu machen-das klingt, erstmalig gehört, vielleic... more Einen Masterabschluss in «Stevie Wonder Studies» zu machen-das klingt, erstmalig gehört, vielleicht etwas seltsam, aber wäre das wirklich so absurd? Studienangebote für Jazz und African-American-Music-Studies haben sich in den USA etabliert und in Liverpool gibt es einen Studiengang «Beatles, Popular Music and Society (MA)». In Deutschland können diverse universitäre Abschlüsse mit Schwerpunkt Populäre Musik und Populäre Kultur oder Medien gemacht werden oder junge Menschen können sich an Pop-Akademien gar zum besseren «Indie-Singer-Songwriter» ausbilden lassen. Mit einem weit gedachten Lehrange-3 Vgl. zur ausgiebigen Drum-Computer-Nutzung das Album Stevie Wonder. Conversation Peace.
Jahrbuch für Musikwirtschafts- und Musikkulturforschung, 2018
Der Artikel zielt auf eine rassismuskritische Lesart der Argumentationsstrukturen und der juristi... more Der Artikel zielt auf eine rassismuskritische Lesart der Argumentationsstrukturen und der juristischen Dispositionen in Rechtsstreitigkeiten uber Musik-Sampling. Vor dem Hintergrund einer Klage, die vor dem Bundesverfassungsgericht von einem Mitglied der Gruppe Kraftwerk eingereicht wurde, reflektiert der Beitrag Strategien der Erfindung imaginarer Traditionslinien in Popularer Musik sowie reaktionare Charakterisierungen und Diffamierungen von Musikstilen und -praktiken. Pladiert wird fur ein Engagement und eine Rechtslage, die gesellschaftlich grostmogliche kulturelle und kunstlerische Beteiligung erlaubt.
Ästhetische Praxis als Gegenstand und Methode kulturwissenschaftlicher Forschung
Cross Cultures, 2013
To reflect on "Postcolonial Studies Across the Disciplines" with respect to music and m... more To reflect on "Postcolonial Studies Across the Disciplines" with respect to music and musicology is nothing new. It would be wrong to assume that with this text deconstructivist theories and critical theories of culture and eurocentrism are being applied to (popular) music or musicology for the first time. On the contrary, the turn to more dynamic concepts of culture in postcolonial studies has not emerged independently from (popular) music. In fact, music and music theory have been crucial to shaping and inspiring postcolonial criticism and knowledge, as the work of some of tiie most prominent representatives of postcolonial studies makes clear: Paul Gilroy develops his thoughts on The Black Atlantic1 closely alongside the music of James Brown, Jimi Hendrix, George Clinton, and Fela Kuti. Stuart Hall repeatedly refers to the developments of Reggae, for example, to explain the dynamics of terms such as 'diaspora', 'cultural identity', or 'imagined communities'.2 Edward Said's idea of "contrapuntal readings"3 as a strategy surely springs from his profound engagement with so-called 'classical' music from Europe.Musical phenomena often serve as illustrations of world-views in postcolonial studies. In the following, I wish to propose a different focus on this rela- tionship between music and postcolonial studies. Popular music should not merely illustrate knowledge about the world but should be understood as an epistemological system of its own. The following outline emphasizes the modes distinctive to music. I raise the question of how and to what extent popular music and postcolonial theories correspond to utopie understandings of culture.Based on the empirical analyses in my study tracks'n'treks: Populare Musik und Postkoloniale Analyse,4 the following article summarizes my hypotheses and motivations for developing an analytical approach that considers postcolonial theory, popular music, and its practice as a theoretical and political project.Identifying popular music as postcolonial music is the starting point of my analysis. What does popular music have to do with colonialism? In what ways is contemporary music intertwined with excessive colonialist desires and compulsions to categorize and represent? In the second and third section of my analysis, I attempt to shake off the burden of representation in music by pointing to the potentials of music as sensation: i.e. - to use Susan Sontag's words - becoming aware of the "erotics of art"5 or the erotics of sound. Based on musical forms, their dynamics and contemporary modes of production, I propose an alternative understanding of and listening to the world that is decolonial in motivation.Part 1Postcolonial Sonic TrainingThe Topophilia of the Agents of Popular Music: How Popular Music is CategorizedReferences to places, regions, countries, nations, or continents provide a central classification system for popular music. In fact, spatial references appear to be the most significant category for popular music besides references to sex and gender. References to origin are pointers to musical forms and 'typical' styles - and of highly varying quality for cultural representation: disco and club music (places of listening), 'Detroit House' and 'Hamburger Schule' (cities), 'Mali Blues' and 'Britpop' (countries). There are prefixes such as 'Afro-' or 'Latin-' which correlate music with entire continents; and there are even localizations determined according to geographical altitude or vegetation such as music from the 'Alps' or 'Jungle'. The attempt to compile a list of spatial references in artists' names, on album covers, and in songs would be doomed to fail due to its tremendous length: countless indicators of location could be found from Africando to the Zulu Nation, from 'Living in America' to 'Tales of Zimbabwe'. Apart from explicit references to places, we also associate many styles with particular areas: with salsa we immediately think of Cuba or New York; with tango, Argentina comes to mind; with banghra we see ourselves in the Punjab, London or Birmingham. …
Zeitschrift für Kulturwissenschaften
Sound studies, May 2, 2022
Sound studies, May 2, 2022
Sound studies, May 2, 2022
HipHop im 21. Jahrhundert
Postcolonial Repercussions
Postcolonial Repercussions
Postcolonial Repercussions
Das Werk ist urheberrechtlich geschützt. Jede Verwertung außerhalb der engen Grenzen des Urheberr... more Das Werk ist urheberrechtlich geschützt. Jede Verwertung außerhalb der engen Grenzen des Urheberrechtsgesetzes ist ohne Zustimmung des Verlages unzulässig. Das gilt insbesondere für Vervielfältigungen, Übersetzungen, ISO 9706 Umschlag © Alan Fabian www.olms.de
Lockartikel/teaser VII einleitung Methoden kulturwissenschaftlicher und kultursoziologischer Musi... more Lockartikel/teaser VII einleitung Methoden kulturwissenschaftlicher und kultursoziologischer MusikmachDing-studien Drum Machine soundlecture: Delinking AfricC The sound of science. Forschung als ästhetische praxis. eine Antrittsvorlesung Mehr Theorie. substanzielles in Kendrick Lamars «Wesley's Theory» ein Audio-Loop ist noch kein Theorem. Livelooping vs. dezentriertes sampling-Wissen session im Formular. Über Liveness und Improvisation, Verwaltungsakte, panoptische tabellen, wohltemperierte Audiofiles, Musik-Fertig-keiten und also auch Ableton Live electronic Dance Music's Ghost track. preset-Narrative über das Unbehagen gegenüber dem «sauberen sound» aus «deutschen» tonstudios Anmerkungen zum rechtsstreit über Musik-sampling-«Kraftwerk (ralf Hütter) vs. Moses pelham»-und zur Frage nach rassismuskritischer, semiotischer Demokratie Djiie-söös! sonische Materialitäten des Glaubens. Über die soundscape-Komposition «L'amplification des Âmes» von Gilles Aubry Quellenverzeichnis Abbildungsverzeichnis 5 Bergermann, Ulrike und Heidenreich, Nanna (2015): «embedded Wissenschaft. Universalität und partikularität in post_kolonialer Medientheorie», in: Dies. (Hg.
El Oido Pensante, Jul 21, 2013
Studien zur Popularmusik, 2009
Hört man zum ersten Mal die Stimme des aus Somalia stammenden Sängers und MC K'Naan, 1 so wird ma... more Hört man zum ersten Mal die Stimme des aus Somalia stammenden Sängers und MC K'Naan, 1 so wird man sie nicht vergessen. Sie klingt etwas »rau« und sehr »nasal«. Sie scheint hauptsächlich im Hals, im Nasen-und Mundraum erzeugt zu werden, hat aber nichts von der inszenierten »Härte« des nasalen Eminem-Flow. K'Naans Stimme transportiert eine ganz eigene Ästhetik, bewegt sich zuweilen am Limit, besitzt eine »dünne« Materialität, die uns Hörer an ihr hängen bleiben lässt. K'Naan erschafft eine musikalische Atmosphäre, die so karg ist, dass Die Zeit über sein 2005 veröffentlichtes Album The Dusty Foot Philosopher schreibt, es handle sich um eine Form des Rap, der »bis auf die Knochen abgemagert« sei (Winkler 2007). Geht man davon aus, dass sich in der Stimme Alter, Geschlecht, Stimmungen und kollektive kulturelle Praktiken spiegeln, 2 dann lässt das sehr erfolgreiche Auftauchen einer solchen Stimme inmitten des Chores der African American aufhorchen, die nach wie vor mit ihrem »fetten« Sound die Klangwelten des Rap dominieren. In diversen Artikeln 3 über den Rapper K'Naan und-möglicherweise-auch von uns, wird seine Stimme automatisch mit »Afrika« assoziiert. Aber was soll das »Afrikanische« einer Stimme sein? Ist es das Akon-Phänomen, sprich die Tatsache, dass man-wie es eine Interviewpartnerin aus Ghana in New York versicherte 4-die Stimme des aus dem Senegal stammenden Amerikaners Akon 5 in den USA auf jeden Fall als »afrikanische« und nicht als die eines vermeintlichen African American identifiziert? Auch junge Rapper aus Afrika geben in Interviews an, dass es eine 1 Rapper bezeichnen sich häufig auch als MC. Das ist die Abkürzung für »Master of Ceremony« oder für »Microphone Checker«. 2 Vgl. den Beitrag von Murray Forman in diesem Band. 3 Vgl. Rezensionen auf laut.de und mtv.de. 4 Interview von Susanne Stemmler im Rahmen des Bronx African American History Project, Fordham University, New York, 5. Mai 2007. 5 Wir verstehen Begriffe wie »senegalesischstämmiger Amerikaner« oder »African American« als diskursive Begriffe im Kontext von Fragen kultureller Repräsentation und nicht als »natürlich« gegebene Kategorien.
Zukunftsdiskurse aus Sicht der Kulturwissenschaften in ästhetischer Praxis Als wir, Studierende u... more Zukunftsdiskurse aus Sicht der Kulturwissenschaften in ästhetischer Praxis Als wir, Studierende und Lehrende, im Herbst 2019 planten, uns im Jahr 2020 im Fachbereich "Kulturwissenschaften und Ästhetische Kommunikation" an der Universität Hildesheim ein Semester lang mit dem Thema "GROSSE erwartungen" zu beschäftigen, wussten wir noch nicht, wie utopisch unsere Vorhaben sind. Wir hatten Veranstaltungsideen, wie z. B. ein Diskursfestival mit möglichst vielen involvierten Menschen vor Ort. Wir wussten ferner noch nicht, dass wir auch nach der Verschiebung ins Jahr 2021 wesentlich in Online-Formaten zusammenkommen würden müssen, um Themen wie Zukunftsvisionen, Verheißungen und Dystopien zu bearbeiten. Trotzdem halten wir fest: Die Frage, was morgen sein wird, ist in vielerlei Hinsicht vielleicht gar nicht allzu schwer zu beantworten. Die Kämpfe um Prognosehoheiten in Pandemiezeiten oder zum Klimawandel machen leider eher deutlich, dass manche Menschen sich immer noch lieber mit der Frage beschäftigen, wer die Zukunft voraussagen kann oder sollte. Und: Wir wollen uns als Kultur-Wissen-Schaffende einmischen. Wir delegieren nicht einfach alles an die naturwissenschaftlichen Disziplinen und hoffen auch nicht technologiefixiert auf scheinbar smarte Solutions. Die Fragen danach, ob und wie wir in Zukunft leben, lieben und gestalten können, richteten wir explizit an die Kulturwissenschaften und künstlerischen Disziplinen-die kennen sich aus mit kulturellen Gewohnheiten, Über-LebensKünsten, Zukünften in der Kulturgeschichte. Im Sommersemester 2021 setzen sich in Hildesheim die Kunst-, Musik-, Theater-, Medien-, Literatur-und Kulturwissenschaften sowie die Philosophie und die Kulturpolitik kritisch mit aktuellen Zukunftsentwürfen auseinander. Wir stellen die Frage danach, wie Zukunft gestaltet werden kann. Das ist eine Frage nach kulturellen Verhaltensweisen. Wir brauchen dazu zunächst auch kreative Ideen in ästhetisch-kultureller Praxis-Ideen für das Tun. Das Magazin BIS MORGEN stellt eine Auswahl thematischer Impulse aus ca. 20 Projekten vor, zu denen Lehrende und Studierende an der Universität Hildesheim im Projektsemester "GROSSE erwartungen" im Sommersemester 2021 arbeiten. [Im Magazin sind die Projekte durch einen gelb-pinken Rahmen der Seiten erkennbar.] Das ist Work in Progress, der zum Teil beabsichtigt langsam und in Muße stattfindet oder auch auf große Enttäuschungen fokussiert ist. Das heißt: BIS MORGEN stellt Impulssplitter vor, bietet Ausblicke auf etwas, das demnächst kommt: Die Projekte präsentieren abschließend ihre Arbeiten in unterschiedlichsten Formatenperformativ, in Text-Formen, musikalisch, online und in Präsenzveranstaltungen, live und zum nachträglichen Anschauen beim Diskursfestival vom 2.-4. Juli 2021 und in der anschließenden Präsentationswoche bis zum 11. Juli 2021. Mehr Informationen, das Programm und Dokumentationen sind hier zu finden: ▶ https://www.uni-hildesheim.de/ kulturpraxis/grosse-erwartungen Der vorliegende Katalog BIS MORGEN ist unter der Leitung von zwei Missy-Magazine-Macherinnen entstanden: Sonja Eismann und Ulla Heinrich berieten die studentischen Autor*innen zwei Semester lang. BIS MORGEN ist also geprägt von erfahrenen Magazin-Macherinnen und Expertinnen für Pop, Politik und Feminismus. Die "Thementage" und das Magazin BIS MORGEN sind Elemente des Projekts "GROSSE erwartungen-Zukunftsdiskurse aus Sicht der Kulturwissenschaften in ästhetischer Praxis". Das Projekt wird gefördert durch: "Niedersächsisches Ministerium für Wissenschaft und Kultur" sowie "Niedersächsisches Vorab" der VW-Stiftung. Wir wünschen viel Spaß bei diesen Ausblicken in die Zukunft und laden hiermit herzlich zum Programm ein. Erwartungsvoll, Das Team GROSSE erwartungen 3 INHALT 1 GROSSE erwartungen 6 Zukunft gestalten 14 Jung kaputt spart Altersheime 50 Großer Druck: flacher Bauch 68 KI macht Kunst 74 Feierkommunismus 82 "Und was kann man damit werden?" 90 Kapitalismus in unserer DNA 94 Glossar 96 Impressum 97 Playlist DOSSIER 24 Next Genderation 26 Gedankenspiel: Alle gleich 28 Wie sollen Kinder wissen, was sie alles sein können? 32 Kleine, dicke Feen mit lila Haut 36 Aus diesen Kämpfen entsteht Fortschritt 39 Retro-topie 42 Raising Alexa 46 Roboter mit rosa Schleifen PROJEKTE Fast Kulturhauptstadt Niedlich, hoch und leise? Wir werden spekuliert haben Das Foto aus der Konservendose F für Fehler-oder Freiheit? Muße tun ist harte Arbeit Natur Futur Morgen auf dem Mars Digital und dezentral Dokumentieren, was noch kommt Revolution in Badehose THEMENTAG "KÖRPER DER ZUKUNFT" 58 GROSSE erwartungen & der erste Thementag
Einen Masterabschluss in «Stevie Wonder Studies» zu machen-das klingt, erstmalig gehört, vielleic... more Einen Masterabschluss in «Stevie Wonder Studies» zu machen-das klingt, erstmalig gehört, vielleicht etwas seltsam, aber wäre das wirklich so absurd? Studienangebote für Jazz und African-American-Music-Studies haben sich in den USA etabliert und in Liverpool gibt es einen Studiengang «Beatles, Popular Music and Society (MA)». In Deutschland können diverse universitäre Abschlüsse mit Schwerpunkt Populäre Musik und Populäre Kultur oder Medien gemacht werden oder junge Menschen können sich an Pop-Akademien gar zum besseren «Indie-Singer-Songwriter» ausbilden lassen. Mit einem weit gedachten Lehrange-3 Vgl. zur ausgiebigen Drum-Computer-Nutzung das Album Stevie Wonder. Conversation Peace.
Jahrbuch für Musikwirtschafts- und Musikkulturforschung, 2018
Der Artikel zielt auf eine rassismuskritische Lesart der Argumentationsstrukturen und der juristi... more Der Artikel zielt auf eine rassismuskritische Lesart der Argumentationsstrukturen und der juristischen Dispositionen in Rechtsstreitigkeiten uber Musik-Sampling. Vor dem Hintergrund einer Klage, die vor dem Bundesverfassungsgericht von einem Mitglied der Gruppe Kraftwerk eingereicht wurde, reflektiert der Beitrag Strategien der Erfindung imaginarer Traditionslinien in Popularer Musik sowie reaktionare Charakterisierungen und Diffamierungen von Musikstilen und -praktiken. Pladiert wird fur ein Engagement und eine Rechtslage, die gesellschaftlich grostmogliche kulturelle und kunstlerische Beteiligung erlaubt.
Ästhetische Praxis als Gegenstand und Methode kulturwissenschaftlicher Forschung
Cross Cultures, 2013
To reflect on "Postcolonial Studies Across the Disciplines" with respect to music and m... more To reflect on "Postcolonial Studies Across the Disciplines" with respect to music and musicology is nothing new. It would be wrong to assume that with this text deconstructivist theories and critical theories of culture and eurocentrism are being applied to (popular) music or musicology for the first time. On the contrary, the turn to more dynamic concepts of culture in postcolonial studies has not emerged independently from (popular) music. In fact, music and music theory have been crucial to shaping and inspiring postcolonial criticism and knowledge, as the work of some of tiie most prominent representatives of postcolonial studies makes clear: Paul Gilroy develops his thoughts on The Black Atlantic1 closely alongside the music of James Brown, Jimi Hendrix, George Clinton, and Fela Kuti. Stuart Hall repeatedly refers to the developments of Reggae, for example, to explain the dynamics of terms such as 'diaspora', 'cultural identity', or 'imagined communities'.2 Edward Said's idea of "contrapuntal readings"3 as a strategy surely springs from his profound engagement with so-called 'classical' music from Europe.Musical phenomena often serve as illustrations of world-views in postcolonial studies. In the following, I wish to propose a different focus on this rela- tionship between music and postcolonial studies. Popular music should not merely illustrate knowledge about the world but should be understood as an epistemological system of its own. The following outline emphasizes the modes distinctive to music. I raise the question of how and to what extent popular music and postcolonial theories correspond to utopie understandings of culture.Based on the empirical analyses in my study tracks'n'treks: Populare Musik und Postkoloniale Analyse,4 the following article summarizes my hypotheses and motivations for developing an analytical approach that considers postcolonial theory, popular music, and its practice as a theoretical and political project.Identifying popular music as postcolonial music is the starting point of my analysis. What does popular music have to do with colonialism? In what ways is contemporary music intertwined with excessive colonialist desires and compulsions to categorize and represent? In the second and third section of my analysis, I attempt to shake off the burden of representation in music by pointing to the potentials of music as sensation: i.e. - to use Susan Sontag's words - becoming aware of the "erotics of art"5 or the erotics of sound. Based on musical forms, their dynamics and contemporary modes of production, I propose an alternative understanding of and listening to the world that is decolonial in motivation.Part 1Postcolonial Sonic TrainingThe Topophilia of the Agents of Popular Music: How Popular Music is CategorizedReferences to places, regions, countries, nations, or continents provide a central classification system for popular music. In fact, spatial references appear to be the most significant category for popular music besides references to sex and gender. References to origin are pointers to musical forms and 'typical' styles - and of highly varying quality for cultural representation: disco and club music (places of listening), 'Detroit House' and 'Hamburger Schule' (cities), 'Mali Blues' and 'Britpop' (countries). There are prefixes such as 'Afro-' or 'Latin-' which correlate music with entire continents; and there are even localizations determined according to geographical altitude or vegetation such as music from the 'Alps' or 'Jungle'. The attempt to compile a list of spatial references in artists' names, on album covers, and in songs would be doomed to fail due to its tremendous length: countless indicators of location could be found from Africando to the Zulu Nation, from 'Living in America' to 'Tales of Zimbabwe'. Apart from explicit references to places, we also associate many styles with particular areas: with salsa we immediately think of Cuba or New York; with tango, Argentina comes to mind; with banghra we see ourselves in the Punjab, London or Birmingham. …
Zeitschrift für Kulturwissenschaften
Lockartikel/teaser VII einleitung Methoden kulturwissenschaftlicher und kultursoziologischer Musi... more Lockartikel/teaser VII einleitung Methoden kulturwissenschaftlicher und kultursoziologischer MusikmachDing-studien Drum Machine soundlecture: Delinking AfricC The sound of science. Forschung als ästhetische praxis. eine Antrittsvorlesung Mehr Theorie. substanzielles in Kendrick Lamars «Wesley's Theory» ein Audio-Loop ist noch kein Theorem. Livelooping vs. dezentriertes sampling-Wissen session im Formular. Über Liveness und Improvisation, Verwaltungsakte, panoptische tabellen, wohltemperierte Audiofiles, Musik-Fertig-keiten und also auch Ableton Live electronic Dance Music's Ghost track. preset-Narrative über das Unbehagen gegenüber dem «sauberen sound» aus «deutschen» tonstudios Anmerkungen zum rechtsstreit über Musik-sampling-«Kraftwerk (ralf Hütter) vs. Moses pelham»-und zur Frage nach rassismuskritischer, semiotischer Demokratie Djiie-söös! sonische Materialitäten des Glaubens. Über die soundscape-Komposition «L'amplification des Âmes» von Gilles Aubry Quellenverzeichnis Abbildungsverzeichnis 5 Bergermann, Ulrike und Heidenreich, Nanna (2015): «embedded Wissenschaft. Universalität und partikularität in post_kolonialer Medientheorie», in: Dies. (Hg.
Musikformulare und Presets. Musikkulturalisierung und Technik/Technologie, 2018
Das Werk ist urheberrechtlich geschützt. Jede Verwertung außerhalb der engen Grenzen des Urheberr... more Das Werk ist urheberrechtlich geschützt. Jede Verwertung außerhalb der engen Grenzen des Urheberrechtsgesetzes ist ohne Zustimmung des Verlages unzulässig. Das gilt insbesondere für Vervielfältigungen, Übersetzungen, ISO 9706 Umschlag © Alan Fabian www.olms.de