Kristian Donko | University of Ljubljana (original) (raw)

Papers by Kristian Donko

Research paper thumbnail of Produktive Negativität. Traurigkeit als Möglichkeitssinn

Sadness and Melancholy in Modern German-Language Literature and Culture, 2012

Im Zuge der tiefgreifenden gesellschaftlichen und kulturellen Wandlungsprozesse ab der zweiten Hä... more Im Zuge der tiefgreifenden gesellschaftlichen und kulturellen Wandlungsprozesse ab der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts erfährt die Semantik der Traurigkeit wesentliche Erweiterungen und Umdeutungen. Nicht zuletzt korreliert dies mit der ‚Entdeckung’ des modernen Individuums sowie dem umfassenden Neuarrangement der Diskurse über Gefühle und Empfindungen in dieser Epoche.
Traurigkeit erscheint hierbei als eine Form der krisenhaften Selbstwahrnehmung des Individuums. In zeitgenössischen Quellen markiert daher Traurigkeit vielfach ein spezifisch modernes Empfinden existenzieller Verunsicherung, dem die Spannung zwischen Anspruch und Wirklichkeit der Individualitätserfahrung zugrunde liegt.
In diese Sinne spiegelt Traurigkeit eine Modernitätserfahrung schlechthin wider, nämlich Kontingenz, also die stets präsente Möglichkeit des Andersseins sowohl der äußeren als auch der inneren Welt des Subjekts. Dies ist, gegenüber der semantischen Tradition des Traurigkeitsbegriffs seit der Antike und dem christlichen Mittelalter, das wesentliche Signum der modernen Semantik der Traurigkeit

Research paper thumbnail of Produktive Negativität: Traurigkeit als Möglichkeitssinn um 1800

Boydell and Brewer eBooks, Dec 31, 2012

Research paper thumbnail of Dank

Research paper thumbnail of Schluss

Research paper thumbnail of Kristian Donko - Entzauberte Gefühle, umkämpfter Sinn. Zur Unbrauchbarkeit der Gefühle im frühen 20. Jahrhundert

Gefühlswelten und Emotionsdiskurse in der deutschsprachigen Literatur, 2012

Kristian Donko: Disenchanted Feeling, Contested Sense. On the Uselessness of Feelings in the Earl... more Kristian Donko: Disenchanted Feeling, Contested Sense. On the Uselessness of Feelings in the Early 20th Century

Since around 1900, there has been a new fundamental scepticism towards the language and rhetoric of emotions. Feelings, in so far as they are to be understood as an expression of authentic individuality, lose credibility. This corresponds to the social, (media-) technological and cultural changes that were occurring at that time. As a result of these changes, previous ideas of man and human nature came under enormous pressure. New anthropological concepts became necessary, which left behind emotional fixations on preferences for inwardness, authenticity, originality, etc. and instead emphasized the artificiality and existential indetermination of modern subjects. Such modern anthropologies appear not only in theoretical texts, but also and especially in literature. This article discusses key aspects of a modern devalorisation of emotions based on Helmuth Plessner’s, Robert Musil’s and Walter Benjamin’s analyses of contemporary culture. Furthermore, it examines thematic and narrative effects of this emotional cooling-down on literature (in, amongst others, Kafka, Musil, Brecht and in contrast to these authors: Goethe).

Research paper thumbnail of Gesellschaft der Nachahmung – Nachahmung der Gesellschaft

Research paper thumbnail of Individualität und Imitation im 18. Jahrhundert – Rationalismus, Empfindsamkeit und Sturm und Drang

Research paper thumbnail of Aspekte Einer Diskursgeschichte des Homme Copie

Research paper thumbnail of Der Homme Copie und Die Ästhetisierung des Lebens im Späten 18. Jahrhundert

Research paper thumbnail of Zur Exophonie: Erinnerung an Jugoslawien in der deutschsprachigen Literatur Erinnerung an Jugoslawien in der deutschsprachigen Literatur herausgegeben von Mit Originalbeiträgen von

Szenen aus einem Krieg: Zu Peter Handkes Umgang mit der Wirklichkeit Mira Miladinović Zalaznik (L... more Szenen aus einem Krieg: Zu Peter Handkes Umgang mit der Wirklichkeit Mira Miladinović Zalaznik (Ljubljana): "Die Ursachen dessen, was heute geschieht, liegen stets in der Vergangenheit". Ein slowenisch-deutscher Autor vor dem Hintergrund des sozialistischen südslawischen Alltags.

Research paper thumbnail of L'homme copie

Research paper thumbnail of Herausfallen/Hineinfinden. Lesende Helden und ihr Bezug zur Welt (1800/1900)

Research paper thumbnail of Produktive Negativität. Traurigkeit als Möglichkeitssinn

Sadness and Melancholy in Modern German-Language Literature and Culture, 2012

Im Zuge der tiefgreifenden gesellschaftlichen und kulturellen Wandlungsprozesse ab der zweiten Hä... more Im Zuge der tiefgreifenden gesellschaftlichen und kulturellen Wandlungsprozesse ab der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts erfährt die Semantik der Traurigkeit wesentliche Erweiterungen und Umdeutungen. Nicht zuletzt korreliert dies mit der ‚Entdeckung’ des modernen Individuums sowie dem umfassenden Neuarrangement der Diskurse über Gefühle und Empfindungen in dieser Epoche.
Traurigkeit erscheint hierbei als eine Form der krisenhaften Selbstwahrnehmung des Individuums. In zeitgenössischen Quellen markiert daher Traurigkeit vielfach ein spezifisch modernes Empfinden existenzieller Verunsicherung, dem die Spannung zwischen Anspruch und Wirklichkeit der Individualitätserfahrung zugrunde liegt.
In diese Sinne spiegelt Traurigkeit eine Modernitätserfahrung schlechthin wider, nämlich Kontingenz, also die stets präsente Möglichkeit des Andersseins sowohl der äußeren als auch der inneren Welt des Subjekts. Dies ist, gegenüber der semantischen Tradition des Traurigkeitsbegriffs seit der Antike und dem christlichen Mittelalter, das wesentliche Signum der modernen Semantik der Traurigkeit

Research paper thumbnail of Produktive Negativität: Traurigkeit als Möglichkeitssinn um 1800

Boydell and Brewer eBooks, Dec 31, 2012

Research paper thumbnail of Dank

Research paper thumbnail of Schluss

Research paper thumbnail of Kristian Donko - Entzauberte Gefühle, umkämpfter Sinn. Zur Unbrauchbarkeit der Gefühle im frühen 20. Jahrhundert

Gefühlswelten und Emotionsdiskurse in der deutschsprachigen Literatur, 2012

Kristian Donko: Disenchanted Feeling, Contested Sense. On the Uselessness of Feelings in the Earl... more Kristian Donko: Disenchanted Feeling, Contested Sense. On the Uselessness of Feelings in the Early 20th Century

Since around 1900, there has been a new fundamental scepticism towards the language and rhetoric of emotions. Feelings, in so far as they are to be understood as an expression of authentic individuality, lose credibility. This corresponds to the social, (media-) technological and cultural changes that were occurring at that time. As a result of these changes, previous ideas of man and human nature came under enormous pressure. New anthropological concepts became necessary, which left behind emotional fixations on preferences for inwardness, authenticity, originality, etc. and instead emphasized the artificiality and existential indetermination of modern subjects. Such modern anthropologies appear not only in theoretical texts, but also and especially in literature. This article discusses key aspects of a modern devalorisation of emotions based on Helmuth Plessner’s, Robert Musil’s and Walter Benjamin’s analyses of contemporary culture. Furthermore, it examines thematic and narrative effects of this emotional cooling-down on literature (in, amongst others, Kafka, Musil, Brecht and in contrast to these authors: Goethe).

Research paper thumbnail of Gesellschaft der Nachahmung – Nachahmung der Gesellschaft

Research paper thumbnail of Individualität und Imitation im 18. Jahrhundert – Rationalismus, Empfindsamkeit und Sturm und Drang

Research paper thumbnail of Aspekte Einer Diskursgeschichte des Homme Copie

Research paper thumbnail of Der Homme Copie und Die Ästhetisierung des Lebens im Späten 18. Jahrhundert

Research paper thumbnail of Zur Exophonie: Erinnerung an Jugoslawien in der deutschsprachigen Literatur Erinnerung an Jugoslawien in der deutschsprachigen Literatur herausgegeben von Mit Originalbeiträgen von

Szenen aus einem Krieg: Zu Peter Handkes Umgang mit der Wirklichkeit Mira Miladinović Zalaznik (L... more Szenen aus einem Krieg: Zu Peter Handkes Umgang mit der Wirklichkeit Mira Miladinović Zalaznik (Ljubljana): "Die Ursachen dessen, was heute geschieht, liegen stets in der Vergangenheit". Ein slowenisch-deutscher Autor vor dem Hintergrund des sozialistischen südslawischen Alltags.

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