Michael Stolz | Bern University (original) (raw)
Papers by Michael Stolz
The ambiguity of storytelling, practiced in Boccaccio’s ‘Decameron’, has been explained as a symp... more The ambiguity of storytelling, practiced in Boccaccio’s ‘Decameron’, has been explained as a symptom of the linguistic crisis to be observed in 14th-century epistemology (Kurt Flasch). The present article confronts this approach with Boccaccio’s concept of obscuritas as developed in his mythographic treatise ‘Genealogia deorum gentilium’. In book XIV Boccaccio defends obscuritas as a method of poetic garment (palliare, velamentum) in the tradition of the medieval integumentum theory. Besides this, he locates fiction in the judgement of the poet and refers the origins of poetry to the ‘wilderness’ of early human religion and myth. A key term in this context is the ‘peregrine’ character of poetry (carmina peregrina) expressing the untameable qualities of myth and literary fiction, effective across the ages. In this sense, obscuritas atque ambiguitas, as practised in the ‘Decameron’ and reflected in the ‘Genealogia’, enable Boccaccio to respond to, what Kurt Flasch calls the linguistic...
This article discusses the manuscript transmission of Chretien’s Roman de Perceval ou le Conte du... more This article discusses the manuscript transmission of Chretien’s Roman de Perceval ou le Conte du Graal and Wolfram’s Parzival in terms of their textual tradition and editorial criticism. It shows that the most recent edition of the Old French Perceval (K. Busby 1993) can be viewed as a landmark of the art of conventional editing that appeared at the peak of the discussion of ‘New Philology’ and took its own position in this context. At the same time, the Perceval was subject of critical studies based on the principle of ‘unrooted trees’ that questioned the genealogical concept of traditional ‘Lachmannian’ stemmatology. Conversely, a new edition of Wolfram’s Parzival, based on all known manuscripts, remained a desideratum for decades in German studies. Specific research on the textual tradition played a rather marginal role for a long time, but has been reinforced in the recent years in the context of a new critical edition presenting the totality of manuscripts as well as different...
Schaffen und Nachahmen, 2021
Entkontextualisierung-Neukontextualisierung am Beispiel einer spätmittelalterlichen Sammelhandsch... more Entkontextualisierung-Neukontextualisierung am Beispiel einer spätmittelalterlichen Sammelhandschrift Der Klosterneuburger Codex 845 49 Katharina Zeppezauer-Wachauer Erotische Narrative Mit der Mittelhochdeutschen Begriffsdatenbank (MHDBDB) auf den Spuren kulinarischer Sexualmimesis 69 Aglaia Bianchi AMAD: Neue Kontexte für den mediävistischen Diskurs 95 Teil 2: Imaginäre Welten Christian Kiening Die Erschaffung literarischer Welten im späten Mittelalter 107 Christine Kämpfer Zwischen Tradition und Fortschritt Literarische Imitation in der klassischen persischen Epik 125
Deutsche Vierteljahrsschrift für Literaturwissenschaft und Geistesgeschichte, 2019
Zusammenfassung Der Beitrag analysiert das Spannungsfeld zwischen auktorialem Schreibakt und der ... more Zusammenfassung Der Beitrag analysiert das Spannungsfeld zwischen auktorialem Schreibakt und der darin thematisierten künftigen Reiseerfahrung des Adressaten in Petrarcas Itinerarium ad sepulcrum domini nostri Yehsu Christi. 1358 für den Mailänder Freund Giovanni Mandelli verfasst, entwirft Petrarca darin ein fiktive Reise, die von Genua aus entlang der italienischen Westküste zu den Stätten des Heiligen Landes führt. Im Fokus der Ausführungen stehen das Verhältnis zwischen Schreibendem und Adressaten in der Polarität von räumlicher Distanz und literarisch hergestellter Präsenz, die imaginierte Topografie des Heiligen Landes und die besonders im Epilog pointierte Hybridität der auf den Verfasser und den Adressaten bezogenen Raum-und Zeiterfahrungen. Temporal polarities in Petrarch's Itinerarium ad sepulcrum domini nostri Yehsu Christi
Stolz Michael Weltinnenraume Literarische Erkundungen Zwischen Spatmittelalter Und Fruher Neuzeit in Hasebrink Burkhard Schiewer Hans Jochen Suerbaum Almut Volfing Annette Innenraume in Der Literatur Des Deutschen Mittelalters Xix Anglo German Colloquium Oxford 2005 Tubingen Niemeyer, 2008
The Medieval Review, 2003
Formen der Interaktion zwischen Mensch und Gott im Mittelalter
Kulturwissenschaftliche Zeitschrift, 2019
Zeitschrift für deutsches Altertum und deutsche Literatur, 2015
Urheberrechtlich geschütztes Material. Jede Verwertung außerhalb der engen Grenzen des Urheberrec... more Urheberrechtlich geschütztes Material. Jede Verwertung außerhalb der engen Grenzen des Urheberrechtsgesetzes ist unzulässig und strafbar. Das gilt insbesondere für Vervielfältigungen, Übersetzungen, Mikroverfilmungen und die Einspeicherung und Verarbeitungen in elektronischen Systemen.
Leipzig zahlreiche neue Hss. und Fragmente mit Texten in deutscher Sprache aufgefunden worden. Di... more Leipzig zahlreiche neue Hss. und Fragmente mit Texten in deutscher Sprache aufgefunden worden. Dies betrifft zum einen den Handschriftenbestand der UB Leipzig selbst, 2 zum anderen führten auch die Aktivitäten des Handschriften-1 Verzeichnis der deutschen mittelalterlichen Handschriften in der Universitätsbibliothek Leipzig, bearbeitet von FRANZJOSEF PENSEL, zum Druck gebracht von IRENE STAHL (Deutsche Texte des Mittelalters 70/3), Berlin 1998, online unter: http://www.manuscripta-mediaevalia. de/dokumente/html/hsk0516. Alle im vorliegenden Beitrag zitierten Internetadressen wurden zuletzt am 8.7.2014 abgerufen.-Durch die Namenskürzel ME, CM und MS ist jeweils am Ende zusammenhängender Abschnitte die Autorschaft für das Vorausgehende gekennzeichnet. Werner Hoffmann und Katrin Sturm (UB Leipzig) danken wir herzlich für ihre Korrekturdurchsicht und zahlreiche Hinweise. 2 Vgl. die Beschreibungen, die im Rahmen der Projekte zur Kurzkatalogisierung der theologischen Hss. Ms 751-869 sowie zur Kurzerfassung der mittelalterlichen Hss. ohne publizierten Nachweis im Bestand der Universitätsbibliothek Leipzig über 'Manuscripta Mediaevalia' bereitgestellt werden (
Kulturwissenschaftliche Zeitschrift, 2019
Der Beitrag gibt ein interdisziplinäres Gespräch zwischen dem Literaturwissenschaftler Michael St... more Der Beitrag gibt ein interdisziplinäres Gespräch zwischen dem Literaturwissenschaftler Michael Stolz (Universität Bern) und dem Molekularbiologen Christopher Howe (Universität Cambridge, UK) wieder. Eine wichtige Rolle spielt dabei die Frage nach dem Metapherngebrauch in der Beschreibungssprache molekularer Reproduktionsvorgänge: ‚Transkription‘ (Umschrift) der DNA in RNA, ‚Translation‘ (Übersetzung) der RNA in Proteine (Ribosome), ‚Replikation‘ (Rückbiegung) der DNA in neue Stränge. Diese Metaphorizität wird im Horizont geistes- und naturwissenschaftlicher Konzepte diskutiert, die bisher kaum in Zusammenhängen gesehen wurden, aber eine mitunter überraschende Nähe aufweisen: Zur Sprache kommen Hans Blumenbergs metapherngeschichtlicher Ansatz von der ‚Lesbarkeit der Welt‘, die in den Naturwissenschaften verbreitete Kautel „The price of metaphor is eternal vigilance“ (Lewontin u.a.), Jean Claude Ameisens implikationsreiche These vom Zelltod als Gestaltungsprinzip des Lebens (‚La sculp...
Wasser in der mittelalterlichen Kultur / Water in Medieval Culture, 2017
Water is life. Individual organisms, social formations, and cultural achievements all depend on w... more Water is life. Individual organisms, social formations, and cultural achievements all depend on water. It is used in both pragmatic and symbolic contexts. Being a life-sustaining as well as a destructive force, water connects and divides, absolves and dissolves. Society as a whole and individual institutions alike need to engage with, and adapt to, these ambivalent aspects of water. As a natural element, water provokes cultural reactions in regard to its utilisation, evaluation, and symbolism. The different functions water fulfils in the natural world are also addressed and negotiated in literature and the visual arts. This article provides a short introduction into the main research questions of the interdisciplinary conference of the "Mediävistenverband e. V." held in Bern, Switzerland in March 2015, it gives a concise overview on previous publications in this field and it summarizes the findings of the overall volume.
Mittelalterliche Dichtung zwischen Konvention und Innovation. XXII. Anglo-German Colloquium Düsseldorf
„Die Ubertragung der Bezeichnung fur den Schreibgriffel auf die Verfasstheit geschriebener Texte“... more „Die Ubertragung der Bezeichnung fur den Schreibgriffel auf die Verfasstheit geschriebener Texte“ scheint bis zum Ende der Antike, ja bis ins 14. Jahrhundert „noch als Metapher erfahren worden zu sein“ (H.-U. Gumbrecht zur Geschichte des Stilbegriffs in ders./K. Ludwig Pfeiffer (Hg.), Stil. Geschichte und Funktionen eines kulturwissenschaftlichen Diskurselements, Frankfurt/M. 1986 [stw 633], S. 735 und 741). Der angebotene Beitrag verifiziert diese These am Beispiel aussagekraftiger Textstellen der mittellateinischen und der mittelhochdeutschen Literatur, in denen Schreibgerate (wie stilus, calamus, griffel, stift) im Kontext inszenierter Schreib- und Lebens-‚Stile’ stehen. Als Werkzeug des Schreibens ist der stilus eine Verlangerung der Hand, des Korpers, aber auch des Habitus, der Lebensart seines Besitzers oder seiner Besitzerin. Die herangezogenen Textbeispiele stammen aus Alanus’ ab Insulis ›Anticlaudianus‹ (Anrufung des Phoebus), aus Konrad Flecks ›Flore und Blanscheflur‹ (der Griffel als Minnebote) sowie aus Heinrichs von Mugeln Spruchdichtung und Johannes’ von Tepl ›Ackermann‹ (stift und stipulus als Operatoren dichterischer Gestaltung).
The ambiguity of storytelling, practiced in Boccaccio’s ‘Decameron’, has been explained as a symp... more The ambiguity of storytelling, practiced in Boccaccio’s ‘Decameron’, has been explained as a symptom of the linguistic crisis to be observed in 14th-century epistemology (Kurt Flasch). The present article confronts this approach with Boccaccio’s concept of obscuritas as developed in his mythographic treatise ‘Genealogia deorum gentilium’. In book XIV Boccaccio defends obscuritas as a method of poetic garment (palliare, velamentum) in the tradition of the medieval integumentum theory. Besides this, he locates fiction in the judgement of the poet and refers the origins of poetry to the ‘wilderness’ of early human religion and myth. A key term in this context is the ‘peregrine’ character of poetry (carmina peregrina) expressing the untameable qualities of myth and literary fiction, effective across the ages. In this sense, obscuritas atque ambiguitas, as practised in the ‘Decameron’ and reflected in the ‘Genealogia’, enable Boccaccio to respond to, what Kurt Flasch calls the linguistic...
This article discusses the manuscript transmission of Chretien’s Roman de Perceval ou le Conte du... more This article discusses the manuscript transmission of Chretien’s Roman de Perceval ou le Conte du Graal and Wolfram’s Parzival in terms of their textual tradition and editorial criticism. It shows that the most recent edition of the Old French Perceval (K. Busby 1993) can be viewed as a landmark of the art of conventional editing that appeared at the peak of the discussion of ‘New Philology’ and took its own position in this context. At the same time, the Perceval was subject of critical studies based on the principle of ‘unrooted trees’ that questioned the genealogical concept of traditional ‘Lachmannian’ stemmatology. Conversely, a new edition of Wolfram’s Parzival, based on all known manuscripts, remained a desideratum for decades in German studies. Specific research on the textual tradition played a rather marginal role for a long time, but has been reinforced in the recent years in the context of a new critical edition presenting the totality of manuscripts as well as different...
Schaffen und Nachahmen, 2021
Entkontextualisierung-Neukontextualisierung am Beispiel einer spätmittelalterlichen Sammelhandsch... more Entkontextualisierung-Neukontextualisierung am Beispiel einer spätmittelalterlichen Sammelhandschrift Der Klosterneuburger Codex 845 49 Katharina Zeppezauer-Wachauer Erotische Narrative Mit der Mittelhochdeutschen Begriffsdatenbank (MHDBDB) auf den Spuren kulinarischer Sexualmimesis 69 Aglaia Bianchi AMAD: Neue Kontexte für den mediävistischen Diskurs 95 Teil 2: Imaginäre Welten Christian Kiening Die Erschaffung literarischer Welten im späten Mittelalter 107 Christine Kämpfer Zwischen Tradition und Fortschritt Literarische Imitation in der klassischen persischen Epik 125
Deutsche Vierteljahrsschrift für Literaturwissenschaft und Geistesgeschichte, 2019
Zusammenfassung Der Beitrag analysiert das Spannungsfeld zwischen auktorialem Schreibakt und der ... more Zusammenfassung Der Beitrag analysiert das Spannungsfeld zwischen auktorialem Schreibakt und der darin thematisierten künftigen Reiseerfahrung des Adressaten in Petrarcas Itinerarium ad sepulcrum domini nostri Yehsu Christi. 1358 für den Mailänder Freund Giovanni Mandelli verfasst, entwirft Petrarca darin ein fiktive Reise, die von Genua aus entlang der italienischen Westküste zu den Stätten des Heiligen Landes führt. Im Fokus der Ausführungen stehen das Verhältnis zwischen Schreibendem und Adressaten in der Polarität von räumlicher Distanz und literarisch hergestellter Präsenz, die imaginierte Topografie des Heiligen Landes und die besonders im Epilog pointierte Hybridität der auf den Verfasser und den Adressaten bezogenen Raum-und Zeiterfahrungen. Temporal polarities in Petrarch's Itinerarium ad sepulcrum domini nostri Yehsu Christi
Stolz Michael Weltinnenraume Literarische Erkundungen Zwischen Spatmittelalter Und Fruher Neuzeit in Hasebrink Burkhard Schiewer Hans Jochen Suerbaum Almut Volfing Annette Innenraume in Der Literatur Des Deutschen Mittelalters Xix Anglo German Colloquium Oxford 2005 Tubingen Niemeyer, 2008
The Medieval Review, 2003
Formen der Interaktion zwischen Mensch und Gott im Mittelalter
Kulturwissenschaftliche Zeitschrift, 2019
Zeitschrift für deutsches Altertum und deutsche Literatur, 2015
Urheberrechtlich geschütztes Material. Jede Verwertung außerhalb der engen Grenzen des Urheberrec... more Urheberrechtlich geschütztes Material. Jede Verwertung außerhalb der engen Grenzen des Urheberrechtsgesetzes ist unzulässig und strafbar. Das gilt insbesondere für Vervielfältigungen, Übersetzungen, Mikroverfilmungen und die Einspeicherung und Verarbeitungen in elektronischen Systemen.
Leipzig zahlreiche neue Hss. und Fragmente mit Texten in deutscher Sprache aufgefunden worden. Di... more Leipzig zahlreiche neue Hss. und Fragmente mit Texten in deutscher Sprache aufgefunden worden. Dies betrifft zum einen den Handschriftenbestand der UB Leipzig selbst, 2 zum anderen führten auch die Aktivitäten des Handschriften-1 Verzeichnis der deutschen mittelalterlichen Handschriften in der Universitätsbibliothek Leipzig, bearbeitet von FRANZJOSEF PENSEL, zum Druck gebracht von IRENE STAHL (Deutsche Texte des Mittelalters 70/3), Berlin 1998, online unter: http://www.manuscripta-mediaevalia. de/dokumente/html/hsk0516. Alle im vorliegenden Beitrag zitierten Internetadressen wurden zuletzt am 8.7.2014 abgerufen.-Durch die Namenskürzel ME, CM und MS ist jeweils am Ende zusammenhängender Abschnitte die Autorschaft für das Vorausgehende gekennzeichnet. Werner Hoffmann und Katrin Sturm (UB Leipzig) danken wir herzlich für ihre Korrekturdurchsicht und zahlreiche Hinweise. 2 Vgl. die Beschreibungen, die im Rahmen der Projekte zur Kurzkatalogisierung der theologischen Hss. Ms 751-869 sowie zur Kurzerfassung der mittelalterlichen Hss. ohne publizierten Nachweis im Bestand der Universitätsbibliothek Leipzig über 'Manuscripta Mediaevalia' bereitgestellt werden (
Kulturwissenschaftliche Zeitschrift, 2019
Der Beitrag gibt ein interdisziplinäres Gespräch zwischen dem Literaturwissenschaftler Michael St... more Der Beitrag gibt ein interdisziplinäres Gespräch zwischen dem Literaturwissenschaftler Michael Stolz (Universität Bern) und dem Molekularbiologen Christopher Howe (Universität Cambridge, UK) wieder. Eine wichtige Rolle spielt dabei die Frage nach dem Metapherngebrauch in der Beschreibungssprache molekularer Reproduktionsvorgänge: ‚Transkription‘ (Umschrift) der DNA in RNA, ‚Translation‘ (Übersetzung) der RNA in Proteine (Ribosome), ‚Replikation‘ (Rückbiegung) der DNA in neue Stränge. Diese Metaphorizität wird im Horizont geistes- und naturwissenschaftlicher Konzepte diskutiert, die bisher kaum in Zusammenhängen gesehen wurden, aber eine mitunter überraschende Nähe aufweisen: Zur Sprache kommen Hans Blumenbergs metapherngeschichtlicher Ansatz von der ‚Lesbarkeit der Welt‘, die in den Naturwissenschaften verbreitete Kautel „The price of metaphor is eternal vigilance“ (Lewontin u.a.), Jean Claude Ameisens implikationsreiche These vom Zelltod als Gestaltungsprinzip des Lebens (‚La sculp...
Wasser in der mittelalterlichen Kultur / Water in Medieval Culture, 2017
Water is life. Individual organisms, social formations, and cultural achievements all depend on w... more Water is life. Individual organisms, social formations, and cultural achievements all depend on water. It is used in both pragmatic and symbolic contexts. Being a life-sustaining as well as a destructive force, water connects and divides, absolves and dissolves. Society as a whole and individual institutions alike need to engage with, and adapt to, these ambivalent aspects of water. As a natural element, water provokes cultural reactions in regard to its utilisation, evaluation, and symbolism. The different functions water fulfils in the natural world are also addressed and negotiated in literature and the visual arts. This article provides a short introduction into the main research questions of the interdisciplinary conference of the "Mediävistenverband e. V." held in Bern, Switzerland in March 2015, it gives a concise overview on previous publications in this field and it summarizes the findings of the overall volume.
Mittelalterliche Dichtung zwischen Konvention und Innovation. XXII. Anglo-German Colloquium Düsseldorf
„Die Ubertragung der Bezeichnung fur den Schreibgriffel auf die Verfasstheit geschriebener Texte“... more „Die Ubertragung der Bezeichnung fur den Schreibgriffel auf die Verfasstheit geschriebener Texte“ scheint bis zum Ende der Antike, ja bis ins 14. Jahrhundert „noch als Metapher erfahren worden zu sein“ (H.-U. Gumbrecht zur Geschichte des Stilbegriffs in ders./K. Ludwig Pfeiffer (Hg.), Stil. Geschichte und Funktionen eines kulturwissenschaftlichen Diskurselements, Frankfurt/M. 1986 [stw 633], S. 735 und 741). Der angebotene Beitrag verifiziert diese These am Beispiel aussagekraftiger Textstellen der mittellateinischen und der mittelhochdeutschen Literatur, in denen Schreibgerate (wie stilus, calamus, griffel, stift) im Kontext inszenierter Schreib- und Lebens-‚Stile’ stehen. Als Werkzeug des Schreibens ist der stilus eine Verlangerung der Hand, des Korpers, aber auch des Habitus, der Lebensart seines Besitzers oder seiner Besitzerin. Die herangezogenen Textbeispiele stammen aus Alanus’ ab Insulis ›Anticlaudianus‹ (Anrufung des Phoebus), aus Konrad Flecks ›Flore und Blanscheflur‹ (der Griffel als Minnebote) sowie aus Heinrichs von Mugeln Spruchdichtung und Johannes’ von Tepl ›Ackermann‹ (stift und stipulus als Operatoren dichterischer Gestaltung).
Kulturwissenschaftliche Zeitschrift 4, Heft 3, 2019
Das Sonderheft der Kulturwissenschaftlichen Zeitschrift mit dem Titel „Original und Kopie: Techni... more Das Sonderheft der Kulturwissenschaftlichen Zeitschrift mit dem Titel „Original und Kopie: Techniken und Ästhetiken der re-/produktiven Abweichung“ bildet Ergebnisse einer gleichnamigen internationalen und interdisziplinären Tagung ab, die im Dezember 2016 an der Universität Bern stattfand, und reflektiert mehrjährige Diskussionen der Forschungsplattform „Original und Kopie – Techniken und Ästhetiken der Reproduzierbarkeit“ des Walter Benjamin-Kollegs an der Philosophisch-historischen Fakultät der Universität Bern. An den interdisziplinären Gesprächen teilgenommen haben neben Kolleginnen und Kollegen aus den geistes- und kulturwissenschaftlichen Fächern der Literatur-, Kunst- und Tanzwissenschaft auch Vertreterinnen und Vertreter aus der Rechtswissenschaft, der Medien- und Sprachwissenschaft sowie der Molekularbiologie.