Thomas Klatetzki | University of Siegen (original) (raw)
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Papers by Thomas Klatetzki
Organisation und Pädagogik, 2023
Springer eBooks, Dec 8, 2017
VS Verlag für Sozialwissenschaften eBooks, 2003
Wenn man anfangt, uber die Anwendung qualitativer Methoden zur Erforschung sozialer Einrichtungen... more Wenn man anfangt, uber die Anwendung qualitativer Methoden zur Erforschung sozialer Einrichtungen und Dienste nachzudenken und wenn man dabei davon ausgeht, dass es den interpretativen Verfahren in der sozialwissenschaftlichen Forschung um das Verstehen von Sinn und Bedeutung geht, und wenn man zudem annimmt, dass soziale Einrichtungen und Dienste als Systeme aufzufassen sind, dann, nun dann stost man fast unmittelbar auf folgende Problemkonstellation:
Zeitschrift Fur Soziologie, Aug 1, 2007
Der Beitrag setzt sich mit Stefan Kühls organisationssoziologischer Interpretation simulierter Br... more Der Beitrag setzt sich mit Stefan Kühls organisationssoziologischer Interpretation simulierter Brutalitäten auseinander. Kühl vertritt die These, dass in so berühmten sozialpsychologischen Experimenten wie Stanley Milgrams Untersuchungen zur Gehorsamsbereitschaft oder Philipp Zimbardos Standord Prison Experiment ungewollt und unbewusst ganz normale Organisationen simuliert worden seien und dass die in den Experimenten zu beobachtenden brutalen Verhaltensweisen auf die Wirkung dieses Typs von Sozialsystem zurückzuführen sind. In dem Artikel wird die Auffassung vertreten, dass Kühls These falsch ist und dass seine organisationssoziologische Neuinterpretation den vorliegenden sozialpsychologischen Erklärungen kein neues Wissen hinzufügt. Der wesentliche Grund für Kühls Fehlinterpretation ist ein verkürztes Verständnis organisationssoziologischer Begriffe in Verbindung mit einer aufwärtsreduktionistischen Erklärungsstrategie. Summary: This article discusses Stefan Kühl's organizational interpretation of simulated brutalities. Kühl claims that in famous social psychological experiments like Stanley Milgram's obedience studies or Philipp Zimbardo's Stanford prison experiment the researchers unintentionally set up organizational systems, and he asserts that this fact explains the brutal behavior exhibited in the studies. Against Kühl it is argued that his interpretation is fundamentally misguided and that Kühl's approach adds no new insights to the already existing social psychological explications. The reason for Kühl's failure is an abridged understanding of basic organizational terms in connection with an upward reductionist explanatory strategy.
VS Verlag für Sozialwissenschaften eBooks, 2005
Wie wunscht man sich Organisationsforschung? Theoretisch reflektiert, weder in Empirie noch in Or... more Wie wunscht man sich Organisationsforschung? Theoretisch reflektiert, weder in Empirie noch in Organisationslehre oder-beratung sich ersch6pfend. An avancierte Sozial-und Geselischaftstheorie anschlieBend, denn Organisationen sind in der Gesellschaft. Interessiert an Organisation a/s Phanomen der Moderne und an ihrer Genese im luge der Entstehung und Entwicklung des Kapitalismus. organisationen als Aktionszentren der modernen Geselischaft ernstnehmend, in denen sich die geselischaftliche Produktion, Interaktion, Kommunikation-gelinde gesagt-uberwiegend abspielt. Mit der erforderlichen Aufmerksamkeit fOr das Verhiiltnis von Organisation und Okonomie, lebenswichtig nicht nur, aber besonders fOr unternehmungen, die seit je als das Paradigma der Organisationstheorie gelten. Gleichwohl Fragen der Wahrnehmung, Interpretation und Kommunikation und also der Sinnkonstitution und solche der Legitimation nicht ausblendend, wie sie in der interpretativen resp. der organisationskulturforschung und innerhalb des Ethik-Diskurses er6rtert werden. Organisation auch als Herrschaftszusammenhang thematisierend-als mod erne, von Personen abgel6ste Form der Herrschaft uber Menschen und uber Natur und materielie Ressourcen. Kritisch gegenuber den verletzungen der welt, die in der Form der Organisation tatsiichlich oder der M6glichkeit nach impliziert sind. verbindung haltend zu Wirtschafts-, Arbeitsund Industriesoziologie, Technik-und Wirtschaftsgeschichte, Volks-und Betriebswirtschaftslehre und wom6glich die Abtrennung dieser Departments voneinander und von der Organisationsforschung revidierend. Realitiitsmiichtig im Sinne von: empfindlich und aufschlussreich fOr die geselischaftliche Realitiit und mit Neugier und Sinn fOr das Gewicht von Fragen, gemessen an der sozialen Praxis der Menschen. So wunscht man sich Organisationsforschung. Die Reihe "Organisation und Geselischaft" ist fOr Arbeiten gedacht, die dazu beitragen.
Organisationssoziologie, 2021
Kompendium Kinder- und Jugendhilfe
Thomas Klatetzki aims at explaining the practice of lynching with the help of institutional theor... more Thomas Klatetzki aims at explaining the practice of lynching with the help of institutional theory. His chapter starts with the description of a lynching event in TlAihuac (a borough of Mexico City), which forms a base to discuss the constitutive role of violence for social orders. His key argument is that the institution of punishment enables a group of vigilantes to organize and implement violent action and that, in the course of this process, violence generates social solidarity. Central in his chapter is the idea of ‘vigilante lynching as a distributed punishment script’. Klatetzki concludes with some brief comments on the regulative pillar of institutionalist organizational theory.
Summary: This article discusses Stefan Kuhl’s organizational interpretation of simulated brutalit... more Summary: This article discusses Stefan Kuhl’s organizational interpretation of simulated brutalities. Kuhl claims that in famous social psychological experiments like Stanley Milgram’s obedience studies or Philipp Zimbardo’s Stanford prison experiment the researchers unintentionally set up organizational systems, and he asserts that this fact explains the brutal behavior exhibited in the studies. Against Kuhl it is argued that his interpretation is fundamentally misguided and that Kuhl’s approach adds no new insights to the already existing social psychological explications. The reason for Kuhl’s failure is an abridged understanding of basic organizational terms in connection with an upward reductionist explanatory strategy.
I.- Wissen und die Professionen in einer Organisationsgesellschaft.- Profession und Organisation.... more I.- Wissen und die Professionen in einer Organisationsgesellschaft.- Profession und Organisation. Dimensionen der Wissensgesellschaft bei Talcott Parsons.- II.- Die Organisation professioneller Arbeit in Deutschland. Ein Vergleich mit England.- Evolving Professions: An Institutional Field Approach.- Die akademische Profession und die Universitaten: "New Public Management" und eine drohende Entprofessionalisierung.- Schulreform als aktive Deprofessionalisierung? Zur Semantik der Lernenden Organisation im Kontext der Erziehung.- Die Institutionalisierung religioser Kommunikation: Strukturprobleme der kirchlichen Organisation theologischer Professionalitat.- III.- A Theory of Collegiality and its Relevance for Understanding Professions and knowledge-intensive Organizations.- Professionelle Arbeit und kollegiale Organisation. Eine symbolisch interpretative Perspektive.- IV.- Organisation, Profession, bootstrapping.
Soziale Arbeit
Soziale Arbeit wird in sozialen Diensten und Einrichtungen verrichtet, deren Aufgabe die Umsetzun... more Soziale Arbeit wird in sozialen Diensten und Einrichtungen verrichtet, deren Aufgabe die Umsetzung sozialpolitischer Gesetze und Programme ist. In dem Beitrag wird zunächst beschrieben, um was für einen Organisationstyp es sich bei sozialen Diensten und Einrichtungen handelt. Es werden dann die bürokratische, die professionelle und die manageriale Form der Koordination und der Kontrolle Sozialer Arbeit vorgestellt und anschließend die Charakteristika der Arbeitsprozesse in sozialen Diensten und Einrichtungen erläutert. Vor diesem Hintergrund werden das Konzept der losen Koppelung und abschließend die Isomorphie organisatorischer Handlungsfelder dargestellt. Soziale Arbeit wird in der Regel nicht von einzelnen, voneinander unabhängig in privaten Praxen agierenden Individuen verrichtet, sondern ist eine gemeinsame Leistung einer Mehrzahl von Personen, die in sozialen Diensten und Einrichtungen angestellt sind. Diese Einrichtungen und Dienste sind kollektive Handlungssysteme, in denen die Bearbeitung sozialer Problemlagen koordiniert und kontrolliert, d. h. organisiert wird. Dabei sind die Organisationen der Sozialen Arbeit keine Wirtschaftsunternehmen, die der Mehrung materiellen Reichtums dienen. Vielmehr sind die sozialen Dienste und Einrichtungen die Instrumente, mit denen die Sozialpolitik einer Gesellschaft realisiert wird, und sie sind somit Instanzen des rechtsstaatlichen Herrschaftsapparats. Exemplarisch deutlich wird das am Handlungsfeld der Kinder-und Jugendhilfe. Die Umsetzung dieser sozialpolitischen Maßnahmen basiert auf dem SGB VIII und erfolgt auf kommunaler Ebene zum einen durch die Verwaltungen, die Jugendämter, und zum anderen-vor dem Hintergrund des
Organisation und Pädagogik, 2023
Springer eBooks, Dec 8, 2017
VS Verlag für Sozialwissenschaften eBooks, 2003
Wenn man anfangt, uber die Anwendung qualitativer Methoden zur Erforschung sozialer Einrichtungen... more Wenn man anfangt, uber die Anwendung qualitativer Methoden zur Erforschung sozialer Einrichtungen und Dienste nachzudenken und wenn man dabei davon ausgeht, dass es den interpretativen Verfahren in der sozialwissenschaftlichen Forschung um das Verstehen von Sinn und Bedeutung geht, und wenn man zudem annimmt, dass soziale Einrichtungen und Dienste als Systeme aufzufassen sind, dann, nun dann stost man fast unmittelbar auf folgende Problemkonstellation:
Zeitschrift Fur Soziologie, Aug 1, 2007
Der Beitrag setzt sich mit Stefan Kühls organisationssoziologischer Interpretation simulierter Br... more Der Beitrag setzt sich mit Stefan Kühls organisationssoziologischer Interpretation simulierter Brutalitäten auseinander. Kühl vertritt die These, dass in so berühmten sozialpsychologischen Experimenten wie Stanley Milgrams Untersuchungen zur Gehorsamsbereitschaft oder Philipp Zimbardos Standord Prison Experiment ungewollt und unbewusst ganz normale Organisationen simuliert worden seien und dass die in den Experimenten zu beobachtenden brutalen Verhaltensweisen auf die Wirkung dieses Typs von Sozialsystem zurückzuführen sind. In dem Artikel wird die Auffassung vertreten, dass Kühls These falsch ist und dass seine organisationssoziologische Neuinterpretation den vorliegenden sozialpsychologischen Erklärungen kein neues Wissen hinzufügt. Der wesentliche Grund für Kühls Fehlinterpretation ist ein verkürztes Verständnis organisationssoziologischer Begriffe in Verbindung mit einer aufwärtsreduktionistischen Erklärungsstrategie. Summary: This article discusses Stefan Kühl's organizational interpretation of simulated brutalities. Kühl claims that in famous social psychological experiments like Stanley Milgram's obedience studies or Philipp Zimbardo's Stanford prison experiment the researchers unintentionally set up organizational systems, and he asserts that this fact explains the brutal behavior exhibited in the studies. Against Kühl it is argued that his interpretation is fundamentally misguided and that Kühl's approach adds no new insights to the already existing social psychological explications. The reason for Kühl's failure is an abridged understanding of basic organizational terms in connection with an upward reductionist explanatory strategy.
VS Verlag für Sozialwissenschaften eBooks, 2005
Wie wunscht man sich Organisationsforschung? Theoretisch reflektiert, weder in Empirie noch in Or... more Wie wunscht man sich Organisationsforschung? Theoretisch reflektiert, weder in Empirie noch in Organisationslehre oder-beratung sich ersch6pfend. An avancierte Sozial-und Geselischaftstheorie anschlieBend, denn Organisationen sind in der Gesellschaft. Interessiert an Organisation a/s Phanomen der Moderne und an ihrer Genese im luge der Entstehung und Entwicklung des Kapitalismus. organisationen als Aktionszentren der modernen Geselischaft ernstnehmend, in denen sich die geselischaftliche Produktion, Interaktion, Kommunikation-gelinde gesagt-uberwiegend abspielt. Mit der erforderlichen Aufmerksamkeit fOr das Verhiiltnis von Organisation und Okonomie, lebenswichtig nicht nur, aber besonders fOr unternehmungen, die seit je als das Paradigma der Organisationstheorie gelten. Gleichwohl Fragen der Wahrnehmung, Interpretation und Kommunikation und also der Sinnkonstitution und solche der Legitimation nicht ausblendend, wie sie in der interpretativen resp. der organisationskulturforschung und innerhalb des Ethik-Diskurses er6rtert werden. Organisation auch als Herrschaftszusammenhang thematisierend-als mod erne, von Personen abgel6ste Form der Herrschaft uber Menschen und uber Natur und materielie Ressourcen. Kritisch gegenuber den verletzungen der welt, die in der Form der Organisation tatsiichlich oder der M6glichkeit nach impliziert sind. verbindung haltend zu Wirtschafts-, Arbeitsund Industriesoziologie, Technik-und Wirtschaftsgeschichte, Volks-und Betriebswirtschaftslehre und wom6glich die Abtrennung dieser Departments voneinander und von der Organisationsforschung revidierend. Realitiitsmiichtig im Sinne von: empfindlich und aufschlussreich fOr die geselischaftliche Realitiit und mit Neugier und Sinn fOr das Gewicht von Fragen, gemessen an der sozialen Praxis der Menschen. So wunscht man sich Organisationsforschung. Die Reihe "Organisation und Geselischaft" ist fOr Arbeiten gedacht, die dazu beitragen.
Organisationssoziologie, 2021
Kompendium Kinder- und Jugendhilfe
Thomas Klatetzki aims at explaining the practice of lynching with the help of institutional theor... more Thomas Klatetzki aims at explaining the practice of lynching with the help of institutional theory. His chapter starts with the description of a lynching event in TlAihuac (a borough of Mexico City), which forms a base to discuss the constitutive role of violence for social orders. His key argument is that the institution of punishment enables a group of vigilantes to organize and implement violent action and that, in the course of this process, violence generates social solidarity. Central in his chapter is the idea of ‘vigilante lynching as a distributed punishment script’. Klatetzki concludes with some brief comments on the regulative pillar of institutionalist organizational theory.
Summary: This article discusses Stefan Kuhl’s organizational interpretation of simulated brutalit... more Summary: This article discusses Stefan Kuhl’s organizational interpretation of simulated brutalities. Kuhl claims that in famous social psychological experiments like Stanley Milgram’s obedience studies or Philipp Zimbardo’s Stanford prison experiment the researchers unintentionally set up organizational systems, and he asserts that this fact explains the brutal behavior exhibited in the studies. Against Kuhl it is argued that his interpretation is fundamentally misguided and that Kuhl’s approach adds no new insights to the already existing social psychological explications. The reason for Kuhl’s failure is an abridged understanding of basic organizational terms in connection with an upward reductionist explanatory strategy.
I.- Wissen und die Professionen in einer Organisationsgesellschaft.- Profession und Organisation.... more I.- Wissen und die Professionen in einer Organisationsgesellschaft.- Profession und Organisation. Dimensionen der Wissensgesellschaft bei Talcott Parsons.- II.- Die Organisation professioneller Arbeit in Deutschland. Ein Vergleich mit England.- Evolving Professions: An Institutional Field Approach.- Die akademische Profession und die Universitaten: "New Public Management" und eine drohende Entprofessionalisierung.- Schulreform als aktive Deprofessionalisierung? Zur Semantik der Lernenden Organisation im Kontext der Erziehung.- Die Institutionalisierung religioser Kommunikation: Strukturprobleme der kirchlichen Organisation theologischer Professionalitat.- III.- A Theory of Collegiality and its Relevance for Understanding Professions and knowledge-intensive Organizations.- Professionelle Arbeit und kollegiale Organisation. Eine symbolisch interpretative Perspektive.- IV.- Organisation, Profession, bootstrapping.
Soziale Arbeit
Soziale Arbeit wird in sozialen Diensten und Einrichtungen verrichtet, deren Aufgabe die Umsetzun... more Soziale Arbeit wird in sozialen Diensten und Einrichtungen verrichtet, deren Aufgabe die Umsetzung sozialpolitischer Gesetze und Programme ist. In dem Beitrag wird zunächst beschrieben, um was für einen Organisationstyp es sich bei sozialen Diensten und Einrichtungen handelt. Es werden dann die bürokratische, die professionelle und die manageriale Form der Koordination und der Kontrolle Sozialer Arbeit vorgestellt und anschließend die Charakteristika der Arbeitsprozesse in sozialen Diensten und Einrichtungen erläutert. Vor diesem Hintergrund werden das Konzept der losen Koppelung und abschließend die Isomorphie organisatorischer Handlungsfelder dargestellt. Soziale Arbeit wird in der Regel nicht von einzelnen, voneinander unabhängig in privaten Praxen agierenden Individuen verrichtet, sondern ist eine gemeinsame Leistung einer Mehrzahl von Personen, die in sozialen Diensten und Einrichtungen angestellt sind. Diese Einrichtungen und Dienste sind kollektive Handlungssysteme, in denen die Bearbeitung sozialer Problemlagen koordiniert und kontrolliert, d. h. organisiert wird. Dabei sind die Organisationen der Sozialen Arbeit keine Wirtschaftsunternehmen, die der Mehrung materiellen Reichtums dienen. Vielmehr sind die sozialen Dienste und Einrichtungen die Instrumente, mit denen die Sozialpolitik einer Gesellschaft realisiert wird, und sie sind somit Instanzen des rechtsstaatlichen Herrschaftsapparats. Exemplarisch deutlich wird das am Handlungsfeld der Kinder-und Jugendhilfe. Die Umsetzung dieser sozialpolitischen Maßnahmen basiert auf dem SGB VIII und erfolgt auf kommunaler Ebene zum einen durch die Verwaltungen, die Jugendämter, und zum anderen-vor dem Hintergrund des