Marione Hulverscheidt | University of Kassel (original) (raw)
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Papers by Marione Hulverscheidt
This article focuses on a hitherto unknown surgical practices performed around the vulva. At the ... more This article focuses on a hitherto unknown surgical practices performed around the vulva. At the turn from the 19 th to the 20 th century, a group of Chicago-based surgeons performing orificial surgery expounded on the curing and helpful aspects of surgical practices performed on mouth and nose and the bodily orifices below the waist. This association was founded by Edwin Pratt, a trained physician and homeopath. In 1887 he had published a monograph on Orificial Surgery, between 1892 and 1901 he edited the Journal of Orificial Surgery. Although the majority of the articles were contributions of him, other practitioners also gave examples of their treatment activities. Orificial surgery fits in well with the idea of reflex neuroses, which was an accepted explanation for disease at that time. Pratt recommended surgical interventions on the rectum, circumcision as well as the removal of the hood of the clitoris and even hysterectomy to cure masturbation and insanity, and other so-called chronic diseases. This paper attempts to contextualize the era of Orificial Surgery and their protagonists in the medical and social realm.
Zeitschrift für Sexualforschung, 2005
Berichte zur Wissenschaftsgeschichte, 2008
Nicht nur Raubkunst!, 2017
Sammlungsobjekte, wem gehörensie?Dem Museum, der vorgesetzten Behörde, der "Wissenschaft", der He... more Sammlungsobjekte, wem gehörensie?Dem Museum, der vorgesetzten Behörde, der "Wissenschaft", der Herkunftsgemeinschaft?G erade diese Frage nachd er ownership vonO bjekten ausk olonialen Erwerbskontexten in musealen und universitärenS ammlungen und damit deren Herkunfts tehtz unehmend im Zentrum museumsethischer Debatten um die Ausrichtung und Legitimität musealer Tätigkeit. 1 Gemeinsam ist diesen Objekten in naturkundlichen, ethnologischen oder medizinhistorischen Sammlungen vorallem eines:Sie wurden nichtfürdiese Sammlungen hergestellt, sondernihrem ursprünglichen Kontext entrissen, um anschließend in Sammlungsdepots zu landen und teils auch in Ausstellungeng ezeigtz uw erden. Dieser Beitrag schaut beispielhafta uf einen menschlichen Schädel, der sich seit 1908 in der Sammlung der Deutschen Kolonialschule befand,i mJ ahre2 014 im Depot des VölkerkundlichenM useums Witzenhausen "wiederentdeckt" und ausder Sammlung entfernt wurde. Ein derartiger Schädel ist kein gewöhnlichesmuseales Objekt. Vielmehr ist beim Umgang mit menschlichen Überresten eine besondereSensibilitätgeboten, und zwar ausm ehreren Gründen. Zum einen handelt es sich um die sterblichen Überreste eines konkreten Menschen. Hier gilt das Gebot der Dignitätumso mehr,wenn-wie im Fall vonGebeinen ausNamibia-die Personen, vond enen die Überreste stammen, in einer vonh eute aus überschaubaren Ve rgangenheit gelebt haben. Angehörige und Nachfahren pflegen potentiell eine Erinnerung an diese Personen. Hierdurch unterscheiden sich menschliche Präparategrundsätzlich vonprähistorischen und nicht-humanen Objekten. Zum zweiten handelt es sichbei den menschlichen Überresten vor allem aus außereuropäischen Regionen um sensible Objekte aufgrund ihrer Erwerbsumstände, die schon damals zweifelhaftwaren und heute erst rechtals problematisch gelten. Oftmals wurden sie in kolonialen Kontexten, unter kolonialen Gewaltverhältnissen oder infolge vona symmetrischen Tauschbeziehungen angeeignet. Diese sensiblen Objekte gelangten "meist nichtunter Zustimmung der 1F ö rster 2016;Förster/Stoecker2016.
This article focuses on a hitherto unknown surgical practices performed around the vulva. At the ... more This article focuses on a hitherto unknown surgical practices performed around the vulva. At the turn from the 19 th to the 20 th century, a group of Chicago-based surgeons performing orificial surgery expounded on the curing and helpful aspects of surgical practices performed on mouth and nose and the bodily orifices below the waist. This association was founded by Edwin Pratt, a trained physician and homeopath. In 1887 he had published a monograph on Orificial Surgery, between 1892 and 1901 he edited the Journal of Orificial Surgery. Although the majority of the articles were contributions of him, other practitioners also gave examples of their treatment activities. Orificial surgery fits in well with the idea of reflex neuroses, which was an accepted explanation for disease at that time. Pratt recommended surgical interventions on the rectum, circumcision as well as the removal of the hood of the clitoris and even hysterectomy to cure masturbation and insanity, and other so-called chronic diseases. This paper attempts to contextualize the era of Orificial Surgery and their protagonists in the medical and social realm.
Zeitschrift für Sexualforschung, 2005
Berichte zur Wissenschaftsgeschichte, 2008
Nicht nur Raubkunst!, 2017
Sammlungsobjekte, wem gehörensie?Dem Museum, der vorgesetzten Behörde, der "Wissenschaft", der He... more Sammlungsobjekte, wem gehörensie?Dem Museum, der vorgesetzten Behörde, der "Wissenschaft", der Herkunftsgemeinschaft?G erade diese Frage nachd er ownership vonO bjekten ausk olonialen Erwerbskontexten in musealen und universitärenS ammlungen und damit deren Herkunfts tehtz unehmend im Zentrum museumsethischer Debatten um die Ausrichtung und Legitimität musealer Tätigkeit. 1 Gemeinsam ist diesen Objekten in naturkundlichen, ethnologischen oder medizinhistorischen Sammlungen vorallem eines:Sie wurden nichtfürdiese Sammlungen hergestellt, sondernihrem ursprünglichen Kontext entrissen, um anschließend in Sammlungsdepots zu landen und teils auch in Ausstellungeng ezeigtz uw erden. Dieser Beitrag schaut beispielhafta uf einen menschlichen Schädel, der sich seit 1908 in der Sammlung der Deutschen Kolonialschule befand,i mJ ahre2 014 im Depot des VölkerkundlichenM useums Witzenhausen "wiederentdeckt" und ausder Sammlung entfernt wurde. Ein derartiger Schädel ist kein gewöhnlichesmuseales Objekt. Vielmehr ist beim Umgang mit menschlichen Überresten eine besondereSensibilitätgeboten, und zwar ausm ehreren Gründen. Zum einen handelt es sich um die sterblichen Überreste eines konkreten Menschen. Hier gilt das Gebot der Dignitätumso mehr,wenn-wie im Fall vonGebeinen ausNamibia-die Personen, vond enen die Überreste stammen, in einer vonh eute aus überschaubaren Ve rgangenheit gelebt haben. Angehörige und Nachfahren pflegen potentiell eine Erinnerung an diese Personen. Hierdurch unterscheiden sich menschliche Präparategrundsätzlich vonprähistorischen und nicht-humanen Objekten. Zum zweiten handelt es sichbei den menschlichen Überresten vor allem aus außereuropäischen Regionen um sensible Objekte aufgrund ihrer Erwerbsumstände, die schon damals zweifelhaftwaren und heute erst rechtals problematisch gelten. Oftmals wurden sie in kolonialen Kontexten, unter kolonialen Gewaltverhältnissen oder infolge vona symmetrischen Tauschbeziehungen angeeignet. Diese sensiblen Objekte gelangten "meist nichtunter Zustimmung der 1F ö rster 2016;Förster/Stoecker2016.