Alexander Pinwinkler | University of Vienna (original) (raw)
Papers by Alexander Pinwinkler
In: Die Stadt Salzburg im Nationalsozialismus. Biografische Recherchen zu NS-belasteten Straßennamen der Stadt Salzburg. URL: https://www.stadt-salzburg.at/ns-projekt/ns-strassennamen/univ-prof-dr-rene-marcic. Version 1 –22. 12. 2020 [21 S.]., 2020
herausragende journalistische Leistungen. Der Namensgeber dieses Journalistikpreises steht jedoch... more herausragende journalistische Leistungen. Der Namensgeber dieses Journalistikpreises steht jedoch immer wieder im Fokus geschichtspolitischer Debatten. Dabei geht es vor allem um Marcic' Vergangenheit im faschistischen kroatischen Ustascha-Regime (Nezavisna Država Hrvatska; NDH), aber auch um eine antisemitische Passage in einem Beitrag, den Marcic in der Weihnachtsbeilage der "Salzburger Nachrichten" des Jahres 1949 veröffentlichte 1. Zuletzt untersuchte 2007 eine wissenschaftliche Kommission die gegen Marcic erhobenen Vorwürfe. Die damalige Salzburger Landeshauptfrau Mag. Gabi Burgstaller (SPÖ) beauftragte ein Forscherteam, das "keine expliziten Aussagen" von Marcic fand, "die in irgendeiner Form Sympathie mit dem nationalsozialistischen Regime, mit Adolf Hitler und mit dessen Krieg bzw. Kriegsverbrechen" 2 ausgedrückt hätten. René Marcic wurde am 13. März 1919 in Wien als Sohn des ehemaligen Offiziers der österreichisch-ungarischen Armee Rudolf Marcic geboren, der sich nach dem Zerfall der Habsburgermonarchie in seine kroatische Heimat zurückgezogen hatte und dort als Marinemaler wirkte. Marcic' Mutter Elisabeth war eine geborene Nikolits-Königsbrück und Tochter eines Generals. Seine Schulzeit absolvierte René Marcic in Konvikten der Franziskaner auf der dalmatinischen Insel Badija und in Široki Brijeg bei Mostar (Herzegowina), wo er 1937 die Reifeprüfung mit der Gesamtnote "Ausgezeichnet in allen Gegenständen" ablegte. Nicht seine Eltern oder sein Vater, "der keine Zeit für die Erziehung hatte", sondern eher das als Eliteschmiede der kroatischen Intelligenz geltende
In: Die Stadt Salzburg im Nationalsozialismus. Biografische Recherchen zu NS-belasteten Straßennamen der Stadt Salzburg. URL: https://www.stadtsalzburg.at/ns-projekt/ns-strassennamen/dr-karl-renner. Version 1 – 14. 1. 2021 [19 S.]., 2021
Renner gehörte dem rechten Flügel der Sozialdemokratie an und war maßgeblich am Entstehen der Ers... more Renner gehörte dem rechten Flügel der Sozialdemokratie an und war maßgeblich am Entstehen der Ersten und der Zweiten Republik beteiligt. Er leitete die deutschösterreichische Delegation beim Friedenskongress von St.-Germain-en-Laye und amtierte von 1918 bis 1920 als Staatskanzler. Am 27. April 1945 wurde Renner neuerlich Staatskanzler einer provisorischen Staatsregierung, die nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs und der Befreiung von der NS-Diktatur die Republik Österreich wiederbegründete. Die alliierten Besatzungsmächte anerkannten die Regierung Renner im Herbst 1945 als legitime Repräsentantin Österreichs. Dies gilt als hervorragende politische Leistung des Staatsmannes Renner, weil die Gefahr einer Teilung des Landes damit gebannt zu sein schien 2. Am 20. Dezember 1945 wurde Karl Renner von der Bundesversammlung einstimmig zum ersten Bundespräsidenten der Zweiten Republik gewählt. Er verstarb am 31. Dezember 1950 und wurde am 5. Jänner 1951 in der Bundespräsidentengruft auf dem Wiener Zentralfriedhof (Grab Nr. 1) bestattet 3. Die nachstehenden Ausführungen beanspruchen weder, eine Gesamtdarstellung der Biografie und politischen Laufbahn Renners zu vermitteln, noch kann dessen politischideologischer Ansatz des "induktiven Marxismus" näher erläutert werden 4. Ebenso wenig
In: Die Stadt Salzburg im Nationalsozialismus. Biografische Recherchen zu NS-belasteten Straßennamen der Stadt Salzburg. URL: https://www.stadt-salzburg.at/ns-projekt/ns-strassennamen/univ-prof-dr-hans-sedlmayr. Version 1 –15. 12. 2020 [33 S.]., 2020
Hans Sedlmayr gilt als einer der profiliertesten, aber auch umstrittensten Kunsthistoriker des 20... more Hans Sedlmayr gilt als einer der profiliertesten, aber auch umstrittensten Kunsthistoriker des 20. Jahrhunderts. Willibald Sauerländer charakterisierte Sedlmayr als "einen der wenigen faschistischen Intellektuellen von hohen Graden" 1. Laut dem deutschen Kunsthistoriker gehörte Sedlmayr "ähnlich wie Heidegger oder Carl Schmitt (…) zu den wenigen Kalibern, die sich im totalen Staat engagiert, ja gefunden hatten" 2. Sauerländer problematisierte damit Sedlmayrs Rolle als politischen Kunsthistoriker, der sich vor, während und nach dem "Dritten Reich" zu seinen restaurativen kulturkritischen Anliegen bekannt hatte. Sedlmayrs Pathologisierung der Moderne drückte sich am prominentesten in dessen 1948 in erster Auflage erschienenen Hauptwerk "Verlust der Mitte" aus 3 , dem eine Affinität zur nationalsozialistischen Hetze gegen die "entartete Kunst" zugeschrieben wurde 4. Hans Sedlmayr wurde am 18. Jänner 1896 in Hornstein (Burgenland, damals Königreich Ungarn) als Sohn des Agrarökonomen Ernst C. Sedlmayr geboren 5. Am Ersten Weltkrieg nahm er zunächst in Galizien und Wolhynien, seit 1917 als Leutnant der k. u. k. Armee in Konstantinopel und in weiterer Folge an der Palästinafront und in Damaskus teil. Nach dem
In: Die Stadt Salzburg im Nationalsozialismus. Biografische Recherchen zu NS-belasteten Straßennamen der Stadt Salzburg. URL: https://www.stadtsalzburg.at/ns-projekt/ns-strassennamen/prof-dr-karl-boehm. Version 1 – 27. 7. 2020 [21 S.]., 2020
Lage: Aigen; Wegstück entlang des Aubaches zwischen der Zufahrt zur Finanzlandesdirektion und der... more Lage: Aigen; Wegstück entlang des Aubaches zwischen der Zufahrt zur Finanzlandesdirektion und der Bürglsteinstraße. Karl Böhm wurde am 28. August 1894 als ältester von drei Söhnen von Sophie und Leopold Böhm in Graz geboren. Sein Vater war Rechtsanwalt, begeisterter Wagnerianer und Musikkenner, der sich um das Grazer Konzertleben verdient gemacht hatte 1. Sowohl Leopold Böhm als auch die beiden Söhne Leopold junior und Walter waren Mitglieder des Akademischen Gesangvereines Graz (ab 1886 Deutscher akademischer Gesangverein, ab 1919 Akademische Sängerschaft Gothia zu Graz) 2. Von früher Kindheit an im elterlichen Haus mit dem bürgerlichen Musikleben vertraut, wurde Karl Böhm wesentlich vom Einfluss seines Vaters geprägt. Leopold Böhm sorgte nicht nur für die musikalische Ausbildung seines Sohnes, der jedoch nie Mitglied der Sängerschaft wurde, sondern er bewirkte auch, dass sein Sohn Rechtswissenschaften an der Karl-Franzens-Universität Graz inskribierte. Falls er mit seinen künstlerischen Ambitionen scheitern sollte, verfügte er über die Aussicht,
In: Die Stadt Salzburg im Nationalsozialismus. Biografische Recherchen zu NS-belasteten Straßennamen der Stadt Salzburg. URL: https://www.stadt-salzburg.at/ns-projekt/ns-strassennamen/richard-strauss. Version 1 – 11. 2. 2021 [15 S.]., 2021
Lage: Parsch; verbindet den Wolfsgartenweg mit der Alexander-Girardi-Straße und verläuft parallel... more Lage: Parsch; verbindet den Wolfsgartenweg mit der Alexander-Girardi-Straße und verläuft parallel zur Gaisbergstraße. Richard Georg Strauss wurde am 11. Juni 1864 als erstes Kind des späteren ersten Hornisten des Münchner Hofopernorchesters und Professors an der dortigen Akademie der Tonkunst Franz Strauss geboren. Seine Mutter Josephine stammte aus der Münchner Bierbrauerfamilie Pschorr. Schon während seiner Schulzeit machte sich Strauss, der von seinem Vater musikalisch gefördert wurde, einen Namen als komponierendes Talent. Nach seinem Abitur 1882 besuchte er Vorlesungen an der Münchner Ludwig-Maximilians-Universität in Philosophie und Kulturgeschichte. 1883 wurden erste Werke des jungen Komponisten in seiner Heimatstadt aufgeführt. Im selben Jahr ging er nach Berlin, wo er 1884 erstmals persönlich dem bedeutenden Dirigenten Hans von Bülow begegnete. Dieser
In: Die Stadt Salzburg im Nationalsozialismus. Biografische Recherchen zu NS-belasteten Straßennamen der Stadt Alexander Pinwinkler 11 Salzburg. URL: https://www.stadt-salzburg.at/ns-projekt/ns-strassennamen/wilhelm-furtwaengler. Version 1 – 4. 12. 2020 [20 S.]., 2020
wurde am 25. Jänner 1886 am Schöneberger Nollendorfplatz als Sohn des Professors für Klassische A... more wurde am 25. Jänner 1886 am Schöneberger Nollendorfplatz als Sohn des Professors für Klassische Archäologie Adolf Furtwängler und dessen Frau Adelheid geboren. Schon früh zeigte sich Furtwänglers musikalische Begabung, der in seinem Elternhaus in München und durch seine Erzieher Ludwig Curtius und Walter Riezler, die wichtigsten Assistenten seines Vaters, geistige und künstlerische Anregung fand. Von Anton Beer-Walbrunn und Joseph Gabriel Rheinberger in der Kunst der Komposition ausgebildet, führte der Münchner Orchesterverein bereits 1900
German History, 2014
Jensen's book gives a general and condensed overview of the ways in which German Jewish history w... more Jensen's book gives a general and condensed overview of the ways in which German Jewish history was entangled in the legal and political history of different German states. One of main dilemmas the author faced was certainly the question of which material to select. Jensen can be complimented for his successful selection of the most important facts of the German-Jewish legal and political history in the last two centuries. The author has also achieved a good balance between the chapters. Almost half of the book deals with the period between 1871 and 1933, which is only logical given the importance of that period. The book could, however, have paid more attention to internal Jewish politics on the communal level. Jewish brotherhoods (chevrot), which not only dealt with various needs of the community-taxes, burial, charity-but also constituted a kind of political milieu within each community, are not addressed at all. The same is true with regard to religious movements within Judaism, for example the struggle between reform and orthodoxy. Jensen does mention that these aspects belong not only to religious, but also to political history (p. 15); he therefore could and should have included them into the book. All in all, Jensen's book is a rich and fascinating compendium on German Jews in law and politics throughout the last two centuries.
In: Thomas Weidenholzer/Peter F. Kramml (Hg.), Gauhauptstadt Salzburg. Stadtverwaltung und Kommunalpolitik, Stadtgemeinde Salzburg, 2015 (=Die Stadt Salzburg im Nationalsozialismus; 6), 584-630.
Die Deutsche Bibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie; deta... more Die Deutsche Bibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über http://dnb.ddb.de abrufbar.
In: Alexander Pinwinkler/Thomas Weidenholzer (Hg.): Schweigen und erinnern. Das Problem Nationalsozialismus nach 1945, Salzburg: Stadtgemeinde Salzburg, 2016 (=Die Stadt Salzburg im Nationalsozialismus; 7), 388-431.
In: Katharina Prager/Wolfgang Straub (Hg.), Bilderbuch-Heimkehr? Remigration im Kontext, Wuppertal 2017, 291-301.
In: Angela Schwarz (Hg.), Streitfall Evolution. Eine Kulturgeschichte, Köln-Weimar-Wien 2017, 526-541.
In: Günter Bischof (ed.), Quiet Invaders Revisited? Biographies of Twentieth Century Immigrants to the United States, Innsbruck-Wien-Bozen 2017, 259-276.
In: Annemarie Steidl/Thomas Buchner/Werner Lausecker/Alexander Pinwinkler/Sigrid Wadauer/Hermann Zeitlhofer (Hg.), Übergänge und Schnittmengen. Arbeit, Migration, Bevölkerung und Wissenschaft in Diskussion, Wien 2008, 371-398.
In: Tel Aviver Jahrbuch für deutsche Geschichte 35 (2007), 164-182.
Als westdeutsche Historiker, Soziologen und Demographen um 1950 ihren diskursiven Standort neu zu... more Als westdeutsche Historiker, Soziologen und Demographen um 1950 ihren diskursiven Standort neu zu bestimmen suchten, ließ sich die fatale Verquickung der Bevölkerungswissenschaften mit rassistischen Politiken des »Drit-ten Reichs« nicht einfach übergehen. Einige der Bevölkerungsforscher hatten derartige Praktiken selbst mitgetragen und waren nach 1945 teilweise wieder in akademische (und/oder amtliche) Positionen eingerückt. Für die Histori-ker unter ihnen stellte sich jetzt die zwingende Frage, ob und wie sie ihre Konzeptualisierungen von »Bevölkerungsgeschichte« an die veränderten politischen und gesellschaftlichen Verhältnisse anpassen sollten. Der vorliegende Beitrag beleuchtet das relationale Verhältnis von Konti-nuität und Wandel derartiger Diskurse in den 1950er bis 1970er Jahren. Folgt man retrospektiven Sichtweisen innerhalb der gegenwärtigen »Historischen Demographie«, waren historische Bevölkerungsforschungen damals inner-halb der bundesdeutschen Geschichtswissenschaft randständig und international weitgehend isoliert. In Deutschland war zwar bereits in den 1920er Jahren eine »bevölkerungsbiologische« Methode der Familienrekonstitution aus Kirchenbüchern entwickelt worden. Indem in der NS-Zeit zahlreiche »Ortssippenbücher« erstellt wurden, sollte die rassistische Erfassung der »Volksgemeinschaft« vorangetrieben werden. Doch erst seit dem Aufstieg der »Historischen Demographie«, die seit den 1970er Jahren programma-tisch demographische Verhaltensmuster von einzelnen Menschen und von deren Familien zu erforschen suchte, gewannen mikrodemographische Lo-kal-und Regionalstudien, jetzt mit sozialgeschichtlichem Anspruch, neuer-lich an Bedeutung. Hingegen beschrieb die gängige bundesdeutsche »Bevöl-kerungsgeschichte« demographische Strukturen und Prozesse überwiegend aus einer vorwiegend makroanalytischen Sicht.
In: Comparativ, 13 (2003), Themenheft „Volks-(An)Ordnung. Einschließen, ausschließen, einteilen, aufteilen!“ 31-48.
In: Gerhard Baader/Veronika Hofer/Thomas Mayer (Hg.), Eugenik in Österreich. Biopolitische Strukturen von 1900 bis 1945, Wien 2007, 257-283.
In: Ingo Haar/Michael Fahlbusch (eds.), German Scholars and Ethnic Cleansing 1920-1945. New York-Oxford 2005, 86-99., 2005
In: Rainer Mackensen/Jürgen Reulecke (Hg.), Das Konstrukt „Bevölkerung“ vor, im und nach dem „Dritten Reich“, Wiesbaden 2005, 236-254., 2005
Alexander Pinwinkler´s case study concentrates on relations between „population“ and „historical ... more Alexander Pinwinkler´s case study concentrates on relations between „population“ and „historical cartography“ within discourses of the German Volksgeschichte. Historiographical practices of visualizing „demographical“ phenomenons followed ethnically and/or racially restriced perspectives. Most of the maps analysed in the present study dealed with migrations of ethnic Germans towards Eastern and Southeastern Europe. Maps usually over-emphazised the influence of German Volkstum on migrations and cultural transfer in this area. They were limited to a geographical macroperspective, too. In contrary to contemporary historiographical cartography, „demographical“ methodology in Geography and Statistics seems to have been relatively broader. As a result, the argument of „innovation“, as far it has been connected to historiographical cartography, doesn´t seem to be supportable anymore.
In: Karel Jan Hruza (Hg.), Österreichische Historiker 1900-1945. Lebensläufe und Karrieren in Österreich, Deutschland und der Tschechoslowakei in wissenschaftsgeschichtlichen Porträts, Wien 2008, 125-154., 2000
In: Rainer Mackensen (Hg.), Bevölkerungslehre und Bevölkerungspolitik vor 1933, Opladen 2002, 273-296., 2002
In: Die Stadt Salzburg im Nationalsozialismus. Biografische Recherchen zu NS-belasteten Straßennamen der Stadt Salzburg. URL: https://www.stadt-salzburg.at/ns-projekt/ns-strassennamen/univ-prof-dr-rene-marcic. Version 1 –22. 12. 2020 [21 S.]., 2020
herausragende journalistische Leistungen. Der Namensgeber dieses Journalistikpreises steht jedoch... more herausragende journalistische Leistungen. Der Namensgeber dieses Journalistikpreises steht jedoch immer wieder im Fokus geschichtspolitischer Debatten. Dabei geht es vor allem um Marcic' Vergangenheit im faschistischen kroatischen Ustascha-Regime (Nezavisna Država Hrvatska; NDH), aber auch um eine antisemitische Passage in einem Beitrag, den Marcic in der Weihnachtsbeilage der "Salzburger Nachrichten" des Jahres 1949 veröffentlichte 1. Zuletzt untersuchte 2007 eine wissenschaftliche Kommission die gegen Marcic erhobenen Vorwürfe. Die damalige Salzburger Landeshauptfrau Mag. Gabi Burgstaller (SPÖ) beauftragte ein Forscherteam, das "keine expliziten Aussagen" von Marcic fand, "die in irgendeiner Form Sympathie mit dem nationalsozialistischen Regime, mit Adolf Hitler und mit dessen Krieg bzw. Kriegsverbrechen" 2 ausgedrückt hätten. René Marcic wurde am 13. März 1919 in Wien als Sohn des ehemaligen Offiziers der österreichisch-ungarischen Armee Rudolf Marcic geboren, der sich nach dem Zerfall der Habsburgermonarchie in seine kroatische Heimat zurückgezogen hatte und dort als Marinemaler wirkte. Marcic' Mutter Elisabeth war eine geborene Nikolits-Königsbrück und Tochter eines Generals. Seine Schulzeit absolvierte René Marcic in Konvikten der Franziskaner auf der dalmatinischen Insel Badija und in Široki Brijeg bei Mostar (Herzegowina), wo er 1937 die Reifeprüfung mit der Gesamtnote "Ausgezeichnet in allen Gegenständen" ablegte. Nicht seine Eltern oder sein Vater, "der keine Zeit für die Erziehung hatte", sondern eher das als Eliteschmiede der kroatischen Intelligenz geltende
In: Die Stadt Salzburg im Nationalsozialismus. Biografische Recherchen zu NS-belasteten Straßennamen der Stadt Salzburg. URL: https://www.stadtsalzburg.at/ns-projekt/ns-strassennamen/dr-karl-renner. Version 1 – 14. 1. 2021 [19 S.]., 2021
Renner gehörte dem rechten Flügel der Sozialdemokratie an und war maßgeblich am Entstehen der Ers... more Renner gehörte dem rechten Flügel der Sozialdemokratie an und war maßgeblich am Entstehen der Ersten und der Zweiten Republik beteiligt. Er leitete die deutschösterreichische Delegation beim Friedenskongress von St.-Germain-en-Laye und amtierte von 1918 bis 1920 als Staatskanzler. Am 27. April 1945 wurde Renner neuerlich Staatskanzler einer provisorischen Staatsregierung, die nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs und der Befreiung von der NS-Diktatur die Republik Österreich wiederbegründete. Die alliierten Besatzungsmächte anerkannten die Regierung Renner im Herbst 1945 als legitime Repräsentantin Österreichs. Dies gilt als hervorragende politische Leistung des Staatsmannes Renner, weil die Gefahr einer Teilung des Landes damit gebannt zu sein schien 2. Am 20. Dezember 1945 wurde Karl Renner von der Bundesversammlung einstimmig zum ersten Bundespräsidenten der Zweiten Republik gewählt. Er verstarb am 31. Dezember 1950 und wurde am 5. Jänner 1951 in der Bundespräsidentengruft auf dem Wiener Zentralfriedhof (Grab Nr. 1) bestattet 3. Die nachstehenden Ausführungen beanspruchen weder, eine Gesamtdarstellung der Biografie und politischen Laufbahn Renners zu vermitteln, noch kann dessen politischideologischer Ansatz des "induktiven Marxismus" näher erläutert werden 4. Ebenso wenig
In: Die Stadt Salzburg im Nationalsozialismus. Biografische Recherchen zu NS-belasteten Straßennamen der Stadt Salzburg. URL: https://www.stadt-salzburg.at/ns-projekt/ns-strassennamen/univ-prof-dr-hans-sedlmayr. Version 1 –15. 12. 2020 [33 S.]., 2020
Hans Sedlmayr gilt als einer der profiliertesten, aber auch umstrittensten Kunsthistoriker des 20... more Hans Sedlmayr gilt als einer der profiliertesten, aber auch umstrittensten Kunsthistoriker des 20. Jahrhunderts. Willibald Sauerländer charakterisierte Sedlmayr als "einen der wenigen faschistischen Intellektuellen von hohen Graden" 1. Laut dem deutschen Kunsthistoriker gehörte Sedlmayr "ähnlich wie Heidegger oder Carl Schmitt (…) zu den wenigen Kalibern, die sich im totalen Staat engagiert, ja gefunden hatten" 2. Sauerländer problematisierte damit Sedlmayrs Rolle als politischen Kunsthistoriker, der sich vor, während und nach dem "Dritten Reich" zu seinen restaurativen kulturkritischen Anliegen bekannt hatte. Sedlmayrs Pathologisierung der Moderne drückte sich am prominentesten in dessen 1948 in erster Auflage erschienenen Hauptwerk "Verlust der Mitte" aus 3 , dem eine Affinität zur nationalsozialistischen Hetze gegen die "entartete Kunst" zugeschrieben wurde 4. Hans Sedlmayr wurde am 18. Jänner 1896 in Hornstein (Burgenland, damals Königreich Ungarn) als Sohn des Agrarökonomen Ernst C. Sedlmayr geboren 5. Am Ersten Weltkrieg nahm er zunächst in Galizien und Wolhynien, seit 1917 als Leutnant der k. u. k. Armee in Konstantinopel und in weiterer Folge an der Palästinafront und in Damaskus teil. Nach dem
In: Die Stadt Salzburg im Nationalsozialismus. Biografische Recherchen zu NS-belasteten Straßennamen der Stadt Salzburg. URL: https://www.stadtsalzburg.at/ns-projekt/ns-strassennamen/prof-dr-karl-boehm. Version 1 – 27. 7. 2020 [21 S.]., 2020
Lage: Aigen; Wegstück entlang des Aubaches zwischen der Zufahrt zur Finanzlandesdirektion und der... more Lage: Aigen; Wegstück entlang des Aubaches zwischen der Zufahrt zur Finanzlandesdirektion und der Bürglsteinstraße. Karl Böhm wurde am 28. August 1894 als ältester von drei Söhnen von Sophie und Leopold Böhm in Graz geboren. Sein Vater war Rechtsanwalt, begeisterter Wagnerianer und Musikkenner, der sich um das Grazer Konzertleben verdient gemacht hatte 1. Sowohl Leopold Böhm als auch die beiden Söhne Leopold junior und Walter waren Mitglieder des Akademischen Gesangvereines Graz (ab 1886 Deutscher akademischer Gesangverein, ab 1919 Akademische Sängerschaft Gothia zu Graz) 2. Von früher Kindheit an im elterlichen Haus mit dem bürgerlichen Musikleben vertraut, wurde Karl Böhm wesentlich vom Einfluss seines Vaters geprägt. Leopold Böhm sorgte nicht nur für die musikalische Ausbildung seines Sohnes, der jedoch nie Mitglied der Sängerschaft wurde, sondern er bewirkte auch, dass sein Sohn Rechtswissenschaften an der Karl-Franzens-Universität Graz inskribierte. Falls er mit seinen künstlerischen Ambitionen scheitern sollte, verfügte er über die Aussicht,
In: Die Stadt Salzburg im Nationalsozialismus. Biografische Recherchen zu NS-belasteten Straßennamen der Stadt Salzburg. URL: https://www.stadt-salzburg.at/ns-projekt/ns-strassennamen/richard-strauss. Version 1 – 11. 2. 2021 [15 S.]., 2021
Lage: Parsch; verbindet den Wolfsgartenweg mit der Alexander-Girardi-Straße und verläuft parallel... more Lage: Parsch; verbindet den Wolfsgartenweg mit der Alexander-Girardi-Straße und verläuft parallel zur Gaisbergstraße. Richard Georg Strauss wurde am 11. Juni 1864 als erstes Kind des späteren ersten Hornisten des Münchner Hofopernorchesters und Professors an der dortigen Akademie der Tonkunst Franz Strauss geboren. Seine Mutter Josephine stammte aus der Münchner Bierbrauerfamilie Pschorr. Schon während seiner Schulzeit machte sich Strauss, der von seinem Vater musikalisch gefördert wurde, einen Namen als komponierendes Talent. Nach seinem Abitur 1882 besuchte er Vorlesungen an der Münchner Ludwig-Maximilians-Universität in Philosophie und Kulturgeschichte. 1883 wurden erste Werke des jungen Komponisten in seiner Heimatstadt aufgeführt. Im selben Jahr ging er nach Berlin, wo er 1884 erstmals persönlich dem bedeutenden Dirigenten Hans von Bülow begegnete. Dieser
In: Die Stadt Salzburg im Nationalsozialismus. Biografische Recherchen zu NS-belasteten Straßennamen der Stadt Alexander Pinwinkler 11 Salzburg. URL: https://www.stadt-salzburg.at/ns-projekt/ns-strassennamen/wilhelm-furtwaengler. Version 1 – 4. 12. 2020 [20 S.]., 2020
wurde am 25. Jänner 1886 am Schöneberger Nollendorfplatz als Sohn des Professors für Klassische A... more wurde am 25. Jänner 1886 am Schöneberger Nollendorfplatz als Sohn des Professors für Klassische Archäologie Adolf Furtwängler und dessen Frau Adelheid geboren. Schon früh zeigte sich Furtwänglers musikalische Begabung, der in seinem Elternhaus in München und durch seine Erzieher Ludwig Curtius und Walter Riezler, die wichtigsten Assistenten seines Vaters, geistige und künstlerische Anregung fand. Von Anton Beer-Walbrunn und Joseph Gabriel Rheinberger in der Kunst der Komposition ausgebildet, führte der Münchner Orchesterverein bereits 1900
German History, 2014
Jensen's book gives a general and condensed overview of the ways in which German Jewish history w... more Jensen's book gives a general and condensed overview of the ways in which German Jewish history was entangled in the legal and political history of different German states. One of main dilemmas the author faced was certainly the question of which material to select. Jensen can be complimented for his successful selection of the most important facts of the German-Jewish legal and political history in the last two centuries. The author has also achieved a good balance between the chapters. Almost half of the book deals with the period between 1871 and 1933, which is only logical given the importance of that period. The book could, however, have paid more attention to internal Jewish politics on the communal level. Jewish brotherhoods (chevrot), which not only dealt with various needs of the community-taxes, burial, charity-but also constituted a kind of political milieu within each community, are not addressed at all. The same is true with regard to religious movements within Judaism, for example the struggle between reform and orthodoxy. Jensen does mention that these aspects belong not only to religious, but also to political history (p. 15); he therefore could and should have included them into the book. All in all, Jensen's book is a rich and fascinating compendium on German Jews in law and politics throughout the last two centuries.
In: Thomas Weidenholzer/Peter F. Kramml (Hg.), Gauhauptstadt Salzburg. Stadtverwaltung und Kommunalpolitik, Stadtgemeinde Salzburg, 2015 (=Die Stadt Salzburg im Nationalsozialismus; 6), 584-630.
Die Deutsche Bibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie; deta... more Die Deutsche Bibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über http://dnb.ddb.de abrufbar.
In: Alexander Pinwinkler/Thomas Weidenholzer (Hg.): Schweigen und erinnern. Das Problem Nationalsozialismus nach 1945, Salzburg: Stadtgemeinde Salzburg, 2016 (=Die Stadt Salzburg im Nationalsozialismus; 7), 388-431.
In: Katharina Prager/Wolfgang Straub (Hg.), Bilderbuch-Heimkehr? Remigration im Kontext, Wuppertal 2017, 291-301.
In: Angela Schwarz (Hg.), Streitfall Evolution. Eine Kulturgeschichte, Köln-Weimar-Wien 2017, 526-541.
In: Günter Bischof (ed.), Quiet Invaders Revisited? Biographies of Twentieth Century Immigrants to the United States, Innsbruck-Wien-Bozen 2017, 259-276.
In: Annemarie Steidl/Thomas Buchner/Werner Lausecker/Alexander Pinwinkler/Sigrid Wadauer/Hermann Zeitlhofer (Hg.), Übergänge und Schnittmengen. Arbeit, Migration, Bevölkerung und Wissenschaft in Diskussion, Wien 2008, 371-398.
In: Tel Aviver Jahrbuch für deutsche Geschichte 35 (2007), 164-182.
Als westdeutsche Historiker, Soziologen und Demographen um 1950 ihren diskursiven Standort neu zu... more Als westdeutsche Historiker, Soziologen und Demographen um 1950 ihren diskursiven Standort neu zu bestimmen suchten, ließ sich die fatale Verquickung der Bevölkerungswissenschaften mit rassistischen Politiken des »Drit-ten Reichs« nicht einfach übergehen. Einige der Bevölkerungsforscher hatten derartige Praktiken selbst mitgetragen und waren nach 1945 teilweise wieder in akademische (und/oder amtliche) Positionen eingerückt. Für die Histori-ker unter ihnen stellte sich jetzt die zwingende Frage, ob und wie sie ihre Konzeptualisierungen von »Bevölkerungsgeschichte« an die veränderten politischen und gesellschaftlichen Verhältnisse anpassen sollten. Der vorliegende Beitrag beleuchtet das relationale Verhältnis von Konti-nuität und Wandel derartiger Diskurse in den 1950er bis 1970er Jahren. Folgt man retrospektiven Sichtweisen innerhalb der gegenwärtigen »Historischen Demographie«, waren historische Bevölkerungsforschungen damals inner-halb der bundesdeutschen Geschichtswissenschaft randständig und international weitgehend isoliert. In Deutschland war zwar bereits in den 1920er Jahren eine »bevölkerungsbiologische« Methode der Familienrekonstitution aus Kirchenbüchern entwickelt worden. Indem in der NS-Zeit zahlreiche »Ortssippenbücher« erstellt wurden, sollte die rassistische Erfassung der »Volksgemeinschaft« vorangetrieben werden. Doch erst seit dem Aufstieg der »Historischen Demographie«, die seit den 1970er Jahren programma-tisch demographische Verhaltensmuster von einzelnen Menschen und von deren Familien zu erforschen suchte, gewannen mikrodemographische Lo-kal-und Regionalstudien, jetzt mit sozialgeschichtlichem Anspruch, neuer-lich an Bedeutung. Hingegen beschrieb die gängige bundesdeutsche »Bevöl-kerungsgeschichte« demographische Strukturen und Prozesse überwiegend aus einer vorwiegend makroanalytischen Sicht.
In: Comparativ, 13 (2003), Themenheft „Volks-(An)Ordnung. Einschließen, ausschließen, einteilen, aufteilen!“ 31-48.
In: Gerhard Baader/Veronika Hofer/Thomas Mayer (Hg.), Eugenik in Österreich. Biopolitische Strukturen von 1900 bis 1945, Wien 2007, 257-283.
In: Ingo Haar/Michael Fahlbusch (eds.), German Scholars and Ethnic Cleansing 1920-1945. New York-Oxford 2005, 86-99., 2005
In: Rainer Mackensen/Jürgen Reulecke (Hg.), Das Konstrukt „Bevölkerung“ vor, im und nach dem „Dritten Reich“, Wiesbaden 2005, 236-254., 2005
Alexander Pinwinkler´s case study concentrates on relations between „population“ and „historical ... more Alexander Pinwinkler´s case study concentrates on relations between „population“ and „historical cartography“ within discourses of the German Volksgeschichte. Historiographical practices of visualizing „demographical“ phenomenons followed ethnically and/or racially restriced perspectives. Most of the maps analysed in the present study dealed with migrations of ethnic Germans towards Eastern and Southeastern Europe. Maps usually over-emphazised the influence of German Volkstum on migrations and cultural transfer in this area. They were limited to a geographical macroperspective, too. In contrary to contemporary historiographical cartography, „demographical“ methodology in Geography and Statistics seems to have been relatively broader. As a result, the argument of „innovation“, as far it has been connected to historiographical cartography, doesn´t seem to be supportable anymore.
In: Karel Jan Hruza (Hg.), Österreichische Historiker 1900-1945. Lebensläufe und Karrieren in Österreich, Deutschland und der Tschechoslowakei in wissenschaftsgeschichtlichen Porträts, Wien 2008, 125-154., 2000
In: Rainer Mackensen (Hg.), Bevölkerungslehre und Bevölkerungspolitik vor 1933, Opladen 2002, 273-296., 2002
Handbuch der völkischen Wissenschaften Akteure, Netzwerke, Forschungsprogramme Herausgegeben vo... more Handbuch der völkischen Wissenschaften Akteure, Netzwerke, Forschungsprogramme Herausgegeben von Michael Fahlbusch, Ingo Haar und Alexander Pinwinkler Unter Mitarbeit von David Hamann 2., grundlegend erweiterte und überarbeitete Auflage Teilband 1 ISBN 978-3-11-043891-8 e-ISBN (PDF) 978-3-11-042989-3 e-ISBN (EPUB) 978-3-11-042995-4
Im Dezember 2015 widerrief die Universität Salzburg die Ehrendoktorate, die sie 1983 Konrad Loren... more Im Dezember 2015 widerrief die Universität Salzburg die Ehrendoktorate, die sie 1983 Konrad Lorenz und Wolfgang Hefermehl ungeachtet ihrer nationalsozialistischen Vergangenheit verliehen hatte.
Der Sammelband nimmt die Kontroverse um den Nobelpreisträger Konrad Lorenz zum Anlass, die zeitgeschichtlichen, juristischen und hochschulpolitischen Grundlagen von akademischen Ehrungen zu untersuchen. Der komplexe Weg zur Ehrung und die biografische Selbstdarstellung der Geehrten geraten dabei ebenso in den Blick wie der weitere Umgang mit ihnen.
Hierzu werden sowohl das deutsche und österreichische Ehrungsrecht vorgestellt als auch akademische Ehrungspraktiken exemplarisch analysiert. Der zeitliche Horizont der Beiträge reicht vom „Dritten Reich“ bis in die Gegenwart.
Die Arbeit wurde vom Institut für Geschichte der Universität Salzburg im Jahre 2001 als Dissertat... more Die Arbeit wurde vom Institut für Geschichte der Universität Salzburg im Jahre 2001 als Dissertation angenommen und für den Druck überarbeitet. Bibliografische Information Der Deutschen Bibliothek Die Deutsche Bibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über <http://dnb.ddb.de> abrufbar. Der Abdruck der Abbildungen erfolgt mit freundlicher Genehmigung von Frau Franziska Winkler (S. 335 und 474) sowie vom Bildarchiv der Österreichischen Nationalbibliothek (S. 198) (ÖNB Wien, Bildarchiv, Signatur L 51.576 C). Gedruckt auf alterungsbeständigem (säurefreiem) Papier entsprechend ISO 9706 ∞ * Vorwort Der Gedanke, die Biographie des österreichischen Statistikers Wilhelm Winkler zu untersuchen, stammt nicht von mir, sondern von Josef Ehmer, dem o. Professor für Neuere Geschichte am Institut für Geschichte der Universität Salzburg. Als ich im Herbst des Jahres 1998 mit meinen Forschungen begann, wußte ich außer einigen wenigen biographischen Daten, die mein Interesse für Winkler immerhin schlagartig weckten, noch nichts über den Gegenstand meiner zukünftigen Arbeit. Josef Ehmer stand mir jedoch bei meinen Forschungen von Anfang an bis zum Abschluß der vorliegenden überarbeiteten Fassung der Dissertation helfend und ermutigend zur Seite. Dafür möchte ich ihm herzlich danken. Hanns Haas, der o. Professor für Österreichische Geschichte am Salzburger Institut für Geschichte, betreute meine Arbeit als Zweitbegutachter. Bei ihm bedanke ich mich besonders für sein kritisches Interesse und seine vielen weiterführenden Anregungen. Daß die vorliegende Studie für sich in Anspruch nehmen kann, tatsächlich eine Biographie zu sein und nicht darauf beschränkt ist, nur bestimmte Aspekte der öffentlichen Wirkung eines Gelehrten darzustellen, verdanke ich dem überaus freundlichen Entgegenkommen von Winklers Familie. Bei Frau Franziska Winkler, seiner Witwe, bedanke ich mich besonders, daß sie sich meinem Anliegen mit größtem Verständnis geöffnet hat. Ohne ihre Bereitschaft, dem Biographen Teile des privaten Nachlasses ihres Gatten zur Verfügung zu stellen, wäre die vorliegende Arbeit in dieser Art nicht zustande gekommen. Herzlich möchte ich Winklers Söhnen danken, deren Interesse und wertvolle Auskünfte meine Arbeit ungemein bereichert haben: Prof. Dr. Othmar Winkler ist als emeritierter Hochschullehrer für Statistik an der Georgetown University (Washington, D. C.) geradezu der "dritte" Betreuer meiner Studie gewesen. Seine kritische, zurückhaltend prüfende Lektüre war für mich äußerst wertvoll. Bei Herrn Berthold Winkler bedanke ich mich, daß er mir die unveröffentlichte Autobiographie seines Vaters zur Verfügung gestellt hat, die sich als eine unverzichtbare Grundlage für diese Arbeit erwiesen hat. Wilhelm Winklers ältestem Sohn, Herrn Prof. Dr. Erhard Winkler, danke ich aufrichtig für das ausführliche Gespräch, das er mit mir über seinen Vater führte. Und Herrn Hans Kunz, dem Sohn von Franziska Winkler, danke ich herzlich für die Überlassung einer Mappe, die Erinnerungen an Winkler enthält. Der Bereitschaft weiterer Zeitzeugen, ihre Erinnerungen für die vorliegende biographische Darstellung beizusteuern, verdanke ich eine Fülle von sachlichen Informationen und atmosphärischen Eindrücken rund um die Person von Wilhelm Winkler. Sie alle sind namentlich in dieser Arbeit genannt. Die freundlichen Hilfestellungen, die ich von den Herren Adam und Bruckmann erfahren durfte, möchte 6 Vorwort
Die Universität Salzburg, ursprünglich 1622 gegründet und 1810 aufgelassen, wurde 1962 offiziell ... more Die Universität Salzburg, ursprünglich 1622 gegründet und 1810 aufgelassen, wurde 1962 offiziell wiedererrichtet. Alexander Pinwinkler untersucht in dieser Studie die Biografien, Netzwerke und Karriereverläufe der „Gründergeneration" der Professorinnen und Professoren.
Damit leistet er nicht nur einen Beitrag zur Universitätsgeschichte, sondern auch zur österreichischen Zeitgeschichte von den 1930er- bis zu den 1970er-Jahren. Das politisch-ideologische Profil der Universität Salzburg spiegelte sich wesentlich in den Berufungen von Professorinnen und Professoren und in akademischen Ehrungen und Festakten wider. Warum wurden noch in den frühen 1960er-Jahren häufig katholisch-konservative und ehemals nationalsozialistische Wissenschaftler an die Universität Salzburg berufen bzw. von dieser geehrt? Inwiefern veränderten sich diese Praktiken infolge verstärkten politischen und gesellschaftlichen Wandels?
Die Monographie stellt akademische Geschichtsforschung, demographisches Denken und Bevölkerungswi... more Die Monographie stellt akademische Geschichtsforschung, demographisches Denken und Bevölkerungswissenschaften in wissenschaftsgeschichtlichen Kontexten dar.
Sie analysiert Forschungen und Expertisen zu ‚Volkstumswechsel‘ und ‚Umvolkung‘, zu Migrationen als ‚Völkerbewegungen‘ und zur ‚Bevölkerungs-‘, ‚Raum-‘ und ‚Siedlungsgeschichte‘. Speziell in der Zeit zwischen den beiden Weltkriegen avancierte ‚Bevölkerung‘ zu einem vorübergehend viel diskutierten Schlüsseltheorem.
Trotz des Legitimationsdrucks, der wegen ihrer Involvierung in die Politik des ‚Dritten Reichs‘ und aufgrund des veränderten internationalen Forschungsumfelds auf den ‚historischen Bevölkerungsforschungen‘ lastete, verloren ihre völkischen Denktraditionen in der frühen Bundesrepublik nur allmählich an Bedeutung.
Von der vorherrschenden makroskopischen Spielart der ‚Bevölkerungsgeschichte‘, die auf ‚Raum‘ und ‚Struktur‘ zentriert blieb, grenzten sich erst in den 1970er-Jahren in der Bundesrepublik Deutschland die ‚Historische Demographie‘ und in Österreich die ‚Historische Familienforschung‘ deutlich ab. Damit wurde nicht nur die Abwendung vom Paradigma des ‚Volks‘ endgültig festgeschrieben, sondern auch ein Durchbruch zur Internationalisierung ‚historischer Bevölkerungsforschungen‘ erzielt.
Erinnern.at. Nationalsozialismus und Holocaust: Gedächtnis und Gegenwart.
Liebe Kolleginnen und Kollegen, als mich Michael Fahlbusch und Ingo Haar einluden, am Handbuch al... more Liebe Kolleginnen und Kollegen, als mich Michael Fahlbusch und Ingo Haar einluden, am Handbuch als Ko-Herausgeber mitzuarbeiten, sagte ich mir: Das wird eine komplexe und auch eine anstrengende Aufgabe! Und tatsächlich, meine Vorahnung schien mir recht zu geben: Ab Jänner 2016 folgte ein Artikel nach dem anderen, und jeder einzelne der eingehenden Fachartikel war so sorgfältig als möglich zu lektorieren und jeweils auch kritisch zu kommentieren. Der Strom an Beiträgen schien nicht mehr abzureißen, bis endlich im Sommer dieses Jahres ein Ende absehbar zu sein schien. Warum überhaupt ein Handbuch, warum gar ein Handbuch der völkischen Wissenschaften? Zum Ersten: Das Konzept des Handbuchs scheint auf den ersten Blick vielleicht sogar ein wenig antiquiert zu sein. Erscheint es heute denn sinnvoll und möglich zu sein, das weite Feld der "völkischen Wissenschaften" zwischen zwei (oder in diesem Fall vier) Buchdeckel zu bannen, die von Seite 1 bis Seite 2.255 ziemlich genau 11,50 Zentimeter voneinander entfernt liegen? Die historische Forschung produziert bekanntlich eine längst unübersehbare Anzahl von Monographien und Artikeln. Die Geschichtswissenschaften zerfasern zusehends in viele verschiedene Teildisziplinen und Forschungsfelder, die oftmals nichts oder nur wenig voneinander zu wissen scheinen. An diesem Punkt setzt unser Handbuch der völkischen Wissenschaften an: Das Handbuch vermittelt Orientierung zu einem breit gefächerten transdiszplinären Themenfeld, und es folgt auch der Tradition des wissenschaftlichen Diskurses, Handbücher zu veröffentlichen. 2013 erschien übrigens das Handwörterbuch "Über