Erwin Ebermann | University of Vienna (original) (raw)

Papers by Erwin Ebermann

Research paper thumbnail of POSSESSIVSAETZE IM SAMO VON BURKINA FASO

Afrikanistische Arbeitspapiere 24, 1990

Die Nordsamo- oder San-Varietäten zählen zur Gruppe der Ostmandesprachen. Der Artikel zeigt unter... more Die Nordsamo- oder San-Varietäten zählen zur Gruppe der Ostmandesprachen. Der Artikel zeigt unterschiedliche Formen von 'Besitz'verhältnissen bei Wahl unterschiedlicher Postpositionen.

Research paper thumbnail of Genitivverbindungen in den noerdlichen Samosprachen

Afri­ka u. Übersee 74, 1991

Das Nordsamo oder San ist eine Ostmande-Sprache in Burkina Faso, welche sich in zahlreiche Variet... more Das Nordsamo oder San ist eine Ostmande-Sprache in Burkina Faso, welche sich in zahlreiche Varietäten, welche untereinander meist kaum verständlich sind, aufteilt. Der Artikel beschreibt die Bildung des Genitivs und zeigt, welcher Logik die drei unterschiedlichen Bildungsarten folgen.

Research paper thumbnail of Zur Entstehung des Kausativpräfixes la-' im Manding

KOMPARATIVE AFRIKANISTIK: SPRACHE, GESCHICHTE UND LITERATUR IN AFRIKA. Festschrift zu Ehren des Univ.Prof.Dr.Hans G. Mukarovsky, 1992

Das Kausativpräfix /lá-/ vieler Mandingvarianten könnte seinen Ursprung in einem Verb mit der Bed... more Das Kausativpräfix /lá-/ vieler Mandingvarianten könnte seinen Ursprung in einem Verb mit der Bedeutung ‘stellen, legen’ haben, wodurch auch erklärbar wäre, warum das direkte Objekt des Satzes zum logischen Ausüber der im Verb ausgedrückten Handlung wird. Diese Annahme beruht auf folgenden Überlegungen:
1. Für /lá-/ muß wahrscheinlich eine andere Ursprungswortklasse als für andere Präfixe angenommen werden.
a) im Gegensatz zu allen anderen Verbpräfixen findet sich zu /lá-/ keine nominale Entsprechung, weshalb (entgegen den anderen Präfixen) ein nominaler Ursprung nicht bewiesen ist;
b) im Gegensatz zu anderen Präfixen kann unter der Annahme eines nominalen Ursprungs nicht die voraussichtliche Bedeutung der Ableitung (hier = Kausativ) als logisches Ergebnis der Kombination von Einzelelementen vorausgesagt werden. Ein nominaler Ursprung von /lá-/ könnte nicht erklären, warum /lá-/ und Verb zusammen kausative Funktion haben sollten;
c) gleichzeitig ist das kausative Verbpräfix /lá-/ das einzige ohne Entsprechung in Mandesprachen außerhalb der Westgruppe.
2. In Ostmandesprachen findet sich eine nicht morphologisch markierte Kausativstruktur, deren Ableitung im Manding einen logischen und morphologisch markierten Kausativ ergeben würde;
3. Diese Kausativstruktur ist sowohl phonologisch als auch durch existierende Abbauprozesse ins Manding übertragbar.

Research paper thumbnail of Gedanken zu Ton, Wortklassen und Subjekt-Prädikat-Beziehung im Kelinga-Bozo und anderen Mande-Sprachen

Sprachwissenschaftliche Beiträge zum 16. Afrikanistentag in Leipzig 2003. Gerald Heusing (ed.), 2005

Die Mandesprache Kelinga, auch Hainyaxo genannt, ist eine Bozo-Varietät und damit eine Mandesprac... more Die Mandesprache Kelinga, auch Hainyaxo genannt, ist eine Bozo-Varietät und damit eine Mandesprache.
Sie zeigt einen hochinteressanten Zusammenhang zwischen Wortklasse, Prädikat und tonalen Veränderungen. So werden z.B. Töne beim Wechsel von Nomen zu Verb invertiert, d.h. dass ein tieftoniges Nomen wàxà '(das) Töten' seine Entsprechung im hochtonigen Verb wáxá 'töten' findet. Aber zu diesem Wandel kommt es auch, wenn Nomina prädikativ verwendet werden, wie z.B. bei xálú 'Mann', welches im Satz 'Er ist ein Mann' (Struktur Pronomen - Morphem der Gleichsetzung - Mann) tieftonig realisiert wird, nämlich à xélé xàlù.
Es ist daher nicht auszuschließen, dass das Kelinga eine Sprache ohne Verbklasse sein könnte.

Research paper thumbnail of Kleines Wörterbuch der Bambara-Sprache: Deutsch-Bambara/Bambara-Deutsch

Kleines Wörterbuch der Bambara-Sprache: Deutsch-Bambara/Bambara-Deutsch, 1986

Wörterbuch Deutsch-Bambara und Bambara-Deutsch mit ca. 15000 Einträgen, in der Regel mit Angaben ... more Wörterbuch Deutsch-Bambara und Bambara-Deutsch mit ca. 15000 Einträgen, in der Regel mit Angaben zur Wortklasse, mit Beispielsätzen und Beschreibung notwendiger Komplemente und syntaktischer Strukturen (wie z.B. beim Verb fèere 'verkaufen' die zusätzliche Angabe der notwendigen Postposition mà 'an', also kà X fèere Y mà 'X an Y verkaufen').

Research paper thumbnail of Die Sprache der Mauka : eine kleine Grammatik der Sprache eines westafrikanischen Volkes im Nordwesten der Elfenbeinküste

Die Sprache der Mauka : eine kleine Grammatik der Sprache eines westafrikanischen Volkes im Nordwesten der Elfenbeinküste, 1986

Research paper thumbnail of Komparative Afrikanistik : sprach-, geschichts- und literaturwissenschaftliche Aufsätze zu Ehren von Hans G. Mukarovsky anlässlich seines 70. Geburtstags

Komparative Afrikanistik : sprach-, geschichts- und literaturwissenschaftliche Aufsätze zu Ehren von Hans G. Mukarovsky anlässlich seines 70. Geburtstags, 1992

Eine Reihe verschiedener Beiträge zu afrikanischer Sprachwissenschaft, zu afrikanischen Literatur... more Eine Reihe verschiedener Beiträge zu afrikanischer Sprachwissenschaft, zu afrikanischen Literaturen und afrikanischer Geschichte

Research paper thumbnail of From double negation to portmanteau: comparative sentence negation in Northern Samo

Typological studies in language, 2009

Quite probably and as Kastenholz postulated, double negation may well have been a feature of Prot... more Quite probably and as Kastenholz postulated, double negation may well have been a feature of Proto-Eastern Mande and quite certainly in Proto-Samo. While in most Northern Samo dialects information about TAM and polarity are given by separate morphemes, some Northern Samo dialects (Toeni, Saane) developed post-subject portmanteau-morphems typical and dominant in Western Mande.
The remarkable dialectal differentiation of Northern Samo showing up also in the field of negation may be best explained by different migration experiences of Samo subgroups, including stopovers, by very different linguistic contact zones in today’s Northern Samo regions, and by a possible different impact of slave trade on the Northern Samo re-gions.

Research paper thumbnail of Muslime und Musliminnen in Wien zwischen Religion und Rechtsstaat

Muslime und Musliminnen in Wien zwischen Religion und Rechtsstaat, 2023

In dieser Studie wurden insgesamt 1019 Muslime und Musliminnen im Großraum Wien befragt, wobei da... more In dieser Studie wurden insgesamt 1019 Muslime und Musliminnen im Großraum Wien befragt, wobei das Hauptthema der Befragung der Umgang mit potentiellen Konflikten zwischen staatlichen Gesetzen und religiösem Recht, ausgedrückt durch Suren und Ahadith, war. Wozu tendieren in Wien lebende Menschen muslimischen Glaubens, wenn die religiösen Vorgaben potentiell zu Gesetzesverletzungen führen könnten? Eine wesentliche Erkenntnis der Studie ist, dass die pauschale Abfrage, ob der Koran oder die staatlichen Gesetze wichtiger sei, nur bedingt und wenig verläßlich Auskunft darüber gibt, ob Personen wirklich zur Gesetzesverletzung neigen. Eine weitere wichtige Erkenntnis liegt in der deutlichen Differenzierung der Einstellungen zu Juden bzw. Israelis. Während Juden im Durchschnitt leicht negativ beurteilt werden, wobei bei Zunahme der Religiösität die negative Beurteilung steigt, werden Israelis extrem negativ beurteilt. Bei dieser extrem negativen Beurteilung von Israelis spielt Religiösität eine deutlich geringere Rolle als die Einschätzung der israelischen Palästina-Politik. Eine weitere wichtige Erkenntnis ist die innerliche Zerrissenheit von Angehörigen der zweiten Generation, welche sich einerseits von ihren Einstellungen der Bevölkerungsmehrheit deutlich annähern, jedoch gleichzeitig eine zunehmende Distanz zu dieser zeigen, deren Ursache auf dem Gefühl mangelnder Wertschätzung durch diesselbe beruhen dürfte.

Research paper thumbnail of Gundofen, die geheimen Dinge : Fetische und Geheimbünde bei den Bambara. Gespräche mit Eingeweihten über die Fetische und die Geheimgesellschaften der Bambara in Mali : Bambara-Deutsch

Gundofen, die geheimen Dinge: Fetische und Geheimbünde bei den Bambara, 1989

Gespräche mit Eingeweihten über die Geheimbünde der Bambara und ihre Erziehungsmechanismen in ein... more Gespräche mit Eingeweihten über die Geheimbünde der Bambara und ihre Erziehungsmechanismen in einem kleinen Dorf in der Region Bélédougou in Mali. Die Gespräche werden sowohl in der Originalsprache Bambara wie auch auf Deutsch wiedergegeben.
Dabei werden Themen berührt wie übermittelte Werte, Arten des Lernens in den Geheimbünden, die unterschiedlichen Ausrichtungen der verschiedenen Geheimbünde, Beziehungen zwischen Traditionalisten, Muslimen und Christen; Vorstellungen von Gott und des freien Willens. So klingt es für Muslime wie Frevel, wenn ein Bambara beim Opfern sagt: ni ala sònna, ni ala ma sòn, a bè kè. "Ob es Gott will oder nicht, es (das was ich bezwecke) wird geschehen. Allerdings glauben auch die Bambara daran, dass Gott die höchste Autorität ist, dass er jedoch alles zulässt und nicht in das Leben der Menschen eingreift und die Nichteinhaltung seiner Normen nur durch Folgen spüren lässt. Dies ist ein wesentlicher Unterschied zu häufigen Formen muslimischen Denkens ('So Gott will...')

Research paper thumbnail of Chancen & Risiken der Entwicklung Subsahara-Afrikas : Beiträge zu den Ringvorlesungen des Afro-Asiatischen Instituts Wien & des Instituts für Völkerkunde der Universität Wien

Chancen & Risiken der Entwicklung Subsahara-Afrikas : Beiträge zu den Ringvorlesungen des Afro-Asiatischen Instituts Wien & des Instituts für Völkerkunde , 1996

Eine Reihe verschiedener Beiträge zu unterschiedlichsten Bereichen afrikanischer Entwicklung. Die... more Eine Reihe verschiedener Beiträge zu unterschiedlichsten Bereichen afrikanischer Entwicklung. Die Kernfrage war jeweils die Darstellung des Status Quo sowie erkennbarer Entwicklungstendenzen. So schrieb z.B. der prominente nigerianische Zukunftsforscher Adegun Abiodun über die Einbindung neuerster Technologien in die afrikanische Entwicklung und das notwendige Überspringen von Zwischenstationen; der Politologe Franz Nuscheler schrieb über die Entwicklungskonformität der staatlichen und supranationalen Organisationsstrukturen Afrikas; Gudrun Lachenmann schrieb über Frauenbewegungen und NGOs als Kräfte der Zivilgesellschaft; der Geograph Karl Stiglbauer schrieb über Entwicklungsprobleme Afrikas aus ökologischer Sicht, der Soziologe Leopold Rosenmayr beschrieb Kulturwandel und Generationenkonflikt anhand von Dorfstudien und Umfragen; der Religionswissenschaftler Chibu Udeani schrieb über afrikanische Identität (Selbstwertgefühl) und die Entwicklung der afrikanischen Gesellschaft; Erwin Ebermann schrieb über den Zusammenhang zwischen Demographie und Entwicklungsdynamik, Ferdowsi Mir schrieb über Konfliktlinien und Konfliktlösung in Afrika und ob die KSZE als Vorbild dienen könnte usw.

Research paper thumbnail of Some Thoughts on the Connection between Demography and Development Dynamics

This study shows that there are close links between demographic factors and the development dynam... more This study shows that there are close links between demographic factors and the development dynamics of societies. This can be clearly demonstrated on the basis of statistical demographic, political and sociological data from both the Far East and sub-Saharan Africa. The traditionally low population density of most regions in Africa has proven to be an absolute development disadvantage and there are also considerable demographic disadvantages compared to the Far East, which have an inhibiting effect on development. The larger the population of African countries, the greater their ethnic differentiation, whereas in the Far East it is usually the other way round. This leads to a decrease in the population's ability to mobilise, to a widespread inability to use African languages to educate their own populations, to a significant increase in conflicts that threaten development, etc.

Research paper thumbnail of Negation Patterns in West African Languages and Beyond

Typological Studies in Language, 2009

This volume deals with issues on negation patterns in languages of West Africa and the adjacent n... more This volume deals with issues on negation patterns in languages of West Africa and the adjacent north and east. The first aim is to provide data on various aspects of negation in African languages. Although the topics addressed here reflect a great diversity of negation patterns, the following typological features have been identified to be prominent in our region: conflict or even incompatibility between negation and focus, use of other indirect means of negating non-indicative mood (covered under the term ‘Prohibitive’), different negation patterns in different Tense-Aspect-Moods (e.g. Imperfective vs. Perfective), lack of negative indefinites, and disjunctive negative marking (often referred to as ‘double negation’). The articles presented here show that areal factors have played a significant role in the development of negation strategies in the languages of West Africa and beyond. On the other hand genetic factors seem to be less prominent.

Research paper thumbnail of Gedanken zum Zusammenhang zwischen Demographie und Entwicklungsdynamik in Afrika

Dimensionen 2000 - Umwelt, Friede und Entwicklung, 1997

Diese Studie zeigt, dass es enge Zusammenhänge zwischen demographischen Faktoren und der Entwick... more Diese Studie zeigt, dass es enge Zusammenhänge zwischen demographischen Faktoren und der Entwicklungsdynamik von Gesellschaften gibt. Dies kann anhand von statistischen demographischen, politischen wie soziologischen Daten sowohl aus dem Fernen Osten wie auch aus Subsahara-Afrika deutlich gezeigt werden. Die traditionell geringe Bevölkerungsdichte der meisten Regionen Afrikas erwies sich dabei als absoluter Entwicklungsnachteil und auch zeigen sich erhebliche demographische Nachteile gegenüber dem Fernen Osten, welche entwicklungshemmend wirken. Je größer die Population afrikanischer Staaten, desto stärker ist ihre ethnische Differenzierung, im Fernen Osten hingegen meist umgekehrt. Dies führt zu einer Abnahme der Mobilisierungsfähigkeit der Bevölkerung, zu einer weitgehenden Unmöglichkeit, afrikanische Sprachen zur Bildung der eigenen Bevölkerung einzusetzen, zu deutlich verstärkten und entwicklungsbedrohenden Konflikten etc.

Research paper thumbnail of POSSESSIVSAETZE IM SAMO VON BURKINA FASO

Afrikanistische Arbeitspapiere 24, 1990

Die Nordsamo- oder San-Varietäten zählen zur Gruppe der Ostmandesprachen. Der Artikel zeigt unter... more Die Nordsamo- oder San-Varietäten zählen zur Gruppe der Ostmandesprachen. Der Artikel zeigt unterschiedliche Formen von 'Besitz'verhältnissen bei Wahl unterschiedlicher Postpositionen.

Research paper thumbnail of Genitivverbindungen in den noerdlichen Samosprachen

Afri­ka u. Übersee 74, 1991

Das Nordsamo oder San ist eine Ostmande-Sprache in Burkina Faso, welche sich in zahlreiche Variet... more Das Nordsamo oder San ist eine Ostmande-Sprache in Burkina Faso, welche sich in zahlreiche Varietäten, welche untereinander meist kaum verständlich sind, aufteilt. Der Artikel beschreibt die Bildung des Genitivs und zeigt, welcher Logik die drei unterschiedlichen Bildungsarten folgen.

Research paper thumbnail of Zur Entstehung des Kausativpräfixes la-' im Manding

KOMPARATIVE AFRIKANISTIK: SPRACHE, GESCHICHTE UND LITERATUR IN AFRIKA. Festschrift zu Ehren des Univ.Prof.Dr.Hans G. Mukarovsky, 1992

Das Kausativpräfix /lá-/ vieler Mandingvarianten könnte seinen Ursprung in einem Verb mit der Bed... more Das Kausativpräfix /lá-/ vieler Mandingvarianten könnte seinen Ursprung in einem Verb mit der Bedeutung ‘stellen, legen’ haben, wodurch auch erklärbar wäre, warum das direkte Objekt des Satzes zum logischen Ausüber der im Verb ausgedrückten Handlung wird. Diese Annahme beruht auf folgenden Überlegungen:
1. Für /lá-/ muß wahrscheinlich eine andere Ursprungswortklasse als für andere Präfixe angenommen werden.
a) im Gegensatz zu allen anderen Verbpräfixen findet sich zu /lá-/ keine nominale Entsprechung, weshalb (entgegen den anderen Präfixen) ein nominaler Ursprung nicht bewiesen ist;
b) im Gegensatz zu anderen Präfixen kann unter der Annahme eines nominalen Ursprungs nicht die voraussichtliche Bedeutung der Ableitung (hier = Kausativ) als logisches Ergebnis der Kombination von Einzelelementen vorausgesagt werden. Ein nominaler Ursprung von /lá-/ könnte nicht erklären, warum /lá-/ und Verb zusammen kausative Funktion haben sollten;
c) gleichzeitig ist das kausative Verbpräfix /lá-/ das einzige ohne Entsprechung in Mandesprachen außerhalb der Westgruppe.
2. In Ostmandesprachen findet sich eine nicht morphologisch markierte Kausativstruktur, deren Ableitung im Manding einen logischen und morphologisch markierten Kausativ ergeben würde;
3. Diese Kausativstruktur ist sowohl phonologisch als auch durch existierende Abbauprozesse ins Manding übertragbar.

Research paper thumbnail of Gedanken zu Ton, Wortklassen und Subjekt-Prädikat-Beziehung im Kelinga-Bozo und anderen Mande-Sprachen

Sprachwissenschaftliche Beiträge zum 16. Afrikanistentag in Leipzig 2003. Gerald Heusing (ed.), 2005

Die Mandesprache Kelinga, auch Hainyaxo genannt, ist eine Bozo-Varietät und damit eine Mandesprac... more Die Mandesprache Kelinga, auch Hainyaxo genannt, ist eine Bozo-Varietät und damit eine Mandesprache.
Sie zeigt einen hochinteressanten Zusammenhang zwischen Wortklasse, Prädikat und tonalen Veränderungen. So werden z.B. Töne beim Wechsel von Nomen zu Verb invertiert, d.h. dass ein tieftoniges Nomen wàxà '(das) Töten' seine Entsprechung im hochtonigen Verb wáxá 'töten' findet. Aber zu diesem Wandel kommt es auch, wenn Nomina prädikativ verwendet werden, wie z.B. bei xálú 'Mann', welches im Satz 'Er ist ein Mann' (Struktur Pronomen - Morphem der Gleichsetzung - Mann) tieftonig realisiert wird, nämlich à xélé xàlù.
Es ist daher nicht auszuschließen, dass das Kelinga eine Sprache ohne Verbklasse sein könnte.

Research paper thumbnail of Kleines Wörterbuch der Bambara-Sprache: Deutsch-Bambara/Bambara-Deutsch

Kleines Wörterbuch der Bambara-Sprache: Deutsch-Bambara/Bambara-Deutsch, 1986

Wörterbuch Deutsch-Bambara und Bambara-Deutsch mit ca. 15000 Einträgen, in der Regel mit Angaben ... more Wörterbuch Deutsch-Bambara und Bambara-Deutsch mit ca. 15000 Einträgen, in der Regel mit Angaben zur Wortklasse, mit Beispielsätzen und Beschreibung notwendiger Komplemente und syntaktischer Strukturen (wie z.B. beim Verb fèere 'verkaufen' die zusätzliche Angabe der notwendigen Postposition mà 'an', also kà X fèere Y mà 'X an Y verkaufen').

Research paper thumbnail of Die Sprache der Mauka : eine kleine Grammatik der Sprache eines westafrikanischen Volkes im Nordwesten der Elfenbeinküste

Die Sprache der Mauka : eine kleine Grammatik der Sprache eines westafrikanischen Volkes im Nordwesten der Elfenbeinküste, 1986

Research paper thumbnail of Komparative Afrikanistik : sprach-, geschichts- und literaturwissenschaftliche Aufsätze zu Ehren von Hans G. Mukarovsky anlässlich seines 70. Geburtstags

Komparative Afrikanistik : sprach-, geschichts- und literaturwissenschaftliche Aufsätze zu Ehren von Hans G. Mukarovsky anlässlich seines 70. Geburtstags, 1992

Eine Reihe verschiedener Beiträge zu afrikanischer Sprachwissenschaft, zu afrikanischen Literatur... more Eine Reihe verschiedener Beiträge zu afrikanischer Sprachwissenschaft, zu afrikanischen Literaturen und afrikanischer Geschichte

Research paper thumbnail of From double negation to portmanteau: comparative sentence negation in Northern Samo

Typological studies in language, 2009

Quite probably and as Kastenholz postulated, double negation may well have been a feature of Prot... more Quite probably and as Kastenholz postulated, double negation may well have been a feature of Proto-Eastern Mande and quite certainly in Proto-Samo. While in most Northern Samo dialects information about TAM and polarity are given by separate morphemes, some Northern Samo dialects (Toeni, Saane) developed post-subject portmanteau-morphems typical and dominant in Western Mande.
The remarkable dialectal differentiation of Northern Samo showing up also in the field of negation may be best explained by different migration experiences of Samo subgroups, including stopovers, by very different linguistic contact zones in today’s Northern Samo regions, and by a possible different impact of slave trade on the Northern Samo re-gions.

Research paper thumbnail of Muslime und Musliminnen in Wien zwischen Religion und Rechtsstaat

Muslime und Musliminnen in Wien zwischen Religion und Rechtsstaat, 2023

In dieser Studie wurden insgesamt 1019 Muslime und Musliminnen im Großraum Wien befragt, wobei da... more In dieser Studie wurden insgesamt 1019 Muslime und Musliminnen im Großraum Wien befragt, wobei das Hauptthema der Befragung der Umgang mit potentiellen Konflikten zwischen staatlichen Gesetzen und religiösem Recht, ausgedrückt durch Suren und Ahadith, war. Wozu tendieren in Wien lebende Menschen muslimischen Glaubens, wenn die religiösen Vorgaben potentiell zu Gesetzesverletzungen führen könnten? Eine wesentliche Erkenntnis der Studie ist, dass die pauschale Abfrage, ob der Koran oder die staatlichen Gesetze wichtiger sei, nur bedingt und wenig verläßlich Auskunft darüber gibt, ob Personen wirklich zur Gesetzesverletzung neigen. Eine weitere wichtige Erkenntnis liegt in der deutlichen Differenzierung der Einstellungen zu Juden bzw. Israelis. Während Juden im Durchschnitt leicht negativ beurteilt werden, wobei bei Zunahme der Religiösität die negative Beurteilung steigt, werden Israelis extrem negativ beurteilt. Bei dieser extrem negativen Beurteilung von Israelis spielt Religiösität eine deutlich geringere Rolle als die Einschätzung der israelischen Palästina-Politik. Eine weitere wichtige Erkenntnis ist die innerliche Zerrissenheit von Angehörigen der zweiten Generation, welche sich einerseits von ihren Einstellungen der Bevölkerungsmehrheit deutlich annähern, jedoch gleichzeitig eine zunehmende Distanz zu dieser zeigen, deren Ursache auf dem Gefühl mangelnder Wertschätzung durch diesselbe beruhen dürfte.

Research paper thumbnail of Gundofen, die geheimen Dinge : Fetische und Geheimbünde bei den Bambara. Gespräche mit Eingeweihten über die Fetische und die Geheimgesellschaften der Bambara in Mali : Bambara-Deutsch

Gundofen, die geheimen Dinge: Fetische und Geheimbünde bei den Bambara, 1989

Gespräche mit Eingeweihten über die Geheimbünde der Bambara und ihre Erziehungsmechanismen in ein... more Gespräche mit Eingeweihten über die Geheimbünde der Bambara und ihre Erziehungsmechanismen in einem kleinen Dorf in der Region Bélédougou in Mali. Die Gespräche werden sowohl in der Originalsprache Bambara wie auch auf Deutsch wiedergegeben.
Dabei werden Themen berührt wie übermittelte Werte, Arten des Lernens in den Geheimbünden, die unterschiedlichen Ausrichtungen der verschiedenen Geheimbünde, Beziehungen zwischen Traditionalisten, Muslimen und Christen; Vorstellungen von Gott und des freien Willens. So klingt es für Muslime wie Frevel, wenn ein Bambara beim Opfern sagt: ni ala sònna, ni ala ma sòn, a bè kè. "Ob es Gott will oder nicht, es (das was ich bezwecke) wird geschehen. Allerdings glauben auch die Bambara daran, dass Gott die höchste Autorität ist, dass er jedoch alles zulässt und nicht in das Leben der Menschen eingreift und die Nichteinhaltung seiner Normen nur durch Folgen spüren lässt. Dies ist ein wesentlicher Unterschied zu häufigen Formen muslimischen Denkens ('So Gott will...')

Research paper thumbnail of Chancen & Risiken der Entwicklung Subsahara-Afrikas : Beiträge zu den Ringvorlesungen des Afro-Asiatischen Instituts Wien & des Instituts für Völkerkunde der Universität Wien

Chancen & Risiken der Entwicklung Subsahara-Afrikas : Beiträge zu den Ringvorlesungen des Afro-Asiatischen Instituts Wien & des Instituts für Völkerkunde , 1996

Eine Reihe verschiedener Beiträge zu unterschiedlichsten Bereichen afrikanischer Entwicklung. Die... more Eine Reihe verschiedener Beiträge zu unterschiedlichsten Bereichen afrikanischer Entwicklung. Die Kernfrage war jeweils die Darstellung des Status Quo sowie erkennbarer Entwicklungstendenzen. So schrieb z.B. der prominente nigerianische Zukunftsforscher Adegun Abiodun über die Einbindung neuerster Technologien in die afrikanische Entwicklung und das notwendige Überspringen von Zwischenstationen; der Politologe Franz Nuscheler schrieb über die Entwicklungskonformität der staatlichen und supranationalen Organisationsstrukturen Afrikas; Gudrun Lachenmann schrieb über Frauenbewegungen und NGOs als Kräfte der Zivilgesellschaft; der Geograph Karl Stiglbauer schrieb über Entwicklungsprobleme Afrikas aus ökologischer Sicht, der Soziologe Leopold Rosenmayr beschrieb Kulturwandel und Generationenkonflikt anhand von Dorfstudien und Umfragen; der Religionswissenschaftler Chibu Udeani schrieb über afrikanische Identität (Selbstwertgefühl) und die Entwicklung der afrikanischen Gesellschaft; Erwin Ebermann schrieb über den Zusammenhang zwischen Demographie und Entwicklungsdynamik, Ferdowsi Mir schrieb über Konfliktlinien und Konfliktlösung in Afrika und ob die KSZE als Vorbild dienen könnte usw.

Research paper thumbnail of Some Thoughts on the Connection between Demography and Development Dynamics

This study shows that there are close links between demographic factors and the development dynam... more This study shows that there are close links between demographic factors and the development dynamics of societies. This can be clearly demonstrated on the basis of statistical demographic, political and sociological data from both the Far East and sub-Saharan Africa. The traditionally low population density of most regions in Africa has proven to be an absolute development disadvantage and there are also considerable demographic disadvantages compared to the Far East, which have an inhibiting effect on development. The larger the population of African countries, the greater their ethnic differentiation, whereas in the Far East it is usually the other way round. This leads to a decrease in the population's ability to mobilise, to a widespread inability to use African languages to educate their own populations, to a significant increase in conflicts that threaten development, etc.

Research paper thumbnail of Negation Patterns in West African Languages and Beyond

Typological Studies in Language, 2009

This volume deals with issues on negation patterns in languages of West Africa and the adjacent n... more This volume deals with issues on negation patterns in languages of West Africa and the adjacent north and east. The first aim is to provide data on various aspects of negation in African languages. Although the topics addressed here reflect a great diversity of negation patterns, the following typological features have been identified to be prominent in our region: conflict or even incompatibility between negation and focus, use of other indirect means of negating non-indicative mood (covered under the term ‘Prohibitive’), different negation patterns in different Tense-Aspect-Moods (e.g. Imperfective vs. Perfective), lack of negative indefinites, and disjunctive negative marking (often referred to as ‘double negation’). The articles presented here show that areal factors have played a significant role in the development of negation strategies in the languages of West Africa and beyond. On the other hand genetic factors seem to be less prominent.

Research paper thumbnail of Gedanken zum Zusammenhang zwischen Demographie und Entwicklungsdynamik in Afrika

Dimensionen 2000 - Umwelt, Friede und Entwicklung, 1997

Diese Studie zeigt, dass es enge Zusammenhänge zwischen demographischen Faktoren und der Entwick... more Diese Studie zeigt, dass es enge Zusammenhänge zwischen demographischen Faktoren und der Entwicklungsdynamik von Gesellschaften gibt. Dies kann anhand von statistischen demographischen, politischen wie soziologischen Daten sowohl aus dem Fernen Osten wie auch aus Subsahara-Afrika deutlich gezeigt werden. Die traditionell geringe Bevölkerungsdichte der meisten Regionen Afrikas erwies sich dabei als absoluter Entwicklungsnachteil und auch zeigen sich erhebliche demographische Nachteile gegenüber dem Fernen Osten, welche entwicklungshemmend wirken. Je größer die Population afrikanischer Staaten, desto stärker ist ihre ethnische Differenzierung, im Fernen Osten hingegen meist umgekehrt. Dies führt zu einer Abnahme der Mobilisierungsfähigkeit der Bevölkerung, zu einer weitgehenden Unmöglichkeit, afrikanische Sprachen zur Bildung der eigenen Bevölkerung einzusetzen, zu deutlich verstärkten und entwicklungsbedrohenden Konflikten etc.