Christoph Meinel | Universität Regensburg (original) (raw)
Books by Christoph Meinel
In der Blütezeit der Universität Heidelberg im 19. Jahrhundert wirkten hier Forscher wie der Chem... more In der Blütezeit der Universität Heidelberg im 19. Jahrhundert wirkten hier Forscher wie der Chemiker Robert Bunsen, der Physiker Gustav Kirchhoff und der Physiologe Hermann Helmholtz. Sie alle ließen ihre wissenschaftlichen Instrumente und Versuchsaufbauten vom Universitätszeichenlehrer Friedrich Veith (1817–1907) im Bild festhalten. Eine gut 50 Blätter umfassende Mappe seiner Zeichnungen aus den Jahren 1856 bis 1891 ist eine einzigartige Quelle für die Experimentalkultur jener Zeit. Sie verdeutlicht zugleich die Bedeutung der visuellen Kommunikation in den Wissenschaften und die Rolle der vielen ‚unsichtbaren Hände‘, auf die Forschung angewiesen ist. - / -
In the heyday of the University of Heidelberg in the 19th century luminaries such as the chemist Robert Bunsen, the physicist Gustav Kirchhoff and the physiologist Hermann Helm-holtz coined the University’s fame. They had their scientific instruments and experimental setups depicted by the University’s drawing teacher Friedrich Veith (1817–1907). A portfolio of some 50 of his drawings from 1856 to 1891forms a unique source for the experimental culture of that period. It also testifies to the importance of visual communication in science and to the role of the many ‘invisible hands’ on which research depends.
Praelectiones physicae : histor.-krit. Ed. / Joachim Jungius. Hrsg. von Christoph Meinel. -Göttin... more Praelectiones physicae : histor.-krit. Ed. / Joachim Jungius. Hrsg. von Christoph Meinel. -Göttingen : Vandenhoeck und Ruprecht, 1982. (Veröffentlichung der Joachim-Jungius-Gesellschaft der Wissenschaften Hamburg ; Nr. 45) ISBN 3-525-85572-9 NE: Meinel, Christoph [Hrsg.] ; Joachim-Jungius-Gesellschaft der Wissenschaften: Veröffentlichung der Joachim-Jungius-Gesellschaft der Wissenschaften
Mit einem Überblick über den internationalen Forschungsstand durch Herbert Mehrtens. wird der Rei... more Mit einem Überblick über den internationalen Forschungsstand durch Herbert Mehrtens. wird der Reigen der 30 Beiträge eröffnet.. Unter den Oberbegriffen. Institutionen, Disziplinen, Karrieren, Verdrängungen und Historisierungen werden dann in· einem vielfältigem Themenspektrum, das durch ein Personenregister erschlossen wird, die Versuche der Nationalsozialisten untersucht, die ideologische Herrschaft über Medizin, Naturwissenschaft und Technik zu gewinnen und sie für ihre Ziele einzusetzen. Bei der Reaktion und dem Verhalten der Betroffenen zeigt sich erneut, daß es nur wenige überzeugte und aktive Nationalsozialisten unter ihnen gab. Es gelang den Medizinern, Naturwissenschaftlern und Technikern auch in beachtlichem Maße, ideologische Einflüsse aus ihren Fachgebieten fernzuhalten. Der Preis hierfür war jedoch hoch, mußte doch die Nützlichkeit des Faches unter Beweis gestellt werden. So wurde dem praktischen Einsatz ihres Wissens für Ziele der Nazis nur selten Widerstand entgegengesetzt, oft gingen die Anregungen hierfür sogar von den Forschern selber aus. Nur sehr wenige waren bereit, für ihre Überzeugung die Karriere aufs Spiel zu setzen.
Angewandte Chemie, 1992
Vor 125 Jahren, am 11. November 1867, hat sich die Deutsche Chemische Gesellschaft zu Berlin kons... more Vor 125 Jahren, am 11. November 1867, hat sich die Deutsche Chemische Gesellschaft zu Berlin konstitutiert. Von ihren Grundern dazu bestimmt, reine und angewandte Chemie zusammenzufiihren, um eine neue Qualitat der Zusammenarbeit von Hochschulforschung und Chemischer Industrie zu erreichen, sollte die Gesellschaft rasch zum wichtigsten Forum der deutschen und daruber hinaus der europaischen Chemie werden. Dieses Programm trug die Handschrift eines einzigen Mannes: die ihres Grundungsprasidenten August Wilhelm Hofmann, der vor 100 Jahren starb. Fur die Zeitgenossen war Hofmann die Verkorperung eines neuen Typus von Hochschulchemiker, und nie wieder hat sich der Berufsstand der Chemiker so im Vollbesitz von Ansehen und Zukunft gefuhlt wie zu seiner Zeit. Schon damals hat man sein Bild ins Monumentale gesteigert, und noch heute ist es aus der Ahnengalerie der Chemie nicht fortzudenken. -Jahrestage geben AnlaB, die Vergangenheit und damit uns selbst in den Blick zu nehmen. Sind wir doch Erben jener Epoche, der die Moderne ihr Profil verdankt. Mit den Fragen der Gegenwart wollen wir uns einem der Begrunder der modernen Chemie nahern. Es gilt aber zugleich, eine Zeit zu verstehen, die, unter dem Mantel von Prosperitat und FortschrittsgewiBheit, so widerspruchlich war wie die unsereeine Zeit, die um ein neues Verstandnis der Rolle von Naturwissenschaft im Industriezeitalter rang.
Weniges hat den Siegeszug der Naturwissenschaften seit dem 17. Jahrhundert mehr beflügelt als das... more Weniges hat den Siegeszug der Naturwissenschaften seit dem 17. Jahrhundert mehr beflügelt als das Experiment und das hierfür notwendige Instrument. Es machte Unsichtbares sichtbar, wie das Teleskop oder das Mikroskop. Es schuf eine Wirklichkeit, die lange als nicht einmal denkbar galt, wie die Luftpumpe und das Vakuum. Das Instrument wurde zum Prüfstein für die Theorie, wie z.B. das Barometer, oder zu einem technischen Gebrauchsgut, wie die Braunsche Röhre im Fernseher oder als Computerbildschirm. Gleich·wohl hat das Verhältnis von Instrument, Experiment und Theoriebildung erst in jüngster Zeit die gebührende Aufmerksamkeit seitens der wissenschaftshistorischen Forschung erfahren. Die in diesem Band gesammelten Aufsätze bieten - gerade auch in der methodischen und thematischen Vielfalt der einzelnen Ansätze - einen repräsentativen Überblick über den gegenwärtigen Forschungsstand. Die Gruppen, zu denen die Beiträge dieses Bandes zusammengefasst sind, sollen inhaltliche Vernetzungen schaffen und vertraute disziplinäre Einteilungsmuster aufbrechen. Nach einleitenden historiographischen und methodologischen Perspektiven folgen Fallstudien zur Rolle von Instrumenten bei der Herstellung von Wirklichkeit, zur Etablierung neuer instrumenteller Verfahren, zum Verhältnis von instrumentell vermitteltem Sehen und wissenschaftlicher Erkenntnis, zur sozialen Praxis der Instrumentation und zur Materialität der Instrumente. Die Beiträge decken den Zeitraum vom 17. Jahrhundert bis heute ab.
Indem die Autorinnen und Autoren die Bedeutung des Geschlechts in diesen typischen Männerdomänen ... more Indem die Autorinnen und Autoren die Bedeutung des Geschlechts in diesen typischen Männerdomänen in ein breites zeitliches und thematisches Spektrum auffächern, zeigt sich, in welchem Ausmaß das, was die Wissenschaften als Beschreibung der objektiven Realität vorbringen, tatsächlich kulturelle Werte und Normen, aber auch gesellschaftliche Strukturen und konkrete Machtverhältnisse widerspiegelt. Erst durch diese 'Frauengeschichte' wird auch der Mann als Geschlechtswesen sichtbar. – Die großen Schwierigkeiten von Wissenschaftlerinnen, Ärztinnen und Ingenieurinnen in Studium und Beruf bei ihren Versuchen, auf diesen Gebieten die Gleichberechtigung zu erlangen, werden ebenso beleuchtete wie das Bild der Frau als Hexe, Patientin oder als Objekt der Wissenschaft. Untersucht werden zudem exemplarische Lebensentwürfe, Facetten der Geschlechterpolitik sowie allgemeine Fragen der Geschlechterhistoriographie.
Die Chemie an der Universität Marburg seit Beginn des 19. Jahrhunderts: Ein Beitrag zu ihrer Entwicklung als Hochschulfach, Academia Marburgensis, hrsg. von der Philipps-Universität Marburg, Bd 3 (Marburg: Elwert, 1978), XVI + 669 S., 1978
Praelectiones physicae : histor.-krit. Ed. / Joachim Jungius. Hrsg. von Christoph Meinel. -Göttin... more Praelectiones physicae : histor.-krit. Ed. / Joachim Jungius. Hrsg. von Christoph Meinel. -Göttingen : Vandenhoeck und Ruprecht, 1982. (Veröffentlichung der Joachim-Jungius-Gesellschaft der Wissenschaften Hamburg ; Nr. 45) ISBN 3-525-85572-9 NE: Meinel, Christoph [Hrsg.] ; Joachim-Jungius-Gesellschaft der Wissenschaften: Veröffentlichung der Joachim-Jungius-Gesellschaft der Wissenschaften
In der Blütezeit der Universität Heidelberg im 19. Jahrhundert wirkten hier Forscher wie der Chem... more In der Blütezeit der Universität Heidelberg im 19. Jahrhundert wirkten hier Forscher wie der Chemiker Robert Bunsen, der Physiker Gustav Kirchhoff und der Physiologe Hermann Helmholtz. Sie alle ließen ihre wissenschaftlichen Instrumente und Versuchsaufbauten vom Universitätszeichenlehrer Friedrich Veith (1817–1907) im Bild festhalten. Eine gut 50 Blätter umfassende Mappe seiner Zeichnungen aus den Jahren 1856 bis 1891 ist eine einzigartige Quelle für die Experimentalkultur jener Zeit. Sie verdeutlicht zugleich die Bedeutung der visuellen Kommunikation in den Wissenschaften und die Rolle der vielen ‚unsichtbaren Hände‘, auf die Forschung angewiesen ist. - / -
In the heyday of the University of Heidelberg in the 19th century luminaries such as the chemist Robert Bunsen, the physicist Gustav Kirchhoff and the physiologist Hermann Helm-holtz coined the University’s fame. They had their scientific instruments and experimental setups depicted by the University’s drawing teacher Friedrich Veith (1817–1907). A portfolio of some 50 of his drawings from 1856 to 1891forms a unique source for the experimental culture of that period. It also testifies to the importance of visual communication in science and to the role of the many ‘invisible hands’ on which research depends.
Praelectiones physicae : histor.-krit. Ed. / Joachim Jungius. Hrsg. von Christoph Meinel. -Göttin... more Praelectiones physicae : histor.-krit. Ed. / Joachim Jungius. Hrsg. von Christoph Meinel. -Göttingen : Vandenhoeck und Ruprecht, 1982. (Veröffentlichung der Joachim-Jungius-Gesellschaft der Wissenschaften Hamburg ; Nr. 45) ISBN 3-525-85572-9 NE: Meinel, Christoph [Hrsg.] ; Joachim-Jungius-Gesellschaft der Wissenschaften: Veröffentlichung der Joachim-Jungius-Gesellschaft der Wissenschaften
Mit einem Überblick über den internationalen Forschungsstand durch Herbert Mehrtens. wird der Rei... more Mit einem Überblick über den internationalen Forschungsstand durch Herbert Mehrtens. wird der Reigen der 30 Beiträge eröffnet.. Unter den Oberbegriffen. Institutionen, Disziplinen, Karrieren, Verdrängungen und Historisierungen werden dann in· einem vielfältigem Themenspektrum, das durch ein Personenregister erschlossen wird, die Versuche der Nationalsozialisten untersucht, die ideologische Herrschaft über Medizin, Naturwissenschaft und Technik zu gewinnen und sie für ihre Ziele einzusetzen. Bei der Reaktion und dem Verhalten der Betroffenen zeigt sich erneut, daß es nur wenige überzeugte und aktive Nationalsozialisten unter ihnen gab. Es gelang den Medizinern, Naturwissenschaftlern und Technikern auch in beachtlichem Maße, ideologische Einflüsse aus ihren Fachgebieten fernzuhalten. Der Preis hierfür war jedoch hoch, mußte doch die Nützlichkeit des Faches unter Beweis gestellt werden. So wurde dem praktischen Einsatz ihres Wissens für Ziele der Nazis nur selten Widerstand entgegengesetzt, oft gingen die Anregungen hierfür sogar von den Forschern selber aus. Nur sehr wenige waren bereit, für ihre Überzeugung die Karriere aufs Spiel zu setzen.
Angewandte Chemie, 1992
Vor 125 Jahren, am 11. November 1867, hat sich die Deutsche Chemische Gesellschaft zu Berlin kons... more Vor 125 Jahren, am 11. November 1867, hat sich die Deutsche Chemische Gesellschaft zu Berlin konstitutiert. Von ihren Grundern dazu bestimmt, reine und angewandte Chemie zusammenzufiihren, um eine neue Qualitat der Zusammenarbeit von Hochschulforschung und Chemischer Industrie zu erreichen, sollte die Gesellschaft rasch zum wichtigsten Forum der deutschen und daruber hinaus der europaischen Chemie werden. Dieses Programm trug die Handschrift eines einzigen Mannes: die ihres Grundungsprasidenten August Wilhelm Hofmann, der vor 100 Jahren starb. Fur die Zeitgenossen war Hofmann die Verkorperung eines neuen Typus von Hochschulchemiker, und nie wieder hat sich der Berufsstand der Chemiker so im Vollbesitz von Ansehen und Zukunft gefuhlt wie zu seiner Zeit. Schon damals hat man sein Bild ins Monumentale gesteigert, und noch heute ist es aus der Ahnengalerie der Chemie nicht fortzudenken. -Jahrestage geben AnlaB, die Vergangenheit und damit uns selbst in den Blick zu nehmen. Sind wir doch Erben jener Epoche, der die Moderne ihr Profil verdankt. Mit den Fragen der Gegenwart wollen wir uns einem der Begrunder der modernen Chemie nahern. Es gilt aber zugleich, eine Zeit zu verstehen, die, unter dem Mantel von Prosperitat und FortschrittsgewiBheit, so widerspruchlich war wie die unsereeine Zeit, die um ein neues Verstandnis der Rolle von Naturwissenschaft im Industriezeitalter rang.
Weniges hat den Siegeszug der Naturwissenschaften seit dem 17. Jahrhundert mehr beflügelt als das... more Weniges hat den Siegeszug der Naturwissenschaften seit dem 17. Jahrhundert mehr beflügelt als das Experiment und das hierfür notwendige Instrument. Es machte Unsichtbares sichtbar, wie das Teleskop oder das Mikroskop. Es schuf eine Wirklichkeit, die lange als nicht einmal denkbar galt, wie die Luftpumpe und das Vakuum. Das Instrument wurde zum Prüfstein für die Theorie, wie z.B. das Barometer, oder zu einem technischen Gebrauchsgut, wie die Braunsche Röhre im Fernseher oder als Computerbildschirm. Gleich·wohl hat das Verhältnis von Instrument, Experiment und Theoriebildung erst in jüngster Zeit die gebührende Aufmerksamkeit seitens der wissenschaftshistorischen Forschung erfahren. Die in diesem Band gesammelten Aufsätze bieten - gerade auch in der methodischen und thematischen Vielfalt der einzelnen Ansätze - einen repräsentativen Überblick über den gegenwärtigen Forschungsstand. Die Gruppen, zu denen die Beiträge dieses Bandes zusammengefasst sind, sollen inhaltliche Vernetzungen schaffen und vertraute disziplinäre Einteilungsmuster aufbrechen. Nach einleitenden historiographischen und methodologischen Perspektiven folgen Fallstudien zur Rolle von Instrumenten bei der Herstellung von Wirklichkeit, zur Etablierung neuer instrumenteller Verfahren, zum Verhältnis von instrumentell vermitteltem Sehen und wissenschaftlicher Erkenntnis, zur sozialen Praxis der Instrumentation und zur Materialität der Instrumente. Die Beiträge decken den Zeitraum vom 17. Jahrhundert bis heute ab.
Indem die Autorinnen und Autoren die Bedeutung des Geschlechts in diesen typischen Männerdomänen ... more Indem die Autorinnen und Autoren die Bedeutung des Geschlechts in diesen typischen Männerdomänen in ein breites zeitliches und thematisches Spektrum auffächern, zeigt sich, in welchem Ausmaß das, was die Wissenschaften als Beschreibung der objektiven Realität vorbringen, tatsächlich kulturelle Werte und Normen, aber auch gesellschaftliche Strukturen und konkrete Machtverhältnisse widerspiegelt. Erst durch diese 'Frauengeschichte' wird auch der Mann als Geschlechtswesen sichtbar. – Die großen Schwierigkeiten von Wissenschaftlerinnen, Ärztinnen und Ingenieurinnen in Studium und Beruf bei ihren Versuchen, auf diesen Gebieten die Gleichberechtigung zu erlangen, werden ebenso beleuchtete wie das Bild der Frau als Hexe, Patientin oder als Objekt der Wissenschaft. Untersucht werden zudem exemplarische Lebensentwürfe, Facetten der Geschlechterpolitik sowie allgemeine Fragen der Geschlechterhistoriographie.
Die Chemie an der Universität Marburg seit Beginn des 19. Jahrhunderts: Ein Beitrag zu ihrer Entwicklung als Hochschulfach, Academia Marburgensis, hrsg. von der Philipps-Universität Marburg, Bd 3 (Marburg: Elwert, 1978), XVI + 669 S., 1978
Praelectiones physicae : histor.-krit. Ed. / Joachim Jungius. Hrsg. von Christoph Meinel. -Göttin... more Praelectiones physicae : histor.-krit. Ed. / Joachim Jungius. Hrsg. von Christoph Meinel. -Göttingen : Vandenhoeck und Ruprecht, 1982. (Veröffentlichung der Joachim-Jungius-Gesellschaft der Wissenschaften Hamburg ; Nr. 45) ISBN 3-525-85572-9 NE: Meinel, Christoph [Hrsg.] ; Joachim-Jungius-Gesellschaft der Wissenschaften: Veröffentlichung der Joachim-Jungius-Gesellschaft der Wissenschaften
online-Publikation epub.ur.de (2022), 2013
Angesichts einer nicht immer sachdienlichen Diskussion um sog. ‚Selbstplagiate' sollen die nachst... more Angesichts einer nicht immer sachdienlichen Diskussion um sog. ‚Selbstplagiate' sollen die nachstehenden Überlegungen begriffliche Klarheit schaffen und Orientierung für die gute wissenschaftliche Praxis universitärer Forschung anbieten.
Berichte zur Wissenschaftsgeschichte, 1987
Berichte zur Wissenschaftsgeschichte, 1987
Das Liebig-Laboratorium von seinen Anfängen bis in die Gegenwart: Festschrift zum 100jährigen Jubiläum des Gießener Liebig-Museums, Berichte der Justus-Liebig-Gesellschaft zu Gießen, Bd 10 , 2020
Zwischen Faszination und Verteufelung: Chemie in der Gesellschaft, hrsg. von Marc-Denis Weitze, Joachim Schummer u. Thomas Geelhaar, 2017
Zusammenfassung Historische Narrative spielten in der Vergangenheit eine entscheidende, allerding... more Zusammenfassung Historische Narrative spielten in der Vergangenheit eine entscheidende, allerdings oft übersehene Rolle bei der Herausbildung der Gemeinschaft der Chemiker und bei der Absteckung ihres disziplinären Gebiets. Gegen Ende des 18. Jahrhunderts ermöglichte die Herausbildung des modernen Systems wissenschaftlicher Disziplinen eine neue Art von disziplinärer Geschichtsschreibung. Die sich gerade herausbildenden Naturwissenschaften stützten sich oft auf historische Argumente, um ihre Legitimität, Nützlichkeit und Würde zu demonstrieren. Diese Art von Literatur, die auch das neue Genre der Wissenschaftlerbiografien umfasste und die sich sowohl an die Gelehrtengemeinschaft als auch an die Eliten richtete, wurde zunehmend populär-in der Chemie mehr noch als in den meisten anderen Wissenschaften. Lehrveranstaltungen zur Chemiegeschichte, die zum regulären Curriculum gehörten, waren pädagogische Hilfsmittel, um junge Studenten in der chemischen Gemeinschaft zu sozialisieren. Das 19. Jahrhundert favorisierte dabei nationale und theorieorientierte Ansätze. Nach der Jahrhundertwende nahm die Popularität dieser Art von Geschichtsschreibung, die von Chemikern für ihre Kollegen verfasst wurde, rasant ab. Inzwischen waren die wissenschaftlichen Disziplinen so gut etabliert und fest institutionalisiert, dass sie keine Legitimation oder Statusaufwertung mehr von der Geschichte benötigten. Außerdem verloren die dabei verwendeten Argumente durch die wachsende Entfremdung zwischen "den beiden Kulturen" an Überzeugungskraft. Erst in den 1990er-Jahren entwickelte sich eine neue Chemiegeschichtsschreibung. Der Beitrag schließt mit zwei Fragen: Wurde diese Neubelebung durch die Auflösung der klassischen Disziplinen und deren Verbindung zu neuen Hybrid-Forschungsfeldern ausgelöst? Und was könnten diese jüngsten Entwicklungen für eine angemessene Wissenschaftsgeschichtsschreibung als Teil einer übergreifenden Meta-Reflexion über die Rolle der Wissenschaft in modernen Wissensgesellschaften bedeuten?
Das Meter war das Maß der Revolution, und es war in der Tat ein revolutionäres Maß. Es beanspruch... more Das Meter war das Maß der Revolution, und es war in der Tat ein revolutionäres Maß. Es beanspruchte universale Geltung und verlangte zentrale Kontrolle. Es war das Maß aller Maße. Nicht ohne Grund hat man sich seinem Diktat so lange widersetzt. Denn wer das Maß besitzt, besitzt die Macht. Die verwirrende Zahl von Maßen und Gewichten früherer Zeiten ist bekannt. Eine neuere Untersuchung zählt im Frankreich des 18. Jahrhunderts 800 verschiedene Einheiten mit insgesamt einer Viertelmillion lokaler Varianten. Unterschiedliche Dinge wurden mit unterschiedlichem Maß gemessen, und auch die einzelnen Städte, Zünfte, Grundherren und Amtspersonen benutzten je eigene Maße. Das Geflecht von Herrschaft und Pacht, von Privileg und Pfründe im Ancien Régime war mit der Vielzahl lokaler Maße aufs engste verknüpft. Diese bezeichneten nicht eine abstrakte Quantität, sondern bezogen sich auf eine bestimmte Meßlatte oder Gefäß und auf die Autorität, die den Wert garantierte. Der Vorgang des Messens erhielt damit politische, soziale, ökonomische, materielle und rituelle Dimensionen. Wo Tuch und Schnur, Abstand und Wegstrecke, Hafer und Weizen mit unterschiedlichem Maß gemessen wurden, spiegelte sich darin die Ordnung der Zünfte und Stände und die Ungleichheit der Unte rtanen.
Berichte Zur Wissenschaftsgeschichte, 2003
Based on a brief historiographical survey, the article aims at tracing some intellectual relation... more Based on a brief historiographical survey, the article aims at tracing some intellectual relationships between early modern science and the protestant Reformation (or the various individual reformations underlying it). Besides the mere structural analogies of the two reform movements and their common debt to Renaissance humanism, common elements such as the new reading of texts and the new role of the individual, but also the philosophical link between voluntarism and the notion of natural law, are discussed. However, the ambiguous attitude towards natural knowledge and the wide variety within the European protestant movement ask for a much closer look into the relationships between science and the Reformation than has been hitherto been achieved.
Berichte zur Wissenschaftsgeschichte, 1985
Sarton, Science, and the End of History* Zusammenfassung: Ausgehend von der Frage George Sartons ... more Sarton, Science, and the End of History* Zusammenfassung: Ausgehend von der Frage George Sartons nach der Bedeutung von Auschwitz und Hiroshima fur die Geschichte der Wissenschaften soli hier der Versuch unternommen werden, die Geschichte der Naturwissenschaften und der Technik einmal von ihrem moglichen und mit naturwissenschaftlich-technischer Perfektion herbeifuhrbaren Ende her zu bedenken: dem atomaren, biologischen und chemischen Holokaust, der, in Perversion, dann den vollstandigsten Triumph liber die Natur bedeutete, den Wissenschaft und Technik erringen konnten. Mufi daher die Geschichtsschreibung der Naturwissenschaften, wenn sie glaubwiirdig und aufrichtig bleiben will, nicht um historiographische Ansatze und Urteile bemtiht sein, die sich, wenn denn das Ende politisch und technisch schon jetzt erreichbar ist, auch angesichts solcher Perspektive verantworten lassen? Schliisselworter: Wissenschaftsgeschichte, George Sarton; XX Jh. Sometimes, anniversaries seem to have their own rationale. Thus George Sarton's 100th anniversary coincided with the fictitious date of George OrwelPs Nineteen Eighty-Four, as it was justly remembered by the editorial "Sarton, Science, and History" in the his Centennial Issue 1. But have we, as historians of science, really accepted the Orwellian challenge for our own discipline? No doubt, in this century science and its applications have revealed their Janus faces. As historians we know both sides, the contributions of science and technology towards the happiness and freedom of mankind-the very basis of Sarton's faith and their contributions towards a degradation of man and nature to mere objects and expendable commodities. * This note originated in a discussion paper presented at the annual meeting of the Driburger Kreis in September 1984. I owe a special debt to the editor of Berichte zur Wissenschaftsgeschichte for permission to publish in the language George Sarton would have chosen for such matters; cf. his letter to the editor of the
Angewandte Chemie International Edition in English, 1984
Ambix, 1983
Untersuchungen, ed. by Alwin Diemer (Studien zur Wissenschaftstheorie, 4) Meisenheim, 1970, pp. 7... more Untersuchungen, ed. by Alwin Diemer (Studien zur Wissenschaftstheorie, 4) Meisenheim, 1970, pp. 76-89. 3. See also examples in Eberhard Schmauderer [ed.], Der Chemiker im Wandel der Zeiten. Skizzen zur geschichtlichen Entwicklung des Berufsbildes, Weinheim, 1973. 4. Joannes Beguinus, Tyrocinium Chymicum, commentario illustratum a Gerardo Blasio, 2nd ed., Amsterdam (1669), p. 2, with the editor's footnote: "Cum experientia practicae veritatem theoriae corroboret, unice verum Chymiatriae studiosum eo allaborandum esse censemus, ut manuali experientiae noctu diuque incumbat, quo tandem dulcissima hujus artis usura frui possit". 5. See Marie Boas, Robert Boyle and Seventeenth-Century Chemistry, Cambridge, 1958, esp. pp. 205-8, and more recently Elisabeth Ströker, Theoriewandel in der Wissenschaftsgeschichte. Chemie im 18. Jahrhundert, Frankfurt/Main, 1982, pp. 33-42.
Angewandte Chemie International Edition in English, 1992
Angewandte Chemie, 1984
Im Jahre 175 1 fuhrte der schwedische Chemiker Johan Gottschalk Wullerius die Unterscheidung von ... more Im Jahre 175 1 fuhrte der schwedische Chemiker Johan Gottschalk Wullerius die Unterscheidung von ,,reiner" und ,,angewandter" Chemie ein, die sich rasch durchsetzte und von den ubrigen Naturwissenschaften ubernommen wurde. Dahinter stand programmatisch eine neue Wissenschaftskonzeption von der Chemie, die den Kenntnisstand und die Leistungsfihigkeit des Faches auf den allgemeinen und okonomischen Nutzen hin ausrichtete und der Chemie einen neuen Platz im System der Wissenschaften sowie in der Gesellschaft zuwies. Die Motive und Ursachen des damit verbundenen wissenschaftlichen Orientierungswandels verdeutlichen die sozialen und institutionellen Bedingungen, unter denen sich das Fach zu einer selbstandigen akademischen Disziplin entwickelt hat. 0044-8249/84/0505-0326 S 02.50/0 Angew. Chem. 96 (1984) 326-334
Berichte zur Wissenschaftsgeschichte, 2003
Based on a brief historiographical survey, the article aims at tracing some intellectual relation... more Based on a brief historiographical survey, the article aims at tracing some intellectual relationships between early modern science and the protestant Reformation (or the various individual reformations underlying it). Besides the mere structural analogies of the two reform movements and their common debt to Renaissance humanism, common elements such as the new reading of texts and the new role of the individual, but also the philosophical link between voluntarism and the notion of natural law, are discussed. However, the ambiguous attitude towards natural knowledge and the wide variety within the European protestant movement ask for a much closer look into the relationships between science and the Reformation than has been hitherto been achieved.
Berichte zur Wissenschaftsgeschichte, 2000
In this essay laboratories are dealt with as symbolic spaces that structure social relationships ... more In this essay laboratories are dealt with as symbolic spaces that structure social relationships and ways of knowledge in chemistry. The spatial vicissitudes of the nineteenth-century research laboratory reflect, and at the same time direct, the way chemical knowledge is being produced, transmitted, and perceived. Schlusselworter: Chemische Laboratorien, Organisation der Forschung, Semiotik des Laboratoriumsbaues; XVIII Jh., XIX Jh. Laboratorien sind raumliche Dispositive, in denen die Produktion, Ordnung und Ubermittlung des Wissens geschieht. Raume des Wissens grenzen ab: das Laboratorium vom Horsaal und von der Bibliothekund sie grenzen aus: luborutory life vom Leben auf dem Campus und dem Marktplatz. Raumliche Ordnungen strukturieren die Interaktion von Menschen und Dingen: die Abfolge von Arbeitsschritten sie pragen Formen der Kommunikation: das Gesprach am Laborplatz, die theatralischen Gesten des Groflen Horsaalssie differenzieren sozial: in Raume fur Professoren, Fortgeschrittene, Anfanger oder technisches Personalund sie differenzieren funktional: in Forschungs-und Praktikumsraume, in Spektroskopie-, Wage-und Titrierzimmer. Hinter der intellektuellen, materiellen und sozialen Praxis der Wissenschaft liegen raumliche Ordnungsmuster verborgen, die diese Praxis organisieren und stabilisieren.
Berichte zur Wissenschaftsgeschichte, 1985
Berichte zur Wissenschaftsgeschichte, 1987
The social history of chemistry as an academic discipline is dealt with in terms of competing pro... more The social history of chemistry as an academic discipline is dealt with in terms of competing programs of research and institutionalization, focussing on chem-istry^ transition from a medical curriculum to an economic and scientific context, as exemplified by universities such as Greifswald, Halle, Göttingen, and Jena in the late eighteenth Century. Special attention is given to those factors that constitute, stabilize, and, eventually, re-formuläte disciplinary identity.
Chemie in unserer Zeit , 1984
Die Beschäftigung mit der Geschichte derjenigen Institution, an der man selbst arbeitet, und der ... more Die Beschäftigung mit der Geschichte derjenigen Institution, an der man selbst arbeitet, und der Versuch, ihre Besonderheit und
Nachrichten aus der Chemie, 2012
Chemie in unserer Zeit, 1984
Christoph Melnel Laboratoriumsdiskurs, Konnunikation und Wissensproduktiont Der Briefwechsel zwis... more Christoph Melnel Laboratoriumsdiskurs, Konnunikation und Wissensproduktiont Der Briefwechsel zwischen Lieblg und Wöhler Will man die Wissenschaft, ihre Eigenart und ihre Entwicklung verstehen, dann kommt der Kommunikation unter Naturwissenschaftlern besondere Bedeutung zu« Wenn nämlich Scientific Communities soziale Einheiten sind, die Informationen produzieren, selektieren und kanalisieren, so sollten sich an Veränderungen der Kommunikationsstruktur Veränderungen der disziplinaren Matrix ablesen lassen und umgekehrt« Dabei erscheint es sinnvoll, die Formen der fachlichen Kommunikation nach funktionalen Gesichtspunkten einzuteilen« Zu diesen Zweck läßt sich die Kommunikation unter Naturwissenschaftlern grob in drei Ebenen unterscheiden: (i) die kooperative Formulierung von Ergebnissen und Arbeitszielen in einen auf die Laboratoriumspraxis bezogenen Laboratoriumsdiskurs; (ii) die synchrone Konnunikation, die die Zeitgenossen innerhalb der Scientific Connunity kommunikativ verknüpft, und zwar in Gesprächen, in Tagungen, in Briefwechseln und in Zeitschriften; (Iii) die dlachrone Kommunikation, die eine Wissensübermittlung entlang der Zeitachse gewährleistet, und zwar in erster Linie Ober die Lehrer-Schüler-Beziehung einerseits und der textlichen Fixierung im Lehrbuch andererseits« In Unterricht, in Lehrbuch geht es ja darum, die Sunne des akzeptierten Wissens in systematisierter Form aufzubewahren und einer nachfolgenden Generation didaktisch aufbereitet zu übernitteln« Man könnte in diesen Zusammenhang an die von LUDWIK FLECK eingeführte Unterscheidung von esoterischen Diskurs des spezialistischen Oenkkollektivs einerseits und den eher exoterlschen Ebenen von Zeitschriftenwissenschaft, Handbuchwissenschaft und Lehrbuchwissenschaft denken« 1 Dabei tritt bei den intersubjektiven, unpersönlichen Medien die archivierende Funktion stärker hervor, während es im Briefwechsel nehr auf die Geschwindigkeit der Übermittlung und die Bindung der Nachricht an die Person und
Sudhoffs Archiv, 1982
facienda est corporum separatio et solutio non per ignem certe, sed per rationem et inductionem v... more facienda est corporum separatio et solutio non per ignem certe, sed per rationem et inductionem veram cum experimentis auxiliaribus ... et transeundum plane a Vulcano ad Minervam. Francis Bacon: Novum Organum II, 7. 1 Vgl. Allen G. Debus: Solution analyses prior to Robert Boyle. Chymia 8 (1962), 41-61; ders.: Fire analysis and the elements in the Sixteenth and Seventeenth Centuries. Hooykaas: Het begrip dement in zijn historisch-wijsgeerige ontwikkeling. Utrecht 1933; ders.: Die Elementenlehre der Iatrochemiker. Janus 41 (1937), »-15, 26-28; Elisabeth Ströker: Element und Verbindung. Zur Wissenschaftsgeschichte zweier chemischer Grundbegriffe. Angewandte Chemie 80 (1968), 747-753. 3 Hans Kangro: Erklärungswert und Schwierigkeit der Atomhypothese und ihrer Anwendung auf chemische Probleme in der ersten Hälfte des 17. Jahrhunderts. Technikgeschichte 35 (1968), 14-36. Allgemein dazu noch Kurd Lasswitz: Geschichte der Atomistik vom Mittelalter bis Newton. Bd. I-II. Hamburg, Leipzig 1890 (Reprint Hildesheim 1963); Ernst Bloch: Die antike Atomistik in der neueren Geschichte der Chemie. Isis / (1913), 377-415; Alfred Stückelberger: Lucretius reviviscens. Von der antiken zur neuzeitlichen Atomphysik. Archiv für Kulturgeschichte 54 (1972), 1-25; Ricerche sull* atomismo del Seicento. (Centro di Studi del Pensiero Filosofico del Cinquecento e del Seicento in relazione ai problemi della scienza, Serie I, Studie 9) Firenze 1977.
[Discussion paper], 2013
Angesichts einer nicht immer sachdienlichen Diskussion um sog. ‚Selbstplagiate' sollen die nachst... more Angesichts einer nicht immer sachdienlichen Diskussion um sog. ‚Selbstplagiate' sollen die nachstehenden Überlegungen begriffliche Klarheit schaffen und Orientierung für die gute wissenschaftliche Praxis universitärer Forschung anbieten. / In view of the discussion about so-called 'self-plagiarism', the following considerations are meant to provide conceptual distinction and orientation for good scientific practice in university research.