Eva-Maria Thüne | Università di Bologna (original) (raw)
Books by Eva-Maria Thüne
Marcato, Gianna & Eva-Maria Thüne (2002): “Italian. Gender and female visibility in Italian.”, in... more Marcato, Gianna & Eva-Maria Thüne (2002): “Italian. Gender and female visibility in Italian.”, in Marlis Hellinger & Hadumod Bussmann, eds, Gender across languages. The representation of men and women through language Vol. 2, Amsterdam-Philadelphia (Benjamins), 187–217;
Das Erzählen von Geschichten gehört zu den elementaren Sprachhandlungen der Menschen. Ricoeur hat... more Das Erzählen von Geschichten gehört zu den elementaren Sprachhandlungen der Menschen. Ricoeur hat als einer der ersten Wissenschaftler mit dem Begriff der "narrativen Identität" eine Verbindung zwischen Erzählen und Identität geschaffen. Das Konzept der narrativen Identität wurde in verschiedenen Wissenschaften (Philosophie, Psychologie, Ethnologie etc.) herangezogen und entwickelt. In ihrem gesprächsanalytisch ausgerichteten Band "Rekonstruktion narrativer Identität" geben Gabriele Lucius-Hoene und Arnulf Deppermann eine Definition, die als kleinster gemeinsamer Nenner angesehen werden kann: Man versteht unter narrativer Identität diejenigen Aspekte der Identität, die als autobiographische Narration dargestellt und hergestellt werden können (vgl. Lucius-Hoehne/Deppermann 2004: 47). Es geht darum, "wie ein Mensch in konkreten Interaktionen Identitätsarbeit als narrative Darstellung und Herstellung von jeweils situativ relevanten Aspekten seiner Identität leistet" (Lucius-Hoehne/Deppermann 2004: 75). Sprache ist nach dieser Defintion das entscheidende Mittel für die Konstruktion einer narrativen Identität. Für die erzählende Person kann das Erzählen verschiedene Aufgaben in Bezug auf die Dimension des Selbstentwurfs und die Dimension der Selbstverständigung erfüllen: "-hinsichtlich der lebensgeschichtlichen Veränderungen des Selbsterlebens in der temporalen Dimension; -hinsichtlich der Beziehung zwischen einer Person und ihrer Umwelt in der sozialen Dimension; -hinsichtlich der verschiedenen Aspekte der Selbsterfahrung in der selbstbezüglichen Dimension" (Lucius-Hoehne/Deppermann 2004:51, mit Bezug auf Engelhardt 1990). Der Ansatz von Gabriele Lucius-Hoene und Arnulf Deppermann, die auf der Grundlage eines Korpus von Interviews autobiographisches Erzählen als Herstellung und Darstellung von narrativer Identität rekonstruieren, beruht auf einer eigenen linguistische Tradition der Narrationsanalyse, die sich ausgehend von Labov (1978) 1 kontinuierlich im Austausch mit andeen Wissenschaften weiterentwickelt hat (vgl. für den deutschsprachigen Raum z.B. Quasthoff 1980, Quasthoff/Hausendorf, Hausendorf, Ehlich 1980, sowie Bredel 1999 und Dittmar/Bredel 1999). Erzählen wird als eine Art Verarbeitung, Bewahrung und Weitergabe von Erfahrung verstanden (vgl. dazu auch Harald Welzer (2002), der hervorhebt, dass Erzählen auch der Herstellung des persönlichen autobiographischen Gedächtnisses dient). Im Erzählen sind kognitive Bedürfnisse der Erfahrungsbewältigung und soziale Bedürfnisse des Austauschs mit anderen gleichzeitig erfüllt. Es ist eine alltägliche kommunikative Handlung, die offenbar von vielen Menschen auch gern ausgeübt wird. Erzählen ist somit keine begrifflich-reflexive Sachrekonstruktion, sondern eine Re-Inszenierung des Erlebten, eine szenische Repräsentation. Uta Quasthoff (1979:116) benutzt dafür den Begriff des replaying: "Während der Sprecher […] in einem Bericht mit einer gewissen Distanz über das Ich des Agenten spricht, exponiert das Ich des Erzählers das Ich des Agenten im replaying […] der Erzählung". Beim Erzählen wird demnach Erfahrenes für die erzählende Person und deren Kommunikationspartner lebendig gemacht, wobei sprachliche Mittel der szenischen Repräsenstation, wie direkte Rede, Wiederholungen und Kommentare, neben anderen Mitteln, wie Lauteffekte sowie Mimik und Gestik eine ganz bedeutende Rolle spielen. Die meisten der hier erwähnten Ansätze gehen zurück auf den Begriff der Polyphonie, wie er bei Bachtin (1979) als Vorstellung von "Mehrstimmigkeit" bzw. als "Überlagerung von Stimmen" entwickelt wurde, und der in der letzten Zeit in der Linguistik z.B. in der linguistischen Weiterentwicklung dieses Begriffs bei der Analyse von mündlicher Redewiedergabe von Günthner, Bredel, Dittmar (s.u.) herangezogen wurde. In meinem Beitrag möchte ich genau diesen Aspekt der szenischen Repräsentation in Erzählungen, nämlich die Wiedergabe von Stimmen und Stimmenimitation aufgreifen. 2. Inszenierung von Rede und Stimme 1
Un traduttore poco ortodosso. Fortini e la cultura tedesca
This book presents cross-cultural research on gender categorization in electronic media, i.e. onl... more This book presents cross-cultural research on gender categorization in electronic media, i.e. online thesauruses.
Chinese, Czech, Dutch, English (i.e. American, British and Australian English), German, Greek, Hebrew, Hungarian, Italian, Polish, Portuguese, Spanish, and Turkish languages are examined within the theoretical framework of functional semantics. All chapters follow common guidelines and terminology, viz.:
- an outline of grammatical, lexical and social gender-construction;
- a view of the social structure of the society/societies under examination;
- an analysis of ‘crucial pairs’ (starting from donna/uomo), relating to kinship terms, address forms, professional titles etc.
This research intends:
1. to analyze the complex and stimulating semantic/pragmatic relationship between the lexicalisation of roles and the social construction of gender identity;
2. to provide a picture of the social and cultural construction of the female and male roles in several languages and societies;
3. to make readers and scholars aware of the different ways of categorizing gender identities in software programmes.
Papers by Eva-Maria Thüne
Tsafon HS11 , 2023
Ruth L. David, die 1939 mit dem Kindertransport aus Deutschland nach Großbritannien kam, hat ein ... more Ruth L. David, die 1939 mit dem Kindertransport aus Deutschland nach Großbritannien kam, hat ein persönliches Archiv zusammengestellt, dass die Grundlage ihrer autobiografischen Texte wurde. In diesem Aufsatz geht es um die Zusammenstellung und Bedeutung von persönlichen Archiv nach traumatischen Erfahrungen.
La ricerca presenta un ottimo esempio di applicazione dell'analisi della conversazione per la... more La ricerca presenta un ottimo esempio di applicazione dell'analisi della conversazione per la 'action research' nella classe plurilingue
Článek ukazuje příklad užití určitých klíčových metod a konceptů při analýze dialogů v literárním... more Článek ukazuje příklad užití určitých klíčových metod a konceptů při analýze dialogů v literárním textu. Pro analýzu byl vybrán krátký, ale dramatický dialog mezi manželským párem v povídce Christopha Heina (1989) "Die Vergewaltigung". Navrhujeme, aby analýza zahrnovala pět kroků: 1. procedurální organizace dialogu (střídání mluvčích atd.), 2. témata a způsob, jak jsou nová témata zaváděna, 3. řečové akty (ne pouze ilokuce), 4. vytváření sociální identity a sociálních vztahů mezi účastníky, 5. interaktivní modalita. Na závěr je poukázáno na rozdíly mezi dialogy v literárních textech a jejich ekvivalenty v reálném životě.In this article, we provide a worked example showing certain key methods and concepts involved in the analysis of dialogues in literary texts. As the text for analysis we have chosen a short but dramatic interaction between a couple in the short story "Die Vergewaltigung" by Christoph Hein (1989). We propose five levels of analysis: 1. Procedural ...
Sprachbiographische Ansätze haben in der angewandten Linguistik immer mehr an Bedeutung gewonnen ... more Sprachbiographische Ansätze haben in der angewandten Linguistik immer mehr an Bedeutung gewonnen (vgl. Franceschini 2010, Busch 2013, Thoma 2018). Diese Entwicklung wurde durch das Erleben von Diversität und Mehrsprachigkeit in vielen Gesellschaften mitausgelöst, die sich durch Migrationsprozesse zunehmend verändern (vgl. Stevenson 2019). Biographische Ansätze bieten die Möglichkeit einer Perspektiveröffnung (Pavlenko 2007): Durch multimodale Narrationen und nonverbale Ausdrucksformen können Individuen eine Binnenperspektive auf soziale Prozesse im Kontext von sprachlicher Heterogenität gewinnen. Während es dabei auf der einen Seite um die Rekonstruktion des individuellen Sprachrepertoires geht, wird auf der anderen Seite deutlich, wie Sprecherinnen und Sprecher ihr sprachliches Handeln im gesellschaftlichen Kontext erleben (vgl. dazu den Begriff "Spracherleben" Busch 2013). In diesem Band werden verschiedene methodische Ansätze vorgestellt, die Sprachbiographien im Zentru...
Königshausen & Neumann eBooks, 2016
Königshausen & Neumann eBooks, 2016
Sapienza Università Editrice eBooks, 2017
Affrontare l’argomento della morte quando si tratta di una morte violenta di cui si sa poco può e... more Affrontare l’argomento della morte quando si tratta di una morte violenta di cui si sa poco può essere così difficile da non riuscire proprio ad andare oltre le singole informazioni, che non compongono un racconto completo, ma che rimangono pezzi isolati, frammenti. Che cosa si intenda con frammento narrativo diventa più chiaro alla luce degli studi linguistico-narratologici che hanno preso in analisi i tratti strutturali dei testi narrativi, proponendo dei modelli di forme di narrazione più compiute. Per questo motivo parlerò prima (cfr. § 1.) delle caratteristiche delle narrazioni nelle interviste del Israelkorpus per poi introdurre il concetto di frammento narrativo (cfr. § 2.), alla base della mia analisi esemplificativa (cfr. 3) e arrivando infine a una serie di riflessioni conclusive (cfr. § 4.).
Aracne eBooks, 2009
Parliamo di reti di scrittura transculturale a proposito di autori e autrici che scrivono in cost... more Parliamo di reti di scrittura transculturale a proposito di autori e autrici che scrivono in costellazioni personali, linguistiche e culturali complesse, ma in una determinata lingua, e cio\ue8 in tedesco. Presenteremo alcuni di loro in studi che intendono dare esempi per quei passaggi che ci raccontano un aspetto della comunicazione, quella letteraria, che tanto ci dice anche sulla lingua tedesca di oggi e su alcune questioni di cultura che si pone il mondo tedescofono. \uc8 da que- sta prospettiva che si parla qui dell\u2019autrice afro-tedesca May Ayim, nata in Germania da madre tedesca e padre ghanese, cresciuta in Germania in maniera monolingue e monoculturale e che ha sempre scritto solo in tedesco. Mentre per tanti degli altri autori e autrici trattati qui la questione della lingua rappresenta un punto di riflessione o uno stimolo espressivo, con una molteplicit\ue0 di lingue che persiste dietro la lingua di espressione, per May Ayim il tema della diversit\ue0 era iscritto nel colore della sua pelle. Il motivo del colore della pelle come emblema di differenza, parte costitutiva della propria identit\ue0 che fa scattare paure e diffidenze, ricorre anche, pi\uf9 di vent\u2019anni dopo, in Tarek Eltayeb, di origine egiziano- sudanese, p.es. nella poesia Schwarz \u2018Nero\u2019, scritta nel 2006 (cfr. l\u2019analisi nel contributo di Pumh\uf6sel). Se per la letteratura inglese, francese, portoghese, nederlandese etc., la tematica transculturale passa necessariamente attraverso l\u2019esperienza di ex colonizzatori e dei loro rapporti con gli ex colonizzati, per la letteratura tedesca questa ha un valore ridotto, anche minore che non in quella italiana. Per quest\u2019ultima, infatti, il rovesciamento della prospettiva di alcune scrittrici cresciute nelle ex colonie (come p.es. Erminia Dell\u2019Oro o Gabriella Ghermandi) ha aperto la possibilit\ue0 di prendere coscienza di alcune pagine poco note della storia italiana (cfr. i contributi in Camilotti 2008). Un aspetto che va invece considerato per la letteratura tedesca \ue8 la sto- rica presenza della lingua tedesca nell\u2019Est europeo \u2013 si pensi al concetto di Mitteleuropa \u2013 risultato di scambi e processi migratori durati secoli, che non \ue8 riconducibile soltanto ai confini della Germania prima della seconda guerra mondiale o a quelli dell\u2019Impero Austroungarico, perch\ue9 esistevano (e in parte esistono ancora) isole linguistiche tedescofone anche nelle ex Repubbliche Sovietiche e in altri paesi dell\u2019Est europeo
Sprachbiographien werden oft durch multimodale Zugangsweisen unterstützt, dazu gehören auch die s... more Sprachbiographien werden oft durch multimodale Zugangsweisen unterstützt, dazu gehören auch die sogenannten Sprachenportraits. In eine Körpersilhouette können die Sprachen einer Person eingezeichnet werden, so dass ein Bild des sprachlichen Repertoires entsteht, das auf dem Spracherleben beruht. In diesem Aufsatz wird das Vorkommen von Farben in Sprachenportraits von Studierenden zunächst quantitativ dargestellt; in einem zweiten Schritt wird dann unter Rückgriff auf semiotische (Kress und van Leeuwen 2006) und kulturlinguistische Studien (Sharifian 2015 und 2017) der Bedeutung des Farbgebrauchs für die Darstellung nachgegangen. Abschließend wird ein Sprachenportrait mit Farben in seiner Gesamtheit beschrieben und interpretiert. This study has been carried out as part of the MIUR Excellence Project DIVE-IN Diversity & Inclusion, conducted by the Department of Modern Languages, Literatures, and Cultures - Alma Mater Studiorum - Università di Bologna (iniziativa Dipartimenti di Eccell...
Sprachbiographische Ansatze haben in der angewandten Linguistik immer mehr an Bedeutung gewonnen ... more Sprachbiographische Ansatze haben in der angewandten Linguistik immer mehr an Bedeutung gewonnen (vgl. Franceschini 2010, Busch 2013, Thoma 2018). Diese Entwicklung wurde durch das Erleben von Diversitat und Mehrsprachigkeit in vielen Gesellschaften mitausgelost, die sich durch Migrationsprozesse zunehmend verandern (vgl. Stevenson 2019). Biographische Ansatze bieten die Moglichkeit einer Perspektiveroffnung (Pavlenko 2007): Durch multimodale Narrationen und nonverbale Ausdrucksformen konnen Individuen eine Binnenperspektive auf soziale Prozesse im Kontext von sprachlicher Heterogenitat gewinnen. Wahrend es dabei auf der einen Seite um die Rekonstruktion des individuellen Sprachrepertoires geht, wird auf der anderen Seite deutlich, wie Sprecherinnen und Sprecher ihr sprachliches Handeln im gesellschaftlichen Kontext erleben (vgl. dazu den Begriff „Spracherleben“ Busch 2013). In diesem Band werden verschiedene methodische Ansatze vorgestellt, die Sprachbiographien im Zentrum haben: E...
Marcato, Gianna & Eva-Maria Thüne (2002): “Italian. Gender and female visibility in Italian.”, in... more Marcato, Gianna & Eva-Maria Thüne (2002): “Italian. Gender and female visibility in Italian.”, in Marlis Hellinger & Hadumod Bussmann, eds, Gender across languages. The representation of men and women through language Vol. 2, Amsterdam-Philadelphia (Benjamins), 187–217;
Das Erzählen von Geschichten gehört zu den elementaren Sprachhandlungen der Menschen. Ricoeur hat... more Das Erzählen von Geschichten gehört zu den elementaren Sprachhandlungen der Menschen. Ricoeur hat als einer der ersten Wissenschaftler mit dem Begriff der "narrativen Identität" eine Verbindung zwischen Erzählen und Identität geschaffen. Das Konzept der narrativen Identität wurde in verschiedenen Wissenschaften (Philosophie, Psychologie, Ethnologie etc.) herangezogen und entwickelt. In ihrem gesprächsanalytisch ausgerichteten Band "Rekonstruktion narrativer Identität" geben Gabriele Lucius-Hoene und Arnulf Deppermann eine Definition, die als kleinster gemeinsamer Nenner angesehen werden kann: Man versteht unter narrativer Identität diejenigen Aspekte der Identität, die als autobiographische Narration dargestellt und hergestellt werden können (vgl. Lucius-Hoehne/Deppermann 2004: 47). Es geht darum, "wie ein Mensch in konkreten Interaktionen Identitätsarbeit als narrative Darstellung und Herstellung von jeweils situativ relevanten Aspekten seiner Identität leistet" (Lucius-Hoehne/Deppermann 2004: 75). Sprache ist nach dieser Defintion das entscheidende Mittel für die Konstruktion einer narrativen Identität. Für die erzählende Person kann das Erzählen verschiedene Aufgaben in Bezug auf die Dimension des Selbstentwurfs und die Dimension der Selbstverständigung erfüllen: "-hinsichtlich der lebensgeschichtlichen Veränderungen des Selbsterlebens in der temporalen Dimension; -hinsichtlich der Beziehung zwischen einer Person und ihrer Umwelt in der sozialen Dimension; -hinsichtlich der verschiedenen Aspekte der Selbsterfahrung in der selbstbezüglichen Dimension" (Lucius-Hoehne/Deppermann 2004:51, mit Bezug auf Engelhardt 1990). Der Ansatz von Gabriele Lucius-Hoene und Arnulf Deppermann, die auf der Grundlage eines Korpus von Interviews autobiographisches Erzählen als Herstellung und Darstellung von narrativer Identität rekonstruieren, beruht auf einer eigenen linguistische Tradition der Narrationsanalyse, die sich ausgehend von Labov (1978) 1 kontinuierlich im Austausch mit andeen Wissenschaften weiterentwickelt hat (vgl. für den deutschsprachigen Raum z.B. Quasthoff 1980, Quasthoff/Hausendorf, Hausendorf, Ehlich 1980, sowie Bredel 1999 und Dittmar/Bredel 1999). Erzählen wird als eine Art Verarbeitung, Bewahrung und Weitergabe von Erfahrung verstanden (vgl. dazu auch Harald Welzer (2002), der hervorhebt, dass Erzählen auch der Herstellung des persönlichen autobiographischen Gedächtnisses dient). Im Erzählen sind kognitive Bedürfnisse der Erfahrungsbewältigung und soziale Bedürfnisse des Austauschs mit anderen gleichzeitig erfüllt. Es ist eine alltägliche kommunikative Handlung, die offenbar von vielen Menschen auch gern ausgeübt wird. Erzählen ist somit keine begrifflich-reflexive Sachrekonstruktion, sondern eine Re-Inszenierung des Erlebten, eine szenische Repräsentation. Uta Quasthoff (1979:116) benutzt dafür den Begriff des replaying: "Während der Sprecher […] in einem Bericht mit einer gewissen Distanz über das Ich des Agenten spricht, exponiert das Ich des Erzählers das Ich des Agenten im replaying […] der Erzählung". Beim Erzählen wird demnach Erfahrenes für die erzählende Person und deren Kommunikationspartner lebendig gemacht, wobei sprachliche Mittel der szenischen Repräsenstation, wie direkte Rede, Wiederholungen und Kommentare, neben anderen Mitteln, wie Lauteffekte sowie Mimik und Gestik eine ganz bedeutende Rolle spielen. Die meisten der hier erwähnten Ansätze gehen zurück auf den Begriff der Polyphonie, wie er bei Bachtin (1979) als Vorstellung von "Mehrstimmigkeit" bzw. als "Überlagerung von Stimmen" entwickelt wurde, und der in der letzten Zeit in der Linguistik z.B. in der linguistischen Weiterentwicklung dieses Begriffs bei der Analyse von mündlicher Redewiedergabe von Günthner, Bredel, Dittmar (s.u.) herangezogen wurde. In meinem Beitrag möchte ich genau diesen Aspekt der szenischen Repräsentation in Erzählungen, nämlich die Wiedergabe von Stimmen und Stimmenimitation aufgreifen. 2. Inszenierung von Rede und Stimme 1
Un traduttore poco ortodosso. Fortini e la cultura tedesca
This book presents cross-cultural research on gender categorization in electronic media, i.e. onl... more This book presents cross-cultural research on gender categorization in electronic media, i.e. online thesauruses.
Chinese, Czech, Dutch, English (i.e. American, British and Australian English), German, Greek, Hebrew, Hungarian, Italian, Polish, Portuguese, Spanish, and Turkish languages are examined within the theoretical framework of functional semantics. All chapters follow common guidelines and terminology, viz.:
- an outline of grammatical, lexical and social gender-construction;
- a view of the social structure of the society/societies under examination;
- an analysis of ‘crucial pairs’ (starting from donna/uomo), relating to kinship terms, address forms, professional titles etc.
This research intends:
1. to analyze the complex and stimulating semantic/pragmatic relationship between the lexicalisation of roles and the social construction of gender identity;
2. to provide a picture of the social and cultural construction of the female and male roles in several languages and societies;
3. to make readers and scholars aware of the different ways of categorizing gender identities in software programmes.
Tsafon HS11 , 2023
Ruth L. David, die 1939 mit dem Kindertransport aus Deutschland nach Großbritannien kam, hat ein ... more Ruth L. David, die 1939 mit dem Kindertransport aus Deutschland nach Großbritannien kam, hat ein persönliches Archiv zusammengestellt, dass die Grundlage ihrer autobiografischen Texte wurde. In diesem Aufsatz geht es um die Zusammenstellung und Bedeutung von persönlichen Archiv nach traumatischen Erfahrungen.
La ricerca presenta un ottimo esempio di applicazione dell'analisi della conversazione per la... more La ricerca presenta un ottimo esempio di applicazione dell'analisi della conversazione per la 'action research' nella classe plurilingue
Článek ukazuje příklad užití určitých klíčových metod a konceptů při analýze dialogů v literárním... more Článek ukazuje příklad užití určitých klíčových metod a konceptů při analýze dialogů v literárním textu. Pro analýzu byl vybrán krátký, ale dramatický dialog mezi manželským párem v povídce Christopha Heina (1989) "Die Vergewaltigung". Navrhujeme, aby analýza zahrnovala pět kroků: 1. procedurální organizace dialogu (střídání mluvčích atd.), 2. témata a způsob, jak jsou nová témata zaváděna, 3. řečové akty (ne pouze ilokuce), 4. vytváření sociální identity a sociálních vztahů mezi účastníky, 5. interaktivní modalita. Na závěr je poukázáno na rozdíly mezi dialogy v literárních textech a jejich ekvivalenty v reálném životě.In this article, we provide a worked example showing certain key methods and concepts involved in the analysis of dialogues in literary texts. As the text for analysis we have chosen a short but dramatic interaction between a couple in the short story "Die Vergewaltigung" by Christoph Hein (1989). We propose five levels of analysis: 1. Procedural ...
Sprachbiographische Ansätze haben in der angewandten Linguistik immer mehr an Bedeutung gewonnen ... more Sprachbiographische Ansätze haben in der angewandten Linguistik immer mehr an Bedeutung gewonnen (vgl. Franceschini 2010, Busch 2013, Thoma 2018). Diese Entwicklung wurde durch das Erleben von Diversität und Mehrsprachigkeit in vielen Gesellschaften mitausgelöst, die sich durch Migrationsprozesse zunehmend verändern (vgl. Stevenson 2019). Biographische Ansätze bieten die Möglichkeit einer Perspektiveröffnung (Pavlenko 2007): Durch multimodale Narrationen und nonverbale Ausdrucksformen können Individuen eine Binnenperspektive auf soziale Prozesse im Kontext von sprachlicher Heterogenität gewinnen. Während es dabei auf der einen Seite um die Rekonstruktion des individuellen Sprachrepertoires geht, wird auf der anderen Seite deutlich, wie Sprecherinnen und Sprecher ihr sprachliches Handeln im gesellschaftlichen Kontext erleben (vgl. dazu den Begriff "Spracherleben" Busch 2013). In diesem Band werden verschiedene methodische Ansätze vorgestellt, die Sprachbiographien im Zentru...
Königshausen & Neumann eBooks, 2016
Königshausen & Neumann eBooks, 2016
Sapienza Università Editrice eBooks, 2017
Affrontare l’argomento della morte quando si tratta di una morte violenta di cui si sa poco può e... more Affrontare l’argomento della morte quando si tratta di una morte violenta di cui si sa poco può essere così difficile da non riuscire proprio ad andare oltre le singole informazioni, che non compongono un racconto completo, ma che rimangono pezzi isolati, frammenti. Che cosa si intenda con frammento narrativo diventa più chiaro alla luce degli studi linguistico-narratologici che hanno preso in analisi i tratti strutturali dei testi narrativi, proponendo dei modelli di forme di narrazione più compiute. Per questo motivo parlerò prima (cfr. § 1.) delle caratteristiche delle narrazioni nelle interviste del Israelkorpus per poi introdurre il concetto di frammento narrativo (cfr. § 2.), alla base della mia analisi esemplificativa (cfr. 3) e arrivando infine a una serie di riflessioni conclusive (cfr. § 4.).
Aracne eBooks, 2009
Parliamo di reti di scrittura transculturale a proposito di autori e autrici che scrivono in cost... more Parliamo di reti di scrittura transculturale a proposito di autori e autrici che scrivono in costellazioni personali, linguistiche e culturali complesse, ma in una determinata lingua, e cio\ue8 in tedesco. Presenteremo alcuni di loro in studi che intendono dare esempi per quei passaggi che ci raccontano un aspetto della comunicazione, quella letteraria, che tanto ci dice anche sulla lingua tedesca di oggi e su alcune questioni di cultura che si pone il mondo tedescofono. \uc8 da que- sta prospettiva che si parla qui dell\u2019autrice afro-tedesca May Ayim, nata in Germania da madre tedesca e padre ghanese, cresciuta in Germania in maniera monolingue e monoculturale e che ha sempre scritto solo in tedesco. Mentre per tanti degli altri autori e autrici trattati qui la questione della lingua rappresenta un punto di riflessione o uno stimolo espressivo, con una molteplicit\ue0 di lingue che persiste dietro la lingua di espressione, per May Ayim il tema della diversit\ue0 era iscritto nel colore della sua pelle. Il motivo del colore della pelle come emblema di differenza, parte costitutiva della propria identit\ue0 che fa scattare paure e diffidenze, ricorre anche, pi\uf9 di vent\u2019anni dopo, in Tarek Eltayeb, di origine egiziano- sudanese, p.es. nella poesia Schwarz \u2018Nero\u2019, scritta nel 2006 (cfr. l\u2019analisi nel contributo di Pumh\uf6sel). Se per la letteratura inglese, francese, portoghese, nederlandese etc., la tematica transculturale passa necessariamente attraverso l\u2019esperienza di ex colonizzatori e dei loro rapporti con gli ex colonizzati, per la letteratura tedesca questa ha un valore ridotto, anche minore che non in quella italiana. Per quest\u2019ultima, infatti, il rovesciamento della prospettiva di alcune scrittrici cresciute nelle ex colonie (come p.es. Erminia Dell\u2019Oro o Gabriella Ghermandi) ha aperto la possibilit\ue0 di prendere coscienza di alcune pagine poco note della storia italiana (cfr. i contributi in Camilotti 2008). Un aspetto che va invece considerato per la letteratura tedesca \ue8 la sto- rica presenza della lingua tedesca nell\u2019Est europeo \u2013 si pensi al concetto di Mitteleuropa \u2013 risultato di scambi e processi migratori durati secoli, che non \ue8 riconducibile soltanto ai confini della Germania prima della seconda guerra mondiale o a quelli dell\u2019Impero Austroungarico, perch\ue9 esistevano (e in parte esistono ancora) isole linguistiche tedescofone anche nelle ex Repubbliche Sovietiche e in altri paesi dell\u2019Est europeo
Sprachbiographien werden oft durch multimodale Zugangsweisen unterstützt, dazu gehören auch die s... more Sprachbiographien werden oft durch multimodale Zugangsweisen unterstützt, dazu gehören auch die sogenannten Sprachenportraits. In eine Körpersilhouette können die Sprachen einer Person eingezeichnet werden, so dass ein Bild des sprachlichen Repertoires entsteht, das auf dem Spracherleben beruht. In diesem Aufsatz wird das Vorkommen von Farben in Sprachenportraits von Studierenden zunächst quantitativ dargestellt; in einem zweiten Schritt wird dann unter Rückgriff auf semiotische (Kress und van Leeuwen 2006) und kulturlinguistische Studien (Sharifian 2015 und 2017) der Bedeutung des Farbgebrauchs für die Darstellung nachgegangen. Abschließend wird ein Sprachenportrait mit Farben in seiner Gesamtheit beschrieben und interpretiert. This study has been carried out as part of the MIUR Excellence Project DIVE-IN Diversity & Inclusion, conducted by the Department of Modern Languages, Literatures, and Cultures - Alma Mater Studiorum - Università di Bologna (iniziativa Dipartimenti di Eccell...
Sprachbiographische Ansatze haben in der angewandten Linguistik immer mehr an Bedeutung gewonnen ... more Sprachbiographische Ansatze haben in der angewandten Linguistik immer mehr an Bedeutung gewonnen (vgl. Franceschini 2010, Busch 2013, Thoma 2018). Diese Entwicklung wurde durch das Erleben von Diversitat und Mehrsprachigkeit in vielen Gesellschaften mitausgelost, die sich durch Migrationsprozesse zunehmend verandern (vgl. Stevenson 2019). Biographische Ansatze bieten die Moglichkeit einer Perspektiveroffnung (Pavlenko 2007): Durch multimodale Narrationen und nonverbale Ausdrucksformen konnen Individuen eine Binnenperspektive auf soziale Prozesse im Kontext von sprachlicher Heterogenitat gewinnen. Wahrend es dabei auf der einen Seite um die Rekonstruktion des individuellen Sprachrepertoires geht, wird auf der anderen Seite deutlich, wie Sprecherinnen und Sprecher ihr sprachliches Handeln im gesellschaftlichen Kontext erleben (vgl. dazu den Begriff „Spracherleben“ Busch 2013). In diesem Band werden verschiedene methodische Ansatze vorgestellt, die Sprachbiographien im Zentrum haben: E...
Jewish Historical Studies, 2020
This article has been peer reviewed through the journal's standard double blind peer-review, wher... more This article has been peer reviewed through the journal's standard double blind peer-review, where both the reviewers and authors are anonymised during review.
Romanische Forschungen, 2007
Part 1: Gender, Language, Culture 1. Introduction (Carla Bazzanella, Simona Leonardi & Eva-Maria ... more Part 1: Gender, Language, Culture 1. Introduction (Carla Bazzanella, Simona Leonardi & Eva-Maria Thune) Part 2: The Indo-european family 2. Czech (Svetla Cmejrkova, Prague) 3. Dutch (Alessandra Corda, Leiden) 4. English (Camilla Bettoni, Padua) 5. French (Margareth Wijk, Lund) 6. German (Eva-Maria Thune, Bologna & Simona Leonardi, Naples) 7. Greek (Marianna Katsoyiannou & Dionysis Goutsos, Cyprus) 8. Italian (Manuela Manera & Carla Bazzanella, Turin) 9 Polish (Johanna Miecznikowski-Funfschilling, Turin) 10. Portuguese (Aldina Marques, Braga) 11. Russian (Maria Bonnemark, Lund) 12. Spanish (Pura Guil, Madrid) 13. The Semitic familiy 14. Arabic (Atiqa Hachimi, Hawaii) 15. Hebrew (Zohar Livnat, Bar-Ilan University) Part 3: The Uralic family. 16. Hungarian (Viviana Patti, Turin & Marcell Nagy, Budapest) 17. the Altaic family 18. Turkish (Marina Castagneto, Cagliari & Rosita D'Amora, Firenze-Napoli) Part 4: The Austro-Asiatic family 19. Chinese (Antonella Ceccagno, Bologna).
PaRDeS, the journal of the German Association for Jewish Studies, aims at exploring the fruitful ... more PaRDeS, the journal of the German Association for Jewish Studies, aims at exploring the fruitful and multifarious cultures of Judaism as well as their relations to their environment within diverse areas of research. In addition, the journal promotes Jewish Studies within academic discourse and reflects on its historic and social responsibilities.