Anna S C H O B E R | Alpen-Adria-Universität Klagenfurt (original) (raw)

Papers by Anna S C H O B E R

Research paper thumbnail of Die Muster der Bilder, die Träume der Programme und das Sehen von Welt in der Kunst.

Die Brücke, Nr. 41, April-Mai 2024, S. 14-15., 2024

Die Autorin fütterte die Machine-Lerning-Software DALL-E mit dem Motto des Jahres der Fotografie... more Die Autorin fütterte die Machine-Lerning-Software DALL-E mit dem Motto des Jahres der Fotografie 2024 in Kärnten „ÜBER DAS LAND/O DEŽELI“ und mit Auszügen aus dem Konzept dieser Initiative, in dem es u.a. heißt: „Irgendwo zwischen Populismus und Klimawandel, Fragen der Sorgearbeit, der Altersarmut und des ‚Fachkräftemangels‘, globalen Konflikten und Kriegen und der eigenen, nie aufgearbeiteten Familiengeschichte hängt eine Melancholie über den Seen und zwischen den Bergen. Eine Melancholie für eine versprochene, andere Zukunft, die nie gekommen ist.“
Die Auseinandesetzung mit Bildern, die mit diesem Texteintrag erzeugt wurden, konfrontierte ich mit der künstlerischen Arbeit von Thomas Albdorf: Untitled (Focus), aus der Serie: I Know I Will See What I Have Seen Before (2015).

Research paper thumbnail of Die Gleiche immer wieder anders: Lulu, Lu, Pandora, Lolita.

Zeitgeschichte. Wedekind Transformationen. “Lulu” als Textualität, 28. Jg., Jänner/Februar 2001, p. 15–33., 2001

Lulu setzt sich aus – auf den ersten Blick peripheren – Details zusammen. Sie besteht aus Rüschen... more Lulu setzt sich aus – auf den ersten Blick peripheren – Details zusammen. Sie besteht aus Rüschen, engen Trikots, zarten Knien und sorgfältig frisiertem Lockengewirr, die ihre Frechheit, Ungestümheit und Authentizität zugleich entzifferbar und opak halten. Diese Äußerlichkeiten und die sich damit verbindenden Eigenschaften machen Lulu zunächst schwer greifbar und zugleich allzu schnell als “Männerphantasie” einordenbar, was dann wiederum ein Erkennen der Spezifität der Lulu und ihrer so vielfältigen Verwandlungen versperrt. Betrachtet man diese Äußerlichkeiten allerdings aus einem etwas differenten Blickwinkel, so lassen sie eine andere Lulu entstehen, die nicht so sehr einfach nur Bühnenfigur oder Phantasiegestalt ist, sondern auch eine Verkörperung jener Stelle, die Wahrnehmung selbst in Gang hält und uns dazu bringt, erratisch und hartnäckig zu rezipieren. Bindet man Lulu und ihre Transformationen, wie es in diesem Text geschieht, in eine Geschichte der Wahrnehmung ein, so erscheint sie als Figur der Signifikanz, der Unerfüllbarkeit und Unendlichkeit von Deutung: “Lulu: ich habe nie in der Welt etwas anderes scheinen wollen, als wofür man mich genommen hat, und man hat mich nie in der Welt für etwas anderes genommen, als ich bin.” Das Merkwürdige und für die Moderne Typische daran ist allerdings, daß diese Stelle in einer Figur verkörpert wird, die zugleich der Inbegriff von geschlechtlicher Andersheit, “Weiblichkeit”, ist. Lulu führt also auch eine Signifikanz der Wahrnehmung vor, d. h. sie beinhaltet etwas, das über die kommunikative und symbolische Funktion von Bezugnahme hinausgeht und ist damit von Wedekind als eine Figur der Liebe in Szene gesetzt.
Die Unbeständigkeit und das Changieren der Lulu, die in der Diskussion um sie stets hervorgestrichen werden, haben demnach mit ihrer Positionierung in einem Liebesgefüge zu tun, eine Positionierung, die auch dazu geführt hat, daß die wissenschaftliche Betrachtung von Lulu eigentümlich aufgespalten ist: Auf der einen Seite ist sie, und hier vor allem in den populärwissenschaftlichen Beiträgen, als eine Figur der Authentizität von Begehren oder unkonventioneller Triebhaftigkeit diskutiert. Auf der anderen Seite wird sie, beispielsweise in den in den letzten Jahren häufiger unternommenen Untersuchungen aus dem Bereich der Gender-Studies, einer Dekonstruktion unterzogen, die von Vorstellungen und Ansprüchen einer “Gerechtigkeit” in Sachen Geschlechterbeziehung geleitet ist. Im folgenden wird versucht, ein Kippen in eine dieser beiden Richtungen zu vermeiden – d. h. Gleichheit und Differenz nicht aufzuspalten, sondern zusammen zu denken – und zugleich einem wissenschaftlichen “Entschärfen” der Lulu-Figur, wie es ebenfalls so oft geschieht, zu entgehen. Dabei wird die Frage gestellt, auf welche Weisen mittels Konstrukten der Lulus und Lolitas versucht wird, Ordnung in ein Spiel zwischen Männern und Frauen zu bringen, das durch neue Arbeitsverhältnisse, durch die Völkerwanderungen vom Land in die Städte oder durch die Emanzipationsbewegungen der Frauen und der Arbeiter zur Jahrhundertwende auf neue Weise in Unordnung geraten war.

Research paper thumbnail of Picturing “Gender”: Iconic Figuration, Popularization, and the Contestation of a Key Discourse in the New Europe. In: Sociology of the Visual Sphere

Sociology of the Visual Sphere, 2012

In recent decades ‘gender’ has had a strong institutional success: it has become a central issue ... more In recent decades ‘gender’ has had a strong institutional success: it has become a central issue for social reform programmes on a regional, national and global level. At the same time, concepts of ‘gender’ have been adopted by political grassroots movements and have inspired artistic creation. The article tracks the travels of concepts of ‘gender’ through the public sphere. It investigates art and popular visual culture that have been stimulated by social science and philosophical concepts of ‘gender’. Examples of visual arts and film are examined in relation to the visual output of official gender mainstreaming strategies as well as of third-wave feminism and other forms of contemporary political activism.
Usually contemporary cultural and gender studies mainly conceptualize images as active agents in enforcing social norms, including gender norms. In contrast to this, the text focuses in particular on the popular appeal of images and visual culture and on their disseminating as well as promotional, founding, activating, authenticating and challenging force. Part of this is also to investigate the image struggles that the various artistic and pop-adoptions of ‘gender’ become involved in.

Research paper thumbnail of Political Squats: Cinema and City as Movers of the Real

Imagining the City. Bd, 2000

... 1910s, the 'Schlurfs' (swing youth) in German and Austrian cities in the 1930s and ... more ... 1910s, the 'Schlurfs' (swing youth) in German and Austrian cities in the 1930s and 1940s, the 'Teddy Boys' or 'Marlon Brandos' in ... doppelte Sprache der Kleider, Gebärden und Bauten: Öffentlichkeit und Raum in der Begriffswelt Hannah Arendts', in Ruth Eva Maurer and Hannes ...

Research paper thumbnail of Particular Faces with Universal Appeal: A Genealogy and Typology of Everybodies

Research paper thumbnail of Das Fest der Bilder

transcript Verlag eBooks, Dec 31, 2017

Research paper thumbnail of Die „Gastarbeiterfilme“ von Rainer Werner Fassbinder

Die Herausforderungen des Films, 2017

Filmemacher der 1960er Jahre lernten den Umgang mit dem Medium häufig, indem sie oft ins Kino gin... more Filmemacher der 1960er Jahre lernten den Umgang mit dem Medium häufig, indem sie oft ins Kino gingen. So unterschiedliche Protagonisten der Kinoszene dieser Jahre wie Dušan Makavejev, Harun Farocki oder Wim Wenders bezeichnen die Kinematheken in Belgrad, Berlin oder Paris als ihre "Schulen". 2 Andere-wie etwa der Filmemacher Rainer Werner Fassbinder-erzählten davon, mehrfach am Tag ins Kino gegangen zu sein und so unzählige Filme in kürzester Zeit konsumiert zu haben. 3 Diese ausgeprägte Kinoerfahrung motivierte sie dann dazu, selbst Filme zu machen oder neue Kino-Situationen zu gestalten. Zugleich ist für das Kino, das in diesen Jahren-oft verwoben oder in Auseinandersetzung mit der Studentenbewegung der 1960er-Jahre-entstanden ist, eine Redefinition von Film als Aktion und-umgekehrt-von Aktion als filmisches Handeln charakteristisch. Auch Rainer Werner Fassbinder verstand Film als Handeln, als Aktion. Er bewegte sich zunächst zwischen Filmemachen und Aktionstheater hin und her, genauer: zwischen dem Action-studio-Kino 4 und dem daraus hervorgegangenen Action-Theater und später antiteater im München der späten 1960er-Jahre und den

Research paper thumbnail of Anna Schober, Occupying Empty Places: Political Protest and Solidarity Among Strangers in Times of Social Distancing

Watching, Waiting The Photographic Representation of Empty Places, ed. by Sandra Križić Roban and Ana Šverko, Leuven: LEUVEN UNIVERSITY PRESS, S. 87-116. , 2023

This paper explores how the systemic break triggered by the spread of the Sars-Cov-2 virus has gi... more This paper explores how the systemic break triggered by the spread of the Sars-Cov-2 virus has given rise to a particular collective processing mode characterised by a pronounced mimetism. This responds to an increased uncertainty and a lack of reliable, above all actionable knowledge that characterises the “new normality” in the age of the Covid-19 pandemic. The focus is on the question of the performance of the public sphere and solidarity during the pandemic, which is fundamentally characterised by a tension between restrictions and a lack of spaces where people can meet and an increased need to debate the new rules or an increased reliance on collective action. Different types of protest and solidarity will be depicted and discussed. Art and culture, and photographic practices in particular, will be examined as media interventions that – in sometimes surprising ways – lead towards the new reality, can deepen the sense of people living in it, but can also have a polarising effect.

In this paper, bodily forms of mise-en-scene are examined within a performance history and iconology of protest in modernity and late modernity. In addition, the dominant forms of political communication and representation in the field of politics in the narrower sense and their "mimetism" as well as solidarity mobilisations “from below” as they appeared, for example, in various series of photographs by Italian photographer Fabio Bucciarelli are discussed. A central question of the paper is in which way these photographic practices can be judged "practices of solidarity among strangers" .

Research paper thumbnail of Guest Editors' Introduction

Anna Schober und Nicole Doerr, Special Section: Visual Intervention and the (Re)enactment of Democracy. Guest Editors’ Introduction. In: Visual Studies, Visual Studies, 38:5 (peer reviewed), 2023

The paper consists of a methodological part, pointing out which research desiderata there are rel... more The paper consists of a methodological part, pointing out which research desiderata there are related to re-enactments of the body of the “people” and the use of visual media for political purposes. Research traditions in political sociology as well as in the studies of visual culture are taken into account. It is shown that the current strong presence of the iconic and the visual in social and political life goes hand in hand with technological, mass media and (pop-) cultural transformations, as well as a re-valuation of political institutions and parties. In addition, it is demonstraed that political debates in the present are strongly "culturalized", with a “clash” as well as a “dialogue of cultures” becoming publicly manifest, especially through the presence of images and visual stagings.
In a second part, the various articles published in this special issue are discussed and the common threads connecting them are explaines: for example in relation to contemporary visual art as a medium of (implicit) criticism of current authoritarian societies; the re-enactment of an iconic photo or the creation of photo series as opportunities for political imagination or to practice “parrēsia” (speaking truth/ Michel Foucault); how photo elicitation can give an insight into processes of meaning production in relation to migration; or how cartoons addressing corruption bring negotiations between different social and political actors to the attention of a wider audience of social media platforms.

Research paper thumbnail of Anna Schober, Fotografie als Akt der Solidarität unter Fremden: Die Covid-19-Serien von Fabio Bucciarelli.

Claudia Hattendorff, Simone Abendschön, Ansgar Schnurr und Nicole Zillien (Eds.), Bilder der Pandemie. Interdisziplinäre Perspektiven auf die Visualisierung einer unsichtbaren Gefahr, Campus Verlag 2023, S. 43-57., 2023

Solidarität wurde im Zuge der Maßnahmen gegen die Sars-CoV-2- Pandemie grundsätzlich aufgewertet,... more Solidarität wurde im Zuge der Maßnahmen gegen die Sars-CoV-2- Pandemie grundsätzlich aufgewertet, da der Erfolg gegen die Pandemie von gemeinschaftlichem Handeln abhängig ist. Das Faktum, dass Solidarität – ähnlich wie Öffentlichkeit – als ein Prozess unter Fremden zu verstehen ist, erfährt in Zeiten der Pandemie demnach eine Unterstreichung. Zugleich erscheint Solidarität im Kontext der Pandemie öffentlich als etwas, das stets bedroht ist – davon zeugen zum Beispiel Akte des Vandalismus gegenüber Wandgemälde, die dem Krankenhauspersonal ein Denkmal setzen.
Der Beitrag setzt den Fokus auf Fotoserien, die der italienische Fotograf Fabio Bucciarelli im März sowie im Juli und November 2020 schuf und für die er mit dem Roten Kreuz zusammenarbeitete, u.a. „Covid-19: The European Epiceter“ (März 2020) und „Covid 19 2ND Wave Coverage Italy“ (Juni und November 2020). In diesen Serien, die als narrative Experimente zwischen Fotojournalismus und Kunst angelegt waren, machte sich Bucciarelli auf, Fotografie als Akt der Solidarität zu re-definieren. Im Beitrag wird der relationale und emphatische Aspekt dieser Fotografien untersucht wie auch zur Sprache kommt, gegen welche anderen, öffentlich in Zusammenhang mit der Pandemie zirkulierenden Bilder sich der Fotograf mit diesen Arbeiten wendet – beispielsweise einem bildhaft auftretenden Mimetismus, der vorwiegend davon lebt, dass von Menschen entleerte Räume und maskentragende Personen ins Bild gesetzt werden. Die Fotografien Bucciarellis werden demnach als Bilder, die gegenüber anderen Bildern positioniert werden und wieder andere aufgreifen und affirmieren diskutiert.

Research paper thumbnail of Dem Studium dargeboten: Aufführungen von kollektivem Protest in den Demonstration Drawings (2006–2007) von Rirkrit Tiravanija

in: Movement | Mouvement. Handlungsfelder des Ästhetischen und Politischen in der Kunst. Festschrift für Ursula Frohne , Hg. Lilian Haberer, Karina Nimmerfall, München: Edition Metzel, S. 287 - 291. , 2022

Der Artikel diskutiert die Serie "Demonstration Drawings" (2006–2007) im Vergleich mit einer Seri... more Der Artikel diskutiert die Serie "Demonstration Drawings" (2006–2007) im Vergleich mit einer Serie von Pinselzeichnungen ("Untitled", 2017-2019) von Michael Armitage. Diese Arbeiten werden zu theoretischen Zugängen von Roland Barthes, insbesondere den Konzepten "studium" und "punctum" in Bezug gesetzt. Darüber wird das Verhältnis dieser Repräsentationen zu zeitgenössischer Protest- und politischer Kultur generell erschlossen.

Research paper thumbnail of Trying to Find out What Is Really Going on with Common Sense - Interview with Richard Dyer

Anna Schober-de Graaf; Brigitte Hipfl (Hg.): Wir und die Anderen: Visuelle Kultur(en) zwischen Aneignung und Ausgrenzung , 2022

Interview with Richard Dyer, the author of "White. Essays on Race and Culture" about Visual Cul... more Interview with Richard Dyer, the author of "White. Essays on Race and Culture" about Visual Culture, Entertainment and the history of Cultural Studies.

Research paper thumbnail of Universal images in post-universalist times

The universal does not have an easy standing in our times. It is deconstructed, accused of legiti... more The universal does not have an easy standing in our times. It is deconstructed, accused of legitimising forms of power and domination of various kinds and of imposing a view by force, as it were.
But is the universal so easy to shake off and get rid of?
This workshop will bring together the question of images with a reformulation of the question of the universal. The starting thesis is that universalisation as a practice consists also of images being produced, made public, but in the process being subjected to symbolisation and iconisation.
Due to the complexity of this question and its location at the interface of various different disciplines, an interdisciplinary workshop with representatives from visual culture studies, cultural sociology, history and cultural philosophy seems to be appropriate for its clarification.

Research paper thumbnail of Anna Schober, Innovationen des Mythischen und ironische Differenzierung in Maria Lassnigs Spätwerk.

Maria Lassnig. Ich bin ganz Landschaft, hrsg., Maria Nicolini, Klagenfurt: Ritter Verlag, S. 96 – 121., 2022

Der Aufsatz legt einen Fokus auf das Spätwerk Maria Lassnigs. In diesem sind ein Aufgreifen und W... more Der Aufsatz legt einen Fokus auf das Spätwerk Maria Lassnigs. In diesem sind ein Aufgreifen und Weiterspinnen von Naturmythen sowie ein Neu-Wenden von seit Jahrhunderten überlieferten Mythen, etwa in Zusammenhang mit bukolischen Themen erkennbar.
Parallel wird dargestellt, dass neben einem Weiterspinnen und Neuerzählen von Mythen diesen in Lassnigs Spätwerk auch auf vielfältige Weise die Stirn geboten wird, indem sie übertrieben, irritiert, parodiert, und ironisiert werden. Der ironische Zug gewinnt dabei in manchen Fällen die Oberhand. Karikatur und Parodie setzt sie dann als Taktik der Herabsetzung und Entlarvung ein, um bestehende Muster des vor allem auch geschlechtlich differenzierten Sich-Verhaltens zu irritieren und mit Witz aufzusprengen.

Research paper thumbnail of Das Boot mit Flüchtenden. Ikonologie einer Figur des Zwischenraums.

Migration und Soziale Arbeit, 2022

In jüngerer Zeit tauchte folgendes Motiv häufig in der Presse auf: Ein im Meer schwankendes Boot,... more In jüngerer Zeit tauchte folgendes Motiv häufig in der Presse auf: Ein im Meer schwankendes Boot, randvoll mit Menschen. Die Bildunterschrift identifiziert letztere meist als Migrant*innen und verortet das Gefährt in den Meeresgegenden zwischen der Südgrenze Europas und dem afrikanischen Kontinent. Auch in Filmen wurde das Boot oder Schiff mit überbordender Menschenfracht vielfach Ausgangspunkt von Narrationen und politische Slogans wie „Das Boot ist voll“ spielen ebenfalls auf dieses Sujet an.
Der Aufsatz verfolgt zwei Ziele: Das erste besteht darin, eine Ikonologie dieses Bildmotivs zu präsentieren. Dabei wird eine Überlieferungsgeschichte vom Narrenschiff des Spätmittelalters über fotografische Dokumentationen der Auswanderung nach Übersee (etwa 1875–1920) bis zu politisch-aktivistischen und künstlerischen Adaptionen des Boots mit Flüchtlingen in der Gegenwart nachgezeichnet. Das zweite Ziel besteht in der qualitativen Untersuchung von mit solchen Bildern verbundenen Diskursen in den letzten beiden Jahrzehnten in Europa (insbes. in Italien, Deutschland und Österreich). Dabei wird gezeigt, dass das Motiv des Bootes mit Flüchtenden sowohl als Sinnbild der Menschheit als Ganzes wie auch als Darstellung des vor den Grenzen zu haltenden „ganz Anderen“ benutzt, d. h. zur Zirkulation von sowohl Pro- als auch Anti-Migrationsdiskurse eingesetzt wird. Daran anschließend erfolgt eine Auseinandersetzung mit der Universalität/ Partikularität dieses Bildmotivs.

Research paper thumbnail of Von Engeln und Taxifahrern: eine Ikonologie von Botenfiguren.

Politische Ikonologie. Bildkritik nach Martin Warnke, Hrsg. von Jörg Probst, Berlin: Reimer Verlag, S. 215 - 233., 2022

Der Aufsatz setzt sich mit der Figur des Boten (der Botin) in Bildwelten auseinander. Er geht von... more Der Aufsatz setzt sich mit der Figur des Boten (der Botin) in Bildwelten auseinander. Er geht von dem Befund aus, dass – um ein Publikum zu adressieren und öffentliche Präsenz zu erzielen – Bilder häufig anthropomorphe Mittlerfiguren einsetzen, die tendenziell hinter die Botschaft, die sie zu transportieren suchen, zurücktreten, zugleich jedoch eine Wahrheit und Authentizität des Dargestellten verbürgen. Der Fokus des Aufsatzes liegt auf einem bestimmten Typus solcher Adressierungs- und Streitgestalten: Straßenmusikanten, Clowns, der Tramp oder der Cowboy - deren Maske ist mehr oder minder stark festgelegt und sie geleiten das Publikum an verschiedene Schauplätze von Gesellschaft oder weisen auf Gesellschaft hin. Dabei wird auch auf ein jüngeres Genre eingegangen, das sich in Zusammenhang mit diesem Figurationstypus herausgebildet hat: auf Filme, in denen Taxifahrer (und Taxifahrerinnen) das Publikum auf die verschiedenen Schauplätze von Gesellschaft hinführen und dieser so Erzählbarkeit verleihen. Ziel ist es, eine Genealogie solcher Figuren zu präsentieren, wobei diese z. B. auf die Darstellung von Engeln als Boten und Offenbarungsträger zurückgeführt werden. Neben solchen Traditionslinien kommt aber vor allem den Umbrüchen und dem Wandel in der Gestaltung solcher Bildfiguren Aufmerksamkeit zu (insbesondere in Zusammenhang mit den Revolutionen des 19. Jahrhunderts, dem erste Weltkrieg oder 1968) In der Analyse wird auf Methoden der Ikonologie, der Diskurstheorie, der politischen Theorie und der Visual Culture Studies zurückgegriffen.

Research paper thumbnail of Particular Faces with Universal Appeal: A Genealogy and Typology of Everybodies

Popularisation and Populism in the Visual Arts. Attraction Images (Arts and Visual Culture Series), London und New York: Routledge,., 2020

This chapter presents a theoretical and historical exploration of pictorial figuration of “everyb... more This chapter presents a theoretical and historical exploration of pictorial figuration of “everybodies”, i.e. general persons that are used in order to generate a public presence for one’s own position in public spaces and to address an audience. By drawing on the work of Michel de Certeau and Carlo Ginzburg, among others, it explores the genealogy of these figures by tracing them back to older forms of attraction figures that create public authority, such as “the all-seeing one”. In contrast to these authors, however, it also demonstrates, that in tension with such long lines of tradition these figures were revalued and redefined during the historical upheavals connected with the revolutions of the 17th, 18th and 19th centuries. Finally, the chapter also depicts the main types of figuration of the everybody that were circulated with these upheavals. Referring to a broad range of historic and contemporary examples it demonstrates how, after these upheavals, everybodies are staged as figures who have been singled out from the people but are simultaneously shown as being connected to it, thus creating presence and persistence for the myth of the people as a powerful agent transforming society or as collective, named faces that function as a kind of mask for the group that gathers behind them. Besides this, everybodies are also staged as figures that traverse a variety of contexts, guiding the audience to different locations of society and towards society in general or as figurations of “otherthess”, who function as doppelgängers of the audience and lenses for self-analysis and social observation.

Research paper thumbnail of Erotik, Gewalt und Folklore: Die Inszenierung geschlechtlicher und ethnischer Differenz im jugoslawischen Kino um 1968.

In: Aylin Basaran, Julia B. Köhne, Christina Wieder und Klaudija Sabo (Hg.), Sexualität und Widerstand. Internationale Filmkulturen und Literaturen, Wien: Mandelbaum Verlag 2018, S. 207–226., 2018

The article analyses films by Yugoslav novi film authors such as Karpo A. Godina, Želimir Žilnik ... more The article analyses films by Yugoslav novi film authors such as Karpo A. Godina, Želimir Žilnik Bahrudin Čengić and Dušan Makavejev. These films are discussed as confronting and challenging the official visual regime produced by the one-party state of socialist Yugoslavia. By showing that what officially was excluded, marginalised or seen as a taboo, and by employing an unconventional aesthetic style and allusions to “foreign” references, these authors entered into a dispute with official party politics – although the conditions for this dispute were mostly defined by the latter.
The paper investigates how the mise-en-scène of aesthetic, sexual and ethnic differences that can be witnessed in these films contributed to the emergence of an (informal) public sphere in the former Yugoslavia. It shows that these films participated in the creation of a new trans-national reference frame that replaced the East-West frame of the Cold War with a new one in which rather a North-South, First World–Third World opposition prevailed and differences appeared in multiplied form, often mutually challenging and fervidly contesting each other.

Research paper thumbnail of Everyday Life

Anna Schober, “Everyday Life“. In: Kathrin Fahlenbrach, Martin Klimke and Joachim Scharloth (eds.), Protest Cultures: A Companion Vol. 1: Elements of Protest, New York: Berghahn Books, 2016, 294–303., Mar 1, 2016

Research paper thumbnail of City and Cinema as Spaces for (Transnational) Grassroots Mobilization

Narrating the City. History, space and the everyday. Edited by Wladimir Fischer-Nebmaier, Matthew P. Berg, and Anastasia Christou, 2015

Research paper thumbnail of Die Muster der Bilder, die Träume der Programme und das Sehen von Welt in der Kunst.

Die Brücke, Nr. 41, April-Mai 2024, S. 14-15., 2024

Die Autorin fütterte die Machine-Lerning-Software DALL-E mit dem Motto des Jahres der Fotografie... more Die Autorin fütterte die Machine-Lerning-Software DALL-E mit dem Motto des Jahres der Fotografie 2024 in Kärnten „ÜBER DAS LAND/O DEŽELI“ und mit Auszügen aus dem Konzept dieser Initiative, in dem es u.a. heißt: „Irgendwo zwischen Populismus und Klimawandel, Fragen der Sorgearbeit, der Altersarmut und des ‚Fachkräftemangels‘, globalen Konflikten und Kriegen und der eigenen, nie aufgearbeiteten Familiengeschichte hängt eine Melancholie über den Seen und zwischen den Bergen. Eine Melancholie für eine versprochene, andere Zukunft, die nie gekommen ist.“
Die Auseinandesetzung mit Bildern, die mit diesem Texteintrag erzeugt wurden, konfrontierte ich mit der künstlerischen Arbeit von Thomas Albdorf: Untitled (Focus), aus der Serie: I Know I Will See What I Have Seen Before (2015).

Research paper thumbnail of Die Gleiche immer wieder anders: Lulu, Lu, Pandora, Lolita.

Zeitgeschichte. Wedekind Transformationen. “Lulu” als Textualität, 28. Jg., Jänner/Februar 2001, p. 15–33., 2001

Lulu setzt sich aus – auf den ersten Blick peripheren – Details zusammen. Sie besteht aus Rüschen... more Lulu setzt sich aus – auf den ersten Blick peripheren – Details zusammen. Sie besteht aus Rüschen, engen Trikots, zarten Knien und sorgfältig frisiertem Lockengewirr, die ihre Frechheit, Ungestümheit und Authentizität zugleich entzifferbar und opak halten. Diese Äußerlichkeiten und die sich damit verbindenden Eigenschaften machen Lulu zunächst schwer greifbar und zugleich allzu schnell als “Männerphantasie” einordenbar, was dann wiederum ein Erkennen der Spezifität der Lulu und ihrer so vielfältigen Verwandlungen versperrt. Betrachtet man diese Äußerlichkeiten allerdings aus einem etwas differenten Blickwinkel, so lassen sie eine andere Lulu entstehen, die nicht so sehr einfach nur Bühnenfigur oder Phantasiegestalt ist, sondern auch eine Verkörperung jener Stelle, die Wahrnehmung selbst in Gang hält und uns dazu bringt, erratisch und hartnäckig zu rezipieren. Bindet man Lulu und ihre Transformationen, wie es in diesem Text geschieht, in eine Geschichte der Wahrnehmung ein, so erscheint sie als Figur der Signifikanz, der Unerfüllbarkeit und Unendlichkeit von Deutung: “Lulu: ich habe nie in der Welt etwas anderes scheinen wollen, als wofür man mich genommen hat, und man hat mich nie in der Welt für etwas anderes genommen, als ich bin.” Das Merkwürdige und für die Moderne Typische daran ist allerdings, daß diese Stelle in einer Figur verkörpert wird, die zugleich der Inbegriff von geschlechtlicher Andersheit, “Weiblichkeit”, ist. Lulu führt also auch eine Signifikanz der Wahrnehmung vor, d. h. sie beinhaltet etwas, das über die kommunikative und symbolische Funktion von Bezugnahme hinausgeht und ist damit von Wedekind als eine Figur der Liebe in Szene gesetzt.
Die Unbeständigkeit und das Changieren der Lulu, die in der Diskussion um sie stets hervorgestrichen werden, haben demnach mit ihrer Positionierung in einem Liebesgefüge zu tun, eine Positionierung, die auch dazu geführt hat, daß die wissenschaftliche Betrachtung von Lulu eigentümlich aufgespalten ist: Auf der einen Seite ist sie, und hier vor allem in den populärwissenschaftlichen Beiträgen, als eine Figur der Authentizität von Begehren oder unkonventioneller Triebhaftigkeit diskutiert. Auf der anderen Seite wird sie, beispielsweise in den in den letzten Jahren häufiger unternommenen Untersuchungen aus dem Bereich der Gender-Studies, einer Dekonstruktion unterzogen, die von Vorstellungen und Ansprüchen einer “Gerechtigkeit” in Sachen Geschlechterbeziehung geleitet ist. Im folgenden wird versucht, ein Kippen in eine dieser beiden Richtungen zu vermeiden – d. h. Gleichheit und Differenz nicht aufzuspalten, sondern zusammen zu denken – und zugleich einem wissenschaftlichen “Entschärfen” der Lulu-Figur, wie es ebenfalls so oft geschieht, zu entgehen. Dabei wird die Frage gestellt, auf welche Weisen mittels Konstrukten der Lulus und Lolitas versucht wird, Ordnung in ein Spiel zwischen Männern und Frauen zu bringen, das durch neue Arbeitsverhältnisse, durch die Völkerwanderungen vom Land in die Städte oder durch die Emanzipationsbewegungen der Frauen und der Arbeiter zur Jahrhundertwende auf neue Weise in Unordnung geraten war.

Research paper thumbnail of Picturing “Gender”: Iconic Figuration, Popularization, and the Contestation of a Key Discourse in the New Europe. In: Sociology of the Visual Sphere

Sociology of the Visual Sphere, 2012

In recent decades ‘gender’ has had a strong institutional success: it has become a central issue ... more In recent decades ‘gender’ has had a strong institutional success: it has become a central issue for social reform programmes on a regional, national and global level. At the same time, concepts of ‘gender’ have been adopted by political grassroots movements and have inspired artistic creation. The article tracks the travels of concepts of ‘gender’ through the public sphere. It investigates art and popular visual culture that have been stimulated by social science and philosophical concepts of ‘gender’. Examples of visual arts and film are examined in relation to the visual output of official gender mainstreaming strategies as well as of third-wave feminism and other forms of contemporary political activism.
Usually contemporary cultural and gender studies mainly conceptualize images as active agents in enforcing social norms, including gender norms. In contrast to this, the text focuses in particular on the popular appeal of images and visual culture and on their disseminating as well as promotional, founding, activating, authenticating and challenging force. Part of this is also to investigate the image struggles that the various artistic and pop-adoptions of ‘gender’ become involved in.

Research paper thumbnail of Political Squats: Cinema and City as Movers of the Real

Imagining the City. Bd, 2000

... 1910s, the 'Schlurfs' (swing youth) in German and Austrian cities in the 1930s and ... more ... 1910s, the 'Schlurfs' (swing youth) in German and Austrian cities in the 1930s and 1940s, the 'Teddy Boys' or 'Marlon Brandos' in ... doppelte Sprache der Kleider, Gebärden und Bauten: Öffentlichkeit und Raum in der Begriffswelt Hannah Arendts', in Ruth Eva Maurer and Hannes ...

Research paper thumbnail of Particular Faces with Universal Appeal: A Genealogy and Typology of Everybodies

Research paper thumbnail of Das Fest der Bilder

transcript Verlag eBooks, Dec 31, 2017

Research paper thumbnail of Die „Gastarbeiterfilme“ von Rainer Werner Fassbinder

Die Herausforderungen des Films, 2017

Filmemacher der 1960er Jahre lernten den Umgang mit dem Medium häufig, indem sie oft ins Kino gin... more Filmemacher der 1960er Jahre lernten den Umgang mit dem Medium häufig, indem sie oft ins Kino gingen. So unterschiedliche Protagonisten der Kinoszene dieser Jahre wie Dušan Makavejev, Harun Farocki oder Wim Wenders bezeichnen die Kinematheken in Belgrad, Berlin oder Paris als ihre "Schulen". 2 Andere-wie etwa der Filmemacher Rainer Werner Fassbinder-erzählten davon, mehrfach am Tag ins Kino gegangen zu sein und so unzählige Filme in kürzester Zeit konsumiert zu haben. 3 Diese ausgeprägte Kinoerfahrung motivierte sie dann dazu, selbst Filme zu machen oder neue Kino-Situationen zu gestalten. Zugleich ist für das Kino, das in diesen Jahren-oft verwoben oder in Auseinandersetzung mit der Studentenbewegung der 1960er-Jahre-entstanden ist, eine Redefinition von Film als Aktion und-umgekehrt-von Aktion als filmisches Handeln charakteristisch. Auch Rainer Werner Fassbinder verstand Film als Handeln, als Aktion. Er bewegte sich zunächst zwischen Filmemachen und Aktionstheater hin und her, genauer: zwischen dem Action-studio-Kino 4 und dem daraus hervorgegangenen Action-Theater und später antiteater im München der späten 1960er-Jahre und den

Research paper thumbnail of Anna Schober, Occupying Empty Places: Political Protest and Solidarity Among Strangers in Times of Social Distancing

Watching, Waiting The Photographic Representation of Empty Places, ed. by Sandra Križić Roban and Ana Šverko, Leuven: LEUVEN UNIVERSITY PRESS, S. 87-116. , 2023

This paper explores how the systemic break triggered by the spread of the Sars-Cov-2 virus has gi... more This paper explores how the systemic break triggered by the spread of the Sars-Cov-2 virus has given rise to a particular collective processing mode characterised by a pronounced mimetism. This responds to an increased uncertainty and a lack of reliable, above all actionable knowledge that characterises the “new normality” in the age of the Covid-19 pandemic. The focus is on the question of the performance of the public sphere and solidarity during the pandemic, which is fundamentally characterised by a tension between restrictions and a lack of spaces where people can meet and an increased need to debate the new rules or an increased reliance on collective action. Different types of protest and solidarity will be depicted and discussed. Art and culture, and photographic practices in particular, will be examined as media interventions that – in sometimes surprising ways – lead towards the new reality, can deepen the sense of people living in it, but can also have a polarising effect.

In this paper, bodily forms of mise-en-scene are examined within a performance history and iconology of protest in modernity and late modernity. In addition, the dominant forms of political communication and representation in the field of politics in the narrower sense and their "mimetism" as well as solidarity mobilisations “from below” as they appeared, for example, in various series of photographs by Italian photographer Fabio Bucciarelli are discussed. A central question of the paper is in which way these photographic practices can be judged "practices of solidarity among strangers" .

Research paper thumbnail of Guest Editors' Introduction

Anna Schober und Nicole Doerr, Special Section: Visual Intervention and the (Re)enactment of Democracy. Guest Editors’ Introduction. In: Visual Studies, Visual Studies, 38:5 (peer reviewed), 2023

The paper consists of a methodological part, pointing out which research desiderata there are rel... more The paper consists of a methodological part, pointing out which research desiderata there are related to re-enactments of the body of the “people” and the use of visual media for political purposes. Research traditions in political sociology as well as in the studies of visual culture are taken into account. It is shown that the current strong presence of the iconic and the visual in social and political life goes hand in hand with technological, mass media and (pop-) cultural transformations, as well as a re-valuation of political institutions and parties. In addition, it is demonstraed that political debates in the present are strongly "culturalized", with a “clash” as well as a “dialogue of cultures” becoming publicly manifest, especially through the presence of images and visual stagings.
In a second part, the various articles published in this special issue are discussed and the common threads connecting them are explaines: for example in relation to contemporary visual art as a medium of (implicit) criticism of current authoritarian societies; the re-enactment of an iconic photo or the creation of photo series as opportunities for political imagination or to practice “parrēsia” (speaking truth/ Michel Foucault); how photo elicitation can give an insight into processes of meaning production in relation to migration; or how cartoons addressing corruption bring negotiations between different social and political actors to the attention of a wider audience of social media platforms.

Research paper thumbnail of Anna Schober, Fotografie als Akt der Solidarität unter Fremden: Die Covid-19-Serien von Fabio Bucciarelli.

Claudia Hattendorff, Simone Abendschön, Ansgar Schnurr und Nicole Zillien (Eds.), Bilder der Pandemie. Interdisziplinäre Perspektiven auf die Visualisierung einer unsichtbaren Gefahr, Campus Verlag 2023, S. 43-57., 2023

Solidarität wurde im Zuge der Maßnahmen gegen die Sars-CoV-2- Pandemie grundsätzlich aufgewertet,... more Solidarität wurde im Zuge der Maßnahmen gegen die Sars-CoV-2- Pandemie grundsätzlich aufgewertet, da der Erfolg gegen die Pandemie von gemeinschaftlichem Handeln abhängig ist. Das Faktum, dass Solidarität – ähnlich wie Öffentlichkeit – als ein Prozess unter Fremden zu verstehen ist, erfährt in Zeiten der Pandemie demnach eine Unterstreichung. Zugleich erscheint Solidarität im Kontext der Pandemie öffentlich als etwas, das stets bedroht ist – davon zeugen zum Beispiel Akte des Vandalismus gegenüber Wandgemälde, die dem Krankenhauspersonal ein Denkmal setzen.
Der Beitrag setzt den Fokus auf Fotoserien, die der italienische Fotograf Fabio Bucciarelli im März sowie im Juli und November 2020 schuf und für die er mit dem Roten Kreuz zusammenarbeitete, u.a. „Covid-19: The European Epiceter“ (März 2020) und „Covid 19 2ND Wave Coverage Italy“ (Juni und November 2020). In diesen Serien, die als narrative Experimente zwischen Fotojournalismus und Kunst angelegt waren, machte sich Bucciarelli auf, Fotografie als Akt der Solidarität zu re-definieren. Im Beitrag wird der relationale und emphatische Aspekt dieser Fotografien untersucht wie auch zur Sprache kommt, gegen welche anderen, öffentlich in Zusammenhang mit der Pandemie zirkulierenden Bilder sich der Fotograf mit diesen Arbeiten wendet – beispielsweise einem bildhaft auftretenden Mimetismus, der vorwiegend davon lebt, dass von Menschen entleerte Räume und maskentragende Personen ins Bild gesetzt werden. Die Fotografien Bucciarellis werden demnach als Bilder, die gegenüber anderen Bildern positioniert werden und wieder andere aufgreifen und affirmieren diskutiert.

Research paper thumbnail of Dem Studium dargeboten: Aufführungen von kollektivem Protest in den Demonstration Drawings (2006–2007) von Rirkrit Tiravanija

in: Movement | Mouvement. Handlungsfelder des Ästhetischen und Politischen in der Kunst. Festschrift für Ursula Frohne , Hg. Lilian Haberer, Karina Nimmerfall, München: Edition Metzel, S. 287 - 291. , 2022

Der Artikel diskutiert die Serie "Demonstration Drawings" (2006–2007) im Vergleich mit einer Seri... more Der Artikel diskutiert die Serie "Demonstration Drawings" (2006–2007) im Vergleich mit einer Serie von Pinselzeichnungen ("Untitled", 2017-2019) von Michael Armitage. Diese Arbeiten werden zu theoretischen Zugängen von Roland Barthes, insbesondere den Konzepten "studium" und "punctum" in Bezug gesetzt. Darüber wird das Verhältnis dieser Repräsentationen zu zeitgenössischer Protest- und politischer Kultur generell erschlossen.

Research paper thumbnail of Trying to Find out What Is Really Going on with Common Sense - Interview with Richard Dyer

Anna Schober-de Graaf; Brigitte Hipfl (Hg.): Wir und die Anderen: Visuelle Kultur(en) zwischen Aneignung und Ausgrenzung , 2022

Interview with Richard Dyer, the author of "White. Essays on Race and Culture" about Visual Cul... more Interview with Richard Dyer, the author of "White. Essays on Race and Culture" about Visual Culture, Entertainment and the history of Cultural Studies.

Research paper thumbnail of Universal images in post-universalist times

The universal does not have an easy standing in our times. It is deconstructed, accused of legiti... more The universal does not have an easy standing in our times. It is deconstructed, accused of legitimising forms of power and domination of various kinds and of imposing a view by force, as it were.
But is the universal so easy to shake off and get rid of?
This workshop will bring together the question of images with a reformulation of the question of the universal. The starting thesis is that universalisation as a practice consists also of images being produced, made public, but in the process being subjected to symbolisation and iconisation.
Due to the complexity of this question and its location at the interface of various different disciplines, an interdisciplinary workshop with representatives from visual culture studies, cultural sociology, history and cultural philosophy seems to be appropriate for its clarification.

Research paper thumbnail of Anna Schober, Innovationen des Mythischen und ironische Differenzierung in Maria Lassnigs Spätwerk.

Maria Lassnig. Ich bin ganz Landschaft, hrsg., Maria Nicolini, Klagenfurt: Ritter Verlag, S. 96 – 121., 2022

Der Aufsatz legt einen Fokus auf das Spätwerk Maria Lassnigs. In diesem sind ein Aufgreifen und W... more Der Aufsatz legt einen Fokus auf das Spätwerk Maria Lassnigs. In diesem sind ein Aufgreifen und Weiterspinnen von Naturmythen sowie ein Neu-Wenden von seit Jahrhunderten überlieferten Mythen, etwa in Zusammenhang mit bukolischen Themen erkennbar.
Parallel wird dargestellt, dass neben einem Weiterspinnen und Neuerzählen von Mythen diesen in Lassnigs Spätwerk auch auf vielfältige Weise die Stirn geboten wird, indem sie übertrieben, irritiert, parodiert, und ironisiert werden. Der ironische Zug gewinnt dabei in manchen Fällen die Oberhand. Karikatur und Parodie setzt sie dann als Taktik der Herabsetzung und Entlarvung ein, um bestehende Muster des vor allem auch geschlechtlich differenzierten Sich-Verhaltens zu irritieren und mit Witz aufzusprengen.

Research paper thumbnail of Das Boot mit Flüchtenden. Ikonologie einer Figur des Zwischenraums.

Migration und Soziale Arbeit, 2022

In jüngerer Zeit tauchte folgendes Motiv häufig in der Presse auf: Ein im Meer schwankendes Boot,... more In jüngerer Zeit tauchte folgendes Motiv häufig in der Presse auf: Ein im Meer schwankendes Boot, randvoll mit Menschen. Die Bildunterschrift identifiziert letztere meist als Migrant*innen und verortet das Gefährt in den Meeresgegenden zwischen der Südgrenze Europas und dem afrikanischen Kontinent. Auch in Filmen wurde das Boot oder Schiff mit überbordender Menschenfracht vielfach Ausgangspunkt von Narrationen und politische Slogans wie „Das Boot ist voll“ spielen ebenfalls auf dieses Sujet an.
Der Aufsatz verfolgt zwei Ziele: Das erste besteht darin, eine Ikonologie dieses Bildmotivs zu präsentieren. Dabei wird eine Überlieferungsgeschichte vom Narrenschiff des Spätmittelalters über fotografische Dokumentationen der Auswanderung nach Übersee (etwa 1875–1920) bis zu politisch-aktivistischen und künstlerischen Adaptionen des Boots mit Flüchtlingen in der Gegenwart nachgezeichnet. Das zweite Ziel besteht in der qualitativen Untersuchung von mit solchen Bildern verbundenen Diskursen in den letzten beiden Jahrzehnten in Europa (insbes. in Italien, Deutschland und Österreich). Dabei wird gezeigt, dass das Motiv des Bootes mit Flüchtenden sowohl als Sinnbild der Menschheit als Ganzes wie auch als Darstellung des vor den Grenzen zu haltenden „ganz Anderen“ benutzt, d. h. zur Zirkulation von sowohl Pro- als auch Anti-Migrationsdiskurse eingesetzt wird. Daran anschließend erfolgt eine Auseinandersetzung mit der Universalität/ Partikularität dieses Bildmotivs.

Research paper thumbnail of Von Engeln und Taxifahrern: eine Ikonologie von Botenfiguren.

Politische Ikonologie. Bildkritik nach Martin Warnke, Hrsg. von Jörg Probst, Berlin: Reimer Verlag, S. 215 - 233., 2022

Der Aufsatz setzt sich mit der Figur des Boten (der Botin) in Bildwelten auseinander. Er geht von... more Der Aufsatz setzt sich mit der Figur des Boten (der Botin) in Bildwelten auseinander. Er geht von dem Befund aus, dass – um ein Publikum zu adressieren und öffentliche Präsenz zu erzielen – Bilder häufig anthropomorphe Mittlerfiguren einsetzen, die tendenziell hinter die Botschaft, die sie zu transportieren suchen, zurücktreten, zugleich jedoch eine Wahrheit und Authentizität des Dargestellten verbürgen. Der Fokus des Aufsatzes liegt auf einem bestimmten Typus solcher Adressierungs- und Streitgestalten: Straßenmusikanten, Clowns, der Tramp oder der Cowboy - deren Maske ist mehr oder minder stark festgelegt und sie geleiten das Publikum an verschiedene Schauplätze von Gesellschaft oder weisen auf Gesellschaft hin. Dabei wird auch auf ein jüngeres Genre eingegangen, das sich in Zusammenhang mit diesem Figurationstypus herausgebildet hat: auf Filme, in denen Taxifahrer (und Taxifahrerinnen) das Publikum auf die verschiedenen Schauplätze von Gesellschaft hinführen und dieser so Erzählbarkeit verleihen. Ziel ist es, eine Genealogie solcher Figuren zu präsentieren, wobei diese z. B. auf die Darstellung von Engeln als Boten und Offenbarungsträger zurückgeführt werden. Neben solchen Traditionslinien kommt aber vor allem den Umbrüchen und dem Wandel in der Gestaltung solcher Bildfiguren Aufmerksamkeit zu (insbesondere in Zusammenhang mit den Revolutionen des 19. Jahrhunderts, dem erste Weltkrieg oder 1968) In der Analyse wird auf Methoden der Ikonologie, der Diskurstheorie, der politischen Theorie und der Visual Culture Studies zurückgegriffen.

Research paper thumbnail of Particular Faces with Universal Appeal: A Genealogy and Typology of Everybodies

Popularisation and Populism in the Visual Arts. Attraction Images (Arts and Visual Culture Series), London und New York: Routledge,., 2020

This chapter presents a theoretical and historical exploration of pictorial figuration of “everyb... more This chapter presents a theoretical and historical exploration of pictorial figuration of “everybodies”, i.e. general persons that are used in order to generate a public presence for one’s own position in public spaces and to address an audience. By drawing on the work of Michel de Certeau and Carlo Ginzburg, among others, it explores the genealogy of these figures by tracing them back to older forms of attraction figures that create public authority, such as “the all-seeing one”. In contrast to these authors, however, it also demonstrates, that in tension with such long lines of tradition these figures were revalued and redefined during the historical upheavals connected with the revolutions of the 17th, 18th and 19th centuries. Finally, the chapter also depicts the main types of figuration of the everybody that were circulated with these upheavals. Referring to a broad range of historic and contemporary examples it demonstrates how, after these upheavals, everybodies are staged as figures who have been singled out from the people but are simultaneously shown as being connected to it, thus creating presence and persistence for the myth of the people as a powerful agent transforming society or as collective, named faces that function as a kind of mask for the group that gathers behind them. Besides this, everybodies are also staged as figures that traverse a variety of contexts, guiding the audience to different locations of society and towards society in general or as figurations of “otherthess”, who function as doppelgängers of the audience and lenses for self-analysis and social observation.

Research paper thumbnail of Erotik, Gewalt und Folklore: Die Inszenierung geschlechtlicher und ethnischer Differenz im jugoslawischen Kino um 1968.

In: Aylin Basaran, Julia B. Köhne, Christina Wieder und Klaudija Sabo (Hg.), Sexualität und Widerstand. Internationale Filmkulturen und Literaturen, Wien: Mandelbaum Verlag 2018, S. 207–226., 2018

The article analyses films by Yugoslav novi film authors such as Karpo A. Godina, Želimir Žilnik ... more The article analyses films by Yugoslav novi film authors such as Karpo A. Godina, Želimir Žilnik Bahrudin Čengić and Dušan Makavejev. These films are discussed as confronting and challenging the official visual regime produced by the one-party state of socialist Yugoslavia. By showing that what officially was excluded, marginalised or seen as a taboo, and by employing an unconventional aesthetic style and allusions to “foreign” references, these authors entered into a dispute with official party politics – although the conditions for this dispute were mostly defined by the latter.
The paper investigates how the mise-en-scène of aesthetic, sexual and ethnic differences that can be witnessed in these films contributed to the emergence of an (informal) public sphere in the former Yugoslavia. It shows that these films participated in the creation of a new trans-national reference frame that replaced the East-West frame of the Cold War with a new one in which rather a North-South, First World–Third World opposition prevailed and differences appeared in multiplied form, often mutually challenging and fervidly contesting each other.

Research paper thumbnail of Everyday Life

Anna Schober, “Everyday Life“. In: Kathrin Fahlenbrach, Martin Klimke and Joachim Scharloth (eds.), Protest Cultures: A Companion Vol. 1: Elements of Protest, New York: Berghahn Books, 2016, 294–303., Mar 1, 2016

Research paper thumbnail of City and Cinema as Spaces for (Transnational) Grassroots Mobilization

Narrating the City. History, space and the everyday. Edited by Wladimir Fischer-Nebmaier, Matthew P. Berg, and Anastasia Christou, 2015

Research paper thumbnail of Blue Jeans. Vom leben in Stoffen und Bildern

Das Buch bietet eine Geschichte und Geographie von Blue-Jeans-Mythen. Gruppenspezifische Faszinat... more Das Buch bietet eine Geschichte und Geographie von Blue-Jeans-Mythen. Gruppenspezifische Faszinationsgeschichten in den USA, sowie in Westdeutschland und Österreich zwischen 1860 und der Gegenwart werden untersucht. Diese Faszinationsgeschichten sind in Form von “Zeitschnitten” gegliedert, in denen jeweils die Wirkung von Jeansmythen innerhalb spezifischer soziokultureller Milieus z. B. der 1910er/20er (USA), der 1930er/40er (USA) oder innerhalb der Jugend- und Schwulensubkulturen der 50er Jahre (USA, Westdeutschland und Österreich) herausgearbeitet werden.

Autos und Kleider, Bilder und Objekte fungieren als Anknüpfungspunkte für die Konstituierung geschlechtlich und gruppenspezifisch differenzierter Identität der sogenannten “Konsumenten” und “Konsumentinnen”. Wie können solche Prozesse genauer bestimmt werden? Und welche Funktion übernimmt dabei die im 20. Jahrhundert steigende Anzahl an Medien wie Filme, Filmstills, Fotos und Werbebilder? Dies sind die zentralen Fragestellungen dieser Arbeit. In ihr geht es um den Zusammenhang zwischen massenmedialer Vorführung und milieuspezifischer kultureller Praxis, d. h. um den Prozeß der Verkettung der Subjekte in den Fluß visueller Diskurse und um die widerspenstigen Momente in diesem Prozeß.

In der Fotografie, in Filmen, in der Werbung etc. werden Körper in Blue Jeans durch verschiedenste mediale Tricks wie Großaufnahmen, längere Einstellungen oder die detailreiche Vorführung des Sich-Umkleidens exponiert und “verwandelt”. Blue Jeans werden hier zu einem geschlechtlich und gruppenspezifisch (national, subkulturell) differenzierten Objekt. Durch die Verbindung mit beispielsweise einer gefestigt männlich-heterosexuellen, aktiv-”wilden” Sexualität werden sie innerhalb der Warenhierarchie herausgehoben und auf einen Ort verwiesen, der außerhalb des Gewöhnlichen liegt und eher der Magie zuzurechnen ist.
Die Konfrontation mit solchen medial verwandelten Objekten ist, wie Siegfried Kracauer es ausdrückt, für uns als Betrachter und Betrachterinnen dann besonders “erregend”, wenn wir in die “Rumpelkammer (unseres) eigenen Selbst zurückverschlagen” werden. Sich-Identifizieren wird hier somit als ein Prozeß begriffen, der dem Akt der Wahrnehmung inhärent ist und der zu immer anderen Aneignungen führt, die sich auf kollektive, im Unbewußten verbleibende Phantasien beziehen. Auf diese Weise können Blue Jeans als “signifikante Details” der Wahrnehmung auf Seiten der sogenannten “Konsumenten” und “Konsumentinnen” (geschlechtlich, national, schicht- und gruppenspezifisch differenzierte) Produktionen von Geschichten, Erinnerungen und Träume provozieren.
Diese Produktivität von Wahrnehmung zeigt sich beispielsweise in Kleiderstilen, in mehr oder weniger spektakulären Stilbasteleien rund um den Körper, die aus den Medien bekannte Arrangements sowohl aufnehmen als auch verwandeln. Indem auf Vorhandenes zurückgegriffen, ausgewählt, neu kombiniert und ein Umfunktionieren zu eigenen Zwecken verfolgt wird, verändert der “taktische” Gebrauch die Gegenstände, die er sich unterzieht. Auf diese Weise werden manchmal nur ganz kurz und in einem sehr kleinen geographischen Raum sichtbare gruppenspezifische Formen des Sich-Kleidens etabliert, mittels denen auf soziale Veränderungen bzw. auf gesellschaftliche Spannungen, auf Wünsche und Ängste geantwortet wird.

Research paper thumbnail of Anna Schober: Ironie, Montage, Verfremdung: Ästhetische Taktiken und die politische Gestalt der Demokratie. München: Wilhelm Fink Verlag 2009.

Das Buch zeichnet die „Erfindung“ einer Tradition der Avantgarde quer durch verschiedene historis... more Das Buch zeichnet die „Erfindung“ einer Tradition der Avantgarde quer durch verschiedene historische und regionale Milieus der Moderne und Postmoderne nach. Der Schwerpunkt liegt auf Beispielen im 20. Jahrhundert: Der Berliner Dadaismus um 1920 oder die Bewegungen des europäischen Expanded Cinema und der brasilianischen New Objectivity der 1960er Jahre finden ebenso Berücksichtigung wie neoavantgardistische Praktiken in den Ländern des ehemaligen Ostblocks seit 1989 oder der zeitgenössischen Alterglobalisierungsbewegung.
Das Buch besteht aus Milieu-übergreifende Überlieferungsgeschichten seit der Französischen Revolution und einzelnen, vergrößert dargestellten Fallstudien und präsentiert auf diese Weise eine kritische Genealogie der politisch herausfordernden Taktiken der Ironie, Montage und der Verfremdung. Im Unterschied zu gängigen kulturwissenschaftlichen Sichtweisen, für die solche Taktiken eine politisch „subversive“ oder „transgressive“ Wirkung gleichsam in sich tragen, wird eine Lesart vorgestellt, die zeigt, wie ästhetisches Handeln auf stets überraschende und zwiespältige Weise in Auseinandersetzungen um den Umbau der Gesellschaft involviert sind. Ziel der Untersuchung ist es also, eingefrorene Beurteilungsweisen zu überwinden und einen veränderten Blick auf Kontinuitäten und Innovationen bezüglich des politischen Gebrauchs von Ironie, Montage oder Verfremdung zu gewinnen.

Research paper thumbnail of Montierte Geschichten: Programmatisch inszenierte historische Ausstellungen. Jugend & Volk Wissenschaft, 1994.

Die Präsentationsästhetik von historischen Ausstellungen und ihr Wandel wird ins Zentrum der Disk... more Die Präsentationsästhetik von historischen Ausstellungen und ihr Wandel wird ins Zentrum der Diskussion und Theoriebildung gerückt. Diese werden in ihrem gesellschaftlichen und historischen Zusammenhang besprochen. Historische Ausstellungen werden als "Zeitbilder" untersucht, die oft mehr über die Gegenwart und die Haltung derer sprechen, die sie produzieren, als über die vergangenen Kulturen, von denen sie handeln. Sie sind als Teil gegenwärtiger inszenierter Kultur mit Politik und Wirtschaft, aber auch mit der Alltagserfahrung des Publikums verwoben. Der öffentliche Blick auf Ausstellungen hat sich in den letzten Jahrzehnten ebenso tiefgreifend verändert wie die Ereignishaftigkeit von Kultur selbst und die Wahrnehmung ihres Publikums. Begriffe wie "Postmoderne", "Kulturgesellschaft", "Konsum-" oder "Informationsgesellschaft" versuchen diese Veränderungsprozesse der Gegenwart zu fassen. Ausgeklammert bleibt dabei meist das Gestern im Heute, die Frage nach der Substanz von Veränderungen und Kontinuitäten. Eine Positionsbestimmung gegenwärtiger dominanter Kultur will die Differenz zu alternativen Kulturentwürfen sichtbar machen. Oppositionelle Positionen des Schaustellens von Geschichte(n) werden diskutiert.

Research paper thumbnail of Popularisation and Populism in the visual arts table of contents

This book investigates the pictorial figurations, aesthetic styles and visual tactics through whi... more This book investigates the pictorial figurations, aesthetic styles and visual tactics through which visual art and popular culture attempt to appeal to "all of us". One key figure these practices bring into play-the "everybody" (which stands for "all of us" and is sometimes a "new man" or a "new woman")-is discussed in an interdisciplinary way involving scholars from several European countries. A key aspect is how popularisation and communication practices-which can assume populist forms-operate in contemporary democracies and where their genealogies lie. A second focus is on the ambivalences of attraction, i.e. on the ways in which visual creations can evoke desire as well as hatred.

Research paper thumbnail of Visual art and the mediation of climate change issues beyond populism: The aesthetic calculation of global-local publics.

Session at the 5th ISA Forum of Sociology “Knowing Justice in the Anthropocene” (July 2025) Con... more Session at the 5th ISA Forum of Sociology “Knowing Justice in the Anthropocene” (July 2025)

Contributions can address the following issues:

- How can exhibitions, museums and cultural events function as “contact zones” (James Clifford)?
- What social role do artistic positions play in relation to climate justice and what can they achieve in contrast to socially dominant forms?
- Ho do artistic practices critically examine populism and populist media approaches?
- How can art and culture formulate alternatives in communicating solidarity?
- What forms of protest practices designed to achieve the common good involve the visual or performing arts?
- What role does the concept of anti-authoritarianism play in artistic positions in relation to climate justice?
- How can art be interpreted as a critical way of looking at consumerism in western society?
- What are artistic practices that programmatically include the global south?
- What are examples for the interconnections between visual art, ecology and feminism?
- How can art refer critically to the contemporary society of the spectacle?
- How can art and culture on climate justice enter institutions such as museums, schools, universities, public cultural centres, theatres and concert halls more permanently and what is their role in these institutions?
- What role does transience and permanence play in the connection with art that deals with climate change?

Research paper thumbnail of Visual art and the mediation of climate change issues beyond populism:  The aesthetic calculation of global-local publics.  5th ISA Forum of Sociology,  Rabat Morocco 2025

The title of the session is: Visual art and the mediation of climate change issues beyond popul... more The title of the session is:
Visual art and the mediation of climate change issues beyond populism: The aesthetic calculation of global-local publics.

Central topics and questions are:
- How can exhibitions, museums and cultural events function as “contact zones” (James Clifford)?
- What social role do artistic positions play in relation to climate justice and what can they achieve in contrast to socially dominant forms?
- Ho do artistic practices critically examine populism and populist media approaches?
- How can art and culture formulate alternatives in communicating solidarity?
- What forms of protest practices designed to achieve the common good involve the visual or performing arts?
- What role does the concept of anti-authoritarianism play in artistic positions in relation to climate justice?
- How can art be interpreted as a critical way of looking at consumerism in western society?
- What are artistic practices that programmatically include the global south?
- What are examples for the interconnections between visual art, ecology and feminism?
- How can art refer critically to the contemporary society of the spectacle?
- How can art and culture on climate justice enter institutions such as museums, schools, universities, public cultural centres, theatres and concert halls more permanently and what is their role in these institutions?
- What role does transience and permanence play in the connection with art that deals with climate change?

Please submit at:
https://lnkd.in/dqq7YV4Z

deadline is: October 15, 2024 (24:00 UTC)

Research paper thumbnail of VCall for abstracts for the session: Visual art and the mediation of climate change issues beyond populism: The aesthetic calculation of global-local publics. ISA Forum of Sociology, 6.-11. Juli 2025, Rabat Morocco

Call for abstracts for the session: Visual art and the mediation of climate change issues beyond ... more Call for abstracts for the session:
Visual art and the mediation of climate change issues beyond populism:
The aesthetic calculation of global-local publics.
ISA Forum of Sociology, 6.-11. Juli 2025, Rabat Morocco

Central topics and questions are:
- How can exhibitions, museums and cultural events function as “contact zones” (James Clifford)?
- What social role do artistic positions play in relation to climate justice and what can they achieve in contrast to socially dominant forms?
- Ho do artistic practices critically examine populism and populist media approaches?
- How can art and culture formulate alternatives in communicating solidarity?
- What forms of protest practices designed to achieve the common good involve the visual or performing arts?
- What role does the concept of anti-authoritarianism play in artistic positions in relation to climate justice?
- How can art be interpreted as a critical way of looking at consumerism in western society?
- What are artistic practices that programmatically include the global south?
- What are examples for the interconnections between visual art, ecology and feminism?
- How can art refer critically to the contemporary society of the spectacle?
- How can art and culture on climate justice enter institutions such as museums, schools, universities, public cultural centres, theatres and concert halls more permanently and what is their role in these institutions?
- What role does transience and permanence play in the connection with art that deals with climate change?

Research paper thumbnail of Call for Papers "Aesthetics of digital image syntheses: Genealogies, styles, practices"

call for papers, 2024

Conference from November 7 to 9, 2024, at the University of Klagenfurt, Institute for Cultural A... more Conference from November 7 to 9, 2024, at the University of Klagenfurt,
Institute for Cultural Analysis. Visual Culture Unit

Concept and organization: Univ. Prof. Dr. Anna Schober-de Graaf, DI Dr. Martina Tritthart and Mag. Florian Gucher

The conference relates the research fields of visual studies, art history, art theory and aesthetics to artificial intelligence. Current approaches to image science and artistic research in these fields will be examined in relation to current phenomena of digital image generation by AI in popular visual culture and art. In addition to the production and the aesthetic manifestation, the reception and the situations in which images created in this way are used will also be discussed.
The aesthetics of AI-generated images are characterized by the use of images, image fragments and data provided by “prosumers” (who are both consumers and producers), artists, designers and other creatives, as well as commercial providers. New experimental approaches and innovative techniques are emerging that often lead to surprising and unpredictable results due to algorithms that can adapt, change and both use and deal with rule-breaking through interaction with their data, which cannot always be understood by experts. The conference will focus on analyzing the aesthetics and the various styles of representation and image patterns produced by AI and on critically examining the potential impact of technology on the art world, society and our understanding of the world and creativity in general. In addition, we will discuss ethical questions, legal issues of authorship and data protection as well as the transformation of the working environment in the creative industries.

Research paper thumbnail of Reflections on Aesthetics and Populisms

Research paper thumbnail of Discovering Dalmatia VI (Watching, Waiting, and the Photographic Representation of Empty Spaces): Book of Abstracts

Across the globe, the year 2020 was unexpectedly marked by the CO- VID-19 pandemic. During the fi... more Across the globe, the year 2020 was unexpectedly marked by the CO- VID-19 pandemic. During the first wave of the virus, the media was floo- ded with photographs of empty public spaces – spaces that had once been the locations of historic events, celebrations, protests, social gatherings, crowds of tourists – stirring up bittersweet emotions. On the one hand, these pictures are intensely beautiful. They recall artist’s books and historical photographer’s monographs whose authors took pains to produce scenes devoid of people (indeed, this booklet features photographs from a 1968 monograph dedicated to Diocletian’s Palace by Nenad Gattin). On the other hand, they remind us how important human interaction is for any given place. Confronted with the experience of uncertainty, we asked ourselves – can visualisations of empty spaces focus our attention on the act of waiting, can we learn more about, and from, this phenomenon? We therefore decided to organize an international conference entitled Watching, Waiting – Empty Spaces and the Representation of Isolation. This conference was inspired by the Institute of Art History’s project Exposition [Ekspozicija]. Themes and Aspects of Croatian Photography from the 19th Century until Today, which is financed by the Croatian Science Foundation. It also represents the sixth annual Discovering Dalmatia conference, a programme offering a week of events in scholarship and research. The experience of working on a project that brings together the work of experts in the fields of art history, ethnology, medicine, architecture, and others highlights the importance of a range of diverse approaches to the theme of this conference. The enthusiastic response to this conference promises an interdisciplinary dialogue that will entirely fulfil the expectations that we had for it. Presentations dedicated to the history and theory of representing empty space through the media of photography, film, and other artistic practi- ces, as well as the topics of empty spaces, isolation, and loneliness from the perspective of different scholarly disciplines, have been organised into a three-day programme. Due to the current situation caused by the COVID-19 pandemic, we have shifted our focus to the online conference. Participants in the Split City Museum’s and Cornaro Hotel’s conference rooms will be united with those seated in front of their computer screens by the Zoom platform. In addition to the conference, and as part of this year’s Discovering Dal- matia, an exhibition curated by Joško Belamarić will be launched at the Split City Museum, entitled Split and Diocletian’s Palace in the Work of Danish Painter Johan Peter Kornbeck. It will examine Kornbeck’s paintings, which enrich the iconography of Split in the middle of the late 19th century, and will highlight the interest Danish painters displayed for Split and Dalmatia in this period, which has been entirely overlooked until now. This year’s programme will conclude with an online book launch of Discovering Dalmatia: Dalmatia in Travelogues, Images, and Photographs (edited by Katrina O’Loughlin, Ana Šverko and Elke Katharina Wittich), which brings together articles that emerged from earlier Discovering Dalmatia conferences. This year’s conference will not itself suffer because of the distance, but to a certain extent that other, wonderful side of the conference – the one that only direct scholarly conversations provide – certainly will. We will try to make up for this by working on the post-conference publication, with the aim of continuing to publish conference proceedings from our annual interdisciplinary dialogues in Split. It is our hope that these proceedings will have an impact on the global art history, however small, enriching it with conferences and books that are the direct result of wonderful, warm and productive cultural connections. (from the Introduction)

Research paper thumbnail of Conference Aesthetics of Digital Image Syntheses: Genealogies, Styles, Practices Klagenfurt, 7-8 Nov 24

The conference relates the research fields of visual studies, art history, art theory and aesthet... more The conference relates the research fields of visual studies, art history, art theory and aesthetics to artificial intelligence. Current approaches to image science and artistic research in these fields will be examined in relation to phenomena of digital image generation by AI in popular visual culture and art. In addition to the production and the aesthetic manifestation, the reception and the situations in which images created in this way are used will also be discussed.
The aesthetics of AI-generated images are characterized by the use of images, image fragments and data provided by “prosumers” (who are both consumers and producers), artists, designers and other creatives, as well as commercial providers. New experimental approaches and innovative techniques are emerging that often lead to surprising and unpredictable results due to algorithms that can adapt, change and both use and deal with rule-breaking through interaction with their data, which cannot always be understood by experts. The conference will focus on analyzing the aesthetics and the various styles of representation and image patterns produced by AI and on critically examining the potential impact of technology on the art world, society and our understanding of the world and creativity in general. In addition, we will discuss ethical questions, legal issues of authorship and data protection as well as the transformation of the working environment in the creative industries.

Research paper thumbnail of Workshop Universal Images in Post-Universalist Times ,  © Anna Schober   Klagenfurt University,

Date: Thursday 12. 1. 2023 1 p.m. to Saturday 14. 1. 12 a.m. Location: Klagenfurt University, St... more Date: Thursday 12. 1. 2023 1 p.m. to Saturday 14. 1. 12 a.m.
Location: Klagenfurt University, Stiftungssaal

The universal does not have an easy standing in our times. It is deconstructed, accused of legitimising forms of power and domination of various kinds and of imposing a view by force, as it were. Many want nothing to do with the universal. The particular, even the singular, is placed in the foreground or even celebrated.
But is the universal so easy to shake off and get rid of?
This workshop will bring together the question of images with a reformulation of the question of the universal. A further aim of the workshop is to address questions of appropriation, cultural transfer, intermediality and the negotiation of difference in connection with the problematic of the symbolisation/universal dimension of images.
Due to the complexity of this question and its location at the interface of various different disciplines, an interdisciplinary workshop with representatives from visual culture studies, cultural sociology, history and cultural philosophy seems to be appropriate for its clarification.