Xenia Stolzenburg | Philipps University Marburg (original) (raw)
Papers by Xenia Stolzenburg
Werner Jacobsen (Hg.), Architektur und Liturgie
Wolfram R. Keller & Dagmar Schlueter (Ed.): 'A fantastic and abstruse Latinity'? Hiberno-Continental Cultural and Literary Interactions in the Middle Ages, Studien und Texte zur Keltologie (Muenster: Nodus Publikationen), 2017
Esther Meier, Birgit Kümmel (Ed.): Die Marienkapelle in Frankenberg. Ein Wallfahrtsort im Wandel der Zeiten, S. 23-34, 2015
Daniela Mondini & Vladimir Ivanovici (Ed.): Manipolare la luce in epoca premoderna / Manipulating Light in Premodern Times, Mendrisio 2014, p. 85-97, 2014
Only recently have the connecting-openings and viewing-ducts in the vaults of crypts received att... more Only recently have the connecting-openings and viewing-ducts in the vaults of crypts received attention in research. They can be found dating from the 10th to the 13th century in Germany, France, and Italy, and can be classified within the broad field of hagioscopes and fenestellae, such as in Santa Maria Assunta Ivrea. However, many of these are not explicitly aligned with the tomb of a saint, but rather allow laymen as clerics also to participate in the events in the crypt from spaces located above the crypts or even from the outside; for example, in Santo Sepolcro in Acquapendente or Saint-Gilles-du-Gard. Some of the holes are so large, that they seem created for inspection, whiles others are so narrow and routed low through the vault, at times closed with bars, that they can be observed only by means of hearing. Also, the symbolic link, which these openings produce, has played an even greater roll than the actual visual or auditory witness of the mass, or illuminations approaching olfactory experience through incense. In this way, crypts, closed for the most part for reasons of safety, but also for reasons of seclusion – notwithstanding access for pilgrims – could guarantee a connection to a holy place. To those crypts with vault-openings – already well-known in the literature, for example Ivrea and Quedlinburg – the as yet undiscovered examples of Santo Sepolcro in Acquapendente and Saint-Gilles will be added.
Jörg Jarnut, Ansgar Köb und Matthias Wemhoff (Hg.), Bischöfliches Bauen im 11. Jahrhundert. Archäologisch-Historisches Forum (MittelalterStudien 18), München 2009, S. 89-107, 2009
das münster 60/3, 2007, S. 171-175, 2007
Jürgen Römer (Hg.), 750 Stadt Sachsenberg 1262-2012. Ein Stadtbuch, Bad Arolsen 2011, S. 171-182, 2011
Books by Xenia Stolzenburg
Heilige Gräber sind Nachbauten des Grabes Christi in Jerusalem – kapellenartige Anlagen mit dem l... more Heilige Gräber sind Nachbauten des Grabes Christi in Jerusalem – kapellenartige Anlagen mit dem leeren Sarkophag des Auferstandenen. Seit der Wiederentdeckung durch Kaiser Konstantin 325/326 ist das Christusgrab in Jerusalem ein Ort höchster Verehrung. Die rasch einsetzende Pilgertätigkeit sorgte seinerzeit für die Verbreitung der Kenntnisse um das Originalgrab wie auch die Diffusion von Kreuz- und anderen Passionsreliquien in der abendländischen Kultur. Pilgerberichte, zahlreiche Abbildungen auf Elfenbeintafeln und wenig später auf Pilgerabzeichen legen Zeugnis davon ab. Seit dem 10. und besonders im Verlauf des 11. und 12. Jahrhunderts sind die überall entstehenden Heiligen Gräber, einhergehend mit den Kreuzzügen und den ständig zunehmenden Wallfahrten ins Heilige Land, aus dem religiösen Bewusstsein nicht mehr wegzudenken. Es ist davon auszugehen, dass über die wenigen noch erhaltenen Nachbauten hinaus eine erheblich höhere Anzahl Heiliger Gräber existiert hat, wie ich durch Quellenfunde belegen konnte. Dieser Sachverhalt lässt die bisherige Betrachtungsweise, frühere Heilige Gräber seien sonderbare Einzelfälle der Kunstgeschichte, fragwürdig erscheinen. Wird die Thematik im Licht der liturgischen Nutzung, aber auch der politischen Hintergründe für die Erbauung und Verehrung der Heiligen Gräber betrachtet, so wird deutlich, dass die Bedeutung dieser Bauten für das Mittelalter bisher unterschätzt wurde. Anhand der Heiligen Gräber in Acquapendente, Aquileia, Bologna, Fruttuaria und Mailand gehe ich im Rahmen meiner Dissertation den Fragen nach, welche Ursachen zu der Stiftung eines Heiligen Grabes führten und welche Einflüsse die Gestalt der Gräber geprägt haben. Die Bedeutung der Bauwerke als Pilgerstätten, Reliquienaufbewahrungsorte und Begräbnisstätten steht dabei im Mittelpunkt – auch um die Thematik als solche stärker ins Bewusstsein der wissenschaftlichen Auseinandersetzung zu rücken. Eine umfassende Untersuchung der Heiligen Gräber, die heutigen wissenschaftlichen Ansprüchen gerecht werden könnte, liegt bisher nicht vor. Die ältere Forschung interessierte sich vornehmlich für die Nachbauten, um anhand dieser die verschiedenen Bauphasen am Heiligen Grab in Jerusalem zu rekonstruieren. Diese Methode stößt schnell an ihre Grenzen, wird gleichwohl aber immer wieder aufgegriffen. Bislang wurden Heilige Gräber von der Forschung auf ihre Funktion in der Osterliturgie reduziert. Dagegen zeigt die große Varianz, die innerhalb der Heiligen Gräber – und das auch außerhalb Italiens – zu beobachten ist, die unterschiedlichsten Erbauungsgründe an. Die fünf genannten Beispiele haben alle verschiedene Bauhintergründe, so ist etwa das Heilige Grab in Santo Stefano in Bologna Teil einer Kirchenfamilie, mit der neben dem Christusgrab noch andere Heilige Stätten aus Jerusalem in derselben Ausrichtungen und teilweise denselben Maßen, wie auch im Heiligen Land, sichtbar anwesend gemacht wurden. Es handelt sich um eine in ganz Europa singuläre Anlage. Die Bedeutung und Nutzung aller Heiligen Gräber sind weitaus vielschichtiger anzunehmen und variieren von Fall zu Fall.
Die Ausgangslage, die bis heute die Forschung dominiert, bei den Heiligen Gräbern handele es sich um liturgische Einrichtungen für die Osterfeiertage, konnte ich widerlegen. Während die Liturgie der Heiligen Woche eine untergeordnete Rolle spielt, stehen im 11. und 12. Jahrhundert andere Erbauungsgründe wie Passionsreliquien oder Grabstätten von hochrangigen Klerikern im Vordergrund. Aufstellungsort und Art der Nutzung machen deutlich, dass Heilige Gräber wie Grabmäler von Heiligen angesehen werden müssen und gleichsam zu verehrungswürdigen heiligen Orte wurden. Sie führen den Gläubigen die Auferstehung Christi durch den leeren Sarkophag im Innern unmittelbar vor Augen. Einen wesentlichen Fortschritt stellt meine Arbeit auch für die Datierung und die Motive für die Errichtung Heiliger Gräber dar, da ich zeigen kann, dass diese bedeutend früher und mit wesentlich geringerem Einfluss der Kreuzzüge erbaut wurden, als bisher vermutet.
Weltbilder im Mittelalter – Perceptions of the World in the Middle Ages«, herausgegeben von Phili... more Weltbilder im Mittelalter – Perceptions of the World in the Middle Ages«, herausgegeben von Philipp Billion, Dagmar Bronner, Nathanael Busch, Dagmar Schneider und Xenia Stolzenburg.
Fragen nach dem geographischen und dem astronomisch-kosmologischen Weltbild des Mittelalters stellen einen grundlegenden Aspekt der mediävistischen Forschung dar. Dabei hat sich der Schwerpunkt in neuerer Zeit durch die Hinwendung zum einen zu Bildquellen, zum anderen zur Strukturierung des Raumes im Mittelalter verschoben. Visualisierungen verschiedener Weltbilder des Mittelalters, z.B. in Form von Karten, wurden dabei ins Zentrum der Betrachtung gerückt. Der hier vorgelegte Band vereinigt die Vorträge einer Tagung, die im März 2007 an der Marburger Philipps-Universität abgehalten wurde. Im Mittelpunkt der Tagung standen alle Arten von Forschungen zum Weltbild des Mittelalters und seinen Visualisierungen. Bei den nunmehr veröffentlichten Beiträgen handelt es sich um folgende Abhandlungen: Peter Bell: »Regent unter dem Himmel: Die Sala dei Mesi des Palazzo Schifanoia in Ferrara als Modell eines astrologischen Weltbildes«; Christian Nikolaus Opitz: »Weltbild – Bildräume – Gedächtnisbilder: Enzyklopädische Freskenzyklen in Repräsentationsräumen des 13.-15. Jahrhunderts«; David Albertson: »Mapping the Space of God: Mystical Weltbilder in Nicholas of Cusa and the Structure of De ludo globi (1463)«; Christiane Hille: »Apollo off the Track: England in Transgression of a Kinetic World-Picture«; Josef Bordat: »Morus, Campanella, Bacon: Utopien im Übergang vom Mittelalter zur Neuzeit«; Regina Jucknies: »Die Welt in einer Handschrift: Zeitenrechnung und Zeitberechnung auf Island am Beispiel der Sammelhandschrift AM 415, 4to1«; Gesine Mierke: »Die Konstruktion der Welt in der ›Weltchronik‹ des Jans Enikel«; Thomas Horst: »The voyage of the Bavarian explorer Balthasar Sprenger to India (1505/1506) at the turning point between the Middle Ages and the Early Modern Times: his travelogue and the contemporary cartography as historical sources«; Meike Pfefferkorn: »Die Natur als Gradmesser: Natur- und Wunderberichte in der Sächsischen Weltchronik.
Book Reviews by Xenia Stolzenburg
sehepunkte 14, Nr. 2, 2014, 2014
Hessisches Jahrbuch für Landesgeschichte 63, 2014, S. 330-331, 2014
Journal für Kunstgeschichte 2010, Heft 4, S. 207-214, 2010
Geschichtsblätter für Waldeck 100, 2012, S. 155-157, 2012
Geschichtsblätter für Waldeck 99, 2011, S. 217-21, 2011
Geschichtsblätter für Waldeck 99, 2011, S. 214-21, 2011
Geschichtsblätter für Waldeck 98, 2010, S. 143-144, 2010
Geschichtsblätter für Waldeck 98, 2010, S. 175-176, 2010
Geschichtsblätter für Waldeck 98, 2010, S. 173-17, 2010
Geschichtsblätter für Waldeck 98, 2010, S. 176-178, 2010
Werner Jacobsen (Hg.), Architektur und Liturgie
Wolfram R. Keller & Dagmar Schlueter (Ed.): 'A fantastic and abstruse Latinity'? Hiberno-Continental Cultural and Literary Interactions in the Middle Ages, Studien und Texte zur Keltologie (Muenster: Nodus Publikationen), 2017
Esther Meier, Birgit Kümmel (Ed.): Die Marienkapelle in Frankenberg. Ein Wallfahrtsort im Wandel der Zeiten, S. 23-34, 2015
Daniela Mondini & Vladimir Ivanovici (Ed.): Manipolare la luce in epoca premoderna / Manipulating Light in Premodern Times, Mendrisio 2014, p. 85-97, 2014
Only recently have the connecting-openings and viewing-ducts in the vaults of crypts received att... more Only recently have the connecting-openings and viewing-ducts in the vaults of crypts received attention in research. They can be found dating from the 10th to the 13th century in Germany, France, and Italy, and can be classified within the broad field of hagioscopes and fenestellae, such as in Santa Maria Assunta Ivrea. However, many of these are not explicitly aligned with the tomb of a saint, but rather allow laymen as clerics also to participate in the events in the crypt from spaces located above the crypts or even from the outside; for example, in Santo Sepolcro in Acquapendente or Saint-Gilles-du-Gard. Some of the holes are so large, that they seem created for inspection, whiles others are so narrow and routed low through the vault, at times closed with bars, that they can be observed only by means of hearing. Also, the symbolic link, which these openings produce, has played an even greater roll than the actual visual or auditory witness of the mass, or illuminations approaching olfactory experience through incense. In this way, crypts, closed for the most part for reasons of safety, but also for reasons of seclusion – notwithstanding access for pilgrims – could guarantee a connection to a holy place. To those crypts with vault-openings – already well-known in the literature, for example Ivrea and Quedlinburg – the as yet undiscovered examples of Santo Sepolcro in Acquapendente and Saint-Gilles will be added.
Jörg Jarnut, Ansgar Köb und Matthias Wemhoff (Hg.), Bischöfliches Bauen im 11. Jahrhundert. Archäologisch-Historisches Forum (MittelalterStudien 18), München 2009, S. 89-107, 2009
das münster 60/3, 2007, S. 171-175, 2007
Jürgen Römer (Hg.), 750 Stadt Sachsenberg 1262-2012. Ein Stadtbuch, Bad Arolsen 2011, S. 171-182, 2011
Heilige Gräber sind Nachbauten des Grabes Christi in Jerusalem – kapellenartige Anlagen mit dem l... more Heilige Gräber sind Nachbauten des Grabes Christi in Jerusalem – kapellenartige Anlagen mit dem leeren Sarkophag des Auferstandenen. Seit der Wiederentdeckung durch Kaiser Konstantin 325/326 ist das Christusgrab in Jerusalem ein Ort höchster Verehrung. Die rasch einsetzende Pilgertätigkeit sorgte seinerzeit für die Verbreitung der Kenntnisse um das Originalgrab wie auch die Diffusion von Kreuz- und anderen Passionsreliquien in der abendländischen Kultur. Pilgerberichte, zahlreiche Abbildungen auf Elfenbeintafeln und wenig später auf Pilgerabzeichen legen Zeugnis davon ab. Seit dem 10. und besonders im Verlauf des 11. und 12. Jahrhunderts sind die überall entstehenden Heiligen Gräber, einhergehend mit den Kreuzzügen und den ständig zunehmenden Wallfahrten ins Heilige Land, aus dem religiösen Bewusstsein nicht mehr wegzudenken. Es ist davon auszugehen, dass über die wenigen noch erhaltenen Nachbauten hinaus eine erheblich höhere Anzahl Heiliger Gräber existiert hat, wie ich durch Quellenfunde belegen konnte. Dieser Sachverhalt lässt die bisherige Betrachtungsweise, frühere Heilige Gräber seien sonderbare Einzelfälle der Kunstgeschichte, fragwürdig erscheinen. Wird die Thematik im Licht der liturgischen Nutzung, aber auch der politischen Hintergründe für die Erbauung und Verehrung der Heiligen Gräber betrachtet, so wird deutlich, dass die Bedeutung dieser Bauten für das Mittelalter bisher unterschätzt wurde. Anhand der Heiligen Gräber in Acquapendente, Aquileia, Bologna, Fruttuaria und Mailand gehe ich im Rahmen meiner Dissertation den Fragen nach, welche Ursachen zu der Stiftung eines Heiligen Grabes führten und welche Einflüsse die Gestalt der Gräber geprägt haben. Die Bedeutung der Bauwerke als Pilgerstätten, Reliquienaufbewahrungsorte und Begräbnisstätten steht dabei im Mittelpunkt – auch um die Thematik als solche stärker ins Bewusstsein der wissenschaftlichen Auseinandersetzung zu rücken. Eine umfassende Untersuchung der Heiligen Gräber, die heutigen wissenschaftlichen Ansprüchen gerecht werden könnte, liegt bisher nicht vor. Die ältere Forschung interessierte sich vornehmlich für die Nachbauten, um anhand dieser die verschiedenen Bauphasen am Heiligen Grab in Jerusalem zu rekonstruieren. Diese Methode stößt schnell an ihre Grenzen, wird gleichwohl aber immer wieder aufgegriffen. Bislang wurden Heilige Gräber von der Forschung auf ihre Funktion in der Osterliturgie reduziert. Dagegen zeigt die große Varianz, die innerhalb der Heiligen Gräber – und das auch außerhalb Italiens – zu beobachten ist, die unterschiedlichsten Erbauungsgründe an. Die fünf genannten Beispiele haben alle verschiedene Bauhintergründe, so ist etwa das Heilige Grab in Santo Stefano in Bologna Teil einer Kirchenfamilie, mit der neben dem Christusgrab noch andere Heilige Stätten aus Jerusalem in derselben Ausrichtungen und teilweise denselben Maßen, wie auch im Heiligen Land, sichtbar anwesend gemacht wurden. Es handelt sich um eine in ganz Europa singuläre Anlage. Die Bedeutung und Nutzung aller Heiligen Gräber sind weitaus vielschichtiger anzunehmen und variieren von Fall zu Fall.
Die Ausgangslage, die bis heute die Forschung dominiert, bei den Heiligen Gräbern handele es sich um liturgische Einrichtungen für die Osterfeiertage, konnte ich widerlegen. Während die Liturgie der Heiligen Woche eine untergeordnete Rolle spielt, stehen im 11. und 12. Jahrhundert andere Erbauungsgründe wie Passionsreliquien oder Grabstätten von hochrangigen Klerikern im Vordergrund. Aufstellungsort und Art der Nutzung machen deutlich, dass Heilige Gräber wie Grabmäler von Heiligen angesehen werden müssen und gleichsam zu verehrungswürdigen heiligen Orte wurden. Sie führen den Gläubigen die Auferstehung Christi durch den leeren Sarkophag im Innern unmittelbar vor Augen. Einen wesentlichen Fortschritt stellt meine Arbeit auch für die Datierung und die Motive für die Errichtung Heiliger Gräber dar, da ich zeigen kann, dass diese bedeutend früher und mit wesentlich geringerem Einfluss der Kreuzzüge erbaut wurden, als bisher vermutet.
Weltbilder im Mittelalter – Perceptions of the World in the Middle Ages«, herausgegeben von Phili... more Weltbilder im Mittelalter – Perceptions of the World in the Middle Ages«, herausgegeben von Philipp Billion, Dagmar Bronner, Nathanael Busch, Dagmar Schneider und Xenia Stolzenburg.
Fragen nach dem geographischen und dem astronomisch-kosmologischen Weltbild des Mittelalters stellen einen grundlegenden Aspekt der mediävistischen Forschung dar. Dabei hat sich der Schwerpunkt in neuerer Zeit durch die Hinwendung zum einen zu Bildquellen, zum anderen zur Strukturierung des Raumes im Mittelalter verschoben. Visualisierungen verschiedener Weltbilder des Mittelalters, z.B. in Form von Karten, wurden dabei ins Zentrum der Betrachtung gerückt. Der hier vorgelegte Band vereinigt die Vorträge einer Tagung, die im März 2007 an der Marburger Philipps-Universität abgehalten wurde. Im Mittelpunkt der Tagung standen alle Arten von Forschungen zum Weltbild des Mittelalters und seinen Visualisierungen. Bei den nunmehr veröffentlichten Beiträgen handelt es sich um folgende Abhandlungen: Peter Bell: »Regent unter dem Himmel: Die Sala dei Mesi des Palazzo Schifanoia in Ferrara als Modell eines astrologischen Weltbildes«; Christian Nikolaus Opitz: »Weltbild – Bildräume – Gedächtnisbilder: Enzyklopädische Freskenzyklen in Repräsentationsräumen des 13.-15. Jahrhunderts«; David Albertson: »Mapping the Space of God: Mystical Weltbilder in Nicholas of Cusa and the Structure of De ludo globi (1463)«; Christiane Hille: »Apollo off the Track: England in Transgression of a Kinetic World-Picture«; Josef Bordat: »Morus, Campanella, Bacon: Utopien im Übergang vom Mittelalter zur Neuzeit«; Regina Jucknies: »Die Welt in einer Handschrift: Zeitenrechnung und Zeitberechnung auf Island am Beispiel der Sammelhandschrift AM 415, 4to1«; Gesine Mierke: »Die Konstruktion der Welt in der ›Weltchronik‹ des Jans Enikel«; Thomas Horst: »The voyage of the Bavarian explorer Balthasar Sprenger to India (1505/1506) at the turning point between the Middle Ages and the Early Modern Times: his travelogue and the contemporary cartography as historical sources«; Meike Pfefferkorn: »Die Natur als Gradmesser: Natur- und Wunderberichte in der Sächsischen Weltchronik.
For the church Santo Sepolcro, which was built in 11th century and is in large part well preserve... more For the church Santo Sepolcro, which was built in 11th century and is in large part well preserved, still exists a founding document. In this the construction of the church, its furnishing and its function are described in an extraordinarily detailed way. It was presumably written in 1030. As it has only been known to researchers for a short period of time, it is, in my opinion, not yet appropriately classified and appreciated. The founding document describes a complex system of altars and sanctuaries – called the seven churches – which are dedicated to the most important stations of Jesus Christ’s life and passion. These places are located in the towers of the facade, the crypt, a double floored narthex and the three apsides of the choir, but also outside the church in the construction of Adam’s grave on the graveyard. The church founder determined to be buried together with his wife in an own burial chamber beneath the entrance steps. The tomb is situated on an axis with a crucifix, erected in the middle of the church, and a Holy Sepulchre, arranged in the east apse. The founder’s tomb and the Holy Sepulchre – in which there was probably a relic – are preserved in parts; all other places, which are grouped around these two spaces, can be located with this written source. In my presentation, I will discuss the integration of the founder's tomb within a setting of spaces dedicated to Christ’s passion both inside and outside of the church interior. In addition to that, I will relate this to other examples that represent the place of Christ's resurrection through a Holy Sepulchre and thus transfer the benefits of Jerusalem’s holy places to the vicinity of one's own tomb.
Der Marburger Hochaltar, ein steinernes Retabel, dessen Aufbau an repräsentative Fassadenstruktur... more Der Marburger Hochaltar, ein steinernes Retabel, dessen Aufbau an repräsentative Fassadenstruktur angelehnt ist und gleichzeitig an Reliquienschreine erinnert, ist 1290 geweiht und annähernd vollständig erhalten. Das Retabel als Reliquienbehältnis ist zum einen Thema des Vortrags, denn in und auf ihm wurden Reliquien ausgestellt. Dazu gehört unmittelbar auch die Begehbarkeit des Altares durch einen in den Boden eingetieften Raums. Zum anderen lädt das Bildprogramm, das auch die Seitenteile und Rückseite mit einbezieht, zu Prozessionen um ihn herum ein. Gleichzeitig gehört er zu den frühen Wandelaltären, die noch zu anderen Mitteln als den später üblichen seitlichen Flügeln griffen, um das Bildprogramm zu variieren und die Aufstellung von Reliquiaren zu ermöglichen. Die Sonderbarkeiten des Marburer Hochaltars lassen sich nur im Kontext der Gesamtausstattung der Elisabethkirche verstehen. Insbesondere die Aufstellung des goldenen Reliquienschreins und des gleichzeitig errichteten sog. Mausoleums, beides für die erst kurz zuvor heilig gesprochene Elisabeth entstanden, bilden mit dem Hochaltar eine Einheit. Darüber hinaus sind auch die Nebenaltäre mithilfe ihrer Patrozinien und Bildprogramme formal – und somit sicherlich auch liturgisch – mit dem Hochaltar verschränkt.
Anlässlich der zweiten Jahrestagung des Vereins Das Bild als Ereignis e. V. stehen Fragestellunge... more Anlässlich der zweiten Jahrestagung des Vereins Das Bild als Ereignis e. V. stehen Fragestellungen hinsichtlich der medialen Dimensionen von Reproduktion in unterschiedlichen Gattungen der Kunst wie der Malerei, der Grafik, der Fotografie und dem Theater im Mittelpunkt. Die intermedialen Übergänge und die damit einhergehenden Veränderungen sollen im Spannungsverhältnis zwischen Vorbild und Reproduktion an konkreten Fallbeispielen diskutiert werden.
Questions pertaining to the geographical and astronomical-cosmological perceptions of the world ... more Questions pertaining to the geographical and astronomical-cosmological
perceptions of the world in the Middle Ages are a
fundamental area of research in Medieval Studies. Recently, the
research emphasis has shifted due to a new focus on pictorial
sources on the one hand and on the structuring of space in the
Middle Ages on the other hand. Thus, visualisations of different
perceptions of the world in the Middle Ages, for example
maps, were put into the focus of research.