Eva Marie Noller | Eberhard Karls Universität Tübingen (original) (raw)
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Die interdisziplinäre Nachwuchstagung des Teilprojektes C03 im Sonderforschungs bereich 933 "Mate... more Die interdisziplinäre Nachwuchstagung des Teilprojektes C03 im Sonderforschungs bereich 933 "Materiale Textkulturen" ("Zeitformen. Raumformen. Strategien der Ver handlung von Materialität und Präsenz der Schrift in der augusteischen Literatur"), die vom 26. bis 28. Juli 2013 am Seminar für Klassische Philologie der Universität Heidelberg ausgerichtet wurde, stand im Zeichen zweier komplementärer Fragen: Was bedeutet Ordnung? Was ordnet Bedeutung? Aus den in diesem Zusammenhang vorgestellten Beiträgen ist der vorliegende Band hervorgegangen. Der in der Doppel frage aufscheinende Versuch, über die alte Frage nach der Bedeutungskonstitution in Geschriebenem gerade im Zusammenhang mit dem Begriff der Ordnung nachzuden ken, schließt dabei an drei verschiedene Wissenschaftsdiskurse an: Da wäre zum einen die gegenwärtige epistemologische Debatte zu nennen, die sich seit der schon mehrere Jahrzehnte andauernden ‚langen Postmoderne' an der Überwindung des Poststrukturalismus abarbeitet und wiederholt in der Frage nach einem "Ende der Literaturtheorie" kulminiert.1 Im (literatur)theoretischen Diskurs2 wird die Mittelbarkeit und Relativität von Bedeutung unter je unterschiedlichen Prämissen anerkannt, daneben gibt es jedoch auch Ansätze, die dieser (post)kon struktivistischen ‚Bedeutungsbeliebigkeit' emphatisch eine wie auch immer geartete ‚Ordnung' gegenüberstellen: Sei es die "Regelhaftigkeit von Bedeutung", die "Rück kehr des Autors" als bedeutungskonstitutiver Instanz oder eine Präferenz für episte mische Modelle mit singularischem Wahrheitsbegriff.3 These 1: Die epistemologische Aporie des Poststrukturalismus zwischen Kon struktivismen und (Neo)Ontologie, zwischen der Erkenntnis "polykontexturaler Weltwahrnehmung"4 und der Sehnsucht nach einem neuen "epistemologischen Realismus",5 ist eines der diskursiven Spannungsfelder, in dem sich Fragen nach Ordnung und Bedeutung bewegen.
The chapter considers the fate of Epicureanism in the postmodern age by looking at three diverse ... more The chapter considers the fate of Epicureanism in the postmodern age by looking at three diverse figures, Hans Blumenberg, Jacques Derrida, and Michel Serres. It addresses the puzzling question of how Epicureanism was adopted into postmodern thought, even as the ancient school seems so resistant to the scepticism that forms the core of much postmodern thinking. For Blumenberg, the chapter ponders three of his main references to Epicurus and Epicureanism—in his Shipwreck with Spectator, The Legitimacy of the Modern Age, and Cave Exits—showing that Epicureanism does not serve so much as a body of thought he embraces as a whole, but rather as a point of reference he uses to outline the epistemological foundations of antiquity and modernity. For Derrida, the chapter explores how he sees Lucretius (and the atomist tradition more generally) as a forerunner of his idea of the trace. Serres, finally, draws upon Lucretius’s De rerum natura to describe the development of modern science, especially physics, from a different angle, aiming to re-establish a forgotten paradigm of physics which relies on fluidity.
Kosmos & Kontingenz, 2016
Zu bedeutungskonstituierenden Ordnungsleistungen in Geschriebenem, 2015
Was bedeutet Ordnung - Was ordnet Bedeutung?, 2015
This article is the programmatic introduction of a conference volume which I´ve edited with Eva M... more This article is the programmatic introduction of a conference volume which I´ve edited with Eva Marie Noller ("Was bedeutet Ordnung - Was ordnet Bedeutung? Zu bedeutungskonstituierenden Ordnungsleistungen in Geschriebenem"). The questions "what does order mean - what orders meaning?" are at once elementary and complex questions for the theoretical and praxeological self-definition of the textual and visual sciences. The collected essays in this volume seek answers from a wide variety of disciplinary and methodological perspectives in relation to both ancient and modern objects. They engage in a dialogue between the notions of “classical” philology and “modern” literary theory.
Der vorliegende Band ist aus einer interdisziplinären Nachwuchstagung des Teilprojektes C03 ("Zei... more Der vorliegende Band ist aus einer interdisziplinären Nachwuchstagung des Teilprojektes C03 ("Zeitformen. Raumformen. Strategien der Verhandlung von Materialität und Präsenz der Schrift in der augusteischen Literatur") im Sonderforschungsbereich 933 "Materiale Textkulturen" hervorgegangen.
ist Professor für Altes Testament an der Eberhard Karls Universität Tübingen. Zu seinen Forschung... more ist Professor für Altes Testament an der Eberhard Karls Universität Tübingen. Zu seinen Forschungsschwerpunkten zählen die Literaturgeschichte des Alten Testaments (insbesondere Pentateuch und Prophetie) sowie nordwestsemitische Inschriften. Nach mehreren Publikationen zu den Wandinschriften vom Tell Deir ʻAlla hat er sie jüngst für das mehrbändige Werk "Texte aus der Umwelt des Alten Testaments. Neue Folge" neu übersetzt.
Der vorliegende Band ist aus einer interdisziplinären Nachwuchstagung des Teilprojektes C03 ("Zei... more Der vorliegende Band ist aus einer interdisziplinären Nachwuchstagung des Teilprojektes C03 ("Zeitformen. Raumformen. Strategien der Verhandlung von Materialität und Präsenz der Schrift in der augusteischen Literatur") im Sonderforschungsbereich 933 "Materiale Textkulturen" hervorgegangen.
German Der vorliegende Beitrag problematisiert den vielschichtigen und oftmals in ganz unterschie... more German Der vorliegende Beitrag problematisiert den vielschichtigen und oftmals in ganz unterschiedlicher Weise gebrauchten Begriff der Rezeption. Ausgangspunkt und Anschauungsobjekt der Uberlegungen bildet das Drama Demea des sudafrikanischen Schriftstellers Guy Butler, das in den 1950er Jahren entstand und das dezidiert auf die euripideische Medea Bezug nimmt. Vor dem Hintergrund der bestehenden theoretischen Modelle, die in ganz unterschiedlicher Weise das Phanomen der Rezeption, d.h. der „Aneignung“ eines anderen Textes oder Stoffes beschreiben (Iser, Genette), wird im vorliegenden Beitrag danach gefragt, ob und wie eine solche ubergreifende „Theorie der Rezeption“ den verschiedenen Formen der Rezeption und deren Darstellungsmedium im Einzelfall gerecht werden kann. Die Rezeption des Medea-Mythos in Demea, wo die Handlung ins Sudafrika des 19. Jahrhunderts verlagert ist, und die Rezeptionsgeschichte des Dramas selbst, das erst nach Ende der Apartheid in Sudafrika uraufgefuhrt wer...
The paper discusses the concept of reception, which is often used in different respects and conte... more The paper discusses the concept of reception, which is often used in different respects and contexts. To illustrate this theoretical approach, I shall analyze a specific and complex example of the reception of classical drama and myth: Guy Butler’s drama Demea. The play, which implicitly and explicitly refers to Euripides’ tragedy Medea, takes place in 19th century South Africa. However, not only the reception of tragedy and myth but also the reception of the play itself shows that the act of reception can take place in different ways. For Demea could not be performed until the end of the Apartheid era in South Africa. With this in mind, I ask whether overall theoretical models seeking to describe the concept of reception in the wider sense of “appropriating a text or subject matter” are able to conceive an individual case like Butler’s Demea. Therefore, I propose to attach more importance to the individual theoretical relevance of every single example of reception. To modify the concept of reception, I finally introduce the terms of “variation” and “adaptation”, which allow to sharpen the concept of reception and can also refer to other (not only textual) forms of reception.
Die interdisziplinäre Nachwuchstagung des Teilprojektes C03 im Sonderforschungs bereich 933 "Mate... more Die interdisziplinäre Nachwuchstagung des Teilprojektes C03 im Sonderforschungs bereich 933 "Materiale Textkulturen" ("Zeitformen. Raumformen. Strategien der Ver handlung von Materialität und Präsenz der Schrift in der augusteischen Literatur"), die vom 26. bis 28. Juli 2013 am Seminar für Klassische Philologie der Universität Heidelberg ausgerichtet wurde, stand im Zeichen zweier komplementärer Fragen: Was bedeutet Ordnung? Was ordnet Bedeutung? Aus den in diesem Zusammenhang vorgestellten Beiträgen ist der vorliegende Band hervorgegangen. Der in der Doppel frage aufscheinende Versuch, über die alte Frage nach der Bedeutungskonstitution in Geschriebenem gerade im Zusammenhang mit dem Begriff der Ordnung nachzuden ken, schließt dabei an drei verschiedene Wissenschaftsdiskurse an: Da wäre zum einen die gegenwärtige epistemologische Debatte zu nennen, die sich seit der schon mehrere Jahrzehnte andauernden ‚langen Postmoderne' an der Überwindung des Poststrukturalismus abarbeitet und wiederholt in der Frage nach einem "Ende der Literaturtheorie" kulminiert.1 Im (literatur)theoretischen Diskurs2 wird die Mittelbarkeit und Relativität von Bedeutung unter je unterschiedlichen Prämissen anerkannt, daneben gibt es jedoch auch Ansätze, die dieser (post)kon struktivistischen ‚Bedeutungsbeliebigkeit' emphatisch eine wie auch immer geartete ‚Ordnung' gegenüberstellen: Sei es die "Regelhaftigkeit von Bedeutung", die "Rück kehr des Autors" als bedeutungskonstitutiver Instanz oder eine Präferenz für episte mische Modelle mit singularischem Wahrheitsbegriff.3 These 1: Die epistemologische Aporie des Poststrukturalismus zwischen Kon struktivismen und (Neo)Ontologie, zwischen der Erkenntnis "polykontexturaler Weltwahrnehmung"4 und der Sehnsucht nach einem neuen "epistemologischen Realismus",5 ist eines der diskursiven Spannungsfelder, in dem sich Fragen nach Ordnung und Bedeutung bewegen.
The chapter considers the fate of Epicureanism in the postmodern age by looking at three diverse ... more The chapter considers the fate of Epicureanism in the postmodern age by looking at three diverse figures, Hans Blumenberg, Jacques Derrida, and Michel Serres. It addresses the puzzling question of how Epicureanism was adopted into postmodern thought, even as the ancient school seems so resistant to the scepticism that forms the core of much postmodern thinking. For Blumenberg, the chapter ponders three of his main references to Epicurus and Epicureanism—in his Shipwreck with Spectator, The Legitimacy of the Modern Age, and Cave Exits—showing that Epicureanism does not serve so much as a body of thought he embraces as a whole, but rather as a point of reference he uses to outline the epistemological foundations of antiquity and modernity. For Derrida, the chapter explores how he sees Lucretius (and the atomist tradition more generally) as a forerunner of his idea of the trace. Serres, finally, draws upon Lucretius’s De rerum natura to describe the development of modern science, especially physics, from a different angle, aiming to re-establish a forgotten paradigm of physics which relies on fluidity.
Kosmos & Kontingenz, 2016
Zu bedeutungskonstituierenden Ordnungsleistungen in Geschriebenem, 2015
Was bedeutet Ordnung - Was ordnet Bedeutung?, 2015
This article is the programmatic introduction of a conference volume which I´ve edited with Eva M... more This article is the programmatic introduction of a conference volume which I´ve edited with Eva Marie Noller ("Was bedeutet Ordnung - Was ordnet Bedeutung? Zu bedeutungskonstituierenden Ordnungsleistungen in Geschriebenem"). The questions "what does order mean - what orders meaning?" are at once elementary and complex questions for the theoretical and praxeological self-definition of the textual and visual sciences. The collected essays in this volume seek answers from a wide variety of disciplinary and methodological perspectives in relation to both ancient and modern objects. They engage in a dialogue between the notions of “classical” philology and “modern” literary theory.
Der vorliegende Band ist aus einer interdisziplinären Nachwuchstagung des Teilprojektes C03 ("Zei... more Der vorliegende Band ist aus einer interdisziplinären Nachwuchstagung des Teilprojektes C03 ("Zeitformen. Raumformen. Strategien der Verhandlung von Materialität und Präsenz der Schrift in der augusteischen Literatur") im Sonderforschungsbereich 933 "Materiale Textkulturen" hervorgegangen.
ist Professor für Altes Testament an der Eberhard Karls Universität Tübingen. Zu seinen Forschung... more ist Professor für Altes Testament an der Eberhard Karls Universität Tübingen. Zu seinen Forschungsschwerpunkten zählen die Literaturgeschichte des Alten Testaments (insbesondere Pentateuch und Prophetie) sowie nordwestsemitische Inschriften. Nach mehreren Publikationen zu den Wandinschriften vom Tell Deir ʻAlla hat er sie jüngst für das mehrbändige Werk "Texte aus der Umwelt des Alten Testaments. Neue Folge" neu übersetzt.
Der vorliegende Band ist aus einer interdisziplinären Nachwuchstagung des Teilprojektes C03 ("Zei... more Der vorliegende Band ist aus einer interdisziplinären Nachwuchstagung des Teilprojektes C03 ("Zeitformen. Raumformen. Strategien der Verhandlung von Materialität und Präsenz der Schrift in der augusteischen Literatur") im Sonderforschungsbereich 933 "Materiale Textkulturen" hervorgegangen.
German Der vorliegende Beitrag problematisiert den vielschichtigen und oftmals in ganz unterschie... more German Der vorliegende Beitrag problematisiert den vielschichtigen und oftmals in ganz unterschiedlicher Weise gebrauchten Begriff der Rezeption. Ausgangspunkt und Anschauungsobjekt der Uberlegungen bildet das Drama Demea des sudafrikanischen Schriftstellers Guy Butler, das in den 1950er Jahren entstand und das dezidiert auf die euripideische Medea Bezug nimmt. Vor dem Hintergrund der bestehenden theoretischen Modelle, die in ganz unterschiedlicher Weise das Phanomen der Rezeption, d.h. der „Aneignung“ eines anderen Textes oder Stoffes beschreiben (Iser, Genette), wird im vorliegenden Beitrag danach gefragt, ob und wie eine solche ubergreifende „Theorie der Rezeption“ den verschiedenen Formen der Rezeption und deren Darstellungsmedium im Einzelfall gerecht werden kann. Die Rezeption des Medea-Mythos in Demea, wo die Handlung ins Sudafrika des 19. Jahrhunderts verlagert ist, und die Rezeptionsgeschichte des Dramas selbst, das erst nach Ende der Apartheid in Sudafrika uraufgefuhrt wer...
The paper discusses the concept of reception, which is often used in different respects and conte... more The paper discusses the concept of reception, which is often used in different respects and contexts. To illustrate this theoretical approach, I shall analyze a specific and complex example of the reception of classical drama and myth: Guy Butler’s drama Demea. The play, which implicitly and explicitly refers to Euripides’ tragedy Medea, takes place in 19th century South Africa. However, not only the reception of tragedy and myth but also the reception of the play itself shows that the act of reception can take place in different ways. For Demea could not be performed until the end of the Apartheid era in South Africa. With this in mind, I ask whether overall theoretical models seeking to describe the concept of reception in the wider sense of “appropriating a text or subject matter” are able to conceive an individual case like Butler’s Demea. Therefore, I propose to attach more importance to the individual theoretical relevance of every single example of reception. To modify the concept of reception, I finally introduce the terms of “variation” and “adaptation”, which allow to sharpen the concept of reception and can also refer to other (not only textual) forms of reception.
Die Termini Metatextualität als Überbegriff und Metatext als konkret "von Metatextualität geprägt... more Die Termini Metatextualität als Überbegriff und Metatext als konkret "von Metatextualität geprägter" Text1 sind seit ihrer erstmaligen Verwendung durch den Poststrukturalismus im literaturwissenschaftlichen Diskurs allgemein etabliert.2 Dies kann jedoch nicht darüber hinwegtäuschen, dass auf die Frage, welche textuellen Phänomene damit genau zu bezeichnen sind, zum Teil sehr disparate Antworten gegeben werden.
Bereits aus dem Wortursprung des Ausdrucks lässt sich Grundlegendes für den Begriff "Perzeption" ... more Bereits aus dem Wortursprung des Ausdrucks lässt sich Grundlegendes für den Begriff "Perzeption" explizieren, verweist das lateinische Simplex capere doch auf eine Praxis der Aneignung und des Sichbemächtigens im Sinne eines (Er-)Fassens. Damit einher geht die Implikation eines (erfassenden) Subjekts und eines (zu erfassenden) Objekts, welche gleichermaßen an der gerade beschriebenen Handlung beteiligt sind. Betrachtet man das semantische Spektrum dieses Verbs, so bezieht sich capere zunächst auf die konkrete Handlung des sinnlichen Fassens und Grei-fens1 eines materialen Gegenstandes, also der Wahrnehmung vermittels Seh-, Tastund Geruchssinn sowie Gehör und Geschmack,2 und wird dann ins abstrakte Erfassen und Begreifen immaterieller Sachverhalte übertragen.
This panel explores strategies of literary world-building in Lucretius’ De Rerum Natura, highligh... more This panel explores strategies of literary world-building in Lucretius’ De Rerum Natura, highlighting in particular paradoxes and alternative readings of “orderliness” in the Lucretian cosmos and analyzing ways in which literary devices such as analogy and metaphor, allusion, and ekphrasis are deployed in the depiction of the cosmos and its relationship to poetry and poetics.